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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 20.07.1926
Umfang: 8
in Abwesenheit des Herrn Boscarolli Herr Hermann König. Nachmittags 1 Uhr begann das allgemeine -Schießen, woran die Beteiligung eine gute war. Der Mord im Mut». Aufdeckung einer geheimnisvollen Mordaffäre, in Magdeburg. In Magdeburg wurde lnach Bemühungen der Kriminalpolizei, die sich über ein ganzes Jahr er streckten. ein sensationelles Verbrechen aufgedeckt. Im Juni vorigen Jahres verschwand der beim Großindustriellen Rudolf Haas angjestellte Buch halter Helling unter geheimnisvollen Umjständen

. Während der Seziorung der Leiche Hel lings wurden die Verhafteten Haas und Fischer vorgesührt. Haas blieb beim Anblick der Leiche völlig ruhig. Fischer -hingegen erlitt einen Zusammenbruch. Die Obduktion ergab, daß Helling von hinten er schossen worden ist. Die Kugeln stammen aus dem bei Schröder gefundenen Revolver. Die Verdachtsmomente gegen Direktor Rudolf Haas als Anstifter des Mordes an Helling haben bekanntlich zu seiner Verhaftung geführt. Seine Be teiligung an der Angelegenheit steht aber noch nicht fest

zusammen verhaftete Kraftwagenfüh- rer Fischer hat immer wieder erklärt, er kenne Rudolf Haas überhaupt nicht. Der Vater des Haas folgert aus der Tatsache, daß Schröder einige Tage nach der Tat völlig mittellos war, was ihn zur Fäl schung der bei dem Ermordeten gefundenen Scheck- sormulare veranlaßt habe, daß eine Ansttftung von Rudolf Haas nicht vorliegsn könne, da diese doch unbedingt mit einer höheren Belohnung fiir Schrö der verbunden gewesen sein müßte. Der Vater des Haas »nimmt gemeinen Raubmord

war die Frühjahrsarbeit in vol lem Gange. Rudolf empfand ein Frische und Freudigkeit wie noch nie im Leben. Lag zwischen hüben und drüben auch der Ozean, so zogen doch freundliche Gedanken von hier nach dort, und von dort nach hier. In Frieden und Liebe be gegneten sie sich. Das war ein wunderbares Gefühl, ein > Gefühl, das er bis jetzt noch nie kennen gelernt hatte, i Groll und Bitterkeit hatten keinen Raum mehr im Her- ! zen; keine Last bedrückte die Seele, Dank-und Freude j waren die Begleiter durch das tägliche

war? Die Aehnlichkeit zwischen Frau Hagedorn und Ellen beschäftigte ihn wieder und wieder. Frage um Frage machte sich geltend. Gehörten Roberts und seine Tochter und Frau Hagedorn zusammen? Lag da ein Geheimnis, das über zwei Leben einen ttefen Schatten geworfen hatte, während Ellen der Schatten bisher fern gehalten worden war? Mit solchen Fragen beschäftigt, ritt Rudolf eines Vor mittags nach Field-house, um sich zu überzeugen, ob seine Anordnungen befolgt würden. Nama kam ihm in großer Erregung entgegen und sagte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.10.1873
Umfang: 6
, einen in Norddeutschland angesehenen Her ren vor, dem gegenüber Burggraf Friedrich von Nürnberg, ein Hohenzoller, auf dessen Nachfolger nun nach 600 Jahren die deutsche Krone ruht, auf seinen Schwager den Grafen Rudolf von Habs« bürg wies. Werner, der durch seine Stellung als Erzbischof von Mainz zur Leitung der Wahl berufen war, fand auch in Nud»lf seinen Mann, und wirkte im Vereine mit dem Burggrafen von Nürnberg, für ihn, so daß die schließlich erfolgte Wahl des Habs- burgerS als das Verdienst dieser beiden Männer

zu betrachten ist. Die größte Schwierigkeit einer ein» müthigen Wahl bot zwar noch Ludwigs Kandidatur, doch trat derselbe, nachdem er seine königlichen An sprüche ohne Aussicht auf Erfolg sah, zurück, und wurde durch das Versprechen Friedrichs von Nürn berg, Rudolf werde ihm, wenn er König würde, eine seiner Tdchter zur Ehe geben, für den Habs burger gewonnen. In Boppart vereinigten sich so dann die rheinischen Churfürsten auf die Person Rudolfs. Dadurch war dessen Wahl so gut wie gesichert, besonders

da sich auch die Herzoge von Sachsen, die einzigen, welche sich für die Wahl des AnHalters hätten interessiren könneu, durch HeirathS- versprechungen für Rudolf gewinnen ließen. Die wähl- berechtigten Fürsten setzten nun ihre Wahlbeteiligung?» fest und Werner von Mainz hatte in zinem Wahlaus schreiben die Churfürsten auf den 29. September nach Frankfurt beschieden. Friedrich von Nürnberg aber reiste von Boppard nach Basel, um diese Wahlbedingungen dem Grafen Rudolf vorzulegen, der eben Basel in einer heftigen Fehde

mit dem Bischöfe der Stadt belagerte. Rudolf willigte in die Bedingungen ein, — die hauptsächlich Ansprüche auf Geldentschädigung und Ertheilunz von Rechten an die Churfürsten für die Wahl enthielten, — und schloß mit dem Bischöfe von Basel Waffen stillstand. . Zu dem festgesetzten Tage fanden sich außer den vier rheinischen Churfürsten von den Wählern in Frankfurt noch ein Johann von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg ein. Herzog Heinrich von Baiern, der Bruder Psalzgraf Ludwigs, ließ sich dagegen

wie der kleine Herren- und Rit- terstand. Obwohl die bei Weitem überwiegende Majorität unter den Churfürsten hinsichtlich der Wahl des Habsburgers bereits einig war, so brachte doch nicht gleich der erste Tag die Entscheidung, vielmehr dauerte es drei Tage, bis am 1. Oktober Rudolf als einmüthig gewählter römischer König proklamirt werden konnt:. Die Ursache dieser Verzögerung war hauptsächlich der Widerspruch der böhmischen Gesandten gegen die Theilnahme Baierns an der Wahl, der von den übrigen Churfürsten

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 02.02.1889
Umfang: 12
, 31.Januar, Abends.*) Der Ausschuß des Centralvereins für Hebung der deut schen Fluß-und Canalschissfahrt ver anstaltete heute eine Gedächtnißfeier für Kronprinz Rudolf, der als Protector des WienerBinnenschifffahrts-Congref- ses vielen Mitgliedern des Centralvereines persön lich näher getreten war. Die ergreifende Rede des Professors Schlichting wurde von den Anwe senden stehend angehört. Die österreichisch ungarischen Vereine senden Kränze nach Wien. Berlin, 31. Januar, 8 Uhr Abends. Kaiserin Augusta

erschien heute persönlich in der österr. Botschaft, um ihre Theilnahme anläßlich des Able bens des Kronprinzen Rudolf kundzugeben. Der Botschafter und Gemahlin empfingen die Kaiserin, welche den Wagen nicht verließ, am Fuße der Treppe. Eine Cabinetsordre des Kaisers befiehlt eine achttägige Trauer für das Kai- ferFranzJofefRegimentunddaseilfte Uhlan en-Regiment. Beide Regimenter wer den Deputationen zur Leichenfeier entsenden. Der „Reichsanzeiger' bringt folgende Zeilen an dsr Spitze des Blattes

