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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 15.03.1934
Umfang: 6
Sammlung zu verweilen. Spendenausweis Das Personal der Pension Neuhaus spendet an statt eines Kranzes auf das Grab des verstorbenen Herrn Chefs Med.-Rat Dr. Huber dem Iesuheim in Cornaiano Lire 145. » Anstatt Blumen auf das Grab des Med.-Nats Dr. Sebastian Huber spendet Georg Pjingstmann Autonome Kurvorstehung Merano Wetteebeeichte vom 13. 3. 1934 Nllglmma ausgelost. ^ sieht in diesem Akte einen neuerlichen Beweis A des außergewöhnlichen Wohlwollens und des àe -.<> dem St. Vinzenz-Verein Merano

wird und einer besseren Zukunft ent gegenblicken kann, bewiesen. Die Am Dienstag nachmittags um halb 3 Uhr fand vor der Beerdigung des Verblichenen im Tihungs- saal des Rathauses unter dem Vorsitz des Bürger- Meisters Comm. Dr. Markau und in Anwesenheit des Beirates der Stadt, des Herrn Dr. Stocca und der Mitglieder der Kurverwaltung eine Trauerfeier für Tr. Sebastian Huber statt, dessen Name engstens verbunden ist mit dem segcnsvollen Ausschwung des Weltkurortes Merano. — Der Modesta ergriff das Wort

zu nachfolgender Rede: Verehrte Herren! Sonntag mittags, den II. März, starb Herr Dr. Sebastian Huber im Alcer don 83 Jahren. Mir ihm gehl einer der verdienstvollsten Männer un seres Kurortes dahin, ein unermüdlicher und arbeussreudiger Verfechter der Interessen und des Wohlstandes, weiche aus der Entwicklung unseres Kurortes entstanden sind: ein Mann, sür den noch der alte Spruch in seiner ganzen rührenden Bescheidenheit zur Anwendung kam: „Das Leben eine» Mannes dauert 70 Jahre, wenn es sehr lange dauerr

8l) Jahre, und wenn es glücklich war, bestand es aus Arbeit und Mühe. Herr Dr. Sebastian Huber wurde am II. Jän ner in Foresta bei Marlengo geboren. Er studierte an den Hochschulen von Innsbruck, Würz burg und Wien, und erlangte am '24. März 138t) in Wien die Promotion zum Dvltor der medi zinischen Wissenschaften. Im gleichen Jahre schlug er seinen ständigen Wohnsitz als Arzt in Merano aus, wo er am 1,2. April die Tochter Margarethe des verdienstvollen Syndakus und Präsidenten der Kurverwaltung

, Dr. v. Pircher, heiratete. Im Jahre IL34 wurde er in seiner Geburtsgemeinde Marlengo zum Gemeindearzt ernannt, welchen arbeitsreichen Posten er mit besonderer Hingabe bis vor wenigen Jahren aussüllte. Die Gemeinde Marlengo verlieh ihm schon im Jahre 1905 das Ehrenburgerrecht. Außerdem übte er durch 42 Jahre die Scelte eines Dienstarzces der Eisenbahn Bolzano—Merano aus. Im Jahre wurde Herr Dr. Sebastian Huber zum Präsidenten der Kurverwaltung er nannt, welche die vier Gemeinden Merano, Maia Alta, Maia Bassa

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.09.1936
Umfang: 6
am Donnerstag Bomben auf mehrere strategische Punkte von San Sebastian ab, besonders auf den Berg Jgueldo. Von anderen Flugzeugen der Nationalisten wur den Flugblätter über San Sebastian abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, die Stadt zu übergeben. General Mola soll, wie der Sender von Coruna meldet, am Donnerstag aN der Front vor San Sebastian eingetroffen sein, um persönlich die Leitung des Endkampfes um S. Sebastian zu übernehmen. Drei Flugzeuge der Nationalisten haben am! Donnerstag

man, daß die Besprechung gen Zustandekommen werden. < Der französische Rechtsdeputierte Dbarnegerai isß in Pamplona eingetroffen und hatte mit Mola und spanischen Politikern eine Unterredung. In französischen politischen Kreisen erregt dies groß« Aufmerksamkeit und der sozialistische „Populaire'! richtet scharfe Angriffe gegen den Abgeordneten. Schwerer Zwischenfall in S. Sebastian Verhaftung eines französischen Journalisten. Der Botschafter Frankreichs und feine Frau verprügelt! London, 11. September

