¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
zusteht, uu- gestört bleibe.' Da nun aber,-wie die Dinge lagen, an Nachgiebigkeit von der einen Seite so wenig als von der andern zu denken war, dennoch aber ein Ausweg aus dein Labyrinthe des Streites gesucht werden mußte, so griff Herzog Sigmund einen früheren Gedanken wieder 'auf, und bracht die Eni- sernnng der Äbtissin Verena mittelst Pensionierung in Borschlag. „Da wir', schrieb er in demselben Briefe an Cnsanus, „vernehmen, daß der Handel wegen der Absetzung der Frau Verena euretwegen
vielleicht nicht mehr in Güte beigelegt werden mag, so soll auch da ein Ausweg gesucht werden, und er halte es für das Beste, wie schon früher einmal beantragt war, sie mit einer anständigen Pension von dannen zu bringen.' Und nnu klingt uns aus beni weitern Inhalte des Briefes ein Ton entgegen, den wir in der früheren Correspondenz des Herzogs mit Cusanus nicht vernommen haben, natürlich, weil er. eine Folge ihres erst seit Kurzem bestehenden gute» Ein- Vernehmens war. „Und damit', fährt Sigmund fort
, „Alles in Ordnung gebracht werde, wozu wir gerne die Hand bieten, bitten wir eure Freund- schaff, die Sachen gegen die Klosterfrauen in Güte und ohne große Beschwe- rung anstehen zu laßen bis wir nächstens zusammen kommen, was bald geschehen soll. n ) An demselben Tage schrieb Herzog Sigmund auch an die Äbtissin Verena, ihr seinen Antrag wegen der Pensionierung eröffnend. 2:i ) Der Antrag gefiel sowohl dem Cardinal als anch der Äbtissin, und es wurden sogleich Verhandlungen darüber eingeleitet. Cusauus schickte