: Durch das unerwartete Hinscheiden des Kronprinzen Rudolf ist der deutsche Kaiser, welcher einen innig ge liebt e.n F reund verlor, schmerzlichst be tt e g!t. worden. Mit dem Kaiser und dem Königshause trauert das gesammte deutsche Volk an der Bahre des jungen hoff nungsvollen Fürsten, dessen klarer, weit schauender Blick, oessen reiche Gei- steSgabenundedleHerzenseigenschas- tenihn bestimmt erscheinen ließen, seinen Völkern ein st ein großer, ge rechter, milder Herrscher zu sein und dem befreundeten Deutschen

Reiche ein treuer Verbündeter. München, 31. Januar, 7 Uhr Abends. Ein Armeebefehl des Prinzregenten ordnet an, daß die O ffi cier e beider Regimen ter, deren Inhaber Kronprinz Rudolf war, um sein Andenken zu ehren, eine siebentägige Trauer anlegen. Der Prinzregent richtete sofortnach Empfang der Trauerkunde Telegramme an Kaiser Franz Josef und an Kronprin zessin Stefanie, worin er die innigste, schmerz lichste Theilnahme an dem furchtbaren, unersetzlichen Verlust ausspricht. München, 1. Februar

. Der König ordnete eine dreizehntägige Halb trauer von morgen angefangen für den Krön Prinzen Rudolf an. Als der König gestern von Laeken im Palais eintraf und die Appartements der Königi'n betrat, brach er, vom Schmerze überwältigt, in Thränen aus. Fortwährend langen Condolenz- Depeschen von den Fürsten aller Länder ein. Der Gemeinderath wird Namens der Stadt Brüssel eine Adresse an den König Votiren. Die Hofbälle und alle anderen Festlich keiten sind abgesagt. Brüssel, 31. Januar. Das belgische Kö nigs

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Dolomiten
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Seite 13 von 16
Datum: 22.05.1937
Umfang: 16
. Der Gerichtshof verurteilte in teilweiser An hörung der Verteidigung, indem er im Falle des Mordes an Mieser, die vom Staatsanwalt beantragten erschwerenden Umstände nicht an nahm und auch Freispruch hinsichtlich Miß handlung der Mutier aussprach, Rudolf Märndle zu lebenslänglichem Zuchthaus und 26.900 Lire Geldstrafe und Alois Märndle wegen erschwerten Raubes zu 14 Jahren. 3 Mo. naten und 2 Tagen Kerker und 16.660 Lire Geldstrafe. Beiden wurde teilweise Geistes störung zuerkannt. Im Kampf um dm ZehnfahrcS

. Sfnt 20. Mai wurde die Schwurgerichtsverhand lung gegen Rudolf und Alois Märndle nach fünstäglgsr Dauer zu Ende geführt und das Urteil gefällt. Mährend der ganzen Zeit zeigte sich Rudolf Wörndle ganz gleichgültig, als ob ihm nichts geschehen könnte, während Alois Wörndle voll kommen zufammengebrochen ist. Nach Abschluß de» Verhöres bezeichnet der kgl. Eeneralanwalt diesen Straffall als besonders hervorstechend, da er das gemeingefährliche Treiben von verkomme nen Vagabunden

, die vor keinem Verbrechen zurückschrecken, in grelles Licht stellt. Rudolf lst ein Schulbeispiel hiefür, Alois sein willenloses, gefügiges Werkzeug: beide sind erblich belastet. Mit Rücksicht auf die erwiesene Geistesstörung Rudolf Wörndles sah er von der Todesstrafe ab und beantragte für denselben Zuchthaus (lebens länglich): für Alois Wörndle. die Anklage auf erschwerten Raub beschränkend. 20 Jahre Kerker. Der Verteidiger des Alois Wörndle, Adv. Dr. Vaccari, vertrat, als erster sprechend, den Gesichtspunkt

, daß dieser allem Anscheine nach geistig noch minderwertiger sei als Rudolf: seine Geständnisse seien glaubwürdig und er wäre straffällig bloß für erschwerte Diebstähle. Der Verteidiger Rudolf Wörndles. Adv. Dr. Lucerna, beleuchtete die seelische und geistige Minderwertigkeit desselben, verursacht durch natürliche Anlage zum Bösen, vernachlässigte Erziehung und schlechte Behandlung, daher voll kommene Verkommenheit. Weiters liegen gegen Rudolf keine sicheren Tatbeweise vor, da ihn niemand gesehen hat: die bloßen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 09.11.1906
Umfang: 14
Anekdotenbibliothek aus, die bisher Bismarck-, Hohenzollern- und Schiller- Anekdoten brachte, in einem neuesten Bande Habsburger-Anekdoten*) veröffentlicht und in der nächsten Folge mit Napoleon- und Goethe-Anek doten debütieren wird. Die Habsburger-Anek doten hat der Bibliothekar der k. u. k. Familien- Fideikomiß-Bibliothek Dr. Franz 'Schnürer herausgegeben. Da gibt es — wie wir den uns von der Ver lagsbuchhandlung zur Verfügung gestellten Aus hängebogen entnehmen — Anekdoten und kurze Erzählungen über Rudolf

, den ersten Habsburger, semen Sohn Albrecht I., über Friedrich III., den Schönen, Albrecht . II., Friedrich IV., Maxim i- *).Dritte.Auflage; Preis geh. 2.40 L, geb. '660 k. lian I., Karl V., Ferdinand I., Philipp II. König von Spanien, Maximilian II., Rudolf II., Fer dinand II., Leopold I., Josef I., Karl VI., Maria Theresia, Josef II., Franz I., Ferdinand I. (Kaiser von Oesterreich), Erzherzog Franz Karl. Ein ausführliches Kapitel ist den Anekdoten gewidmet, welche die Person und die Regierungs zeit

des Kaisers Franz Josef betreffen. Es wer den kurze und prägnante, wenn auch zum über wiegenden Teile nicht unbekannte Erzählungen aus seiner Kindheit mitgeteilt, aus seinem Jüng lingsalter, über ihn als Jäger und Soldat, end lich über den Monarchen im Verkehre mit Staats männern und Parlamentariern. Mit den Kapiteln, die dem Andenken des Erz herzogs Maximilian, Kaisers von Mexiko, und des Kronprinzen Rudolf gewidmet sind, schließt das Buch ab. Nachstehend lassen wir aus dem 206 Seiten starken Bande

einige Abschnitte folgen: Während Kaiser. Rudolf I. einmal dem Schießen der Schützen auf dem Schießplatz zu sah, wurde er von einem Pfeil getroffen und derart verwundet, daß er einige Tage das Bett hüten mußte. Seine Umgebung riet ihm, dem unvorsichtigen Schützen die rechte Hand abhauen zu lassen. Da antwortete Rudolf: „Euer Rat wäre gut gewesen, ehe er geschossen, — was wird's mir aber itzt helfen?' Als Rudolf I. einst eine königliche Krone vor sich liegen sah, redete er sie wie folgt an: „O Krone, wie schön

scheinest du den Augen! Aber wenn Mancher wüßte, was für Beschwerden unter dir stecken, er würde dich nicht im Wege auf heben!' Einst kam ein Bettler Zu Rudolf und ver langte, er solle ihm um der Blutsverwandtschaft willen, die sie beide verbinde, ein Almosen geben. Rudolf fragte erstaunt, wieso er ein Blutsver wandter des Bittstellers wäre, worauf dieser er widerte: „Sind wir nicht beide aus den Lenden Adams entsprossen?' Da ließ Rudolf dem Bett ler einen Sack geben, warf einen Pfennig hinein und sagte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 01.10.1873
Umfang: 6
in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Neueintretende Schüler haben bei ihrer Aufnahme eine Taxe von 2 fl. 10 kr. für den Lehrmittelfond zu entrichten. Im st, den 26. September 1873. Die k. k. prov. Direktion. Nichtamtlicher Theil. Politische Tagcs - Chronik. Bor Jahren. JnnsbruK, 1. Okt. Es war am 1. Oktober des Jahres 1273, als die deutschen Reichsfürsten in der St. Bartholomäuskirche zu Frankfurt am Main versammelt, den Schweizer Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen Könige wählten. Sechs

