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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 05.01.1872
Umfang: 10
eilage zum.Tiroler Volksblatt' Nro. Z. Rundreise durch Europa. I. Rußland (Nach „Rosenthals Convertitenbilder.') Ich habe mir vorgenommen, Ihnen, werthe Herren! in einer Reihe von Vorträgen ein kleines Bild vom gegenwärtigen Europa zu zeichnen. Wenn im Bilde mehr Schatten- als Lichtseiten sind, so wollen Sie es nicht dem Maler, sondern der Natur zur Last legen. Begleiten Sie mich zuerst nach Nußland. Wenn der Maler Etwas zeichnen will, so muß er sich dieses Etwas, das er zeichnen

will, in der Nähe ansehen. Es ist zwar eine Reise nach dem kalten Rußland jetzt bei der Winterstrenge nichts Angenehmes, und schon der Gedanke daran macht einen frösteln. Doch die Reise, die Sie mit mir zu machen so gefällig sein wollen, soll nur im Geiste stattfinden; jeder kann dabei ruhig hinter seinem GlaS Wein sitzen bleiben. Vor den Wölfen, die besonders im Winter die russischen Steppen unsicher machen, brauchen Sie keine Angst zu haben; höchstens könnte ich Ihnen ein Bären aufbinden

, wenn ich nicht Alles sachgetreu, Manches unrichtig schildern würde. Mit Wissen und Willen soll es nicht geschehen. Rußland ist ein großes Reich, es zählt in Europa allein 99.296 Quadrat-Meilen, während ganz Europa circa 180.000 Quadrat-Meilen umfaßt. Das europäische Rußland ist. was die Ausdehnung betrifft, daher größer als halb Europa. Oesterreich hat auch eine hübsche Größe, aber es enthält doch nur 11.300 Quadrat-Meilen. Der größte Theil Rußlands, was die Ausdehnung, aber nicht die Bevölkerung betrifft, liegt in Asien

, wo 270,532 Quadrat-Meilen zu Rußland gehören. Wäre Rußland in dem Verhältnisse bevölkert, wie das kleine Belgien, das auf 536 Quadrat-Meilen 5 Mill. Einwohner zählt, so wären in Rußland 3035 Mill. Einwohner, während in Wirklichkeit nur 69 Mill. sind. Die Einwohner des ganzen Erdbodens zwei und ein drittel Mal genommen, hätten auf russischem Gebiete Platz. Rußland zählt bei 60 Mill. Anhänger der russisch-griechischen Kirche, bei 7^ Mill. Katholiken, eine Menge Protestanten, Juden, Muhamedaner und Heiden

. Die Anzahl der Völker und Nationen ist sehr groß, so daß ich einige Minuten benöthigte, um nur die verschie denartigen Namen zu nennen. Man rechnet nämlich 100 verschie dene Völkerschaften mit 40 Hauptsprachen. Ein eigentliches Bütgerthum, als Hauptträger der nationalen Bildung, gibt es in Rußland nicht. Wer den russischen Adel nach seinem Auftreten im Auslande beurtheilen wollte, der wäre auf dem Holzwege; weil er sich im Auslande mit dem feinsten Kulturlack überfirnißt repräsentirt und dabei kolossalen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1888
Umfang: 8
eine Vereinsver sammlung, wozu hiemit Vereinsmitglieder und Gesinnungsgenossen freundlich eingeladen werden. Die Borstehung. Rückblick und Borschau. VI. In den bisherigen Artikeln haben wir die Lage im Allgemeinen betrachtet und auch einzelne Reiche und Länder aufs Korn genommen. Heute wollen wir über Frankreich sprechen, das mit ängstlichen Bemühen sich an Rußland anschmiegen möchte. Man begegnet ziemlich häufig der Ueberzeugung, zwischen beiden Reichen bestehe eine solche Verschiedenheit, daß eine Allianz

Beider etwas unnatürliches wäre. Nun haben letzter- hand verschiedene Zeitschriften Parallelen (Vergleiche) zwischen Rußland und Frankreich gezogen, die ganz merkwürdige Resultate zu Tage förderten. Für das russische Staatsoberhaupt besteht ebenso wenig Sicherheit, wie für das französische. Beide wissen von heute aus morgen nicht, ob ihre Existenz nicht ge fährdet sei. Der Czar ist voll Furcht vor Nihilisten, die ihm nach dem Leben streben; reist er im Jnlande herum, werden ganze Regimenter

mente ab. . Betrachten wir die Beamten in Rußland und in Frankreich. „Bereichert euch, wie ihr könnt', ist die Richtschnur des beiderseitigen Handelns. Das Verderbniß in der Beamtenwelt reicht bis in die höchsten Kreise hinauf. In Paris streifte es Grevy, den „gegangenen Präsidenten'; in Rußland lehnt es sich an die Minister an. In Rußland ist das Trinkgelder-System die Geld quelle; in Frankreich war es jüngst der Ordenshandel, der Tausende und aber Tausende von Franks in die Geldbörse

Hochgestellter schaffte. In einem Stücke ist es in Rußland noch schlimmer ; während in Frankreich doch die Corruption nicht alle Beamtenkreise ergriffen hat, ist sie in Rußland systematisch bei Allen im Schwünge. In Frankreich wie in Rußland ist der Beamte in seiner Stellung nicht sicher; in Frankdeich fegt die Beamten- Reinigungsmaschine die Angestellten weg, welche nicht ganz gefügig gewissen Hochstehenden sind; in Rußland werden in Miß- und Ungunst gefallene Beamte einfach nach Sibirien expedirt

. Doch besteht der Unterschied, daß in Pußland die faulsten Elemente, deren sittliche Fäulniß gar zu arg das Land verpestet, weggefegt werden, während in Frankreich die besseren Elemente daran kommen, deren Rechtlichkeitsgefühl sich sträubt gegen gewisse Pläne hoher Herren. — Was die Staatsverwaltung anbelangt, so liegt sie in Rußland, wie in Frankreich im Argen; dort wie hier gibt es Staatsschulden in riesiger Höhe. Die französische Schuldenwirthschaft unter der 3. Republik ist sprich- wörlich geworden

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 26.05.1854
Umfang: 4
Etablisse ment der Herren Purger in Gröden an. (B. W.) Wien, 21. Mai. Erzherzog Albrecht begibt sich heute von hier zurück nach Uugarn. Aus Bucharest traf gestern Abends die Nachricht ein, daß die Be, schießung Silistria's eingestellt sei. Man ist hier auf die Bestätigung dieser Mittheilung und, falls sie richtig ist, auf die Motive sehr gespannt. Wien, l7. Mai. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Rußland sich nicht damit begnügte, die an den österreichischen Kaiserstaat angrenzenden Provinzen zu insurgiren

angekommen ist. Seien Sie überzeugt, unser Monarch hat keinen heißeren Wunsch, als in Verbindung mit seinem hoch herzigen Allii'rten, dem Könige von Preußen, die Selbstständigkeit Deutschlands zu wahren und weder einen westlichen noch einen östlichen Einflnß zu dul den ; daß man sich aber gegen Rußland erklärt, dürfte wohl beweisen, daß man nicht von Frankreich eine Gefährdung Deutschlands besorgt, eben so wenig wie man gegenwärtig die Revolution fürchtet, da unser Kaiser wohl der Mann

dazu ist, dieselbe zu zertreten, wo immer sie sich zeigt. Er hat in dieser letzteren Beziehung ein um so leichteres Spiel, da die gegenwärtige Politik Oesterreichs auf den unver hohlenen und lebhaftesten Sympathieen aller seiner Völker basirt. (Voss. Ztg.) Wien. Die „Deutsche Volkshalle' sagt über Oesterreichs Politik in der orientalischen Frage: »Die Bestrebungen der ösiereichischen Regierung, im Ein Verständniß mit Preußen/ England und Frankreich, zuerst den Kampf zwischen Rußland und der Pforte zu verhüten

