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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1890
Umfang: 8
der „General-Commandant' als simpler Capitän-Lieutenant in die kaiserliche Armee zurück. Später organisirte und führte er den Landsturm im Breisgau, rettete 1805 mit heldenmiithigen Anstrengungen einen Artilleriepark von 52 Kanonen, wofür er das Theresienkrenz und den Frei- Herrnstand mit dem an seine toscanifchen Thaten erinnernden Pradicate „von Arno' erhielt. Bei Aspern verrichtete Major Schneider neue Heldenthaten, bei Dresden erstürmte er mit seinen Jägern eine vor den« Moschynski'schen Garten

errichtete Redoute; eine Kartätschenkugel traf seinen Oberschenkel, und doch commandirte er begeisternd weiter; die Oberstencharge war sein Lohn. 18 >4 errichtete er die italienischen Freicorps, dann trat er an die Spitze des Tiroler Jäger-Regiments. Josö Schneider-Arno weiß aus dieser in Tirol unvergessenen Commandozeit eine nette Anekdote zu erzählen: Es kam dazumal wohl hie und da vor, dajz sich die Regiments - Commandanten kleine Abweichungen von der Adjuftirungsvorschrift bei ihren Regimentern

mit den von meinem Großvater eingeführten goldenen Achselschnüren auf der Uni form. Mein Großvater war glücklich darüber. Beim Abschied aber, als der Kaiser meinem Großvater die Hand reichte, sagte der gütige Monarch lächelnd: „Gut is gangen, Herr Oberst! Aber Wissen's, lieber Schneider, die Quasteln sind zwar gar nit übel, i mein' aber, wir bleiben doch beim Alten!' Und die Achselschnüre mußten wieder abgetrennt werden. Im Feldzuge gegen die neapolitanische Insurrektion war Schneider abermals unter den Tapfersten

der Tapfern, 1846 starb er als Miltär» Commandant von Oberösterreich und Geheimrath, nachdem er in zehn Feldzügen ehrenreich ge kämpft und sieben Wunden davongetragen hatte. In der Armee war der tapfere Schwabe eine überaus populär« Figur, und Kaiser Franz hatte ihn ehrlich lieb. „Es gibt nur Einen Schneider in der Armee!' sagte er. Als er nach Neapel zu Felde ziehen mußte, brachte Baron Schneider dem Kaiser seine beiden kleinen Knaben in die Hosburg und sprach: „Majeschtät, ich muß in den Krieg

; ich bitte Eure Majeschtät für meine Bube zu sorge'.' Sprach's, verneigte sich und ging, dem Monarchen seine „Bube' zurücklassend- „Aber Schnei der!' rief ihm der Kaiser nach. Umsonst. Die Buben blie ben da und weinten jämmerlich, bis sie der gute Kaiser in einer Hof-Equipage heimbringen ließ. Bald darauf erhielt der ältere einen Freiplatz in der Neustädter Academie. — Ein andermal — Schneider war beim Hofkriegsrath comman- dirt — wollte er die wilden Botokuden, welche Kaiser Franz

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1892
Umfang: 8
, die jetzt in ein vertrauensvolleres Verhältniß zur Regierung getreten ist, gut geführt werde, daß das Parlament, das nicht überreich an Talenten ist, nicht weiter veröde. So ist und bleibt diese persönliche An gelegenheit eine der wichtig st en, welche in dem bewegten politischen Leben Oesterreichs zu schlichten sind. Die Aienstbotenulörder vor Gericht. Meran, 27. Jänner Ueber den am Montag vor dem Schwurgerichte zu Wien begonnenen Proceß gegen die Dienstboten mörder Franz und Rosalie Schneider bringen die Wiener Blätter lange