seiner Habe eine Burg bauen lassen, die er die Habcburg nannte; der jedesmalige, Herr des Schlosses sollte der Erbvogt des Klosters sein. Bei den burgundi schen Verwickelungen unter Kaiser Heinrich II. foch ten die Habsburger Grasen Konrad (Kanzelin) und Radcboto im kaiserlichen Heere; unter Konrad II. standen sie auf Seiten des aufständischen Herzogs Ernst von Schwaben, fanden aber Gnade bei dem Kaiser. Unter Heinrich IV. kämpfte Graf Werner auf Seiten des GegenkönigS Rudolf von Schwaben, ohne jedoch

auS dessen Niederlage Schaden zu lei den. (Äras Albrecht III-, der Reiche genannt, ver mehrte seine Güter anschnlich durch die Heirath mit Jda, der Gräfin von Pfullendorf und Bregenz, deren Mutter eine Schwester des Welsen Heinrich des Stolzen gewesen. Die Gunst Kaiser Friedrichs I., dem er treu ergeben, häufle Güter und Rechte aus sein Haus. Sein Sohn Rudolf, ein getreuer An hänger König Otto'S IV., zeugte mit seiner Gattin Agnes von Stausen zwei Söhne, Albrecht und Rudolf, die um 1232 die Herrschaften theilten

. Heilwig. die Tochter des Grafen Ulrich von Kiburg, gebar ihrem Eheherrn Albrecht von Habsburg drei Söhne; die beiden jüngeren, Albrecht, Domherr zu Straßburg und Basel, und Hartmann, erlebten die Erhöhung ihres Hauses nicht; der älteste war Rudolf, der erwählte römische König; eine Schwester Rudolfs, Elisabeth, war an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg vermählt. Es war am 1. Mai 1218, als die Gräfin Heil wig auf dem Schloß Limburg im Breisgau ihren ersten Sohn gebar, welchen König Friedrich

II. über die Taufe hielt und Rudolf nannte; früh wurde der Knabe, wie es die eiserne Zeit erforderte, in den Massen und dem Kriegshandwerk geübt. Im Jahre 1241 zog Rudolf in Kaiser Friedrichs Heer nach Italien; bald darauf vermählte er sich mit Gertrud, der Tochter des Grafen Burkhart von Hohenberg und Heigerloch, die ihm in langer ge segneter Ehe ein treues Weib blieb. Nudols war es nicht vergönnt, ruhig auf sei nem Erbe zu leben; in zahlreiche Fehden verwickelt, legte er selten das Schwert aus der Hand

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1889
Umfang: 8
Seite S Meraner Zeitung. Str. 30 tieftragischen Vorgang des HinscheMenS des Kronprinzen Rudolf für ihre Zwecke zu mißbrauchen 'trachten, durch Pro- pagirung sensationeller deutschfeind lich e r N a ch r i ch t e n, wie z. B. die angebliche Intimität des Kronprinzen Rudolf mit Cle in e n c e a u. Dresden, 5. Februar. Heute sind wegen der Leichenfeier in Wien beide Hoftheater ge schlossen. Wien, 4. Februar. Seitdem die schmerzliche Wahrheit über das tra gische Ende des Kronprinzen den Bann gelöst

hat, der die Lippen der Eingeweihten in den ersten Tagen nach der niederschmetternden Katastrophe geschlossen hielt, sind der Oeffentlichkeit eine Reihe von Thatsachen be kannt geworden, welche dafür zeugen, daß der Kron prinz Rudolf schon seit Monaten sich mit düsteren Ahnungen getragen habe. Aeußerungen, wie „Das werde ich kaum erleben' und „Ich werde nicht lange leben', hat der verewigte Thronfolger wiederholt gegen über verschiedenen Persönlichkeiten seiner Umgebung, deren Stellung und Charakter dafür bürgt

, nach dem unglückseligen Ereigniß, ganz und voll ermessen werden kann. Kurz nachdem Kronprinz Rudolf, der als Repräsentant des österreichischen HoseS der Leichenfeier für König Ludwig II in München beigewohnt hatte, von feiner Reise hierher zurückgekehrt war, schloß er das Gespräch, welches er mit einer ihm nahestehenden Persönlichkeit über das bayerische Königsdrama geführt hatte, mit folgenden Worten: „Ich fürchte, daß auch mir ein ähnliches Geschick beschicken sein könnte.' Die Persönlichkeit

werden genannt, denen der Kronprinz gelegentlich in der Unterredung sagte, daß er früh sterben werde. Ein wichtiges Detail über die Tödtnng selbst berichtet der „Pester Lloyd'. Bor dem Bette stand ein Spiegel, welcher sonst beim Ankleiden diente. Der Spiegel war eigens an diese Stelle geschoben worden und es sei klar, daß Kronprinz Rudolf sich im Bette aufgesetzt und vor dem Spiegel erschossen habe. Von allen möglichen Sensationsgerüchten über eine andere Tödtnng des Kronprinzen und andere angeblich

zur Ordnung der zahlreichen und verschiedenartigen Schriften erst später schreiten.' Von Professor Udel, den der Kronprinz sehr häufig als Gast zu sich lud, erhält die „W. Allg. Ztg.' die nachstehenden Mittheilungen: Das erstemal lud Kronprinz Rudolf Professor Udel im December des Jahres 1886 ein, nach Abbazia zu kommen. Udel trug dem Kronprinzen nach dem Diner Wiener Lieder vor. Für diese hegte der Kron prinz eine besondere Vorliebe. Das Couplet: „Das hat ka Goethe geschrieben' erregte stets

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 18.05.1926
Umfang: 8
Inanspruchnahme des Werkes erfolgen, wo ohnehin der Touristenstrom verebbt und eine gleichmäßig leuchtende Schneedecke Gipfel und Wald hoch oben und die User und den See drunten bedeckt, so daß man den Rückgang des Wassers gar nicht bemerken kann. Im Sommer aber würde sich eine höchst merkwürdige Nebenwirkung des Kraftwerkes Harrison lächelnd, als Rudolf sich verabschiedete. „Wenn Sie wiederkommen, wird meine Frau schon hier sein. Ich will sie Anfang Mai holen, und bis Anfang Juli traun sich Ihre Rückkehr

wohl hinziehen.' Mister Smith, Rudolf und eine Anzahl Arbeiter be nutzten, die Eisenbahn bis zu einer Station im Staat Colorado. Von dort aus zogen sie mit schweren Fuhr werken, die mit den notwendigen Gerätschaften und Le bensmitteln belastet waren, dem Urwald zu. An geeigneter Stelle wurde fürs erste eine große Blockhütte errichtet, zum Schutz u. zum Lager während der Nacht. Für Rodolf war es, als sei es ein Märchen, das man ihm erzählt hatte, in Wirklichkeit übersetzt worden. Da erhoben

. Die Axtschläge und das Geräusch der . Sägemühle klangen laut durch die Wildnis. ! Ost mutzte Mister Smith Rudolf daran erinnern, daß er nicht Arbeiter war, sondern ihm bei der Beaufsichti gung helfen sollte, da seine Zeit durch Berechnungen und Notizen stark in Anspruch genommen war. denn Rudolf arbeitete mit denen, die für diese Arbeit bestimmt, an sie gewöhnt waren, geradezu um die Wette. Wenn abends alle um das Feuer her saßen, wenn für den nächsten Tag die Arbeit besprochen und verteilt wurde

