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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1946
Umfang: 8
für die Ernte von Mais. Gerste und Hafer in den Vereinigten Staaten sind außergewöhnlich günstig. fta Guardia in Kopenhagen Salzburg, 3. September (TND). Der Generaldirektor der IJNRRA, La Guardia, ist im Flugzeug von London kommend in Kopenhagen eingetroffen. Er wird den Sitzungen der Welter- nährungakonferenz bis Donnerstag beiwohnen. Der Streit um die Meerengen Von Benedikt Kautsky I. Bei dem Streit um die Verfügung über die Meerengen, der jetzt zwischen Rußland und der Türkei in aller Öffentlichkeit

. Es beginnt, aktuell zu werden, als Rußland unter Peter dem Großen seinen Vorstoß an die Meere unternimmt. Dieser Vorstoß war das Resultat verschiedener Vorgänge im Osten und Norden Europas. Er wurde ermöglicht nicht nur durch die innere Kon solidierung Rußlands unter den Vorgängern Pe ters, sondern ebenso durch die Schwächung der an Rußland angrenzenden Mächte: Schwedens, Polens und der Türkei. Alle drei Mächte befan den sich seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert auf dem absteigenden Ast und wurden

tans, der Spanien und Oesterreich so wirksam zu bekämpfen wußte. Auch das Schwarze Meere wurde von den Tür ken mit Hilfe der Flotte beherrscht und bildete ein geschlossenes türkisches Meer, an dessen Ufern keine fremde Macht etwas zu sagen hatte. Erst unter Peter dem Großen erschien es den Russen möglich, ihren alten Traum zu verwirk lichen und den Halbmond von der Hagia Sophia in Konstantinopel herunterzuholen, um an seine Stelle wieder das Krguz zu setzen, das von hier aus nach Rußland getragen

worden war. Selten hoben sich religiöse, politische und wirtschaftliche Faktoren so innig zusammenschmelzen lassen, wie in dem Streben der Russen nach Byzanz. Zunächst gingen sie den Weg gemeinsam mit Oesterreich. Noch war das Osmänische Reich so stark und die Kraft Rußlands so gering, daß es nicht hoffen konnte, allein seiner Herr zu wer den. Aber der innere Verfall der Türkei machte im 18. Jahrhundert so rasche Fortschritte, wäh rend gleichzeitig Rußland durch den Zerfall Po lens und die Schwächung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 02.02.1946
Umfang: 6
Seite 2 Nr. 28 Samstag, 2. Februar 194b Österreich und Rußland 4 ' Phrasen nud keine Gegenbeschuldigungen werden uns davon abhalten, die. Beseitigung des der Ar beiterschaft angetanen materiellen Unrechts zu fordern. Die Wiedergutmachung ist eine Kar dinalfrage, über die sich nicht markten läßt und die nur auf eine Art gelöst werden kann. Über die anderen Teile der Auslassungen des Organs* der ÖVP. sollten wir besser den Schleier des Vergessens breiten. Sie sind aber zu selbstbewußt

die faschistische Machtherrschaft in Mitteleuropa brach, gedacht werden. Es war diese Armee, auf die wir in den Jahren des Krieges die größ ten Hoffnungen gesetzt haben und die uns auch tatsächlich als erste die Befreiung brachte. Daß Rußland für die Bedeutung Oester reichs als selbständiger Staat wirklich Verständ nis besitzt, ist eindeutig erwiesen. Auf den Kon ferenzen von Moskau, Teheran und Jalta Wurde. Oesterreichs Selbständigkeit immer wieder be kräftigt. Auch in Oesterreich

selbst waren es die russischen Behörden, die als erste die Re gierung Rentier unterstützten und faktisch an erkannten. Auch waren es russische Stellen, die in den Hungertagen, nach dem Zusammenbruch des Naziregimes, Wien zuerst mit Lebensmitteln versorgten. Wenn wir uns nun mit weiteren Wünschen an die Sowjetunion wenden, und wir müssen dies tun, weil die Großmacht Rußland für uns in politischer, aber vor allem auch in wirtschaft licher Jßeziehung von allergrößter Bedeutung ist, dann müssen wir den oben angeführten Tat

zu machen, • daß sich die Verhältnisse in Oesterreich doch so weit kon solidiert haben, daß eine wesentliche Herab setzung der Zahl der Besatzungstruppen schoi jetzt möglich und zweckmäßig wäre und daß da mit auch eine Entlastung der an sich schwieriger Lebensverhältnisse zustande gebracht werdet könnte." Handelsbeziehungen mit Rußland „Wir werden auch die Frage aufrollen, in wieweit Oesterreich schon heute mit Rußland ii Handelsbeziehungen treten kann und ob War ei und Warenkredite, die vor allem für unsere Er nährung