Berichte, denen wir in Nach stehendem das Wesentlichste entnehmen. N.ich Ver lesung der Anklageschrift erfolgte zunächst das Ver hör der Rosalie Schneider, deren äußere Erscheinung das „N. W.Tgbl.' mit folgenden Worten schildert: klein — unsäglich klein, dürr und schwach; ein Windhauch könnte sie wegblasen, und ihre Haltung so unsicher, die Bewegungen so schüchtern und linkisch. Und welch' ein kleines, kleines Gesichtchen, mit allen Merkmalen eines Armensündergesichtes darauf: denn Schrecken

und aihemlose Betäubung spreche,, daraus. Aber wenn man sich von diesem ersten überraschenden und doch dürftigen Bilde losgerissen, was bleibt noch Alles aus diesem Gesichte zu lesen? Denn daL sind die Züge einer Megäre: Alles furchtbar welk, gelb und spitz, der Mund zusammengekniffen, die Nase zusammengekniffen, die Nase scharf ge krümmt — ein Eulengesicht ohne Gleichen, tagscheu, Mißtrauen erweckend, feig und räuberisch zugleich .. Rosalia Schneider bekennt sich nicht in allen Puncten für fchuldig

erworben hat. Nnr seine auf die nöthigsten Bedürfnisse be guten Dienstplatz bei einer reichen Baronin in Re- kawinkel in Aussicht und ging, nachdem sie ihren Mann aus dem gegenüberliegenden Gasthause geholt und ihn der Hottwagner als Gärtner der Baronin vorgestellt hatte, mit dem Mädchen zur Westbahn. Eine Station hinter Nekawinkel stiegen sie aus, kehrten in einem Wirlhshause ein und begaben sich dann in den Dreiföhrenwald. An der Kapelle im Walde machten sie Halt und die Schneider verweilte

, veräußert wurden. Von dem Erlöse lebte das Mörderpaar etwa acht Tage. Ueber die Ermorduug der Zoufar erzählt Rosalie Schneider: Sie und ihr Mann haben die Friederike Zoufar nach Neulengbach geführt, indem sie ihr sagten, sie werde in der Villa Ecker einen Dienst bekommen. Da es regnete, seien sie beim Gastwirth Oellerer eingekehrt und hätten Wein und dann Kaffee getrunken. Die Angeklagte erzählt weiter, sie sei dann mit ihrem Manne und der Zoufar in den Haspcl wald gegangen. Der Wald sei sehr dicht

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 15.05.1926
Umfang: 4
. Nach dem Gottesdienst zogen die Faschisten mit Musik durch die Stadt. Wer von den Passanten beim Borbeiziehen der Musik nicht den Hut zog, dem wurde er vom Kopfe geschlagen . . . So wird Bozen italienisch gemacht. Faschisten und Schneider. In einem Orte des Eisacftales, tn welchem sich gegen wärtig wegen umfangreicher Arbeiten viele Italiener auf halten, lieh sich vor kurzem ein junger Faschist von einem dortigen Schneider einen neuen Anzug anfertigen. Nun verlangte der Faschist nach zweiwöchigem Besitz

des An zuges die Zurücknahme desselben und die Rückgabe des Geldes. Als der Schneider unter Hinweis auf die Tatsache, daß der Anzug bereits getragen sei und sogar auch schon Schweitzspuren aufweise, die Rücknahme gegen volle Rück erstattung des Geldes verweigerte, erklärte der Faschist unter besonderer Betonung seiner Zugehörigkeit zur Fa schistenpartei, er werde aus Trient eine Menge Faschisten kommen lassen, die den, Schneider die Werkstatt demolieren würden, wenn sich der Schneider nicht füge

. Auf die Be merkung des letzteren, es solle das Gericht zur Entscheidung der Angelegenheit angerufen werden, antwortete der Fa schist, er brauche kein Gericht; er werde selbst seinem Verlangen zum Durchbruch helfen. Der Schneider lieh nun den Leiter des Karabinieri-Postens des Ortes herbeirnfen. Aber auch in Anwesenheit des Hüters des Gesetzes und der öffentlichen Ordnung scheute sich der Faschist nichts den Schneidermeister mit „deutscher Hund' zu beschimpfen uii- überhaupt über die Deutschen die Jauche

seines Haffes aus- zugiehen, indem er schrie: ,,Jhr alle seid deutsche Schwein«; 1 wir werden euch schon Hinaustreiben' usw. Der Kara- binieri-Brigadier begnügte sich, durch Zureden einen Ver such zur Verhinderung von Gewalttätigkeiten Au machen ohne aber gegen die beleidigenden Aeußerungen des Fg? schiften selbst einzuschreiten. So mußte schließlich Schneider den Anzug vom Faschisten tatsächlich MM. nehmen. % „Jubel' in St. Ulrich. Der „Brennero' vom 13. April berichtet aus ©fc. Ulrich in Gröden