, dann dachte Rudolf mitunter plötzlich an die Fa brikräume, in denen er bei mechanischer Arbeit so viele Jahre zugcbracht hatte, und er hätte aufjauchzen mögen, weil diese Zeit hinter ihm lag, hätte jauchzen mögen dar über, daß er seinem Leben gewaltsam eine andere Rich tung gegeben hatte. Und wieder faßte ihn hier im Wald die Sehnsucht, den Städten und ihrem Treiben fern zu bleiben, ein ei genes Stück Land zu haben, zu säen, zu pflanzen, zu ernten und wachsen zu sehen. Dann aber mahnte

, und die alte Arbeit begann von neuem. „Hier möchte ich bleiben,' sagte Rudolf eines Abends. Privat TÖCHTER-HEIM iro Schluss Knillenberg» Mais alts (Obenaais) Unterricht in den-verschiedenen Sprachen, Musik- usw. 422 Di» LeiUrim Fried» Rupnik-Piazsa. einstellen. Während bisher die schnelle Wasserbewegung den hoch gelegenen See nicht richtig erwärmen ließ, so daß ein Bad in seinen kalten Fluten auch im Hochsom mer nur besonders Kühne wagten, würde jetzt dadurch^ daß die Wajserströntung von. den Zuflüssen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 30.12.1865
Umfang: 10
hatte. — Er hatte somit glänzend gewonnen und erhob sich, mit dem <L?iegespreis von fünf Gulden in der Tasche, um nach Hanse zn gehen. Kaum war er vor das WirthöhanS hinaus in die frische Lnst getreten, als er auch sogleich zusammen stürzte. Man trug ihn nach Hanfe, wo er binnen wenigen Stunden, ohne auch uur durch einen einzigen Laut irgend ein Bewußtsein zu äußern, seinen Geist aufgab. Literatur. Huber, Alphons, Dr.: Geschichte des Herzogs Rudolf IV. von Oesterreich. Innsbruck Wagner'sche UniversitätS-Bnchhandlnng

. 1865. Or. K. II. Es ist doch ein bedeutender Fortschritt in der österreichischen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung im letzten halben Jahrhundert gemacht worden. Diese Wahrneh mung machten wir gelegentlich der Vergleichung d?r beiden Werke von Kurz unv Huber über Rudolf IV. Es wirb sich nicht so leicht jemand beikonimen la»-n, die Verdienste des fleißigen cberösterreichischen Forschers um die österreichische Historiographie -in Zweifel zu ziehe». Nur; galt in seiner Periode

es ihm m t Rudolf IV. Johannes von Müller balle einmal nach dem ganz unzu verlässige» Llironicon LalisIiurFonse den Lehrer und Erzieher Rudolfs IV., den Grafen Ulrich von Schaunberg, als ein Ungeheuer hingestellt, der auch dem ihm anvertrauten Zöglinge seine Grundsätze einzuimpfen wußte, und gläubig betete dieses Kurz nach. Spätere Historiker, wie .stink und Wattenbach, wagten nicht dieser Auffassung entgegenzutreten. Erst I. Slü>z versuchte die Reaktion und halt- auf Grund bewährter Quellen den Erzieher

digkeit erschüttert. Schonungslos werden die Fehler und Schwachen Rudolfs auch von Huber aufgedeckt, e« wird feiner Eitelkeit und Prunksucht, seines Ehrgeizes und seiner Ruhm sucht gedacht, aber diese Schwächen geben Kurz noch kein Recht zur Behauptung: »Uneingeschränkt herrschen zu können, war für Rudolf die süßeste Lust und daS letzte Ziel seiner Wünsche«, oder Wattenoach zur Bezeichnung Rudolfs als eines gewaltthätigen Fürsten. Wie ganz anders klingen die von Huber angeführten Worte Rudolfs

daS Ziel, sein Ge bier zu vergrößern nnd abzurunden, jedem fremden Einfluß fern zu hallen unv es selbst von ter Reichsgewalt fast voll ständig unabhängig zu machen, niit so viel Talent und Kon sequenz, aber auch mit so viel Ersolg angestrebt, als Herzog Rudolf IV. von Oesterreich. Den sogenannten HauSprivi- legien war von Rttdols in seinem Kampfe m t der kaiserlichen Gewalt bekanntlich eine Hauptrolle zugedacht. Huber hat stch schon vor einigen Jahren in einer, durch die Wiener Akademie

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.03.1880
Umfang: 4
wurden. Lokale» unä Droviaziekke«. Bozen, 15. März. (Hemeindeausschuß.) Am Samstag war der Ge- meindeausschuß in außerordentlicher Sitzung versammelt, Her Herr Bürgermeister Dr. v. Braitenberg leitete die selbe mit folgenden patriotischen Worten ein. welche die Gemeindeausschuß-Mitglieder stehend anhörten: .Eine srohe Kunde durcheilt alle Länder, welche »uiter HabsburgS Szepter vereint sind. Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf hat sich am 7. März im Schlosse Lacken

; Glücks, und Segenswünsche zu dem schönen ^Herzensbunde, strömen an die Stufen des Thrones und an den Aufenthalt des hohen glücklichen Bräu tigams. Unsere Vaterstadt an der Grenzmarke treudeutfcher Zunge, die Stadt, in deren Mauern vor 517 Jahren die Stände Tirols Rudolf dem Vierten und dem Hause Habsburg Treue geschworen, sich mit Oesterreichs Ge schick auf immer vereint haben, in trüben wie in heitern Zeiten Kaisertreu und Reichstreu, wird auch nicht zu rückbleiben mit dem Ausdrucke höchster Freude

; sie wird dem neuen Rudolf auf den Fittigen der Elektricität ihre Segenswünsche zu jenem Glücke, das nur einmal «in und voll im Leben beschieden ist, darbringen, wie die Gemüther ihrer Bewohner , durch die Freudenbot schaft electrisirt wurden; sie wird dem hohen Braut» chaare ihre Huldigung in treuester Ergebenheit dar dringen. Der Magistrat stellt demnach den Antrag: Die Gemeindevertretung der Stadt Bozen beglück- livünscht auf telegraphischem Wege Se. Majestät den! Kaiser und Se. k. Hoheit den Kronprinzen

Rudolf. Geben wir aber auch unserech ^aifettreuen Gefühle, Hier im Saale lebendigen Ausdruck. Der erhabene Herrscher',' der als Jüngling den von Äen Wogen des Umsturzes umbrandeten Throw bestiegen, der unser Oesterreich aus ollen ^Gefahren in den sichern that des SriedenS geWrrt, der Bauer Bürger wurde, Handel und Verkehr unge ahnten Aufschwung! erfuhr, der Grundbesitz entlastet wurde, da» Volk zur Gesetzgebung und Rechtssprechung berufen, dem Reiche Freiheit in- weitestem Maße zu Theil ward

, wie wir sie in den freiesten Nachbarländern nicht treffend Unser allgeliebter Herr und Kaiser Franz Josef und das durchlauchtigste kronprinzliche Brautpaar leben hoch!' (Dreimaliges begeistertes Hochrufen.) Der Wortlaut der Telegramme wurde in folgender vom Herrn Bürgermeister vorgeschlagener Fassung ge nehmiget : Se. k. k. Hoheit Herrn Erzherzog Rudolf. Kronprinz und Thronfolger des österr.-ung. Kaiserstaates in Brüssel. Eure kaiserliche und königliche Hoheit! Die unterthänigste Vertretung der Stadt Bozen er laubt