. Wenn es uns gelingt, mit Rußland in aller diesen Fragen das richtige Einvernehmen herzu- stellen — und dies wird nach'den Untaten de deutschen Faschismus keineswegs leicht sein — dann wird Oesterreich gerade in der Sowjet union den besten Helfer und wichtigsten Garan ten seines wirtschaftlichen Aufbaus und seine: staatlichen Existenz haben.“ Wirtschaftsfragen vor dam Nationalrafl Wien, 1. Feber: Der Nationalrat trat im Laufe des heutigen Tages zweimal zusammen. In der Vormittagssitzung wurde auf Grund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 21.02.1946
Umfang: 6
Hauptobjekte: 1. Die persische Frage: Die persische Regierung hat sich darüber be schwert, daß Rußland im ölreichen Aserbeidschan eine Sonderbewegung gegen den persischen Staat unterstütze. Der Sicherheitsrat beschloß, die Angelegenheit den direkten Verhandlungen zwischen Rußland und Persien zu überweisen. Diese Verhandlungen scheinen durch ein freund schaftliches Telegramm Stalins nach Teheran in Fluß zu kommen. 2. Die Lage in Griechenland: Die Anwesenheit englischer Truppen in Grie chenland bildete

Regierung hat sich bereit er klärt, über die Revision des vor zehn Jahren geschlossenen englisch-ägyptischen Vertrages in Verhandlungen einzutreten. Wahlen in Belgien Am Sonntag fanden in Belgien die Parla mentswahlen statt. Das Ergebnis der Wahlen in die Kammer ist folgendes: Christlichsoziale: 90 Mandate (bisher- 73), Sozialisten 61 (bisher 64), Liberale 17 (bisher 33), Kommunisten 24 (bisher 9), Demokratifäie Union 2. Die letzten Wahlen fanden im Jahre 1939 statt. Die Wahlen in Rußland Bei den Wahlen

zum Sowjet wurden 1339 Kandidaten gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 99,5 Prozent. Sfterrrich Wirtschaftsplan für Österreich beschlosten In der Ministerratssitzung vom 12. Februar wurde die Ausarbeitung eines langfristigen Wirt schaftsplanes beschlossen, der für einen Zeitraum von mehreren Jahren die Erfordernisse und Pro duktionsmöglichkeiten der österreichischen Wirt schaft aufzeigen soll. Rußland holl die Zistersdorfer Bohrtürme Die Verhandlungen im Alliierten Kontrollrat zur gemeinschaftlichen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.02.1946
Umfang: 6
als die französischen. Die Streitkräfte Frankreichs, Amerikas und Eng lands in Österreich feien geringer als die russi schen Besatzungstruppen. Die Besatzung könnte zum allgemeinen Nutzen scharf herabgesetzt wer den. Bereits im November habe dies die eng lische Regierung vorgeschlagen. Sie konnte jedoch bis jetzt keine Zustimmung der russischen Behör den erhalten. Die englische Regierung hat des halb einen neuen diesbezüglichen Plan oorge- legt und hofft, daß nun auch Rußland diesen Vorschlag zustimmt

. Mit anderen Worten, es hängt die Verminderung der Besatzung in Öster reich einzig und allein von Rußland ab. Spanien Franeo setzt alles daran, seine Stellung in Spanien weiter zu befestigen. Die monarchistische Lösung hat er anscheinend aufgegeben. Die Ver handlungen mit dem spanischen Königssohn Don Juan, der als Anwärter auf dem spanischen Thron in Frage käme, und sich zur Zeit in Lissa bon aufhält, wurden zwar vom Bruder Francos geführt, sind aber in der letzten Zeit als ergeb nislos abgebrochen worden. Don

Triest scharf für Jugoslawien Stellung nimmt und die italieni schen Mittelmehrkolonien, vor allem Tripo- l i s, unter eigenen starken Einfluß bringen möchte. Es verlautet sogar, daß Rußland die Treuhänderschaft über Tripolis füQ, sich allein anstrebt. Dies würde nichts anderes bedeuten, als daß Rußland im Mittelmeer eine Kolonie erhält, und von dort aus die Seewege zum Na hen und Fernen Osten kontrollieren könnte. Die tripolitanische Küste besitzt zwar keine großen Häfen, doch ließe sich immerhin