. ! Dem Berichterstatter des „Daily Expreß' zufolge soll ausländischen Journalisten in San Sebastian ein schwerer Zwischenfall widerfahren sein. Cr soll sich in folgender Weise abgespielt haben: Die Journalisten waren vom französischen Botschafter ermächtigt worden, an Bord des Torpedojägers „Alcyon' zu steigen, um sich nach San Sebastian zu begeben. Als die kommunistischen und anarchistischen Wa chen eintrafen, verhafteten sie den Journalisten Maurizio De Roy des „Paris Soir' unter der Beschuldigung

, daß er antikommunistische Artikel geschrieben habe und sie weigerten sich, ihn sreizuq lassen, trotz der Proteste des französischen Flieger* attachees Major Blizard. j Da beschlossen die anderen Journalisten, sich' nicht eher zu entfernen, bevor ihr Kollege nicht freigelassen worden wäre. Als dann der Häftling tatsächlich auf freien Fuß gesetzt wurde und sie sich anschickten, San Sebastian zu verlassen, kam es zu neuen Zwischenfällen, wobei auch der französische Botschafter selber verprügelt wurde

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Seite 4 von 6
Datum: 30.05.1939
Umfang: 6
der Nachbarn hin ein blies er. Kein Lied war vor ihm sicher. Mit gleicher Heftigkeit flötete er den weichen Walzer „Links herum!' u. den straffen Marsch „Augen rechts!' Auch die Triosonaten um 1700 alter Mensur slosssn ihm genau so aus dem Ueberblas- loch wie die Bachkantaten und Händel sonaten. Wanderte Sebastian sonntags ins Grüne, dann begleitete ihn die Ba- rockblockflöte, ein Fläschlein Flötcöl und ein Döslein Zapfenfett. Dann saß er am Wieienrand und flötete sich die Gegend menschenleer. So verliebt

war Sebastian in seine Barockblockflöte und seine Kunst, sie zu blasen. Eines Tc^cs klopfte es an Sebastians Tür. Ein fremder Herr stand draußen. „Ich babe Ihnen etwas mitgebracht.' „Mir?' „Ein Schallplattenaumahmegerät,' „Was soll ich dami!?' Der Vertreter wickelte eine Art Sprech- apparat aus. „Das kann für Sie eine tönende Erin nerung werden, mein Herr', begann er, „Sie können sich alle akustischen Genüsse ins Ohr zurückrufen! Welch' reiche Mög lichkeit bietet sich Ihnen? Welch' unschätz baren Werte

können Sie sich für wenig Geld sichern, um sich selbst oder garspä teren Generationen immer wieder Freu de zu machen! Was Sie-singen, was Sie pfeifen, was Sie sprechen — alles hält die Schallplatte naturgetreu fest. Wollen wir eine Aufnahme machen?' „Ja', sagte Sebastian, Er war begeistert, :i: Sebastian holte seine Flöte aus dem Futteral. Leise blies er in den Luftkanal. „Fertig?' „Ja.' ..Los!' Die Platte lies. Sebastian flötete. Se bastian flötete lange und laut. Dann setzte er die Flöte ab. „Ich bin zu Ende!' „Bravo

! Brano!' „Ich danke Ihnen.' „Wollen Sie setzt die Platte hören?' ..Ich bit?e darum ' Der Vertreter legte die Platte aus. Im Rm'm ertönte Sebastian^ Mötem'olo, „Genau als ob Sie im Zimmer blie- fen!' lobte der Fremde. „So klingt das?' „Genau so. Täuschend ähnlich.' „Unbeimlich! Dos hätte ich nie ge glaubt!' sagte Sebastian, „Was2 Da staunen Sie?' „Ja. Do staune ich,' „Dari ich also dem Herrn den Apparat oerkaufen?' „Nein! Aber ich werde Ihnen etwas oerkaufen.' „Was?' Sebastian sagte demütig

