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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 3 von 4
Datum: 24.08.1935
Umfang: 4
an der preus- sisch-russischen Grenze mit unseren Leibern den Damm ge bildet. an dem die russische Flut sich brach, die die deutschen Lande überschwemmen sollte. Nur den energischen und unausgesetzten Bemühungen Conrads ist es zuzuschreiben, daß die Karpaten-Front über den Winter gehalten wurde, wodurch die Russen furchtbare und unersetzliche Verluste erlitten. Bei Gorlise-Tarnow wur de dann 1915 der Conradische Gedanke und Entwurf der Durchbruchsschlacht verwirklicht, die Rußland tödlich traf

an die Tatsachen heran, die sich entwickelt hatten. Die anfänglich (25. Juli 1914) angeordnete Mobilisierung überlegener Kräfte gegen Serbien, der erst am 31. Juli gegen Rußland folgte, führte zwar dazu» daß gegen Rußland, den nunmehr gefährlichsten Feind der Monarchie nur dreioiertel der Gesamkktäste der Monarchie verwendet werden konnten, statt, wie ursprünglich geplant, fünf Sechstel — aber diese Kräfte wurden mit kühnen Mut und fester Kand geführt. Glechzeitig mit Oesterreich-Ungarn

war auch das mit ihm verbündete Deutschland in den Krieg gegen Rußland Frankreich und England getreten. Nach den Vereinbarun gen. welche zwischen Conrad und dem Ehef des deutschen Generalstabes v. Molke für den Fall getroffen worden waren, daß Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu einem Doppelkrioge mit Rußland und Frankreich gezwungen werden sollten, fiel der Monarchie die Rückendeckung Deut- lands gegen Rußland zu. Deutschland wollte zunächst den Kauptschlag gegen Frankreich führen, und sich hernach — man schätzte

diesen Zeitpunkt Deutschlands auf den 3ß — 40. Mobilisterungstag — mit seinen Kauptstreitkräften nach Osten wenden. Gemeinsam mit den österr.-ungorischen Kräf ten sollte dann dort die Entscheidung gegen Rußland er kämpft werden. Zum Kampfe gegen Rußland wurden 9 deutsche Jn> fanteriedivistonen in Ostpreußen versammelt, während 37 östrrreichisch-ungarische in Ostgalizien aufmarschierten. (Fortsetzung folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.01.1933
Umfang: 8
Druck und Beklag: Innsbrucker Buchrru lerei u. Levlazsanstatt. Flr die Redaktion vsrantDivttichr Rudolf Hauzwieka. -am lihe in Innsbruck. Mentia. 12 Nr. Iß Zuordruck. Freitag, den Iß. Jänner 1933 41. gshrzauz Men «nd keine Taten Ruß anÄgefchäste. Arbeitsbeschaffung und Miliz Ser Handeksnnmster entwickelt Plane «nd macht Versprechungen Abg. Tr. Eisler (Sozdem.) betonte gegenüber dem Aög. Paulitsch (christl.), baß die Sorge der österreichischen Ar beiter nicht dem Austausch geistiger Güter mit Rußland

gilt, sondern daß es sich da um sehr ernste Geschäfte han delt. Schon die Beziehungen des faschistischen Italien und der deutschen Schwerindustrie zu Rußland sollten von der artigen Bemerkungen abhalten. In der Förderung der ver schiedenen Fremdenverkehrsgebiete müsse eine gewisse Gleich mäßigkeit und eine Bedachtnahme aus die Interessen der Länder gefordert werden. Straßensonds und Fremdenverkehr Abg. Stika (Sozdem.) fragte, wie die Beiträge ver wendet werden, die aus der Benzinsteuer

. SeschSstrberiehnngeu zn Rntzl nd In Beantwortung der im Lause der Debatte gestellten Anfragen verwies der Minister bezüglich des Rußland- geschästes auf die zahlreichen Schwierigkeiten der Verhand lungen mit Rußland. Ueber die Aussichten aus eine Zah lung seitens Rußlands seien die Auskünfte beunruhigend. Ta Rußland nur schwer unterzubringende Endwechsel mit Llmonatiger Laufzeit begibt, werde, wie in Deutschland, ein Institut geschaffen werden müssen, das die Begebung der Wechsel an die Banken in die Wege leitet

. Die Vor arbeiten hiezu seien so gut wie abgeschlossen. Eine weitere Schwierigkeit besteht in der Abdeckung der noch restlichen Tollarbeträge sowie darin, daß die Russen das Verhältnis zwischen Ern- und Ausfuhr nur auf kontingentierte, nicht aber aus freie Waren beziehen wollen. Der Minister hoffe, daß es in weiteren Verhandlungen gelingen werde, die Schwierigkeiten aus der Welt zu schassen, da das Rußland- geschäst ein wichtiger Zweig der Arbeitsbeschaffung sei. Pastoren wollen ehelicher khriftentum Sie stehen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.01.1896
Umfang: 4
Nr. 4. „Bozner Zeitung (Tüdtiroler Tagblatt)'. Dien»tag^-den 7.-Jänncr-48S6. A H nc v dc gc A er sc kl fl w E K tc dl s« a a f s> i' n d ZZ s' s- n (Zi zl c g s< b e z v r Kußland im Jahre 1895. Man mag e« vielleicht beklagen, aber ändern, läßt sich an der Thatsache nichts: Was England verloren/!- hat Ruß land gewonnen. Es ist ja ganz richtig.wenn man nur zu wählen hat zwischen England und Rußland, so wird jeder Freund der Freiheit und des menschlichen Fortschrittes -ohne Zaudern

auf die englische Seite treten, denn diese Güter sind bei England doch noch in besserer Hut als bei Rußland. Allein dieser letztere Staat ist in eine fast allmächtige Stel lung emporgerückt durch die Gunst der Umstände, aber auch, das muß anerkannt werden, durch eine geschickte Politik. Frankreich ist ihm. vus Haß. Hegen , Deutschland der ergebenste .Bundesgenosse, der sich jeder sebständigen auswärtigen Polilik begeben hat, der nur thut, was Rußland will. Rußland aber verpflichtet

sich zu nichts?-sondern^ Anterhält^sogar -gute Be ziehungen zu Deutschland, das seinerseits froh ist, wenn eS mit Rußland auf leidlich gutem Fuße steht; denn so lange die« der Fall ist, wagt Frankreich keinen Angriff auf Deutsch land. Und da Deutschland mit Rußland gut steht, ist auch Oesterreich-Ungarn bemüht, sich mit Rußland gut zu ver trage». Und die slavische >Welt^ im Südvsten deö ErdthcileS ist Rußland ganz ergeben. Neuerdings wird das Verhältnis der Türkei zu Rußland immer intimer. Einst war England der Freund

der Türkei, bereu Erhaltung ein Grundpfeiler der englischen Politik ' war.- Heule ist England der stärkste Bedrän ger der Türkei, Rußland gibt sich aber den Schein desn guten Freunde», der die anderen zurückhält .und. Hat iin -dem ver gangenen Zahre seine Stellung - beim Sultan so zu verbessern gewußt, daß der mißtrauische Despot sich mehr und,mehr zu dem Kabinett an der Newa hinge zogen -fühlt. Ein Bündnisabschluß zwischen Rußland und der Türkei Würde die Welt kaum mehr überraschen; er wäre übrigens