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1950
Umfang: 8
die Anordnung Trumans, Marineein heiten nach Formosa zu entsenden, als „bewaff neten Angriff gegen das Territorium Chinas“. Formosa sei ein Teil Chinas, und das gesamte chinesiche Volk werde entschlossen bis zum Ende kämpfen, um Formosa „aus den Krallen der amerikanischen Angreifer zu befreien“. Ausländische Diplomaten in Moskau sind we gen dieser Äußerung der rotchinesischen Regie rung beunruhigt. Der chinesisch-sowjetische Bei standspakt verpflichtet Rußland, China im Falle eines Angriffes von Seiten

Japans oder einer mit Japan assoziierten Macht Hilfe zu leisten. Das sowjetisch - nordkoreanische Kulturabkommen habe Rußland jedoch nicht zur Waffenhilfe ver pflichtet. ' Im britischen Unterhaus legte der konservative Abgeordnete Peter Roberts zum zweiten Male seinen Antrag vor, der die Verwendung der Atombombe gegen die nordkoreanischen Trup pen verlangt. Den Angreifern solle ein Ultima tum gestellt werden, innerhalb von zehn Tagen den Feuereinstellungsbefehl der UNO Folge zu leisten

, hieß es, die Bevölkerung sei in „Hoch rufe“ auf Nordkorea ausgebrochen (!). Die Re gierung Südkoreas hat ihren Sitz nach Taeku, 250 km südlich von Söul, verlegt. Der Einsatz der USA-Luftwaffe über Korea war bis jetzt durch die schlechte Sicht stark behindert. Die Verteidigungslinie am Han wurde aufgegeben. Nach dem Durchbruch über die Verteidigungs linie am Han-Fluß haben die nordkoreanischen Truppen zum Angriff auf Suwoen angesetzt. Rußland droht mit „Folgen“ Zur selben Zeit, da in Moskau

der Oberste Sowjet, die kommunistische Elite aus allen Tei len der Sowjetunion, in Moskau zusammentrat und durch ganz Rußland eine von dem Polit büro organisierte Welle von Protestversammlungen gegen die amerikanische Intervention in Ko rea rollt, die insbesondere in Stalingrad und Leningrad die Form riesiger Kundgebungen annahm, veröffentlichen die Moskauer Zeitungen unter riesigen Schlagzeilen eine von der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS verbreitete Erklärung des russischen stellvertretenden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 07.07.1949
Umfang: 14
Politische Rätselhafte Politik Eine der rätselhaftesten Rollen in der gegen wärtigen Weltpolitik spielt wohl Jugoslawien, das heißt Tito. Seinerzeit der erste Kommunist auf dem Balkan von Stalins Gnaden, stürzte er überraschend von dieser Stellung herab und wurde ein erklärter Feind der Kominform. Lange Zeit glaubte die Welt — und vielleicht auch Tito —, Jugoslawien könne reumütig zu rückkehren. Doch Rußland verlangt von seinen Vasallen bedingungslose Unterordnung. Diese Unterordnung scheint

der sehr selbstgefällige und eitle Tito nicht zu wollen. Lange Zeit je doch stützte Rußland noch die Forderungen Ju goslawiens nach Südkärnten, wohl in der Mei nung, die titofeindlichen Kommunisten würden in Jugoslawien die Oberhand gewinnen. Tito hat anscheinend von den Russen sehr gut gelernt. Bisher gelang es nicht, in Jugoslawien eine ernsthaft gefährliche Untergrundbewegung zu schaffen. Rußland begann alsbald mit wirt schaftlichen Erpressungen und bald war Jugo slawien kaltgestellt. Tito mußte sich wohl oder übel

österreichisches Eigentum zurückzahlen, bzw. vergüten, positiv erledigt werden. Nur Jugo slawien wird das Recht zugesprochen, alles österreichische Eigentum, das innerhalb seiner Grenzen liegt, zu behalten. Die Minderheiten frage jedoch konnte noch nicht erledigt werden. Rußland legte ein Programm vor, zu dem die westlichen Alliierten erst Stellung nehmen müssen. Ergebnislos waren die Besprechungen über den Artikel 27. Zarubin verlangte das Ver bot ausländischer Fachkräfte bei der Ausbil dung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.07.1949
Umfang: 10
Politische Umschau Entscheidung des Gewissens Der Kampf Westen gegen Osten ist nicht nur ein Gefecht um materielle Vorteile, nicht nur ein Ringen um die Macht zwischen Amerika und Rußland, er ist vielmehr zur Auseinander setzung der Geister geworden. Der Anarchismus Asiens stellt sich gegen das christliche Abend land. Hat sich dieser Geisteskrieg bisher sozu sagen unter der Erde, im Verborgenen, abge spielt und ist nur in gelegentlichen Ausbrüchen, wie es beispielsweise die Priesterverfolgungen

