21.458 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/07_01_1896/BZZ_1896_01_07_2_object_392201.png
Seite 2 von 4
Datum: 07.01.1896
Umfang: 4
Nr. 4. „Bozner Zeitung (Tüdtiroler Tagblatt)'. Dien»tag^-den 7.-Jänncr-48S6. A H nc v dc gc A er sc kl fl w E K tc dl s« a a f s> i' n d ZZ s' s- n (Zi zl c g s< b e z v r Kußland im Jahre 1895. Man mag e« vielleicht beklagen, aber ändern, läßt sich an der Thatsache nichts: Was England verloren/!- hat Ruß land gewonnen. Es ist ja ganz richtig.wenn man nur zu wählen hat zwischen England und Rußland, so wird jeder Freund der Freiheit und des menschlichen Fortschrittes -ohne Zaudern

auf die englische Seite treten, denn diese Güter sind bei England doch noch in besserer Hut als bei Rußland. Allein dieser letztere Staat ist in eine fast allmächtige Stel lung emporgerückt durch die Gunst der Umstände, aber auch, das muß anerkannt werden, durch eine geschickte Politik. Frankreich ist ihm. vus Haß. Hegen , Deutschland der ergebenste .Bundesgenosse, der sich jeder sebständigen auswärtigen Polilik begeben hat, der nur thut, was Rußland will. Rußland aber verpflichtet

sich zu nichts?-sondern^ Anterhält^sogar -gute Be ziehungen zu Deutschland, das seinerseits froh ist, wenn eS mit Rußland auf leidlich gutem Fuße steht; denn so lange die« der Fall ist, wagt Frankreich keinen Angriff auf Deutsch land. Und da Deutschland mit Rußland gut steht, ist auch Oesterreich-Ungarn bemüht, sich mit Rußland gut zu ver trage». Und die slavische >Welt^ im Südvsten deö ErdthcileS ist Rußland ganz ergeben. Neuerdings wird das Verhältnis der Türkei zu Rußland immer intimer. Einst war England der Freund

der Türkei, bereu Erhaltung ein Grundpfeiler der englischen Politik ' war.- Heule ist England der stärkste Bedrän ger der Türkei, Rußland gibt sich aber den Schein desn guten Freunde», der die anderen zurückhält .und. Hat iin -dem ver gangenen Zahre seine Stellung - beim Sultan so zu verbessern gewußt, daß der mißtrauische Despot sich mehr und,mehr zu dem Kabinett an der Newa hinge zogen -fühlt. Ein Bündnisabschluß zwischen Rußland und der Türkei Würde die Welt kaum mehr überraschen; er wäre übrigens

auch natürlicher als die Verbrüderung zwischen Rußland und Frankreich. Freilich wäre das Bündnis nichts andere« als eine Schutzherrschaft, die Rußland über die Türkei ausüben würde! Möglich,. -daß--da« kommende Jahr diese« Ereignis bringt. ...Wie.,mächtig die Stellung Rußlands geworden ist, Hai sich 'hauptsächlich beim japanisch'chinesischen Kriege gczngt, der im Frühling des verflossenen Jahres abgeschlossen wurden In allen Schlachten, zu Wasser und zu Land, hat Japan den Sieg davon getragen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1917/16_02_1917/NEUEZ_1917_02_16_2_object_8144408.png
Seite 2 von 4
Datum: 16.02.1917
Umfang: 4
zwischen Krieg ausschlaggebend sein, sondern allein die Erwägung, ob die an England und seine Verbündeten geliehenen Kapita- lie n durch eine Beteiligung Amerikas am Kriege gerettet werden können, odef ob die !l n t o n ge fah r lauft, die bisher v e rd ieu te n M i f f i a v b eu in eine m nutzlosen Kriege auch n v ch z u v e r l i e r e n. Ist England durch feinen Kvn- Qirrenzneid gegen Deutschland, Frankreich durch seine Revanchegelüfte, Rußland durch seine panslalvistische Ex pansionspolitik, Italien

an Rußland. Stockholm, 15. Februar. Die schwedischeit Bläcker erhalten aus zuverlässiger Quelle über die Petersburger Konferenz Angaberi, die von einem Teilnehmer an der Konferenz selbst herrühren. Es ergibt sich daraus ein merkwürdiges Bild vott beit Best. ebtmgen der Westmächte. Bei der Konferenz steht die Lösung finanzieller Probleme für Rußland int Vordergrund. Es will und muß Geld von England bekommen und zwar bald. Es ist daher begreiflich, daß der russische Finanznrmister die finanziellen Fragen

ebenso wie die militärischen gleich und endgiltig geregelt sehen will. Lord Miltner setzt diesen Bestrebungen Widerstand entgegen. Er will die russischen Wünsche lediglich ad reserendum nehmen. Rußland ver sucht natürlich eine tnöglichst hohe finanzielle UnterstüL- zrmg zu erreichen, die Gegenseite aber ivill Leistungen an Bedingutlgett knüpfen, die sich auf eine den Englän dern genehme Orientierung der inneren "Politik Rußlands rmd aus Garantiett für die Verwettdung der gelieferten Mittel beziehen

. Den englischen De legierten schwebt der Gedanke vor, die Reise zu benützen, um auf den Zaren hinsichtlich der inneren Lage eittzn- wirken. Botschafter Buchanm: hat dies bekanntlich schon öfter getan. Die Delegierten haben' den Auftrag sich .Gewißheit über die -Verwendung der Munition und der Artillerie in Rußland zu verschaffen, um zu beur eilen, ob man sie nicht besser auf anderen Fronten verwenden würde, anstatt sie nach Rußland zu schickett. Ueoer die definitiven Forderungen, die Eng land bei diesem Anlaß

an Rußland stellt, ver au et ganz authentisch Folgendes: England verlattgt: 1. Kontrolle über die Verwendung. des Geldes durch englische Agenten: 2. Aeriderutrg der inneren Politik Rußlands nach engli schen Wünschen und 3. Besetzung der russischen maßgeben den Regierungsstellen durch Männer, die der englische:: Regierung genehm sind. Schwerer (Selcbützkampf an der Somme. einfatz vieler Ketcbltze. Berlin, 15. Februar. Amtlich wird vom westlichen Kriegs schauplatz gemeldet: Heeresgruppe des GFM

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1914/09_06_1914/BZZ_1914_06_09_1_object_371477.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1914
Umfang: 8
auch der breiten Osfsentlichkeit wahrnehmbar macht. And der Eindruck ist bei uns in Oesterreich Ungarn umso stärker, als er durch den tiefen Pes- simrmus gesteigert wird, der viele Kreise in begug auf unser Verhältnis zu Rußland beherrscht. Schon in der letzten Tagung der Delegationen klang vielfach die Auffassung durch, daß ein Zu sammenstoß mit. Rußland unvermeidlich sei und die Interessengegensätze sich so verschärft haben, Saß nur ihre gewaltsame Lösung möglich erschei ne. Der Minister des Aoußern, Graf

Bsrchtold, Hat sich dieser Anschauung nicht angeschlossen und es ist ihm das von mancher Seite verübelt wor- Sen; man kleidete das in die -Formel.von. ^man gelnder Voraussicht' und „mangelitder Energie', allein man vergaß dabei, daß es in der Politik der größte Fehler ist, mit sogenannten „Unver meidlichkeiten' zu rechnen, es darum auch ein -Dehler, wäre und die gesamte äußere und innere Dolitik der . Monarchie ausschließlich auf den Fall «snes Zusammenstoßes mit Rußland einzurichten, Weil — „inan

