6.395 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/25_03_1944/BZLZ_1944_03_25_5_object_2102575.png
Seite 5 von 6
Datum: 25.03.1944
Umfang: 6
lassen! Peter hatte esiiige Lage nach (Sintref- fen der amtlichen Todesnachricht mit Magdalena und dann mit Sebastian ge- sprachen. Magdalena versprach Trost und gutnachbarliche Hilfe. Und Sebastian? Der Eckhofer hatte auf die Bemerkungen Peters mit den Schultern gezuckt und qe- meint, da müsse man sehen, wie man helfen könne. Wenn der Bachmann die Arbeit nicht mehr allein bewältigen kön- ne. dann würde er.Febastian. schon einen ' Weg wissen, aber er nehme an,- daß der ß Vachhofer mit diesem Wege

nicht einver- anden sei. Peter hatte den lauernden nterton.au, diesen Worten nicht' her« ausgehört und war voll Hoffnungen wie- - der nach Hause gegangen. Sebastian hat te ihm noch nachgerufen, er werde in den Nächsten Tagen nach ihm sehen und alles Nähere besprechen. Sebastian hielt Wort. An einem linden und lauen Mämabend war er wieder auf dem Bachhof. Wie verschieden gingen doch heute stine Gedanken von lenem Tage, an welchem er um Anna warb. Damals ..hatte ihn die brennende Lieb« geführt, heute trieb

merklich« Wehmut sprach mit „nun sind viele Jahre Über unsere beiden Höfe hingegangen und haben Freude gebracht und Frucht, Arbeit und Schweiße Heute, zum bitteren Ende, ist da« Leid gekommen. Ich stehe nun da mit meiner Anna und einem großen Von Oswald Sailer / Hof. der seine Söhne braucht und nicht hat. Ihr seid glücklicher, Sebastian. Ihr habt wenigsten» noch den einen.* - „Mag wohl wahr- sein*, Sebastian Zwang sich zum Tone des Alten, „doch auch bei uns drüben ist nicht alles mit Fxeuden

Ihr nicht einen prächtigen Besitz? Der beste Teil davon, das Heiligengut, könnte allein «inen Hof auslnachen mit Kindern, Gesinde und reichlichem Brot für alle!* „Ja, Sebastian, wenn ich die Leut« hätt' für di« Arbeit! Und weggeben mag .ich diese» best« Stück nicht, schon wegen der Anna und dem kleinen Erben nicht! Aber. Sebastian, seht nun*. Peters Stim me wurde bittend, „es liegen viele Dinge zwischen Euch und mir, doch. der gute Bruder — Ihr wisset wen ich meine — hat nun in den letzten Zeiten vieles aus gelöscht

für alles,.was Ihr uns tut an Wohltaten* Peter atmete tief auf. „So Sebastian, nun. habe ich alter Mann Euch, dem ich einmal die Türe gewiesen und dem ich Vieles ange tan, um das Liebste gebeten. Macht es. wie Euch gut dünkt. Tragt es mir aber nicht nach. Wenn Ihr. wirklich Nicht könnt... ich werd' es Euch nicht Nach trägen!* Sebastian war dieser Rede aufmerksam gefolgt und^siahm sich vor. nun sehr vor sichtig zu sein, denn man . wüßte nicht. wie man mit dem Alten daran war. Daß er Mit ungeheurer Zähigkeit

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1930/11_04_1930/OBELA_1930_04_11_7_object_7920051.png
Seite 7 von 12
Datum: 11.04.1930
Umfang: 12
- fterschasts-Bolzschießen im Gasthof zum Hirschen in Imst fand am Sonntag den 6. April seinen Abschluß. 1. Osterscheibe: 1. Gabl Josef, 2. Glück Karl, 3. Gabl Dominikus, 4. Schmid Josef, 5. Krabichler August, 6. Gopp Ferdinand, 7. Pirchner Franz, 8. Pircher Hermann, Zams, 9. Geiger Josef, 10. Marg- reiter Gottfried, 11. Sprenger Josef, Tarrenz, 12. Schüler Franz. 13. Seelos, Innsbruck, 14. Dr. Christoforo, Zams, 15. Strobl Stefan, 16. Kogler Sebastian, 17. Ruepp Johann, Nassereith. 2. Haupt: 1. Pirchner

Hermann, Zams, 2. Gopp Ferdinand, 3. Geiger Josef, 4. Gabl Dominikus, 6. Margreiter Gottfried, 6. Glück Karl, 7. Kogler Sebastian, 8. Strobl Stefan, 9. Krabichler August, 10. Ruepp. Johann, Nassereith, 11. Sprenger Josef, Tarrenz, 12, Wolf Franz, Tarrenz. 3. Schlecker: 1. Dr. Christofnro, Zams, 2. Gopp Ferdinand, 3. Gabl Josef, 4. Kogler Sebastian, 5. Glück Karl, 6. Gabl Dominikus, 7. 6ichmid Josef, 8. Pfeifer Oskar, 9. Sprenger Josef, Tarrenz, 10. Pircher Hermann, Zams, 11. Strobl Stefan, 12. Geiger

Josef, 13. Ruepp Johann, Nassereith. 4. Kr eis scheibe: 1. Gopp Ferdinand (115 Kreise), 2. Margreiter Gottfried (116), 3. Geiger Josef (112), 4. Glück Karl (112), 5. Gabl Josef (111), 6. Kogler Sebastian (111), 7. Pfeifer Oskar (111), 8. Strobl Stefan (110), 9. Sprenger Josef, Tarrenz (110), 10. Wolf Franz, Tarrenz (109), 11. Gabl Dominikus (108), 12. Pircher Hermann, Zams (105). 5. Meister sch ei b e: 1. Gopp Ferdinand <247 Kreise), 2. Kogler Sebastian <236>, 3. Strobl Stefan <220), 4. Pircher

Hermann, Zams <218), 5. Dr. Christoforo, Zams <217>, 6. Glück Karl <213), 7. Margreiter Gottfried <212), 8. Wolf Franz, Tarrenz <209), 9. Schmid Franz, Nassereith <181). 6. Meisterschaft: 1. Gopp Ferdinand <85 Kreise), 2. Kogler Sebastian <82), 3. Wolf Franz Tarrenz <81), 4. Glück Karl <80), 5. Gabl Josef <80), 6. Margreiter Gottfried <80). 7. Jungschützen: 1. Eberlein, 2. Sanier, 3. Greuter, 4. Tagwerker. Den Becher für Würger erhielt Kogler Sebastian. An dieser Stelle sei noch allen Mitwirkenden

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/21_03_1944/BZLZ_1944_03_21_3_object_2102531.png
Seite 3 von 4
Datum: 21.03.1944
Umfang: 4
unter der bleier nen Schwere des Schlafs, ihrer drei, wil- . den Buben annehnien mußte, oder ob sie das zerrissene Gewand ihres Mannes selbst flickte und schneiderte, damit das Geld.gespart und dafür Hof und Grund vergrößert würden. ; Denn Sebastian dachte seit Jahrgn an nichts anderes, als an die Ausdehnung seines Besitzes und wenn er oft seinem Weib stolz und selbstbewußt vorrechnete, wieviel mehr sie nun wieder hätten und welchen Riesenschritt nach vorwärts er. der Eckhofer, seit einem Jahre wieder ge macht

und eben verliefen, wenn auch keiner im Dorfe bisher in' der Lage war, dem .Eckhofer eine unehrliche Handlung vorwerfen zu können. Eines Abends bemerkte Sebastian-un vermittelt zu Magdalena, eg sei nun so weit und mit seiner Rache gegen den Bachmann werde es nunmehr Ernst. Jetzt mochten ihn einmal jene kennenlernen, die ihn vor Jahr und . Tag wie einen Hund aus der Stube gesagt hatten. , Aber mitten in seine Pläne und Ge- danken trat der Wille des Schicksals und machte Sebastian einen gehörigen Strich

zu warten, da» ihr einen letzt«« Gruß be deuten könnte von- den beiden Söhnen. Und wirklich, aus dem Gesträuch weit unter den letzten 2lckern des Hofes drang ein immer stärker werdendes Summen, das dann'mit einem Male aussetzte. Jetzt wären sie unten am Hol'häuschen. mein te die Mutter.zu Sebastian und würden in die hellen 'Wägelchen der Kleinbahn hineinstürmen, die Buben, die wilden! Und dann — das Bähnchen nahm den Weg stadtzu wieder auf und surrte im mer ferner hinweg — dann käme der Fels berg

