ist, seine programmatischen Aeußerungen fanden wenig Verbreitung. Jedenfalls dürfte es sich aber empfehlen, gegenüber den oben erwähnten einseitigen Auslassungen ein "objektives Bild der gegenwärtigen Verhältnisse in Rußland zu- geben. Durch die Oktober-Revolution 1917 ging die Staatsmacht cm die Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte (Sowjets) über, staatsrechtlich ist die russische Sowjetrepublik -als Föderation der nationalen Sowjetrepubliken konstituiert. Die oberste Ge walt der Republik ist der Allrussische Rätekongreß
hin durch am Volke begangen -hatte, gutzmnachen und den Land- und Wissenshunger des Volkes zu stillen, sie sind, zurzeit we nigstens, abgetan. Soweit sie in Rußland leben, sind sie gar nicht organisiert, ohne jeden Rückhalbün der Masse, und die nen als geistige Arbeiter, umgeben von Mißtrauen, zerquält von den Sorgen des Alltags, in den Sowjetbehövden. Aongst- lich bemüht, sich politisch einwandfrei zu zeigen, gehüllt in den grauen Mantel der Parteilosigkeit, klagen sie unter sich über >die schlechten Zeiten
und l e- kriegen sich die Herren in den verschiedenen Zeitungen, ver anstalten alle möglichen Kongresse, die außer vielen schönen Reden nichts zuwege bringen An die Wiedevaüsrichtung des Zarismus aber denkt in Rußland, einige Popen und Kosaken- offiziere ausgenommen, niemand, so daß der russische Mon archistenkongreß, der dieser Tage in Reichenhall stattfand, in Rußland wohl wenig Widerhall finden dürfte. Ernst zu nch- mmm men als politische Oppositionspartei sind in Rußland nur die Sozialdemokraten
(Sozialrevolutionäre, linker — _ Men schewiki, rechter Flügel). Aber im Ausbau ihrer Organisation behindert (es gibt in Rußland nur eine kommunistische Presse), haben ste gegen die großzügige, mit allen Mitteln ar-, beitende Propaganda der herrschenden Partei erneu schwer ren Stand. Die leitenden Stellen in den Staatsämtern, in den Ge werkschaften, in den Sowjets sind von Kommunisten besetzt, kommunistische „politische Kommissäre" überwachen die ^Tä tigkeit der Truppenkommandanten, die kommunistischer
ist erfolglos, siehe d>as Mißgeschick der vor der Entente unterstützten Generäle Koltschak,' Judenitsch, De nikin, Wrangel mnd verhindert nur die Konsolidierung der russischen Volkswirtschaft. „. . . Rußland ist ein Land, das seinen ganzen Willen zur Durchführung des sozialen Ver suches anspannt, der unMeiselhaft für die gesamte Mensch heit, für die ganze Welt von Bedeutung ist. Man müßte uns Russen unserem eigenen Verstand oder unserem eigenen Un verstand überlassen, beides könnte für Europa gleich beleh