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 28.01.1892
Umfang: 4
nach knrzer Krankheit Herr Robert Schwarz, könig. uiigar. Landwehr-General-Jntendant in R. Ritter des österr. Eisernen Kronenordens 3. Classe nnd des k. k. Franz Josef-Ordens — In voriger Woche verschied Hochw. Herr Peter Hofmann, Pfarrer in Völs am Schlern.— Geboren zu Gfieß 1826, trat er 1846 in das Stift Neustift bei Brixen legte 1349 die feierlichen Ge lübde ab und erhielt 1850 die Priesterweihe. Seit 1383 war Hofmann Pfarrer in Völs. (Der Dienstbotenmörder Schneider als Roman.) Ein Freund

der „Deutschen Ztg.' schreibt: „Am Samstag sah ich an allen Thürklinken unseres Hanfes gelbrothe Hefte stecken und gestern sah ich in den Händen unseres Dienstmädchens anch die werthvolle Gabe, welche ans diese Weise in das Haus kam. Der Dienstbotenmörder Schneider, dessen Proceß heute beginnt, ist bereits einem fingerfertigen „Schrift- steller', der O A. Fellner heißt oder sich nennt, in die Hände gefallen, und noch ehe die irdische Ge rechtigkeit über Schneider den Spruch fällte, ist er zum Helden

eines Colvortage-Romans. genannt „Franz Schneider, der Rabe des Wiener waldes'. geworden. Adolf Wolf in Dresden heißt der Verleger, welcher diesen guten Bissen erhäschte und ihn nun in Lieferungen — wie viel Lieferun gen wird schlauerweise nicht gesagt — zu 7 kr. — der Roman scheint lediglich für Oestereich bestiinmt — in die Welt schickt. Zwei schaudererregende Illustra tionen schmücken den Umschlag, ein Holzschnitt ist der Lieferung vorgeheftet, Schneider an der Leiche eines der Opfer Hugo Schenks

darstellend. Das ist nämlich der kühne Einfall des Verfassers, Schneider als Mitwisser und eine Art Helfershelfer der letzten Schandthat Hugo Schenks hinzustellen, womit die historische Continuität zwischen Schneider und seinein berühmten Vorgänger hergestellt erscheint. Daß dieses neueste Erzeugniß der Schundlitatur unmittel- bar vor Beginu des Processes erscheint, zeugt von dem geschäftlichen Genie der Herausgeber, aber so viel Mittleid sollte unserer Ansicht nach selbst ein angeklagter Verbrecher

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.07.1891
Umfang: 8
es einzuberufen, gleich zeitig die Delegationen, die in diesem Jahre in Wien zusammentreten, tagen zu lassen und den Landtagen, die Ende December einberufen würden, den Monat Januar zur Erledigung der Landesbud gets einzuräumen. Dieser Vorschlag ist jedoch vor läufig noch nicht feststehend. Die Indignation, mit welcher derBeschlußdes Abgeordnetenhauses in der Affaire Wrabetz- Schneider von der öffentlichen Meinung aufge nommen wurde, kommt in allen Wiener Blättern zum unverholenen Ausdruck. Der Beschluß

, auch gegen dm Abgeordneten Wrabetz die Mißbilligung auszusprechen, wurde vom Hanse in geheimer Sitz ung gefaßt, nachdem ein Schreiben des Justizmini sters vorgelesen worden war, in welcher derselbe mittheilt, daß er die Brochure des Dr. Hein gegen den Abgeordneten Schneider (welche die Beschuldig ung gegen Schneider wegen Stampiglienfälschung und Verleitung zu falscher Zeugenaussage enthält) der Staatsanwaltschaft übermittelt habe, daß die Staatsanwaltschaft aber erklärte, sie habe nach Prüfung des Inhalts der Brochure

keinen Anlaß gefunden, gegen Schneider strafgerichtlich einzu schreiten. Man findet den Schritt des Justizmini sters, der von keiner Seite um Abgabe seiner Mein ung in dieser Angelegenheit ersucht wurde, sehr auffallend und geradezu unbegreiflich das Ver halten des Hauses, welches sich durch diese Zuschrift zu dem erwähnten Beschlusse bestimmen ließ. Es ist auf's Tiefste zu bedauern, daß das Haus sich die Möglichkeit entgehen ließ, ein Element, wie es Herr Mechaniker Schneider ist, ein für allemal los

zu werden. Es wird so viel von der „Würde des Hauses' gesprochen, daß man füglich glauben könnte, es dürfte auch mit dieser Würde unvereinbar sein, ein Mitglied im Hause zu haben, von dem erst aus drücklich constatirt werden muß, daß der Staatsan walt nicht im Stande ist, ihm etwas anzuhaben. Das Einzige, was Herrn Schneider nach diesem Aus gange der Affaire noch gebührt, ist ihn zu ignoriren, und wenn der Abgeordnete Wrabetz eine Mißbillig ung verdiente, so könnte dies unseres Trachtens hoch- stens deßhalb der Fall sein, weil er sich herabließ