auch natürlicher als die Verbrüderung zwischen Rußland und Frankreich. Freilich wäre das Bündnis nichts andere« als eine Schutzherrschaft, die Rußland über die Türkei ausüben würde! Möglich,. -daß--da« kommende Jahr diese« Ereignis bringt. ...Wie.,mächtig die Stellung Rußlands geworden ist, Hai sich 'hauptsächlich beim japanisch'chinesischen Kriege gczngt, der im Frühling des verflossenen Jahres abgeschlossen wurden In allen Schlachten, zu Wasser und zu Land, hat Japan den Sieg davon getragen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 13.01.1905
Umfang: 20
die Behauptung ausstellen, daß nicht der Ehr geiz, sondern die Volkswirtschaft die eigent liche Triebfeder jener vergrößerungssüchtigen Politik der größeren Staaten abgibt, die man gemeinhin als Weltpolitik bezeichnet und die dem Moloch des Militarismus zu Land und zur See immer neue Milliarden in den unersättlichen Schlund wirst. Die größten unter diesen Staaten sind Groß britannien, Rußland, die Vereinigten Staaten, das Deutsche Reich und Frankreich. Großbritannien oder, wie man es häufi ger nennt, England

stehen. Rußland dachte die Herrschaft über Asien anzutreten, über den größtcn und reichsten aller Erdteile. Die Durchführung dieser Weltpolitik kostete aber Unsummen. Diese wurden teils un barmherzig aus den 60 Millionen russischer Bauern h'erausgepreßt, denen zugleich jede Freiheit entrissen und nur die Freiheit, zu verhungern, gelassen wurde. Durch eine wahn sinnige und nur durch die weltpolitischen Pläne erklärbare Schutzzollpolitik wurde den russischen Bauern sogar das Eisen vorent halten

für die notwendigsten Werkzeuge. Den anderen Teil der ungeheuren Summen, die für die Herstellung der Millionenheere und der Eisenbahnen notwendig wurden, nahm Rußland von Europa, indem es viele Mil liarden Schulden machte, für deren Zinsen die Bauern den letzten Halm und die letzte Brotrinde opfern müssen. Mit der Herrschaft über Asien scheint es aber vorderhand noch nichts werden zu wollen. Auch die VereinigtenStaaten von Nordamerika sind durch die Niederhaltung der agrarischen Kreise in den Strudel

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

Bermann, Warschau. Fanny Nußbaum mit Kind, Brody. I. Rosenbaum, Rußland. Frau ThereS Friedrich, FranzenSbad. Fr. u. Frl Bemett mit 2 Kinder und Gouver nante, England. Gras von Meran: Frau Dr. Zimmermann, Berlin Auguste Tagltoni mit Jungfer. T. EiSler, Wien. Hermann Ruthemayer, Dnisburg a.RH- Hrrrmann Wäspen, Bremen. Maria v. Schmidt, Priv. Wien. Mme. Steinberg, Schweiz Glückauf: T Schlegel, Prokurist, Lindenau. Bawitsch Chastkewitsch, Kiew. Frau von LnobelSdorsf, Generalin mit Tochter und Jungfer

, Minden, Westfalen. Meraner Neustadt: David Zaller, KabwetS-Kandidat, Warschau. Stadt München: Dr. Richard Traugott, BreSlau H. F. Hötz mit Frau, Mölln. S. Kahan, Kurland. A. Hübel mit Frau, Kaufmann, Kursk. Adolf Heb Franksurt a. M. Frau Dr. Eich- mllller mit Sohn, Paris. Emil Kraft Kfm. Baden. Starkenhof: H. Kohn. Kfm., Lodz, Rußland Frau H, Librach, Oserkow, Rußland D. Dobraniczky mit Sohn, Lodz Rußland. Sonne: Karl AhleS, Protest. Pfarrer, Hugel> Helm, Albert AhleS Protest. Pfarrer Malterdingen

; Dr. Carl BlaSkopf, Magister der Pharmacie. Wien. K. Lipmann, Ksm. Offenbach. Heinrich Prugger, Professor mit Familie, Trient. Carl TallaSmann, Ingen Innsbruck. Marie Wende. Toblach Anton Sayka. Beamter, Wien. Jean Weidert. Kaufm., Hanau. Casimir Szasnagel, Gutsbesitzer, Rußland Carl Larenz, Ingenieur, Brack,l Steinhäuser: Amelie v. Zacha und Bertha Sell Stuttgart. Stern: Monika Rathgeber, München. T. Lehmann, Fabrikant out Frau, Zittau. I. Voriller, Geschäftig Roverew. ThomaS Wilsoni, Stud< Walle

. Alexandra Schaber, - Privat Wilhelm «schelt, Reisender, Gabel, Andr. Holzer, Wien. AloiS Winst, Jenbach. Tschoner: Adjemoff, Rußland. Emil von BehrenS, Livland- Alex. Süßermann mit Schwester, Leipzig. Alexander Prochoroff m. Fr. Henning, Moskau- Tscheprastoff mit Kind und Bonne, Moskau. Wald«: De HanS Genal mit Familie, Leibnitz Max Gugenmeier, Oekonom Jmst. D. H. Heroecke, Erlangen. H»nS v. Peiser, Handelsangestellter mit Frau. Innsbruck. F. Plikaulrut Ossizial Innsbruck. Karl Schneider, Brünn. M. Blum

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.12.1933
Umfang: 6
Staaten zwecks Abschluß eines Freundschastsvertrages hervor. Litwinoff erklärte: „Ich weiß in dieser Hinsicht nichts-, aber wenn man tatsächlich die Absicht haben sollte, einen derartigen Pakt abzuschließen, gilt für ihn dasselbe, was ich für die Kleine Entente gesagt habe: Die Sowjets begegnen jeder Annäherung mit der größten Freude.' Der „Pesti Hirlap' schreibt dazu: Die Kleine Entente streute das Gerücht aus, daß es ihr ge lungen sei, Rußland sür die antirevisionistische Politik gegen Ungarn

zu gewinnen. Litwinosf dementiert dieses Gerücht ganz unzweideutig und erklärt, daß Rußland mit den von den Sowjets nicht unterzeichneten Friedensverträgen nichts zu schassen hat. Vielleicht ist es kein reiner Zufall, daß Litwinoff diese Erklärungen in Roma un mittelbar nach seiner Unterredung mit Mussolini abgegeben hat: denn er erklärte auch gleich daraus, daß zwischen Italien und Rußland die engsten Beziehungen aus wirtschaftlichem und politischem Gebiete bestehen. Rußland könne

den. Die Aussprache wird zweifellos auch die Frage der Aufnahme direkter Beziehungen zu Sowjet rußland berühren, vor allein im Zusammenhange mit den Eindrücken, die Titulescu in Ankara ge wonnen hat. Probleme des italien. Außenhandels Exposee àes Unterstaatssekretärs S. C. Rsqnini vor àem permanenten Äomitee àes ÄtoiPorations-Ministeriums ' ' Roma, 6. Dezember. - Unter dem Vorsitze des Unterstaatssekretärs As- quini wurde heute. im Korporationsministerium eine Sitzung der . permanenten Kommission

