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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 21.03.1944
Umfang: 4
unter der bleier nen Schwere des Schlafs, ihrer drei, wil- . den Buben annehnien mußte, oder ob sie das zerrissene Gewand ihres Mannes selbst flickte und schneiderte, damit das Geld.gespart und dafür Hof und Grund vergrößert würden. ; Denn Sebastian dachte seit Jahrgn an nichts anderes, als an die Ausdehnung seines Besitzes und wenn er oft seinem Weib stolz und selbstbewußt vorrechnete, wieviel mehr sie nun wieder hätten und welchen Riesenschritt nach vorwärts er. der Eckhofer, seit einem Jahre wieder ge macht

und eben verliefen, wenn auch keiner im Dorfe bisher in' der Lage war, dem .Eckhofer eine unehrliche Handlung vorwerfen zu können. Eines Abends bemerkte Sebastian-un vermittelt zu Magdalena, eg sei nun so weit und mit seiner Rache gegen den Bachmann werde es nunmehr Ernst. Jetzt mochten ihn einmal jene kennenlernen, die ihn vor Jahr und . Tag wie einen Hund aus der Stube gesagt hatten. , Aber mitten in seine Pläne und Ge- danken trat der Wille des Schicksals und machte Sebastian einen gehörigen Strich

zu warten, da» ihr einen letzt«« Gruß be deuten könnte von- den beiden Söhnen. Und wirklich, aus dem Gesträuch weit unter den letzten 2lckern des Hofes drang ein immer stärker werdendes Summen, das dann'mit einem Male aussetzte. Jetzt wären sie unten am Hol'häuschen. mein te die Mutter.zu Sebastian und würden in die hellen 'Wägelchen der Kleinbahn hineinstürmen, die Buben, die wilden! Und dann — das Bähnchen nahm den Weg stadtzu wieder auf und surrte im mer ferner hinweg — dann käme der Fels berg

! Bevor sie durch das Tor schritt, ver hielt sie noch ganz kurz und sah Sebastian von der Seite an. Auch - ihn hatte es schwer getroffen, das wußte sie. aber noch schwerer erschien ihr die Tatsache, daß der Bauer In Sebastian mehr zu leiden schien als der Vater. Aus den kur zen aber bedeutungsvollen Gesprächen der letzten Tage hatte sie entnommen, daß ihr Mann daran war. den Handel wegen des „Heiligengutefi' — so hieß der beste und größte Teil des Back- mann'schen Besitzes, der an den Besitz

nicht und noch weniger als ihr Mann, was die Söhne bewogen ha ben mochte, gleichzeitig und freiwillig zu den Soldaten zu gehen. Sie hätten ja. wie viele andere im Dorfe und auf den Höfen, warten können, bis sie an der Reche wären. Dann mochten sie gehen. Woher sie nur das Blut hatten, frug sich immer wieder die Mutter, dieses un ruhige Blut, das sie von zu . Hause weg- trieb! Und da ihre Gedanken um die Söhne kreisten, blieben sie bei jenem ste hen, der ihr und Sebastian» liebster'war und Markus hieß. Insgeheim

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Seite 5 von 6
Datum: 27.02.1930
Umfang: 6
nun seine „Seba- litanlegende" als „Wunder des Glaubens". Doch so sehr vir an den Tobias Wunderlich und feine Barbara glaubten, so venig glauben wir an diesen Sebastian und seine Maria. In dieser Legende häufen sich die Wunder in einer Weise, daß sie verpuffen müssen,' die keusche Heiligkeit weicht einem geräusch- «eilen ekstatischen Treiben, Konnersreuthsche Phänomeua ragen medizinisch-theologische Aktualität herein und nur zu oft unterdrückt allzu geschickte Routine den Dichter, der dennoch

da und dort ergreifend durchbricht. Die drei Akte spielen auf einem oberösterreichischen Bauevn- °s, um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Man fängt den vogeil- lluien Räuber Sebastian Brant auf dem Gut des Bauern Birsche und da der Gefangene nicht gestehen will, wem zu Liebe er eben dnr Huhn stahl, bekommt man eine Szene zu sehen, die an grau- Mer Naturalistik nichts zu wünschen übrig läßt. Man bindet } n Räuber an den Marterbaum und schießt ihm Bolzen um <>n'zen in den Leib. Die Magd Maria aber, deretwegen Brant

stöhlen hatte, betet zum heiligen Sebastian und aus ihrer Brust Nen sich die Wundmale der Ekstase. Bauer. Schergen und Mk. stürzen herbei, die Stigmata zu sehen und lassen von dem ^peinigten. Und die gezeichnete Magd nimmt heimlich den todwunden zu sich in die Kammer und haust da als Heilige der UM. Brant gesundet und hat nichts als Hunger. Er ist sin Ausser und es schmerzt, daß sich diese Wunder um eines willen ^spielen, der, ein paar Lebzeltwuchteln wegen, seine Heilige N das Spiel setzt

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