' ihn für unabwendbar hält. Ge rade heute ist man über die die Haltung Ruß lands bMmmenden Kräfte «nd Strömungen so unvollkommen, orientiert, daß es außerordentlich schwer fällt, einen verläßlichen Schluß zu ziehend Es ist richtig, daß eine sozialreoolutionäre Bewe gung in Rußland vorhanden ist und daß der Fall eintreten kann, daß die russische Regierung diese innere Gefahr durch einen auswärtigen Konflikl zu beschwören sucht? umgekehrt ist aber auch da mit zu rechnen, daß gerade auswärtige Verwick lungen

de Kreise üurch folgende Argumentation für diese Idee zu gewinnen: Der Zusammenstoß zwischen Oesterrsich-Ungarn und Rußland ist unvermeid lich: mn für ihn gewappnet zu sein, müsse Oester reich-Ungarn Rußland mit dessen eigenen Mitteln bekämpfen, das heißt sich als slawische Macht auf- tun, um durch restlose Befriedigung der Wünsche der in Oesterreich-Ungarn lebenden Slawen auf demokratischer Grundlage. Rußland als slawische, oder politisch reaktionäre Macht zu schwächen^ Gegen diese auf den ^ ersten

und auf die Ziele tzA- /''rdslawischen Bewe gung. Nur wenn die zichDschen Tendenzen der nationalistischen BewegU!>AkHmtliche? Slawen der Monarchie an ihre Grenzen gebunden wären, wä re an üsre erfolgreiche Organisation im Interesse der Monarchie gegen Rußland zu denken: allein das ist nicht der Fall. Die Slawen der Monarchie lassen sich hinsicht lich ihrer Stellung zu Rußland in vier Gruppen scheiden: Zu der ersten gehören die Polen und die Ukrainer, die national in schroffem Gegensatze zu Rußland stehen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/23_08_1939/AZ_1939_08_23_1_object_2611013.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.08.1939
Umfang: 6
die Nachricht von einem deutsch-russischen Nichtangriffspakt wie eine Bombe. An stelle der angeblichen Ruhe traten Schreck und Verwirrung. Das neue Ereignis oersetzte alle jene in tiefe Bestürzung, die sich einbildeten, aus Rußland die Dampf walze gegen das Deutschland Hitlers machen zu können. Die europäische Lage hat einen völligen Umsturz erfahren und aus dem neuen politischen Aspekt leuchtet klar die Geschicklichkeit der deutschen Wirklichkeitspolitik hervor. Man braucht nur auf die englische

und die französische Presse zu blicken, um zu erkennen, daß der Schlag in London wie in Paris als tödlich empfunden wird; schon wird Ab rechnung gehalten mit der bisherigen Politik der Regierung und es fehlt nicht an schweren Vorwürfen gegen Rußland, das man als einen Verräter am Frieden und an der Freiheit Europas hinstellt. All dies kann uns nicht verwundern; wir wußten lange schon, daß die demo- kritischen Regierungen Rußland als den Hauptstützpunkt für die Einkreisung be trachteten und es ist begreiflich

, daß sich nach dem Scheitern des Planes die Ent täuschung gegen dieses wendet. Frank reich und England haben die wichtigste Karte in ihrem Spiel verloren und stehen nun allein da mit den belastenden Ver pflichtungen. die sie übernahmen, als sie noch auf Rußland als Dundesgenossen zählten. An Polen liegt es nun, ernstlich an sich selber zu denken und alle die Erwä gungen beiseite zu lassen, die zu der un erklärlichen Versteifung in der Danziger Frage führten. Es wäre unsinnig, zu be haupten, daß der Nichtangriffspakt kei

und französischen Diplomatie nicht gelungen ist, Rußland in die Sphäre ihrer Politik der Einkreisung Deutschlands zu ziehen, während es Deutschland gleichsam über Nacht gelang, das Bild der internatio nalen Lage umzugestalten. Zweitens ist Polen nun isoliert. Groß britannien und Frankreich rechneten, als sie Polen ihre Waffenhilfe zusagten, da mit, daß Rußland sich ihnen anschließen würde, was in Anbetracht der Nähe die ses Staates von ganz großer Wichtigkeit gewesen wäre. Nun müssen England und Frankreich

allein das Bad austrinken, das sie anrichteten, als sie verschiedenen Ländern ihre Garantien versprachen, oder besser gesagt, aufzwangen. Das Ab kommen zwischen Deutschland und Ruß land schließt natürlich nicht aus, daß Rußland mit anderen Ländern Verträge abschließen kann. Nie aber wird es sich in eine Lage bringen lassen, in der es gegen Deutschland zu Felde ziehen müßte. Drittens liegt es klar auf der Hand, daß dieser Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Rußland auf das Schick sal Polens

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1920/11_08_1920/SVB_1920_08_11_4_object_2529024.png
Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

und wenn man das schon könnte, so kann man nicht gegen den Willen eines so großen Teiles des Voltes Krieg führen. Außerdem braucht man zur Führung eines Krieges noch Offiziere, und zwar tüchtige und energische Offiziere. Sowjetrüßland hat sich einen Teil seiner Offiziere aus den Reihen der Zaren- armee geholt. Auch Deutschland müßte einen großen Teil seiner Führer aus den Reihen des gewesenen kaiserlichen Heeres holen. Es frägt sich aber, ob die deutschen Offiziere zum Kampf gegen Rußland zu gebrauchen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/13_05_1922/TIR_1922_05_13_1_object_1983220.png
Seite 1 von 12
Datum: 13.05.1922
Umfang: 12
und in russischen Delega tionskreisen verblüfft habe. Weiter sagt das Schreiben, daß die einladenden Staaten mit der Einladung Rußlands zur Konferenz schon die Tatsache anerkannt haben, daß Rußland für die Weltwirtschaft unbedingt notwendig ist und daher der Wiederaufbau Rußlands das Problem ist. das gelöst werden muß, um wieder ungefähr zu normalen Verhält nissen zu kommen, denn auch Rußland kann für den Weltkonsum 140 Mill. Menschen stel len u. seinerseits wieder ungeheure Mengen Rohstoffe für den Konsum

anderer Länder abgeben. Rußland ist nach Genua gekommen mit einem weiten Plan, allen möglichen Un ternehmungen Konzessionen verschiedener Natur zu geben und Hütte ihnen auch alle Rechte garantiert, doch die Alliierten haben mit ihren Schuldanerkennungsforderungen jede Verhandlung unmöglich gemacht und je ne Fragen aufgetischt, die ob ihrer politischen und juridischen Kompliziertheit jede frucht bare Arbeit hindern. Es nehme sich eben aus, als ob man von gewissen Seiten nur für die Sicherung der Interessen

der Anleihebesitzer sorgen wolle. Im weiteren Verlauf wird der i Ausspruch zurückgewiesen, daß nur Rußland ! den Schceden hätte, wenn es der Weltwirt schaft fernbleibe, den anderen Völkern wür de das nicht gar soviel tun. Demgegenüber steht nach dem Ausspruch kompetenter Män ner entgegen, daß das Fernbleiben Rußlands ! vom Weltmarkt solche Störungen zur Folge haben müßte, die sich durch keine künstlichen Mittel beseitigen lassen würden. Um zu einem Uebereinkommen zu kommen, müßten beide Teile Opfer bringen

und der Unterstützung von Aufruhr im Auslande spricht, abgelehnt, weil die Regierung nach den Gesetzen nicht in die Tätigkeit der politischen Organisationen und Parteien eingreifen darf. Die Propagandafrage. In derselben Klausel steht auch die Forde rung. daß Rußland jede Auktion, die 'ich ge gen die politische Stellung eines anderen Staates oder dessen Territorium richten könn te, auflassen solle: zu dieser Klausel möchte die Delegation bemerken, daß sie diese Be stimmung als eine heimliche Anerkennung

der bestehenden Verträge auslege, über wel che Frage Rußland bereit sei. im günstigen Augenblick zu sprechen. Rußland kann weiter, gleich wie Frank reich am 23. September 1722 erklärte, die Schulden früherer Regierungen nicht aner kennen. denn Volkes Souveränität steht über Tyran nentraktate. Auch haben sich die Siegerftaaten gar nicht gescheut, das Eigentum der feind lichen Untertanen nach dem Abschluß di,r FviÄZensverträge zu sequestrieren und aus diesen Gründen kann niemand Rußland zu muten