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 09.03.1878
Umfang: 12
, die Wahltagsatzung auf 13. März, den Anmel« dnngs-Termin bis 2. Mai und die Liqnidations- Tagfahrt auf 1ö. Mai festgesetzt. — (St. Roman.) Einem unS vom 4. d. aus Mailand zugegangenen Berichte entnehme» wir, daß der von seinen hiesigen Voruellungen noch in gutem Andenken stehende Piestidigi- tateur Professor St. Roman gegenwätig in Mailand im 'leatra Lastelli unter großem Beifalle und gut besetztem Hause sich produzirt. Verschiedenes. * (Kronprinz Rudolf in Berlin.) Am Sonntag Vormittag 9 Uhr traf der Kronprinz

Rudolf von Oesterreich in Berlin ein. Bereits in Cola war derselbe mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen zusammengetroffen und von ihm demnächst bis Stendal begleitet worden, wo Kron prinz Rudolf einen zweistündigen Aufenthalt nahm, während Prinz Wilhelm mit dem Courier zuge nach Berlin weiter fuhr. Der österreichisch- ungarische Botschafter, Graf Karolyi, war dem Kronprinzen Rudolf bis Stendal entgegengereist und hatte ihn von dort per Extrazug nach Berlin geleitet. Zur Empfangsbegrüßung

, welcher mit den königlichen Prinzen kurz zuvor das Empfangszimmer verlas se», begrüßte mit wiederholtem Kusse und herz licher Umarmung den Kronprinz.',, Rudolf, welchen alsdann auch der Kronprinz und die übrigen hohen Herrschaften bewillkommten. Hierauf schritt der Kaiser mit seinem Gaste, welcher die Uniform deS Kaiser Franz-Garde-Grenadier-Regiments trug und den S^warzen Adlerorden angelegt hatte, die Front der ausgestellten Ehrenwache entlang. Als bei der Rückkehr der Kroupriiiz den General- feldmarschall Frhr

». o. Mantensfel aus dein rechten Flügel der Ehrenwache erblickte, begrüßte er den selben auf herzliche Weise. Hierauf fuhren der Kaiser mit dem Kronprinzen Rudolf nach dem Schlosse, wo die Kaiserin zur Begrüßung in den Köiiigök.iinmern anwesend war. Dort bliebe» Sie hohen Herrschaften dann noch kurze Zeit ver eint. Kronprinz Rndols begab sich am Vormit tage, begleitet vom Botschaster Grafen Karolyi ,ur Beiwohnnng deö Gottesdienstes nach der St. Hedwigskirche und stattete um 12'/, Uhr den Majestäten

, die Generalseldmarjchälle ». s. w. Theil nahmen. Am Abend uiobnte der könig liche Hof mir seinem Gast der Ballet-Vorstelluug im Opernbausc bei. Am Montag Vormittag ließ der Kronpiinz Rudolf sich vom Oberst Gras v. Haeseler daS OsficiercorpS deS 2. Braudenburgi- schen UlanenregiinentS Nr. 11. dessen Inhaber derselbe ist. vorstellen und empfing den General- feldmarschall Grasen Moltke. Um 12 Uhr wurde Kronprinz Rudolf vom Kronprinzen des Deutschen Reiches zum Besuch deS Museums auö dem kö niglichen Schlosse abgeholt. * (Sterbefälle

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1889
Umfang: 4
Hinscheidens „ihres' Kronprinzen, des Kronprinzen Rudolf. Schreck war die erste Empfindung jedes Oesterreichers. der endlich das Unglaubliche zu glauben gezwungen war — inniges, herzliches Beileid die nächste. Ein junges, hoffnungsvolles Mannesleben in der Blüthe gefällt; wäre es nicht das eines Kaiser sohnes, nicht das eines Kronprinzen, „unseres' Kronprinzen, es müßte jedes menschliche Herz be wegen. Und der Schmerz der Eltern, der Gattin! Mitfühlen müßte

der Fürstenhäuser wirken bis in die entferntesten Glieder nach. Wir sahen den Habsburger Rudolf alle guten Eigenschaften seiner Ahnen entwickeln. Leutselig, offenen Ge müthes, theilnehmenden Herzens, von ungezierten Umgangsformen fanden wir den jungen Prinzen. Bald aber bot er uns mehr. Mit ungeahnter Wonne sahen wir den Freund der Natur zum Verehrer und Pfleger der Naturwissenschaft sich ausbilden; suhlten wir den Hauch eines Geistes, welcher selbstständigen Flug nahm und in schrift stellerischen Arbeiten

der junge Mann vor unserem inneren Auge und darum weckte er so frohe Hoff nungen bei den Völkern des Reiches. Wir Deutsche in Oesterreich rechneten ihn überdies nicht blos zu unsern engern Stammesgenossen, zu einem Mit streber in unserer Literatur, wir erquickten uns auch an jenen Anzeichen, welche uns zu verkünden schienen, daß Kronprinz Rudolf wie einst sein kaiserlicher Vater das Wort gesprochen : „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!' das gleiche Bewußt sein belebte und daß er es hochhielt. Mit Freu

den sahen wir Kronprinz Rudolf als engeren Freund jenes Prinzen, welchen ein anderes tra gisches Geschick unvermuthet rasch an die Spitze des deutschen Volkes gestellt hat und mit Freuden sahen wir darin eine sernhinwirkende Bürgschaft für das Bündniß nicht blos Oesterreichs und Deutschlands, sondern auch der Häuser Habsburg und Hohenzollern. Kronpinz Rudolf ist nicht mehr — tönt nun unsere Klage. Zu rasch kam das Verhängnis, als daß man heute schon sich gegenwärtig halten möchte

z« haben, auf welche er wohl gerechnet hat. Wie glänzend er diese an einem andern Gliede des Kaiserhauses finden möge, dem Vaterherzen wird dennoch der Sohn unersetzlich sein — wie unS, die wir mit ihm gelebt, Kronprinz Rudolf un vergeßlich bleiben wird. Nachdem die volle Wahrheit über den tragi schen Heimgang des Kronprinzen Rudolf der Welt bekannt geworden, hat es fast etwas Tröst liches — wenn überhaupt bei so namenlosem Unglück von Trost die Rede sein kann — datz auh im Auslande das edle, leuchtende Bild

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.03.1933
Umfang: 8
in den Umrissen, wie diese hart schaf fenden Frauen der Berge, schwarzhaarig und mit einem Glutblick dunkler Augen, der sich auf ihn heftete, als er sie zögernd betrachtete, in dem sie ihm entgegenging. Rudolf blieb stehen, nahm seine Brusttasche, reichte ihr einen Schein: „Da — kaufen Sie dem Dtng etwas Gutes! Aft's ein Bub oder ein Mädel?' Das Weib brach ob der unverhofften Gabe in «in wortreiches Dankgeschrei aus. Er strich dem 'Kinde auf ikirem 'nn mit dem Am^r über das flaumènweichè Wänglein. Zwei himm