.) — ir — österreichische Gefangene in Rußland Nach Aussagen von Heimkehrern, die mit dem 44. Transport aus Rußland in Wien eintra fen, befinden sich in den fünf Lagern, aus denen dieser Heimkehrertransport zusammengestellt wurde, noch rund 680 Österreicher, die den so genannten „gesperrten“ Einheiten, wie Polizei, Gendarmerie, Waffen-SS, Landesschützen und Pionieren angehörten. Im Lager 7465 (Mo- schaisk), aus dem 169 Kriegsgefangene heim kehrten, blieben noch rund 300 österreichische Kriegsgefangene zurück, im Lager

von diesen noch 200 bis zum Ende dieses Jahres zu rückkehren. Die einzige Frau, die mit dem letzten Heim kehrertransport ankam, befand sich im Lager 7859 (Moskau). Sie hielt sich im Jahre 1945 in ihrer Heimatstadt Graz auf und wurde, da sie Wehrmachtshelferin war, von söwjetischen Trup pen nach Rußland gebracht. Mit dem letzten Transport kamen auch einige ehemalige Angehörige der Polizei und Gendar merie zurück, die das 50. Lebensjahr überschrit ten haben und vermutlich deshalb entlassen wurden. Zur Polizeistunde

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 23.06.1949
Umfang: 10
; 3. Österreich hat keine Re parationen zu zahlen, aber Jugoslawien erhält das österreichische Eigentum auf seinem Gebiet; 4. Als Ablösung für das „Deutsche Eigentum" er hält Rußland 150 Millionen Dollar in konvertibler (umwandelbarer) Währung, die im Laufe von sechs Jahren zu bezahlen sind.“ Die Sonderbeauftragten. werden ihre Arbeit am 30. Juni wieder aufnehmen. Mit diesen vier Hauptpunkten sind die Anwei sungen, die die vier Außenminister den Sonder beauftragten übergaben, nicht erschöpft. Folgende PUnkte

in Ostösterreich werden an Rußland übertragen, verbleiben aber,' wie die Ölbesitztümer, die zu 60 Prozent an die Russen fallen, im allgemeinen unter österreichischer Rechtsprechung. 2. Alle Eigentümer, Rechte und Interessen, die an Rußland, bzw. Österreich übertragen werden, bleiben frei von Belastungen oder Ansprüchen, sowohl seitens Rußlands als auch seitens Öster reichs. Dies erstreckt sich auch auf die Steuer forderungen, Dies ist eine der bitteren Pillen, die wir schlucken müssen. 3. Das der Sowjetunion

zu übergebende Deut sche Eigentum darf ohne deren Zustimmung nicht verkauft oder verstaatlicht werden. 4. Die Sonderbevollmächtigten sollen den Ge samtvertragsentwurf bis spätestens 1. September 1949 beenden. Damit würde über alle grundsätzlichen Fragen eine Einigung erzielt und die Sonderbeauftragten haben nur mehr zu sorgen, daß das Ganze eine richtige juridische Fassung erhält. Allerdings kann Rußland auch hier, sollte sich die politische Lage inzwischen geändert haben, Schwierigkeiten machen. Wyschinski

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Dolomiten
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Seite 4 von 4
Datum: 21.12.1945
Umfang: 4
. Josef Flor, Feldpost-'-' M ■' Lg. Pa. Wien, ver mißt seit . '*:<•:* • >'.'44. Um Nachricht bit tet Josef F.o-,. Krta/stein 16. Eppar. 6739c .lohe Heimkehrer aus Rußland! Könnt ihr vielleicht uns etwas Mitteilen, über den Ver bleib unseres Sohnes, des Gefr. Kaltenhauser Josef. Feldpost-Nr. 21398 B. Vennißt seit 21. Dezember 1944. südlich der Stadt Frauen- durch (Kurland). Es bittet um Nachricht Fa milie Kaltenhausen Pemtner. Eivas bN BrLren. 1005 Br Welcher der lieben Heimkehrer kann uns Aus kunft