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 29.05.1923
Umfang: 8
ein,ze> rückt, übersiedelt oder haben Lehrplatz ^e- wechselt. Aon den bis zum Schlüsse verbli.» benen Schülern haben 10L das Lehrziel er reicht. W.gen ausdauernden Schulbesuches, großen Fleißes und lobenswerten Beneh mens wurden besonders belobt. Meßner Leo pold. Binder: Steiner Karl. Elektromonteur: Big! Richard. Mechaniker: Eagsr Erich, Spengler: Frakaro Amon, Tischler: Carli Franz. Tischler: Bertold! Alfred. Tischler, Dalpiaz Guido, Schlosser: Mitterer AiUon. Schneider: Alber Alois, Schneider: Prodit

Valentin. Buchdrucker: Wild Otto, Zahnte b- niker: Lamprecht Erich, Schneider. Maier Karl. Tischler: Hendrich Aiuon. Elektrolechui- ker: Scholz Joses. Spengler: Priselitz Ernst. Spengler: holkup Karl. Schlosser: Nußb.,u> mer Vigil, Schlosser: Oberho-fer Anton, Me chaniker. Gstöttner Rudolf, Schlosser: Pichler Josef Schneider: Unterrainer Alois. Schrift setzer: Ganthaler Franz, Schuhmacher: Kris- mer Karl. Goldschmied: Thaler Albe--r. Drechsler. Lenk Karl. Tischler. Dem Beruse nach gehören

für Schneider >uid Schuhmacher eingerichtet. Nach dem Beschäs- tiAungsorte verteilen sich die Schüler wie folgt: Meran lZ6. Untermais 26, Obermais lk, Algund S. Grätsch 1. Erfreulicherweise haben die verschiedenen Gewerbegenossen schaften und Kasseninstitute durch Gsldspen- den die Beteilung braver und fleißiger Schüler mit Geld- und 'Sachprämien ermög licht: es widmeten: der Kunst- und Gewerde- verem 400 l., die Spar- und Vorschußkaise 200 1., die Genossenschaften der Tischler lM Lire, der Meidermacher l00

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1911
Umfang: 8
amal zum Fenster knmmeu tat, daß s' siechte, daß bin ich da su ganz unverhofft', sagte der Schuster ungeduldig, als in dem dreistimmi gen Lobgesang eine kleine Pause eingetreten war. „Hm, i sollt' a schon wieder z'Hans' sein', be- merlte der Schneider. „Anch ich stehe schon wie aus Nadeln!' seufzte Schmacht. Sehnsuchtsvoll saheu alle drei zu den Fenstern des ersten Stockwerks des bewußten Hauses, ob sich den,, die Erwartete noch immer nicht zeige. Plötzlich gab eS jedem von ihnen einen Rnck

- hinter einem Fenster war eine weibliche Gestalt sicht bar geworden. „Annie!' ries Schmacht hochbeglückt aus uud schwenkte eifrig grüßend feinen Hut, um sich bemerk bar zu machen. „Anna!' rief aber ebenso freudig bewegt der Schneider aus und „Nettl!' jubelte der Schnsrer. „Erlauven Sie!' rief Schmacht entrüstet, als er das Benehmen der anderen gewahrte. „Wie können Sie sich unterstehen —das ist doch meine Annie!' „Ha, warum ner gar! mir scheint, Sö spinnen. Das is do' mei' Anna', versetzte in beleidigtem Ton

der Schneider. „Ode' was! Den ise nämlich m eine Nettl, meine anzige Nettl!' snhr der verliebte Schuster auf. Erregt saheu sich die drei Liebhaber gegenseitig an. „Ist das wahr?' ging es von einem zum andern. „Da war also meine Madl nit nur meine Madl, sondern a die Ihn'rige und die Jhn'rige?' fragte der Schuster iu komischer Verzweislnng. „Net nur das, sondern noch an vierten seine', bemerkte der Schneider, der im selben Augenblick hinter der angebeteten Annie, Anna oder Nettl, wie sie sich nannte