, und nach Ausbruch desselben den Frie den im Oriente wieder herzustellen, sind so bekannt, daß es wohl überflüssig ist, darauf zurückzukommen. Rußland hat vom Anfange des russisch-türkischen Streites beharrlich das gethan, wovon Oesterreich ihm in der Sprache der herzlichsten Freundschaft ab- rieth. Und obschon Rußland gleich beharrlich in sei nen Versicherungen war, daß es in keinem Falle die Integrität deö osmanischen Reichs, welche Oesterreich fortwährend als ein Element des europäischen Gleich gewichts

bezeichnete und daher erhalten wissen wollte und will, antasten werde, war doch Graf Orloff, alS er bei der Aussicht auf Theilnahme Englands und Frankreichs an dein Kriege, nach Wien kam und an Oesterreich das Ansinnen stellte, die Verpflichtung einer unbedingten Neutralität zu übernehmen, nicht ermächtigt, die so natürliche uud wesentliche an ihn gerichtete Frage — ob Rußland seinerseits die Ver pflichtung eingehen wolle, von dem türkischen Reiche in keinem Falle eine Provinz abzureißen? — bejahend

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 25.09.1860
Umfang: 6
einer Woche die Nachricht ausrecht erhalten, daß eine russisch-französische Allianz sich schlechterdings realifiren (??) werd«. (Stimmt mit der Zusammenkunft in Warschau schlecht, oder vielmehr gar nicht zusammen, flnm. d. Red.) Eine volle Aussöhnung zwischen Oester- reich und Rußland ist nur möglich, wenn Oesterreich auf seine bedeutendsten Interessen im Oriente verzichtete, ja sie wird auch dann noch höchst unwahrscheinlich, zumal die Kabinet« von Wien und Berlin fich für die Aufrxchthaltung d«S Pariser

Vertrage« von 1856 erklärt haben, den Rußland eben rückgängig wachen will, um seine Freiheit im schwarzen Meere wiederzuerhalten. Daß dies Rußland gelungen sei, wie die «Köln. Ztg.' die Tag« meldete, indem Oesterreich in die Abände rung des Friedens von 1356 zu Gunsten RußlanvS ge willigt haben sollte, wird hier an kompetenter Stelle ent schieden in Abrede gestellt. Der Kaiser Alerander kommt spr die auswärtige Politik Rußlands überhaupt nur in zweiter Linie in Betracht, er ist durch die inneren Fragen

keine sich widerstreitenden Interessen baben, obwohl der Kaiser Alerander, wir gesagt, einer solchen Allianz abgeneigt ist. (Hqt Rußland wirllich keine Interessen der Legitimität zu vertreten und zu wahren? Und kann, dars eS ruhig zusehen, wenn die Revolution mit einem Thron« nach dem anderen tadula rosa macht? Gewiß nicht, die erste und dringendste Pflicht, die der Eelbsterhaltnng, drängt Rußland zur preußisch-österreichischen Allianz. Anm. d. R.) Aber Rußland will seinen Preis und bisher hat L. Na poleon

sich noch wenig geneigt bewiesen, ihn zu bewil ligen; die jetzig« scheinbare Annäherung an Oesterreich und Preußen ist ein Avertissement Gortschakoss'S an den Gebieter Frankreichs, um ihn zu Anerbietungen zu nö- thigen, (solche sollen bereits in einem eigenhändigen Briefe L. Napoleons, der hier in den seltsamsten Ver sionen kursirt, dem Kaiser Alerander gemacht sein,) eS ist ein drohender Wink, ein Hinweis darauf, in welche Lage daS französische Kaiserreich sein würde, wenn Rußland die Hand zur Herstellung

der heiligen Allianz böte. Eine Annäherung Frankreichs an Rußland wird sich im Fortgange der orientalischen Wirren entwickeln, und wir können uns nicht darüber täuschen, daß Oesterreich und Preußen Ereignissen entgegengehen, zu denen die bisherigen Begebnisse nur als Einleitung erscheinen. Kommt eS aber zu ei'nem russisch-französischen Bündniß, dann hat eS für uns die eine große Bedeutung: eS wird England vollends auf unsere Seite treiben. Wenn sich alle Kräfte Deutschlands und Englands vereinigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 20.03.1854
Umfang: 8
und dem nicht minder be- klagenswerthen Orucke Nachricht zu geben, unter welchem unsere katholischen Glaubeusbrüder in Ruß land seit langer Zeit seufzen. Aus den von Theiner gesammelten offiziellen Aktenstücken ersahen wir, baß Rußland den Wuuscl, »icht verberge, die katholische Kirche in jenem mächtigen Reiche zu unterdrücken.— Die Päpste' haben wiederholt die traurige Vage der Kirche in Rußland beklagt, und der h. Vater Gregor XVl. hat den Ezar bei seiner Anwesenheit in Rom auf das Gericht Gottes hingewiesen

, vor welchem wir alle erscheinen müssen. Es sreut uns nun, daß die kaiserl. Regierung von Frankreich, Rußland ge genüber die Wahrheit bekannte, denn in der Circular- Depesche oes französischen Ministers heißt es: »Eng land u. Frankreich bekämpfen das Christenthum nicht, ihre Gegenwart im Orient wird die Stellung der Christen mehr, als die revolutionären Intriguen Ruß- lc»nds> »welches die Katholiken in seinem Reiche bedrückt', verbessern.' — Diese offene Sprache Frankreichs ist wohlthuend, und wir können nur wünschen

, daß dem traurigen Zustande unserer Glaubensbrüder ein Ende gemacht werde. Immerhin ist.es höchst auffallend, daß Rußland in seinen Noten stets den gedrückten Zustand der Griechen im Orient hkliagt> »nd demselben nun durch einen Weltkampf ein Ende zu machen wünscht, während das Loos der Katholiken in Rußland ohue alle« Vergleich noch weit trauriger ist, als jenes der Griechen im Orient. — Wir erinnern uns übrigens noch verschiedener an den Sultan gerichteten Ergebenheitsadressen griechischer Erzbischöfe, worin

allen Christen der Türkei ohne Unterschied der Konfession gleiche Rechte gewährleistet werden. Die orientalische Kirche wiris dann frei sein, aber nicht minder die oc- cidentalische. Siegt aber Rußland, so werden die türkischen Katholiken das Schicksal der polnischen theilen müssen. Das schismatische'Kreuz wird dann seine Herrschaft in halb Europa begründet haben, eine Herrschaft, welche mit der Knechtschaft anderer Kirchen gleichbedeutend ist.' Anch in diesem Artikel wird ausgesprochen, daß die Katholiken