! Bevor sie durch das Tor schritt, ver hielt sie noch ganz kurz und sah Sebastian von der Seite an. Auch - ihn hatte es schwer getroffen, das wußte sie. aber noch schwerer erschien ihr die Tatsache, daß der Bauer In Sebastian mehr zu leiden schien als der Vater. Aus den kur zen aber bedeutungsvollen Gesprächen der letzten Tage hatte sie entnommen, daß ihr Mann daran war. den Handel wegen des „Heiligengutefi' — so hieß der beste und größte Teil des Back- mann'schen Besitzes, der an den Besitz

nicht und noch weniger als ihr Mann, was die Söhne bewogen ha ben mochte, gleichzeitig und freiwillig zu den Soldaten zu gehen. Sie hätten ja. wie viele andere im Dorfe und auf den Höfen, warten können, bis sie an der Reche wären. Dann mochten sie gehen. Woher sie nur das Blut hatten, frug sich immer wieder die Mutter, dieses un ruhige Blut, das sie von zu . Hause weg- trieb! Und da ihre Gedanken um die Söhne kreisten, blieben sie bei jenem ste hen, der ihr und Sebastian» liebster'war und Markus hieß. Insgeheim

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/01_04_1944/BZLZ_1944_04_01_5_object_2102637.png
Seite 5 von 6
Datum: 01.04.1944
Umfang: 6
. Leiter der Schulzahnklinik in Linz a. D., ordiniert, wieder in Gries, Siegesplatz 31, 2. Stock. Sebastian EeMioier 2 Erzählung aus dem Etschtal »Im Gange frug er sie. ob sie ihm klaren Wein einjchenken. könne über den Sohn und was alles zu -bedeuten Habs. Er sehe einem Toten ähnlicher als. einem Lebenden. Die Schwester hob die Schul ter 'und entgegnete zögernd, sie könne nichts sagen, besser sei es: er spreche mit dem behandelnden Arzt. Wenn er wün sche, könne sie ihn zu ihm führen, er sei soeben

in seinem Arbeitszimmer. Seba stian'bat darum. Als sie in das Arbeitszimmer des Arz tes traten. erhob sich von seinem „Tisch ein älterer Herr'mit einem seinen, schma len Gesicht und unendlich gütigen 2lugen, auf dessen, fragenden Blick Schwester Helene erklärte, dies sei der Vater des Patienten auf 38. Dr. Täubner wisse wohl Bescheid. Der Arzt nickte und lud. während sich die. .Schwester entfernte. Sebastian ein, sich zu setzen. Sebastian fragte, welche Verwundung Markus habe und. wie. schwer sie sei

. Ob noch Hoffnung.auf eine Besserung, des zur Zeit anjcheincnd alles eher als hoff nungsvollen Zustandes . sei, wollte er dann noch wissen. ' Dr. Täubner räusperte sich und reinigte umständlich seine Brille. Dann sah er Sebastian lange an und sagte, ruhig. . „Ihr Sohn hat eine schwere Splitter verletzung in der Wirbelsäule. Ein Gra natsplitter von der Größe einer Hasel nuß hat das Rückenmark verletzt und es war nicht möglich, ihn bisher zu entker- Von Oswald Sailer neu.. trotz wiederholter operativer Ein griffe

. Eine gewaltsame Entfernung wür de wahrscheinlich den sofortigen Tod herbeiführen Hier bitte', Dr. Täubner kramte in Stößen, von ' Papieren, Um schlägen und großen, glänzenden Blät tern herum. Dann kam er mit einem großen, durchsichtigen, schwarzen Bogen und erklärte, das Bild gegen das Licht haltend, Sebastian zugewandt: „Das ist eine Röntgenaufnahme, aus .welcher die Lage und Art der Verwun dung cklar erkennbar ist. Dielet.dunklere ausgezackte Fleck in der seitlichen. Mitte ist der Splitter

selbst.'' ' Sebastian folgte aufmerksam den Er läuterungen des 2lrztes. Bisher hatte er die Art der Verwundung- erfahren, aber über ihre Folgen hatte ihm der Arzt noch nichts gesagt. Es schien ihm. daß Markus irgendwie gelähmt fein müsse und es. fiel ihm schwer, seine Banguis zu überwinden und den 2lrzt zu fragen, was es eigent lich, mit der Verletzung für eine Bewandt nis habe. Dr. Täubner mochte seinerseits ahnen, »was im Vater vorging und wie es ihn treffen müffe> wenn er die,ganze, zur Zeit wenigstens

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/31_03_1944/BZLZ_1944_03_31_3_object_2102624.png
Seite 3 von 4
Datum: 31.03.1944
Umfang: 4
Lauben- gasse 17. den Tnrnusdienst für unsere Stadt. 11 und dann reihte sich auch jtner in die Kolonnen der andern ein und murrte nicht mehr sondern tat. Dieser Stempel der Gemeinsainkeit schien Sebastian Von t)$wald Sailer - manchmal so klar, daß er überzeugt war. ' man erkenne jeden. Dölks- oder Artfrem- früheren Zeiten. Es mochte wohl kein, den weyiger an der haut» oder haar» Erzählung. aus dem Etschtal Der Dümmsten einer war er . nie ge» wesen, der Bauer vom Eckhof. und auch an Lebenserfahrung

, diesen Krieg zu trugen wie. IN den- -Zeiten des Friedens gewinnen, gemeißelt hatte, oder daß der Verputz der Häuser oft zu Die Tatsache, daß diese Dinge ihm nicht ^wünschenvübrig^ljeß.- Aber Sebastian nur als einem kühlen Beobachter entge» hätte Verständnis für diese bedeutunas» gensprangsn. sondern ihn tatsächlich in» losen Mangel: schließlich war der Trieb» merlich mitrissen und unmittelbar beteilig» ! stoff wichtiger für die Soldaten und die ten. gab ihm das Bewußtsein, zum ersten ' Arbeitskräfte

zu. früher fchehens trug wie die anderen. Dies allein und waren vor allem geeinter un) * Wirkungen hatte, fo war mast h darüber hinweg. Nicht, daß' man gls«y- gültig geworden wäre, aber die nur Hüt te ihre Zügel schärfer angezoarn und daher die Haltung zu einer straffzren gemacht. Man sprach zwar nicht, über diese Tatsache, aber Sebastian fühlte sie mittelbar aus allen Gesprächen hervor stechen.'Cr mußte sich bekennen, daß ihm diese neuen Feststellungen wohl taten und ein . gewisses Gefsihl

auf den Grund dis hierher hatte Sebastian das unend- aehen wollte, dann trug auch jener den Nche Gefühl der Gemeinsamkeit kennen» Stempel aller anderen auf der Ssirne gelernt, die er so hart und unmenschlich immer abgeiehnt hatte. Er war-«ins ge- Tode näher wäre als dem Leben und würden mit denen, die fo litten wie er mit einem bangen Blick suchte er Erklä- und an der Furchtbarkeit des Krieges rung bei der Schwester. Diele bedeutete mit aller Tapferkeit der -erzen trugen, -ihm. ruhig zu sein und machte

dann eine Am Ende seines .Weges stand das^ abwehrende Bewegung, als wolle sie dem große, weiße Gebäude mit den breiten Vater versichern, daß für den Augenblick Fenstern . und dem mauerumiäumten kein Grund zu Besorgnis sei. Schüchtern Park. Sebastian sah die Stirnieite des näherte sich Sebastian dem Bette und Gebäudes hinab und warf dann einen wollte mit zittesnder Gebärde das Ant- -kurzen Blick hinter die Mauern. 4n den litz des Kranken streicheln. Dann hielt er « roßen Park, in welchem die Bäume auf die -and