- kommifsionen im Jahre 1923 wurden Richtlinien aufgestellt, die für den Handelsverkehr zwischen Sowjetrußland und den Staaten des Orients maß gebend sein sollten. Danach hatten die für die Aus fuhr nach diesen Ländern bestimmten Waren be sonders preiswert geliefert zu werden. Die Behör den wurden verpflichtet, nach Kräften die Grün dung gemischter Gesellschaften zur Förderung des russischen Exports zu unterstützen. In den Han> delsbeziehungen zwischen Rußland und dem Orient sollte der Grundsatz

der „ausgeglichenen Handelsbilanz' selbst im Verkehr mit den Völkern des Orients zurück. 1930 wurden die Messen von Nischni-Now- gorod und Baku, wo die Orientalen sich bis dahin hatten frei betätigen können, geschlossen und ein Gosvostorg (staatliches Außenhandelsamt für den Orient) gegründet. Die Handelsvertragsverhandlungen zwischen Rußland und der Türkei beanspruchten M's volle Jahre, ein Beweis, mie schwierig es war, zu einem Ausgleich der beiderseitigen Interessen zu gelangen. Die Türken zeigten sich wegen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1941
Umfang: 4
zu können. Der Aufruf fährt dann fort: »Ihr habt es einst wohl alle gefühlt, daß dieser Schritt für «ich ein bitterer und schwerer war. Niemals hat das deutsch« Voll gegen öle Völkerschaften Rußland, ' Allà fett jüdisch, von Moskau au» bemüht, nicht nur Deutsch land. fondern ganz Suropa in Vrmch z« stecken. Nicht DeuMand hat seine na- tionattoziaNstlsch« Weltanschauung jemals versucht, nach Rußland zu tragen, son- der» die Ddijch-bolschennstischen Macht haber in Moskau haben es unentwegt un ternommen, unserem

, unter allen Umstünden die Bezie hungèfl zwischen England und Sowjet rìMmd' erneut 'aufzunehmen und im «Mischen Sinne zu entwickeln, über den Mrtschritt dieser Mission berichtete die englische Presse, solange sie nicht taktische Gründe zum Schweigen veranlahten. Im Herbst 1S3S und Fribjahr 1S40 zeig ten sich auch tatsächlich schon die ersten Folgen. Während sich Rußland anschickte, nicht nur Finnland, sondern aych die bal tischen Staaten militärisch zu unterjochen, motivierte es diesen Vorgang plötzlich

Molotows: Solle sich die dentfch« Garantie für Rumänien im Falle eine» Angriffe» Sowjetrußland» gegen Rumänien auch gegen Sowjetrußland richten? Meine Antwort: Die dentfch« Garantie ist eine «ein« und uu» unbedingt v«rpfticht«n! Rußland Hab« un» ab« ni« «klärt. daß «» auß«r v«ffarabi«a überhaupt noch ia Rumänien Interessen befitzt. Schon die Besetzung der Rordbvkowina war ein verstoß gegen diese Versicherung. Ich glaubte daher nicht, daß Rußland fetzt plötzlich noch weitergehend« Absichten ge- gen

Rumänien haben könnte. S. Frage Molotow»: Rußland fühlte sich erneut von Finn land wKöht Rußland fei entschlossen, die» nicht zu dulden. Sei Deutschland be land reit. Finnland keinerlei Beistand zu ge ben und vor allem die nach »irtene» zur Ablösung durchmarfchierenden deutschen Truppen fofort zurückzuziehen? Meine Antwort: Deutschland hat nach wie vor in Zinn land keine politischen Interessen. Eln neuer Krieg Rußland» gegen das kleine fiunifch« Volk aber könne von der deut schen Reichsregieruag

al» nicht mehr tragbar angesehen werden, um fo mehr, al» wir an eine Bedrohung Rußland» durch Finnland niemal» glauben könn- leu. wir wollten aber überhaupt nicht, daß in der vslfee nochmal» ein Srieg»- gebiet entstehe. Z. Frage Mololow»; Sei Deutschland bereit einzuwilligen, daß Sowjetrußland feia«rs«it» an Bulga rien eine Garantie gebe und fowjelrnffl- sche Truppen zu diesem Zweck nach Bul garien fchicke. wobei er — Mololow — erklären wolle, daß sie nicht die Absicht haken, au» diesem Anlaß

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1876
Umfang: 4
in ^causjurl a. M.. viuvvU Mvsjc ul i6ten, Ärrlln und München, ^aiiula. vuulit-n!. 5»,-7.'-:.l. ^.»utu'nsniinzasn' 7. ttvner und <5omp., Wi»:n, I. .Ziitin^rq^'ie. U». ^99. Rußlands Kriegsbereitschaft und Mediations- Politik Der „GoloS' kommt in seiner Nummer vom 25. d. wieder auf die durch auSwä^tigt Stimmen -ange- reqle Frage, „ob Rußland kriegsbereiter s-i', zurück. Nachdem der Inhalt deS ersten vbcr diesen Gegenstand verössenilichen Artikels recapilulirt und erwähnt wird, daß Rußland zum Mindeste

» ein? Million Soldaten uud 2lX>0 Geschütze aufstellen könne — wei.der sich der Aitikel gegen die rekar.nte Aeußerung kes Minister« DiSraeti im englischen Unterhausc, daß Rußland ganz besonders aus finanzellen Rücksichten nicht in der Lage sei, einen Krieg zu beginnen. Dagegen bemerkt der „Golos'. daß seit einer Reihe von Jahren die rusiischen Slaatscloriahmen bedeutend gestieg-u seieu und sagt: „Laut citier verläßlichen Mittheilung des KnegS- :. imst-.riums ist ein bedeutender KriegefondS vorhanden

; wie groß derselbe sei, .kann nicht Gegenstand einer öffentlichen Publication je.u; genug aa dem, der Kriegfonds besteht. Außerdem .verfüge die Reich«» dank über einen Metallschatz, welcher im Falle außer gewöhnlicher finanz-ller Maßregeln herbeigezogen werden könne. Außerdem besitze Rußland im Auslande Crediloreo, welche gewiß im Stande sein werden, die befriedigendsten Auskünfte über die finanzielle Lage de« Landes abzugeben. Der „GoloS' macht weiter darauf aufmerksam, daß Rußland seit Jahren

keine National-Anleihe aufgenommen habe, daß Rußland wohl mit einem Budget vo>. fünfhundert Millionen Während eines zwanzigjährigen Friedens in der Lage war, jene militärischen Maßregeln und Vorbereitun gen zu treffen, welche es als zeeiMt erachtet haben mochte. Auch habe Rußlands Bevölkerung wieder» holt seine Opferwilligkeit in Kriegsfällen documentirt. Donnerstag den 31. Ängust IK7S. und der jetzige Krieg habe bewiesen, da-! schai' V^rwanot- schaslen des Stammes uud der Religion genügten