, welcher mit einem Handschreiben des Königs an Se^ Maj. den Kaiser von Oesterreich sich nach München begeben, wird von dort alsbald nach Wien gehen, um dem Grafen Buol-Schauensteiu Erläuterungen über das Verhalten Preußenö zu dein kriegerischen Zerwürfniß zwischen Rußland und den Westmächten zu geben. Man glaubt hier mit Zuversicht darauf rechnen zn können, daß die Gemeinsamkeit der In teressen auch die Ei'ul'gliug über ein gemeinschaftliches Handeln zwischen den beiden deutschen Großmächten zn Stande bringen werde. In Wien

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 27.03.1918
Umfang: 8
FriedenSschluß mit der Ukraine, mit Rußland und Rumänien bekämpften uitd die rechtzeitige Sicherstellung unseres Anteiles an den Getreide- Vorräten der Ukraine hintertrleben haben, «eil sie wollten, daß daS Volk noch Wecker hungere, bis es zu Greueltaten reif wäre, wie sie die Bolsche wiken und ihre Rote Garde in Petersburg und Rußland verübt haben und verüben. Da möchten sie die erwachende Boikswut »an sich und den jüdischen Kriegswuchereru und Kriegsgewiwern ablrnkcn und auf die Kirche und auf die Klö'tcr

melden: Eiuziaaccig Ist las erste Anzeichen. die auf den Friedensschluß mit der Ukraine zurückziifähren ist: die Rückkehr unserer Krieaggrfauaencn Rußland. Seit Wochen ist Czernowitz scheinbar einem neuen Einbruch deS FelndeS erlegen. D'e Stadt wimmelt von russischen Uniformen. Und noch immer ziehen lanae Kolon nen dieser Braunmäntel heran. ES sind durchweg» Prächtige Gestalten, große, kräfiige Männer mir keckaeietzter Schapka oder mit der hohen Pelzpapncha bedeckt. Tie an Büßerhemden gemahnenden

so wie mit Bürgersleuten, die während des Krieges rach Rußland ver'chleppr wurden. Feuerzeichen. Die Verhandlungen über die Kougruavorlaqe zur Erle'chn-'. u»g üer Lebnisbedinguugen der katbol'scheu 6k'Ül:obf:it, die j hon lauge schlechter gestellt 'k, a'.s große Groppen gewöhnlicher Arbei- ter, gaben den sreima-irechchrn und sozial demokc.i- li'chrn Elementen des Abgeordnetenhauses Gelegen, heil zu einer lange ooriereüelen Kullurkainpfheye. Der ganze höllisch: Haß dieser Kreis- gegen »Urs Knihol sche kam

Reisen zu den nrosla- wistischrn Kongressen nach Petersburg, Moskau, Kiew und Warschau unternahm, wurde Paoiu al« Sekretär von ihm mitgenommen. Damals bahnte der Verräter seine Beziehunaen in Rußland an. Al» der Krieg ausbrach, rückte Paoiu als Kadett- aspcrant ein. Gleich beim ersten Zaiammcntrifsen mck den russischen Truppen in Ostgalijicn ging er mit seine« ganzen Zug zum Fnnde über. Ec wurde kriegSgefangen, bald jedoch aus Grund seiner früheren Beziehungen frcigeiasscn und bewegte

sich nun ungeniert in Rußland. Der Zarenkuit der hochverräterischen Tschechen erreichte damals in der ersten Zeit des Kriege» seine höchste Blüte. Die in allen größeren Städten, wie Petersburg, Mos kau und Kiew entstehenden Ausschüsse der tschechischen Vereine traten zusammen, und schon am 7. August 1314, also wenige Tage nach Kriegsausbruch, sprach ihre Abordnung im Moskauer Kreml beim Zaren vor und grüßte Ihn mit den Worten: „Möge die freie SriWenzelS Krone ln den strahlen der Kronr der Romanow erglänzen

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 15.01.1919
Umfang: 16
Spiel mit der Ruhe Europas sein, was Rußland an treibt; sollte der Zarismus das unermeßliche Verbrechen auf sich laden wollen, ganz Europa in Brand zu stecken? Und warum? Wegen der Balkanserben und i h r tz r elenden Anmaß l i ch k eit. (Also nicht wegen des Handelsvertrages? D. R.) soll, nach Rußlands Willen das blutige Ringen in Europa an heben. Die gesamte europäische Menschlichkeit soll sich zerfleischen, weil die serbischen Macht haber es wünschen und. weil der Zarismus an ihr verrücktes

Treiben sein armseliges Prestige (Ansehen)' geknüpft wähnt. Ganz E>rropa entflammen wegen Serbien. Das ist die Wahrheit» cin Gedanke, den kein menschliches Gehirn faßt «nd gegen den sich alles bäumt, was in dem Geschlecht der Menschen an Edelsinn und geistigem Vermögen lebt, wenn Rußland diese blutige Wegspur dirrch Europas Gefilde zieht, so wird ein Verbrechen an der Mensch heit begangen werden, für das es keine Sühne gibt. In dieser düster-schweren Zeit tritt an uns die eine Pflicht und als Gelöbnis

, das sich aller kriegerischen Vorkehrungen enthielt, haben auch nur das Mindeste ge- t a n, das sich unmittelbar gegen Rußland, seine Sicherheit und Ehre kehrte, keine Rü stung, keine Kriegsmaßregel geschah an der russischen Grenze. Aus seinem eigenen Ent schluß. durch nichts und von niemand genö tigt, hat der Zar selbst den Kriegszustand ge schaffen, die furchtbarste Kriegsgefahr über Europa verhängt in dem Augenblick, in dem .fein Telegramm an Kaiser Wilhelm von Frie densbereitschaft und Friedensrettung sprach

, Nr. 3. Seite ?. , Rußland hat ein doppeltes Spiel gespielt,' mag es berechnete Tücke sein, mag der Kamps der kriegerischen und der friedlichen Strö mung am Hofe das treulose Schwanken ver ursacht haben. Es zieht den Weltteil mit in einen Strom von Vlut. Aber ist es wirklich wahr, daß Frankreich, daß gar England an dem schrecklichen Werke der allgemeinen Ver nichtung teilnehmen müsse, weil es die Un treueoder die Schwäche der zarischen Politik gebietet? Es ist ein grauenhaft lächerlicher Gedanke

gegen Deutschland.' „Das deutsche Volk ohne Ausnahme, ohne Parteiunterschied, hat heute den Krieg, den Rußland und Frankreich ihm aufgezwungen, als seinen Krieg aufgenommen, als den Krieg auf Leben und Tod, als den Krieg um das Dasein der Deutschen, als Volk und Staat. Das ist dieser Krieg: denn er ist der Krieg der Einkreisung, der Krieg, den Rußland, Frankreich» Eng» land seit Jahren vorbereitet hat» der Krieg, der das deutsche Volk zurückschleu« dern soll in Machtlosigkeit und Elend. Rußland hat ihn in Szene