-. lische Braunaugen strahlten ihn mit goldenem Schimmer an. «in. Lächeln mit unendlicher Lieblichkeit erblühte auf dem entzückend ge formten offenen Miulchen. Rudolf blieb das Herz stehen vor Staunen über die Holdheit dieses kleinen Bergblümleins. - «Ja, es ist ein Mädel! So lächelt nur à kleines Weiberl', sagte er scherzend zu .der Mutter. Seine Blicke sielen auf den Knaben zur Seite.. Der trug schon die Spuren, von Not und Hunger in den hageren Gliedern, dem gedunsenen Bäuchlein. Und wieder weidete

er seine Blicke an dem Göttergeschent von Schönheit, welches das arme . Weib auf. dem Arm trug. Wie sich dieses dunkelgoldne .Lös chen in die feingebjldete Stirne ringelte und dies« Nüstern am geraden Mischen, zierlich und fest, von guter Rasse. »»Ihr seid zu beneiden!' sagte er langsam, versonnen. „Wißt Ihr das wohl?. Solch ein Kind..' „Habt's keins?' - Rudolf schüttelt« stumm den Kopf. ' »Da nehmt's doch — ich schenk's Euchl' Und mit einem hastigen Griff setzte die Aelplerin dem norddeutschen Herrn das Kind

auf die Arme, die sich halb unbewußt entgegenstreckten, weil ja das Kind sonst zu Boden gestürzt imäre. Die Kleine schrak nicht, wie man meinen sollte: sie sah mit ihren goldenen Augen aufmerksam Sil Rudolf empor und griff mit beiden Händen zausend in seinen Bart. Der neigte sich und küßte das süße Mäul- chey. aus dem ein schwacher Milchduft strömt«. „Du Liebes. Schönes,' sagte er Zärtlich, „man möchte dich vor allem Bösen behüten! Da geh nur wieder zu deiner Mutter! Was würde die sich grämen, nahm

doch nicht so. wie Ihr das denkt - hört doch!'-So rief der, von den sonderbarsten Empfindungen bestürmte Rudolf hinter der Frau her, die trotz ihrer schweren Last mit weiten, starken Schritten an der Bank unter dem Ahornbaum vorüber den Pfad ins Tal hinabschritt, wo Dämmerung und Tiefe sie schnell seinem nachschauenden.Blick entzog. Der Mann stand verwirrt mit der. lebendigen Last in seinen Armen. ' Zuerst zitterte er nur- daß das Kindchen beginnen würde. Zu schreien. Dr «wagte sich nicht zu rühren. Er wollte dem Weibe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 14.12.1905
Umfang: 8
und der Sehnsucht seines Herzens vergingen die Stunden viel zu langsam. Aber in jeder Minute konnten die Er warteten eintreffen. Für heute hatte die Mama sogar eine Einladung abgelehnt, sie führte doch, daß Rudolf «S ihr nicht so bald vergeben würde, wmn sie so rück sichtslos gegen Gertrud handele. BaroN BucheneS hatte keine. Veranlassung gesunden, warum er sich von der Jagd, die ermitmehrermHerrm abgeredet, ausschließen sollte, nur weil möglicherweise, wie er sich ausdrückte das interessante Ehepaar eintreffen

könnte. Meta lag nachnäfsig in einer Ecke des Sophas, ein franzö sischer Roman schien sie für dm Augenblick zu fesseln. Die Gräfin blätterte übellaunig in den neuesten Blättern deS BazarS. : „Da langweilt man sich nun. Tag an Tag, weil «ach dem Telegramm jede Stunde Rudolf hier ein treffen kann. Warum gab er nicht den Tag bestimmt M, wenn er hier fein würde?' : „Ja, Mama, eS ist zu langweilig, und dann mit der entzückenden Aussicht, das Gänschen wie unseres Gleichen behandeln zu müssen. Ich begreife Rudolf

zugestehen, daß Menschen ans jmm Kreisen in ihrem Denken und Handeln den Adel unseres Blutes sollten erreichen können.' „Und doch, mein Kind, fandest du die Baronin Felsm entzückend, eine vollkommene Vertreterin des Adels, bis dir ihre Anschauungen über dm wahren Wert des Menschen nicht so recht schmeckten und selbst als sie offenherzig ihre bürgerliche Abstammung, verriet, könntest du dich nicht dazu verstehen, daran zu glauben.' „Und ich dmke noch heute, es war eine Komödie ihrerseits, um Rudolf

zu bestimmen, die Gattin wieder —' „Ist das nicht der Klang eines Posthornes, Mama?' »Jch-glaube, du irrst: o wäre die Begrüßung erst überstanden ! Nur ewe frohe Mime, sonst habm wir eS gleich mit Rudolf verdorben, und später allen Einfluß verloren.' „Großmama, die Post kommt dm Berg herauf, Onkel Albert sagt, eS feien Onkel Rudolf und Tante Gertrud!' Kaum hatte Marga die Worte gesprochen, als sie auch schon wieder verschwunden war, um mit dem Onkel von der Terrasse die Ankommenden zu be grüßen

, um feine Lieben zu empfangen. „Willommen, willkommen!' rief er, als der Wagen hielt. Die Gräfin und Meta tratm auf die Terrasse, als Rudolf aus dem Wagen stieg und einer Dame die Hand reichte, welche soeben leicht füßig zur Erde sprang. — Aber 5aS konnte ja nicht Gertrud sein, dachten beide Dämm, währmd fie die Stufen uiederstiegen, dieKommmdenzubegrüßm. Doch war das nicht der Professor, der jetzt anSstieg, und. sorgfältig einen Knaben aus dem Wagen hob? „Grüß Gott ! Mama, da bringe

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 18
Datum: 27.10.1915
Umfang: 18
Schneck. Das Militärverdien st kreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration dem Hauptmann Ewald Pfaund ler des 47. IR., dem Res.-Oberleutnant Ernst Stroh schneider des 42. IR.» dem Major Rudolf Lichy des 3. LSchR. Das Militärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration: Major Josef Felix, Hauptmann Karl Dittrich. Res.-Leutnants Anton Plankensteiner, Res.-Oberleutu. Leo Handl, Hauptmann Valentin Feuerstein. Das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der KriegsdeKoration den Hauptleuten Walter Dürr, Karl Schad

des Militärverdienstkreuzes: Landwehrunterintendanten Friedrich Schindler. Das Ossizierskreuz des Franz Joses- Ordens am Bande des Militärverdienstkreuzes dem Oberstabsarzte 1. Kl. Dr. Joses Singer, Trient. Das Signum laudis: Reserve-Oberleutnant Alfred Stötzer: Hauptmann Gottfried Laschan Edlen von Solstein; Nes,-Oberleutnant Heinrich Schund; Res.'Oberleutnants Benno von Grabmayr und Roman Ockermüller: Kar! Heß, Rudolf Huber, Jos. Riha. Jos. Paskowsky und Dr. Dom. Heuer. Das Sign u m laudis: Res.-Oberleutnant Jos. Krainer, Res.-Leutn. Johann Duch

Tapserkeits - Medaille erster Klaffe: Infanterist Alois Falkner» Zugs- führer Rudolf Schneider. Ref.-Fähnrich Rudolf Sychra, Karl Lasser» Johann Blazek, Josef Krana- bitter. Silberne Tapserkeits -Medallle 1. Klasse: Josef Pichelkastner, Hans DenW, Hans Baumann. Anton Long. Silberne Tapserkeits « Medaille zweiter Klasse: Friedr. Starlinger, Johann Thurnher. Aisred Enrich. Otto Kalab. Johann Punz. Josef Sieber. Karl Saara, Johann Kalab. Josef Lan- schützer. Josef Groder, Ludwig Kerdl, Franz Kauf« mann

. Alfred Bachinger, Franz Artberger. Johann Murhammer, Johann Baumgartner. Georg Weit- lahner, Josef Gapp, Albert Dum. Franz Kurz, Karl Seppi, Robert Dinkhaufer, Rudolf Peham, Roman Höpperger, Johann Diegruber, Viktor Depaul, Karl wr. 44. Seite 11. Mühlbacher. Josef Glöggl, Leopold Groiß, Josef Scheiflmger, Josef Nizzoli, Franz (I.), Sieg mund Nobisoier. Michael Lir.debncr, Georg Loserer, Josef Roggsr, Sigismund lhattenmaysr, Watter Preus- sendanz, Nubert Kerbi und Anton Griesmeier. Silberne

