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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 18
Datum: 28.01.1911
Umfang: 18
möglichst abschwüchen, am liebsten demen tieren würde. Den Gefallen hat Pichon aber ihnen nicht getan, weil er es eben nicht konnte und weil er kein anonymer Unver antwortlicher sondern eine im Vordergründe stehende amtliche Persönlichkeit ist, die sich Entstellungen und Fälschungen nicht leisten kann, ohne sich einer großen moralischen Katastrophe auszusetzen. Vor allem wieder holte Pichon die Feststellung des deutschen Kanzlers, daß Deutschland und Rußland sich verpflichtet hätten

, an keiner feindseligen Verbindung gegen den anderen Teil mitzu wirken. Wozu nützt uns dann der große Freund und Verbündete? fragen die Re- vanchards in Frankreich jetzt wieder einmal, wenn er uns und England nicht gegen Deutschland helfen will? Und was ist das für ein Dreiabkommen, wenn Rußland, dessen Freundschaft sich England ein so großes Opfer hat kosten lassen, nun mit Deutschland die schönsten englischen Pläne zerstört, indem es in Sachen der England so verhaßten Bagdadbahn Deutschland den Rücken stärkt

des Königs Eduard das Verhältnis Frankreichs zu England gelockert habe, will Pichon trotz aller Anzeichen des Gegenteils nichts wissen. Einen kleinen Vorbehalt machte der Mi nister bloß für Oesterreich, weil er weiß, daß Rußland die Annexion Bosniens noch nicht ganz verschmerzt bat. Der Haupt punkt der Rede bezog sich aber auf die Frage, ob das Potsdamer Abkommen den Zweibund gelockert habe. Hier ging Pichon etwas mehr ins Einzelne. Wenn Pichon jetzt versichert, Frankreich sei bereit gewesen, Rußland

zu Hilfe zu ziehen, wenn Rußland selbst in der Annexion Bosniens einen eusus be\\i erblickt hätte, so muß man sich darüber doch ein wenig wundern, denn der zähe Widerstand, den Frankreich bei jener Ge legenheit der maßlosen Hetzarbeit Englands geleistet und die gleichzeitige Unzufriedenheit Rußlands gaben doch ein anderes Bild. Auch hat nach Pichon der damalige russische Minister des Aeußern und heutige Pariser Botschafter Jswolski damals ausdrücklich versichert, es liege kein ea8U8 belli

vor. Tatsächlich war ja aber auch, wie man sich erinnert, Rußland gegenüber Oesterreich in dieser Frage festgelegt und so liegt doch eigentlich weder für Frankreich noch für Rußland heute ein Anlaß vor, wegen der damaligen Bewährung des Zweibundes große Worte zu machen. Dafür, daß das Potsdamer Abkommen die Festigkeit des Zweibundes ebensowenig beeinträchtigt habe, nannte Pichon lustigerweise als Hanpt- zeugen den Reichskanzler Bethmann-Holl- weg. Er zitierte dessen Worte im Reichs tag, wonach die Vereinbarung

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 28.04.1922
Umfang: 8
und der Svndikate. Denn da ließ sich viel Geld ver dienen. Seine Praxis brachte ihm jährlich mehrere hun derttausend Franken ein. Poincaree ist Lothringer, d. h soviel, wie Poincaree ist eingefleischter Franzose und Deutschenhasser von Jugend auf. Poincaree war schon vor dem Weltkriege Präsident der Republik Frankreich und wandte damals alles auf, um Rußland in den Krieg gegen Deutschland zu Hetzen, was ihm nur zu gut gelang, so gut, daß Rußland schon im Fahre 1913 Zu schlägen wollte und dazu in voller

hat. Das geschah im Fahre 1895. Fapan ek- hielt an Stelle des ersehnten Korea, welches ledig lich von China unabhängig erklärt wurde, nur die ziemlich wertlose Insel Formosa und obendrein be kam es keine Kriegsentschädigung. Inzwischen hatte das übermächtige Rußland sein Hauptaugenmerk auf die Gebiete des äußer sten Ostens gelenkt. Rußland erstrebte die Erwer bung eines pachtzinsfreien Hafens am Weltmeere und jo baute cs von Sibirien aus vorstoßend den Haf.n von Wladiwostock aus. Gleichzeitig griff

aber Rußland mit gieriger Hand nach der Mand schurei, um sich die ungeheuren Kohlenlager da selbst — ganze Gebirge bestehen dort aus Kohle — nebst dem großen Eisenvorkommen zu .sichern. Obendrein wurde von Rußland der an der Süd spitze von Korea liegende Hafen Port Artur auf hundert Fahre gepachtet, was bekanntlich ein Ein sacken auf Nimmerwiedersehen bedeutet. (Siehe Gibraltar, Calais, Malta usw.) So war Rußland am besten Wege, den Japanern die berühmte „offene Türe" nach China und Korea zuzuschlagen

. Da aber Rußland durch Turkestan und durch schlau abgeschlossene Berlräge mit dem Emir von Afghanistan in bedrohliche Nähe von Indien ge kommen war — es hatte sogar schon am Panier plateau festen Fuß gefaßt — so mußte es natürlich Englands größtes Mißtrauen Hervorrufen. Die drohende Festsetzung Rußlands am Stillen Ozean und in China war also nicht bloß den Japanern unangenehm, sondern auch den neidischen Englän dern und Amerikanern. England sann auf Abhilfe. Es wollte beide ihm gefährlichen Mächte Rußland

und Fapan unschädlich machen, ohne selbst irgend- e wie die eigene Haut zu riskieren. Fa noch mehr. Wenn es gelang, den ELpanstonsdrang Rußlands vom Osten nach dem Westen zu verlegen, wenn es Rußland dahin brachte, auf den alten Traum Pe ters des Großen — die Eroberung Konstantino pels — zu verfallen, so war doppeltes erreicht: einerseits hatte das wertvolle Indien auf etliche Iahrzehnie Ruhe von Rußland, andererseits mußte Rußland wieder eine aktive Balkanpolitik verfolgen, was im weiteren Verfolge