, am Fenster einen Soldaten gewahrte, der sie gerade zärtlich umschlang. „Meine Treu'!' rief der Schuster. „Das ise alsu deu G'sellschast, weg'u derer sie heuut kau' Zeit nit g'babt hat. Jekus, am End' geht sie gar mit den Snldat'n zum Annensest -- in meine Schlich!' „Und in mein' Klad!' lamentierte der Schneider. „Und in meiner schönen Jacke!' wehklagte Schmacht. „Blumen, die sie nicht erreichten', seufzte er nach einer Pause, aus deu schöueu Strauß iu seiner Hand blickend. „Dö Tort'n kann i jetzt selber

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 17.03.1899
Umfang: 14
Geld übrig habe, für die anderen nicht. Rufe bei den Antisemiten: Keckheit! Er provoziert schon wieder! Abg. Schneider (Antisemit) sagt: Der Abge. ordnete Noske weiß sehr gut, daß von uns kein Kreuzer zu parteipolitischen Zwecken verausgabt wurde; er denkt aber, sowie die Liberalen früher die öffentlichen Gelder gestohlen haben, thun wir es auch. Landmarschall Freiherr Gudenus ruft den Redner zur Ordnung. Abg. Schneider: Ich verwahre mich gegen diesen infamen Angriff eines Judenknechtes, ich weise

diese niederträchtigen jüdischen infamen Verdächtigungen dieses Juden buben, dieses Lausbuben zurück. Der Landmarfchall ertheilt dem Redner abermals einen Ordnungsruf. Abg. Schneider: Ich bedauere, Ex;ellenz, aber der Judenbub soll keinen solchen Ton hereinbringen. (Heiterkeit bei den Antisemiten.) Er wird ja dafür befahlt, er lebt ja davon, der Lump! Abg. Geßmann (Antisemit): Der notorische Anrempler Noske hat uns überstüssigerweise provoziert. Ich rathe Ihnen, fordern Sie uns nicht heraus! Abg. NoSke sagt

, er werde auf die Beschimpfungen eines Herrn Schneider nicht reagieren, welcher seine Ausdrücke aus den tiefsten Tiefen der Schnaps buden holt. Abg. Schneider: LauSbub! Be zahlter Judenbub! Abgeordneter und Wiener Vizebürgermeister Strobach (Antisemit) zu NoSke: Auf Sie pfeift Jeder! — Im Salzburger Landtag haben die Klerikalen nicht mehr die Majo rität. ES meldet das „Vaterland', daß der klerikale Abgeordnete deS Flachgaues, Grimm, sein Land« tagSmandat niedergelegt hat, da dessen Wähler ihm wegen der Unterfertigung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 18.10.1891
Umfang: 12
Seite 2 Merauer Zeitung. Sk 238 für einen Vorgang, wie die Fälschungsmanipulation des Herrn Schneider, nichts vorgesehen habe, sprach er über diesen Vorgang, der sich eigentlich von selbst rickte, seine entschiedenste Mißbilligung aus. Herr Schneider behauptete, daß er die Abänderung der Stimmzettel nur mit Bewilligung der Betref fenden vorgenommen habe, wogegen ihm nachge wiesen wurde, daß er u. A. auch Stimmzettel solcher Abgeordneten abgeändert hatte, die gar nicht im Hause anwesend

waren. Herr Schneider hatte auch die — Kühnheit, zu erklären, daß er bei nächster Gelegen heit in ganz ähnlicher Weise verfahren werde. Das HauS nahm schließlich mit 159 gegen 9 Stimmen den Antrag Plener 'S an, seine volle Zustimmung zur Mißbilligungs-Erklärung des Präsidenten aus zusprechen. Die Jungczechen und ein Theil des Hvhenwart-Clubs fehlten bei der Abstimmung. — Im Bezirke Sechshaus, in dem Schneider gewählt wurde, plant man die Einberufung eines großen Handwerker-Meetings, welches entscheiden

soll, ob Mechaniker Schneider sich noch fernerhin einen „Führer der Wiener Gewerbetreibenden' nennen dürfe. Ueber den telegraphisch avisirten Bomben fund bei Reichenberg verlautet folgendes: Der Schmiedgehilfe Wilh. Wolf fand am 15. Okt. auf der sogenannten Schwarzen Brücke, einer Eisen brücke, welche den Weg überspannt, der von der Liebig'schen Gasanstalt nach Röchlitz führt, ein Kistchen mit Dynamit, welches im Gestänge der Brücke verborgen war. Mittags erschien eine Ge richtskommission auf dem Fundorte