Mehner, Stdsch. Josef Obexsr, Stdsch. Joses Mair. — Bronzene Tapferkeits medaille: Untj. Karl Linser, Stdsch. Franz Madura, Stdsch. Karl Volgger, Stdsch. Johann Senn, Stdsch. Peter Better, Stdsch. Anton 'Fraunhofer. Stdsch. Alois. Brunner, Stdsch. Alois Kaiser. Stdsch. Rudolf Graf, Stdsch. Josef Huebser, Zugsf. Johann Heiser, Zugsf. Josef Rainer, Stdfch. Leopold Rainer. Stdsch. Alois Gschiventer. — 3. Komp.: Silberne Tapfsrkeitsmedailla 1. Klasse: Obj. Johann Pardeller. — Silberne Tapfer

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 07.12.1886
Umfang: 8
— wie ich höre zwischen S und S000 fl. — gemacht haben und deshalb auch acceptiert worden DeitT. ^ und Voruribsctt' Nr. S8N. Beiträge zur Geschichte des Salzbere« bei Hall in Tirol. Mitgetheilt dom pcns. k. r. Seciionsrathe A. R. Schmidt. (Fortsetzung aus Nr. 27S.) III. Von der Regierung Herzog Rudolf IV. zu Oesterreich bis zur Regierung Kaiser Maximilian I. Noch im Jahre 1S64 kam Herzog Rudolf zu Oesterreich nach Tirol und nahm als ältester Prinz für sich und int Namen seiner zwei jüngeren Brüder

, die nur wenige oder gar keine berg männische Kenntnisse besaßen. Bei solchen Um ständen fand eS Herzog Rudolf vor allem nothwendig, die Pächter ganz abzustellen; damit aber in der Zu kunft der Bergbau besser bebaut und betrieben werde, hielt er es für das Zweckmäßigste, mehrere Particulairs mit ihm zugleich zu Theilnehmern am Bergbau und an der Ausbeute zu machen. Diesem zufolge theilte er den ganzen Salzberg in 36 Berg theile ab, die er Schläge nannte, und diese Schläge verlieh er verschiedenen Privaten

zu versehen, so stellte Herzog Rudolf auch zugehende Knappen oder Schläge an. Diese Häuer wurden von dem einstweiligen Bergmeister oder Oberschaffer aufgenommen, und ihre Anzahl konnte nach Erfordernis der Umstände mit Wissen der Amtsleute vermehrt oder vermindert werden. Herzog Rudolf bestimmte anfänglich ihre Zahl auf 12 Köpfe. In Bezug auf Arbeitsleistung wurden diese Hilfsknappen sowie die Häuer von den gesetzten Schlägen behandelt und sie erhielten vom Salzamte wöchentlich 15 kr. an Lohn. Nebst

diesen zwei Häuer-Kategorien bestellte Herzog Rudolf zur Besor gung des Bergbaues und der damit verbundenen Arbeiten noch ein weiteres Gruben» und Tagperso nale, welches aus folgenden Kategorien bestand, nämlich: 8 Rüster oder Grubenzimmerer; 24 Werk schöpfer, welche die Soole aus den Werkern mittelst Haspels in ledernen Säcken, den so genannten Pilgen, zu heben hatten; einer hinreichenden Anzahl Garer oder Hundstößer und Säuberer, worunter die Emerer oder BerghaSpler und Werkbuben begriffen

meister , Oberschaffer und den Aufsehern um St. Georgentag und um St. Michaelitag eine Grubenvisitation vornehmen sollten, wofür ihnen jedesmal zur Zehrung 39 Pfund Berner bezahlt wurden. Um den herabgekommenen Grubenbau wieder in Ordnung zu bringen und dem Salzwerke zu der nothwendigen Anzahl von Soolenerzengungs- Werkern zu verhelfen, berief Herzog Rudolf bergbau kundige Männer von seinen «Salzbergwerken zu Aussee in Steiermark und Hallstadt in Oberösterreich nach Hall, ernannte Leonhard Khun

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 27.07.1926
Umfang: 8
M. RAFFEINER-GAMPER - Postgas*» S 191 Kauft bei den Inserenten unseres Blattes! „Mein Bruder tut ja alles, was er kann, damit ich mich daheim fühlen soll,' entgegnete Ernst bescheiden. Roberts bat ihn, ein Bestellung zu übernehmen. Dann grüßten er und Ellen freundlich und ritten weiter. „O, das tut gut,' sagte Ernst vor sich hin und blickte rhnen nach. „Gottes Segen über jeden, der ein freund liches Wort für mich hat, Gottes Segen vor allen Dingen über Rudolf.' Es war eine wunderbare Schickung Gottes

, wollte sich aber doch nicht in das Vertrauen ein- brängen und hoffte, Rudolf würde schließlich doch spre chen. Der Bruder konnte nicht die Ursache dieser Stimmung fein, denn Rudolf sprach stets in anerkennender, freund licher Weise von ihm, er fühlte sich oft bedrückt durch 'feine übergroße Bescheidenheit. An einem Sonntagmorgen kam Rudolf nach Field- chouse. „So ftüh schon heraus,' sagte Roberts, ihn freundlich begrüßend, als er sein Zimmer betrat. „Sie machen es anders als meine Tochter, die habe ich heute noch nicht -gesehen

geschätzt und geachtet, oder,' — fügte er lächelnd hinzu, „wollen Sie vielleicht nicht mehr der Nachbar von Field-house sein?' „Ja, das ist es,' stieß Rudolf hervor, mit einer bei ihm völlig ungewohnten Heftigkeit. Ich kann und ich darf nicht mehr der Nachbar von Field-house sein.' „Sie sprechen in Rätseln, Mister Braun. Ich kann mich nicht zurecht finden. Wollen Sie denn nicht offen und ehrlich sagen, um was es sich handelt. Zwei so treue Nachbarn, wie wir sind, dürfen sich doch nicht gegenseitig

i Rätsel aufgeben, ohne die Lösung zu sagen, wenn der an dere sie nicht findet.' „Ja,' sagte Rudolf, sich zur Ruhe zwingend, „offen und ehrlich muß ich sein, um so mehr, als Sie nicht die leiseste Ahnung haben von dem, das mich hier nicht mehr duldet. Selbst auf die'Gefahr hin. daß Sie sich von mir abwenden, will ich ehrlich sein: — Ich bin verwöhnt wor den durch Mister Harrison, ich bin verwöhnt worden durch Sie. Von Ihnen beiden bin ich stets als Gleich berechtigter behandelt worden, obgleich

auf die Wahl eines Gatten stets völlig freie Hand lassen. Sie würde.' fügte er lächelnd hinzu, „auch keinen anderen nehmen, als den sie sich selbst erwählt hat. Lassen Sie mir Zeit, lieber Nachbar. Sprechen wir jetzt von anderen Sachen. Bleiben Sie noch ein Stünd chen hier. Nama soll uns das Frühstück bringen.' Rudolf stand auf: „Nein.' sagte er, „ich kann jetzt nicht bleiben. Ich will zum Wald. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Ich kann es noch gar nicht begrei- , Hen. daß Sie mir in dieser Weise

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 18.06.1926
Umfang: 8
hatte in der Stille an den Sohn gedacht, hatte die Möglichkeit seines Kommens im Auge behal ten. „Wie mich das freut,' sagte er, die Hand der Mutter fassend. „Jetzt eile ich, um meine Sachen zu holen, und — soll ich Lichter mitbringen für den Tannenbaum?' „Ja, tu's nur,' entgegnete die Mutter, „und ich will einen Karpfen besorgen. Ach! wer hätte vor einer schert fei!' Als Rudolf gegangen war, faß Braun am Tisch, und unbewußt schlossen sich seine Hände zusammen. Nach so dunklen Tagen nun so helles Licht