, die LeistungSfähi„keilc unsere» Volkes auf e ne bcmer- lenöwirt?e Probe ,u stellen. WaS auch unsere ^e nde und se'.ndlichen Är-nzoachbarn drni-a und oa,haben mögen, wir machen st- darauf aufmerksam, daß zwischen dem Rußland der Fünfziger- uns Sicbziqer-J^hre , ein großer Uuerschied ist. Im jtnmkncge habe dlo» > das oificielle und militärische Rußland ge>en über- I mächte Ällianien einen Krieg gewagt, ahn: daß die im Volke schlummernden Äräst? in Aiispruch genom men wurden Damals hake Rußland n cht

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 09.03.1918
Umfang: 8
Bruchstücke aus dem Rotbuch, das bald darauf veröffent licht wurde, erzählen mehr, als irgend , eine lange Betrachtung. 23. September 1914. Graf Czernin hat, da König Karol schwer krank ist, eine Unterredung mit dem Kronprinzen Ferdinand. Der Kronprinz sagt, .daß alle Welt den Krieg gegen uns wollte. Un möglich sei es, gegen Rußland Krieg zu führen, alles andere sei möglich. Auf den Vorbehalt des Gesandten, er wisse, daß König und Kronprinz eines Verrates unfähig seien, sagt der Kronprinz

in Stockholm, auf Ersuchen des durch Schweden reisenden Grafen Czernin am 23. September an Baron Burian absendet. Das Telegramm teilt mit, daß Rußland am 24. August in Bukarest ein Ultimatum stellte, einerseits weit gehende Versprechungen machend (Siebenbürgen, Banat, Bukowina, anscheinend auch Donaumün- dungen), andererseits mit Einmarsch von 100.000 Mann drohend. Der Kronrat sei durch den König vor ein tait aceomxU gestellt worden. Schon zur Stunde, als der Kronrat zusammentrat, wurde die Gesandtschaft

militärisch umstellt. „Bratianu hat mir', so heißt es in diesem Telegramm des Grafen Czernin, „noch kurz vor dem Kronrat sein Ehren- wort gegeben, neutral zu bleiben, und schob im letzten Augenblick den König vor, um die Verant wortung abzulenken, wenn es schief ginge. Es scheint zweifellos, daß Herr Bratianu lieber noch eine kurze Zeit gewartet hätte. Der vsn mir vorausgesehene Fall, daß die Entente plötzlich die Aktion erzwinge, war eingetreten.' Der Friedensvertrag mit Rußland. Wenn jemand bei Ausbruch

des Krieges in Deutschland oder Oesterreich-Ungarn auf die Idee gekommen wäre, eine derartige Friedenskarte als erreichbares Ziel zu bezeichnen, wie sie durcb den am 3. März in Brest-Litowsk abgeschlossenen Frieden mit Rußland zur Tatsache wurde, so hätte man ihn gewiß für einen Wahnsinnigen gehalten. Niemand hätte daran denken können, daß Rußland, das großmächtige Rußland, auf die Grenzen des Moskauer Staates vor 1654, den Vertrag von Perejaslawl mit Bogdan Chmelnicki, wieder be schränkt

werden wird. Alle Erwerbungen des Friedens von Andrnssow (1667) mit Polen, der im Bünd nisvertrage von 1686 seine endgültige Bestätigung fand, alle Errungenschaften Peters des Großen aus dem Frieden von Nystadt (1721), alle Er oberungen Katharinas aus dem Frieden von Küt- schuk-Kainardsche (1774) und Jaffy (1791), der An teil Rußlands aus den drei Teilungen Polenß, die Einverleibung Kurlands und endlich die Beute aus dem Tilsiter Frieden, nämlich das 1809 einver leibte Finnland, verliert Rußland mit einem Schlage

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.07.1920
Umfang: 8
, die um die stillestehenden Putilowwerke ihr« einsamen Kreise ziehen, und schließlich festzustellen genötigt war, daß das Leninsche Rezept im Hause der Madame Italia nicht verschrieben werden dürfe, wolle man nicht die ab und zu zwar ein bißchen Hysterische, ober ansonsten Kerngesunde ins Jenseits hinüberbefördern, was durchaus nicht nach dem Wunsche der roten Kumpanei wäre. Und dann rieb sich Abg. Dugoni die Aeuglein und erzählte, munter und unverdrossen wie immer, daß er in Rußland nur Not und Elend, Schmutz

denken zuerst an sich und im übrigen fast zar nicht an die Regierung, die die Lebensmittel requirieren oll; und wenn man die Heimgekehrten fragt, ob denn die Re gierung so wenig Macht habe, so wird uns die Kunde: „Du lieber Gott, Rußland ist so groß!' Wehe aber dem, der sich erwischen läßt! Die Strafe ist furchtbar, ist grausam, wenn man will zaristisch! Und Italien? fragen wir nicht wenig begierig auf die Ant wort, die uns zuteil werden soll. Sie aber lautet: „Ja, Italien ist ganz anders geartet

; in Rußland konnte man nicht anders handeln; da gab es keine Organisation. Jedes Land hat seine eigenen Bedürfnisse und was in Rußland nottat, taugt hier nicht. Im übrigen aber ist Italien in Rußland hoch angesehen, nicht aber verhaßt wie die eigentliche Entente'. Die Gewißheit aber hat man jetzt in Rom: der Bolsche wismus ist keine Einfuhrware. Selbst das Reisegepäck der Roten Missionäre, die nun heimgekehrt sind, ist der Kontrebande nicht verdächtig. Und es gibt heute nicht nur Sozialisten, die große

.. Auswanderung nach Sowjetrußland. Die „Räte-Zeitung' bringt in ihrer Nummer 18 einen Artikel über die Frage der Auswanderung nach Rußland. Es wird die Zerrüttung der Industrie und des Verkehrs wesens der Wahrheit gemäß zugegeben und es wird mitge- teilt, daß jetzt zwei der Genossen von der zweiten Delegation der „Ansiedlung Ost' zurückgekehrt sind, oie diese Erkennt nis als Resultat »hier Reise mttgebracht haben. Aus den Verhandlungen, so wird mitgeteilt, ergab sich, „daß in Sow- jet-Rußland deutsche

Qualitätsarbeiter, Techniker, Inge- nieure, dringend geioünscht werden. Die russischen Genossen haben keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie nur klassen- bewußte Proletarier, die sich ihrer Pflicht als revolutionäre Arbeiter stets bewußt sind und nicht Spielball der konter revolutionären Kräfte werden können, aufzunehmen gewillt find. Es steht also fest, daß Sowjet-Rußland dringend Quali tätsarbeiter braucht, und daß diese auswandernden Arbeiter auf dem Boden des kommunistischen Programms stehen muffen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1878
Umfang: 8
aber, die eS anderen Mächten nicht bestreitet, beansprucht Rußland auch für sich selbst. Es würde einer Beschränkung gleichkommen, wenn Rußland allein unter allen Mächten eine Präliminarverpsiichtung ein ginge nnd England diese Mittheilung nicht als ganz klar erachtete. Am 21. März wurde an den Grafen Schnwaloff die Anfiage gerichtet, ob Rußland gewillt sei, die Mit theilung des Vertrages an die verschiedenen Mächte als dessen Vorlegung auf dem Eongresse anzusehen, damit der gesammte Vertrag im Zusammenhange

mit den bestehenden Verträgen erwogen werden könne. Gestern theilte Graf Schnwaloff die Antwort des Fürsten Gortschakoff mit, nach welcher eS das russische Cabinet als seine Pflicht erachtet, an seiner früheren Erklärung sestznhalten. Da den Worten „Freiheit der Appreciation und Action', die Rußland für den Con- greß sich zu reserviren recht hält, eine verschiedene Deutung gegeben wird, so definirt die russische Re gierung dieselbe dahin, daß sie allen Mächten die volle Freiheit läßt, Fragen auf dem Eongresse

sich Rußland daS auch den anderen Mächten zustehende Recht, die Dis cussion eines Vertragsartikels zuzulassen oder nicht. Das Wiener uud Berliner Cabinet theilen diese Ansicht. Die Rnsseit werden vor Koustautinopel bleiben, so lange die Engländer im Marmarameer sind. Ich habe die Wiener Dispositionen freundschaftlich und friedlich ge funden, wie vorauszusehen war, da Nußland immer die österreichischen Interessen berücksichtigt hat, wie die ModisicationS-Fähigkeit verschiedeuerVertragSartikel be weist