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.12.1855
Umfang: 6
ist ja hauptsächlich, die Kapitalien von dem Papierhandel und der Börse ab« und dem Gewerbsfleiße des Volkes zuzuwenden, wo sie eine nützlichere und sicherere An lage finden. Die immer wieder auftauchenden Friedensverhand- lungen entbehren eines reellen Grundes. Der Zweck des Krieges ist so lange nicht erreicht, als Rußland nicht solche Opfer bringt, die seine Friedensliebe außer Zweifel stellen, und Garantien gibt, die Europa vor jener aggressiven Politik sichern, die es zum Verderben aller seiner Nachbarvölker

, daß der Kaiser Frankreichs in der Erkenntniß, daß ein allzugeschwächtes Rußland kein tüchtiger Bundesge nosse Frankreichs sein könne, seine Sache von der England's trennen werde, oder daß Deutschland sich für Rußland gegen den Westen ausspreche. Trüge rische Hoffnungen! Man darf heute nicht mehr glau ben, daß das mit Blut gekittete englisch-französische Bündniß sich so bald lösen werde, ein Bündniß, das den Interessen beider Staaten schon deßhalb entspricht, weil ein Bruch zwischen beiden diesen Interessen

, die sie mit dem größten Kraftaufwand? im Orient ver fechten, entschieden und offenbar feindlich sein müßte. Der Kaiser Frankreichs, dessen Klugheit, Besonnen heit lind politischen Scharfsinn Niemand bestreitet, wird eine Aufgabe, an die er seine Ehre und Macht der Mit- und Nachwelt verpfändet, nicht ungelöst lassen, und kann es nicht! Deßhalb hat die Allianz des Westens feste Bande, und um so mehr, weil Eng land Frankreichs noch lange bedarf. Wenn Rußland mithin den Frieden von der Lösung dieser Allianz er wartet

, — so mag es noch viele Jahre dauern, und Blutströme kosten bis zum endlichen Friedensschluß. Von Deutschland aber hat Rußland eben so wenig eine Unterstützung seiner Politik zu hoffen. Auf welcher Seite Deutschlands erste, ja eigentliche Großmacht steht, wissen wir. Oesterreich ist traktatmäßig ein Alliirter der Westmächte, ss ist mit Millionen Geldes und der Hand ans Schwert zum Schutze der Türkei, für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Völ ker und gegen die aggressive Politik Rußlands einge

treten. Würden aber Preußen und die kleineren deut schen Mächte zu Rußlands Gunst eine kriegerische Haltung annehmen, um von den Westmächten die Her stellung des Friedens zu erlangen, so wäre dies eine Ableitung des Kriegs - Unglückes von Rußland auf Deutschland, und dazu wird und kann sich eine deutsche Macht um so weniger hergeben, alS es nicht vergessen ist, wie verläßlich in solchen Fällen eine Allianz mit Rußland wäre. (Schlnß folgt.) TagesnachriiHten. Innsbruck» den Z. Dezember. — Der Banus

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.11.1876
Umfang: 6
vorgelegt. Deutsches Rei? . Der in der kaiserlichen Thronrede enthalte ne Passus über die auswärtige Po» litik findet in den Blättern ein» seh. getheilte Aus nahme. Die .Nar -Zt.' versteht unter den Deutsch land .benachbarten oder gesibichtlich näherstehenden Staaten' Oesterreich, Rußland und da« Deutschland geschichtlich nahestehende En«land, Der Umstand, d«? die Tdroured>. die Gewiß heit eines bereits erreicht-n dauernden Einverständ nisse« zwischen diesen drei Mächten otcr

von Rußland einen eigen händigen Blies an die Souve r ä n e E uro p a S geschrieben und ihnen notifizirt, daß er persönlich dem Kriege abgeneigt sei, daß ihn aber die innere Agita tion seines Landes zwinge, denselben als das gerin gere Uebel anzunehmen Wir denken, eS würde sich doch eist noch fragen, ob der Krieg für Rußland ein gar so geringes Uebel sei; mindesten« pflegte man bisher, nach weltgeschickllicken Lehren zu urtheilen. er eines Taget, „ich habe ein wachsames Auge auf Dich. Ick habe lnchie

auf den Baron. ist eine bekannte Geschichte', sagte sie, „daß Rudolf und Edith pur glücklich find, wenn beisam men. Ich glaube, mein Bruder wäre ohnehin nicht mit, wenn Edith nicht dabei gewesen wäre.' worden, und hieran dürfte Rußland vielleicht in de» Falle, daß die Pforte da» Ultimatum ablehnte und e« selbst zunächst nicht« zur Rettung Serbien« thun könnte, anknüpfen, um durch Schritte unsererseit« d>< Allerfchli»mste von dem serbischen Nachbarland- ab wenden zu lasse». Zur Situation. Eine Berliner

Correspondeoz der „AugSburger Allgemeinen Zeitung' schildert d>e Situation in fol gender Weise: „In den hiesigen volitischen Kreisen macht sich neuerdings die Auffassung immer ent schiedener geltend, daß der Krieg »wischen Rußland und der Türkei unvermeidlich geworden ist. Die kriegerischen Vorbereitungen und Rüstungen, welche Rußland getroffen hat, lassen in der That kaum einen Zweifel darüber aufkommen, daß diele Macht keines wegs die Erreichung eines bloßen diplomatischen Er folges im Auge Hot

in den finanziellen und militärischen Vorbereitungen noch einige erhebliche Lücken aus«»' füllen. Es erklärt stch au« diesem Umstände die glatte und beinahe verbindliche Art, mit welcher Jgnatieff mit den türkischen Staatsmännern zur Zeit verhandelt. Dieselbe bietet in der That einen einigermaßen auf fallenden Kontrast zu der brüsken Art mit welcher vor dem ÄuSbruche des KrimkriegeS die Menschikoff u. s. w. in Konstantinipel verhandelte,,. Rußland scheint diesmal nach dem Grundsätze „kortitsrin rs, srraviter

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Volksblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 14.03.1866
Umfang: 4
hören, jede in ihrer Ueberzeugung zu beharren, sich verschmelzen . könnten zu einer einzigen.' Mit einem Wort/ die Anglikaner scheine^ zu. Meinen, daß in? allen drei Gemeinschaften aus gleiche? Weife die. Wahrheit vorhanden sei, eine Utopie und Absurdität, welche vom Cardinal Patrizi ins hellste Licht gesetzt wird in seiner Antwort, in der ebenmäßig die Liebe, Gelehrsamkeit und Logik eines großen Theo logen erglänzen. (Salzb. Kirchenblatt.) Rußland. (Ueber den Druck auf die katholische Kirche

eine Vereinigung der anglikanischen mit der griechischen Kirche. Bis jetzt sind die Verhandlungen mehr in London altz in Rußland gepflogen, doch soweit gediehen, daß man anglikanische Geistliche nach Moskau kommen lassen will, damit selbige sich über die Verhältnisse der griechischen Kirche informiren. Die orthodoxen Blätter speien natürlich Feuer und Flammen, so daß sich Fürst Orloff in öffentlichen Erklärungen gegen den Vorwurf des Renegatenthums und der Pro» selytenmacherei zu wahren suchte

feindseliges Reich iverden lassen; England strebte bisher dasselbe an und will wenigstens ander Donau eine Vormauer.gegen die Fortschreitende Ausdehnung der russischen Machterrichteu; Rußland selbst wollte bisher aus den Donau- sürstenthümern einen Brückenkopf >Men die^ürkeiumachen,? Frankreich behandelte sie als eine stets geladene nach jeder r beliebigen Richtung zu dirigireude Mine^ Piemont aber, als eine Kriegsmaschine' gegen Oesterreich ^ Oesterreich wünscht Rumänien als einen friedlichen Uachbar