. .Und gerade zu Weih- Stunde für möglich gehalten, daß uns solche Freude be- nacht. „Es ist ein wahres Wort,' sagte die Frau leise, „Gott der Herr, gibt Gutes ohne Berdienst.' Braun nickte und sagte halblaut, als spreche er zu sich selbst: „Fa, als sie heute im Hofe fangen „Ehre fei Gott rn der Höhe' — da hätte ich mir mögen die Ohren zu- Halten, und jetzt möchte ich den Gesang noch einmal hören.' - Frau Braun eilte fort, ihre Besorgungen zu machen; sie kam sehr bald zurück, und Rudolf fand

sich wieder ein. Ein fröhliches Schaffen und Walten machte sich gel tend. Rudolf schmückte den Baum, und die Mutter han tierte in der Küche herum., Ab und zu kam sie fiir einige Augenblicke in die Wohnstube. Es zog sie immer wieder, den Ausdruck von Glück und Zufriedenhett zu sehen, Der in des Sohnes Zügen und Augen lag. Schließlich stellte Rudolf den Baum auf den Tisch in der Mitte der Stube, zündete die Lichter an, stellte für den Vater ein Kistchen Zigarren hin, legte einige Klei nigkeiten für die Mutter daneben und sagte

: „Es ist ja nur ein Spaß.' „Wir haben nichts für dich,' sagte Braun ernst, „nichts, was man so unter den Weihnachtsbaum legen könnte, aber wir wollen dir geben, was wir bis jetzt versäumt haben: warme Liebe. W:r wollen Gott danken, der dir's ins Herz gegeben hat, daßdu heimkehrtest. „Friede, Friede auf Erden,' wollen wir sagen.' «Ja — Friede auf Erden' — wiederholte Rudolf, und seine Hände streckten sich aus, um Vaters und Mutters Hand zu fassen. Oft hatte er sich während der Seefahrt die Heimkehr ausgemalt, chatte

und Zorn vollzogen habe, und daß sie zu spät erkannt und bereut hätten, daß sein Leben ein liebe leeres gewesen sei. Die Mutter fügte nichts hinzu. Sie trocknete nur wieder und wieder die Tränen, die immer von neuem flössen. Dann berichtete Rudolf von dem wechseloollen Leben, das er vom ersten Tage seines Fortgehens an bis jetzt geführt hatte, berichtete von den wunderbaren Führun gen und Fügungen, vom Leben im Urwald, von Mister Harrisons Tod, von der entsetzlichen Fahrt durch die Flammen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.10.1891
Umfang: 8
Erkundigungen über Erna von Kor- tis einzuziehen; das bin ich dir, sowie mir selbst schuldig, obwohl ich fest überzeugt bin, das sie keine Betrügerin ist. Sie erhebt ja auch gar keine An« spräche; sie weiß Übelhaupt nicht einmal, daß sie irgendwelche Anrechte an dein Vermögen hat. Lab nns vor allem jetzt die beides Briefe lesen.' Der erste war von Mr. Blnnt, dem Advokaten. Außer dem, was Frau Merlin Herrn von Halden bereits erzählt hatte, enthielt das Schreiben nnr noch die Mitteilung, daß Rudolf von Kortis

schwer eS mir auch wird, mich von meinem geliebten Kinde zn trennen, das ich wohl niemals wiedersehen «erde. Aber ich will nicht auch ihr Glück zerstöre», wie ich ihres Baters ganzes Dasein zu Grunde ge richtet habe. — Sollte ihr Großvaternoch am Leben sein, so beschwöre ich Sie, ihm zu sa gen, daß ich nicht ganz so schlecht war, wie er wohl geglaubt hat. Meinem unglücklichen Vater zn Liebe nahm ich die mir gebotene Summe und versprach dafür, auf Rudolf zn verzichten

. Ich hatte es damit auch aufrichtig gemeint; doch als ich ihn wiedersah, ward ich in meinem Entschluß schwankend nnd heiratete denjenigen, der am meinetwillen alles aufgegeben hatte. Rudolf wünschte, ich sollte das Geld, welches ich von seinem Bater bekommen, zu» rückschkcken, aber das hatte mein Vater inzwischen bereits verspielt. Da gab Rudolf mir den Betrag ans seiner eigenen Börse, nnd ich sandte es mit einem Brief an seinen Vater. Wir warteten lange auf eine Antwort, aber vergebens. Da schrieb Rudolf ein zweites

' und das Schreibe» selbstlantete: „Meine liebe, alte Frenadin! Sie, die ich als eine der edelsten nnd gütigsten Flauen kenne, wer» den stch gewiß nicht weigern, die letzte Bitte Rudolf von Kortis'. des einst so verhätschelten Knaben, zu erfüllen. Ich beschwöre Sie, seien Sie freund lich gegen mein einziges Kind, meine geliebte Erna. Bersnchea Sie, ob «S nicht möglich ist, ihren Groß' vater mit ihr auszusöhnen. — falls er noch leben sollte. (Den Tod meiner teuren Mutter kah ich vor Jahren in einer Zeitnag

angezeigt.) Ist -r aber tot und sein Vermögen in anderen Händen, so feien Sie großmütig uud sorgen Sie dafür, daß me'n Kind etwas lernt nnd irgendwo ein Heim findet, wo fie von der geringen Summe, die ich bei dem Unglück, das mich überall hin verfolgte, sür fie zurücklegen konnte, zu leben vermag. Hoffend, das Sie mir diese meine letzte Bitte nicht abschlagen, sendet Ihnen einen letzten Trug. Ihr ewig dankbarer Rudolf von Kortis.

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 02.10.1920
Umfang: 8
gamtfagi. VLoV« Mk Der Anbog auf Überleitung des Schwerfuhrwerk, verkehr- -on der Habeburgerstraße in die Meinhardstraße ruft eine längere Besprechung hervor. Torgg!er und Praoer machen auf die enge Stelle bei den Amtszebäuden aufmerksam und schlagen die Teilung des Verkehrs luch durch die Herzog-Rudolf-Straße vor. Dr. Bärsagt, das sei auch schon erwogen worden; die Herzog-RudolsSttaße sei vielen etwas abgelegen. P r a d e rj Kür alle aus und nach Untermais sei die Herzog- Rudolf-Sttaße

passender und der Rennweg dadurch entlastet. Baumgartner findet es theoretisch fürrichtig. praktisch aber schwer durchführbar. Dr. Seb. Huber findet e» begreiflich» wenn Hausbesitzer die Schwerfuhwerke von ihren Straßen ablenken wollen; wer ein Haus an tner verkehrsreichen Stell« hat» muß mit Lärm rechnen. Cr »lüge vor, den Verkehr durch die eine Straße hinab, die Qticre herauf zu leiten. Auch die Herzog-Rudolf» Straße sek biözur Evangelischen Kirche ziemlich eng. P r a d e r illustriert

auch die» als unpraktisch und den Der- kehr erschwereid. W i e se rschließt sich an, den Verkehr von und nach Unter» mais über dieKaiserbrÜcke durch die Herzog-Rudolf-Straße zur Bahn und zuück zu leiten. Wals e r schildert die Schwierigkeit durch die Herzog-Rudolf- Straße. Es it ein Zugeständnis der Bewohner der Herzog- Rudolf-Straße zugunsten der Hotels in der Habsburgerstraße. Dr. Aufttnger gibt der Freude Ausdruck über die Ent lastung der Htbsburgerstraße. Etwa 40 Prozent der Kurgäste seien der geraischvollen

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