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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 16.08.1908
Umfang: 16
VL5 neuerdaute Uarwenäclhauz über mit Taten oder Worten, doch im Herzen. Er wollte nichts sehen, nichts fühlen. Alles sollte in ihm bleiben wie früher, kalt und tot. Bibbi war nun sechzehn Jahre alt und auf ihre Art schön. Da kam Schenk eines Abends mit seinem Fischnetz vom Meere zurück. In der offenen Tür saß Bibbi am ücr lrochalm im KartDendeltal. geben, als es ihm den Sohn genommen hatte! War er nicht schon lange alt und tot? War er nicht zweimal ge storben? Erst als seine Frau dem Sohn

, lehrte sie spinnen, weben und nähen. „Wenn du ein Mädchen bist, müssen wir Wäsche und Kleider für dich machen," sagte sie bestimmt. „Du wirst mir eine liebe kleine Gehilfin werden." Und so begann ein neues Leben für Bibbi. Schenk sah es und schwieg. Als ein Spinnrocken in seine Hütte gebracht wurde, den der Nachbar selbst für sie gemacht hatte, schob er seinen eigenen Stuhl weiter abseits und sagte nichts. Bibbi saß manch mal tagelang davor und spann Warp zu neuen Kleidern. Schenk schien

nichts zu sehen und zu hören. Wie früher, stellte er ihr das Essen auf den Tischrand und aß selbst am liebsten vom Herdrand. Das einsame Kind hatte sich daran gewöhnt, ihn in derselben Weise zu betrachten wie die Wand, die ihr Schutz, und wie das Bett, das ihr Ruhe gewährte. Zuneigung konnte sie nicht für ihn empfinden. Erst bei Frau Marie, deren Mann und Kindern lernte sie dieses Gefühl kennen. Doch in Schenk regte sich plötzlich ein Gefühl, dem er instinktiv widerstrebte. Als sie seine unreinliche Hütte

lag in weichen Falten das hausge webte bunte Kleid, steif hing der Wollrock bis zu den nackten Füßen hinunter, die eifrig das Spinnrad traten. Schenk war es, als sehe er sie zum erstenmal. Er schloß die Augen — aber es half nichts, er sah sie doch. Als er an ihr vorüber ins Zimmer ging, drehte ihm der Kopf. Er setzte sich einen Augenblick auf die Bank und drückte die Hand vor die Augen. Doch dann sprang er plötzlich auf und stellte das Spinnrad auf den Tisch. „Setz dich da oben hin und spinne

!" sagte er. Und ehe sie noch ein Wort reden konnte, hatte er mit einem einzigen Griff das Mädchen mit dem Stuhl auf den Tisch gesetzt. Bibbi spann weiter, doch eine merkwürdige, unbehagliche Beklemmung überkam sie. „Singe auch!" sagte er kurz. Doch das vermochte ssie nicht. Sie schwieg wie ein Stein und spann, als koste es das Leben. Schenk setzte sich auf die Fensterbank und betrachtete sie. Er versuchte nicht mehr, die Augen zu schließen. Durch die offene Tür sah er das Meer, auf dem die Sonne

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 16.08.1908
Umfang: 16
vor sich und die Mlie Kosegarten konnte sich nach langer Zeit zum ersten Male wieder eines gewissen Wohlbehagens erfreuen. Selbst Josephas gesunkener Hoffnungsbarometer war rapid gestiegen. Denn wenn der Major krank war, er würde genesen und dann (Fortsetzung folgt.) Ein Einsamer. Nach dem Schwedischen von Hans Günther. (Nachdruck verboten.) iVn einer einsamen Stelle des Meeresstraiides stand U eine vereinzelte Hütte. Darin wohnte Fischer Schenk mit seinem Sohn. Vor dreizehn Jahren schon war seine Frau gestorben

, und obwohl er noch nicht alt war, dachte er nicht daran, sich wieder zu verheiraten. Anfangs haßte Schenk seinen kleinen Sohn, weil seine Geburt das Leben der Mutter gekostet hatte, doch dann ertrug er ihn, und schließlich lernte er ihn lieben. Doch als seine Gefühle für den Sohn diesen Punkt erreichten, verlor er ihn. Das geschah in einer Sturmnacht. Draußen scheiterte em Schiff mit Mann und Maus. Schenk wußte, daß er nicht helfen konnte, dennoch trieb es ihn gewaltsam hinaus in Sturm und Brandung

. Die Hilferufe der Schiffbrüchigen gellten ihm in die Ohren. Doch sein Boot schlug um, ?ls er es eben besteigen wollte. Während er noch mit seinem kleinen Fahrzeug beschäftigt war, hörte er plötzlich vle Stimme seines Sohnes um Hilfe rufen. Er eilte dem Klange nach, sah und hörte jedoch nichts mehr. Neben lhm aber stand eine offene Seemannskiste, und darin lag ein zappelndes und schreiendes Kind. Schenk begriff erst W, was geschehen war. Er rief den Sohn beim Namen, ^ er kaum mehr atmen konnte. Er wußte

ihr Unterkunft und Trank und Speise,.doch weiter nichts. Dennoch wuchs das verwahrloste, arme, kleine Mädchen gesund, froh und munter heran, sie plapperte, lachte und spielte auf eigene Hand, da Schenk nicht mehr als das nötigste mit ihr sprach. Seine Stimme war völlig ver wandelt seit jener Nacht, da er seinen Sohn aus den: großen, offenen Grabe hatte heraufrufen wollen. Sie hatte jeden Klang und jedes Nuancierungsvermögen verloren und war rauh wie eine rostige Säge. Der einsame Mann haßte das Kind

aufgeführt zum Schutz gegen das Meer, eine Hütte gebaut mit blanken Fensterscheiben, mit einen: gleichmäßigen, schönen Strohdach und einer eisenbeschlage nen Tür. Es wurde ein Gärtchen umgegraben, gesät und gepflanzt. Und Lachen und Leben kam an den öden Strand. Unwillig sah Schenk, daß er Nachbarn bekam. In seiner Jugend hatte er sich danach gesehnt, doch nun hatten die Jahre ihn zu einem Einsamen gestempelt und eine Mauer um ihn errichtet, die nur eine scharfe Axt hätte zerstören können. Die junge Frau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 26.02.1912
Umfang: 8
eines schon abgestraften Agenten trug. So war natürlich der Verdacht naheliegend, daß der auf dem Briefkuvert durch die geschriebene Adresse bezeichnet Mann der Täter sei, weshalb dieser auch eingezogen wurde. Der Verhaftete mußte drei Wochen unschuldig in Unter suchungshaft sitzen, bis sich seine Unschuld heraus stellte und er eine Person namhaft machte, in der der Täter vermutet werden konnte. Den Nachfor schungen der Sicherheitsbehörden gelang es nun alsbald, den Friedrich Schenk als den mutmaßlichen

