Versunkene Zeit : romantische Liebesgeschichte aus Tirol
„Sigmund von Gottes Gnaden Herzog zu Osterreich. Getreuen! Wir vernehmen, daß unser getreuer lieber Christoph Reifer unbilliges Fürnehmen in Mißhand lungen gegen sein Gemahl habe, das uns nicht lieb ist und das uns auch nicht gebührt zu gestatten, wann dar aus großer Unrat zu beider Seite, auch ihrer Freund schaft erwachsen möchte. So empfehlen wir Euch und wollen auch gar ernstlich, daß Ihr, nachdem Ihr solche Heirat gedingt und beschlossen habt, bestellen und dazu helfen sollt, damit die Frau
von Stund an von ihm gethan und gütlich ohne alle Mißhandlung und Entgeltnis gelassen werde. Daran thut Ihr unsere ernstliche Mei nung. Gegeben zu Jnnsprugk am Freitag vor unser lieben Frauentag Natività smno àoruài Das zweite Schreiben war an Christoph Reiser ge richtet und lautete: „Sigmund von Gottes Gnaden Herzog zu Österreich. Getreuer Lieber! Uns ist glaublich vorgetragen der Un wille, so Du Zu Deinem Gemahl trägst, also daß Du fie anders haltest, denn ihr gebührt, und insonderheit mißhandelst