und dielt, wie alle Behält nisse des Hauswesens, so auch ihren Sekretär, in wel- cliem außer andern Kostbarkeiten und Geld sich auch ein Schmuck von über 200,000 fl. Werth befand, unter strengem Verschluß. Der Sekretär steht in ihrem Wohn zimmer (einem Eckzimmer) rechts von einer in ein Wohnzimmer führenden Thür in der Ecke, linkS befindet sich ein Scbcllenzug, der Thür gegenüber ein Spiegel, unter demselben ein Sopha. Durch die Wand links von dieser Thür führt eine Thür in ein Kabinet
durch Unvorsichtigkeit bei Gebrauch des Lichtes zweimal an dein Sekretär Brand- Unfälle veranlaßt. Stauf hatte, als der Kammerdiener schwankte, ob er einen Spaziergang machen sollte, ilmi zugeredet. Um viertel nach vier Uhr kam die Ehefrau des Kammer dieners, um nach ihrem Manne zu sehen. Sie ging durch die Hintere Thür, an der sich eine Schelle befin det, in daS Bedienteniimnicr, traf Niemand daselbst, und erst nach mehreren Minute» kam Stauf die hölzerne Vanfireppe herunter, in Hemdärmeln, eine Schürze
machte jedoch das Eindringen unmöglich. Mit Hülfe der Leiter schlug man nun Fenster deS Vor- und Wohnzimmers ei», woraus sich in letzterem augenblicklich eine Flamme zeigte, die deu herabgelassenen Vorhang ergriff und zum Fenster herausschlug. Man drang nun durch die Glas thüre ei», schlug die Thüre in daS Wohnzimmer, die ebenfalls verschlossen war, ans, gewahrte sogleich, daß der Sekretär brannte und schüttete eine» Eimer Wasser nach dieser Ricktnng. Der Graf nnd die Köchin er blickten zuerst
die Leiche, der Graf rief anS: Ach Gott, da liegt die Unglückliche! Nachdem noch einige Eimer Wasser in daS Zimmer geschüttet waren, zog man die Leiche heraus, die einigen Personen aus der Hand glitt, und löschte das Feuer gänzlich. Der halb verbrannte Sekretär ward abgerückt z an der Stelle fand sich ein Hanfe glühender Kohlen und in demselben Metallgegen- stände, Löffel und dergleichen. Nun erhob sich Ranch im Kabinet und es zeigte sich, daß der Divan in Brand gerathen war. Die Leiche der Gräfin lag
vor dem Sekretär, der obere Theil gräßlich verbrannt, der untere Theil zeigte mehrere Brandspuren. Diese hatte auch das Sopha, der Spiegel war gesprungen, der Schellen- zng abgerissen und angebrannt, im Divan im Kabinet ein 2 Fuß großes Loch. Die Sektion der Leiche, die aus den oben angeführten Gründen erst am ll. August vorgenommen wurde (!), ergab natürlich wenig, da die Leiche verwest war; eS fand sich jedoch ein Schadelbruch, vou dem aber die GcrichtSärzte nicht mehr sagen konn ten