. Die Konstantinopeler Conferenz hat, insofern sie sich mit Bosnien und der Herzegowina befaßte/ die Bildung einer fremden Miliz in Betracht gezogen. Oe sterreich könnte von dieser Clansel Gebrauch machen. Die Occupativu von Bulgarien mit dem M.-ximum v»,ii zwei Jahren nnd dem Minimum der für die Bil dung der einheimischen Miliz erforderlichen Zeit ist wegen der Sicherung der Rückkehr der russischen Trup pen der Schleisuug der Festungen und Verhütung von Metzeleien unvermeidlich. Indem Rußland seine Pro- tectiou

nur über die Gräco-Russen ausgeübt, wollte es Frankreich gegenüber den Beweis seiner Mäßigung geben, da es hiedurch vermeidet, eine religiöse Supre matie über die heiligen Stätten zu suchen. In gleicher Weise wollte Rußland die Gläubiger der Türken scho nen, indem es eine Solidarität zwischen diesen und der Kriegsentschädigung durch die Modalitäten der Zah lungsleistung schus.' Der Eindruck des Corresponden- ten ist, das; Rußland den Congreß noch wünscht, an seinem Zustandekommen aber zweifelt, jcde-falls jedoch

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 24.07.1888
Umfang: 10
ruisijÄen land mit Bezug auf die von l>em Besuche Kaise^- Blätter Kaiser Wilhelm II. widmen, sind äußerst versöhnlich und friedlich gehalten und nur für Oesterreich-Ungarn fällt ab uno zu ein feindseliges Wort ab. Die Journale geben zunächst lediglich ihrer Festesstimmung und der Zuversicht Ausdruck, daß diese Mo> narchcn-Zusammenkunft die Hoffnungen aus Er haltung oes Friedens stärken und mehren werde. Sie betonen die hundertjährige Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland und weisen darauf

hin, daß zwischen diesen zwei mächtigen Nachbarreiche» keine ernsten Ursachen zu Feind seligkeiten vorhanden seien. Wir wählen unter den Artikeln jenen der „Nowosti' als den be merkenswerthesten aus. Das Blatt schreibt: Die Besorgniß, welche so lange die europäischen Völker bedrückt, finde ihr zeitweiliges Ende durch ein Friedenssest, welches ein neues Unter pfand der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bietet. Der Haupt urheber dieses Festes deS Friedens und der Be ruhigung fei der neue

deutsche Kaiser, welcher jetzt einen klaren Beweis liefere, daß ihm krie gerische Absichten ferne lägen. Rußland habe ttets, seit mehr als einem Jahrhunderte, der Entwicklung Preußens und Deutschlands gegen über sich wohlwollend verhalten. DaS deutsche Volk habe also keinen Grund, mit Rußland m Zwist zu leben. Wenn die beiderseitigen Fehler, welche die Erkaltung zwischen Rußland und Deutschland hervorgerufen und zu einem Kriege führen konnten, den Frieden zwischen den zwei Nachbarn trotzdem

nicht erschüttert hätten, so sei dies ein Beweis, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland aus der entsprechenden Gleichartigkeit Politiker und wirthschastlicher Interessen basiren, welche nur de» Frieden und die Eintracht fördern müßten. Man solle nur keine künstliche Ver schiedenheit zwischen diesen Interessen eintreten lassen und d'.e wirthschastlichen Kämpfe zwischen Rußland und Deutschland würden aushören. Rußland habe viel zu viel Arbeit im Innern des Reiches

, als daß eS leichtsinnig emen so furchtbaren Krieg beginnen sollte, wie jener mit Deutschland wäre. Rußland wolle nur — und in dieser Beziehung seien keine Zugeständnisse möglich — daß ihm die bescheidenen Früchte seiner hundertjährigen Bemühungen im Orient nicht geraubt werde. Neue Lorbeeren brauche cs keine, aber an den Resultaten so vieler Opfer vieler Generationen müsse es festhalten. Anders lautet, wie schon erwähnt, die Sprache, welche mehrere Journale gegen Oesterreich- Ungarn führen. Die „Nowosti' erblicken

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1921
Umfang: 8
, die Gesamtzahl aller wird aber noch höher angenommen. Dl« heujiP« R^mknrs uursutzt 8 Gelten. England und Rufzland. Berlin, 24. Jänner. In keinem Lande hat sich die öffentliche Meinung in den letzten Jahren so sehr mit allen Rußland betreffenden Fragen beschäftigt wie in England. Während aber in allen anderen Staaten — Deutschland nicht onsgenommen — für die Beur teilung ihres künftigen Verhält»! fea zu Rußland in erster Linie politlscheWünsche und Jntere sen maßgebend sind, erstrebt der nüchterner denkende

Engländer neben der polit schen Lösung der Ostfragen vor allem wirtschaftlichen Einfluß im heutigen und Im künftigen Rußland. Auch ln England mußte sich diese Auffassung erst durchsetzen. Während d e Konser vativen, als oeren hervorrageiwste Vertreter der M nifter des Aeußeren, Lord Curzon und der Kriegsminifter Win ton Chur chill anzusehen sind, alle Verhandlungen mit den setz gen Mos kauer Machthabern rundweg ablehnten und ein Zusammen gehen der englischen mit der französischen Politik wünschten

dem Säbel rasselten und in Rußland Sympathien verloren, um so rascher setzte sich Lloyd George tn England durch. Großbritannien, das sich über Aegypten—Arabien—Indien die großartige Brücke nach Asien geoaut, das im Norden sich die baltischen Küsten zur Basis einer zweiten Aerblndnng nach dem Osten ge macht, kann in Danzg und Riga nicht stehben bleiben und war ten, bis eln anderer sich In Rußland elnnistet. So gelang es den Liberalen im Herbst v. I., dle britische Negierung zur Wiederaufnahme

der Verhandlungen mit Rußland zu bestim men, nachdem die früheren Besprechungen im Sommer 1920 zwar zu einer prinzipiellen Einigung geführt hotten, vor dem Abschluß aber an zwei scheinbar unüberbrückbaren Hindernissen gescheitert waren. Die eine Schwierigkeit, die sich dem Abschluss eines englisch russischen Handelsvertrages cntgegenstellte, war der Umstand, erung von England nicht offiziell 'tantspolitische Angelegenheit hat e. Da bei dein derzeitigen Stand mit einer nennenswerten Ans- daß die jetzige Moskauer

