nicht nur ihre früheren Erfolge, son dern eroberte noch einen weiteren Londoner Bezirk (Lewisham) und machte auf diese Art die Hauptstadt Englands, das Zentrum der britischen Völkergemeinschaft, noch röter als vorher. Was ist die politische Bedeutung dieser Wahlergebnisse? In den letzten Jahren — wie sich jedesmal an den Ergebnissen der Parla- Die beiden Riesen, die einander erzgerüstet gegenüberstehen, Amerika und Rußland, sind für sich selber und für alle anderen eine Ge fahr, weil sie sich voreinander fürchten
. In Amerika glaubt man, daß die Russen ihren ungeheuren Machtzuwachs aus dem Zweiten Weltkrieg dazu benutzen wollen, auch die übrige Welt zu verschlingen. In Rußland meint man dagegen, die von den Amerikanern gegründete Nordatlantische Paktorganisation, die Nato, wäre eine monopolkapitalistische Verschwörung, die einen Angriff auf den Osten plane, um das, was man dort für „So zialismus“ hält, zu vernichten. Diese gegen seitige Furcht ist unbegründet oder doch stark übertrieben. Nichts spricht dafür
andere Sorgen — wer kann ernstlich glauben, daß sich Europa zu einem Angriff auf Rußland brauchen ließe? Frank reich und Italien könnten sich schon ihrer starken kommunistischen Parteien wegen in ein solches Abenteuer nicht einlassen, Frank, reich hat überdies für einen Europakrieg keine Soldaten, weil es diese in Afrika braucht. Washington sieht kummervoll auf diese beiden Länder, auf Frankreich beson ders auch deshalb, weil seine algerische Po litik geeignet ist, den russischen Einfluß in den arabischen
hat, weiter gegangen als jemals. Sie umfassen auch Lohnerhöhungen für die Arbeiter und — na türlich — bessere Versorgung mit Lebens mitteln und Konsumgütern. Das alles hat auch Imre Nagy versprochen: dafür wurde er, nach dem Sturz M^lenkows in Rußland, als Ministerpräsident von Rakosi abgesetzt und beinahe aus der Partei ausgestoßen. Jetzt steuert Rakosi den Nagy-Kurs oder verspricht es wenigstens. Wir wollen trotzdem annehmen, daß dies mal Rakosis Reue ernster ist, als jenem jähr lichen Rhythmus