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1905/28_07_1905/TI_BA_ZE_1905_07_28_4_object_8360913.png
Seite 4 von 16
Datum: 28.07.1905
Umfang: 16
vor, noch welchem die zweijährige Präsenzdicustzeit einge- fs'hrt werten soll. Ueöeriritte zur katholischen Kirche. Mitteilungen aus Minsk (Rußland) besagen, das; in vier Amtsbezirken über 8000 Orthodoxe und Uniierte (russische Re. ligion) zum katholischen Glauben übergetretm find. Die Vorfälle in Wnßlanb gehen schon ins Aschgraue. Die Berichte von dorr sind geradezu schaudererregend und wimmeln von Morden, Kämpfen. Räubereien. Meutereien und Unterschlagungen riesiger Geldsummen Russische Soldaten überfallen wehrlose Bürger

einen unter« irdischen Gang, in welchem g r o ß e M e u g en von Dyna mit ausgestapelt waren Die Meuterer des Schiffes „Pctemkin", von dem wir berichtet haben, haben sich der rumänischen Behörde ergeben. Das S^ iff wurde an Rußland ausgefolgt. Die Meuterer blieben in Rumänien, wo sie Arbeit fanden. Runränien verweigert die Auslieferung derselben In dem Schiffe selbst wurden sieben gefangen gehaltene Offiziere im erschöpften Zustande ausgefunden. Auch auf mehreren anderen russischen Schiffen brachen Meutereien

aus, welche aber unterdrückt wurden. Von einem Regimente, welches nach dem Kriegsschauplätze kommandiert wurde, deser- tierte der größte Teil. Die Gehorsamverweigerung nicht nur unter der Mannschaft, sondern auch unter den Offizieren reißt stark ein. Bei einer solchen Gelegenheit kam es im Warschauer Militärbezirke zu einer förmlichen Schlacht zwischen Kosaken und Infanterie, wobei 200 Kosaken getötet wurden. Zu allem Unglücke steht in Rußland eine Hungersnot in Aussicht, da infolge großer Trockenheit schlechte Ernte

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/13_02_1918/TVB_1918_02_13_1_object_2267968.png
Seite 1 von 12
Datum: 13.02.1918
Umfang: 12
Kriegsende mit Rußland — Friede mit der Main?. Nun endlich ist die erste Friedenstaube doch ge» kommen und hat uns den Oelzweig des Frie dens wenigstens mit Rußland gebrachte Die amt liche Meldung lautet: ^ ^ - W i e n, 1ZU Februar: Das k. k. Telegraphen- Korrespondenz-Bureau meldet aus Brest-Litowsk vom 16 . ds: Die für die Behandlung der politi schen -Fragen^ einsetzte deutfch-österreichisch-^n- garisch-ruffische Kommission hielt gestern u. heute Sitzungen ab. In der heutigen Sitzung der Kom

mission teilte -dKHorsitzende.Her ^russischen pation' im Auftrage seiner Regierung mit,, daß Nußland unter Verzicht auf einen formellen Friedensvertrag den Kriegszustand für beendet erkläre und die völlige sofortige Demobilisierung der russischen Streitkräfte anordne. . Das ist zwar nicht der förmliche Frieden, er kommt aber diesem gleich. Der Kriegszustand bat ein Ende. Rußland entläßt bedingungslos sein Heer und das Weitere wird sich finden. Es hatte in den letzten Wochen nicht den Anschein

, als wäre der Friede mit Rußland so nahe. Nur geheime Mitteilungen ließen darauf schließen/ daß das Kriegsende trotz aller trüben Erschwungen und trotz der Wolken» die den Friedenshimmel neuer dings zu verdüstern dtohten, doch nahe sei. Den Stein ins Rollen brachte offenbar der Friedens schluß mit der Ukraine, der Samstag, den S. Fe- bruar, zustande kam. Die Ukraine ist bekanntlich unser Grenzland. Schloß die Ukraine mit Ms Frieden, so hatte der Krieg mit Rußland für uns Oesterreicher tätsächlich

ein Ende, da wir mit dem übrigen Rußland keine Grenzen haben; somit stand es den Deutschen jederzeit frei, den Russen das Messer an die Kehle zu setzen. Das mochte auch die Bolschewiki-Regierung eingesehen haben. Ob man das auch den Russen zu verstehen gab/ weiß ich nicht. Es ist Wohl auch gar kein Zwei fel, daß der Friedensschluß mit der Ukraine auf die russische Bevölkerung eipen derartigen Ein- durch gemacht hat, daß Trotzki und Lettin an den Frieden denken mußten, mochten.sie wollen over

nicht. - Man stelle sich beispielsweise nur vor, w:s das auf uns für einen Eindruck machen würde, wenn Ungarn, ohne uns zu fragen, sagen wir mit Rußland oder Italien Frieden schließen würde. Nun ist es in Rußland nicht allein die Ukraine, die auf einen Frieden drängt und vom eigent lichen Rußland los will. Auch Finnland liegt im schweren Kampfe mit Rußland, ebenso das südliche Rußland, die Heimat der Kosaken, die Halbins'l Krim, das ferne Turkeitan, der Kaukasus un-h nicht zuletzt'das ausgedehnte Sibirien

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1896/20_09_1896/MEZ_1896_09_20_6_object_659887.png
Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

Bermann, Warschau. Fanny Nußbaum mit Kind, Brody. I. Rosenbaum, Rußland. Frau ThereS Friedrich, FranzenSbad. Fr. u. Frl Bemett mit 2 Kinder und Gouver nante, England. Gras von Meran: Frau Dr. Zimmermann, Berlin Auguste Tagltoni mit Jungfer. T. EiSler, Wien. Hermann Ruthemayer, Dnisburg a.RH- Hrrrmann Wäspen, Bremen. Maria v. Schmidt, Priv. Wien. Mme. Steinberg, Schweiz Glückauf: T Schlegel, Prokurist, Lindenau. Bawitsch Chastkewitsch, Kiew. Frau von LnobelSdorsf, Generalin mit Tochter und Jungfer

, Minden, Westfalen. Meraner Neustadt: David Zaller, KabwetS-Kandidat, Warschau. Stadt München: Dr. Richard Traugott, BreSlau H. F. Hötz mit Frau, Mölln. S. Kahan, Kurland. A. Hübel mit Frau, Kaufmann, Kursk. Adolf Heb Franksurt a. M. Frau Dr. Eich- mllller mit Sohn, Paris. Emil Kraft Kfm. Baden. Starkenhof: H. Kohn. Kfm., Lodz, Rußland Frau H, Librach, Oserkow, Rußland D. Dobraniczky mit Sohn, Lodz Rußland. Sonne: Karl AhleS, Protest. Pfarrer, Hugel> Helm, Albert AhleS Protest. Pfarrer Malterdingen

