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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 17.07.1888
Umfang: 10
. Laut ausweinend sank sie an feine Brust, und der arme schlichte Andreas konnte kaum Worte genug finden, um sie zu trösten und zu beruhigen. Hand in Hand stiegen sie dann hin aus in ihre einsame Waldheimath, und da und dort traten die Leute aus den Hütten und sahen ihnen nach. Die Buben im Dörfchen aber jauchzten hell in die Luft hinaus: „Juhe, der Unteregger Andreas wird ein Jäger.' Und als es dann Abend wurde, saßen beide Familien im Waldbauerhofe und mitten unter ihnen ein Metzgersohn

die Sternlein so hell, und A goldener Schimmer über dem Haslinger Berge verkündete, daß bald der Mond herauf steigen werde. Da faßte Andreas seine Liebste w die Mitte und bog ihr Gesichtchen zu sich empor. »Wirst dn mich immer lieb behalten, Agathe, und mir treu sein, treu bis an das Ende?' wag es sich aus seiner von unerklärlicher Angst Meßten Brust hervor. . . Befremdend sah ihn Agathe an: „Treu sein,' l°gte sie, es denn etwas anderes, als treu M, wenn zwei sich lieb haben?' — — Im stattlichen Kirchdorfe

zu sein. Nur Einer wandert die Straße entlang, er taumelt fast. Seine Augen sind trocken und starr, seine Wangen sind fahl, und krawpfhaft umspannt seine Hand den Stock. Er wandelt wie im Schlaf. Wie tränmei d murmelt er vor sich hin: „Treu sein? gibt es denn etwas anderes auf der Welt?' Und dann lacht er wieder hell auf; es ist aber ein fonder> bares, trockenes, schneidiges Lachen. Ein Stellwagen kommt vorbei und muß scharf auSbiegen, um den Jäger nicht zu über- fahren. Er bemerkt nichts. Der Kutscher erklärt

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