Täter auszuforschen und zu verhaften. Das Unter suchungsverfahren hatte das Ergebnis, daß Schenk nachgewiesen werden konnte, daß er in verschiedenen Gasthäusern in der Altstadt eine Tasche, auf die die Beschreibung der gestohlenen stimmt, zu verkaufen gesucht habe. Die Verhaftung Schenks erfolgte in einer Schenke in der Altstadt. Schenk verhielt sich von allem Anfänge an leugnend, wechselte aber im Verlaufe der Untersuchung seine Verantwortung wiederholt. Zuerst gestand er den Besitz

einer so genannten „Eisenbahnertasche" überhaupt nicht zu, später, als ihm Zeugen gegenübergestellt wurden, welche ihn Lügen straften, gestand er zwar den Be sitz der Tasche und daß er versucht habe, sie an den Mann zu'bringen; die Provenienz der Tasche ver mochte er aber nicht nachzuweisen. Alle seine An gaben nach dieser Richtung hin erwiesen sich a.ls un wahr. Schenk hatte sich nun vor dem Landesge richte Innsbruck wegen Verbrechens des Diebstahls zu verantworten. Er wurde mit Rücksicht auf die Schadenshöhe

und seine vielen Vorstrafen zum schweren Kerker in der Dauer von dreizehn Mona ten, verschärft mit einem Fasttage alle Vierteljahre verurteilt. Schenk nahm die Strafe an und ver zichtete auf weitere Rechtsmittel. Großer Erfolg der Bauarbeiterorganisation. Bei den gestrigen Wahlen in die genossenschaftliche Krankenkasse der Bauarbeiter in Innsbruck wurde die Liste der freien Gewerkschaften mit einer großn Majorität gewählt. Dieser Wahlerfolg ist umso höher anzuschlagen, als die Kasse seit 1906 in den Händen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1884
Umfang: 4
- thum und Berber seien feindlich. Der Standard meldet außerdem, es herrsche große Unzufrieden heit unter den englischen Truppen in Suakim; sie seien schlecht eqnipirt und seien weiteren Ge- fechtenZ mit den tapferen Arabern abgeneigt. Sensationsprozeß Hugo Schenk und Genossen. Heute beginnt vor dem Schwurgericht in Wien die Verhandlung gegen die Professions - Mörder Hugo Schenk, Carl Schlossarek und Carl Schenk, und geben wir, obgleich wir die Angelegenheit seinerzeit ziemlich ausführlich

mitgetheilt haben, nachstehend doch wegen des allgemeinen Interesses das Wichtigste aus der uns vorliegenden Anklage schrift wieder. Die Anklage lautet: „Die k. k. Staatsanwalt schaft in Wien erhebt 1. gegeu.Hugo Schenk, in Czech in Mähren geboren, dahin zuständig, 35 Jahre alt, katholisch, verheirathet, beschäftigungs los, zweimal wegen Verbrechens des Betruges be straft, 2. gegen Carl Schlossarek, in Eisenbrod in Böhmen geboren, nach Mährisch - Weißkirchen zu ständig, 2t! Jahre alt, katholisch

, verheirathet, Schlossergehilfe, derzeit beschäftigungslos, wegen Uebertretuug und Verbrechen des Diebstahls be straft, 3. gegen Carl Schenk, in Jablunkan gebo ren, nach Tefchen zuständig, 33 Jahre alt, katho lisch, verheirathet, Kanzleidiener der Kaiserin Elisabeth - Westbahn, unbeanstandet, die Anklage, Carl Schlossarek habe an dem Müllergehilfen Franz Podpera über Antrieb Hugo Schenk's einen Raubmordversuch begangen, an welchem sich Hugo Schenk mitschuldig machte: Carl Schlossarek und Hugo Schenk

haben an dem Kutscher Franz Bauer das Verbrechen des Raubes; an Josefine Timal das Verbrechen des Raubmordes ; Carl Schlossa rek, Hugo Schenk und Carl Schenk haben an Katharina Timal ebenfalls das Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes : Hugo Schenk habe an Therese Ketterl das Verbrechen des meuchleri schen Raubmordes begangen: Hugo Schenk und Carl Schlossarek haben an Rosa Ferenczv das Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes began gen- Hugo Schenk habe die Josefine Eder zum Diebstahle verleitet

und sich desselben mitschuldig gemacht. Die Strafe sei bei sämmtlichen Beschul digten mit dem Tode durch den Strang anszn- messen.' Als Hngo Schenk, der am September 1881 wegen Heirathsschwindel zu 2 Jahren Kerker ver urtheilt war, in die Strafanstalt Stein überführt worden war, lernte er dort den wegen Diebstahls zu 18 Monate Kerker verurtheilten Carl Schlossa rek kennen, und schon damals beschlossen die bei den gleichgesinnten Seelen, ihren Verkehr nach erfolater Strafvollstreckung fortzusetzen und ge meinsam

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.01.1884
Umfang: 6
der k. k. Äatthalterci wurde erwidert, dass pnncto Regelung der Concnrrenz für die Straße von Lauterach in oen Vregenzerwald wegen Abganges eines bezüglichen Einschreitens der bethätigten Gemeinden, eine Ver handlung bisher nicht eingeleitet wurde. Für den Forstpflanzgarten in Mittelberg wurde aus dem Landesculturfoude ein Beitrag von 30 fl. in Aus sicht gestellt. Zum Raubmord IN der Eisert'schen Wechsel ftube. — Vom Wtassenlnörder Schenk. Unser Wiener Eorrespondent schreibt unterm 1,3. ds.: Die Aufregung

in der Eisert'schen Wechselstube und über den Massenmörder Schenk. Das wichtigste von allem ist unterdessen jedenfalls oie Thatsache, dass es der Polizei gelungen ist, zwei Minner zu verhaften, die allem Anscheine nach den liaubmord in Mariahilf verübt haben. Der eine Dieser Verhafteten heißt Josef Pongratz, ist zu Güns in Ungarn geboren, 32 Jahre und von Profession Gärtner; der andere heißt Johann Dürschner, ist 23 Jahre alt und Bronze-Arbeiter-Gehilfe. Auf Pongratz lenkte sich der Verdacht, weil bekannt wurde

kleinen Kindern, die sie noch zu Hause hat, und ihren Lieben, die sich im Spitale befinden; zur Führung des Geschäftes ihres Mannes hat sie sich noch nicht aufzuraffen vermocht, und so ist denn die sonst stark frequentierte Wechselstube noch immer geschlossen. Die zweite Affaire, welche die hiesige Bevölkerung und Polizei in Athem hält, nimmt während dem immer grauenvollere Dimensionen an. Ist es doch bereits bewiesen, dass Hugo schenk das Haupt einer kleinen Bande war, die den Mädchenmord förmlich

gewerbsmäßig betrieb und eine ganze, bisher absolnt nicht festzustellende Reihe von Menschenleben auf dem Gewissen hat. Allerdings hat Hngo Schenk bis jetzt nur gestanden, dass er die beiden Timal ermordet und im März v. Js. bei Lnndenbnrg einen Raub- anfall ausgeführt habe. Dagegen hat sein Bruder Karl nach längerem Leugnen gestern endlich doch das Geständnis abgelegt, dass er und Hugo im August v. Js. die Köchin Theresia Ketterl in der Nähe von Lilienfeld erschossen und dann ins Wasser geworfen

haben. Der letzte Wohnungsgeber Hugos aber, der Schlosser Schlossarek, legte in verwichener Nacht das Geständnis ab. dem Hugo Schenk bei seinen Mord thaten, insbesondere bei dem Morde in der Grie- chenan bei Pressburg behilflich gewesen zu sein. Das Opfer dieser vor etwas mehr als vierzehn Tagen ausgeführten Mordthat ist das 32jährigen Stuben mädchen Rosa Ferenezy. Anch ihr hat sich der Mörder auf Grund einer Annonce als „Ingenieur Hugo Schenk' genähert, ihr nach kurzer Bekanntschaft die Ehe versprochen