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1905
Umfang: 8
Ehren empfangen und in das Arsenal gebäude. das für die Verhandlungen reserviert ist, geführt. Den Vortritt bei den Ehrenbezeigungen hat Rußland, weil es bei den Vereinigten Staaten durch einen Botschafter vertreten ist, während Japan nur einen Gesandten in Washington hat. Die Russen, besonders Witte,' werden von den Paukers bei jeder Gelegenheit mit übertriebenen Sympathiekundgebungen begrüßt. Am Mittwoch wurden die Verhandlungen mit Ueberreichung der beiderseitigen Beglaubigungen eröffnet

, die Beglaubigungen wurden für ausreichend befunden. Daß die Verhandlungen zum Frieden führen werden, dafür sind zur Zeit sehr wenig Aussichten vorhanden. Witte hat geflissentlich wiederholt seine und die An schauungen der ruffischen Regierung durch Preßvertreter bekannt gegeben. Danach will Rußland weder einen Zollbreit russischen Gebiets abtreten noch eine Kriegs entschädigung zahlen. Sachalin soll also auch nicht abgetreten werden. Wenn auch Sachalin jetzt äs kaoto den Japanern gehöre, äs Mrs werde es immer

ruffisch bleiben uno wenn die Japaner Geld hinein steckten, so seien das nur Borschüffe, bis Rußland im Stande sei, die Insel selbst wieder einzunehmen. Der Kehrreim ist immer wieder, daß Rußland keineswegs geschlagen sei und daß die inneren Zustände auf den Krieg in Ostosien keinerlei Einfluß hätten. Der japanische Delegierte Sato, der sich durch seine Offen herzigkeit auszeichnet, hat schon einmal diese Aeuße- rungen Wittes als „bluff" bezeichnet, d. h. als Auf schneiderei mit dem Zweck, den Gegner

, daß für Rußland kein Geld aufzutreiben ist, falls nicht Friede geschlossen wird. Die französischen und amerikanischen Financiers rieten Witte dringend zum Frieden, damit nicht eine ernste finanzielle Katastrophe über Rußland hereinbreche. (R e v o lutio n ä re Mo rd ta ten.) General Tenitz- laff in Byalistock (Rußland) ist am 9. durch zwei als Bauern verkleidete Mitglieder des Revolutionskomitees erschossen worden. Der General hatte bei den letzten Arbeiterunruhen Warschaus den ersten Befehl zum j Schießen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 29.03.1912
Umfang: 20
Jswolskys gewesen war, mußte die starke Hand Sassanoffs, der mit den Eigen- brödlern in der russischen Politik gänzlich auf- räumen will, verspüren. Man bringt die Af färe vielfach auch in einen ursächlichen Zusam menhang mit einer Verschlechterung der russisch türkischen Beziehungen, die durch die allzu pro- nonzierte Stellung, die Rußland bei den Frie densoerhandlungen mit Italien einnahm, und durch die Lage in Urmia verursacht worden ist. Urmia, ein kleiner Gebietsstreifen an der türkisch- persischen

Grenze, ist schon seit langer Zeit ein Streitobjekt zwischen der türkischen und russischen Regierung. Schon im Jahre 1847 wurde die Regulierung der Grenze durch einen Vertrag ver sucht, der im Jahre 1904 verbessert wurde. Aber eine endgültige Regelung gelang niemals. Durch Truppenkonzentrationen in diesem Gebiete, das für Rußland einen strategischen Stützpunkt von hervorragender Wichtigkeit darstellt, weil es den Uebergang nach Transkaukasien ermöglicht, hat die Türkei die Besorgnis der russischen

Regierung wachgerufen. So kam es, daß in der letzten Woche die Meldung über die Möglichkeit eines Krieges zwischen Rußland und der Türkei auf- treten konnte. Die Möglichkeit desselben ist kei neswegs ausgeschlossen, doch glaubt man, die Ge gensätze zwischen Rußland und der Türkei doch noch überkleistern zu können. In der Duma hat der Ministerpräsident durch eine großangelegte Rede, mit der er das Drei-Milliardenbudget vor legte, die unerbittlichen Kritiker über die trostlose Finanzlage des Riesenreiches

zum Schweigen ge bracht. Ein Zeichen, daß man in Rußland auf der Bahn einer Verständigung mit Oesterreich fortschreitet, erblicken wir darin, daß man die Valkanföderation, die sich bekanntlich direkt gegen Oesterreich richtete und eine Lieblingsidee Js wolskys und Tscharikows war, ganz ungeniert als „Chimäre" unter das alte Eisen wirft. Der große Bruderkampf um den amerikani schen Präsidentenstuhl, der sich zwischen den Re publikanern Taft und Roosevelt abspielt, wirft lmmer größere Wellen. Zu Taft hält

aber wird die Kriegslist nach wie vor die Sprache der Diplomaten sein, durch deren Anwendung, besonders -in jüngster Zeit, große Erfolge erzielt wurden. „Kriegslist" wird man lächelnd sagen und den Sieger beglückwünschen, denjenigen aber, depen Pläne scheitern, auch mit Spott überhäufen, ^.en in offener Feldschlacht Ueberwundenen kann Rußland und die Mittelmeeraktion Italiens. Aus Wien schreibt unser Korrespondent: Wie man Ihrem Korrespondenten mitteilt, liegt ! der deutsch-russischen Verstimmung folgendes zu grunde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 19.08.1905
Umfang: 8
und desto näher die Zeit/die uns ein freies, für alle Staatsbürger gleiches Wahlrecht bringen wird, diese Vorbedingung ftir eine friedliche soziale Entwicklung. England. Das Parlament wurde mit einer Thronrede vertagt, welche zunächst die Fortdauer freund schaftlicher Beziehungen zwischen den Mächten konstatiert und sodann auf die Verhandlungen hinweist, die zur Beendigung des beklagens werten Konfliktes zwischen Rußland und Japan im Gange sind. Die Thronrede gibt der auf richtigen Hoffnung Ausdruck

