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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.08.1879
Umfang: 8
sein. Er wolle selbst seine Gäste im eigenen Gefährte gegen Abend abholen. .Ausgezeichnet!' jubelte Schneider und sah zu seinem Cumpan, der jedoch von der ganzen Rede des Herbergvaters nichts verstanden hatte, sondern ganz' in daS «Gstrickat' der runden Burgl — so hieß die Kellnerin — vertieft war, nebenbei aber uuter dem Tische einen Telegra« phencursuS mit der gelehrige» Schönen begon nen hatte. Der Apparat hörte zwar augenblicklich zu ar beiten auf, aber dem Geschäftsmanne entging die Verlegenheit Meyer'S

ein bekannter Herr sich viele Mühe gibt gegen einen Berich in Nr. SS deS „Tiroler VolksblatteS', betreffend den Priester-Kranken-Verein in Meran. Man führte sie in ein hübsches Eckzimmer, in welchem sich zwei ungeheuere Betten befanden und der verwöhnte Familienvater Schneider ging mit allem Eifer daran, seine Nachttoilette und seine Lagerstätte, so gut eS ging, seiner Gewohn heit anzupassen. Meyer war auffallend einsilbig geworden und beschäftigte sich mit der Visitation des Zimmers und der Mobilien

; er musterte jeden Vorhang und jeden Stuhlüberzug; endlich kam er zum Tische, auf welchem eine Flasche mit Wasser stand, kostete von dem reinen Naß und rief dann in- dignirt aus: «Pfui Teufel, das Wasser ist ja ganz warm, daS, kann Niemand trinken; wir werden Nachts sicher Durst bekommen; ich will schnell frisches Wasser besorgen.' Damit nahm er die Flasche und verließ eiligst daS Schlaf gemach. Schneider nahm von dem Domestikeneifer seines Freundes keine Notiz, sondern stellte ei nen Stuhl vor sein Bett

, eS war der herr liche Duft von frischem Heu, der die verwöhnten Newen des Städters in der angenehmsten Weise erfrischte; ein unsichtbarer Chor zirpte sonderbar monotone Lieder, die bald vielstimmig, bald im Duett oder Terzett vorgetragen, eigenthümlich heimische Erinnerungen weckten; endlich hörte man noch daS gleichförmige Plätschern eines Röh renbrunnens dicht unter dem Kenster, daS die erregten Wellen deS BlnteS zu gleichem ruhigen Laufe zwang und den müden Gast allmähliz rn den Schlaf lullte. Schneider

folgte willig der Stimme der Natur und sing bereits an, den Grund zu einer Dampfsäge zu legen, als er plötzlich emporfuhr, weil er glaubte, seinen Namen laut nennen gehört zu haben. »Hast Du mich gerufen. Meyer?' ^ . Keine Antwort! Da tönt's wieder: Schnei der! Carl! Schneider! um Gotteswillen. höre doch! Das war keine Täuschung; Meyer rief; aber wo? — im Zimmer befand er sich nicht. Ein Wolkenbruch von Gedanken durchschau, erte daS Gehirn Schneider's und machte ihn un fähig einen Entschluß

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.08.1879
Umfang: 8
noch hin, wenn Man fragen darf?' „Nach E...antwortete Schneider, welchen der Anblick eineS Schicksalsgenossen wieder etwas ermuthigt hatte. „So, so — gehe auch dahin. Wie lange walzen die Herren schon?' Schneider blickte überrascht auf den Frager, da ihm der Sinn diefeS technischen AuSdruckeS, welcher nur den reisenden Handwerksburschen verständlich ist, ganz dunkel war. Meyer, der sich vermöge seiner polizeilichen Praxis schon einige interessante Erfahrungen auf dem Gebiete deS VagabondenlebenS errungen hatte, maß

und bin doch weit ent fernt, einer GewerbSzunft anzugehören — ich bin Künstler!' Schneider und Meyer athmeten hoch auf und Schneider beeilte sich den Mißton, ver sich in die kaum begonnene Unterhaltung eingeschliche» hatte, wieder gut zu machen, indem cr rief: „Ich dachte mir'S doch gleich; der Herr wollte nur einen Künstlerscherz loSlegen; wir müssen den Spaß aceeptiren. denn aufrichtig gestanden» Freundchen, wir sehen durchaus nicht vi-l ele ganter auS, als ein paar wandernde Brüdert Wir wollen aber dem Herrn