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 18.03.1903
Umfang: 10
: Johann Perkmann habe am 26. Mai 1902 in Klausen durch listige Vorstellungen oder Hand lungen den Christian Obexer und die Theres Schenk in Irrtum geführt und dadurch zur Kredi tierung der Pferdekaufsschillingsreste von 410 Kronen, beziehungsweise 290 Kronen bewogen, wo durch die Genannten um diese Beträge oder jeden falls zusammen um einen 600 Kronen übersteigen den Betrag geschädigt werden sollten. Johann Perkmann habe hiedurch das Ver brechen des Betruges begangen. Zur Hauptverhandlung

sind als Zeugen vor geladen: 1. Christian Obexer, Maringerbauer in St. Peter in Lajen; 2. Anton Pichler, Privat, vulgo Kaisl, im Völser- hose in Atzwang; 3. Johann Unteraichner, Gallele-Wirt in Klausen; 4. Theres Schenk, geb. Bauer, Unterfieser-Bänerin, Lajener Ried; 5. Josef Schenk, Bauernsohn, ebendort; 6. Nikolaus Molling, Taglöhner, Rodeneck; 6. Josef Schweigkofler, vulgo Frimmel, Rotwand am Ritten. Gründe: . . Der. Maringerbauer Christian Obexer aus St. Peter in Lajen begab sich am 26. Mai 1902

Molling an Anton Pichler, vulgo Kaifl, verkauft worden sei. Von dem angeblichen Stieglmair hörte Obexer nichts mehr; er brachte aber von verschiedenen Sarnern in Erfahrung, daß ein Mann dieses Namens in Sarntal nicht existiere und daß der Käufer wahrscheinlich mit dem gänzlich mittellosen Taglöhner Johann Perkmann in Sarntein iden tisch sei. Auf dem gleichen Markte, 26. Mai 1902 in Klausen, hatte die Unterkieferbäuerin von Lajen, Therese Schenk, einen Grauschimmel, eine zwei jährige Stute

, welcher eben als den äußersten Preis 300 Kronen bezeichnete. Betreffs der Zahlung wurde ausgemacht, daß der Käufer ein Angeld von 10 Kronen leisten und den Rest per 290 Kronen auf dem Klausner Markte am 26. Juni 1902 bezahlen müsse. Ferner hatte der Käufer dem Fütterer, nämlich dem Sohne Josef Schenk, 2 Kronen Trinkgeld zu geben: Der Sarner bezahlte in der Tat die Kapara aus, während Molling das verlangte Trinkgeld erlegte. Da es der Schenk selbstverständlich darum zu tun war, der künftigen Zahlung

des Restes sicher zu sein, fragte sie den Käufer, was er besitze; dieser erwiderte, er habe in Sarntal ein kleines Gütl und eine alte Hütte, sowie 3 Pferde, mit denen er täg lich nach Bozen fahre; auf dem Rückwege führe er Gepäck hinein. Er gab sich als Peter Stieglmair aus und schrieb der Schenk diesen Namen auch auf einem Zettel aus; auch gab er einen gewissen Johann Brugger, den sie ihm als einen Bekannten in Sarntal nannte, sofort als seinen Vetter aus, was auf ihren Entschluß, ihm das Pferd auf Borg

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Dolomiten
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Seite 7 von 10
Datum: 30.07.1934
Umfang: 10
trat ein glasiger Blick, und er hob die Peitsche; doch schon sprang Ehrfried von Schenk vor, schob das kindhaft-zarte Geschöpf zurück. „Fahren Sie, Schmittner — und hier trinken Sie eins auf den Schreck.' Er legte dem Fuhrmann ein Dreimark stück in die willig geöffnete Hand. Der Fuhrmann verzog das Gesicht zu einer zufriedenen Grimasse, dankte, schrie „Hü!' und ließ die Peitsche knallen. Die Pferde zogen schwer an; der Wagen setzte sich langsam und wie widerwillig in Be wegung. Ehrfried von Schenk

. e) Zeugnis der UaNenischen Staatsbürger- schaft am 12. Februar 1934. d) Erklärung, aus welcher hervorgeht, daß kein besonderes Abkommen mit der Der- sicherungsgesellschaft für die gänzliche oder teilweise Liquidierung des Kontraktes ge troffen wurde. e) Geburtsschein. Die Gesuche könnn direkt an die General- direktton des Istltuto nazionale belle Assicu- razioni in Rom. oder an die Agentur Bolzano Duca d'Aostastraße Nr. 2, Tel. 10-38 gerich tet werden. Chrfried von Schenk sah beim Sprechen geflissentlich

über das Mädchen hinweg; ihr vom Weinen entstelltes Gesicht, auf dem auch ihre schmutzigen Hände Spuren hinterlassen hatten, störte ihn. Unappetitlich fand er sie. Er sagte: „Der Bürgermeister sorgt dann für alles Weitere. Bleibe hier und warte! Wenn jemand vorbeikommt und dich fragt, erzählst du ihm, was geschehen ist. Sage ihm: Herr von Schenk kümmere sich um die Sache. Rühre dich inzwischen aber nicht von hier fort.' Der Hund lag schon wieder zu Füßen seines toten Herrn und winselte leise

vor sich hin. Er war ein struppiger Schäferhund mit zer zaustem Fell und schönen, treuen Augen. Das Mädchen schien kaum zu verstehen; sie nickte nur einmal und ließ sich ins Gras fallen. Da ging Ehrfried von Schenk zum Auto zurück. Eben wollte er einsteigen, da schob sich das Mädchen vor ihm hin, wies auf den Chauffeur. „Laffen Sie den anderen allein fahren. Bleiben Sie bei mir. Herr! Ich fürchte mich ganz gräßlich hier.' Unwillkürlich mußte Ehrfried von Schenk die vor ihm Stehende jetzt ansehen, und er dachte fast wider Willen

wölbten! Schöne Augen hatte das kleine, verweinte Uhrmachermädel. Und diese Augen baten und baten: Bleibe bei mir, ich fürchte mich! Er wandte den Blick ab. „Ich werde ins Dorf fahren, mein Chauffeur mag bei dir bleiben.' Albert machte unwillkürlich eine Be- wegung der Abwehr, erschrak dann selbst, stotterte: „Ganz wie Herr von Schenk be fehlen.' „Dann bleibe ich lieber allein!' rief das Mädchen fast zornig und ging davon, hinüber zu dem Toten und dem Hunde. Herr von Schenk zuckte di« Achseln