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Seite 1 von 6
Datum: 28.07.1936
Umfang: 6
Sendungen unauffangbar werden. Wenn man den vom Madrider Sender verbrei teten Nachrichten Glauben schenken will, dessen Sendungen von den Gegnern nicht gestört wer den können, würde die Lage der Aufständischen, die im Gebiet der Sierra Guadarrama helden mütig kämpfen, verzweifelt sein. Die Regierung kündet weiter an, daß Santander, Gijon, San Sebastian und Bilbao neuerdings im Besitz der Regierungstruppen sind. England gibt nach Aufhebung der Mittelmeer-Mkommsn Baldige Anerkennung auch der durch Italien

, daß die bisher auf, Seiten der Madrider Linksregierung kämpfenden^ regulären Truppen zur Militärgruppe übergingen, wodurch die Lage der roten Milizen unhaltbar^ wurde. Auch um das vielgeprüfte San Sebastian i?i deez Kampf wieder mit voller Wucht entbrannt. Im Laufe des Abends und der Nacht haben sich in? San Sebastian wieder blutige Straßenkämpfe' entwickelt. Ein Teil der Stadt befindet sich nach' den letzten Meldungen wieder im Besitz der Mili,' tärgruppe. Der neue Kampf um San Sebastian

hat das. diplomatische Korps zur eiligen Abreise aus der^ Stadt veranlaßt. Am späten Abend ist es dem amerikanischen Botschafter Bowers, der màere^ Tage lang in seiner Villa außerhalb von San Sebastian von jeglicher Verbindung abgeschnitten war, gelungen, mit seiner kranken Gattin, seiner Tochter, dem gesamten Botschaftspersonal sowie den sonstigen amerikanischen Staatsangehörigen.! auf dem Kültenkutter „Cayuga' die Stadt zu ver lassen. Auch sämtliche anderen ausländischen Ver treter haben die Stadt bereits geräumt

oder sind im Begriff, es zu tun. Wie jetzt bekannt wird, ist bei den Straßenkämpfen, in San Sebastian c-Z hee der Gattin des schwedischen Konsuls auch die Frau des finnischen Vizekonsuls ums Leben gekommen.' Im Kampf um Madrid ist es zu einer Atem-' pause gekommen, die auf beiden Seiten zU Um gruppierungen und zum Heranholen von Verstär kungen benutzt wird. Vor allem zeigt sich àuf Sei«' ten der Linkstrupven, besonders bei den milita-, tisch kaum ausgebildeten Milizen, eine stärke Er-' müdung infolge der Strapazen

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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1936
Umfang: 8
: 3. seinen eigenen Handel mit den Märkten des Orients jenseits des Suezkanals zu entwickeln. Das halbliberale System hat die Kolonien einer wirtschaftlichen Sklaverei überantwortet und sie' gezwungen, sich für ihre Versorgung an ein Mut terland zu wenden. Italien dagegen wird Ost- afrika eine vollständige zivile Ausrüstung geben, damit es in dem Maße, das durch die Mittel seiner Entwicklung erlaubt sei, produzieren könne. Hernani bei S. Sebastian besetzt Valladolid, 12. September. Das Hauptquartier teilt

mit, daß die Natio« nalisten Hernani bei S. Sebastian besetzt haben. 15 Kilometer östlich von Talavera haben nach erbittertem Kampf drei Kolonnen der National listen eine Kolonne von Regierungstruppen zu?, rückgeworfen, die mehr als 150 Tote, 300 Gefan?, gene, 300 Gewehre und reichliches Kriegsmaterial, zurückließ. ! Das Hauptquartier teilt ferner mit, daß in der Gegend von Talavera 7 Regierungsflugzeuge und, an der Nordfront 3 solche abgeschossen worden find. San Sebastian geplündert S. Ie andeLuz