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.08.1879
Umfang: 8
' in's Hochgebirge. Humoreske aus dem in Leipzig bei A. H. Liebeskind «schienen» Buch«: „Lustige Abenteuer, Erzählungen aus dem Volke- und Tonristenleben der Alpen von B. Rauchenegger, Tuckett u. A.' (1. Fortsetzung.) „DaS ist er schon, lieber Freund', beeilte sich Meyer tröstend zu berichten; „ich habe ihm Persönlich eine Züchtigung augedeihen lassen, an die er lange denken wird.' I Freund Schneider begriff Anfang« nicht recht, bis ihm sein rechtsgelehrter Neisegenosse den Sachverhalt mittheilte

und den Zorn des armen Opferlammes ein wenig beschwichtigte. Die Diagnose, welche Schneider bei seinem inneren Menschen anstellte, führte zu dem Re sultat, daß es am besten sei, die letzten Reste von Galle, welche gegen die aufcämmernde Ge müthlichkeit in unangenehmer Weise reagirten, mit einem kräftigen Mittel zu bekämpfen. „Ach bitte, reichen Sie mir meinen Berg- sack, jenen, der unter Ihrem Sitze liegt', rief ber.Kltine nun einem äm entgegengesetzten Fcn- Ker fitzenden Passagiere zu. Derselbe beeiferte

, einen in sich gekehrten Getreidehändler, der erschreckt aus seinen Calculationen heraus- fuhr und mit verstörter Miene nach der Ursache deS jungfräulichen Entsetzens forschte. „Mein Kleid, mein schönes Kleid', jammerte die Unglückliche, „ist ganz verdorben;' und siehe da l große, rothe Flecken, in die seltsamsten Fi guren auslaufend, verunstalteten 'die blendende Hülle deS Fräuleins, durch daS sie, ach, so viele Triumphe zu feiern gehofft hatte. Schneider unterwarf entsetzt seinen Rucksack eiuer Ocularinspection

und mußte die schreckliche Wahrnehmung machen, daß bei dem ominösen Unfall am Perron in München die tief im Grunde geborgene Flasche Nffenthaler zerbrochen war und das edle Naß langsam auS allen Poren des RucksackeS hervorrieselte. Schneider erschöpfte sich in Entschuldigungen, die Jungfrau vergoß eine wahre Sündfluth von Thräwen, und war taub gegen den ganzen Schwall Knigge'fcher Anstands- und Höf lichkeitsphrasen, welchen der unschuldige Schul dig- dem AuSbrnche der Verzweiflung entgegen brachte

. Hu l hu! Na« türlich, ei» armes, schutzloses Frauenzimmer muß sich von solchen Leuten AlleS gefallen lassen^ Niemand nimmt sich um unser eines an l' Und neuerdings tauchte sie in ihr thränen, chwangereS Taschentuch und schluchzte, daß eS allen znsällig anwesenden Ehemännern und besonders unsere,» Schneider war. als stünde die eigene Hälfte mahnend vor ihnen. „Ich niill ja AlleS thun, um den Schaden gut zu machen, entgegnete verzweiflungsvoll der Ul selige Weinspender. „Wenn nur etwaS Salz zu haben wäre,' l? s.« > >'!d 5 'If,i

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 07.03.1914
Umfang: 10
sehr leicht Geschäftsleute zum Opser sollen können, wird von einer englischen Schneider zeitung bekanntgegeben. Der Schwindler begibt sich zu einem Maßschneider und bestellt sich einen Anzug von irgend einem gangbaren blauen Kammgarn stoff, wie er überall geführt wird, mit der Angabe, daß der Anzug an einem bestimmten Tage abge liefert werden müsse. Mit einer Stoffprobe, die er sich abschneiden läßt, geht er dann zu einem anderen Schneider, wo er genau den selben Anzug bestellt, jedoch

einen etwas früheren Ablieferungstermin vor schreibt (unter der Vorgabe, daß er verreisen müsse). Dieser Anzug wird zur gewünschten Stunde abge liefert und anprobiert. Hose und Weste sind in Ordnung, aber die Jacke kneift unter den Armen. — „Kann die Aenderung sofort vorgenommen und die Jacke in drei Stunden geliefert ^werden?' „Gewiß', antwortete der Schneider, indem er die Jacke wieder mitnimmt, Weste und Hose aber da läßt. Nach einer Weile wird auch der zuerst be stellte Anzug gebr cht und anprobiert