, daß die Beratungen zu einem dauernden und für beide Teile ehren haften Frieden führen werden. Die Dinge in Mazedonien und auf Kreta, heißt es wieder, bieten noch immer Grund zur Besorgnis und nehmen nach wie vor die Aufmerksamkeit der englischen Regierung, sowie der anderen Mächte in Anspruch. Norwegen. Bis zum 14. August war folgendes Resultat von der Volksabstimmung bekannt: 236.921 stimmten für die Trennung, 112. dagegen; Volkesstinime, Gottesstimme! Uußkand. Die Friedensverhandlungen zwischen Rußland

, so kann man daraus zumindest schließen, daß Rußland in hohem Maße erschöpft ist. Wohl hat Witte, der Vertreter Rußlands mit tönenden Phrasen in der Presse verkündet: Rußland kann nie in einen Frieden einwilligen, bei dem auch nur ein Zoll russischer Besitz abgetreten werden müßte. Aber die Entscheidung über Krieg und Frieden wird in Rußland nicht einzig von der Diplomatie abhängen. Die inneren Unruhen, die drohende Hungersnot, die infolge der Un ruhen hervorgerufene allgemeine Krife, wird an Rußland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.08.1909
Umfang: 16
eingeladen wurde.* Seit der Einverleibung Bosniens hat sich aber das Ver hältnis Oesterreichs zu England etwas unfreundlicher gestaltet, und zwar aus Verschulden Englands. Die Engländer glaubten, daß Oesterreich nach ihrer Pfeife tanzen werde, so wie es leider Frank reich und Rußland bislang taten. Weil sich Oesterreich von Eng land bezüglich Bosniens nichts vorschreiben ließ und Miene machte, das von England aufgehetzte Serbien über den Haufen zu rennen, gaben die Engländer schön klein bei. Der Stachel

, dann fuhr der Zar nach dem französischen Kriegshafen Cherbourg und hatte eine Zusammenkunft mit dem Präsidenten der französischen Republik, Fallieres. Von Cherbourg reiste er nach Cowes an der englischen Küste und stattete dem König Eduard einen Besuch ab und auf der Rückreise nach Rußland traf er in Kiel abermals mit dem deutschen Kaiser zusammen. Solche Besuche haben immer eine große politische Bedeutung. Es ist be kannt, daß Rußland zur Zeit der Annexion von Bosnien, Oesterreich gegenüber

eine unfreundliche Haltung eingenommen hat, und daß Kaiser Wilhelm den Russen deutlich zu verstehen gab, er werde sofort mit seiner HeereSmacht an der Seite Oesterreichs stehen, wenn Rußland Miene machen sollte, Oesterreich anzugreifen. $ J( | mal« war Rußland von England gegen Oesterreich und DeutW * aufgehetzt. Jetzt sieht Rußland seine Torheit ein und suchte! “ Fehler durch eine Annäherung an Deutschland und somit auchq Oesterreich gut zu machen. DaS paßt dem englischen König M' nicht, weshalb er mit Absicht

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 25.12.1914
Umfang: 8
gegen Frank reich, Rußland, England und den Hilssiruppen dieser Mächte nicht stark genug und deshalb sollte Oester reich-Ungarn vom Bunde mit dem Deutschen Reiche losgelöst werden. Aber unser Kaiser beobachtete Ni belungentreu: und er wies den Kaiser von Indien von sich. Rachegesühle stählten sich in der Brust Englands wider uns, und von da ab begann auch der Sturm gegen uns. Der Balkanbund wurde gegen uns gegrün det; Rußland sollte über Wien, allerdings nur zum vorübergehenden Aufenthalte

seine Milliarden in Rußland hineingesteckt, dann ist das Bündnis unzer trennlich und weder Frankreich noch England kann Das letzte Wort zur wollen wir in der Hauptsache dem Schauspieler Heß lassen, den unsere letzten Ausführungen über seine Zuschrift abermals bewogen, uns ein Schreiben zu schicken, dem wir deshalb vollinhaltlich Raum gewäh ren wollen, weil es teilweise das Wesentliche der stritti gen Sache zu illustrieren geeignet ist, denn abgesehen von der souveränen Geste, die man einem Mimen aller dings

werde, veranlaßte es Rußland, bei Frank reich auf die Einführung der dreijährigen Dienstzeit zu drängen, während es sich mit indischen und japa nischeil Truppen und einem klein wenig England be gnügt. Englisches Adelsblut zu vergießen sei unnötig. Es werde schon auch so gehen. Die Slaven Oesterreichs würden sich ja selbstverständlich in die offenen Arme Rußlands werfen, Oesterreich käme daher überhaupt nicht in Betracht, und die Franzosen und die R'.lssen träfen sich binnen vier Wochen in Berlin. Es ist ganz

Gefahren bringt als jene Invasion auf bri tischer Erde. England wird Indien verlieren, denn das Haupttor zu den Kolonien Indiens, Aegypten, wird in einigen Tagen in türkischen Händen sein. Von Süd afrika aus werden die afrikanischen Kolonien erobert werden und England wird sich wieder mit der Beschei denheit abzufinden haben. Wir können einen Frieden mit Frankreich, ja sogar mit Rußland in Aussicht neh men, ohne daß der territoriale Besitzstand dieser beideli Reiche sonderlich in Frage käme