. Feldpost-Nr. 17061 C (Gebirgsjäger-Regiment)? Letzte Nachricht am 17. April 1945 aus Triest. Um Nachricht bittet die Familie Ploner, Laven Nr. 13, Waldbruck, Provinz Bozen. 6765c Bitte, wer kann Auskunft geben Uber meinen Sohn, Obersch. Friedrich Kößler. Feldpost- Nr. 16220 C. letzte Nachricht aus Innsbruck am 18. März 1945? Um jede Nachricht wäre sehr dankbar seine Mutter Maria Kößler, Missian Nr. 18. Post St. Pauls. 6776c Welcher Rußland-Heimkehrer kann über der. Verbleib des Obgfr. der Lftw. Feiddiv

aus Rußland kann Auskunft geben über das Schicksal meiner Söhne Alois LeRner. geb. 1920. Feldpost- Nr. 11649 F. vermißt seit Oktober 1943 bei Nikopol, Karl Leittier, geb. 1924, Feldpost- Nr. 27746 E. vermißt seit Juli 1944 bei Lem berg. Um Nachricht bittet herzlichst Alois Lettner. Mühlbach 27. 1022 Heimkehrer, wir bitten euch um Nachricht über den Verbleib unserer beiden Söhne, Uren. Josef Geiser. Feldpost-Nr. 28843. letz tes Schreiben Anfang Juni 1944. Nähe der schwedischen Grenze, und SS-Panzer-Gren

6853c Mir bitten die heiingekehrieii Kameraden um Nachricht über meinen Sohn Max Dezlui. Feldpost Nr. 16220C. Sein letzter Aufenthalt: Aurisino bei Triest. Um Nachricht bittet gegen Vergütung Farn. Dezini Andreas in Soll bei Tramin. oder an Anna Höllrigl. Meran. Meh.- hardstraßc 7. 4494 M Heimkehrer aus Rußland! 'ritte, \> ,-ißt da etwas über den Verbleib meines Mannes. Ogefr. Toni ZuhOr. Feldpost-Nr. 05684? Letzte Nachricht vom 25. März 1945 ans Bad Polziu. vor Aufbruch seiner Auto kolonne

Nacliricht vom 14. März. 1945. Um gütige Nachricht bittet Familie Hofe- (Thum). St. Nikolaus. Ulten, bei Meran. Mer weiß eine über den Verbleib des So - da teil Alois Lösch, letzte Nachricht vom April 1945 aus Oberscldesieu. I'eldpo: t-N-. L 05283 D? Nacliricht erbittet Familie Lösch. Obcrkropfen. St. Gertraud Ulten. 45C9 AI lieber Heimkehrer nus Rußland? Wer weiß etwas über den Verbleib meines Sohnes, des Gefr. Josei Eller. Fcldpost-Nr. 10120. ver mißt seit anfangs Juli 1944 bei Wilna. Li tauen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.09.1946
Umfang: 4
!e©!fg«m ütr Uwe iMrücise m der SouMmimi Wien, 15. Sept. (SK). Der Vorstand des Oesterreichischen Gewerkschaftsbundes hat in seiner-am Samstag ab gehaltenen außer ordentlichen Sitzung den Bericht der aus Rußland heimgekehrten Gewerkschaftsdele gation entgegengenommen. Der Bericht des Delegationsführers H o 1 z f e i n d, Zentral sekretär der Gewerkschaft der Post- und Telegraphenbediensteten, war äußerst um fang- und inhaltsreich und wird zusammen mit den Berichten der anderen Delegations mitglieder

demnächst auch schriftlich erstat tet werden. Die Delegation hat ihre Hauptaufgabe darin erblickt, die gewerkschaftlichen und so zialen Verhältnisse in Rußland kennen zu lernen. Die Aufnahme durch den Zentralrat der russischen Gewerkschaften war eine äußerst liebenswürdige; die Delegation wurde vom Vorsitzenden der Gewerkschaft der Post- und Telegraphenbedienste'ten, Bachgorsky, der auch der Führer der russischen Delega tion gewesen ist, die im Februar dieses Jah res Oesterreich besuchte, und vom Leiter

der mitteleuropäischen Ausländsabteilung G u - s i n s k y, zusammen mit anderen russischen Gewerkschaftsfunktionären, am Moskauer Flugplatz empfangen. Im Einvernehmen mit dem Zentralrat- der russischen Gewerkschaften wurde für die Dauer des Aufenthaltes ein Programm fest gelegt und dieses fast zur Gänze erfüllt. In Rußland ist die gewerkschaftliche Or ganisation auf demselben Prinzip aufgebaut wie in Oesterreich. Die Anzahl der Gewerk schaften ist jedoch bedeutend größer. So be stehen 150 Gewerkschaften