; Dr. Carl BlaSkopf, Magister der Pharmacie. Wien. K. Lipmann, Ksm. Offenbach. Heinrich Prugger, Professor mit Familie, Trient. Carl TallaSmann, Ingen Innsbruck. Marie Wende. Toblach Anton Sayka. Beamter, Wien. Jean Weidert. Kaufm., Hanau. Casimir Szasnagel, Gutsbesitzer, Rußland Carl Larenz, Ingenieur, Brack,l Steinhäuser: Amelie v. Zacha und Bertha Sell Stuttgart. Stern: Monika Rathgeber, München. T. Lehmann, Fabrikant out Frau, Zittau. I. Voriller, Geschäftig Roverew. ThomaS Wilsoni, Stud< Walle

. Alexandra Schaber, - Privat Wilhelm «schelt, Reisender, Gabel, Andr. Holzer, Wien. AloiS Winst, Jenbach. Tschoner: Adjemoff, Rußland. Emil von BehrenS, Livland- Alex. Süßermann mit Schwester, Leipzig. Alexander Prochoroff m. Fr. Henning, Moskau- Tscheprastoff mit Kind und Bonne, Moskau. Wald«: De HanS Genal mit Familie, Leibnitz Max Gugenmeier, Oekonom Jmst. D. H. Heroecke, Erlangen. H»nS v. Peiser, Handelsangestellter mit Frau. Innsbruck. F. Plikaulrut Ossizial Innsbruck. Karl Schneider, Brünn. M. Blum

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1876/24_11_1876/BZZ_1876_11_24_2_object_426059.png
Seite 2 von 14
Datum: 24.11.1876
Umfang: 14
des CardinolS Antonelli wahrscheinlich eine leichte Aenderung in der Politik des heiligen Stuhles zur Foljje haben werde. Ursprünglich war zum Nach folger Antonelli'ö Cardinal Bilio designirt. Wie es jedoch den Anschein hat, sind von einigen katholisch- rvman'schen Höfen Bemerkungen im Vatikan fallen gelassen worden, welche die Aufmerksamkeit auf den bisherigen Nuntius in Madrid, Cardinal Simeoni, gelenkt haben, welcher als ein höchst verständiger und wohlwollender Prälat bekannt ist. Rußland. Bekanntlich

hat Rußland eben wieder in Polen viele römisch - katholische Geistliche als angebliche Verschwörer verhaften lassen; die Ver hafteten wurden vorläufig nach Moskau tranSp?rtirt. Zugleich wurden in Warschau und in anderen pol itischen Städten die Waffenläden auf's Sorgfältigste überwacht und die Polizei ist rastlos thätig, weitere Mitglieder der Verschwörung aufzufinden, waS ihr ohne Zweifel nicht schwer werden wird, denn wo die russische Polizei in Polen etwas sucht, da findet sie auch, was sie braucht

zu diesem Zwecke nöthig haben würde. Rußland und Deutschland. Die „Köln. Ztg.' bespricht in einem Artikel mit der Überschrift „Rußland und wir' die passive Hal tung Deutschlands gegenüber den immer offener her vortretenden KriegSgelüsten Rußlands. Sie weist dar auf hin, daß Rußland gegenwärtig ein Verfahren beobachte, wie es seit den Zeiten Napoleons I. in Europa nicht vorgekommen sei und fährt dann fort: „und wir? Ist denn überhaupt von uns nach die Rede? WaS für stolje Worte haben wir ehedem ge- machl

, um den Frieden der Well zu erhalten; aber es scheint nicht, daß seine Bemühungen b>S jetzt von guten Erfolgen begleitet gewesen sind. Man versichert uns zwar noch jetzt, das Drei-Kaiser-Bündniß bestehe unerschütt-rt fort, die Conserenz werde zu Stanve kommen und sei nicht aussichtslos. Wenn Rußland zum Kriege rüste, so wolle e« der Türkei nur Ernst zeigen, um sie zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Auch der englische erste Minister soll nur deshalb eine kriegerische Sprache geführt und von einem zweiten uod

dritten Feldzug gesprochen haben, zu dem Eng land (uud Rußland nicht!) die Mittel besitze, um Englands Ernst zu beweisen uod Rußlands Forder ungen zu mäßigen. Aber man möchte bei allidem doch mit Hiob ausrufen: „Ihr seid allzumal leidige Trö ster!' Für oen Unbefangenen erscheint die Lage wie 1853. wo Clarendon sie sehr richtig zeichnete mit den Worten: „Wir treiben in den Krieg!' Noch weit ungescheuler als dos amtliche Rußland verkündigen die russischen Blätter, daß Rußland auf Krieg aus gehe

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1915/04_01_1915/MEZ_1915_01_04_11_object_679678.png
Seite 11 von 16
Datum: 04.01.1915
Umfang: 16
Sprache der Natur — am Kriegsschauplatz. Ferd. Reinald. Kulklcke Leltänänille.*) Von F. L. Gras v. Voltolini. Heute hält Rußland es nicht mehr sür not wendig, in heuchlerischer Weise sich von der odiosen Anklage, diesen Weltkrieg herausbe schworen zu haben, rein zu waschen. Seine Staatsmänner und Parlamentarier, sogar seine Vertreter im Ausland, voran Botschafter Js- wolsky in Paris und Krupensky in Rom, neh men keinen Anstand zuzugeben, daß der Krieg sür Rußland eine Notwendigkeit

war, und die zaristische Presse folgte in der letzten Zeit die sem Vorgehen. Aus Privatgesprächen, wie aus Aeußerungen der Presse läßt sich daher fest stellen, daß Rußland den Krieg zur Lösung einer Reihe von Problemen, die sich ihm in seiner Entwicklung hindernd in den Weg stell ten, wünschte, und daß derselbe mit allen Mit teln von langer Hand vorbereitet war. Die Ge ständnisse vonseite russischer Politiker und Diplomaten zeigen in klarer Weise, welch schändliches Doppelspiel das offizielle, im Zarentum verkörperte

Rußland seit langen Jahren spielte. Die ganze Friedensliebe des Zaren, die rege Beteiligung Rußlands an dem Ausbau des Friedenswerkes im Haag, die Friedensbeteuerungen aller Art aus dem Munde des Zaren selbst bei internationalen Zusammenkünsten, ist ebenso Lug und Trug gewesen, wie jene schmachvolle Heuchelei, die in den Depeschen Nikolaus' II. in den denk würdigen letzten Julitagen des Jahres 1914 ihren Ausdruck gefunden hat! An der Neige dieses Jahres, da der Weltkrieg über die Völker hüben

Problem hingewiesen, das Rußland zum Krieg drängte, die Befrei ung von der wachsenden wirtschaftlichen Ex pansion Deutschlands. Hiermit sand Graf Benckendorf in London begeisterte Hörer. Da rum schlug England in den Handel mit Ruß land freudigst ein. Das Problem, führte Graf Benckendorff weiter aus, fei für Rußland eine Lebensfrage. Nicht nur die Ueberfchwemmung Rußlands mit deutschen Waren, die jeden indu striellen Aufschwung hinderten, sei von aller- zöchster Bedeutung, sondern auch seine politi

schen Zwecke würden durch den deutschen Han del beeinträchtigt. — Hierin liegt allerdings etwas Wahres: der russische Emissär, der in Persien und Armenien geheime Minen gra ben, der dort ebenso wie in China die Unzu friedenheit schüren, Verschwörungen anzetteln, zur Auflehnung gegen die herrschende Gewalt aufstacheln sollte, um bei dem so herbeigeführ ten Ruin dieser Länder deren Besitzergreifung durch Rußland vorzubereiten, fand überall den deutschen Kaufmann als seinen Gegner vor. Standen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/28_02_1863/BTV_1863_02_28_2_object_3022813.png
Seite 2 von 6
Datum: 28.02.1863
Umfang: 6
sie jedoch so niedrig anschlagen, daß damit kein besonderes Aufsehen ver ursacht werden dürfte.' Paris, 23. Febr. Die Rede des Grafen Russell im Parlament über die polnisch -preußische Conveniion hat Oel in's Feuer gegossen. Die Erklärung des edlen Grafen: „daß das jüngst angeordnete Rekrutirungs- Regime in Polen die unklugste und ungerechteste Maß regel sei, die Rußland je beschlossen, und daß nie ein englischer Minister wagen würde sie zu vertheidigen,' in Verbindung mit der anderen: „daß der englische

