katholischer Arbeiter, Namens Viktor Balint Rosseau, aus Frankreich. Das ist der neueste Blutzeuge für da? Blutmärchen. Der bedauernswerthe, halbtodte Viktor Balint Rosseau hat nud allerdings keinen Anlaß, sich bei dem Herrn Vergani, dessen Blatt, wie die Staats anwaltschaft neulich im Gerichtssaale feststellte, da? größte Verdienst an der Erhaltung des Blut Märchens hat, zu bedanken. Wir aber können die Herren Vergani und Schneider, die das Ritual niordgefchäft in Eintracht und Niedertracht be treiben
, auch zu ihrem jüngsten Erfolge beglück wünschen. Man täusche sich nur nicht, auch der Fall von Wiener-Neudorf ist ein Erfolg und er ist ihr Erfolg. WaS liegt diesen konzessionierten Vergiftern des Volkes daran, daß Viktor Balint Rosseau beinahe erschlagen wurde, obwohl er Christ ist, der Eifer, die Begeisterung, die 5 und Alt bei seiner Mißhandlung an den Tag legten, beweist ja doch, wie ltbendig, wie unver wüstlich der Glaube an den Ritualmord lebt, für dessen Kultus die Vergani und Schneider unaus gesetzt Opfer
darbringen. Triumph! Wir siegen dürfen Vergani und Schneider mit haßerfüllten, blutunterlaufenen Augen brüllen, uvfere Bemüh ungen sind von Erfolg gekrönt, daS Ritualmärchen ist populär geworden, es ist ein Gedanke, der schon der erhitzten Phantasie der unreifen Schulkinder wie etwaS Alltägliches vorschwebt und die reifen wenn auch nicht christlich, so doch christlichsozia denkenden Arbeiter zum brutalen Dreiuschlagen enthusiasmiert. Das Blutmärchen lebt, wir haben also nicht vergebens gelogen
und gefälscht, wir haben nicht umsonst unser Wort und unsere Feder in den Dienst der Verleumdung, der Gemeinheit und des Hasses gestellt. Jawohl» so dürfen heute mit vollem Rechte die Vergani und Schneider jubeln, und in ihren Freudenbecher wird vielleicht nur ein WermuthS tropfen durch den Gedanken fallen, wie herrlic > der Wiener-Neudorfer Fall ausgebeutet hätte werden können, wenn Viktor Balint Rosseau entweder zu fällig ein Jude gewesen wäre oder wenn sein Arbeitsbuch zumindest einen Zweifel
an seiner Kon fessiov offen gelassen hätte. WaS hätte Vergani'S Blatt, daS sich über seine Fertigkeit in Verbreitung verlogener Ritualmordnachrichten mit dem glän zendsten, offiziellen Lobe deS StaatSanwaltes aus weisen kann, aus dem Falle machen können! Und Schneider erst, wie hätte dieses blutrünstige Scheusa' seine verbrecherischen Instinkte walten lassen können Die phantasievollen Schulkinder, sowie die da auf eine radikalere Art, als dies in Mühldorf war, sein Glück zu machen, hat eS recht weit