Reg anerkannt ist. Diese an sich auch ihre handelspolitische Sei der russischen Volkswirtschaft fuhr aus Rußland auf Jahre hinaus nicht gerechnet werden kann, so kann als Gegenwert für die englische Einfuhr nach Rußland In der Hauptsache nur das russische Gold in Frage komme». Dieses (ilold aber unterliegt »ach einer Eiuscheidung des Obersten englischen Gerichtshofes der Beschlagnahme durch die englische Regierung. In der Begründung des Urteils heißt es, dag. solange die Rätereglrrmig

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.05.1896
Umfang: 4
Nr. 105. „Bozner (Zeitung Südtiroler Tagblatt)'' Donnerstag, drn 7. Mai 1396. Rußland und England m China. Nachdem im englischen Unterhause der Staatssekretär VeS Auswärtigen, Herr Curzvn, erklärt hat, der russische Gesandte Baron von Slaol habe ihn unterrichtet, daß die von den Zeitungen gemachten Mittheilungen über einen geheimen Ver trag zwischen Rußland und China, nach welchem dieses an jenes große Theile seine» Reiches abgetreten, gänzlich unbe» gründet sind, ist eS nothwendig, darauf

hinzuweisen, daß dieses Dementi sich jedenfalls nicht auf den Bertrag bezieht, sondern auf Nachrichten welche Londoner Blätter, namentlich der „Globe' in den allerletzten Tagen brachten. Darnach sollte China an Rußland ziemlich. de« ganzen Norden, deü. Reiches, nämlich die Mongolei und Mandschurei gegen die russische Zuficherung, e« gegen auswärtige Feinde zu vertheidigt», abgetreten haben. Da« wäre nun allerding« etwa« Ungeheuerliches, indessen muß man sich erinnern, daß ganz ähnliche Nachrichten schon

einmal vor einiger Zeit durch die englischen Blätter gingen, nach welchen auch Rußland in den Besitz des nördlichen Chinas fast bis zum Vantfe-Kianz treten sollte. Damit soll nicht etwa gesagt sein, daß diese Nachrichten auch nur einige Wahrscheinlichkeit für sich hätten. Rußland ist zwar an das Nehmen gewöhnt, aber die Vor theile, welche e« aus dem letzten chinesisch-japanischen Kriege, namentlich durch die Hilie Frankreich« und Deutschlands auch nur in den bisher bekannten engeren Grenzen zieht

, sind so außerordentlich, daß es wohl geraume Zeit dauern wird, ehe eS w-iter greift. Nur einen Einwand könnte man gegen die Vermuthung erheben, daß Baron StaalS Dementi sich nur am die jüngsten Mittheilungen de» „Globe' bezicht, daß nämlich auch der durch die „Ülorth China Daily NewS' veröffentlichte Vertrag schon die Abtretung chinesischen Gebietes an Rußland enthalte, aber wenn man jenen Verlrag genau liest, dessen Wortlaut ja sowohl das in China erscheinende englische Blatt und nach ihm Londoner Blätter

veröffentlichten, wird man finden, daß von Gebietsabtretungen gar nicht oder d»ch nur in enger Begren zung die Rede ist, indem China Rußland die Besetzung einer Insel gegenüber Talienwan und einige Punkte an der Süo- seite vom Hindschun, zum Zwecke von Besestigungen einräumt. Die Mittel, durch welche Rußland sich Einfluß und Herrschaft in diesem Theile Chinas sichert, sind ganz andere. Ist diese Kombination richtig, so hat Rußland den un geheuren Vortheil, daß es durch das rechtzeitige Dementi der Alarm

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1921
Umfang: 8
mit allen Mitteln wieder her- zustellon. Wir setzen in die Objektivität und den guten Willen der Regierung volles Vertrauen. Sie wird — das hoffen wir zuversichtlich — Italien die Schande ersparen, daß die Vertreter des Südtiroler Volkes, dem man in feierlichster Form Schutz und Förderung seiner Interessen zugesagt hat, mit roher Gewalt an der Ausübung ihrer Pflicht gehindert werden. Die Hungerkatastrophe in Rußland. Von unserem —rit—- Berichterstatter. Die Ballade vom russischen Sozialistenstaat droht lm Hun

ger zu ersterben: er ist stärker als die Antibolschewiken-Parteien in Rußland, mächtiger als die gegenrevolutionären Generäle von Kornilow und Kaledin bis zu Semenow und. Baron Wrangel, furchtbarer als die große Entente und ihre polnischen Vorkämpfer, die der Herrschaft Lenins und Trotzkys auf Pariser Kommando ein Ende bereiten sollten. Zehn Millionen russi scher Menschen sind auf der Flucht vor dem Hunger, aus dem grauenhaftesten Elend kommt ihr Weg; wohin er führt, weiß niemand. Maxim Gorki

, der durchaus nicht immer eines Sinnes mit den Moskauer.Extremisten war, schreit seine funken telegraphischen Hilferufe nach Europa an den Deutschen Gerhart Hauptmann und an den Franzosen Anatol France. Aber Europa kann nicht helfen, selbst wenn die europäische Verelen dung eine fjilfe zuließe: die russischen Zustände schaffen die Unmöglichkeit: Rußland hat sich sozial außerhalb des Rahmens Europa gestellt, nun ist es wirtschaftlich und verkehrstechnisch für Europa eine Unerreichbarkeit geworden

eines millionenfachen Hungertodes untätig zusehe» müssen, und als Gewinn bleibt nur die Innerruss! che Erkennt nis, daß auch Rußland nicht auf dem Monde, ondern hart östlich vom Herzen Europas liegt und dieses Europa braucht. Zum Erstenmal seit jenem November 1917, als die Bolsche wiken die Herrschaft an sich rissen, treten sie nicht als heils- bringer, sondern als Hilfesuchende, nicht als Apostel, sondern als Bettler vor Europa hin: und wenn auf dem soeben ge schlossenen Moskauer Kommunistenkongreß

, mit der Freigabe des Geld- und Ueberweisiings- Verkehrs fortgesetzt worden ist. Man kann nicht sagen, daß die russischen Machthaber der Katastrophe untätig entgegengesehen haben oder daß sie von ihr überrascht worden sind. Die Volks kommissare sahen die Hungersnot kommen: darum haben sie der Bauernschaft die Zugeständnisse gemacht, sie hofften, daß da durch der Boden, der heute zu fast zwei Drittel brach liegt — von 35 Millionen Desjetinen im Jahre 1916 sind heute in dem kleineren Rußland nur elf Millionen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 14.02.1904
Umfang: 20
und am geeignetsten, und 1896 hatte Japan in diesen Ländern schon festen Fuß gefaßt. Vor dem Beginne jenes Krieges gegen China hatten die europäischen Mächte Japan gegenüber nicht klar und offen erklärt, daß sie keinerlei Annexion chinesischen Gebietes durch 'Japan zulassen werden; das würde erst nach dem Kriege von der bekannten Koalition der drei Mächte — Deutschland, Frank reich und Rußland — erklärt und durchgesetzt, und Japan verlor alles, was es gewonnen hatte 'und mußte zusehen, wie bald darauf

das, was >. ihm am teuersten ani Herzen lag — die Mand schurei — von Rußland eingenommen wurde. Rußland seinerseits muß einen eisfreien Hasen am Stillen Ozean haben und hat die Mand schurei, besonders durch den zweifachen Ban der Bahn, teuer bezahlt, hat also nach politischen Rechtsbegriffen auch ein Recht auf dieses Land. Aber das geht Japan nichts au, denn es findet auf dem ganzen Erdball keinen anderen Boden für seine Bedürfnisse. In den Herzen der Japaner mußte sich ein furchtbarer Haß eingenistet haben gegen die drei