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/22_03_1944/BZLZ_1944_03_22_5_object_2102545.png
Seite 5 von 6
Datum: 22.03.1944
Umfang: 6
, die um d>e Wände der blauen Berge im Westen hren Reigen tanzten In Heller Mond- wcht. Es war Sebastian eigentlich nie -ichtig gelungen, aus diesen ersten Schil lerungen einen tieferen Sinn herauszu-. esen. Dennoch bereitete es ihm jedes Mal »i» köstliches Vergnügen, .der dunklen Sprache jenes lebhaften Kriegers zu fal zen und. im Dickicht der Schilderungen inbeschwert und gleichsam träumend um- lerzuirxen. - v . Die späteren Zeiten wurden dann schon verständlicher. Man sprach von einem Kührnden Geschlecht

aus der Hand gewunden und andere waren gekommen, die Geschichte fortzusetzen. Nur- die Schicksale waren dieselben geblieben. Einmal war der Hof und die Sippe blühend und groß und später ging alle» wie unter einem eisigen Sturme in Elend auf. Das letzte Mal — Sebastian konnte sich nicht von diesen Zei len trennen, so stark fesselten sie ihn trotz des Unheils, das sie heraufzubefchwören schienen^- hieß das Unheil Markus Eck- Hofer und lag diesmal nicht in natürlichen Geschehnissen, die von außen kamen son

dern in der Seele und in den Eigenlchas- ten eben jenes Markus. - Laut und vernehmlich las sich Seba stian die Geschichte des Markus Cckhofer, niedergeschrieben von dessen Sohn Johann Sebastian, vor. Nichts war beschönigt worden und keine Unwahrheit stand da rin. mochte die Wahrheit auch noch so grausani sein: , „Nun dröhnte die Trumml zum neuen Mal durch die Täler und allenthalben liefen' die Bauern und Knecht, die Nei chen und die Armen zu den Waffen. Der Franzos war vor dem Land und es galt

, war durch Ritze und Spalt bis tief in die Asche des Herdes gekrochen und hatte die Herzen erkalten lassen mit seinem Schauer. So war die tßivve nun geächtet und ausgeschlossen aus aller Ge meinschaft mit den andern und wenn auch die Gewalt dieser neuen Kraft der Zerstörung noch nicht soweit gediehen war, daß die Sippe vollkommen vernich tet ntprde, wenn auch selbst die Tat Se bastian. so ähnlich sie jener des Markus war, sich in ihren Folgen noch nicht aus- wirkte,- Sebastian wußte es an Hand die ses Buches

des Unheils: eines Taqes würde alles zusammenbrechen über ihm und nichts würde mehr von allem bleiben- als ein Häuflein Stein. Andere Menschen würden sich einnisten über der verkohlten Asche und groß und stolz werden, bis vielleicht einer kommen würde und mit zagem Badauern in der Stimm« zu fei nen . «Söhnen spräche von dem Hochmut und Verrat. „Falsch gefahren!' Sebastian schlug mit Wucht den Band zu und fuhr in sei nen Träumen fort. »Falsch gefahren der Sebastian wartet nit solana. bis ihm das Messer

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/24_01_1936/AZ_1936_01_24_6_object_1864499.png
Seite 6 von 6
Datum: 24.01.1936
Umfang: 6
davor zurück, denn die Gabe ist kein Almosen, sondern eine Spende, die gerne in unserem Staate allen Bedürftigen gereicht wird, die deren würdig ,sind: es ist eine Gabe an die Arbeiter, die arbeitslos sind, ein Recht, auf das man rechnen kann. Der Tag des hl. Sebastian in unserer Gegend Der Tag des hl. Sebastian wird in unserer Gegend überall sehr hochgehalten. In Brunlco, wo sich im Dome ein diesem Heiligen geweihter Altar befindet, fand eine Festmesse am reichgeschmiickten Altare desselben statt

. Dieser Verkauf findet, am 3l). Jänner lfd. Jrs. um 11 Uhr in Appiano am Platze des „Albergo al Sole' statt. Caldaro, am 23. Jänner 1936, anno XIV. L'Ufficiale Giudiziàrio:, Facchinetti Giacomo. SebastiM-BerehriW in Vizze Kein Heiliger wird in Vizze so augenscheinlich verehrt, wie der wackere römische Hauptmann Sebastian, der Patron gegen Pestgefahr und andere Krankheiten. An diesem Tage ruht im ganzen Tale die körperliche Arbeit und wer abkommen kann, wohnt in einer der beiden Kirchen, der Nikolaus

- oder Jakobuskirche, dem Fest- gottesdienst bei. Viele nehmen auch immer noch an der großen Fest feier, die an diesem Tage in Vipiteno zu Ehren des heil. Sebastian stattfindet, teil. Dort bewegt sich, ausgehend non der Spitalkirche am Mitraplatz, die Prozession durch die Hauptstraße nach der mächtigen Pfarrkirche unter halb der Stadt, die für derartige kirchliche Feiern des ganzen Bezirkes geradezu geschaffen scheint. In der Prozession tragen nach alter Ileberlieferung Jünglinge aus Raminges die Statue

des hl. Sebastian. In der Pfarrkirche ist nach Einlangen der Prozession Festpredigt und feierliches Hochamt. Jene aber, welche im Tale geblieben sind, begnügen sich nicht, an der Festesfeier am Morgen in einer der beiden Kirchen teilzunehmen, sondern besuchen im Lause de-' Tages noch eine der Kapellen, In welche-, der heil. Sebastian alljährlich an seinem Feste besonders oerehrt wird. Da liegt einmal hart bei den drei Brücken von Fußen- draß die Kapelle zum Herrn im Elend. Knral Jakob Isidor Prantl (Seelsorger

würde. Prantl mag hierin Recht gehabt habe». 'Noch im selben Jahre 1828 wurde die Kapelle fertig ge baut und im folgenden Jahre 182g — wieder unter Hin dernissen — oom Meister Leopold Puellacher aus Telies im Oberinntal ausgemalt. Lange hielt denselben die un gewöhnliche Kälte bei Vollendung des großen Freskos am Gewölbe, darstellend Jesu Todesangst am Oelbergs, den Verrat des Judas und Jesu Gefangennahme, aus. Diese denkwürdige Kapelle hat auch eine Statue des hl. Sebastian, die auf dem Altare steht. Darum

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/19_01_1927/AZ_1927_01_19_6_object_2647682.png
Seite 6 von 8
Datum: 19.01.1927
Umfang: 8
Lordo-Einkommen betrüge ^ Grund dieser Ziffern Lire 11.251.47, von dem dx Betrag für die Geschäftsführung in der Höhe Lire S271.47 abgezogen werden müßte. Der jährli^ Reingewinn dürfte demnach 4SS0 Lire betragen stellt den Nutzen des Pächters dar. Die Garanti» -summe, deren Erlag vorgeschrieben ist, beirg» Lire 4309.80 und dag provisorische Depot, das ^ Garantie für die Offerte verlangt wird, 2000 Lire. Kirchliche Nachrichten Fest des heiligen Sebastian und Fabian. Am A Jänner feiert

die Christenheit den Todestag ein« glorreichen Vorkämpfers und Verteidigers de >6 ' Glaubens, des Märtyrers Sebastian und ehrt o» selbon Tage das Gedächtnis des Märtyrerpapst« Fabian. Won den beiden Heiligen ist namenM Bebasttan volkstümlich geworden und Legend und Geschichte wissen von seinem Leben und Todi eingehend zu berichten. Sebastian stammte am Gallien, wurde aber in Mailand erzogen und in Christentum unterrichtet. Um jene Zeit hatte die Kii che eine Periode der Ruhe, des Aufblühens, ja k« gesetzlichen

und abergläubischen Diokletian ' gegn die Kirche aufzuhetzen. Unter dem Vorwande, dii Manneszucht in seinem Heere zu stärken, entliix Valerius 237 die christlichen Soldaten aus den Dienst, später aber zwang er sie unter Todesstrcch an den heidnischen Opferfesten teilzunehmen. M rimian ahnte in seinen Staaten dieses Beispiel nach Sebastian, vom Kaiser zum Führer der ersten prä torlanischen Kohorte in Rom ernannt, nützte seim angesehene Stellung aus, um In aller Stille für dl- Ausbreitung des Glaubens

sich zum Flug in die ewige Heimat vorzube reiten scheint. Allein hier sollte der Kampf noch nicht vollendet fein. Die Schützen, die den Bewußtlose» tot wähnten, ließen von der grausamen Arbeit aè und entfernten sich. Im Dunkel der Nacht kamen Mi treue Christen, Castulus, der Aufseher der kaiserli chen Bäder und seine Frau Irene und brachten de» erschöpften, aus tausend Wunden Blutenden, in ihn Wohnung und pflegten ihn dort aufs fürsorglichst« Sebastian dachte nach seiner Genesung nicht daran

erhielt und eiil-l der 7 Haiwtklrchen Roms ist. In ihr befindet sich der Nelsgiileilaltar und das Grab mit einer überle bensgroßen, herrlichen Figur des Blutzeugen aus der Hand Meisters Berninis. Die Verehrung de» hl. Sebastian verbreitete flch rasch über die ga»^ Christenheit. Und da die Pfeile, das Symbol des Heiligen, nach der Schrift (Äb S, 4. Ps. 37,3) M zeichen der plötzlichen Krankheiten und Heimsuchu'' gen Gottes sind, wurde Sebastian namentlich se» dein 7. Jahrhundert als mächtiger Patron