,' die. so verachtet sie sind, doch eine kriegerische Action Englands lahm le^en würden. Die nächstbetheiligte Macht ist Rußland; es galt bisher, als der unbedingte Rivale Oesterreichs in der orientalischen Frage, und ist es auch, aber nur so lange, als die österreichische Politik sich die Erhaltung der türkischen Herrschast zum Ziele setzt. Ist dieses Ziel aufgegeben, so ist eine Verständigung wohl möglich; Oesterreich.kann ^ die russische Herrschaft in den Fürstenthümern nicht dulden und Rußland

kann sie gegen das; iy der siebenbürgischen 'Befestigung' verschanzte Oesterreich auch nicht behaupten. Rußland müßte also, auch WM! seine ehrgeizigen Absichten aus die Donausürstenthümer fortdauern, i mit Oesterreich rechnen. Es wird aber um so mehr geneigt'sein, sich - mit uns auseinanderzusetzen, als es einen gefährlicheren und um die z anzuwendenden Mittel weniger' verlegenen Feind, als Oesterreich, es ist, dort unten an der Donau und jenseits derselben zu fürchten hat, i Dieser Gegner ist Frankreich, dessen Politik

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 18.08.1883
Umfang: 6
. Zur Tagesgeschichte. Die Verhältnisse in Polen und dessen Stellung zu Rußland. Zur Lage i« Böhmm^ Zwei Kraftptoben deS Kapitals — tu 5. : Ungam und Frankreich.' ^ , Die Verhältnissen Pole» gestalte» sich nachgerade immer interessa»ter. Auf allen Seite» sucht Rußland sich zu sammeln und auf er»ste Eceignissesich vorzu bereite», u»d zwar »icht nur heimlich, sonder» theilweife mit einer gewisse» demonstrativen Offenheit. Gegenwärtig stehe» « Russisch-Pole» an 80,000 Man» Truppe», darunter 14 Divisionen C^vallene

, die für den Kampf zu Fuß ständig eingeübt werden und mit einem ausge zeichneten Gewehre ausgerüstet find. ^SechS Divisionen davon sind an der preußischen Grenze vorgeschoben, während vier lä»gS der: österreichische« Grenze lagern. Die einzelnen Regimexter stehe» auf Kriegsfuß, d. h. die vorschriftsmäßige Zahl von Pferde» wird auf dem Papier verrechnet. Es ist in Rußland vorgekomme», daß der Comma»dä»t eiueS Reiterregime»tL bei Parade» u»d Zufpicirunge» auS der benachbarten Garnison sich Pferde und Ma»nschaft

die Parole herrscht, irgend eine Nationalität „an die Wand z« drücke».' Die Russen suche» .ihre imier» Schwierig keiten durch An»äheru»g an die katholische Kirche und durch eine energische Unterdrückung der Polen zugleich zu überwinden. Die vatikanische KcönungSbotschast wurde iu Rußland ausgezeichnet' aufgenomme», die Verha»dlu»ge» vollzog« sich ebenso rasch als glatt und der päpstliche Nuntius konnte mit dem Bewußtsein zurückkehren, daß der Kaiser Alexander lll. den besten Wtllen hat, den Kacholike

» gerecht zu werde». Od die ausführenden Behörde» denselben Willen bethätige», ist freilich eine andere Frage. Mußte doch scho» der päpstliche Nuntius^, auf sei»er Fahrt durch Pole» heim wärts die Erfahrung machen, daß ma» ihn möglichst von dem Volkefernhielt, daS mafsenhast an den Bahnhof- statione» wartete, um von ihm Hilfe und Trost zu erlange» und seine Klage» vorzubringen. DaS BlSche» Gerechtigkeit gegen die katholische Kirche, daS Rußland w der Nothwendigkeit „sich zu sammeln', gewährt, scheint

also für die Pole» überhaupt »icht zu exlstiren. Viel härter werde» die Pole» politisch und social ge drückt. Die Ernen»u»g deS sch»eidige» Generals Gurko, der ordentlich nach dem Ruhm dürstet, de» Skobeleff als politische» Tischredner sich erwarb, zeigt, daß Rußland zu Concessionen an Polen gar nicht genetzt ist.^ Ä« Gegentheil will^ man den politische« und historischen Begriff Pole» zu ei»em blos geographische» Herab drücken, indem man olle »icht polnische« Theile auL dem Königreich Polen ausscheidet

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.12.1877
Umfang: 8
- europäischen Diplomatie.' Die „hist.-polit. Blätter^ halten die einzige Lösüyg für die' ungefährlichste^ daß die europäische Türkei beisammen bleibe, aber ein Wechsel in der Dynastie eintrete, indem 'das moslemitische Reich in ein christliches verwandelt würde, das frei und selbstständig besteht. IDie Aufrechthaltung der türkischen Racenherrschast gehe nicht -mehr an, schon deswegen nichts abgesehen von allem anderen, weil Rußland das nimmermehr zugestehen Würdet Ein drittes, die Theilung der Türkei

unter die Mächte, würde einen allgemeinen Krieg hervorrufen. Es sollten also alle Mächte zusammenhelfen, um Rußland zu zwingen, daß eS zur Umwandlung de5 moslemitischen in Än christliches Reich seine Hand reiche und auf jeden Länderttwerb in Europa verzichte. - ^ I So eine'Gesammtaktion der europäischen Mächte gegen Rußland in den Fluß zu bringen, geht wohl schwer an, denn erstens ist's die Rivalität zwischen den Einzelnen Mächten, welche der Einigung zu einer großen That im Wege steht, dann geht Preußen

seine eigenen Wege, oder richtiger gesprochen, es spielt mit Rußland unter einer Decke. Schauen wir uns das beiderseitige Programm an. ' ' Rußland denkt auf Ländererwerb im Süden. Preußen wirst begierliche Blicke auf die deutschen Provinzen Oesterreichs. Rußland behandelt seine Katholiken wie Heloten und will sie in die russische Kirche Hineinknuten. Der Zweck des Kulturkampfes in Preußen ist bekannt, Und wer ihn etwa nicht kennt, dem sagt es der liberale Abgeordnete Professor Momsen, der mit dürren Worten

nicht sein , denn diese hat die Verheißung eines mächtigeren Herren:^ „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforte der Hölle sollen sie nicht überwältigen,' und die Prophezeihung des deutschen Kanzlers: «Das Narrenschiff der Zeit wird an diesem Felsen zerschellen' für sich. Freilich hat der Abg. Windthorst diesem seichten altkatholischen Schwätzer tüchtig heim geleuchtet t einem dritten Punkt - kommt Rußland und Preußen -Herein, nämlich mit den katholischen Polen fertig zu werden. In der „Nordd. Allg. Ztg