Mächte, die ihm so rücksichts- und schonungslos das schon Erworbene aus den Händen gerissen halten, und besonders gegen Rußland, das den Löwenanteil davon an sich riß. Nicht minder aber als Japan mußte die Okkupation der Mandschurei durch Rußland England nahegehen, welches vor der gelben Rasse gar keine Angst zu haben scheint, es aber liebt, der Welt eine berechtigte Angst vor Rußland vorzuspielen, und nicht darüber hinwegkommen konnte, nun seine Interessen und seine Macht nicht nur in Indien! allein

, sondern auch in China durch Rußland! zu Lande bedroht zu seheu, wo es ihm nicht bei-! kommen kann. So wurden die Interessen Japans und Englands durch die Einmischung der drei Mächte in die FriedensverhaMnngen in Simo- noseki und durch die Okkupation der Mandschurei durch Rußland eng ineinander gewoben, und man wird sich wohl kaum irren, wenn nian annimmt, daß im gegenwärtigen Kriege der eigentliche Faktor gegen Rußland England ist. Das sind nun wohl die ganz aus der Ob jektive gesehenen, darum aber auch einzig

was möglicherweise für die Zukunft abzusehen ist. (Forti-vung folgt.) Aus der stalllichen Reihe der, sich teilweise widersprechenden, über London und über Peters bürg eingelanglen Meldungen treffen wir nach stehende Auswahl der wichtigsten Mitteilungen. Der .Krieg gegen Rußland wurde am ll. ds. in Tokio durch eine kaiserliche Proklamation ver- kündet. Aus Schan-Hai-Dvau ist die russische Be satzung abgezogen. Tas Postamt wurde an die Aranzosen übergeben. In Wladiwostok wurde eine Rinne in das Eis geschnitten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1915
Umfang: 8
-Ungarn erworben hatte, mit sicheren po litischen Schutzwällen zu umgeben und immer pointierte er dabei auf Bulgarien. Sie wissen es, Graf Golu- chowski, der so redlich ein Einvernehmen mit Rußland suchre — und wie glücklich wäre Rußland heute, wenn es sich von diesem Einoernehmen nie entfernt hätte! — Graf Goluchowski sagte ebenso: Mein Kaiser ist der große Friedenskaiser und mein Oesterreich-Ungarn ist ein friedliebender, ein Kulturstaat, es will keinen Krieg, es niöchte mit Rußland gut leben

; aber was kann es denn dem großen Rußland schaden, wenn auch das ar me, kleine, rreue und tapfere bulgarische Volk in semer Ruhe und nach seinem eigenen Rechte existiert? Mit einem Worte, das ist ja geradezu die österreichisch-unga rische Tradition, daß Sie hier uns Bulgaren immer un ser Lebensrecht zuerkannten. Und wie nun gar, als im Jahre lM8 der immanente und räuberische Charakter der russischen Politik sich aufs neue in seiner ganzen un geheuren Präpotenz enthüllte und es immer klarer ward, daß Rußland es direkt

seine Gründern? findung war. Seine Diplomatie hatte eine doppelte Aufgabe: Bulgarien seine Freiheit und Unabhängig keit in der Aktion uneingeschränkt zu erhalten und die Dinge so zu wenden, daß Rußlands Groll gegen M entschlief. Die Hauptsache war, in jener Zeit vor den? Zusammenschlüsse der Entente Rußland keinen AM zu einem Angriff auf Bulgarien zu bieten. Und dabei zugleich die Stimmungen in Bulgarien so zu führen, mich die Kräfte Bulgariens so zu stellen, daß sie tm des ständigen Argwohns Rußlands

es von jeher erkannt haben, was der Sinn d« Politik König Ferdinands war. Die Aufgabe rvar, so lange als man noch die Erhaltung des Friedens n Europa für möglich halten konnte. Rußland keinen An laß zu einem Einschreiten, ob nun in Bulgarien oder anderswo, zu geben. Aber es wurde immer klarer: Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die seit dem Jahre 1879 den Frieden in Europa erhielten, werden ihn nicht mehr erhalten können, weil die anderen wol len, daß der Krieg sein soll und da wächst denn auö

für Bulgarien endlich eine andere Situation heran. E? kommt die Situation, wo es wird wählen müssen, wo es sich wird entscheiden müssen . . . und die Zeit bi° zur Entscheidimg ist auch eine gefährlichere noch als bi- her. Und da hieß es also wiederum der Gefahr begeg nen und Rußland zurückhalten und inzwischen, tief ver borgen, immer stärkere Klammern schlagen zur Ver bindung mit den beiden großen Kaisermächten, an de- ren Seite allein die bulgarische Volksseele, weil sie die Seele eines freien Volkes

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.11.1853
Umfang: 6
. IZnsNl-nd. Ein Schreiben aus St. Petersburg enthält folgende zur Orientirnng in Bezng anf politische rnss. Ansichten, welche sich meist anf Quellen höheren Ur sprungs zurückführen lassen, nicht nninteressande No tizen. In gleicher Weise, wie die erste Cirknlarde- pesche des Grafen Nesselrode sich über »lügenhafte Entstellungen' ansfprach, die man berichtigen zu müssen glaubte, hält man es jetzt für nicht minder nothwendig, die in der westlichen Presse Rußland ge machten Vorhaltungen, als ob Rußland

sich durch „Uebereilnng' in ein »iinerqnicklichcS Dilemma' ge bracht' habe, durch folgendes, vielleicht inspirirtes Räsonnemenl zu widerlegen: »Man sagt, Rußland als Repräsentant der Legi timität sei von jeher beflissen gewesen, in Frankreich die Illegitimität gleichwie die Revolution, in welcher Form sich diese zeigen möge, zu bekämpfen. Die von Frankreich „anfgerührte' (Ausdruck der Cirkularnote) orientalische Frage hätte Rußland in der Voraus setzung so eifrig aufgeiior^men, daß England mit Frankreich politisch

nicht zusammengehen und letzteres isolirt bleiben werde. Ans der desfallsigen Verrech nung der russischen Diplomatie folgert man nun, Rußland hätte eine politische Schlappe erlitten. Aber zuvörderst liegt nirgends ein thatsächlicher Beweis vor, daß Rußland nicht anch den Fall einer westlichen Allianz wohl erwogen hätte. Graf Nessel rode müßte nicht mehr der bewährte nnd gereifte Staatsmann sein, der er bisher war. So lange Rnßland fest n. konsequent an den ursprünglich ans- gesprochenen Forderungen festhält

