qcaum )$a$$e ROMAN von GERT ROTHBERG Ilrheber-llstchtsichud durch Verlag Oskar Melstcr, Werdau. lL. Fortsetzung.) Für Maria gab cs keinen Zweifel, daß der große blonde Mann, der wegen seiner Riesenkräfte in dem ganzen Stadtviertel ge schätzt und gefürchtet war. ihre Schwester ftilma ebenfalls liebte. Trotzdem! Es blieb bei der Ueberzeugung immer ein unbehagliches Gefühl in ihr. Tat es ihr vielleicht leid, weil Hilma schon io viel erlebt hatte, was Rudolf Dörner sicherlich nicht wußte? Maria sagte
immer wieder: „Was geht's mich an?' Und doch dachte sic immer wieder an die zwar. Die Furcht nar Rudolf Dörner- blieb. Un treue würde er nie verzeihen. Ob — Hilma überhaupt treu sein konnte? Es mar bitter, ihre einzige Schwester so beurteilen zu müssen, ihr keine Treue zuzu- lrauen! Wie häßlich — nein, wie furchtbar war das im Grunde genommen. * Heute gab es wieder so einen stillen schönen Sonntag für Maria, den sic in „ihrem' Garten verleben wollte. Droben war noch Hilma. Sie hatte beim Mittagessen
angestrengt hinaus. Man konnte von hier aus die alte Baracke sehen, die Rudolf Dörner und seine drei Freunde „Villa Gloria' getauft hatten. Hilnra war fertig angezogen, und Marin wußte, daß die Schwester auf Rudolf wartete. Der Vater, sehr zufrieden, sehr satt, schlief nebenan, um dann gegen vier Uhr seinen Weg ins Wirtshaus anzutreten. Maria zog ihr einfach weißes Lcinenkleid an, machte sich einen kleinen Imbiß zurecht und ging dann in den Garten. Es war sehr heiß im Garten. Eigentlich märe es besser
des Sturmes aus Land gerettet. Rur ein Ruderboot, ein Zweisitzer, befand sich noch auf dem Wasser und kämpfte, mit dem Sturm. Rudolf Dörner war mit seinen Freunden vorhin nach Hause gekommen. Sie hatten ein gutes Geschäft gemacht und waren deshalb ausaeblieben als sonst. Dörner stand nun um Wasser, sah über den Strom. Plötzlich kenterte drüben das Boot, und die zwei Insassen kämpsten ver- zweivelt mit den Wellen, die im Sturm hockaus schossen. Ohne sich nur einen Augen blick lang zu besinnen, warf Rudolf