, 12. September. Am Vorabend des endgiltigen Angriffes ders Nationalisten auf San Sebastian, haben sich dis Anarchisten in der Stadt der Plünderung hingen geben. Milizbanden und Extremisten raubten Ban ken, Geschäfte, Magazine und Privatwohnungen. Kommunistische Milizler. die aus Valencia ein^ getroffen waren, haben die Stadt und den Hafeil von Alicante besetzt. Eine Milizbande ist in die Wohnung des Geschäftsträgers Portugals einge^ drungen, sodaß sich dieser an Bord eines Kriegs, schisfes flüchten mußte

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Seite 1 von 6
Datum: 12.03.1937
Umfang: 6
. Den ganzen Tag über yatte der Markt Hoch betrieb aufzuweisen. Gekapert, nicht versenkt „Mar Caalabrlco' — Beate der Nationales Paris, 11. März. Nach hier eingegangenen Berichten ist die wert volle Kriegsmaterialladung der „Mar Canta brico' durch die Matrosen des spanischen natio nalistischen Kreuzers „Canarias' vor der Ver nichtung durch die Mammen gerettet und das Schiff als wertvolle Prise Francos im Hafen von San Sebastian eingebracht wordeil. Wie es heißt, hatte die „Mar Cantabrico' fünf vollständige

und ich über Bord. Mein Ka merad ertrank., Ich wurde von einem franzö sischen Fischdampfer aufgefischt. Die „Canarias' ließ Boote zu Wasser und brachte ein Prisenkom- mando an Bord. Dieses dämmte den Brand ein. Dann setzte sich die „Mar Cantabrico' unter Dampf und lief mit'eigener Maschinenkraft, von der „Canäriäs eskortiert, in Richtung auf San Sebastian weiter. Mittlerweile sind aus der'französischen Grenz station St. Jean de Cruz Nachrichten hier ein gegangen, nach welchen die Rettung und Ein bringung

der „Mar Cairtabrico' durch national- spanisc''? Behörden in San Sebastian bestätigt wird. Bisher 10.000 Kirchen zerstört Salamanca, 11. März. Nach einein Bericht des nationalen Hauptquar tiers wurden seit dem Beginn der Feindseligkei ten in Spanien, das ist Mitte Juli 0. I., 10.000 Kirchen von den roten Machthaber« zerstört. Die vom nationalen Hauptquartier angestellte Unter suchung erstreckt sich bis zum 18. Februar', aus ihr geht hervor, daß in Barcelona über 200 Kir chen durch Feuer und Dynamit

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Seite 1 von 6
Datum: 29.07.1936
Umfang: 6
Eritrea begrüßte heute voll Begeisterung S. kgl. H. den Herzog von Bergamo anläßlich seiner Abfahrt von Ostafrika an Bord des Dampfers Liguria, mit dem auch andere Abtei lungen der Division Gran Sasso, deren Komman dant der Herzog im Afrika-Feldzug war, in die Heimat zurückkehren. Fuenterrabia, am 28. Juli. (Spanisch-französische Grenze). Heute vormittag bekam ich durch zwei Mittel männer, denen es gelang, von Burgos her sich über Vitoria bis nach San Sebastian durchzu schlagen, sehr interessante

Flotte ein. Der den Aufständischen in der KaAne von Loyola und San Sebastian gewährte Waffenstill stand läuft heute ab. In einem von den Zeitungen veröffentlichten Interview unterstreicht der Kommandant des Flughafens von Getafe die große Bedeutung der Fliegerei in den derzeitigen Operationen. Am Flugfeld von Madrid, wo sich 60 Flugzeuge been den, sind fünf zweimotorige „Amiot' und 18 neu« „Potez' eingetroffen. Ein Kommuniques des Innenministers behaup tet, daß die Regierungsflieger

ist im Gange. Die in Flugzeugen aus Marokko nach Spanien beförderten Verstärkungen scheinen durch aus in der Lage, die Regierungsstreitkräfte bis in die Umgebung von Malaga zurückzuwerfen. Im Norden haben die Aufständischen insofern emen Teilerfolg errungen, als es ihnen gelang, die Verbindung zwischen San Sebastian und Jrun abzuschneiden. Die Kämpfe im Süden nehmen einen äußerst blutigen Verlauf. Die marokkanischen Fremden- legionare, die auf Seite der Militärgruppe stehen und von Cadix in der Richtung