. Mag Der Inhalt der mit Rußland ge- schlossenen Convention sein, welcher er will, bei dem Abschluß hat das preußische, Kabinet einen solchen Mangel an Geschick bewiesen nnd zu einer für Preußen so nachtheiligen Ausfassung seiner Politik Veranlassung gegtben, daß es schon durch diesen Fehler und diesen Taktmangel an Halt so verloren, um dem Stur» nahe zu sein. ° ^ 24. Febr. Ein telegraphisch erwähnter Ar. tlkel der heutigen „France,' gezeichnet .vom Sekretär ^der Redaktion,, sagt des Näheren

: Im Augenblicke, wo SV« Italien sich beruhigt, steht Polen auf, und Rußland und Preußen vereinigen sich durch eine Convention, welche der Keim einer politischen Allianz ist. Frank, reich und England nähern sich einander nnd ziehen Oesterreich zu sich heran. Nachdem der Artikel die Beunruhigungen constatirt hat, prüft er den Sinn und die Tragweite der polnischen Revolution, und weist die Nothwendigkeit einer billigen Lösung dieser Frage nach. Ein unterjochtes Polen sei nicht mehr möglich, wenn Oesterreich

feine constitutionellen Einrichtungen mit so viel Voraussicht entwickelt, wenn Rußland selbst weise Reformen vorbereitet. Der Artikel constatirt, daß Rußland das System der Concessionen in Polen inaugurirt habe, unglücklicherweise war die Rekruti. rung die Klippe dieser Wiederversöhnung. Gegen, wärtig hat der Kampf begonnen, uud die Frage ist vor die öffentliche Meinung und vor die Diplomatie gebracht. Der Artikel prüft sodann, ob aus dieser Sachlage ein Krieg entstehen werde. Die Annahme

, Rathschläge ertheilen kann. Ohne Zweifel ist die Convention zwi schen Rußland und Preußen gewichtig, bedauernswerth. Unklug; allein diese Convention darf nicht als eine Schranke angesehen werden, welche Europa in zwei Hälften zerschneidet. Wenn Frankreich einen Vorwand für die Verwirrung suchte, die Convention würde diesen schon gebildet baben. Durch die Convention haben Rußland und Preußen Fragen erhoben, welche man nicht hätte aufrühren sollen. Die Initiative der beiden Mächte hat nicht unseren Ehrgeiz

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1879/29_01_1879/BTV_1879_01_29_2_object_2879198.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.01.1879
Umfang: 8
und durch sie die Annexion verlangen lassen. Oesterreich-Ungarn stehe in Bosnien im Dienste des PapiSmuS und Jesuitismus und wolle Alles katholicisiren. Oesterreich-Ungarn habe niemals Ruhe und Ordnung gewollt, sondern immer geschürt, um eine ewige Handhabe für die Occupation zu haben. Man habe auch mit Rußland herumgelogen, die Mis sion Snmarakow'S abgelehnt, sich nicht getraut, in Berlin die Annexion zu verlangen und am Ende ein OccupatiouSmaudat angenommen, das gegen die Süd slaven und damit auch gegen Rußland

ist. Und Der gleichen haben russische Diplomaten mit unterschrieben! Oesterreich werde dem Beispiele Englands folgen und Bosnien ebensowenig herausgeben, wie jenes Gibraltar und Malta herausgegeben hat. Es sei zweifellos, daß Oesterreich-Ungarns Politik gegen Rußland gerichtet sei, und man möge sich in Rußland nicht darüber täuschen, daß die Oesterreicher in der nächsten Zeit an Deutschland einen guten Verbündeten finden werden — wenn eS sich nur darum handelt, Rußland zu schädigen. Das serbische „Volk' scheint

-rnmelische.n EomMission als gleichbedeutend - mit der Verlän gerung der russischen Occnpation Ost-RnmelienS dar zustellen belieben, den thatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechen. Es ist kein Geheimniß, daß Rußland an fangs dc>S Letztere als durch das Erstere nothwendig gemacht ansah nnv bei den Mächten dahin wirkte, daß dieselben seine Anschauung als die richtige aner kennen und zu dem Geplanten ihre Zustimmung geben möchten. Nun ist aber Rußland hier bei allen Mächten einer entschiedenen Opposition

begegnet und hat, wie man hier (das ist in Wien) annimmt, nunmehr ganz die Absicht aufgegeben seine Truppen länger in Bulgarien und Ost-Rumelien zu belassen, als dies der Berliner Vertrag gestattet. Man glaubt sich hier zu dieser Annahme um so mehr berechtigt, als Rußland seitens unseres Auswärtigen Amtes über die hier herrschenden Anschauungen in klarer, nicht mißzuver stehender Weise unterrichtet wurde nnd nun sehr wohl weiß, daß man seitens unserer Regierung den aus dein Berliner Vertrag fußenden

Standpnnct niemals auf zugeben gedenkt. Nach einer Meldung aus Konstantinopel vom 27. d. MtS. hätte das Londoner Cabinet in Bezug auf die dreimonatliche Verlängerung der Vollmacht der ost-rumelischen Commission sich dahin erklärt, daß eS bei dem Umstände, als eine solche Verlängerung au« dem Berliner Vertrage abzuleiten sei, die ausdrückliche Stipulirung derselben für überflüssig erachte. Im Uebrigeu hat seither Rußland- der Verlängerung der Vollmachten zugestimmt. Der russisch-türkische Frle

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1856/11_04_1856/BTV_1856_04_11_2_object_2996545.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
-deutsche Zolleinigung nicht nur leicht durchführbar, sondern sogar unvermeid lich zu machen. Preußen ist durch den Zollverein ge hindert, in seiner Handelspolitik mit Oesterreich in Kon kurrenz zu t reten , und es tritt der vor einigen Jahren auch die Zahl der Landtruppen war, die^sie an Bord hatten, nicht hier nnd da einen Versuch wagen könnten, irgend einen Coup an dem oder jenem Punkt der Küste zü versuchen. Mußte doch selbst Rußland, bevor es das Bombardement von Sweaborg und das vergebliche

ja zum Theil die Bewachung der eigenen Flotte anvertraut war, längs seines baltischen Küstengebietes besetzt zu halten, sehen wir Rußland aus einer mehrere hundert Meilen langeil Küstenstrecke diemben ^eriheidigungsanordnungen treffen, als handle «s sich darum, der Invasion eines LandheereS zu be gegnen; gerade die Länge der baltischen Küstenlinie, deren Vertheidigung eigentlich die Ausgabe der russischen Flotte ist, und cmdereneitö hcm Gecmer nl Gebote Itehende Krast ves Dampfes und der Gebrauch

der Schraube, die ihm gestatteten, bald hier, bald da zu erscheinen nnd sich ,nr verschiedene Unternehmungen zu theilen, nöthigten Rußland, sein dortiges Vertheidi- gungSsystem mit der größten Sorgfalt zu organisiren. Die nördliche Verthcidigungslinie Nußlands umfaßt sonnt das Großsürstenthum Finnland auf dem rechten undenkbare AuSgang ein, daß Oesterrcich in der deutschen Zollverfassung daS anregende Element wird. Der Zoll verein mag sich vorsehen! Stillstand ist jetzt mehr als je der entschiedenste

