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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 26.10.1905
Umfang: 8
zu haben; denn wenn eine junge Frau von kaum 47 Jahren allein in eine Welt hinausgeht, in der fie nicht leben gelernt hat, da muß man doch fürchten, fie gehe darin zu Grunde.' „Darüber kannst du dich beruhigen, Mama, ich glaubte, dir schon gesagt zu haben, daß fie nicht allein steht, daß fie w treuer Obhut lebt/ „Ich vergaß, daß du das Geheimnis der jungen Frau so gut hütest.' Rudolf sah finster drein, aber kein Wort kam auf seine Lippen. „Du sagst nichts, Rudolf? Nun, eS ist auch wahrlich nicht recht, so deinen Empsang

heute, am ersten Abend, fange wieder mit deinem Sparsystem an, Rudolf das ver schiebe, bis ich einmal gut aufgelegt bin, dich darüber anzuhören. Jetzt erzähle lieber, wo du gewesm, was du erlebt und gesehen.' ' „Wenn man von einer Reise heimkehrt, wie ich fie gemacht und der Ersolg so wenig befriedigend ist wie hier, dann ist eS begreiflich, wenn man keine freudigen Erinnerungen mit heimbringt. Dir die Sorge, die Unruhe auszumalen, welche mich von Stadt zu Stadt getriebm, wird für dich ganz gewiß

und Lust der Eingang verwehrt. Der Graf beschäftigt fich mit Landwirtschaft, die Mutter mit Küche und Keller und zur Erholung strickt fie an ewem Paar wollener Strümpfe. Ha! welch trauriges Bild!' „ WaS mich betrifft, so magst du Recht haben, jedenfalls ist es aber nicht mein Wille, dich in Mit leidenschaft zu ziehm. Daß aber ein Leben, wie wir eS bis jetzt geführt, nicht zu unserm Verhält nissen paßt, wird dir doch einleuchten.'. „Rudolf hat Recht, Mama, zudem weiß ich, daß der Professor

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