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Seite 6 von 8
Datum: 25.07.1933
Umfang: 8
ja ein jeder gern, schon' in Erfüllung einer diesbezüglichen Christenpslicht. aber aus den Leim will niemand gehen. Doch die wahre Bedürftigkeit ist von der geheuchelten ost furchtbar schwer zu unterscheiden. Es gehört ein gewisser Scharsblick dazu, und auch der wird nur zu ost durch die Schlauheit und Gewicat- heit mancher Bettler zunichte gemacht. Sebastian Haller aus Parcines hätte Eist genommen, daß der junge Mann, der vor ihm stand und ihm eine rührende Geschichte erzählte, die Ausrichtigkeit in Person

war. „Ich bin ein armer Theolvgiestudent', sagte er ihm. „und das Studieren kostet viel Geld. Ich würde tod unglücklich sein', jammerte der bescheiden und demütig, wie es sich einem Seelenhirtcn in spe geziemt, vor ihm stehende Bittsteller, „wenn ich das Studium ausgeben müßte und meiner gött lichen Berufung nicht folgen könnte.' Sebastian Haller konnte unmöglich eine so schwere Verantwortung aus sich nehmen. Durch seine Schuld der Kirche einen Priester rauben? Da müßte er sich zeitlebens bittere Vorwürse

dium sortschen könne. Mit einem innigen Ber- göltsgott und der Versicherung, seines edlen Wohltäters im Gebete zu gedenke», verabschie dete sich der Theologiestudent. Sebastian Haller war glückselig, daß er ein gutes Werk getan hatte. Die innere Zusriedcn- heit leuchtete ihm aus den Augen. . Dies siel sogar einem Wirt aus, bei dem er einige Tage nachher einkehrte. Warum so gut gelaunt, .er kundigte-sich dex Wirt,, mitsühlend wie Wirte sind, bei seinem Baste. Der Haller ergriff die günstige

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Seite 5 von 8
Datum: 26.11.1931
Umfang: 8
, das uns das Ensemble bisher bot. überreicht ist. Die Menschen im Grunde, ob Herr oder Die ner, alle wesengleich und leben in Illusionen. Schwinden diese, dann werden sie innerlich leer und seelisch einsam. Dies ist das Motto. Baron Nommer hat einen Diener Sebastian, dessen Ideal es wäre, einmal nur nicht mit ewi gen Kammerkätzchen, sondern mit einer feinen Dame der Gesellschaft flirten zu können. Und er hat Glück. Die allerorten gleiche Televhonmife- co verbindet ihn eines schönen Tages falsch

mit einer solchen Donna nobile und es gelingt dem Schlingel in einem meisterhaften Telephonge spräch wirklich, diese Dame in das He!>n seines Kerrn zu locken. Natürlich muß er den Baron spielen, um zu imponieren, und er spielt ihn Meisterhaft, bis der richtige Baron heimkommt, idie Bescherung sieht, aber durchaus keinen Krach schlägt. Der Spaß gefällt ihm, der Winterabend W lang und öd und so treibt er ihn weiter und Mernimmt seinerseits die Nolle des Dieners. Der gute Sebastian bekommt aber sogleich die unangenehmen

Folgen seiner Nolle zu spüren. Der wirklicheBaron liebt nämlich tatsächlich eine Dame der Gesellschaft, der er gerade heute Blu mengrüße nebst Visitkarte gesandt hatte. Der Mann dieser Dame erwischt die Karte, dringt wutentbrannt in das Heim des Barons und will den armen Sebastian massakrieren, weil er in der Wohnung den Pelz seiner Frau erblickt. Wie er aber die Dame selbst sieht, beginnt er zu lachen, furchtbar zu lachen und verschwindet mit Entschuldigungen. Die angebliche Dame ist nämlich

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