, so packte Flügel, Esthland und da^ Gouvernemenr Petersburg im Centrnm, endlich Liefland und Enrland auf dem linken Flügel. Dort befehligten: der General Berg über das finnländische Korps und die erste Grenadier division ; General Rüdiger, der an Linientruppen nur die erste Garde-Infanteriedivision und eine Kavallerie- division unter seinem Kommando hatte, sowie General Sievers über das baltische Korps, das fast durchweg aus Reservetruppen zusammengesetzt war. Oesterreichs drohende Haltung Rußland

gegenüber hatte bereits im September 1854 das Vorschieben russ. Truppeinnassen gegen die galizische Grenze zur Folge, wohin auch eine Division der noch in Petersburg be findlichen Garden sich in Marsch setzte. Es drohte mit Oesterreich znm Bruch zu kommen und Rußland sah sich somit genöthigt: Ein zweites eventuelles Kriegstheater zu besetzen nnd zwar längs der österreichischen Grenze von Krakau bis uach Podolien uud zu dem Dniester, beiläufig gesagt eine Strecke, von nahe an 15t> deutschen Meilen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/31_07_1937/AZ_1937_07_31_1_object_1868556.png
Seite 1 von 6
Datum: 31.07.1937
Umfang: 6
gleichkomme. iPlymouth sprach der deutsche Botschafter »bentrop. der Rußland für das Scheitern lischen Vorschläge in erster Linie verant- 1 mache. Im britischen Plan, sagte er, stellt ttennung der Kriegsrechte ein wesentliches ^ für die Stärkung der Kontrolle und des snischungsabkommens dar und als solches M der Freiwilligenfrage gänzlich unabhän- j Russen haben versucht, durch Prozedurma ke Kriegsreckt-Frage vom Plane zu strei- ^ ihnen das Manöver nicht gelang, erklär- Idiesen Punkt als unannehmbar

, ms folgt, daß jede weitere Diskussion des lunnütz ist, wenn Rußland seine Haltung dert. Und Rußland wird sie sehr wahr- nicht ändern, den» es will die Bolschewi- Spaniens. Der Nichteinmischungsaus- Ildet ein Hindernis für seine Pläne. Die beschicke wenden sich immer mehr zugunsten lonalspanier. Rußland aber zeigt sich mehr ìcils eine Bedrohung der westlichen Zivils diesen Umständen behält sich Deutschland I-rlichs Ueberprüfung seiner Haltung vor. abgelehnt. Man kann nicht eine bestehende Sache

mit einer nicht bestehenden in Zusammenhang bringen. Ehe man von irgendeinem Zusammen hang zwischen Freiwilligen und Kriegsrechten sprich!', müssen Rußland und Frankreich dem Ausschuß erklären, ob sie Franco als kriegfüh rend anerkennen wollen oder nicht. Corbin verweigerte die Antwort. Maisky kam ihm mit einer langen Erklärung zu Hilfe, in wel cher er auf monotonste Art wiederholte, Rußland werde in keinem Falle Franco als kriegführend anerkennen. Monteiro bemerkte, jede Anerkennung vonseiten Sowjetrußlands wäre

für General Franco im Grunde nichts weiter als eine Beleidigung. Ruß land ist der wahre Feind, gegen den Franco kämpft, und es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß die Nationalspanier eine eventuelle Aner kennung durch Rußland ablehnen würden. Wenn Rußland glaubt, die Nationalen zu schädigen oder zu verdächtigen, so täuscht es sich: Rußland schä digt mit seiner Haltung die Tätigkeit des Aus schusses und nicht die Nationalen, den britischen Plan und nicht die Geschicke Francas. In seiner weiteren

müßte. Von einem so „flagranten Ein mischungsakt' will Rußland weder jetzt noch'in Zukunft reden hören. Wenn alle Freiwilligen Spanien verlassen müßten, dann könnte Ruß land sich dazu verstehen, einige Aspekte (die Nolx sagt nicht, welche) der britischen Vorschläge, die Moskau heute zu diskutieren sich weigert, in Be tracht zu ziehen (ohne Verpflichtung natürlich). Immerhin ist die Evakuierung der Freiwilligen, nach Ansicht Moskaus, praktisch unmöglich, denn weder Franco, noch die Mächte

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/11_01_1888/SVB_1888_01_11_2_object_2460704.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1888
Umfang: 8
, die Schwester der Königs von Italien, ist die einzige aus dem Hause Savoyen, welch? dem Papste ein Jubiläumsgeschenk überreichte. Sehr viele mächtige Freunde der königlichen Familie haben indeß ihren Wunsch nach einer Aussöhnung durch werthvolle Geschenke an den Vatikan ausgedrückt. — Der Papst empfing die Großherzogm von Toscana mit dem für den Empfang von Souveränen herkömmlichen Ceremonie!!. Von den Großfürsten Paul und Sergins von Rußland ist ein Glückwunsch-Telegramm eingelaufen. Somit scheint

angreift. Was das gesonderte Abkommen mit Rußland betrifft, so wird aus Pest offiziös berichtet, Oesterreich lehne jedes gesonderte Abkommen mit Rußland ab; der Berliner Vertrag habe die Verhältnisse Bulgariens durch Beschlüsse aller Großmächte geregelt. Wenn Aenderungen vorgeschlagen oder auf die Ausführung früher getroffener Bestimmungen gedrungen wird, so müssen alle Signaturmächte befragt werden; dann hat Oesterreich gleich Rußland eine Stimme, nicht mehr nicht weniger. Eine bevorzugte Stellung

im Orient gestehe Oesterreich keiner Macht zu und nehme darum solche auch nicht in Anspruch. Rußland müsse sich mit Europa verständigen, nicht mit Oesterreich allein. Zugleich wird erklärt, daß Graf Kalnoky von jenem Programm im Orient nicht um Haaresbreite ab zuweichen gewillt sei, welches er und TiSza unter Zustimmung der Volksvertretungen wiederholt dargelegt haben. — Was die bosnische Frage betrifft, welche von den russischen Blättern aufgeworfen wird, so ant wortet die „Presse', daß die Stellang

Oesterreichs in Bosnien auf dem Art. 25 des Berliner Vertrages be ruhe und an keinen Zeitpunkt gebunden sei. Das Occu- pationsmandat könne niemals Gegenstand einer Com- pensation, sei es direkter oder indirekter Natur, sein, und auch nicht Gegenstand einer internationalen Kündigung werden. Wolle Rußland eine Verständigung, dann sei die Basis dafür nicht in Bosnien, sondern in dem Berliner Vertrage zu finden, dessen Aufrechterhaltung in Petersburg so entschieden beiont werde. — Die „Magdeburger Ztg.' äußert

sich dahin: „Will Ruß land aufrichtig den Frieden und verlangt es in Bul garien Nicht mehr, als der Berliner Vertrag ihm einräumt, so findet es in Deutschland einen Bundesgenossen, der auch in Wien ein gewichtiges Wort hiefür einzulegen bereit ist. Gedenkt aber Rußland in Sophia einfach die Herrschaft anzutreten und jede Selbstständigtett Bulgariens zu vernichten, so wird es Deutschland zwar nicht zum direkten Gegner, aber noch weniger zum Bundesgenossen haben. Mit anderen Worten : Wien und Petersburg