die Ursache unseres Deranzements nicht vorenthalten!' Er b»gann nun, in kurzen Zügen die Geschichte deS Tagek zu erzählen, die stellenweise den Künstler zur größten Heiterkeit veranlaßte. Im Laufe der Erzählung hörte eS auf zw regnen. eS ward Heller und und an einzelnen Stellen blickte bereits der blaue Himmel durch die Wolken. „Gott sei Dank,' rief Meyer, als «Schneider seinenReiseberichtgeendet hatte, „jetzt sind wir ge borgen, dort unten liegt ja ganz nahe daS Dorf!' (Fortsetzung folgt.)

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Seite 3 von 8
Datum: 20.08.1879
Umfang: 8
Lungenkraft verlieh; doch auch diese Mccht erlahmte und ergeben in sein Schicksal sank Schneider endlich auf einen bemoosten, im Wege liegenden Baumstamm, um einen kleinen Borrath von Lust einzuschnappen. „Ich kann nicht mehr,' schrie er seinem egoisti schen Vorläufer zu und senkte daS Haupt zur schwerarbeitenden Brust herab. M.yer hörte den Bngßrus seineS Freundes und blickte zurück; AlleS war still und ruhig '—von dem verfolgen- «Sven Feinde ließ sich Nichts sehen oder hören; bald saßen die Abenteurer

neben einander, um pch von dem gehabten Schrecken zu erholen. Beide hatten sich jämmerlich zugerichtet; ver kratzt und verschuiiden von den Dornen, wiesen ihre Hände und Gesichter manche blutige Schramme auf; am übelsten waren die Beinkleider wegge kommen; Meyer'S Unaussprechliche hatten dn,ch große Schlitze an der Seite einen mexikanische» Schnitt erhalten, während Schneider in Folge ungewohnter Ausdehnung der Beine beim Ueber, klettern eines ZauueS aus seinem männliche» nahezu ein weibliches

Kleidlingsstück gemachl hatte. Zu allem Ueberflnsse Wichte Keiner von Beiden, wo sie sich befanden nnd nirgends war die Spur eines menschliche» W.senS zn entö.ck.n. Wohin sollten sie sich wenden? Schneider bereute fast, d.-ß er sich nicht aus Gnade oder Ungnade ergeben hatte — eine Tracht Prügel wäre ohnedies daS A-ußerste gewesen, wa« ihm hätte zustoßen können u»d jetzt war er auch ohnedies nahezu wie gerädert und tabei mitten in einer Wildniß ohne Speise und Trank, um kein Haar besser daran

« mern au. „In D Alm Habt'S wöll'n. o du mei liabe Frau! Ja woar do ganz anSl Za Narr» ja Narr, ja waS woar denn dös!- „Haben wir u»S weit vergangen?' fragte Schneider etwaS ungeduldig weiter. „O du liab.i Heiland, deS iö ja ganz auS!' „Wie weit haben wir »och zu gehen?' warf Meyer beunruhigt ein. „O mei liabe Kra», da kewnit'S nimm« hi i Oes seid'S scho leicht drei Stund drnba nanSl^ Meyer nnd Schneider standen wie versteinert da. Drei Stunde» über daS Ziel weggeschossen, war doch ziemlich

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Seite 3 von 8
Datum: 16.08.1879
Umfang: 8
hatte. Durch dieses Sympathiemittel und einen neuen Hilferuf entstammt, verließ er in Helden« hafter Begeisterung, mit hcch gehobenem Lichte und geschwungenem Stiefelzieher das Zimmer. Am Ende deS Ganges bemerkte er eine Treppe, die nach aufwärts führte, und richtig, von dort her kam das Rufen Meyer's. Schneider ließ feine» bebenden Leichnam langsam ovancireu, nahm hinter einem Hackstocke gedeckte Stellung und rief mit gedämpfter Stimme seinem möglicherweise schon skalpirten Freunde zu, ihm doch Ausklärung zu verschaffen. »Ach

