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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 17.01.1884
Umfang: 12
werden. Die >rt der Ermordung war zumeist da» Erschießen, und die Beseitigung der Leichen erfolgte in meh reren Fällen auf di« Weise, daß sie mit Steinen beschwert und in» Wasser geworfen wurde». Richt alle seine .Bräute' ermordete Schenk. Jene, von welchen er sicher war, daß sie ihn wegen HerauSlockung ihreS Geldes unter dem Versprechen, sie zu ehelichen, nicht verfolge« wür den, ließ er einfach laufen. Diejenigen Mädchen aber, von denen er eine Strafanzeige zu besorgen hatte, beseitigte er mit Hilfe seiner zwei Genossen

. Dabei ist Hugo Schenk verehelicht und Vater «inet 4 jährigen Kinde». Segen seine Frau und sein Kind zeigte er sich sehr zärtlich. Außerdem hatte er ein« ernste Liebschaft. Er liebte ein sehr arme» Mädchen, gegen daS er sich groß müthig erwies und da» er niemals kränkte. Daß di« Entdeckung dieser merkwürdigen Verbrechen großes Sussehe« machte, kann man sich denken. Lei der Verhaftung Hugo SchenkS war er wieder .verlobt', «ad zwar gleich mit zwei Mädchen, von denen er auch schon einiges Geld erhalten

hatt»; und die er sicherlich auch auS dem Wege geräumt hätte, da Beide ernsten Anspruch auf ihn machten und und eS ihm schwerlich gelungen wär«, sich auf leichte Art von ihnen zu befreien. Die jetzt im Zuge befindliche gerichtliche Unter fllchung zeigte, daß Schenk eine unwiderstehliche Herrschaft auf seine Opfer ausübte. Seine Lügen fanden Glaube», seine Wünsche blieben niemals »»erfüllt. Schließlich fühlte er sich so sicher in seinen Handlungen, daß er mit einer schier un» glaublichen Frechheit

fein Mörderhandwerk betrieb. Eingestanden hat Schenk erst zwei Morde. Ein dritter ist zweifellos erwiesen, denn die Wirthe, bei denen er mit einem verschwundeneu Mädchen, dessen Kleider in der Donau gefunden wurde», gewohnt, haben ihn erkannt. Ja drei wetteren Fällen liegen erdrückende Beweise gegen ihn vor. Die öffentliche Meinung schreibt ihm außerdem «ine ganze Reihe von Unthaten zu »nd setzt daS Leben mehrerer anderer Mädchen, die seit einigen Jahren Plötzlich und spurlos ver schwunden find

, alS die Unsicherheit in geradezu erschreckender Weis« zu nimmt und die schauerlichen Verbrechen im Weiche bilde der Residenz sich in beispielloser Weise häufen. Durch die eingeleiteten Erhebungen erscheint es so gut wie erwiese», daß Hugo Schenk neben d«?! gewerbsmäßige» Ermordung von heirathsluftigea Mädchen auch noch Ler» breche» in einer anderen Richtung verübt, haben wnß. Darauf deutet »ohl auch der Umstand hi». daß sich bei der Wiener Polizei- «Horde ei» Juwelier meldete, ^ der folgende An- sj»bey «achte

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 14
Datum: 20.08.1902
Umfang: 14
nachts ist der ge wesene Professor der Embryologie an der Wiener Universität Dr. Leopold Samuel Schenk in Schwanberg in Steiermark gestorben. Professor Tr. L. S. Schenk war zn Uermeny (Ungarn) am 23. August 1840 geboren, wurde 1865 zum Doktor der Medizin und Chirurgie promoviert und sodann 1866 bis 1873 Assistent am Physio logischen Institut uuter Brücke, habilitierte sich während dieser Zeit 1868 als Privatdozent der Embryologie uud Physiologie uud wurde 1873 zum außerordentlichen Professor

der Embryologie und Vorstand des embryologischen Instituts an der Wiener Universität ernannt. Er veröffent lichte eine große Anzahl wissenschaftlicher Schrif ten. Der Name des Professors Schenk gelaugte für kurze Zeit zu internationaler Berühmtheit, als der Professor mit der Mitteilung auftrat, es fei ihm gelungen, willkürlichen Einfluß auf die Geschlechtsbestimmung zu erwartender Kinder auszuüben. Die Scheuk'sche Theorie hat auch im LaienpublikUm viel von sich reden gemacht; die Broschüren und Bücher

, in denen der Professor sie niederlegte, fanden starken Absatz und es 'wird behauptet, daß Professor Schenk eine nicht unbe trächtliche Konsiliarpräxis ausüben konnte, da sich viele Familien au ihn wendeten, um — je nach Wunsch — einen Zuwachs an Söhnen oder Töch tern zu erlangen. Wien, 18. Aug. Gestern ist in Waidhofen an der Mbs der Laudtagsabgeorduete und ehe malige Reichsrats-Abgeordnete Gottsried I ax ge storben. Mit ihm verliert die christlich-soziale Partei eines ihrer brauchbarsten Mitglieder

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