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 29.08.1915
Umfang: 16
durch die Prüfungsschwierigkeiten durchgMeben haben. Ist aber die Prüfung schlecht ausgefallen, dann geht es aus einem anderen Ton. Trotz des Riesenfleißes und Studiums sei es nicht gelungen, weil, ja nun, weil man die härtesten Fragen be kommen habe und einem die Professoren von jeher aufsässig gewesen seien. In ähnlicher Lage befin den sich zurzeit unsere Feinde auf dem Kriegs schauplätze. Vor dem Kriege, im Frühling 1911, sprach Rußland zu Frankreich das stolze Wort: „Rußland ist bereit, Frankreich möge es ebenfalls sein." Frankreich

wortwörtlich vorliegen, geben ein klares Bild, wie England, namentlich der verstor bene König Eduard und der gegenwärtige Minister Edward Grey alle Minen spielen ließen, um in Rußland und Frankreich den Kriegsgedanken im mer und immer wieder lebendig zu erhalten und zu entfachen. Den Grund gibt der belgische Ge sandte Baron Greindl an, welcher schon im Februar 1905 an seine Negierung schreibt: „Die wahre Ursache des Hasses der Engländer gegen Deutschland ist die Eifersucht, hervorgernfen

, mit Serbiens Beschützer, Rußland, nach dem Morde am Thron folgerpaare zu verhandeln. England hat dazumal vorgeschlaaen, es möge eine Konferenz aller Mächte diese Frage besprechen, vielleicht ließe sich, ein Wetz finden, Oesterreich zufrieden zu stellen und Ser biens Gefühle zu schonen: allerdings ein kurioser Vorschlag nach einer solchen Greueltat. Der Kanz ler gab über den Hergang folgende bemerkenswerte gründliche Aufklärung: „Der englische Konferenz vorschlag wurde mir am 27. Juli durch den engli schen

Botschafter überbracht. Ter deutsche Staats sekretär des Auswärtigen Amtes hat bei der be treffenden Unterredung mit Sir E. Goschen (eng lischer Botschafter in Berlin), in der er den vor geschlagenen Weg als unzweckmäßig bezeichnete, mitgeteilt, nach seinen Nachrichten aus Rußland sei Herr Ssasonow (russischer Minister) zu einem ' direkten Meinungsaustausch mit dem Grafen Bercktold geneigt. Er sei der Ansicht, daß eine direkte Aussprache zwischen Petersburg und Wien zu einem befriedigenden Ergebnis führen

könne. Deshalb sei es das beste, das Ergebnis dieser Aus- 'Isprache abzuwarten.' Sir Edward Goschen meldete dies nach London und erhielt telegraphisch Ant wort, in der Sir Edward Grey wörtlich erklärte: „Solange Aussicht für einen direkten Meinungs austausch zwischen Oesterreich und Rußland vor handen ist, würde ich auf jede andere Anregung verzichten, da ich durchaus damit übereinstimme, daß dies das Verfahren ist, das allen anderen bei weitem vorzuziehen ist." Sir Edward Grey schloß sich damals

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 15.08.1909
Umfang: 16
hat jede Kriegslust erstickt. In Cherbourg ließen die zwischen Kaiser Nikolaus und dem französischen Präsidenten Fallieres ge wechselten Toaste die „Freundschaftsbande" her vortreten, die Rußland mit Frankreich verbinden. Die Stärke dieses Bundes ist größer, meint ein rusiisches Blatt, als die der dröhnendsten Geschütze, die zur Zerstörung des Bundes dienen sollen. Der Tag von Cherbourg und der Tag von Cowes endeten also mit feierlichen FriedenSbe- teuerungen; eS bleibt alles beim alten, die vor jährige Entente

von Reval ist und bleibt infolge der verfehlten Extratour Englands mit Rußland gegen das Mürzsteger Programm und die bos nische Annexion, kaltgestellt; die unüberwindliche Stärke des mitteleuropäischen Dreibundes zwingt auch die Weftmächte zum Frieden. Wir müssen auch zu Deutschland gute Beziehungen unterhalten, sagte der russische Minister Jswolsky in Cher bourg, da unser Bündnis mit Frankreich und unsere Entente mit England in friedlicher Absicht giffchlossen wurden und derzeit die orientalischen

Fragen, außer der Kretafrage, nicht akut sind. Rußland ist keines Wegs gewillt, auf die eng lischen Einkreisungspläne sich einzulasien, und will mit England nur hinsichtlich Mittelasiens sich verständigen, wo England als Festlandsmacht wichtige Lebensinteressen zu vertreten hat. Das Bündnis mit Rußland sichert England vor jedem Angriff aus seine Weltstellung in Indien, durch- kreuzt aber, besonders in Hinsicht auf die Dar danellen die englischen Mittelmeennteressen. Oester reich ist der treue

Verbündete Deutschlands. Aus Deutschland richten sich beständig die Blicke der englischen Machthaber, wenn sie auf die Donau monarchie zu schauen scheinen. Sie schlagen auf Wien und meinen Berlin. Wie man in Reval Rußland von der Balkan-Entente mit Oesterreich abzog und bei der Annexions frage so viel bos hafte Schwierigkeiten machte, um Deutschland in seinem Verbündeten zu demütigen, so sieht man in England sogar mit scheelen Blicken auf die noch gar nicht gebauten paar Dreadnought- Oesterreichs

. Die britische JnvasionSfurcht verhüllt nur das EingeständiS der eigenen Schwäche und der Notwendigkeit der Anlehnung an Rußland und Frankreich, die ihrerseits an militärischer und maritimer Leistungsfähigkeit hinter dem mit teleuropäischen Dreibund weit zurückstehen. Wenn heute Frankreich und England sich in den Dienst der Friedensidee stellen, so geschieht eS unter dem Zwang der geänderten Situation. Das offizielle Frankeich und England mögen sehr befriedigt sein vom Verlauf des Zarenbesuches in Cher bourg