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 24
Datum: 04.04.1917
Umfang: 24
das für uns fchon eine wesentliche Erleichterung, wenn auf einer Seite der Kampf ruhen würde. Tie Itcvolution in Nußland wird uns auf alle Fälle den Frieden bringen, entweder infolge der Un ruhen im Innern und der unvermeidlichen Schwächuna der militärischen Einheit und Kraft oder durch Verhandlungen, aber Geduld muß man haben. Scheidet aber Rußland aus. dann wird es England auch nicht mehr gelingen. Frankreich und Italien noch lange bei der Stange zu halten. Wir hoffen daher zuversichtlich, daß Heuer

, wenn sich der Kriegsbegiun jährt, die Friedensglocken erklingen. — Ob die Revolution sür uns und für Europa für spätere Zeiten ein Glück ist, das ist allerdings eine andere Frage, die man noch schwerer beantworten kann als die Friedensfrage. Der SSanö Her revolutionären Bewegung in Rußland. Verläßliche Nachrichten über den weiteren Ver lauf und den Stand der Bewegung liegen fast keine vor. Das ist aber sicher, daß weder die Ruhe eingekehrt noch Einheitlichkeit in den Zielen herrscht. Wie weit der Mangel an Eintracht

zu machen und zu überwachen. Verschworungen und geheimen Zusammenkünften nachzuspüren, gelegentlich wohl auch selbst einen Putsch oder eine kleine Verschwörung zu veranstalten, um die gefährlichen Elemente dadurch ausfindig zu machen und dergeicben häßliche Dinge. Es ist daher ganz selbstverständlich, daß die Polizei in Rußland verhaßt war wie nur etwas. Ten Si cherheitsdienst besorgen heute dafür Studenten, Arbeiter uud Soldaten. Wie es aber mit der Sicherheit ausschauen dürfte, ist eine andere Frage. Ebenso wurden

erklärt usw. Wenn es der Regierung mit der Einführung der Religionsfreiheit ernst ist, wird sie sich viele Freunde schaffen. Rußland ist bekanntlich ein christliches, aber nicht ein ka- tholisches Reich. Im 9. Jahrhundert lebte in der damaligen Hauptstadt des großen griechisch- römischen Reiches ein Erzbischof, der das Beispiel des Altmeisters Luzifer nachahmte. Letzterer hat bekanntlich sich im Stolz gegen Gott erhoben und hat gesagt, ich will meinen Thron über die Sterne fetzen und dem Throne Gottes

zur Ein sicht ihres Irrtums. Die weltlichen Regierungen gestatten es aber nicht, daß sie sich mit Rom wie der vereinigen (unieren). Manche taten es aber doch trotz aller Schwierigkeiten und Verfolgungen, so in Besfarabien usw. Auch in der Bukowina und in Galizien befinden sich solche Wiederver einigte (Unierte). Rußland hat sich nun schon seit alter Zeit dem Schisma angeschlossen und der Zar ist in Rußland alles: Papst und Kaiser. Um die Völker um so leichter zu beherrschen, hat die russische Regierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1876
Umfang: 6
ist. Lord Derby hätte sofort schriftlichen Protest erheben müssen. Forster sagt: Die Türkei suchte Anfangs die Insurrektion mittelst Gewaltakten zu unterdrücken, es sei aber unmöglich, die türkisch rovinzen einer solchen Re- giernngsweise preiSzug' England müsse seiner traditionellen Politik en ^.gen und der Pforte eröffnen, daß England sie nicht mehr geg?n ihre Feinde ver theidigen könne. Hätten Oesterreich und Rußland intervenirt, die öffentliche Meinung in England hätte nicht widersprochen

, die da« Land aufrechterhalten wolle, verbunden seien. DiSraeli hob hervor, England habe mit den anderen Mcxbten Verpflichtungen für die Aufrecht haltung der Türkei übernommen. — DiSraeli wurde unter dem Titel Graf BeaconSfield zum Lord und Geheimsiegelbewahrer ernannt. Rußland. DerWiener Korrespondent der „Times' schreibt: „Es sind Gründe zu der Annahme vor handen, daß sich Rußland darauf vorbereite, die Auf merksamkeit der Mächte aus die unmenschliche und entsetzlich grausame Art der Kriegführung

zu lenken, welche den gegenwärtigen Kampf zwischen der Türkei und ihren aufständischen Unterthanen auf so unvor- theilhaste Weife charakterisirt. Rußland scheint sich nmsomehr für berechtigt zu hallen, die Initiative in dieser Angelegenheit zu ergreifen, als die öffentliche Meinung nicht blos in Rußland, sondern in ganz Europa von der Erzählung der auf beiven Seiten verübten Grausamkeiten in hohem Grade empört ge worden ist. So viel aus verschiedenen Anzeichen ent nommen werden kann, ist Rußland

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1853
Umfang: 8
beigelegt zn sehen. Es ist, wie es sich be stätigt, nicht der bloße Wortlaut der russischen Note an dem die Pforte Anstoß nimmt, sondern sie ver weigert das Prinzip der von Rußland zum Schutz der griechischen Kirche im Orient geforderten Ge währ l e i st n n g anzuerkennen, wodurch eben erst der eigentliche Unterschied hervortritt, der zwischen der von Rußland projcktirteu Note und jener besteht, welche die Pforte ihrerseits fnbstitnirt wissen wollte. Da min Rußland von drin zu Gunsten

hervorzuheben nicht unter läßt, daß der Sultan sein freiwillig gegebenes Wort als unverbrüchlich ansieht. Oesterreichs bisherige Einwirkung zeigt sich schon darin, daß Rußland den Ausdruck „vKlisv tleli-r,is--e' fallen ließ/ der wegen des Hinblicks ans die in Oesterreich lebenden Bekenner der griechisch--nichtnnirten Kirche unange nehm berühren mußte. Wird von Petersburg auS nicht sofort die Brü?ke der diplomatischen Verhand lungen abgebrochen was ziemlich unwahrscheinlich ist — so wird Oesterreich

und Frankreichs führen kann. Diese Mächte werden nicht verfehlen, die Besetzung der Moldau nnd Wallachei als eine Verletzung der bestehenden Tractate zu betrachten, wenn sie auch darum nicht unmittelbar zn feindseligen Handlungen sich bewegen lassen. Rußland wird nicht unterlassen, das Passiren der Dardanellen durch die Flotten der westlichen Seemächte ebenfalls durch einen Tractat- Brnch zn bezeichnen. Dadurch wird die Lage der 3 Großmächte eine gespannte. Der Frieden ruht dann nicht mehr auf thatsächlichen

