Anekdotenbibliothek aus, die bisher Bismarck-, Hohenzollern- und Schiller- Anekdoten brachte, in einem neuesten Bande Habsburger-Anekdoten*) veröffentlicht und in der nächsten Folge mit Napoleon- und Goethe-Anek doten debütieren wird. Die Habsburger-Anek doten hat der Bibliothekar der k. u. k. Familien- Fideikomiß-Bibliothek Dr. Franz 'Schnürer herausgegeben. Da gibt es — wie wir den uns von der Ver lagsbuchhandlung zur Verfügung gestellten Aus hängebogen entnehmen — Anekdoten und kurze Erzählungen über Rudolf
, den ersten Habsburger, semen Sohn Albrecht I., über Friedrich III., den Schönen, Albrecht . II., Friedrich IV., Maxim i- *).Dritte.Auflage; Preis geh. 2.40 L, geb. '660 k. lian I., Karl V., Ferdinand I., Philipp II. König von Spanien, Maximilian II., Rudolf II., Fer dinand II., Leopold I., Josef I., Karl VI., Maria Theresia, Josef II., Franz I., Ferdinand I. (Kaiser von Oesterreich), Erzherzog Franz Karl. Ein ausführliches Kapitel ist den Anekdoten gewidmet, welche die Person und die Regierungs zeit
des Kaisers Franz Josef betreffen. Es wer den kurze und prägnante, wenn auch zum über wiegenden Teile nicht unbekannte Erzählungen aus seiner Kindheit mitgeteilt, aus seinem Jüng lingsalter, über ihn als Jäger und Soldat, end lich über den Monarchen im Verkehre mit Staats männern und Parlamentariern. Mit den Kapiteln, die dem Andenken des Erz herzogs Maximilian, Kaisers von Mexiko, und des Kronprinzen Rudolf gewidmet sind, schließt das Buch ab. Nachstehend lassen wir aus dem 206 Seiten starken Bande
einige Abschnitte folgen: Während Kaiser. Rudolf I. einmal dem Schießen der Schützen auf dem Schießplatz zu sah, wurde er von einem Pfeil getroffen und derart verwundet, daß er einige Tage das Bett hüten mußte. Seine Umgebung riet ihm, dem unvorsichtigen Schützen die rechte Hand abhauen zu lassen. Da antwortete Rudolf: „Euer Rat wäre gut gewesen, ehe er geschossen, — was wird's mir aber itzt helfen?' Als Rudolf I. einst eine königliche Krone vor sich liegen sah, redete er sie wie folgt an: „O Krone, wie schön
scheinest du den Augen! Aber wenn Mancher wüßte, was für Beschwerden unter dir stecken, er würde dich nicht im Wege auf heben!' Einst kam ein Bettler Zu Rudolf und ver langte, er solle ihm um der Blutsverwandtschaft willen, die sie beide verbinde, ein Almosen geben. Rudolf fragte erstaunt, wieso er ein Blutsver wandter des Bittstellers wäre, worauf dieser er widerte: „Sind wir nicht beide aus den Lenden Adams entsprossen?' Da ließ Rudolf dem Bett ler einen Sack geben, warf einen Pfennig hinein und sagte