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 06.09.1907
Umfang: 20
heranzutreten, wie dies ein kurzer statistischer Ueberblick beweist. An der Spitze der Militärstaaten steht Ruß land mit einem Friedensftande von einer; Million Soldaten, der jährlich ein Rekruten- j kontingent von 280.000 Mann erfordert. Im \ Kriegsfälle komplettiert sich der Friedensstand; auf 2,500.000 Mann, wobei die Reserven nicht l eingerechnet find. Die letzteren betragen j 6.947.000 Mann, so daß Rußland alles in j allem rund neun Millionen Menschen ins Feld j stellen kann. An zweiter Stelle steht

zur Entwicklung und Aufstellung eine Strecke von 520 Kilometer Länge benötigen: das italienische 230, das deutsche 500, dos österreichische 460 und das russische gar 1160 Kilometer. In Frankreich kommt auf neun Bewohner einer, der entweder beim Militär gedient hat oder einberufen werden kann, in Deutschland einer auf zwölf, in Oesterreich einer auf elf und in Italien einer auf sieben und in Rußland einer auf 40. In Frankreich stellen je fünf Familien einen Soldaten (im Kriegsfälle sechs), in Deutschland

und Oester reich je eine Familie einen, in Italien je drei Familien einm und in Rußland geben je zwei Familien von sieben nur einen Soldaten. Paris bedeckt gegenwärtig einen Flächenraum von 7862 Hektar, also beiläufig ein Viertel von London. Wenn man nun nur die stehenden Armeen der Großmächte alle auf einen Raum unterbringen wollte, so wäre hiezu eine Stadt von Kasernen nötig, welche an Größe London zweimal und Paris achtmal übertreffen würde. Zur Defilierung dieses Riesenheeres wäre eine Ebene nötig

man nur dre Namen aller dieser Soldaten anführen wollte, man hiezu in der größtm englischen Zeitung, „Times", mit Petitdruck dreieinhalb Jahre brauchen würde. Die ErhaltungSkostm dieser Armem stehm selbstredend im geraden Verhältnisse mit derm Größen. So gibt Rußland jährlich an Militär lasten 772 5 Millionen Franken, Deutschland 650, Oesterreich 432, Italien 367 25 Millionen aus. Die sechs Großmächte Europas geben daher für ihr Landheer jährlich fünf Milliarden und 250 Millionen Franken aus. Jeder Soldat

in Rußland kostet jährlich 772 Franken, in Deutschland 1162, in Oester reich 1175, in Italien 1535, in Frankreich 1133 und in England gar 2045 Franken. Jeder Steuerträger zahlt im Durchschnitte jährlich an Militärlasten in Rußland 6, in Deutschland 13, in Oesterreich 10, in Italien 9, in Frankreich 18-25 und in England 12 Frankm. Bei all diesen Ziffern find die Kostm der KriegSflottm unberücksichtigt geblieb m und auch die Zinsenlast der öffentlichen Staatsschulden, die fast ausschließlich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 30.03.1915
Umfang: 4
. von England, mit seinem verfluchten Einkreisungsplan, ist der geistige Urheber des furchtbaren 'Dramas, das in diesen Ta gen die Erde erschauern läßt. Während er seinem Leibe an Oesterreichs Heilquellen alljährlich Verjüngung suchte, sann er unablässig seinem Spinnetz nach, und da ihm der Versuch auch über Oesterreich seine tücki schen Fäden zu spinnen, mißglückte, verfiel er endlich auf die letzte sich ihm bietende Hoffnung: Rußland. Aber die Wege zu dem östlichen Koloß* waren sehr weit, sie führten

Zeit zerstört und vom englischen Mammon abhängig gemacht, wurden Ruß lands Pläne in der Mandschurei und in Korea ver nichtet. Nun wuchsen die Anhänger der alten Balkanpolitik in Rußland wieder in die Höhe, Peters Programm kam wieder ins Rollen. Eduard war nicht mehr, sein Gedanke aber lebte in seinen Schülern fort Und unter ihrem Einfluß entstand der Balkanbund. Diese Schüler verstanden es freilich nicht mehr, alle Maschen des komplizierten Gewebes festzuhalten, es rutschten

alle Welt auf die immer vorhergesagte russische Revolution: sie hat bisher, vergebens gewartet! Der Russe besitzt, von den wilden und rohen Kosaken abgesehen, fast durch- Erlebnisse einer Oesterreicherin in Rußland. Die Verfasserin nachstehender Ausführungen ist die Gattin eines Fabriksdirektors in Wilna, der als öster reichischer Reserveoffizier den größten Chikanen ausge setzt war und nach Sibirien verschickt wurde, während die Frau nach Aeberwindung zahlloser Schwierigkeiten endlich die Rückreise

über Schweden nach Salzburg zu ihrer Mutter antreten konnte. „Da ich während der ganzen bisherigen Däner des Krieges in Rußland weilte, will ich, einiges über meine Erlebnisse bekanntgeben. Mein Mann bemühte sich als österreichischer Reserveoffizier gleich bei Erhalt der Einberufungskarte seinen Paß in Ordnung zu bringen, um mit Freuden ins Feld zu ziehen. Weil damals die österreichischen Beziehungen zu Rußland noch nicht abgebrochen waren, traf uns die Verhaftung meines Mannes und die darauf folgende