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 23.01.1884
Umfang: 6
'. so 4» d« 7 .2S .»I «« a .Zl »z .V7 .»l !.IL »^4 Z. 2.»»j Z »7 ».»7 4- Msrinischts?. ^ ^ Vou den Raubmördern Pongratz und Schenk. Unser Wiener Korrespondent schreibt unterm 21. ds.: „Im Laufe des gestrige» Tages sind die Mördercompagnien Pongratz und Schenk dem Bundesgerichte eingeliefert worden. Die Polizei gieng ^ !>Zabei mit großer Vorsicht vor nnd ließ immer nur «.lvitL einen der fraglichen Verbrecher mittelst Zellen- «'ssl Wagens aus dem Polizeigefänguisse in das Landes- , ^ bricht überführen. Zudem ward jeder Verbrecher aon einem Detectiv nnd zwei nniformierten Wach

- °lenten begleitet. Zuerst wurde Pongratz überführt, oer sich dabei sehr erregt zeigte, leichenfahl aussah Ihm folgte» iu etwa einstündigen Pausen Schlossarek, Hugo Schenk uud Karl Schenk. Jeder wurde iu einer andern Zelle, und zwar derart untergebracht, dass er sowohl durch seine Zellengenossen, wie durch das Aussichtspersoual genau überwacht werden kann. Mit der Einlieserung an das Laudesgericht ist die polizeiliche Untersuchung gegen die Inhaftierten abge schlossen. Sie hat ein reiches Material

ergeben, namentlich in Betreff der Mörderbande Schenk und Genossen. Dauk der unermüdlichen Thätigkeit der Polizei uud den fort und fort einlauseudeu Anzeige» hat man anch bis nn» zwei neue Verbreche» dieser Bande konstatiert, wovon indes eines durch eine» glückliche» Z»sall verhindert wurde. Es ist dies ein Postranb, den Hngo Schenk mit seinen Genossen vereinbart hatte. Sie giengcn dabei derart vor, dass einer von ihnen ans der niederösterreichischen Ort schaft Marbach Briefe an Wiener Juweliere

und Wechsler sandte, in welche» dieselben aafgesordert wurden, Wertpapiere »nd Pretiosen gegen Postiiach- nähme nach Marbach zu schicken. Nachdem sie so dafür gesorgt hatten, dass die Post für Marbach Wertvolles enthalte, vereinbarte» sie, dass «chlossarek im Walde, der zwischen der Station und der Ort schaft Marbach liegt, sich zu dem die Postsendungen tragenden Briefträger gesellen nnd ihn dann bei Ge legenheit dnrch ein starkes narkotisches Mittel betäu ben solle. Darauf wären anch Hugo und Karl Schenk

, die sich seitwärts vom Wege verborgen hiel ten, hervorgebrochen nnd hätten den Postboten be rankt. Glücklicherweise wnrde jedoch der letztere zu dieser Zeit gerade durch eiue» zweiten Postbediensteten begleitet, und dieser Umstand schreckte die Räuber zurück. Das zweite Verbreche» ist ei» einfacher Be trug, indem Hugo Schenk eine» Comptoiristeu unter der Vorspiegelung, ihm einen gnten Dieustposteu zu verschaffen, um 70 sl. beschwiudelte. Außerdem ist Hugo Scheuk neuerdings verdächtig, eine Dame, »amens Magdalena

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Fogli Annunzi Legali Prefettura Bolzano
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Seite 25 von 28
Datum: 11.03.1942
Umfang: 28
fu Domenico e di Demetz Caterina, S. Cristina, benestante. Runggaldier Isidoro di Francesco e di Senoner Francesca, S. Cristina, be- néstante. Runggatscher Cristina fu Antonio e di Schenk Cristina, Novale di Laion n. US, benestante. 'Runggatscher Giustina fu Giovanni e fu iMessner Cristina^ S. Pietro di Fu- nes, benestante. iRungger Antonio fu Mattia e di Me- raner Anna, Chiusa, benestante; Rùngger Pietro fu Luigi e di Heiss Maria, Lazfons, Chiusa, possidente. Sanoll Raimondo di Vigilio e di Jegg Maria

, Termeno, possidente. Santer Giuseppe fu Giovanni e fu Schwienbacher Anna, Ultimo, possi dente. r Scheiber dott. Luigi fu Baldassare e fu Huber Crèscenzia, Lagundo n. 108, medico. Schenk Anna fu Luigi e di Rier Gio vanna, -Chiusa, benestante. Schenk Antonio fu Domenico e di Plunger Filomena, Làion, benestante. Schenk Barbara fu Giacomo e di Rabanser Maria, . Villa n. 20, Laion, benestante. Schenk Emilio di Angelo e di Ca rotina Demetz, Villa al bosco, S. Cri stina, benestante. - Schenk Ferdinando

fu Ferdinando e di Rainer Monica, Gudon n. 27, Chiu sa, benestante. Schenk Francesco di Francesco e di Senoner Cristina, S. Cristina, bene stante. - ' Schenk Giuseppe fu Giuseppe e fu Rogen Elisa, Tiso, Funes, benestante. Schenk Giuseppe di -Giuseppe e di 'Schenk Filomena, Novale n. 40, bene stante. Schenk in Plieger Maria fu Dome nico e fu Filomena Plunger, Villa n. 6, Laion, benestante. Schenk Maria di Giuseppe e di Fi lomena Schenk, Laion, benestante. Schlegel; Francesco fu Sebastiano e fu Rett Maria

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 22.06.1925
Umfang: 8
Montag, den M. ImS 1S2S. ««» » An Bargeld murd«n noch 720 Lire sichergestellt. Bald darauf wurde auch Schenk oeichaM. Bei der Verhandkmg wollten sich die beiden überhaupt me gekannt hoben und leugneten «nt- Meden, an den EiichrvchÄisbstM sich hetMgt zu haben. Die Anzeige der Frau Pirhofer beruhe überhaupt mir auf etzman RachsM. w«l Weiser <»if gewiss« Anträge der Frau nicht angehen habe wollen. Auch ihrem Ansinnen habe er nicht Folge geleitet, nämlich in ihrem Haufe «inen Einbruch M sinqieren

, mn in den Besitz einer höheren Versichemmqssumme zu komme». Schenk hin wiederum will die Gurrst der Frau genossen haben und weil er noch ein Mädel hatte, sei die An- ^ze^erifolqt, Dinge, die wieder die Pdchojer in Bezüglich des Besitzes des RuckkaÄes mit den Embruchswerkzeugen machte Pfeifer sehr aben- teueriche Angäben. Er lebe hauptsächlich vom Schmuggel, dem, er vom Innern Oesterreichs bis an die italienische Gven^ betreibe — nicht etwa weiter — und stamme dos bei ihm vorgefundene Geld auch aus diesem Titel