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/27_04_1935/AZ_1935_04_27_1_object_1861380.png
Seite 1 von 6
Datum: 27.04.1935
Umfang: 6
an einer amtlichen Feier am Grabmal des Unbekannten Soldaten teilgenommen habe. Diese Geste sei als ein Be weis für die Freundschaft zu betrachten, die nun endgültig zwischen der Türkei und Frankreich wie der hergestellt sei. Nichtangriffsvertrags » Verhandlungen zwischen Rußland und Japan London, 26. April Wie aus Tokio gemeldet wird, werden zwischen dem jqpanischen Außenminister und dem sowjet russischen Botschafter Verhandlungen über einen russisch-japanischem Nichtangriffsvertrag geführt, die rasch

fortschreiten rmd zu einem Abschluß füh ren düxften. „Daily Herald' sagt, daß dieser Bertrag durch-ein Offensiv- und Defensivbündnis ergänzt werde, das sich zwischen Rußland und Mandschu- kuo ausbreitet, eine Regelung herbeiführt. Sowjet rußland soll Mandlchukuo eine Anleihe von 10 Millionen Rubeln gewähren. Außerdem ist die Or ganisierung von Luftpostlinien zwischen der Sow jetrepublik und Mandschukuo geplant. Die mon golische Armee soll von russischen Offizieren aus gebildet werden und Rußland

Mann findet jeden Tag neue Nachahmer. Polen und die Westmächte Warschau, 26. April Die polnische Politik hat die Verbesserung ihrer Position gegenüber Frankreich, die sie sich mit der Abstimmung für die Genfer Entschließung gegen die deutsche Aufrüstung erworben hat, sofort kräf tig ausgenützt. Die Ruhe, mit der man jetzt das Hin und Her der französischen Meinungskämpfe über den Abschluß des Vertrages mit Rußland verfolgt, sticht auffällig von den Besorgnissen ab, welche durch die französisch

-russischen Verhandlun gen vor Genf hier geweckt wurden. Es scheint zwar nicht zuzutreffen, daß Laval seinen polnischen Kol legen feste Versprechungen über die Begrenzung der neuen Bindungen an Rußland gemacht hat. Aber die Warschauer Regierungskreiso glauben sich darauf verlassen zu können, daß das polnisch- französische Bündnis in Paris jetzt wieder positiv bewertet wird und daß man dort vor allem auf gewisse militärische Hinweise achten wird, die den Wert jeder russischen Hilfeleistung für Frankreich

des Fliegens miv bloßer Muskelkraft kein Problem mehr ist. De» bekannte russische Fallschirmspringer KaharokoiH hat sich in einer Höhe von 3000 Metern aus dein Flugzeug geworfen und konnte sich 1200 Meter !i^ horizontaler Richtung mit bloßer Betätigung von' Flügeln, die an seinen Armen lind Beinen ange«' bracht waren, fortbewegen. Hierauf öffnete er den Fallschirm und stieg sanft zu Boden. i Es ist dies der zweite gelungene Versuch dieses Art, der in Rußland ausgeführt wird, und dey vierte in der ganzen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1927/17_06_1927/PUB_1927_06_17_1_object_983975.png
Seite 1 von 10
Datum: 17.06.1927
Umfang: 10
4.—. In das Ausland Lire 7.—. Steuer bei jeder AbonnementSzahlung 1v Cent. Bestellungen an die K. Mayl'sche Buchhandlung und Buchdruckerei in Kruuico. PllilillUe BMMllll. Vlnturteile in Rußland, deren politische Gründe und der«« Folgen. — Regierungswechsel in Rumänien. Jugoslawien «nd Albanien. — Ausfichten in Genf. Rußland hat auf die Ermordung des Sowjet- aesandten in Warschau mit einer Reihe von Blut- lMlenMl!SöMt/M alten Familien um deren bestes Mitglied beraubten. Die Gründe dieser Urteile, welche übrigens

in der Presse verurteilt werden, sind nicht unschwer zu erkennen. Rußland glaubt, daß der alte Geist des zarischen Rußland nicht gänzlich verschwunden ist, ja Rußland zeichnet England der Gemeinschaft mit dem zaristischen Ueberbleibsel, (das im übrigen gar nicht so klein ist wie man gern annehmen möchte) und hat Furcht, daß die ganze Herrlich keit des Sowjetssystems eines schönen Tages am Ende sein könnte. Die bolschewistische Idee, die schon stark verwässert erscheint, erhält durch diese Urteile neue

Nahrung im Innern, wie man aus den Reden am Sarge Wojkows entnehmen konnte. Nur darf man sich in Rußland nicht einbilden, daß diese Art von Regierung und diese Art von Ereignisse für das System eine Reklame in den andern Ländern ist. Es gibt augenblicklich zwei Länder wo man derart mit Bluturteilen die Leute bearbeitet: das eine ist Rußland und das andere Mexiko. Bei beiden sind die Gründe dieselben: mit Gewalt etwas erreichen zu wollen und es nicht können. Die politischen Folgen dieser' Urteile

, welche sich nur indirekt auswirken, sind für Ruß land wie man an den Blätterstimmen entnehmen kann, nur ungünstig. Rußland hätte der eng lischen Regierung keinen größeren Gefallen tun können, als durch diese Urteile sich die Verurteil ung der ganzen Welt zuzuziehen. Man läßt die englische Regierung, die man verschiedentlich und oft ziemlich empfindlich angegriffen hatte, heute in Ruhe. Es ist eine Absonderung zu bemerken, die sicherlich nur zum Schaden der russischen Idee sich auswirken muß. Man kann getrost sagen

nicht halten oder nicht die Partei. Die Folgen dieser Urteile können für Rußland selbst nur nachteilig sein, während sie für die Gefahr Rußlands wieder ein Grund mehr sind, sich in ihrer Stellung zu sichern. Was die direkten Folgen betrifft, so läßt sich heute schwer ein genaues Bild festlegen, weil die Blätter viel zu viel einseitig eingestellt sind. Die russischen Blätter behaupten England wolle mit Gewalt den Krieg provozieren und tue alles, um Rußland zu reizen. Hingegen ist Rußland

18
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1905/28_09_1905/BRC_1905_09_28_2_object_128388.png
Seite 2 von 8
Datum: 28.09.1905
Umfang: 8
haben diese vielumstrittene und arg zerzauste chinesische Provinz binnen IV2 Jahren, d. i. bis 6. März 1907, gänzlich zu räumen. Nur zur Bewachung der Eisenbahnen dürfen auch in Zu kunft Wachmannschaften in der Mandschurei zurückbleiben und zwar je 15 Soldaten per Eisen bahnkilometer. Demnach darf Rußland in der nördlichen Mandschurei 22.500 Mann, Japan in der südlichen 12.750 Mann dauernd stehen lassen. Natürlich ist damit mittelbar zugestanden, daß sie auch berechtigt seien, in den bezüglichen Gebieten

die Militärgewalt auszuüben und die chinesische Verwaltung zu überwachen. — Auf drei Punkte der von Japan ursprünglich aufgestellten Friedensbedingungen ging Rußland nicht ein. Japan hatte verlangt, daß Rußland sich für alle Zukunft verpflichte, im Stillen Ozean keine größeren Seestreitkräfte zu unterhalten, weiters daß es die im Verlauf der Ereignisse nach neutralen Häsen geflüchteten russischen Kriegsschiffe aus ufere und endlich, daß Rußland an Japan eine Kriegsentschädigung zahle, deren Höhe