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.01.1917
Umfang: 4
dringt es Ln Asien und Afrika vor und erwirbt eine Kolonie um die andere. Jeder Gebietserrverbung anderer Staaten auf überseeischem Gebiet steht es mißgünstig gegenüber. Durch Irreführung Frankreichs erwirbt es sich mit Gewalt das Besatzungsrecht in Aegypten. Das gibt den Anstoß zu einer fieberhaften Flottenrüstung Frankreichs, das sich in seinen afrikanischen und asiatischen Besitzungen bedroht sieht, seit der Suezkanal von den Engländern kontrolliert wird. Es sucht Anschluß an Rußland

beteiligt und begann irn selben Jahr seinen Eroberungskrieg gegen die Burenstaaten. Damals wollten Rußland und Frankreich die Gelegenheit benützen, dem verhaßten Feind, der auf der Höhe seiner Macht zu stehen schien, ernstlich an den Leib zu rücken. Deutschland und Oesterreich-Ungarn, bereit wohlwollende Neutralität, wenn nicht Mitwirkung zu diesem Unter nehmen notwendig war, ließen diesen Friedensbruch nicht zu. Me Wirren in China gaben England Gelegenheit, in Asien neue nächtige Vorteile zu erringen

. Me größ ten aber erwarb Rußland und deshalb schloß Groß britannien mit Japan ein Bündnis zur Wahrung der beiderseitigen Interessen in Ostasien. Me Spitze rich tete sich natürlich gegen das Zarenreich Wenige Jahre darauf brach der erwartete Krieg aus und da hat Eng land die Japaner nach Kräften unterstützt. Damals versuchte es, Mutschland mit Oesterreich-Ungarn zu be wegen, Rußland in den Rücken zu fallen. Der Anschlag mißglückte, da beide Staaten wie stets vom aüfrichtigsten Friedenswillen beseelt

waren. . Zur Zeit, des russisch-japanischen Krieges rechnete man in England mit drei möglichen Hauptgegnern: Rußland, dessen Macht eben durch das Eingreifen Japans schrver geschädigt werden sollte, Mutschland, dessen aufstrebenden Handel und Industrie man fürchtete und das durch Ver leitung zürn Ueberfall auf Rußland mit diesem entzweit werden sollte, schließlich Frankreich, dessen militärische und maritime Rüstung Besorgnis erregten. König Eduard VTL, war aber eine in der französischen Hauptstadt

sehr be kannte und geschätzte Persönlichkeit, der als schlauer Po litiker diese Beziehungen leidlich auszunützen verstand. Wenn Mutschland sich nicht als Sturmbock gegen Ruß land verivenden lassen wollte, so sollte es selbst die Hand Mbions zu fühlen bekommen. Mit Frankreich war über raschend schnell ein „Herzensbund" geschlossen. Mmit wär die Brücke zu Rußland geschlagen, das außerdem in folge der erlittenen Schwächung durch den ostasiatischen Krieg fürs erste nicht mehr so gefährlich schien

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
mit 500000, Europ. Rußland mit 148176000, Serbien mit 4 100000 Köpfen Vertreten. Legen wir die oben als Einheit genommene Ziffer der Türkei auch hier zugrunde, so ergibt sich für die einzelnen Posten die Gesamtzahl Von 315 012 000 Köpfen (2V2mal so viel als jene Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Türkei) und innerhalb derselben das Verhältnis V s Belgien; 2V 4 England; 2 Frankreich; 3 ! /2 Japan; V 2 o Montenegro; 7Va Rußland; V5 Serbien. Bei dem Kolonialbesitze kommen in Betracht

000 (nahezu 24mal so viel Fläche und um ein Drittel mehr Köpfe als im Mutterlande), Rußland mit 16 811050 km 2 und 20876 000 Köpfen (3mal so viel Fläche, 1 / 7 der Bevölkerung des Mutterlandes). Der Kolonialbesitz unserer Feinde übertrifft also den deutschen an Fläche um rund 58000000 km, an Seelenzahl um rund 455 Millionen. Das sind ansehnliche Ziffern, die uns erst recht die Gefahr erkennen lassen, welche durch die Knebelung des ganzen Nachrichtendienstes seitens Englands uns bedroht. Es taucht

, Frankreich 2350000, Montenegro zirka 20000, Rußland 4600000, Serbien 220000, Japan 1 Million, zusammen also 9452000 Mann. Diese Ziffern begreifen auch die Mariuesoldaten in sich, aber nicht die verschiedenen Landsturmtruppen. Nachdem in dem jetzigen ungeheuren Ringen auch diese herangezogen werden müssen, erhöhen sich die Ziffern selbstredend — wir hoffen etwas mehr zu unseren Gunsten, da unsere tapferen Truppen auch dann noch gewaltiger Uebermacht die Spitze zu bieten haben. In der Flottenstärke kommt

(na i dem Stande vor Beginn des Krieges) die Uebermacht unserer Gegner noch mehr zum Ausdrucke. Es hatten das Deutsche Reich 97 P 1 ), 263 T 1 ), Oesterreich-Ungarn 28 P, 88 T, die Türkei 6 P, 20 T, alle drei zu- sammen also 131 P, 371 T, dagegen England 197 P, 474 T, Frankreich 59 P, 329 T, Rußland 37 P, 230 T, Japan 52 P, 100 T, zusammen so mit 345 P und 1133 T, d. h. unsere Gegner ; könnten- uns auch zur See eine gewaltige Ueber macht, die fast dreimal so groß war wie unsere Streitkräfte, entgegenstellen

die größte Summe unter allen Staaten —- 20200 Millionen Staatsschulden, die Türkei bei 640 Millionen Staatsausgaben (davon 30 Proz. für Heer und Flotte) 2190 Millionen Staatsschulden, Frankreich bei 4230 Mill. Staats ausgaben (davon 18 Proz. für das Heer, 9 Proz. für die Flotte) die größte Summe von Staats schulden: 26630 Millionen, England bei Staats ausgaben in der Höhe von 4810 Millionen (davon 12 Proz. für das Heer, 18 Proz. für die Flotte) Staatsschulden im Betrage von 14790 Millionen, Rußland