Gott,' lautete die Antwort, »ich wollte Wasser holen' — doch nicht in der Dachrinne, dachte Schneider, dem auf einmal ein ganzes Eouuerisystem im Gehirne aufstieg — „und da attakirtmichso ein vermaledeiteSHuadSviehund läßt jeden Satz im Artikel deS »Tiroler BylkSblatteS* einstehen kann, wenn auch der Herr Gegner meint, daß kein Satz stichhaltig sei. Den Widerruf mag sich daS Tiroler Volksblatt füglich ersparen, fein Correspondent hat nur die Wahrheit be richtet und hat derselbe gewiß

weggeschwemmt mich keinen Schritt weiter. Er liegt vor mir und scheint zu schlafen; sowie ich mich aber bewege ' Ein tiefes anhaltendes Knurren illustrirtc den Bericht des unglücklichen Wasserträgers. Schneider erschrak; ver großen Hunden halte er großen Resp-kt; w.iS war zu thun? Die Leute im Hause durfte er nicht wecken, um seinen Freund und vielleicht gar — nicht zu compromittiren! Er unternahm einige Minuten lang artesische Bohrversuche in seinem Gedanken reiche, endlich sprudelte die Quelle

, die sie auch gehörig verrammelten. Lanze hörte man bis in'S Zimnur daS be hagliche Schmatzen deS VierfiißlerS, der wohl nie ein so seines Souper zu sich genommen haben mochte. Schneider war zn nobel, um weitere Erör terungen zu veranlassen und Meyer erkletterte kleinlaut das Bett — nach einer kleinen Weile erklang ein trefflich executirteS Sägeduett, daß von dem besten Willen und kräftigster Constitu» tion der Schläfer Zeugniß gab. Ei» herrlicher Morgen breitete seinen Zauber über die Natur, als die beiden Helden

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Seite 5 von 6
Datum: 17.08.1872
Umfang: 6
Beilage zur Merauer Zeitung Nr. 64 vom 10. August 1872. (Fortsetzung auS dem Hauptblatte.) stattgefunden. Damals zog sich däs Erdbeben von Lissabon durch Frankreich und Großbritamen bis zum nordwestlichen Schottland hin. * (Verdeutsche Schneidertag in Berlin) setzte am 7. d. M. seine B-ralhungen fort, und berieth den von der Commission vorgelegten Statuten Entwurf für einen allgemeinen Bund der Arbeitgeber des Schneidergewerks. Ueber den Ausdruck „Schneider' erhebt sich eine De batte

, indem man denselben in «Kleidermacher- oder „Kleidcrsabrikanten° umzuändern wünscht. ES wird jedoch mit großer Majorität beschlossen, den Ausdruck „Sckneider- als den richtigsten beüiü'ek.ilten. Bravo, Schneider! * (Beispiellose Wette.) In Neuburg wettete Herr Coxeter mit einem Herrn Throck- mortoii um 1000 Gniueen über Tuchfabrikation. Früh 5 Uhr brachte der Letztere dem Ersteren zwei Scwfe, von deren Wolle dieser ihm bis Abends !> Uhr einen fertigen Nock liefern sollte. Die Schafe wurden also geschoren, die Wolle ge sponnen

lie: G. Egger; Dr. !>!. 5trall; Ed. v. Nechtenberg; Dr. E. Schlesinger; G.Mebur, Kaufm., aus Wien. Wegscheider mit Gem., und v. Dorcn mit Fam. Rentier, aus Hamburg. E. Schneider, Rentier, mir Tochter »uS Dresden. Lapokhim, mit Fam., aus St. Petersburg. Dr. A. Vermentiii, mit Gem. aus Belgien. Ed. Äeith aus Karlsruhe. George BourneÜ, Ncntier aus Schottland. Verve, mir (Äemalin aus Paris. Kemetsch, mit Gemaliu aus Stuttgart. H. Dawes, Rentier aus England. Soellner, Kaust», aus Nürnberg. Schmidt

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