ist ja hauptsächlich, die Kapitalien von dem Papierhandel und der Börse ab« und dem Gewerbsfleiße des Volkes zuzuwenden, wo sie eine nützlichere und sicherere An lage finden. Die immer wieder auftauchenden Friedensverhand- lungen entbehren eines reellen Grundes. Der Zweck des Krieges ist so lange nicht erreicht, als Rußland nicht solche Opfer bringt, die seine Friedensliebe außer Zweifel stellen, und Garantien gibt, die Europa vor jener aggressiven Politik sichern, die es zum Verderben aller seiner Nachbarvölker
, daß der Kaiser Frankreichs in der Erkenntniß, daß ein allzugeschwächtes Rußland kein tüchtiger Bundesge nosse Frankreichs sein könne, seine Sache von der England's trennen werde, oder daß Deutschland sich für Rußland gegen den Westen ausspreche. Trüge rische Hoffnungen! Man darf heute nicht mehr glau ben, daß das mit Blut gekittete englisch-französische Bündniß sich so bald lösen werde, ein Bündniß, das den Interessen beider Staaten schon deßhalb entspricht, weil ein Bruch zwischen beiden diesen Interessen
, die sie mit dem größten Kraftaufwand? im Orient ver fechten, entschieden und offenbar feindlich sein müßte. Der Kaiser Frankreichs, dessen Klugheit, Besonnen heit lind politischen Scharfsinn Niemand bestreitet, wird eine Aufgabe, an die er seine Ehre und Macht der Mit- und Nachwelt verpfändet, nicht ungelöst lassen, und kann es nicht! Deßhalb hat die Allianz des Westens feste Bande, und um so mehr, weil Eng land Frankreichs noch lange bedarf. Wenn Rußland mithin den Frieden von der Lösung dieser Allianz er wartet
, — so mag es noch viele Jahre dauern, und Blutströme kosten bis zum endlichen Friedensschluß. Von Deutschland aber hat Rußland eben so wenig eine Unterstützung seiner Politik zu hoffen. Auf welcher Seite Deutschlands erste, ja eigentliche Großmacht steht, wissen wir. Oesterreich ist traktatmäßig ein Alliirter der Westmächte, ss ist mit Millionen Geldes und der Hand ans Schwert zum Schutze der Türkei, für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Völ ker und gegen die aggressive Politik Rußlands einge
treten. Würden aber Preußen und die kleineren deut schen Mächte zu Rußlands Gunst eine kriegerische Haltung annehmen, um von den Westmächten die Her stellung des Friedens zu erlangen, so wäre dies eine Ableitung des Kriegs - Unglückes von Rußland auf Deutschland, und dazu wird und kann sich eine deutsche Macht um so weniger hergeben, alS es nicht vergessen ist, wie verläßlich in solchen Fällen eine Allianz mit Rußland wäre. (Schlnß folgt.) TagesnachriiHten. Innsbruck» den Z. Dezember. — Der Banus