. Hier wird eine kleine Aenderung an der Hose gewünscht. Der Schneider eilt fort, um diese vorzunehmen; Jacke und Weste, die ja Passen, läßt er einstweilen da. Wenn beide Schneider zurückkommen, um die ge änderten Stücke abzuliefern und daS Geld einzu kassieren, ist der Schwindler mit dem kompletten Anzug — nebst einer Extraweste — längst über alle Berge, und zwei geprellte Lieferanten können sich mit dem Spruche „Geteiltes Leid ist halbe? Leid' trösten. Langer Schlaf. Der Leutnant des 36. In fanterie Regiments

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1879
Umfang: 8
Mittheilung wirkte wie ein Zauberschlag auf die kleinmüthigen Münchener Kinder. Schneider brach in einen markerschütternden Juhschrei auS, der den kleinen Alten mit sichtbarem Entsetzen erfüllte, denn er starrte mit offenem Munde den begeisterten Jüngling an, der auf diese Modok- oder Pawnee-Leistung ordentlich polz war. Schneider fürchtete jedoch, Meyer könnte durch die Wiederholung seines KriegSgeheuleS die blut- . Durstigen Feinde wieder anlocken und machte den ^Vorschlag, ein «enig zu ruhen

, fand Schneider noch einen recht praktischen Aus weg, der Gefahr des NheumaS zu begegnen. Er zog daS durchnäßte Hemd vom Leibe und ver anlaßte Meyer zur gleichen Handlung, welche an diesem Orte und unter diesen Verhältnissen keine Verletzung des AnstandeS bildete. Die Joppe wurde wieder angezogen und fest zugeknöpft, so daß die Entfernung des feuchten Kleidungsstückes nur wohlthuend bemerkt werden konnte. Meyer nahm die beiden Hemden und legte sie in der Nähe deS Feuers auf den Rasen

, wo bei er sorgfältig die Windrichtung prüfte, um alle Eventualitäten zu vermeiden; er empfahl die Garderobestücke noch der Aufmerksamkeit deS alten TyrolerS und begab sich dann beruhigt in die Hütte und auf daS aromatische Lager, wo Schneider bereits, den Erdensorgen entrückt, von den Fleischtöpfen in E.... träumte. Meyer folgte diesem schönen Beispiele und in Kurzem lag daS edle Paar, Siesta haltend, 4V0V' über der MeereSfläche — sie waren auf der Höhe ihrer Wanderung, aber noch lange nicht auf der Höhe ihns

trockenen Hemden. Schon kündete der in der Ferne rollende Donner den Umschlag der Witterung an, als Schneider erwachte und den arglos schlummern den Freund weckte. .Hörst Du? eS donnert; ein -s,.u

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Volksblatt
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Seite 6 von 10
Datum: 30.07.1898
Umfang: 10
gewesen, weil die Bauersleute um 3 Uhr aufstehen auf den Ton der Glocke hin, antwortete der Vicebrigadier der Carabinieri, die Leute sollen sich Weckeruhren kaufen. Gonfrontiernng. Ueber eine sensationelle Con- frontierung berichten die Blätter wie folgt: Der in Mühlhausen i. E. verhaftete und an Frankreich ausge lieferte jugendliche Mörder Schneider wurde mit der Leiche der von ihm erdrosselten Frau Leprince consron- tiert. Schneider, der mittelst eines Fiakers aus dem Gefängnisse La Sants abgeholt wurde

und sich während der Fahrt sehr gesprächig zeigte, wurde plötzlich schweigsam, als der Wagen vor der Morgve hielt. Er wurde in den Saal gesührt, wo auf einem Tische die mit einem Tuche bedeckte Leiche der Ermordeten lag und der Chef der Geheimpolizei entfernte mit einem Ruck das Tuch. Schneider wich entsetzt zurück, fiel auf die Kniee, stam melte „Pardon Madame' und bekam derartig heftige Krämpfe, dass er bald darauf bewusstlos zusammen stürzte. Es währte eine -volle halbe Stunde, ehe es dem Gerichtsarzte Socquet gelang