— nach allerdings nur unbeglaubigten Angaoen — auf orn Milliarden Franken beantragt war. Die vewen ersten Forderungen hatten keine eigentliche sachliche Gmndlage, weil unter den nunmehr ge schaffenen Umständen die Unterhaltung einer starken russischen Flotte in Ostasien ohnedies kaum denkbar ist, da Rußland dort keine jederzeit zu gänglichen Häfen mehr besitzt — und auf die paar geflüchteten russischen Kriegsschiffe konnte es Japan ja auch nicht ankommen, dafür stellten sie einen zu geringen Wert dar

. Diese zwei Be dingungen hatten anscheinend vielmehr den Zweck, Rußland in den Augen der Welt zu demütigen, wozu dieses sich jedoch nicht hergab, was ihm auch nicht zu verdenken ist. Japan tat gut daran, diese zwei Forderungen, ihres bitteren Beige schmackes wegen, des ehesten fallen zu lassen. Anders verhielt es sich in betreff der Kriegs entschädigung. Daß die Japaner eine solche be gehrten, kann ihnen nicht verargt werden. In den Kriegen während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde

es allgemach Sitte, von dem Besiegten den pekuniären Ersatz der auf gelaufenen Kriegskosten zu verlangen. Dem völlig Ueberwundenen blieb schießlich ja nichts anderes übrig, als zu allem andern Ungemach auch diese harte Pille hinabzuwürgen. In solcher ver zweifelten Hilflosigkeit befand sich Rußland aber noch durchaus nicht. Rußland ist von Japan wohl in Ostasien geschlagen worden, es ist aber keineswegs niedergeworfen. Seine eigentliche Stärke fußt in Europa und hier gebietet es noch über Millionen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1856/11_04_1856/BTV_1856_04_11_1_object_2996543.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
l fl. M kr. «M. Die.Tiroler Voll»- »ad Cchüye,Leitung erscheint wöchentlich dreimal. Prei» halbjährig l fl. 2l kr., »er Post belogen fl. «> kr. ^M. Ueber Amtliches. Friedensgedanken. Wien, dieNational-Zeitung über dievsterr.Tarifänderungen. Mittheilung der k. t. Konimission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmal?. Vo m Jnn, die Jnndampfschifffahrt. — Hamburg, der Mörder Timm. Pari«, Graf Orloff. Reise des Kaisers von Rußland nach Paris. AuS Heine's Testament. — Straßburg, Truppen aus der Krim. Fallen der Kornpreise

Krieg sei zur Geißel ge worden für diesen Frevel, und Gott habe gezeigt, daß er die Rechte der schwächeren Völker nicht der Will kür der Ueberinnthigen überlasse. Noch vor kurzem galten England und Rußland für Kolosse, die, über das Völkerrecht erhaben, ««beschränkte Gewalt besitze«. England sollte im Namen der Huma nität und Freiheit befugt fein, nach Belieben da und dort in Landesangelegenheiten sich zu mischen, moralische und Physische Revolutionen anzuzetteln und zu unter stützen

, ja selbst mit Waffengewalt die Kleinern nieder zuwerfen. Rußland wurde als eiue zu.^ün'o unüber windliche, wo nicht gar unangreifbare Macht dargestellt, und es ist noch kein ganzes Jahr abgelaufen, seit uns Blätter der höchsten Intelligenz in Berlin die Nutzlosig keit jedes Widerstrebens gegen die russischen Plane zu beweisen versuchten. Schon sollten wir Deutsche wenig stens in Rußland mit stummer Ehrfurcht jene Macht > verehren, von deren Gnade wir unser politisches Da sein kümmerlich fristen, bis es dem Czaren

gefällig sein werde, uns aus Rücksicht für die „Guten' seiner väter lichen Liebe einzuverleiben. Daß der Czar vorerst die Türkei beliebig zu einem neuen byzantinischen Reiche oder zu russischen Provinzen umgestalte, schien gewissen deutschen Staatsrechtslehrern und Diplomaten eine aus gemachte Sache; sie nahmen keinen Anstand, an die Stelle deS Völkerrechts oder derjenigen Ansprüche, welche andere, civilisirte Völker Europa's an die Türkei ebenso gut zu machen befugt sind, wie Rußland, ein .ins iiöro

- tlilsrium, eine sucvossio contra tadulas zu fttbstitllircn — gestützt anf russische Tradition, auf ein Testament Peter deS Großen, an dessen äußerer RechtSgiltigkeit bis dahin nicht gemangelt habe als die n,li«io Iil-rcli- Unis, d. h. die Antretung der Erbschaft. So die deutsch- russischen Hosjuristen, und mich im Publikum hat eS nicht an Solchen gefehlt, die in dem völkerrechtswidri gen Vorgehen Rußlands — „eine heilige Mission deS Kreuzes gegen den Halbmond' erblickten. Beide — England und Rußland

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1905/28_10_1905/BZZ_1905_10_28_1_object_396659.png
Seite 1 von 12
Datum: 28.10.1905
Umfang: 12
im vor hinein zu bezahlen. Utanulkipte werden nichl zurückgesandt. N s s s s s Mit 52 Unterhaltung» - Beilagen. «»«»«» Sir. S48 Samstag, den Ä«. Oktober isos. Arruwrechßelie Nr. r>!>. «S. Jahrg. Die heurige Stummer i st 12 Seiten stark. Die Rtliiililtiou ohne Waffen. Die Revolution in Rußland, die lmrge ange» kündigte, die große Revolution ist auszebrochon. Aus den Revolten ist die große Revolution ge worden. Und eine merkwürdige Revolution, eine Volkserhebung, wie sie noch nie

da war. Gegen diese Revolution kann keine Waffengewalt wirken, in dies« Volkserhebung kann man nicht hinein, schießen, wenn man das auch noch hier und dort versucht. Wie eine Mauer, eine undurchdringliche, hat sich in Rußland das Volk erhoben... Es geschehen Zeichen und Wunder in unserer Zeit. Könige werden entthront, und das vollzieht sich in geradezu diskreter Form, in alle! Höflichkeit, lein Tropfen Blut fließt. Eine furchtbare Revo lution bricht aus und sie will kxin Blut vergießen. Die Führer der Volkserhebung erklären

dies aus drücklich, aber diese Revolution ist unwiderstehlicher als diejenige, die das Beil der Guillotine in Be wegung fetzte. In Rußland ist der Generalstreik aus den Eisenbahnen ausgebrochen, er lähnrt den Verkehr von Menschen und Gütern, er bringt das nährende Blut des Staates zum Stocken, aber der Generalstreik hält nicht still bei den Eiseir- bahnen, er dehnt sich aus auf alle Branchen der Approvisionierung, auf Schlächter und Bäcker, er setzt die Wasserleitung außer Betrieb, er verbietet den Apothekern

, die Arzneimittel zu verabreichen, er entläßt die Schüler aus der Schule, die Lehrer streiken an den Militärschulen, die Ingenieure al ler technischen Betriebe leisten einen Eid, in den Streik zu treten — alle Räder stehen still in Ruß land, und die sich noch drehen, noch surren und lausen, sie sollen zum Stillstand gebracht werden; das ist die große Revolution in Rußland, die Re volution ohne Waffen, der Generalstreik als letztes politisches Mittel. Die Eisenbahnarbeiter und Angestellten

haben sich in die erste Reihe dieser Revolution gestellt, sie sind vor Witte erschienen der der kommende Mann genannt wird und dem man von oben und von unten gleicherweise mißtraut. Sie haben von ihm polirische Garantien und Freiheiten und die Einberufung einer auf dem Wege des allgemeinen und direkten Wahlrechtes gewählten konstituieren den Versammlnng verlangt. Man schießt hente in Rußland nicht mehr anf Arbeiterdeputationen. wie man vor drei Vierteljahren noch auf einen Zrrz des Volkes schoß, der im Schutze

21