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 11.12.1945
Umfang: 4
. daß die für den Angriff auf Rußland be- reitcestcllten Streitkräfte im Norden aus 50 Di visionen. darunter 13 gepanzerten und 9 moto risierten. im Süden aus 30 P'vie'or.cn. darunter 5 gepanzerten und 3 motorisierten, bestanden. Keitel sagte: D e Russen sind an Zahl über legen. wir an Dualität. Unter den 'in Vorder grund stehenden Leuten Ist nur T'mosehenko hervorragend' Keitel saute auch, daß d'e Ope ration ..Fel'*' (uegen G'braltar) unmöglich war. well der größte Teil der Geschütze nach dem Osten befördert wurde

. In e'nem deutschen Dokument vom 5. Feber 1941 (mehr als v'er Monate vor dem Angriff auf Rußland! wurde gesagt die Mobilmachung gegen Rußland müsse so lang als mügl'ch ze- helmgehallen werder und sobald d'es n'eht mehr möglich sein würde müßte sie als takti sches Manöver zur Mask'erimg der Vorberei tungen zum Angriff auf England ausgegeben werden. Ein von Keilet und Jodl an Todt gerichtetes Dokument vom 9. März >941 legte dar. wie d'e Vorbereitungen zur Invasion Englands intensi ver zu gestalten wären

, um d'e bevo stehende Invasion Rußlands zu versc'O^vn, Darin ist von Ablenkungsmanövern ,/iir Täuschung von Freund und Fe'nd“ die Rede denen sieh auch d'e Organisation Todt durch nneingo'chränk'e Fortsetzung der Vorherel'ungen zum Angriff au c Fng'and annassen müsse obwohl man In Wirkl'ehkeit nicht England, sondern Rußland angreifen wolle. E'n von Ke'tef unterreichtmtes Dokument vom 6. Juni 1941 enthält die vollständigen Pläne für den Angriff auf Rußland und «etzte den Pe- B'nn desselben auf 3 30 Dltr

. Ein von Keitel miterzelchneles Dokument vom 6 Juni eruMülL daß de- Aufmarsch der Truppen an der Ostfront am 22. Mai vollendet war und vom 25. Mal ah Verhandlungen mit dem flnn’schen Oeneralstah liefen. In einem von Ke'tei Unterzeichneten Doku ment aus dem Führerhaun'ciinrtier vom 13. März 1941 werden die hittordeutschen Pl'trte für die Verwaltung Rußlands nach der Erobe rung und für die Ausbeutung seiner Hilfsquellen entwickelt. E'n Befehl Hitlers vom I. Mal 1941 setzte das Datum des E'nmarsches in Rußland

auf den 22. Juni an und beschrieb das Kräfteverhältnis an der Ostfront fol-reudernmßeu- Im nördlichen Abschnitt sind die deutschen und die russischen Streitkräfte annähernd gle'ch stark mi mitt leren Abschnitt sind dh» deutschen Truppen #n Zahl überlegen. Im südlichen d'e russischen. Auszüge aus dem deutschen Marinetagebuch zeigen auf. daß Rußland vor dem Kr'ee sich gegen Deutschland korrekt benahm und daß man erachtete, bei Lebzeiten Stnt'ns werde Rußland für Deutschland keine Gefahr dnr- stellen. Das erste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.08.1954
Umfang: 6
Punkte). Alte Wertung. 4 mal 100 m Europare&ord: Deutschland (40.1, aus dem Jahre 1939>. Bisherige Europameister: 1934: Deutsch- Spielt Eishockeyweltmeister Rußland in Innsbruck ? bzw. 12.7. Turowa (UdSSR), Pashley (Eng land) und die Holländerin van Duyne Bre wer liefen mit je 11.9 die besten Zeiten. Die Russinnen auch im Weitsprung geschlagen Eine Ueberraschung gab es auch im Weit sprung der Damen. Die Engländerin Jean Desforges sprang den favorisierten Russinnen glatt davon und kam als einzige

-m-Lauf statt. land (41,0). — 1938: Deutschland (40.9). — 1946; Schweden (41.5). — 1950: Rußland (41.5). Europäische Jahresbestleistung: Deutsch land und Italien (beide 41.2). Oesterreichischer Rekord: 1951: 42.2. Oesterreichische Jahresbestleistung: 42.6. 4 mal 400 m Europarekord: Deutschland (3:06.6, aus dem Jahre 1952). Bisherige Europameister: 1934: Deutsch land (3:14.1). — 1938: Deutschland (3:13.7). — 1946: Frankreich (3:14.4). — 1950: Groß britannien (3:10.2). Oesterreichischer Rekord: 1951