, könne überhaupt keine Rede von diplomatischer Niederlage fein. Im Gegentheil, Rußland stehe triumphirend der europäi schen Diplomatie gegenüber. Den Triumph verdanke es der Macht der Umstände und seinem geraden nnd konsequenten Auftreten, vor welchem die Feinheit der westlichen Diplomatie lio» mul die Segel streichen mußte. Hat nicht beim Entwurf der Wiener Note das s.iit nLt.oinz,li der Pfändung durch Occupation eines Theiles des ottomanischen Reiches bei der Diplomatie in so fern Anerkennung

gefunden, als man stillschwei gend darüber hinwegging und diesem Akte offiziell die Berechtigung nicht absprach? Unterhandelte man et wa nicht mit Rußland, das sich aNf einen felbstge- fchassenen Rechrsboden stellte — einen Nechtsboden, der eben so wie die nachmalige Zurückweisung der türkischen Modifikationen durch immer wieder fortge setzte Vergleichsversuche legalisirt wurde? Wer war. hiebei der Kompromittirte: der, welcher die Thatsache vollzog, oder die, welche die vollendete Thatsache

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 02.09.1905
Umfang: 10
, als der Vertreter Japans, Baron Komura, in der entscheidenden Sitzung der Friedenskonferenz mit kalter »Miene mitteilte, daß Japan alle Forderungen Rußlands bewillige. Es handelte sich um die Weigerung Rnß lands, eine Kriegsentschädigung zu zahlen, sowie um die Weigerung, ganz Sachalin an Japan ab geben zu wollen. Wenn also auch scheinbar Japan aus Liebe zum Frieden gerade in den wichtigsten Friedensbedmgungen nachgegeben hat, kann es an dererseits doch mit dem Erreichten vollauf zufrieden sein. Rußland

hat in Portsmouth diplomatisch ge siegt, Japan moralisch. Japan hat alles erreicht, was es vor dem Kriege anstrebte und noch die! mehr. Das Protektorat' über Korea, die südlich^ viel fruchtbarere Hälfte von Sachalin, Port Arthur und die ganze Kwantünghalbinsel, die ostchinesische Eisenbahn Port-Arthur bis südlich von Charbin, die „offene Tür' in handelspolitischer Hinsicht in der Mandschurei, Fischereirechte u. s. w., all das md Errungenschaften der siegreichen Japaner. Dazu ' 'ommt, daß Rußland in Ostasien

werden müssen. Man glaubt vielfach, daß der während der Friedenskonferenzen abge schlossene Bündnisverttag zwischen England und Japan für das letztere entscheidend zu der unver hofften Mäßigung geworden sei. Man muß die Verlautbarung dieser Allianz erst abwarten, aber wahrscheinlich haben die schlauen Japaner darin so gut abgeschnitten, daß sie > Rußland gnädiger behandeln und sich' gleichzeitig , die Gloriole des Maßvollen, klugen Siegers beanspruchen konnten. Die Nachrichten über das ersreuliche

Uebereinstimmung in allen Fragen erzielt und beschlossen, zur Ausarbei-i tung des Friedensvertrages zu schreiten! Japan hat in allen strittigen Fragen nachgegeben. Nach den Friedensbedingungen zahlt Rußland kei ne Kriegsentschädigüng; Sachalin wird zwischen Rußland und Japan geteilt, und zwar ohne die Zahlung einer Rückkausssnmme an Japan. Auch in den Fragen der Auslieferung der in den fremden Häfen internierten russischen Schiffe und der Beschränkung der russischen Seestreitkräste in Ostasien hat Japan

zwischen Japan und Rußland vorsteht, wobei jede der beiden Nationen die Vorteile der Meistbegünstigten genießt. Diese Klausel schließt das Prinzip der offenen Türe in sich. — In gut unterrichteten New-Aorker Bank kreisen ist ' man der Ansicht/ daß dem Friedens schluß bald die Aufnähme einer Anleihe durch Ruß land und etwas später durch Jä^n folgen wi^ deren Höhe in vollem Maße von den durch die beiden Länder gebotenen Sicherheiten''abhängig sein wird. Es'ist bekannt^ daß Rußland alle Vorkehrungen trifft

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.08.1877
Umfang: 6
hat sich also die Stimmung in Rußland entschieden gebessert und der ursprünglichen Panique ist wieder eine Periode größeren Vertrauens in die Zukunft gefolgt. Ob dieselbe verhalten wird, wenn die Türken denn doch die russische Armee aus Bulgarien hinauswerfen sollten, ist nun freilich eine andere Frage. Politische Tages - Chronik. L. ÄVten» 17. August. Anläßlich des 47. Ge- burtsfestes Sr. Majestät des Kaisers sauv heute früh in allen Kasernen, sowie bei der Hauptwache „am Hof' große Reveille hatte; um halb 7 Uhr begann

. „Hon' findet es gar nicht mehr so schrecklich, daß Serbien sich zur Action rüstet. Möge es immerhin in den Kriea ziehen, wie Rumänien eS gethan! Wenn man in Wien nur fest entschlossen sei, in der Stunde der Abrechnung das Gewicht der Stimme unserer Monarchie in die Wagschale zu werfen. Und „Ellenör' geht noch Weiler, indem er aus klugem Raifonnement den Krieg mit Rußland jetzt überhaupt PerhorreScirt. Rußland wird , so argumentirt „Ellenör', wenn es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag

, einen Zwei kampf mit unserer Monarchie nicht annehmen. Unter den heutigen Verhältnissen mit Rußland Händel suchen, sei leicht, aber dann würden wir eS nicht mit Ruß land allein zu thun haben. Anders stehe die Sache, > wenn nicht wir den Krieg suchen, nicht wir die von Europa festgestellte Interessensphäre stören, sondern Rußland,' i« solch einem Falle würde Rußland aller dings isolirt dastehen. Man muß gestehen, ein sehr vernünftiges Raifonnement und um so lobenöwerther, da eS unter dem Eindrucke

der finnverwirreuden Meetings geschrieben ist, die Ungarn gegenwärtig Politisch unsicher macheu. Die Meetings gehöre» auch zu dem Capitel, das nicht fehlen darf, wenn von der angeblichen Parteilichkeit der österreichischen Politik für Rußland die Rede ist. Zeigt sich darin etwa Parteilichkeit für Rußland, daß die türkensreundlrchen Meetings in Ungarn ungestört stattfinden, die russen freundlichen in Laibach nnd anderswo aber verpönt werden? Das führt allerdings zunächst zu dem Schlüsse, daß eine sehr verschiedene

Praxis in Ungarn und in Oesterreich geübt wird, aber in weiterer Folge ist die erwähnte Thatsache denn doch ein Zeichen, daß keinerlei Parteilichkeit für Rußland obwaltet, es wäre sonst gar zu seltsam, daß gerade die russenfreundlichen Meetings mit dem Jnterdicte belegt werden. Die Wahrheit ist, daß uusere auswärtige Politik sich bisher jeder Paiteinahme fein gehalten hat. Den Turko- philen in unserer Mitle kann man es allerdings nie recht machen, eS wäre denn, daß man heimlich zwei Armeecorps

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