Anwesens des Anton Schenk die beiden Brieftaschen — natürlich entleert — aus. Utfort richtete sich der Verdacht auf den eben nicht gut beteulmmdeten Schenk. der früher öfters Gelegenheit gehabt hatte, im Hause des Schieder zu verkehren und deshalb genau unter richtet sein mußte. Ueberdies hatte Schenk um diese Zeit beträchtliche Auslagen zu seiner Be- kleÄtun« aemacht, ahne daß er einen Verdienst nachzuweisen in der Lage wäre. In dichem Punkte waren denn die Angaben der Pirhofer genügend erhärtet. Laut

itejer hat ten, wie immer. Schenk und March die Sache schon früher in ihrem Hause besprochen und dann nochmals mit dem später dazugekommenen Ort ler. Nach vollbrachter Tat vertrauten die Ange klagten ihr deren glückkche Durchführung an. Sie selbst erhielt von der Beute die Kette, das Gold kreuz und t Ringe, von welchem st« einen der Pignater wwtergab während die anderem einem Waldarbeiter in Meran zur Umarbeitung ge bracht wurden. Der Gerichtshof erklärte die ieugnenden Ange. kl-v-en hn diesem Punkte

in vollem Umfange schuldig. D-r Gerichtshof vevurteiite demnach: Pfeifer Alois zu 1 Jcchr 2 Monaten und S Ta gen Kerker und zu 1 Jahr Polizeiaufsicht, March Simon zu Z Achren ö Monaten Kerker. 2A> Lire Geldstrafe und zu 2 Jahren PÄiizeiaus- sicht. Ortler Eduard zu 2 Jahren Z Monaten und UZ Tagen Kerker, 200 Srre Getdstrafe und zu einem Jahre Polizeiaufsicht. Schenk Anton zu 2 Jichren Kerker und zu «wem Jahr Polizeiaufsicht. Pirhofer Katharina wegen Hehlerei zu 10 Monaten Keiner rmd 2<X> Lire Gekdstrafe

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Dolomiten
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Seite 10 von 12
Datum: 25.07.1934
Umfang: 12
Bauernhauses eingesetzt habe. Dieses Haus hatte früher einmal der FamUle Brauen, was ihr eine exotische Note gab, einen winzigen Zug ins Asiatische. Es wurde durch die ein wenig vorstehenden Backen knochen noch mehr betont. Sie lebte bei ihrer Tante, und es war ein einfaches, knappes Leben gewesen, bis sie in einer Gesellschaft den Industriellen Ehrfried von Schenk kennengelernt. Sein Freund Baron Just Steinert hatte ihn, der wenig ausging, mitgebracht. Schenk verliebte sich Hals über Kopf in das graziöse

Umarmung mit Freda, belauschte, wie beide sich im Ge spräch sich über ihn und seine Einfalt lustig machten. Just von Steinert war so groß wie Ehr fried, aber breiter, und sein Junkergesicht hatte etwas von einem Fuchs. Doch es kleidete ihn. Er trug ein Monokel und war hellblond. Er besaß ganz nahe von Frankfurt ein kleines Gut, hatte aber niemals Geld. Er war ein Schulkamerad von Schenk, der immer eine offene Börse für ibn bereit dielt. und so verschieden beide im Charakter waren, so wenig

der Leichtsinn zu der Gründlichkeit und ziemlich herben Lebensauffassung des anderen paßten, so gut verstanden sie sich. Chrfried von Schenk hing mit fast brüder licher Liebe an dem um zwei Jahre Jüngeren. Sein Zorn, von Braut und Freund so häßlich betrogen worden zu sein, war grenzenlos. Cr schrie ihnen ins Gesicht: „Also nur meinem Reichtum zuliebe habt ihr mir bisher schön getan, ekles Gesindel! Du, Just, bist ein Schuft in des Wortes niedrigster Bedeutung, und du, seine Liebste, ein verächtliches

Frauenzimmer, weil du dich um meines Geldes willen an mich verkaufen wolltest!' Beide wollten aufbegehren; er warf ihnen das Wort „Kanaillen!' so scharf entgegen, daß es wie ein wilder Peitschenhieb auf sie niedersauste. Beide fielen jämmerlich in sich zusammen und schwiegen. So verlor Ehr fried von Schenk zu gleicher Stunde Braut und Freund. Als er bald danach das Hügelschloß be suchte, in das er fein junges Eheglück hatte tragen wollen, trat er vor das große, in die Wand eingelassene Holzbild der Halle

, der deine Entladung umwitterte und so viele Zungen in Bewegung gesetzt, war wie ein großes Opfer, das du mir, der Göttin des Skandals, gebracht. Ehrfried von Schenk wandte sich ab. In der Arbeit wollte er fein Unglück, die bitter schwere Enttäuschung seines Lebens, ver gessen. Er arbeitete, wie er noch nie ge arbeitet; Betäubung suchte er, zu schroff war das Erwachen gewesen aus einem wunder schönen Traum. Nächst seiner Arbeit widmete er seine Zelt seiner einzigen Schwester Ada, die viel jünger

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.01.1937
Umfang: 6
- truppe. Der Sportverein «Alpe di Siusi' machte sich Ehre, wie immer. Azzolini aus S. Candido zeigte überraschende Fortschritte und verdiente sich den zweiten Plah vor Schenk und Bonora. Schon am Sonnabend erreichten die meisten Teilnehmer die Hochfläche von Avelengo, während am Sonntag im ersten Morgengrauen Hunderte von Sportlern die Seilbahn stürmten. Der grau verhängte Himmel lichtete mit dem Zunehmen des Tages und im Laufe des frühen Nachmittage wichen die Wolken immer mehr der durchbrechen

- . _ ... Die Zivilliste des englischen Königshauses. In den nächsten Tagen wird unter dem Vorsitz des Lordkanzlers Sir Neoille Chamberlain eine Sitzung des speziellen Unterhaus-Ausschusses statt finden, der die Zivilliste König Georgs VI. und zu gleich die Bezüge der anderen Mitglieder des Kö nigshauses festsetzen wird. Dieser Ausschuß umfaßt .. > ^ ^ , 21 Mitglieder, darunter den Premierminister und^Schenk, die in gleicher Reihenfolge durchs Ziel den Sonne. Der letzte Schneefall erwies sich trotz seiner Spärlichkeit

ist. Bis zur Kontrolle beim „Spiller' benötigte er 47', Azzolini 49' und Schenk 52'. Sein Abstand in der Wertung vor Azzolini wuchs auf der Strecke Spiller—Rotwand- huìte—Falzeben noch um ganze fünf Minuten. Allerdings kommt hierin auch die große Ausdauer des Meisters zum Ausdruck, doch die bereits an gespürte Bahn von der Rotwandhütte zurück schuf ihm bessere Vorbedingungen. Den allermei sten sah man am Ziel Ermüdung an — Demetz war kaum etwas anzumerken; das macht ihm auch nicht so leicht

einer nach. Er ist der Kon kurrenz der Besten der Welt wert. Azzolini hat seit vorigem Jahre große und gute Fortschritte gemacht; heute wurde er Zweiter mit fast vier Minuten Vorsprung vor Schenk. Beim letzten Mal belegte er bekanntlich nur den 12. Platz. Schenk machte ein schönes Rennen und kam wieder auf den 3. Platz; seine Vereinskame raden Peternader, Warane? und Tröbinger wa ren ebenfalls von den Besten. S. S. Alpe di Siusi belegte die meisten Plätze unter den ersten zehn in der Wertung. Eine angenehme

en sich weiter. Bei der letzten Kontrolle (Rot wandhütte) liegen nur noch 59 Läufer im Ren nen, davon aber einige schon außer Höchstzeit. Die Abstände sind bedeutend und die ziemlich zahl reichen „Schlachtenbummler' platteln die Wiesen obwerhalb der Hütte gründlich ab, sich die Zeit zu vertreiben. Die ersten drei hatten gewaltigen Vorsprung. Dann kamen Stesanon, Schenk und Sozzi, später Peternader, Tach und Burgauner hart aneinander: nach einer Weile Rambaldini, Bonora, Dellalibera, Warane?, Brunei, Zecchini, Schrott