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 30.08.1913
Umfang: 20
von i Giers. Giers, ein blind fanatischer Anhänger JswolskyS, stand jeder Verständigung zwischen Petersburg und Wien im Wege und bildete das Haupthindernis der Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen zwischen der Monarchie und dem Zarischen Reiche. Nur der Politik JSwolSky - Giers ist die ganze lange Reihe von Mißverständnissen und Unstim migkeiten zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland zuzu schreiben. Nur den Jntriguen und Machenschaften des Herrn von GierS und seiner panslawistischen Hehler

nichts mehr dem Zustandekommen einer Annäherung und eines friedlichen Einvernehmens zwischen unserer Mon archie und Rußland im Wege. Interessengegensätze und Antagonismen zu Oesterreich sind, wenn die persönlichen Ambitionen und Schwarmgeistereien gewisser Kotterien weg fallen, überhaupt keine vorhanden. Es war ein ebenso ver hängnisvoller als auf ganz irrigen Gedankengängen beruhen der Schluß, wenn man meinte, daß die Balkanpolitik Ruß lands unsere Aspiration am Balkan durchkreuzen müsse

, oder daß die Wahrung unserer ökonomischen Interessen auf dem Balkan die russischen Kreise stören müßte. Friedliche Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland sind für den Frieden Europas von weittragendster > Bedeutung. Ist einmal eine Entente zwischen Petersburg und Wien geschaffen, dann ist zugleich mit dem Frieden am Balkan auch Ruhe und Frieden in Europa auf lange Zeit hinaus garantiert. Wir stehen am Beginne einer neuen Zeit und es wird nun heißen, dieselbe mit kundiger Hand auszunützen.

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 20.10.1918
Umfang: 16
, f(n Nordböhmen starb Peter Grandenti von Ober- rauburg. Der Landsturmgendarm Fr. Gerasnig 'urde mit dem Eisernen Verdicnstkrenz mit der rone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeich- G el. ^ , ^ ^ ^ Mim — : Sreunöc unseres Bkattrs werden er- uchi, es durch Berichje zu unterstützen NoHrichten aus Tirol. Re schach, Pustertal, 15. Ollt. (Von Rußland) sind bisher 3 Zurückgekommen und noch mehrere in Aussicht. Die angekommenen sind: Ferdinand Kofler, Franz Gräber und Peter Stöcker Trumpser. Sie er zählen

haben wir größtenteils unter Dach. Es möchte auch damit ein Auskommen sein, wenn nicht so ein großes Quantum zum stellen wäre. — Heimgekehrte Krieger aus Rußland sind folgende: Io- Hann Faller vom 3. Tiroler Kaiserjäger-Regiment; Eduard Mair vom Kaiserschützen-Rcgiment Nr. 3; Grenzwach-Kompagnie, und Johann Mair vom 2. Ti roler Kaiserjäger-Regiment, 11. Kompagnie. Letztere zwei sind Brüder; Eduard befindet sich noch im Heimkehrlager Cholm, wird aber in nächster Zeit er- nxcrtel. Johann. Mair

ist als Austauschinvalide und als erster hier zurückgekehrt. Der jüngste Bruder, namens. Anton, vom Kaiserjäger-Regiment Nr. 2, 3. Kompagnie, ist an den Strapazen in Rußland gestor ben. Der andere, Josef, vom 1. Tiroler'Kaiserjäger. Regiment, 8. Kompagnie, gilt noch als vermißt. . Gais, Pustertal. (S ^ e r-b e g o t t e s d i e n st.) Heute, am 8. Okt., wurden die hl. Aemter- für den im Juni in Albanien gefallenen Soldaten Sebastian Pisfrader, Ortnerhohn, gehalten. — Jn -einem Spi tals in Brixen starb unlängst ber

Soldat Josef Berg meister vom Gatterer in Tesselberg, 44 Jahre alt. — Der Kirchtag-Michl ist glücklich aus der russischen Ge fangenschaft zurückgekehrt und hat zur allgemeinen Freude hier einen Rasttag gehalten. Vom Lande, Pustertal. .(Was der Wastl in Rußland gesehen und gehört.) Warum es dort zur Revolution gekommen, obwohl die gewöhnli chen Soldaten so gehorsam und genügsam ivaren, ist nach Wastls Ansicht hauptsächlich wegen der Pflicht vergessenheit, ja unsmnigen Liederlichkeit und Snten

Behandlung die Soldaten gegen die Aufreizungen zum Ungehorsam nicht kaub blieben, sondern zu glauben anfingen, ihre Vorgesetzten seien ihre größten Feinde, und schließlich über dieselben herfielen, ist leicht begreiflich. Wer ge sehen hat, wie der russische Soldat und d^s russische Volk von oben herab mißhandelt worden ist, den wun dert es nicht, meint der Wastl, daß jetzt das Blut der Unterdrücker in Rußland in Strömen fließt. Hollbruck, Pustertal. (Große Friedenspro zession.) Unter großer

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 06.12.1931
Umfang: 16
: Ein sozialistischer bzw. kommunistischer Redner aus Graz hat im heuri gen Sommer im großen Stadtsaal in Innsbruck in einer roten Versammlung wörtlich erklärt, daß die sozialistische Sowjetrepublik Rußland nicht das eringste Interesse am Fortbestand des auernvolkes habe, dieser werde daher in der sozialistischen Sowjetrepublik derart b e st e u e r t, daß die Bauern gerne nacheinander verschwinden. Die „Kulaken" (Bauern) in Rußland müssen 7 0 Pro zent Einkommen st euer bezahlen, aber auch von den noch übrigen