Grundlagen der Freund schaft, sondern auf dem unsicheren Fundamente einer schwankenden Politik. Heute noch hat Rußland allein es in seiner Gewalt, den europäischen Frie den zu wahre«; sind seine Truppen morgen in den Donanfürstenthümern, so ist diese Macht von, ihm gewichen. Dann kann es wider seinen Wunsch durch die Gegendemonstrationen der Seemächte in Verhält nisse verwickelt werden, welche seinen freien Willen gefangen nehmen und seine künftige Position abhängig machen von ihm fremden Entschließungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 13.05.1863
Umfang: 6
; Rücksicht für „die alte Monarchie'. Das ist der alte verrostete Heller, den man aus der Spar büchse des Legitimitätsritterthums genommen. Hat denn Rußland Rücksicht genommen für die alte öster reichische Monarchie in ihrer jüngsten Nothlage? Hat es nicht alles gethan, was deren Stellung erschweren konnte? Wie holdselig hat man den panslavistischen Bestrebungen zugelächelt? Wie viel Kußhändchen hat man Frankreich zugeworfen, wo es galt, Oesterreich Verlegenheiten zu bereiten, und selbst dem großen

Annerander hat man ein WohlverHaltenszeugniß aus gestellt, wahrlich nicht aus Rücksicht für die alte öster- reichische Monarchie. Fürst Gortschakoff ist verlegen. In dieser Verle genheit schweifwedelt er vor dem Franzosenkaiser, be nimmt er sich England gegenüber wie ein Lord auf der Oppositionsbank; gegen Oesterreich aber ist er hochmüthig und anmaßend. Daß ist wohl die Rück sicht, welche das in der Klemme befindliche Rußland gegen die alte Monarchie Oesterreich hat, und man fordert wirklich

, daß die österr. Regierung kein Wort dar über sagen soll, daß gegen Menschen und Vertrags recht Millionen gewaltsam bekehrt wurden, und nicht wiederkehren dürfen, weil russische Herren dafür sus- cepsibel sind. Rußland scheint in dem Angenblicke der Noth zu dem außerordentlichen Mittel des Fanatismus greifen zu wollen. Schon meldet man von Exzessen der Ros- kolniken und bewährte Quellen drücken ihre Besorgniß aus, daß der Kampf eine religiöse Färbung anneh men könnte; glaubt man, daß dann die europäischen

Staaten zuselM werden, wenn sich in der zweiten Hälfte des löten Jahrhunderts das Mittelalter wie derhole? Glaubt man, daß Oesterreich dabei müßig zusehen kann und darf? Oesterreich kann nur fried liche Tendenzen haben, fein Volk wünscht den Frieden, und um den Frieden zu erhalten soll es sich von den Westmächten nicht trennen, in so lange diese den Frieden anstreben. Es braucht aber deßhalb Rußland keine Sammtpfötchen zu machen und den Aufstand auch nicht zu begünstigen. Der Aufstand

hat durch sein Mordcomit6, durch dieses Vehmgericht, sich mit Schandthaten befleckt, und man muß nur wünschen, daß er bald erlösche, aber darum hört die Pflicht nicht auf, Rußland daran zu erinnern, was es schul dig sei, und dies mit Ernst, mit Nachdruck, mit Würde zu thun. Deutschland. München, 9. Mai. Die feierliche Enthüllung von Schillers Standbild hat heute vom herrlichsten Wetter begünstigt, unter lebhaftester Theilnahme der massenhaft dazu herbeigeströmten Bevölkerung und in Anwesenheit der Tochter des großen

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Volksblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 08.03.1879
Umfang: 14
Rußland. Der Czar mag auch bald sehen, waS er mit seinem Volke treibt; es will mcht mehr pariren Dank der „väterlichen' Regierung. Verschwörer gibt es allum; am 23. Februar hat man schon wieder in Kiew eine geheime Druckerei entdeckt und aufgehoben, wobei es einen blutigen Zusammenstoß gab. 16 Verhaftungen wurden vorgenommen. Um dieselbe Zeit, als der Mordanfall auf den Governeur von Kiew gemacht wurde, der bereits seinen Wunden erlegen ist, sind in Petersburg vielen hochgestellten Personen

, was ein großer Schritt zur Rückkehr in die katholische Kirche wäre. Türkei. Rußland zankt sich gegenwärtig mit der Türkei, Welche in der großen Finanzklemme, in der sie ist, allerlei Finanz manipulationen macht und Anleihe-Projekte faßt. Nur frägt sie dies bezüglich nicht Rußland, sondern unterhandelt mit Frankreich und England. Man spricht ganz ernstlich davon, daß Frankreich die Insel Rhodus als Fürpfand einer Anleihe von der Pforte zum Be sitze bekomme. Dagegen protestirt nun Rußland, der größte Gläu

biger der Türkei; Rußland habe das Prioritätsrecht und die Türkei könne ohne dessen Erlaubniß nichts verschachern. Die türkische Re gierung bemerkte darauf Folgendes: Sie kenne das Prioritätsrecht Rußlands schon an und ihre Finanzoperationen versuchen auch nur die Deckung früher gemachter Schulden, indem die alten Gläubiger der Pforte jedenfalls zuerst befriedigt werden müssen. Ob Rußland sich mit dieser Antwort wohl zufrieden stellt? — Gerade hört man daß Unterhandlungen im Zuge

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 18.04.1888
Umfang: 8
, und zwar 24 in Oesterreich, 20 in der Schweiz, 4 in Holland, 2 in Belgien, 1 in Dänemark, 3 in Norwegen, 2 in Schweden, 5 in Frankreich, 42 in England, 2 in Spanien, 2 in Por tugal, 6 in Italien, 9 in Rußland und 1 auf der Insel Kreta. Außerdem existiren 27 in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, 3 in Canada, 2 in Australien, 1 in Westindien, 1 in Ostindien, 2 in Afrika (Algier) zusammen 35 in fremden Welttheilen. Insgesammt darf - die Zahl aller z. - A - bestehenden Thierschutzvereine auf ungefähr 500 geschätzt

nend und mit Geberden dankend, sich zurück. Alles verlief in schönster Ordnung. Der Dom war nach äußenhin geschlossen. Zum Prälaten für das Prämonstratenser-Stift Wilten wurde am 11. April Herr Lorenz Müller, bisher Pfarrer in Patsch, 1829 in Innsbruck geboren, gewählt. Die katholische Kirche und Rußland. Seit längerer Zeit schweben wieder Verhandlungen zwischen Rom und St. Petersburg, um das Los der katholischen Polen zu erleichtern. Rußland will die Lage der Ka tholiken Polens in etwas günstiger

gestalten. Das thut Rußland ganz gewiß nicht aus Liebe zur katholischen Kirche, die ja nirgends in Europa mit so systematischer Grausamkeit verfolgt wurde wie in Rußland. Der Grund dürfte ein rein politischer sein. Sollte Rußland Nie UM Kozen. Bon ?. Archangelus Simeoner, Gymn.-Prof. XI. Die Zeit der französischen Revolution 1790—1815. (133. Fortsetzung.) Am 15. August wurde nun feierlich von der Haupt stadt Besitz ergriffen. Es mag ein imposanter, ein wahrhast schöner Einzug in Innsbruck