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 29.08.1934
Umfang: 8
: Wie war das doch gewesen, als sie selbst noch aus vielen Landstraßen gewandert! Dann hatte sie voll Sehnsucht den vorüberfahrenden Zügen nach- geblickt und nie geahnt, sie konnte auch ein mal in so einem teuren Zug auf weichen Kissen sitzen und auf die Landstraßen schauen, über die sie oft mit müden Füßen marschiert war. Sie streichelle die Hände des ihr gegenüber sitzenden Herrn von Schenk, und aus ihren' Augen leuchtete ihm Dank entgegen — Dank. Vertrauen und Zuneigung. In Pari«. Ehrfried von Schenk war seit Jahren nicht mehr in Paris

gewesen, und alles schien ihm hier neu, wenn er auch überall unter einer dünnen, modernen Schicht das alte, von so vielen geliebte Paris Hervorschauen sah. Paris! Das war für Angela bisher genau so etwas Weltfernes gewesen wie der Mond oder der Mars; jetzt aber wurde es mit einem Male zur Wirklichkeit. Auch Felizia Wartberg freute sich, Paris kennenzulernen. Oft ging sie. wenn Herr von Schenk Biblio theken oder nur für Kenner interessante Museen besuchte, mit Angela allein aus. Sie unterrichtete dabei

ihre lernbegierige Schü lerin auf die Weife, daß sie ihr zeigte, was lernens- und wissenswert war. Manchmal kauften beide auch ein. Herr von Schenk öffnete seine Börse stets gern und weit. „Besorgen Sie für Angela ein paar hübsche Toiletten, Fräulein Wartberg, und kaufen Sie sich, bitte, auch etwas recht Elegantes!' sagte er eines Tages zu Felizia. „Herr von Schenk, das kann ich natürlich nicht annehmen k' Ehrfried von Schenk sah sie fragend an. „Warum können Sie von mir keine Toi lette annehmen? Ich möchte

Ihnen dadurch, meine Zufriedenheit bekunden. Ich bin mit der Art, wie Sie mit Angela umgehen, außer ordentlich, ja wirklich ganz außerordentlich zufrieden.' Sie verneigte sich leicht. „Das freut mich sehr, Herr von Schenk! Aber Geschenke kann ich von Ihnen nicht annehmen, Sie bezahlen meine Leistungen schon überreichlich.' Cr lächelte ein wenig spöttisch. „Von einem alten, beinah vierzigjährigen Manne dürfen Sie skruppellos alles an nehmen.' Sie sah ihn an, und es war ihr, als sähe sie ihn jetzt zum ersten

Male richtig. Schlank und groß war Herr von Schenk, und sein dunkelbraunes Haar war nur an den Schlä fe« «jfept tt, Sein geschnittenes Gesicht, über das stch die Haut straff spannte, war bräun lich, seine Augen kühl und jung. Er war fast vierzig Jahre, aber er sah gut und nicht so alt aus. Felizia dachte, Ehrfried von Schenk gehöre eigentlich zu den Menschen, deren Alter schwer zu bestimmen ist und die man meist viel jünger einschätzt. Da Angela eben eintrat, wurde das Thema nicht mehr berührt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1884
Umfang: 4
der Provinz Potenza befanden sich bei hundert Frauen in Nationeltracht. Die Ordnung wär musterhaft. Hugo Schrnk's Zukuuftspläne. Wir hatten geglaubt, den Professions-Mörder Hugo Schenk nun bis zur Prozeßverhandlung nicht mehr erwähnen zu brauchen und das Sün denregister dieses Scheusals erschöpft zu haben, dem scheint jedoch unserer gestrigen Mittheilung zufolge nicht so zu sein; die Wiener Blätter brin gen täglich neue Details und veröffentlichen nun mehr sogar die Zukunstspläne, welche Hugo Schenk

Höchsmann nach Amerika gereist und die Polizei hätte das leere Nachsehen gehabt.' Unter den Personen, die bereits dem Tode ge weiht waren, befanden sich ein Stubenmädchen aus einem bekannten Hotel eines westlichen Be zirkes von Wien, das ein Vermögen von fl. 4000 besitzt und zwei Mädchen aus angeseheneren Fami lien. Allen Dreien hatte sich Hugo Schenk unter dem Vorwande, sie zu ehelichen, genähert. Es waren sogar schon die Ausflüge bestimmt, auf welchen dieselben ermordet werden sollten

. Durch die Verhaftung Schenk'? ist unter Ande rem ein Verbrechen vereitelt worden, welches von allgemeinem Interesse ist schon wegen der Kühn heit, mit der es vorbereitet war. Schenk's Ge liebte, die ebenfalls verhaftete Josefine Ed er, war früher bei dem alten Fräulein v. Malfatti in Hietzing in Dienst gewesen. Auf Letztere hatte es das Verbrecher-Konsortium abgesehen, als es sich am 10 d. M. von Linz nach Wien begab. Denn trotzdem die Dame darüber sehraufgebracht war, als die Eder ihren Dienst verließ

, um an geblich den Schenk zu heirathen, wurde das Mäd chen doch bei seiner Rückkehr am 10. d. M. auf's Freundlichste im Hause aufgenommen. Die Eder suchte sich ein an das Schlafgemach der Baronin stoßendes Zimmer zum Aufenthalte aus, das im Winter verschlossen bleibt und im Sommer als Empfangssalon dient. Josefine Eder war am Donnerstag in die Villa eingezogen und am Frei tag. wo der alte Diener Peter den Einkauf be sorgt, während die Baronin mit der Kammerfrau sich in die Kirche begibt

, sollte Alles zu dem Ein brüche vorbereitet werden. Josefine Eder hatte zu diesem Zwecke bereits die Riegel an den Fenstern des erwähnten Empfangssaales, welcher an das Schlafgemach der Malfatti stoßt, geöffnet und die Jalousien nur zugelehnt. Hugo Schenk und Schlossarek hätten nun — nach der von der Eder gemachten Angabe die Baronin, deren Dienerin und den Diener Peter mit einem narkotischen Mittel betäubt und dann die Schmuckgegenstände, welche etwa einen Werth von fl. 10.000 repräsentirten, sowie die vorhan denen