30 Prozent wird den Bauern noch weggenommen. So der rote Hetzapostel in einer Versammlung in der Stadt. Auf dem Lande möchten sich dann diese Leute als „Bauernretter" aufspielen! 4. WelcheMittelsiedabeianwenden. Die sozial!stische Sowjetrepublik Rußland führt, ob wohl im Lande die Hungersnot herrscht und gerade die Arbeiter und die Bauern fast nichts zum Essen ha ben und sich anstellen müssen wie bei uns zu Kriegs zeiten, riesige Mengen an Getreide, Mehl, Eiern und auch Holz sowie sonstiger

nicht verschont. Diktatur der Arbeiterklasse — das bedeutet die Staatsmacht der Arbeiter klasse. die das Bürgertum und die Guts besitzer (Bauern) erwürgt!" 6. Bauernblut fließt in Ström en ! Wäh rend die Sozialisten bzw. Kommunisten sich hier als „Bauernretter" aufspielen und den Bauern den „Steuerstreik" usw. empfehlen, werden die Bauern in dem sozialistischen Rußland, wenn sie ihre letzte Habe und ihr letztes Gut nicht gutwillig hergeben, vom roten Militär zu tausenden niedergemetzelt, ihre D ö r - fer

werden mit Brandbomben belegt und samt den Einwohnern erbarmungslos vernichtet. Flüch tende Bauernfamilien wurden und werden im sozialistischen „Sowjetparadies" zu tausenden in den Wäldern von der roten Schläcktergarde hinge schlachtet und wie die Hunde niedergeknallt. Vor Jah ren schon schrieben alle Zeitungen, daß im soziali stischen Rußland u. a. 800.000 Bauern von der roten Regierungsgarde niedergemetzelt wurden. Inzwischen dürfte sich diese Zahl wohl schon verdoppelt haben. Tat sachen, die nicht geleugnet

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 09.07.1912
Umfang: 16
der Potsdamer Entrevue bekannt wurden, ging durch den französischen und englischen Blätterwald ein Sturm der Entrüstung. Man warf Rußland Verrat und Undank vor; Frank reich wollte vom Verbündeten nichts mehr wissen und England hatte nicht übel Lust, den Freund Der lateinische Mauer. Erzählung von Josef Weingartner. n „Ich mein' schon, wir gehn ein bißl zulosen", tat der Brunner bedächtig. „Wenn er auch Ab geordneter kaum werden wird." Beim Wirt war nämlich eine Versammlung an gesagt. Es dauerte nicht mehr

, gegen Deutschland, ließ die Herren an der Seine und an der Themse ihre Unzu friedenheit niederdämpfen und zum bösen Spiele eine süßliche Miene machen. Baltisch-Port ist die Bestätigung der Zweck mäßigkeit der in Potsdam begonnenen Politik. Deutschland geht mit Rußland in den Fragen der hohen Politik sowohl im Orient als auch in Europa Hand in Hand. Baltisch-Port bedeutet, daß die Friedenspolitik, die in Potsdam eingeleilet wurde, fortgesetzt werden wird. England und Frankreich mögen gehofft

haben, daß die Potsdamer Entrevue das Versprochene nicht hallen werde. Sie eröffnten demnach auch jetzt eine heftige Kampagne voll Verdächtigungen und Intrigen, um die gegenwärtige Zusammenkunft zu verhindern oder mindestens die Beziehungen zwischen Deutsch land und Rußland zu trüben. Jedoch vergebens; denn Sasonow, der kluge, kühl berechnende russische Staatsmann, durchschaute das Spiel sofort. Unter Jswolsky wäre das Manöver vielleicht gelungen, aber seit im Palais an der Sängerbrücke ein anderer Herr wohnt, weht

auch in oer äußeren Politik Ruß lands ein anderer Wind. Oesterreich-Ungarn hat die Zusammenkunft der beiden Monarchen mit Sympathie begrüßt. Durch unser Bündnis mit Deutschland und durch unsere politische Interessengemeinschaft mit Rußland den beiden Reichen angenähert, können wir nur gewinnen, wenn die beiden sich immer mehr und mehr anein ander anschließen. Das Sprichwort: „Die Freunde meiner Freunde sind auch meine Freunde" paßt nirgends so sehr wie im Verkehre der Völker und Staaten untereinander

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 03.01.1903
Umfang: 12
und Odessa anreihten. Der Beamtenstand Rußlands ist furchtbar korrumpiert und erschwert dadurch die Besse- rungdermißlichcnLagederUntertanen. Glücklicher war Rußland in seiner auswärtigen Politik. Es ist Herr der Lage in der Mandschurei und ein maßge bender Faktor in Peking geblieben. Auch in Persien gewann es neuen Einfluß. Die Allianze mit Frank reich wurde unter großem Pomp neu gefestigt bei der Maireise Loubets nach Petersburg. Einen weiteren Bundesgenossen sicherte sich Rußland in Bulgarien

. Die unruhige und ehrgeizige Clique in Bulgarien schien die Stunde für gekommen zu erachten, um einen Feuerbrand gegen die Türkei zu entfachen. Nach langen Wühlereien hatten sie endlich in Mazedonien Gehör für ihre Pläne ge funden, so daß dort plötzlich ein Aufstand gegen das Türkenregiment ausbrach. Aber die hohe Pforte stellte den Aufrührern zahlreiche Truppen gegenüber und andrerseits trugen die europäischen Mächte, be sonders Rußland, so wenig Verlangen, die orienta lische Frage ausrollen zu lassen

, daß die Berechnungen der Unfriedenstister völlig durchkreuzt wurden. Um ihrem Willen Nachdruck zu verschaffen, verhandeln gegenwärtig Rußland und Oesterreich über Mittel und Wege, dem Ausbruch neuer Unruhen in Maze donien vorzubeugen. Der russische Minister des Aeußern Graf Lamsdorff befindet sich gegenwärtig zu diesem Zwecke auf einer Reise nach Belgrad, Sofia und Wien. In Wetgien war das wichtigste Jahresereignis der am 19. September erfolgte Tod der Königin Maria Henriette, wobei die große Abneigung des Königs

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