mit 2:24,7 aus. Die Russin Lysenko lief mit 2:08,8 die beste Zeit. Der „Zatopek der Geher" Im 10-km Geben siegte der Tscheche Dole aal, mehrfacher Weltrekordhölter und in sei ner Heimat „Zatopek der Geher" genannt. Er ging schon nach 3 km in Führung und ge wann unangefochten mit 300 m Vorsprung auf Jegorow. Ergebisse: 1. und Europameister Josef Do- Iezal (CSR), 45:01.8 Minuten (neuer Meister schaf tsrekord); 2. Jegorow ( UdSSR\ 4ä:^3 ; 0; Der Eishockeyweltmeister Rußland trägt Mitte Jänner des kommenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.10.1950
Umfang: 6
dieses Wetters eine kleine Sen sation. Seit mehr als einer Woche strömt nördliche Kaltluft nach Rußland. Ein „Trop fen“ dieser Kaltluft geriet nun durch ein von dieser Sucht verleiten läßt, das ist neu. Sie warfen ihm indirekt auch eine bewußt falsche Darstellung der Mandatserrechnung vor und beschuldigten ihn außerdem der „winkeljuridischen“ Auslassungen in der so zialistischen Presse. Genosse Dr. Kunst ließ diese Beleidigun gen verständlicherweise nicht auf sich sitzen und die „Tiroler Nachrichten“ mußten

auf und wurde das Auslieferungsbegehren eingeleitet. Das Zeugenverhör ergab immer wieder, wie es Streit verstand, sich vertrauenswür dig zu machen, so daß immer wieder allzu vertrauensselige Menschen auf ihn herein fielen. Der Angeklagte wurde wegen des Ver brechens des Betruges und der Veruntreu ung zu 14 Monaten schweren, verschärften Kerkers verurteilt. Sein Verteidiger meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Hochdruckgebiet, das sich vom Atlantik über Südnorwegen bis Rußland erstreckte, in Rich

— mitteilen. Und wie« über Norddeutschland, Skandinavien ^ Rußland bis hinein zum Ural wolkenlos ^ wird es auch bei uns wieder werden. ' Tödlicher Hufschlag Vor dem Postamt in Erpfendorf ereignet) sich am Mittwoch nach 18 Uhr ein tödlich* Unglück. Der 15jährige, beim GasthZ „Wirtshof“ bedienstete Paul Diraget spannte ein Pferd aus, um es am Zügel i den Stall zu führen. Als im gleichen Moment ein Lastauto vorbeifuhr, scheute das Pf er ( Der Bursche stürzte zu Boden und erlitt durch Hufschlag eine schwere

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.12.1949
Umfang: 16
bezogen: „Wir sind gegen eine Aufrüstung Deutschlands. Dieses Problem ist nicht aktuell. Die Deutschen selbst wollen es nicht und ich halte es für verfrüht, ihnen wieder den Geschmack an militärischen Dingen zurückzuge ben. Die konkreten Probleme, vor denen wir stehen, genügen meiner Ansicht nach, um uns zu beschäftigen.“ Schuman sieht in einer deutschen Wiederaufrüstung die Gefahr, daß Rußland seine Positionen verlassen könnte. Dies würde seiner Meinung nach neue Spannungen mit sich bringen

nicht ohne den zwischen Volksdemokratien üblichen Beistands- und Freundschaftspakt in seine Heimat zurückkehren werde. Damit wäre China endgültig in die Reihen der Volksdemokra tien eingereiht. Das bolschewistische Rußland hätte dann — abgesehen von den ungeheuren wirtschaftlichen Vorteilen — die Möglichkeit, ganz Asien kommunistisch zu beeinflussen. Daß dies das letzte Ziel Rußlands ist, beweisen die kommunistischen Umtriebe in Französisch-Indo- china, in Indonesien und in anderen asiatischen Ländern. Ist der Westen

Außenminister Wyschinski, der am 13. Dezember, voii der UN-Sitzung kommend, in Le Havre (Frankreich) eintraf, erklärte Presse vertretern gegenüber: „Ich bin wütend, daß die Vereinten Nationen zu keinem Beschluß kamen, der mich befriedigt hätte.“ Zur Frage der deut schen Wiederaufrüstung sagte er: „Wir wollen sie um keinen Preis. Deutschland wird im Hin blick auf einen Krieg von den westlichen Na tionen aufgerüstet. Rußland wünscht vor allem den Frieden. Wir sind überrascht, daß die Frage, eine Feindnation