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Volksblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 07.07.1883
Umfang: 6
» Ausschreibung der Neuwahl interpelltrt, welche Eile sie Wege» Schenk oder Giovanelli kau« gehabt haben werden. Daß die Deutsch-Liberalen stch mit dem Wälsche» gegen Schenk verbünde», 'welcher wie kein anderes LandtagSmitglted sich um die densch e Sache i» Trient Verdienste erworben hatte, ist bezeich nend! Daß aber die deutsche» conse^rvative« Ti roler diesem Bunde gegen ihre» Gesinnungsgenossen sich «»schließe» zu solle» geglaubt, scheint mir über jenes Maß von Achtung hinauszugehen

ist. ü Auf der Conferenz wurde auch von einem Clubmit gliede der Anwurf gemacht, die Wahlmänner sollte» sich gegen die im Aufrufe vom 22. Juni enthaltene Motivirung der Wahl GiooanelliS erkläre», welche Zumuthung aber zurückgewiese» wurde. Auf die Frage eLneS ClubmitgliedeS endlich, ob Giovanelli nun werde gewählt werden, erfolgte die Antwort: Ja, weil Schenk und Zallinger seine Wahl empfohlen haben und daher Stimmenzersplitterung vermieden werde. — ES wurde von Einzelnen fogar beigesetzt, daß das aber nicht wegen

der Herren in Innsbruck geschehe. — Solche und noch kräftigere Aeußerungen wnrden auch am 30. Juni von Wahl? Männern aus verschiedene» Segende» laut. — Wenn gewisse» Club«itglieder» er»stlich an Viova- »eyi's Wahl gelegen war, so sollten sie dem ExposituS Schenk dankbar dafür fein, daß er großmüthig auf sei» Mandat durch die Empfehlung Giovanellis ver- zichttte. Hätte er das nicht gethan, so würde der^ poli tische Anstand dem Baron Giovanelli verboten haben, die Wahl anzunehmen: denn daß am 22. Mai

Vor mittags nicht Schenk gewählt wurde — »daS verdanke» Sie der Giovanelli-Partei,' sagte Statthaltereirath Sttobele; auch Dr. Weiser wußte vou dießbezüglicher Agitatio» zu erzähle». Daß aber auch die Agitation Nachmittags gege» Schenk eine gewaltige war,, beweist der Umstand, daß »icht alle!» Giovanelllsche Wähler für Muyregger stimmte», sondern daß dieser am 30. Juni nur mehr 22 Stimme» erhielt. Somit ist eS der Agitatio» gegen Schenk am 22. Mai ge-« luugen, 22 Stimme» eonservativer Wähler für Mayr

, wenn die Herren in Innsbruck und das Cluborgan endlich eine andere Haltung und eine« andern Ton gege» Südtirol annehme« wollte». Oder find sie ungehalte» darüber, daß ich mir selbst in der Oeffentlichkeit^Ge- nugthuung verschafft? — Mehr als eine Ehrenschuld aber hat die conservative Partei Deutschtirols gegen Schenk abzutragen: hoffend« lich sinket sich kein Mitglied derselbe«, welches das ^vergesse» u«d ei« La«dtagS«andat annehme» wird, blvor »icht Sche»k ei»e» Sitz im Laudhause wieder eisgenomme

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 7
Datum: 29.04.1871
Umfang: 7
. Ü Die Beleuchtung, welche jüngst ia der »Bozner Zetlnng' der Flugschrist des hochw. Herrn Schenk über die Volksschule zu Theil geworden »st, scheint diesem Herrn sehr unangenehm gekommen z» sein und hat ihn zu einer theilweisen Erwiderung veran laßt. Daß ich nun auf dieselbe noch einmal entgegne, möge der geneigte Leser im voraus entschuldige»; Streitschriften habe» nur dann ei» Anrecht auf öffentliche Beachtung) wenn ffe eine Angelegenheit vo» allgemeiner besonderer Wichtigkeit betreffen uud erör- ter

» und eine solche ist gewiß die nachgerade bren nende Volksschulfrage, in welcher eine i» ihren Mit teln nicht wählerische Partei da» LebenSinteresse. ja die ganze Zukunft de« Volkes auf daS Spiel setzen möchte, ^ ^ ^ . 3n seinn Entzegnnns (Nr.. 2t Md M. Beilage de» . .Myter ' BvlkSblaUeS'^ richtet Herr Schenk des Erguß seiner schwarzen Galle unmittelbar nach den „liberalen Schwindlern', überhaupt wieder zu nächst gegen die staatlichen Schulwspectoreo, denerr er, wie au« seinen geriebene« Redewendungen zu ent nehmen

ist, allen Ernste« „das harte Brat ver salzen' und den Schleier, von welchen» ihre ämtliche Schulwlrkfamkeit geheimnißvoll um flort ist'. weggezogen zu haben glaubt. Ob sich Herr Schenk auf das Versalzen des Brote« oder auß .das Wegziehen von Schleiern überhaupt verstehe^ w«ß ich nicht; unrichtig und unwahr ist nur. daß er den Schulinspectoren das Brot versalzen und »orr ihrer Schulwirkfamkeit irgend einen geheiimiißoolle» Schleier weggezogen habe Einerseits ist nämlich die ses Brot durchaus

nehmen. In der größte» Mehrzahl der Gemeinden Tirols sind denn auch Ge» meindevorsteher und andere Schulfreunde bisl>cc stet» bei den Schulinfpectionen erschienen; erstere würden- wohl beinahe überall erschienen sein, wären sie nicht so schwachherzig gewesen, sich vor oerketzernden Pre digten wackerer Cooperaioren zu fürchten und mehr den ihnen vorgesagten Lügen, als dem eigenen Au genschein zu glauben. Ist dies nun eine „geheim nißvoll umslorte ämtliche Schulwirkfamkeit'? Wahrlich. Herr Schenk

fordert mit seinen verrückte» Behauptungen aUmälig geradezu daS öffentliche Mit leid für sich heraus. Die christliche Nächstenliebe, von welcher Leute vom Schlage des Herr» Schenk beseelt sind, bringt e« mit sich, daß jede« zweite Wort, daS sie einem Gegner ihres Treiben« an den Hals werfen, das Wort „Lüge' ist. So bürdet mir Herr Schenk auch eine „Lüge' auf. weil ich in meiner Beleuchtung seiner Flugschi ist sagte, daß ich mich anfangs beim Anblicke seiner Schrift gefreut

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.04.1884
Umfang: 4
waren mit Stockschlägen tractirt wurden. Die zwei am Samstag verhafteten Anarchisten, Bachen und Waldo, sind noch in Haft, der dritte wurde entlassen, weil er ein Schweizer ist. Die Anarchisten Schultze und Kennel, welche i« dei Versammlung Reden hielten und über wacht wurden, sind noch Abends mit der Nordbahn von Paris abgereist. Die Hinrichtung Schenk S und Schloffarek s. Wien, 22. April. Die beiden Vernrtheilten verbrachten die Nacht sehr unruhig. Um Uhr Abends verließ sie der Pfarrer Koblitfchek, nachdem

würde. Sie siegelte, adressirte den Brief und gab ihn an ihren Wirth. „lind nun, sagte Mrs. Mac Dongal,' sind Sie ganz sicher, daß Sie von Ihrem Freunde Antwort erhalten Wenn Jarvis kommt, muh er so lange warten Sie haben William's Wort und können ruhig sein Das Bett ist fertig nnd die junge Lady sehr schwach und krank! Morgens wurde den Beiden Kaffee mit Kipfeln gebracht, von dem jedoch Schenk nur wenig? Schlossarek gar nichts zu sich nahm. Die beiden Delinquenten wurden befragt, ob sie irgend einen einen Wunsch

hätten, stellten aber kein Verlangen. Um 5 Uhr Früh fand sich der Pfarrer Koblitfchek bei den Delinquenten ein und geleitete sie in die Kirche deS Gefangenhauses, wo eine stille Messe zelesen wurde, welcher ein großer Theil der Sträflinge beiwohnte. Schenk und Schlossarek wurden nach der Messe, während welcher sie sich sehr andächtig zeigten, wieder in die Armensünder zelle zurückgebracht, wo sie bis zur Hinrichtung verblieben. Heute Früh hatte sich in der Landesgerichts« straße schon um L Uhr