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/15_03_1934/AZ_1934_03_15_4_object_1856899.png
Seite 4 von 6
Datum: 15.03.1934
Umfang: 6
Sammlung zu verweilen. Spendenausweis Das Personal der Pension Neuhaus spendet an statt eines Kranzes auf das Grab des verstorbenen Herrn Chefs Med.-Rat Dr. Huber dem Iesuheim in Cornaiano Lire 145. » Anstatt Blumen auf das Grab des Med.-Nats Dr. Sebastian Huber spendet Georg Pjingstmann Autonome Kurvorstehung Merano Wetteebeeichte vom 13. 3. 1934 Nllglmma ausgelost. ^ sieht in diesem Akte einen neuerlichen Beweis A des außergewöhnlichen Wohlwollens und des àe -.<> dem St. Vinzenz-Verein Merano

wird und einer besseren Zukunft ent gegenblicken kann, bewiesen. Die Am Dienstag nachmittags um halb 3 Uhr fand vor der Beerdigung des Verblichenen im Tihungs- saal des Rathauses unter dem Vorsitz des Bürger- Meisters Comm. Dr. Markau und in Anwesenheit des Beirates der Stadt, des Herrn Dr. Stocca und der Mitglieder der Kurverwaltung eine Trauerfeier für Tr. Sebastian Huber statt, dessen Name engstens verbunden ist mit dem segcnsvollen Ausschwung des Weltkurortes Merano. — Der Modesta ergriff das Wort

zu nachfolgender Rede: Verehrte Herren! Sonntag mittags, den II. März, starb Herr Dr. Sebastian Huber im Alcer don 83 Jahren. Mir ihm gehl einer der verdienstvollsten Männer un seres Kurortes dahin, ein unermüdlicher und arbeussreudiger Verfechter der Interessen und des Wohlstandes, weiche aus der Entwicklung unseres Kurortes entstanden sind: ein Mann, sür den noch der alte Spruch in seiner ganzen rührenden Bescheidenheit zur Anwendung kam: „Das Leben eine» Mannes dauert 70 Jahre, wenn es sehr lange dauerr

8l) Jahre, und wenn es glücklich war, bestand es aus Arbeit und Mühe. Herr Dr. Sebastian Huber wurde am II. Jän ner in Foresta bei Marlengo geboren. Er studierte an den Hochschulen von Innsbruck, Würz burg und Wien, und erlangte am '24. März 138t) in Wien die Promotion zum Dvltor der medi zinischen Wissenschaften. Im gleichen Jahre schlug er seinen ständigen Wohnsitz als Arzt in Merano aus, wo er am 1,2. April die Tochter Margarethe des verdienstvollen Syndakus und Präsidenten der Kurverwaltung

, Dr. v. Pircher, heiratete. Im Jahre IL34 wurde er in seiner Geburtsgemeinde Marlengo zum Gemeindearzt ernannt, welchen arbeitsreichen Posten er mit besonderer Hingabe bis vor wenigen Jahren aussüllte. Die Gemeinde Marlengo verlieh ihm schon im Jahre 1905 das Ehrenburgerrecht. Außerdem übte er durch 42 Jahre die Scelte eines Dienstarzces der Eisenbahn Bolzano—Merano aus. Im Jahre wurde Herr Dr. Sebastian Huber zum Präsidenten der Kurverwaltung er nannt, welche die vier Gemeinden Merano, Maia Alta, Maia Bassa

9
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/19_08_1936/DOL_1936_08_19_1_object_1148484.png
Seite 1 von 6
Datum: 19.08.1936
Umfang: 6
Sebastian im Norden. Die Stützpunkte der Marxisten um nördlichen Küstenstreisen liegen von der See und vom Land her unter schwerstem Feuer der Militärgruvpe und der Flüchtlings- strom aus ihnen auf französisches Gebiet ver stärkt sich ständig. Bilbao, die große Hafenstadt westlich von San Sebastian, wurde von der Flußmündung des Nervio aus durch das Schlachtschiff der Natio nalisten „Espana' erfolgreich bombardiert, wo bei die Petroleumtanks in die Luft klagen

. Wie die Sonderberichterstatter der englischen Zeitun gen melden, hatten die Marxisten 200 Geiseln um die Oeltanks konzentriert, in der Hoffnung, eine Beschießung der Tanks dadurch zu ver hindern. Man glaubt, daß alle 200 Personen dabei ums Leben gekommen sind, doch verlautet auch, die Nationalisten hätten sofort das Feuer eingestellt, als sie der Ansammlung von Geiseln bei den Tanks ansichtig wurde». Irun und San Sebastian sind von nationalistischen Trup pen völlia eingeschlossen und werden von der Zivilbevölkerung bereits geräumt

Nach Ablauf eines 24stündigen Ultimatums haben die Kriegs, schiffe „Espana' und ..Almirantc. Cervcra' die Beschießung beider Städte eröffnet. Weiter haben das Schlachtichiff. „Espana' und der Kreuzer „Velasco' Montag das Feuer gegen das Fort Guadalupe der Roten zwischen San Sebastian und der französischen Grenz« eröffnet.. Dis Granaten schlagen kreisförmig rings um das Fort ein, in dem. mehrere tausend Pfund Dyna mit gelagert sind. Anscheinend will man das Fort selbst nach Möglichkeit schonen

Führer hingerichtet. ' Madrid. 17. August. ' General Fansul und Oberst Quintana.- die vom Kriegsgericht.- wegen-Teilnahme ' an dem Aufstand in Madrid zum Tod-verurteilt worden waren, sind.Montag früh erschossen worden. Es ist erst einige Tage her. daß in Barcelona die Generäle Goded und Buriel unter einer ähn lichen Anklage hingerichtet wurden. Bomben über Madrid — Typhusepidemie in San Sebastian. ■ H e nd ay e, 17. August. Samstag abends sollen nationale Flieger meh rere Bomben über Madrid

abaeworfen haben. — Infolge Wassermangels ist in San Sebastian eine furchtbare Typhusepidemie ausgebrochen. — Die Nationalen haben Estepona auf dem Wege nach Malaga genommen. — Der bekannte Boxer Paolino Uzcudum, genannt Paolina. ist nicht hinqerichtet worden,sondern unter großenSckwie- rigkeiten den Noten entkommen und in Pam plona einaetroffen. — Von Samstag bis Mon tag sind m den Kämpfen 650 Mann gefallen. Dazu kommen noch die Opfer der fortwährenden zahlreichen Hinrichtungen. — Der „Eugenia

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/13_12_1934/VBS_1934_12_13_14_object_3133974.png
Seite 14 von 16
Datum: 13.12.1934
Umfang: 16
Heinrich, Bolzano; Theiner Josef, Lagundo; Kaufmann Anton. Appiano; Niedermair Franz, Appiano; Hochw. Eabalin Alois, Lagundo; v. Dellemann Alois, Andriano; Netzler Heinrich, Sella: Petermair Franz, Per- donico; Stufflefer Josef, Ortisei; Walcher Matthias, Appiano: Herrenhofer Anton. Cal- daro; Stufflefer Johann jun., Ortisei; Eruber Franz, Postal; Pomella Albin, Cortaccia; Rai ner Sebastian, Senales. Achter; Pedron Josef, Bolzano: Unterkofler Sebastian. Gries; Ganner Josef, Certosa: Lageder Alois sen