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Datum: 26.01.1950
Umfang: 8
diesem. Deshalb habe das Tribunal die Beschlagnahme ausgesprochen. Ungarn Dem Vatikansender zufolge wurde an Kar dinal Mindszenty, der sich nicht mehr im Buda- pester Gefängnis aufhalte, eine Herz- und Lun genoperation vorgenommen, die durch die Fol gen der Folterungen, denen er unterworfen gewesen war, notwendig geworden sei. Jugoslawien Der unvermindert andauernde Gegensatz Jugoslawiens zu Rußland beeinflußt auch das Pressewesen. Seit einem Monat verändern die Zeitungen ihr Gesicht und stellen

sich von der östlichen Form, wie wir sie in Rußland und in den Satellitenstaaten finden, auf die westliche Form um, An Stelle von endlosen Berichten über Leistungen der Bauern und der Arbeiter in den Fabriken sowie von Angriffen auf das Kominform bei gleichzeitiger Beschränkung der Auslandsnachrichten auf ein Minimum finden wir heute eine ganze Reihe von Auslandsnach richten. Scharfer Konflikt USA — Bulgarien Die bulgarische Hauptstadt steht im Mittel punkt lebhafter politischer Tätigkeit. Die bulga rische Regierung

der Nachkriegsschulden Öster reichs wurden, laut verläßlichen Berichten aus Wien, von den sowjetrussischen Behörden in Wien abgelehnt. Man erwartet für Ende Jänner 1950 eine Erklärung der österreichischen Regie rung. Um die stockenden Staatsvertragsver handlungen wieder in Fluß zu bringen, über reichten die drei Botschafter der Westmächte in Moskau am Mittwoch, den 18. Jänner 1950, abends, eine gemeinsame Note ihrer Regierungen, in der Rußland um Aufklärung ersucht wird, ob es nunmehr bereit sei, gemeinsam

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1944
Umfang: 6
der Monarchie beschränken, sondern wollte auch Italien keinen Vorwand für die Forderung nach Kompensa tionen bei Gebietserwerb geben und endlich die übri gen Großmächte, vor allem Rußland, beschwichtigen. Aus allen diesen Gründen war ein Eroberungskrieg ausgeschlossen, es fehlten alle Zielsetzungen, die sonst einem Angriffskrieg zugrundeliegen. Die Kriegs erklärung war ein Akt der Notwehr, nur eine Poli zeiaktion war geplant. Nur deswegen war der serbisch-österreichische Kon flikt, der zum Weltkrieg

ausartete, von jenen furcht baren Folgen begleitet, weil der Streit nicht isoliert blieb. Von seinen Alliierten in seinem Vorhaben be stärkt, ließ sich Rußland diese Gelegenheit nicht ent gehen, unter dem Vorwand des Schutzes Serbiens, für seinen eigenen Imperialismus vom Leder zu zie hen. Die Mächtegruppierung, die eine Sühne für das Sarajewoer Verbrechen verweigerte und Serbien in Schutz nahm, wurde so schuldig am Ausbruch des Weltkrieges. Der Ballhausplatz, wie das Wiener Außenmini sterium genannt

Karoinalfor. derung, der sich nicht nur Serbien entgegenstellte, sondern auch Rußland, weil es befürchten mußte, daß dann die serbisch-russischen ZusammeMänae bloßaelegt und die russische panslawlstlsche Politik auf das heilloseste kompromittiert würde. ' Die besonderen balkanischen Verhältnisse machten diese Forderung vollauf begreiflich, die eben andere Umgangsformen unter Staaten ausbildeten, als sonst unter europäischen Großmächten üblich ist — ein Umstand, der im österreichischen Dossier vielleicht

zu wenig betont wurde. Einzigartig war diese For derung aber keineswegs. Rußland unterhielt selbst in Paris ein Geheimbüro zur Ueberwachung von Extremisten und Oesterreich hatte 1868 bei der Er mordung des Königs Michael in Topcider bereit willig serbischen Organen die Untersuchung auf öster reichischem Gebiet gestattet, als Fäden dort hinüber zu sp elen schienen. Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg hat überhaupt die Bedeutung des Souveränitäts begriffes erschüttert, wie man aus dem Vorgehen der USA

, sondern Rußland entschied über diese Note. Schien Serbien zunächst bereit, sie, wenn auch unter Protest, anzunehmen, so änderte sich dies sofort, als es Kenntnis vom russischen Kronrat in Krasnosje Selo vom 25. Juli erhielt. Danach wollte Rußland Serbien unterstützen, auch wenn man dazu Kriegshandlungen beginnen müßte, was bei Ueber- schreiten der serbischen Grenze durch Oesterreich ein- treten sollte. Dies war das Signal, auf das Serbien gewartet hatte. Drei Stunden vor der Ablehnung der Note hatte Serbien

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