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 29.03.1923
Umfang: 8
seinem Blatte eingehend über den Prozeh gegen den katholischen Bi schof Tschieplak u. schreibt: Nach Verlesung des Urteils machte der Bischos das Kreuzeszeichen, beugte sein Gesicht in die offene Hand nieder und stand so unbeweglich da. Unter den Zu hörern, die größtenteils Katholiken waren, kam es zu Verzweiflungsszenen. Die Wach- ! Mannschaft räumte hierauf den von über füns- ^ hundert Personen desetzten Saal. Erst jetzt war es möglich, hie anderen Urteile zu ver lesen. Rußland will eine Staatsreligion

', welche sie in Rußland ini Gegensatz zur bestehenden orthodoxen Kirche aufrichten wollen. Diese Kirche, die nach der „Chicago Tribüne' schon zahlreiche Mitglieder haben soll, will hauptsächlich den außerordentlich prunkvollen Ritus der orthodoxen Kirche ab schassen. Es wurden daraufhin drei methodi stische Bischöse, die sich in Europa aushalten, beauftragt, dem Kongreß der russischen Kir chen m Moskau beizuwohnen. Der Para graph 13 der russischen Sowjetverfassung be stimmt, daß jeder russische Bürger verpflichtet

ist, den Staat und die kommunistische Partei im Kampf gegen die Religion zu unterstützen. Es ist weiterhin bekannt, daß die kommuni stische Regierung alles Mögliche tue, um den Atheismus zu fördern. Versammlungen und Demonstrationen, welche ausschließlich diesem Zweck dienen, werden hauptsächlich an hohen christlichen Festtagen abgehalten. In der Ge schichte des Christentums hat es niemals einen so scharfen Kamps gegen dasselbe gegeben, wie jetzt in Rußland. « Die Heiligenbilder besteuert. Die Heiligenbilder

, welche in Rußland fast jedes Zimmer schmücken, werden jetzt schwer ! besteuert. Arme Leute sind natürlich nicht in l der Lage, diese zu zahlen und sind daher ge nötigt, die Bilder im Keller zu verstecken. ^ Die Kindenaufe ist zwar nicht verboten, iber s dabei werden derartige Anfragen und D.-uck- ^ mittel gegenüber der Bevölkerung angswen- ! del, daß der Angstersolg nicht ausbleibt. Gefangene Kirchenfürs ien. Aus die Erschießung des Metropoliten Zei,. jamin von Petersburg, den zweilhöchs^ Würdenträger

Ministerviafid-ni Zikorski den russischen Gesandten Odzlinsü empsangen und ihm erklärt, daß die ön-nt> liche Meinung und die Regierung Polens im mer mit großer Beunruhigung das Verh^lzn der russischen Regierung gegen die Kriwitz! Kirche und deren Vertreter beobachiei iadc. Zwei Millionen katholische Polen iede» in Rußland zerstreut und haben daran ein direi tes Interesse. Polen kann insolg^esi:» nich: gleichgültig zusehen. Während des Protei wurde der polnische Vertreter in Moskau ver ständigt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 29.08.1924
Umfang: 8
ins Spital nach Füs sen in Bayern überführt, wo er nach großen Qualen — es trat Brand in den Gedärmen ein — starb. Schweißgul wurde in seine Hei mat überführt und dort beerdigt. Aus aller Welt. x Die Lage der katholischen Kirche In Rußland. Anläßlich der Einweihung der St. Iakobi-Kathedrale und Bi-schofskonsekra- tion in Riga gewährte der Er,zb»schof oon Mohilew, Baron oon der Rogg. der nun in Warschau residiert und bei den genannten Feierlichkeiten in Riga anwesend mar. den Berichterstattern der Presse

eine Unter- rsd-ung, in welcher er die Lage der katho lischen Kirche in Rußland schilderte, Baron von der Rogg, der früher Mitglied der rus sischen ReichÄxuma war. sagte, daß die Lage für die christliche Kirche in Rußland eine erdrückende sei. Die Gottlosigkeit sei der Eckstein der religiösen Politik der Räte gewalt. die christlichen Kirchen, vor allem die kacholische, sind unglaublichen Verfolgun gen ausgesetzt, die vollkommen an die Christenverfolgung unter Kaiser Nero er innern. Seitdem Erzl ''>of Cieplack

aus gewiesen wurde, gibt es in Rußland keinen katholischen Wschos mehr. Die katholische Kirche wird durch unsichtbare Mächte re giert. trotzdem ist keine Anarchie zu be obachten. Unter den Gläubigen herrscht die selbe Disziplin, dasselbe straffe Kirchen regiment, ungeachtet der unerträglichen Drangsale. Es schmachten in den Kerkern n.?ch immer Ik kacholiifche Priester ?im gan zen waren es 21), wovon vor kurzem fünf von Polen ausgelöst wurden. In letzter Zeit wird in Rußland die Union

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 22.07.1906
Umfang: 20
werde, um sich enger an Frankreich und England anzuschließen. In Deutsch land guckt man schon eifrig- nach einem neuen Dreibruder aus und zwinkert liebevoll nach Rußland hinüber. Rußland würde zweifellos, trotz seiner jetzigen Schwächung, einen vollwiegenden Ersatz für Italien bilden. Der Russe möchte vielleicht auch gerne mittun. — Ob er aber kann? Der Russe steckt nämlich bei dem Franzosen kilometertief in der Kreide, das heißt, er hat ihm schon Millionen und Milliarden abgepumpt und hat immer noch Geldschmerzen

ge geben, wo die Truppen Salvzdors geschlagen wurden und ihr Führer Regalado gefallen ist. — In China ist wiederum ein riesiger Aufstand ausgebrochen, der alle Fremden (Europäer) bedroht. Allerlei Russisches. In Rußland geht's immer noch drunter und drüber, ja die Zustände werden immer greulicher. Der Staatsbankerott steht vor der Tür, die Geldschwindsucht grassiert im ganzen Lande und da vermag kein Arzt Hilfe zu schaffen außer höchstens der — Doktor Eisenbart, der bekanntlich gegen Kopfweh den Kopf

noch als das sicherste schien. Er hat aber, wie es scheint, auch diesen Plan aufgegeben. — Rußland steht offenbar vor einer noch gewaltigeren Revolution, als es bereits hinter sich hat. Es ist die Frage aufgetaucht, was die katholische Kirche zu erwarten hätte, wenn die Revolution in Rußland siege. — Kenner der Verhältnisse glauben, daß die Kirche dadurch freier und beweglicher würde. Die Macher der Revolution, welche glauben, sie schöben, und doch nur geschoben werden, haben freilich den Ueberblick

aber hat der russische Orthodoxismus die katholischen Überlieferungen in einem Umfang und mit einer Zähigkeit bewahrt, daß man ruhig sagen kann, der frömmste österreichische Bauer ist ein wahrer Freigeist gegenüber dem echten russischen Bauer. Vom Zimmer des Kaisers, der sich bekreuzt, bevor er die Staatsakte zeichnet, bis herab zum letzten Soldaten, der vor der Schlacht inbrünstig das Bild seines heiligen Wladimir küßt, ist in Rußland alles so sehr vom religiösen Glaubensleben durchglüht, wie wir Katholiken in rein

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