., Bolzano; v. Mörl Arnold, Appiano; Eschwenter Walter, Appiano: Weger Josef nach Josef. Cornaiano; Ungericht Josef. Tirolo; Unterlechne; Karl, Enes. Serien beste zu drei Schutz: Zäaaeler Josef, Merano. 28 Kreise; Egger Josse, Metzner Ludwig, Eamper Josef. Haller Han. Alois, Bauer Johann, Damian Alois. 27 Kreise, v. Dellemann Alois, Macek Stefan, Rainer Sebastian. Unterlechner Karl, Schwarzer Eduard, Eruber Franz, Jnnerkofler Josef, 26 Kreise, Äußerer Hans, Zischg Heinrich. Prohliner Franz, Langer Anton

, Ungericht Josef, Lageder lechner Karl, 118 Kreise. Mairhofer Jakob, Pichler Franz, 25 Kreise, Pomella Albin, Wind egger Josef, Unterkofler Sebastian. 24 Kreise, ochw. Alois Eabalin, Unterlechner Franz, rau Baronin Biegeleben, 23 Kreise. Stufs- leser Josef, Pedron Josef, Stufflefer Hans, Schwarzer Johann fen., Herrenhofer Anton. Serienbeste, zu 15 Schutz: Damian Alois, 128 Kreise, Haller Hans, Eamper Josef, v. Dellemann Alois, Metzner Ludwig, Egger Josef, Zöggeler Josef. 123 Kreise, Bauer Jo hann, Rainer

Sebastian. Macek Stefan. Nutzerer Hans, Langer Anton. Jnnerkofler Josef, Anter- lechner Karl, 118 Kreise, Mairhfoer Jakob, Schwarzer Eduard. Theiner Josef, Zischg Hein rich, Laegeder Alois sen., 110 Kreise. Windegaer Josef, Ungericht Josef, Pxotzliner Franz. Pichler Franz, Pomella Albin, Eruber Franz, 102 Kreise, Unterkofler Sebastian. Unterlechner Franz, 100 Kreise. Hochw. Alois Eabalin. Frau Baro nin Biegeteben. Anrater Alois. Schwarzer Jo- bann sen., Pedroir Josef, 84 Kreise. Herrenhofer Anton

, Stufflefer Hans, Stufflefer Josef, 74 Kreise. Für die fünf besten Karten: Damian Alois, 620 Kreise. Eamper Josef Bauer Jo hann. v. Dellemann Alois 607 Kreise, Egger Josef, Metzner Ludwig, Haller Hans, 597 Kreise, Zöggeler Josef, Rainer Sebastian, Langer An ton, 669 Kreise: Macek Stefan. Nutzerer Hans, Unterlechner Karl. 566 Kreise. Jnnerkofler Josef, Theiner Joses, Protzliner Franz. Schwar zer Eduard. Lageder Alois, 516 Kreise, Ungericht Josef, Pomella Albin, Zisch' Heinrich. Grober Franz, 469 Kreise

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/01_08_1923/BZN_1923_08_01_2_object_2495164.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1923
Umfang: 8
sein, daß deine arme Mutter — Gott Hab' das brave Leut' selig — nicht mehr am Leben ist; sie würde sich noch mals zu Tode grämen über dich, wie sie es schon getan hat über deinen Vater. Jetzt mache, daß du zu deiner Arbeit kommst und lasse dich nicht wieder auf solchem Unfug treffen; sonst mußt du aus dem Haus.' Und Meittinger ging an seine Arbeit und dachte dabei darüber nach, warum er wohl seinem Vater nachschlagen müsse, während er selbst, der Sebastian, doch lieber seiner Mutter nachgeraten wäre. Vie les

zu ihm geredet, während sie auf der Straße warteten^ bis das Poltern und Lärmen im Hause > aufhörte und der Vater sich schlafen gelegt. Und der Knabe hatte den ehrlichen Willen gehabt, seiner Mutterzu folgen — aber was half es? Ms der achtjährige Sebastian nach dem Tode seiner Eltern in der Gemeinde von Haus zu Haus geschoben . wurde, bis endlich der Bürgermeister ihn hei sich -' aufnahm, hatte man nirgends Zeit und Geduld oder gar etwas Liebe für den unerwünschten kleinen Kost gänger; groß und klein

Frankreichs und Belgiens in der Ruhr- und Reparationsfrage. Keine der beiden Regie rungen könne in eine definitive Räumung des Ruhrgebietes einwilligen, bevor Deutschland seine Schulden bezahlt habe und keine der beiden Re-- gierungen könne mit Deutschland Verhandln n- als Sündenbock; das Gute sah man nicht, nur die Fehler; diese aber doppelt'und dreifach. „Du wirst wie dein Vater', das mußte der kleine Sebastian tagtäglich hören; und was hals da gegen diese all gemeine Ansicht und Handlungsweise

ein Kinder wille? Sebastian Meittinger mußte dem Vater nachschlagen und wollte, doch so gern seiner M u t- ter nachgeraten. „Meittinger, du bist der Dümmste, der Faulste und der Ungezogenste in der ganzen Schule! Für deine Dummheit kannst du nichts; aber deine Faul heit und Ungezogenheit will ich dir noch austrei ben!' so rief der Lehrer fast täglich in der Schule. Und Meittinger nahm die Schelte und die Schläge zuletzt wie unentrinnbare Notwendigkeit hin. Daß er unbegabt war, hatte er selbst eingesehen

. Der Lehrer verlor die Geduld; aber auch Sebastian Meittinger verlor sie. Trotz und böswillige Rachsucht traten bei dem Knaben an die Stelle. Schläge und Schelte wurden ihm gleichgültig; , einer mußte der Faulste und Unge zogenste sein und dazu war eben er bestimmt. - „Sebastian Meittinger', sagte bekümmert der alte Pfarrer in der Religionsstunde, „es ist, als wärest du von einem bösen Geist besessen! Wie. oft habe ich doch schön ermahnt, in aller Güte?! Was hast du gestern wieder im Glockenhaus

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1898/08_03_1898/BZN_1898_03_08_4_object_2344768.png
Seite 4 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
4 sx«er Machrichte zz' Kr. S3 einen Streit zu provocieren und schlug dann Sebnstian Volgger, wie Jngenuin Niederkofler angibt, dem Johann Auer ziemlich heftig auf das Auge, so daß er dort bedeutende Blutunier- laufuugcn erlitt. Auch bestätigt Marie Niederkofler, daß Sebastian Volgger unmittelbar vor der That, als die beiden Auer gewaltsam ans dem Hause hinausbefördert wurden, wie ihr schien, sehr zornig und aufgeregt war und eine Doppeltster« flasche schwingend Drohungen und Flüche nusstieß

und hiebei insbesonders, wie sie der k. k. Gendarmerie angegeaen hat, sich äußerte: „Dem werde ich schon noch helfen.' Erwiesen ist weiters, daß Sebastian Volgger sofort als die beiden Auer aus dem Geschäftshause entfernt waren und die rückwärtige Hausthüre versperrt worden war, in größter Eile bei der vorderen Thüre hinauslief, wie Jngenuin und Marie Nieder kofler angeben, um die Hansccke herum auf dem gegen seine Wohnung führenden Weg lief, dort an den nur wenige Schritt vom Gasthanse entfernten

Ferdinand Oberhuber und Johann Gasteiger mit den Worten: „Laßt mich vorbei' vorübereilte, während Alois Auer nach Angabe des Jngenuin Niederkofler mit den an Johann Auer gerichteten Worten, es müsse seine Nothdnrst verrichten und sich einige Schritte gegen den hinter dem Hause gelegenen Abort begab und Johann Änec sich gegen den Weg wendete, wo er auch von Ferdinand Oberhuber unmittelbar, bevor Sebastian Volgger an ihm und Johann Gasteiger v.'rbeieilte, bei einem Gitter stehend, gesehen wurde. . Ans

dem ergibt sich, daß Alois und Johann Auer nicht vor dem Hanse des Sebastian Volgger standen, als dicser angeblich in Gesellschaft seines Bruder Josef Volgger, den gar niemand sah und der offenbar erst später nachgekommen ist, dorthin kam. . Es muß geschlossen werden, daß Sebastian Volgger die Brüder Auer in der Meinung, dieselben seien vor ihm, ver folgen wollte, als er sie aber nicht fand, sie am Thatorte erwartete und überfiel. Sebastian Volgger behauptet allerdings in. Uebereinstimmung mit Josef