, „und das ist, daß Mr. Crafton zu uns kommen und Alice ihn heirathen wird. Nach allen diesen Drangsalen wird sie ihn aus Dank barkeit heirathen nnd auch deshalb, um sich vor ihrem Feinde zu schützen!' Sechsnnddreißigsies Kapitel. Lady Trevor kehrte von ihrer Fahrt im Park in der schlechtesten Laune zurück. Sie eilte die Stnfen ihres constatirte er den eingetretenen Tod und meldete dies dem Leiter der Justificiruugs-Commissiou. Zwei Minuten später wurde Hugo Schenk in den Hof geführt. Durch die nach Außen geöffnete

Flügelthüre war der Richtpflock, an dem Schlossa rek hing, seinen Blicken bei dem Eintritte verbor gen; allein er blickte auch während seines kurzen WegeS nicht nach Schlossarek. Schenk, welcher die Sträflingskleidung trug, ging festen Schrittes zu dem für ihn bestimmten zweiten NichtPflocke, der gegen die Mitte des Hofes zu stand. Der Delinquent war blaß im Gesichte, doch schien er sehr gefaßt. Sein Blick überflog die Zuschauer und auf seinem Gesichte zeigte sich für einen Mo ment jenes eigenthümliche

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 31.01.1930
Umfang: 6
, der hübschen Fraktion von Appiano, und stellt sich als Dr. Piccini von» Steueramt vor. Der genannte Be sser, Herr Carlo Schenk ein viel in Geschäftes» erfahrener Mann — und wer Geschäft.» hat, ist auch in Steliersachen erfahren, weil die Geschäfts oben besteuert werden — fragte ihn womit er dienen könne, denn schließlich und endlich, bei Steuern weiß man nie, wenn man auch glaube alle bezahlt zu haben, so kann doch noch irgend eine „ausgekommen' sein. Der angebliche Dr. Piccini verlangte

daß ihm der Besitzer die Stell erquittungen vom vergangenen Jahr vorweistn «löge, da er vom Amt mit Überprüfungen be auftragt sei. Herr Schenk überreichte ihn ruhig die Zettel, da er guten Gewissens behaupten konnte, die Steuern pünktlich bezahlt zu haben. Siehe da, der Dr. Piccini fand aber noch, daß 418 Lire vom vergangenen Jahre ausständig feien, die vom Schenk bezahlt werden müßten, und zwar beim Stelieramt ìn Bolzano. Ums kurz zu machen: Der Steueragent fuhr in Be gleitung des Herrn Schenk nach Bolzano. Wäh

rend der Fahrt wurde der angebliche Doktor nun gesprächig und erbot sich, die notwendigen Formalitäten für den Besitzer durchzuführen, da er in Steuersachen gut versiert sei und in seiner Eigenschaft als Beamter viele Umwege vermei den könne. Im Steueramt verlangte nun der Dr. Piceinì die Zahluugssormulare, die dort jedem, der ein Geld anbringen will, kostenlos ausgehändigt werden, und damit zog er sich mit Herrn Schenk in das Gasthaus „Pavone' zurück, wo er sein „Büro' hatte. Nachdem uuter vielem

, als der Schenk auf den noch beschäftigten' Dr. Piccini deutete, daß er dieses Individuum von Haut und Haar nicht kenne. Sicherheitshalber rief man gleich einige Agenten von der Ouästur herbei, die sich des an geblichen Herrn Doktors annahmen und ihn in ein sympathisches gut verschließbares Zimmer- chen abführten, nicht ohne sich zuerst vergewissert zu haben, mit wem sie eigentlich die Ehre Hai ds». Im Verlaufe dieses Verhöres wurde festge stellt, daß es sich um einen gewissen Tarozzi Tul lio aus Lavarone

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 14.12.1882
Umfang: 8
die Eheleute Sebastian Rapp. 35 Jahre alt. und Nothbuiga Napp, 32 Jahre alt, WirtSleuie in Graun, des Verbrechens des Betiuges angeklagt vor den Ge schwornen zur Verhandlung. Die Anklage lautet für die Noihburaa Napp dahin. dass sie in der Rechtssache der Weinfirma Gebrüder Schenk in Oe- denburg gegen ihren Mann Puncts 40 st. 54 kr. und 331 sl. 60 kr. al? Zeugin be>m Bezirksgericht in Nauders am 16. Jänner und 13. April d. Js. wissentlich eidlich behaupt'te, Ende Mai ocer anfangs Juni 1881 an Ludw:g Schenk

Wein bezogen und derselben einen Wechsel auf L78 fl 14 kr. aus stellten. Außerdem schuldeten sie der vorerwähnten Firma 46 fl. 54 kr. für G binde. Da die Ange- klagten den Wechsel am Verfallstage, den 22. Juni 1881 nicht einlösten, ließ die Firma Schenk die Eheleute Rapp durch den Advocaten Dr. Huber in Bozen betreffs dieses Wechsels einklagen. Der C?n- cipient des erwähnten Advocaten Dr. Peratoner k>a te die Eheleule Rapp auf den Betrog von 46 fl. 54 kr. ein, weil er in dem Auftragschceiben d:r

Firma Schenck an Dr. Huber die Worte: „dass die Eheleute Napp außer dem Wechsel von 378 fl. 14 kr. noch 46 fl. 54 kr schulden', irrthümlich sür: „aus den Wechsel von 378 fl. 14 kr. noch 46 fl. 54 kr. schulden', nahm AIs die Firma Schenk auf diesen Irrthum aufmeikfum machte, benützte die Ncthburga diesen Umstand und stellte wirklich ob- genanrite B.hauptuig auf und hält diese auch heute noch aus-echt und erklärt, sie h^be Ende Mai oder anfangs Juni 1881 an den Vertreter der Firma, Herrn Lndwig Schenk

konstatiert ist, durch gegen sie geführte Executionen hervorgebracht waren, behauptet die Nothbuga Napp sowohl als ihr ^ atte, um diese Zeit die fragliche Theilbezahlung geleistet zr« haben Dem entgegen b>hauptet ! eute Lud wig Schenk unter seinem Eide, k-ine Th-ilzahlung erhalten und Ende Mai oder anfangs Juni gar nicht in Graun gewesen zu sein. Nachdem der Staatsan walt Dr. Reinisch in beievten Worten die An klage begründet hatte, plaidieite Dr. Praxmarer als Vertheidiger der Nmhburga Rapp für die Frei

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