, ihn wieder zum Bewusst sein zu bringen, allein Schneider wollte dann keine Sekunde länger in der Nähe der Leiche bleiben, vor der er zitterte. Man brachte ihn in einen Nebensaal/ wo er mit fast unvernehmlicher Stimme seine Misse-, that gestand. Telegramme. HSien, 30.Juli. (C.-B.) Gestern begrüßte Ackerbau- Minister Bar. Kast in der konstituierenden Sitzung des Landwirtschaftsrathes die Anwesenden. Der Handelsminister hob hervor, dass der Landwirtschafts« rath reiche Thätigkeit finden werde, namentlich

. . . . „ 10.— Aus Wien . . . . ... . „ 8.-» Durch hochw. Coop. Schneider in Welschnoven . „ 16.— L. Klotz, Znzing bei Innsbruck . . . . „ 3.— M. Redler in Sarns in Tirol . . . . „ 5.— Aus Frankenstein in Schlesien . . . . „ , 6.— Sammlung von F. M. H. in Krems an der Donau „ 55.-- ?. Benedict Fichte 0. L. L., Stift Seitenstetten . „ 5.— Ungenannt aus Bozen . . . . . „ 30.— Aus Sterling . . . . . . . „ 50.— Hochw. Simon Bacher, Pfarrer in Luttach . . „ 5.— N. N . . „ 10.- Ungenannt . „ 3 — 3 Granaten. ' Aus Sirmian

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1933
Umfang: 8
begreiflicherweise nW gesprochen. Und doch gehörte dies zum Thema „Wesens- artbes Faschismus' sicherlich. Die Schneiderzrmsk i« Diulschgau. In Schlanders bestaüd seit 1704 bis in die zweite Hälfte des verflossenen Jahrhunderts eine geordnete Schneider- zunst, der die Meister und Anhäber der 32 zunstyerechten Schneiderwerkstätten des Gerichtsbezirkes Schlanders ange- hörten. Aus dem „Meisterbuch' kann man entnehmen, daß der Zunftgeist mehr rege war, denn es gab toter wieder Anlässe, um die Meffter zum „Handwerk

des römisch-deurschen Kaisers Leopold gegeben am 8. November 1704. Wieviel die Natur eines Schlanderer Schneiders vor 200 Jahren vertrug, fft in Pen Chroniken leider nicht ver merkt. Die Starrdesehre hielten die Schneider überhaupt sehr hoch, so daß manche vorwitzige Lästerer «gerichtlich zu Fall kamen', wie es in den Protokollen heißt. Einem Meffter, der nebst der Schneiderei auch die WebÄurfft ausübte, wurde von der Zunft die energische Weisung zuteil, die Weberei sofort auf den Nagel zu hängen

, widrigenfalls er die längste Zett ein gewerbeberechtigter Schneider gewesen sei. Was wäre aber ein wohlchrsames zunftgerechtes Hand- werk ohne Zunftfahne! Bei allen Prozessionen und well- lichen Feierlichkeiten fand sich die Schneiderzunst stets voll zählig ein. Aus uns heute ganz unerfindlichen Gründen fiel es den „ehr- und goMebenden' Meistern aber erst in ihrer Zunstsitzung zum Weihnachtsquatember 1746 ein, daß sie noch ohne Zunftfahne waren, und sie erhoben pWtzlich darod bittere Kbage. Emvernehmlich

werde, da man sonst für einen Fahn machen derzeit 5 bis 6 Gulden zahlen thuet.' Die ersehnte Fahne war zum Pfingstquat«nber 1748 fix und fertig und da auch alle übrigen Meffter mit kleinen Beiträgen zur Deckung der Kosten mttgewirkt hatten, auch zur Gänze bezahlt. Die ehrsame Schneiderzunst besaß nun eine schöne, neue Fahne und konnte sich damit schon sehen lassen. Sie war auch groß und schwer und die Schneider schauten ehr fürchtig zu chr hinan, aber keiner tat sich hervor, sie zu tragen, denn sie erforderte starke Arme

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