Volgger, sie seien von dem directen Wege nach Hause abgewichen, weil sie einem Streite mit den Brüdern Auer entgehen wollten. Dies scheint jedoch nicht glaubwürdig; es muß vielmehr angenommen werden, daß Sebastian Volgger dieselben hinter dem Hause des Reder- lechner erwartete, wohlwissend, daß Johann Auer nachts dort gewöhnlich seinen Weg nahm, weil er sich fürchtete, am Fried hofe vorüberzugehen, das am directen Wege zu seiner Woh nung liegt. Weiters sprechen sowohl Rosa Oberhuber, Katharina

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/12_09_1936/AZ_1936_09_12_1_object_1867121.png
Seite 1 von 6
Datum: 12.09.1936
Umfang: 6
am Donnerstag Bomben auf mehrere strategische Punkte von San Sebastian ab, besonders auf den Berg Jgueldo. Von anderen Flugzeugen der Nationalisten wur den Flugblätter über San Sebastian abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, die Stadt zu übergeben. General Mola soll, wie der Sender von Coruna meldet, am Donnerstag aN der Front vor San Sebastian eingetroffen sein, um persönlich die Leitung des Endkampfes um S. Sebastian zu übernehmen. Drei Flugzeuge der Nationalisten haben am! Donnerstag

man, daß die Besprechung gen Zustandekommen werden. < Der französische Rechtsdeputierte Dbarnegerai isß in Pamplona eingetroffen und hatte mit Mola und spanischen Politikern eine Unterredung. In französischen politischen Kreisen erregt dies groß« Aufmerksamkeit und der sozialistische „Populaire'! richtet scharfe Angriffe gegen den Abgeordneten. Schwerer Zwischenfall in S. Sebastian Verhaftung eines französischen Journalisten. Der Botschafter Frankreichs und feine Frau verprügelt! London, 11. September

. ! Dem Berichterstatter des „Daily Expreß' zufolge soll ausländischen Journalisten in San Sebastian ein schwerer Zwischenfall widerfahren sein. Cr soll sich in folgender Weise abgespielt haben: Die Journalisten waren vom französischen Botschafter ermächtigt worden, an Bord des Torpedojägers „Alcyon' zu steigen, um sich nach San Sebastian zu begeben. Als die kommunistischen und anarchistischen Wa chen eintrafen, verhafteten sie den Journalisten Maurizio De Roy des „Paris Soir' unter der Beschuldigung

, daß er antikommunistische Artikel geschrieben habe und sie weigerten sich, ihn sreizuq lassen, trotz der Proteste des französischen Flieger* attachees Major Blizard. j Da beschlossen die anderen Journalisten, sich' nicht eher zu entfernen, bevor ihr Kollege nicht freigelassen worden wäre. Als dann der Häftling tatsächlich auf freien Fuß gesetzt wurde und sie sich anschickten, San Sebastian zu verlassen, kam es zu neuen Zwischenfällen, wobei auch der französische Botschafter selber verprügelt wurde

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/03_04_1944/BZLZ_1944_04_03_3_object_2102646.png
Seite 3 von 4
Datum: 03.04.1944
Umfang: 4
. Dieser ergriff vorsichtig- den linken Arm de» Kranken und legte Ihn dann wieder auf die wollene Decke. Dann Von' Oswald Sailer begannen die beiden miteinander zu flü stern, und wenn auch Sebastian ihr Ge haben erstaunt verfolgte und versuchte, etwas von'ihren-Worten zu verstehen, er erriet.-dennoch nicht die Zusammenhänge. Schließlich wandte sich Dr. Täubner an ihn: - ' „Ja, Eckssofer,' es kann eine Täuschung kein, abkr, auch mein 2lssistent bestätigt, dass der Junge da den' Arm bewegt, hat und der Arm

' meinte Sebastian stockend, „was Markus für mich bedeutet, mit welcher Freude ich zehn meiner Leben für das, seine Hingabe...' „Schon recht.' nickte der Arzt und war schon wieder hinter der Türe seines Ar beitszimmers verschwunden. Trotz dieser Geschehnisse und Ueber- raschungen versank Sebastian in den nächsten Tagen in einem ihm selbst voll kommen ungewohnten und unerklärlichen Trübsinn. Er wusste einfach nicht, ob es die wiederholten nächtlichen Warnsignale waren — weitere Angriffe

. Die Gewohn heit der Warnungen vergangener Näck>- te und.die Erfahrung des letzten Males ließen Sebastian diesmal nicht mehr lange in Entsetzen am Fenster verharren und dem höllischen Spiele der Töne und Feuerbohnen folgen, die den Himmel wie mit feurigen Schwertern zerschpitten. Nach dem ersten Heulton lente- Sebastian gleich einem alten und erfahrenen Kran kenwärter die Bahre zurecht und schon hatte er mit Hilfe der herbeigeeilten Schwester den Kranken auf die Bahre gelegt, als ein dumpfer Schlag

das Haus erzittern lieb. Entsetzt sah der Eckhoser 'die Schwester an. Diese schrie ihn an. es sei allerhöchste Zeit, man müsse lausen, anscheinend würfen die Feinde Ihre Last auf das-arosse und weithin sichtbare Ge bäude.' Im Gange hafteten die Kolonnen mit Bahren und Kranken vorwärts. Es ka men schon die ersten 5)elfer zurück, die ihre Kranken in den Kellern geborgen hatten und Sebastian lah zufällig nach rechts, da soeben Dr. Täubner aus dem 'Arbeitszimmer getreten war und etwas in dey.Gang ries

, das keiner verstanden hatte, als der Boden und die Mauern zu wanken schienen und weit vorne, ein gelber Strahl wie von Schwefel und Phosphor leuchtend aufschlug. Mit einer unheimlichen und ihm unbegreiflichen Gleichzeitigkeit nahm Sebastian diese letz ten Eindrücke auf und er lah wie Dr. Täubner mit vor Erstaunen weit offenen Augen- unter dem brechenden Türpfosten des Zimmers zusammensank und im selben Augenblick auch Schwester Helene lang hinschlug und die Bahre leinen Händen entriss, als wolle sie in ihrem Falle

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/30_05_1939/AZ_1939_05_30_4_object_2639671.png
Seite 4 von 6
Datum: 30.05.1939
Umfang: 6
der Nachbarn hin ein blies er. Kein Lied war vor ihm sicher. Mit gleicher Heftigkeit flötete er den weichen Walzer „Links herum!' u. den straffen Marsch „Augen rechts!' Auch die Triosonaten um 1700 alter Mensur slosssn ihm genau so aus dem Ueberblas- loch wie die Bachkantaten und Händel sonaten. Wanderte Sebastian sonntags ins Grüne, dann begleitete ihn die Ba- rockblockflöte, ein Fläschlein Flötcöl und ein Döslein Zapfenfett. Dann saß er am Wieienrand und flötete sich die Gegend menschenleer. So verliebt

war Sebastian in seine Barockblockflöte und seine Kunst, sie zu blasen. Eines Tc^cs klopfte es an Sebastians Tür. Ein fremder Herr stand draußen. „Ich babe Ihnen etwas mitgebracht.' „Mir?' „Ein Schallplattenaumahmegerät,' „Was soll ich dami!?' Der Vertreter wickelte eine Art Sprech- apparat aus. „Das kann für Sie eine tönende Erin nerung werden, mein Herr', begann er, „Sie können sich alle akustischen Genüsse ins Ohr zurückrufen! Welch' reiche Mög lichkeit bietet sich Ihnen? Welch' unschätz baren Werte

können Sie sich für wenig Geld sichern, um sich selbst oder garspä teren Generationen immer wieder Freu de zu machen! Was Sie-singen, was Sie pfeifen, was Sie sprechen — alles hält die Schallplatte naturgetreu fest. Wollen wir eine Aufnahme machen?' „Ja', sagte Sebastian, Er war begeistert, :i: Sebastian holte seine Flöte aus dem Futteral. Leise blies er in den Luftkanal. „Fertig?' „Ja.' ..Los!' Die Platte lies. Sebastian flötete. Se bastian flötete lange und laut. Dann setzte er die Flöte ab. „Ich bin zu Ende!' „Bravo

