' in's Hochgebirge. Humoreske aus dem in Leipzig bei A. H. Liebeskind «schienen» Buch«: „Lustige Abenteuer, Erzählungen aus dem Volke- und Tonristenleben der Alpen von B. Rauchenegger, Tuckett u. A.' (1. Fortsetzung.) „DaS ist er schon, lieber Freund', beeilte sich Meyer tröstend zu berichten; „ich habe ihm Persönlich eine Züchtigung augedeihen lassen, an die er lange denken wird.' I Freund Schneider begriff Anfang« nicht recht, bis ihm sein rechtsgelehrter Neisegenosse den Sachverhalt mittheilte
und den Zorn des armen Opferlammes ein wenig beschwichtigte. Die Diagnose, welche Schneider bei seinem inneren Menschen anstellte, führte zu dem Re sultat, daß es am besten sei, die letzten Reste von Galle, welche gegen die aufcämmernde Ge müthlichkeit in unangenehmer Weise reagirten, mit einem kräftigen Mittel zu bekämpfen. „Ach bitte, reichen Sie mir meinen Berg- sack, jenen, der unter Ihrem Sitze liegt', rief ber.Kltine nun einem äm entgegengesetzten Fcn- Ker fitzenden Passagiere zu. Derselbe beeiferte
, einen in sich gekehrten Getreidehändler, der erschreckt aus seinen Calculationen heraus- fuhr und mit verstörter Miene nach der Ursache deS jungfräulichen Entsetzens forschte. „Mein Kleid, mein schönes Kleid', jammerte die Unglückliche, „ist ganz verdorben;' und siehe da l große, rothe Flecken, in die seltsamsten Fi guren auslaufend, verunstalteten 'die blendende Hülle deS Fräuleins, durch daS sie, ach, so viele Triumphe zu feiern gehofft hatte. Schneider unterwarf entsetzt seinen Rucksack eiuer Ocularinspection
und mußte die schreckliche Wahrnehmung machen, daß bei dem ominösen Unfall am Perron in München die tief im Grunde geborgene Flasche Nffenthaler zerbrochen war und das edle Naß langsam auS allen Poren des RucksackeS hervorrieselte. Schneider erschöpfte sich in Entschuldigungen, die Jungfrau vergoß eine wahre Sündfluth von Thräwen, und war taub gegen den ganzen Schwall Knigge'fcher Anstands- und Höf lichkeitsphrasen, welchen der unschuldige Schul dig- dem AuSbrnche der Verzweiflung entgegen brachte
. Hu l hu! Na« türlich, ei» armes, schutzloses Frauenzimmer muß sich von solchen Leuten AlleS gefallen lassen^ Niemand nimmt sich um unser eines an l' Und neuerdings tauchte sie in ihr thränen, chwangereS Taschentuch und schluchzte, daß eS allen znsällig anwesenden Ehemännern und besonders unsere,» Schneider war. als stünde die eigene Hälfte mahnend vor ihnen. „Ich niill ja AlleS thun, um den Schaden gut zu machen, entgegnete verzweiflungsvoll der Ul selige Weinspender. „Wenn nur etwaS Salz zu haben wäre,' l? s.« > >'!d 5 'If,i