! Brano!' „Ich danke Ihnen.' „Wollen Sie setzt die Platte hören?' ..Ich bit?e darum ' Der Vertreter legte die Platte aus. Im Rm'm ertönte Sebastian^ Mötem'olo, „Genau als ob Sie im Zimmer blie- fen!' lobte der Fremde. „So klingt das?' „Genau so. Täuschend ähnlich.' „Unbeimlich! Dos hätte ich nie ge glaubt!' sagte Sebastian, „Was2 Da staunen Sie?' „Ja. Do staune ich,' „Dari ich also dem Herrn den Apparat oerkaufen?' „Nein! Aber ich werde Ihnen etwas oerkaufen.' „Was?' Sebastian sagte demütig

16
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/27_07_1936/DOL_1936_07_27_2_object_1148773.png
Seite 2 von 6
Datum: 27.07.1936
Umfang: 6
werden. In Alcala de Henares sollen zwei und in Madrid ein Regi ment zu den Aufständischen Lbergegangen sein. Die Einkreisung von Madrid scheint noch nicht vollständig zu sein. Dennoch werden die Lebens mittel knapp, wie aus gewissen Verordnungen der Regierung gegen das Hamstern hervorgeht. Bei den Stratzenkämpfen in San Sebastian wur den ungefähr 300 Leute getötet und viele ver wundet. Unter anderm wurde in San Sebastian die Frau des dortigen norwegischen Konsuls durch eine Kugel getroffen, als sie ein Fenster

ihrer Wohnung schliehen wollte. Eine englische Dame verfiel in San Sebastian in Geistesgestörtheit, well vor ihren Augen ein zwölffähriger Knabe hingerichtet wurde, der sich geweigert hatte, den Voltsfrontlern Angeberdienste zu leisten. Ein Franzose soll erschollen worden sein, weil er in seinem Kaffeehaus Phalanristen beherbergt habe. Auch anders Ausländer sollen in San Sebastian getötet worden fein. Ein Easthausbesitzer und fein Sohn wurden hingerichtet, weil in ihren Lokalen Phalanristen gefunden wurden

herrscht große Besorgnis um das Schicksal des englischen Botschafters, der sich zur zeit mit dem größten Teil des Botschaftsstabes ' agf Urlaub in San Sebastian aufhält. Die ist, Hafen liegenden Zerstörer haben nach hier ein getroffenen Meldungen eine Landungsabteilung ausgesandt, um den Botschafter zu befreien, Im ganzen sind jetzt die Kriegsschiffe von fünf Rationen in spanischen Häfen eingetroffen oder auf dem Wege dorthin, darunter die deut schen Panzerschiffe „Admiral „Deutschland

'. 'Die englischen e Regierung der en ■ ge- Scheer' , und . Flottenbehörden haben in zwischen Maßnahmen getrossen, um die spanischen aläga, Se- Zwisch' Killte, villa, tenstädte Barcelona, Mallorca. Mal a, Tarragona und San Sebastian von bri- ,en Staatsangehörigen räumen zu lallen. In er- heißumkämpften Hafenstadt San Sebastian ist die Rettung der Ausländer bereits voll im Gange. Am Freitag abends traf der englische Zerstörer „Bertty' in dem slldfranzösischen Hafen Saint-Jean dx LuZ ein und landete 300 Flücht

' Negierung dis ....... .. r ...... ,..j Sqn Sebastian zu beherrschen. Reue Flüchtlinge. Gibraltar. 26. Juli. In Gibraltar 'stich wieder .Italiener ein- getroffen, die qor dem blutigen Terror der Volksfront aus Malaga? geflüchtet sind. .Viels Flüchtlinge verschiedener Staatszugehörigkeit wenden sich an die italienischen Konsulate um Nachrichten üher ihre Angehörigen und Über ihr Besitztum in verschiedenen Gegenden Spaniens, insbesondere aber in Malaga, da diese Siebt- dem anarchistischen Pöbel

17
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/14_08_1936/DOL_1936_08_14_1_object_1148412.png
Seite 1 von 12
Datum: 14.08.1936
Umfang: 12
Gegend. Es werden insgesamt 70.000 Mann beteiligt sein, so daß mit großen Einheiten gekämpft werden kann. Der zunehmende Druck dev spanischen Nationalen ans San Sebastian und Jrun Bayonne, 13. August. Rach hier eingelaufencn Nachrichten scheint General Franco die Offensive begonnen zu haben. 600 Nationale, versehen mit Maschinen gewehren und Artillerie, haben von La Linea (unweit von.Gibraltar) aus den Marsch auf Estepona angetreten. Eine andere starke Kolonne Militär und Phalanxisten

von Tolosa nach San Sebastian. Beide Teile er litten empfindliche Verluste. Die Nationalen wurden von Bauern unterstützt, welche Uber die roten Miliztruppen herfielen, als diese südlich des Dorfes ein Ilmgehunasmanöver ver suchten. Ein Panzerauto, welches die Roten unterstützte, fiel in die Hände der Nationalen, die 26 Kriegsgefangene machten. Die Negierungs- truppen verlangten, daß die Kriegsgefangenen wieder freigelassen würden und als dies nicht bewilligt wurde, füsilierten sie zur Vergeltung zwei

reiche Kaufleute aus Tolosa. Ein scharfer Zusammenstoß ereignete sich auf einem Berg hang bei Penadeaya. Phanlanxiste» lanxisten erkämpften dort den Uebergang Uber den Kamm des Berges, stießen dann aber auf die zweite Linie der Regierungstruppen und wurden zurück geworfen. Während der Aktion unterhielten die Geschütze der Regierungstruppen ein starkes Sperrfeuer., um den Nationalen die Heran ziehung von Verstärkungen zu verunmöglichen. Dagegen kamen den Roten Flugzeuge aus San Sebastian zu Hilfe

Bomben ab. doch werden keine Opfer gemeldet. Morgens hatten die nationalen Flieger mehrere Bomben über San Sebastian abgeworfen, die Sachschaden anrichteten. Später hin aber wurde die Bombardierung von San Sebastian durch die nationalen Flieger immer intensiver. Mehr als 60 Bomben wurden auf die Stadt abgeworfen, die zahlreiche Opfer for derten. In San Sebastian beginnt sich ernstliche Beunruhlgug zu zeigen. Die Ausländer beeilen .sich, die Stadt zu verlassen;, mehrere söit langem in der Stadt

ansässige ausländische. Kaufleute haben - Ihre .. Geschäfte-geschlossen,-. Räch deyi ciffa liegen die nationalen Kriegs- . Sender Teneriffa schiffo -v.Gfpann' und „Canarie' vor El Ierrol und halten sich bereit, nach San Sebastian-oder Jrun zu dampfen, um Angriffe der nationalen .Truppen auf diese Städte zu unterstützen. . In der Guadarränia. ; Rabat, 13. August. Bei der Einnahme von Sant Raphael haben die Nationale» 40 - Offiziere- und Mannschaften der Fliegerwaffe gefangen genommen. In Bur- gos

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/18_11_1944/BZT_1944_11_18_5_object_2108093.png
Seite 5 von 8
Datum: 18.11.1944
Umfang: 8
il ^ii nix. liebe Kollegin; ane Frau hat doch so viele davon.« ! 1 zog — denn die Zwillinge, der gute kleine Leopold lagen schon unterm Grün, wohin ich auch so manche mei ner Kleinen betten mußte — waren mir gute, kindlich gehorsame Söhne, und Töchter, und ' nicht la*’-'» nach meinem Eintritt in Sebastians Haus schienen sie mir mein eigen Fleisch und Blut zu sein, und auch sie fühlten und sahen mich als ihre wirkliche Mutter an. Ich könnte ja nicht Sebastian lie ben und seine‘Kinder nicht lieben

, und wie sie sein Fleisch und Blut waren, so wurden sie bald auch mein eigenes.“ Als wir in Leipzig in der letz ten Maiwoche des Jahres 1723 anka men mit unserem ganzen Hab und Gut und der ganzen großen und kleinen Familie und vor der Tür des Kantor hauses stillehielten, sprang Sebastian als erster vom Wagen und bestand darauf, mich nach altem deutschem Brauch über die Schwelle zu tragen.“ Von nun an umschlossen die Wände des Kantorhauses das große Glück dieser Ehe. Hier wurden noch zwölf Kinder geboren, einige starben

kommt: „Dein blondes Haar war so lange mein Son nenschein für mich, nun äst das silber- Vorhildliche F/auert: Anna Magdalena Bach Des großen Thomas-Kantors Johann Sebastian Bach zweite Frau, Anna rtagdalena, hat der Nachwelt in ihrer .Kleinen Chronik der Anna Magdalena Jach“ eine lebendige Schilderung ihrer iberaus glücklichen Ehe geschenkt. Sie elbst liebte die Musik sehr und wur- le von ihrem Vater „kleine Nachtigall genannt. Im Jahre 1720. hörte sie in lamburg den großen Meister zum irstenmal

. ein Jahr später sah sie ihn n Weißenfels und durfte ihm vorsin- r en. Sie schreibt darüber: „Gott hatte ron je meine Seele der Musik geöffnet, ind nun. nachdem ich Sebastian Bach pielen gehört, war es unmöglich, daß nir ein anderer Mantt auf dieser Welt e etwas hätte sein können.“ Im Spätsommer des Jahres 1721, ein ^ahr nach dem Tode der ersten Frau, äaria Barbara, hielt Johann Sebastian im sie an.- Er war fünfzehn Jahre äl- er als Anna Magdalena und hatte vier (Inder. Bei der fröhlichen Verlobung agte

Liebe für diese Kunst doch ein bereites Verständnis für' Äie Größe der Musik, die Sebastian unaufhörlich hervdrbrachte, in mir erschaffen.“ Zu den vier Kindern aus erster Ehe fand Anna Magdalena trotz ihrer Ju gend ein sehr gutes Verhältnis. „Alle. vier Kinder Sebastians die ich vorfand, da ich als seine Eheliebste in sein Haus ne mein Mondenscltein, und das ist ein viel besseres Licht für uns junge Liebesleute“. Hier starb der große Johann Sebastian in den Armen seiner Frau

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/30_03_1944/BZLZ_1944_03_30_3_object_2102615.png
Seite 3 von 4
Datum: 30.03.1944
Umfang: 4
ihn eine gewaltige Faust im Nacken getroffen. Dann hoben und senk^ ten sich die Schultern und ein rauhes und in seiner Ungewohntheit furchtbares Stöhnen brach sich Bahn aus dem Inner sten feiner Seele. - . Lautlos ftand sie auf- und 'wollte- den Mann in dieser schwersten Stunde seines Lebens allein lassen. Sebastian jedoch suchte mit seiner Linken nach ihr und zog sie zu sich. . ' Da wußte das Weib, daß nun die Zeit' der Sühne aekonnnen war und ip Seba stian jene Wandlung begann, di« das Schicksal schon lange

, wenn sie an die Möglichkeit dachte... — sie wußten bei de. daß nun- der richtige Weg begann und mit Markus begonnen hatte. Das Schicksal könne es doch nicht wollen, meinten sie beide, daß die Sippe bis in die letzte Wurzel zerstört werde. Sie schwiegen erst wieder, als auch in den ersten Wochen des Monates Jänner im- ncer noch keine Nachrichten vom Sohne kamen und eine unnennbare Angst ihre Herzen zu lähmen begann. Die Furcht vor dem drohenden Unheil trieb Sebastian zu neuen Taten. So wa ren beispielsweise

dann in der Kammer waren, nahm er Magdalena bei beiden Händen und sagte würgend und stoßend. Peter habe von einem Bekannten in der Stadt erfahren, daß Markus Eckhofer ziisammen mit dessen Sohn in demselben Regiments dienten.'Als dann Sebastian gefragt habe, wo dies Regiment liege, habe Peter zuerst versucht, auszuweichen und da er nicht mehr konnte, habe er ihm gesagt, man müsse noch stärkeren 5zerzens sein als bisher,- denn das Regiment liege in einer Stadt namens Stalingrad und verteidige hart und Unverdrossen

hatten, bis die Hände erstarrten und die letzten Waffen fielen. An diesem letzten Abende zerschlug Sebastian den glänzenden Kasten in der Stub; und warf die jämmerlich verböge-' nen Mctallteile. die gläsernen Röhren und die verwickelten Drähte hinaus in Eis und Schnee. Mochten sie erfrieren, verkümmern und sich unter dem Eise krümmen, ihn kümmerte es nicht mehr. Sie hatten der Schicksale mehr ais genü gend gekündet. Die folgenden Tage brachten wieder viele Gedanken an das Verganaene zu rück. Man entsann

sich dieses und jenes Spruches und versuchte, alles Gesagte früherer Zeiten zu deuten. Magdalena entsann sich eines Abends der Worte Pe ters an jenen stillen Abenden. Der Bach hofer hatte gesagt, das Schicksal gehe oft sonderbare Wege, um die Menschen zur Besinnung zu bringen. Nun erfuhr sie, was dies zu bedeuten hatte. Nicht viele Wochen nach jenen Nächten im Februar kam Sebastian mit der Nachricht, daß >r!cht alle, die in der Stadt an der Wolga einaelchlossen gewesen waren als verlo ren zu betrachten leien

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/24_03_1944/BZLZ_1944_03_24_3_object_2102562.png
Seite 3 von 4
Datum: 24.03.1944
Umfang: 4
und Anna kamen. Ein frostkalter Hauch fuhr mit den Eintretenden in die^ Diele und Peter klopfte lachend und »yunter den Schnee von Annas Mantel, während Magdalena und Markus dke> beiden in die Stube nötigten zu warmem Wein und brennedem Lichterbaum. ■ Sebastian grüßte kurz und ernst die beiden vom Bachhof und es, hatte den Anschein, als fei ihm ihre Gegenwart an diesem 8lbende gar nicht ko unrecht. Als dann die Männer, nachdem die ersten Weihnachtslieder verklangen, anhoben von dielem

. : Sie würden wohl nicht Zeit gehabt haben, fiel Sebastian ein. und es fei auch nicht immer so, daß der Feind Rücksicht auf die Gefühle oder gar auf Feiertage nehme. 2luf jeden Fall sehe er keinen Grund, jetzt schon das Schlimmste zu be fürchten. Die nächsten Tage würden b«* stimmt die ersehnten Nachrichten brin gen. Im übrigen bestehe seiner Ansicht nach kein Grund, den guten Wein kalt und das süße Brot hart werden zu las sen. Man möge fest zulangen und die dummen Gedanken würden von selbst vergehen

. Aber die aufgekommene, bedrückte Stimmung und eine leise Slügst vor den kommenden Tagen ließen sich trotz der aufinunternden Worte Sebastians nicht mehr bannen und der Abend verlief wortkarg und allzu still. Als dann Sebastian, dem der heiße Wein bald zu Kopf gestiegen war laut und dröhnend über die harten Zeiten zu sprechen begann und sich nicht scheute zu .erzählen, wie er selbst damals nicht so duinm gewefen sei, sich weiterhin von Leutnant und Feldwebel schikanieren ZU lasten, sondern frisch und fröhlich davon

gegangen sei 'und den Krieg den andern überlasten habe, die ihn gemacht hätten, begann Anna den Vater am Aerinel zu zupfen und mit den Augen nach der Türe zu deuten. Sebastian schien diesen Wink nicht bemerkt zu haben, denn immer lau ter fuhr er fort zu erklären, diese Sorgen seien nicht nötig gewesen und wenn die Söhne so schlau wie ihre Väter gewesen wären, dann hätte es diesen verpfuschten Weihnachtsabend auch nicht gegeben. Aber natürlich, die jungen Grashüpfer wüßten iä alles bester und manchmal

hälfen ihnen auch die Sllten noch, schloß er mit einem grimmigen Blick auf Mag dalena ab. Peter stand auf und entgegnete, es lei wohl Zeit zu geh/n. Die Nacht sej dun kel und es gehe schon der Mitternacht zu, Sebastian rief laut dazwischen, feine Gä ste könnten tun. was ihnen beliebe und er halte sie bestimint nicht auf. Er ziehe für sich noch ein Glas Wein vor und »um Schluffe wünsche er eine gute Nacht und Fröhliche Weihnachten. Di« nächsten Ta, ge würden wohl die ersehnten Nachrichten bringen

21