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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1956
Umfang: 8
ihre überragende Stellung behaupten konnten, während bei den Leichtathletinnen Australien — ebenso wie sich dies im Schwimmen abzeichnet — als neue „Großmacht“ noch vor Rußland auf scheint. In der (gesamten Leichtathletik errangen die USA in 31 Bewerben 16, die Russen und Australier je 4 Goldmedaillen. Im Gehen erwiesen sich die Russen als stärkste Na tion. Auch bei den Gewichthebern gab es eine Neuauflage des Zweikampfes USA gegen UdSSR, in dem die Amerikaner diesmal mit vier gegen drei Goldmedaillen

siegreich blieben. Als beste Rudernation erwiesen sich die USA mit 3 Goldmedaillen vor Rußland mit 2, Italien und Kanada je 1. Bei den Kanuten war diesmal Rumänien mit 3 Goldenen über, raschend stark, es folgten Schweden und Rußland mit je 2 sowie Deutschland und Un garn mit je 1 Goldmedaille. Die Ueberlegenheit der Amerikaner im Basketballturnier war sehr eindeutig. Im modernen Fünfkampf siegte im Einzelbewerb traditionsgemäß ein Schwede, in der Mann schaftswertung etwas überraschend Rußland

. Das Boxtumier brachte den russischen Faustkämpfern 3, den USA-Boxem und de nen Großbritanniens je 2 Goldmedaillen, je 1 Goldene eroberten Boxer aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Die östlichen und orientalischen Länder setzten sich im Freistilringen durch. Iran, Türkei und Japan erkämpften je 2, Rußland Und Bulgarien je 1 Goldmedaille. Der Medaillenstand * Nach den Entscheidungen von Samstag ergibt sich in der Medaillenwertung folgende Länderreihung: 1. USA 2. UdSSR 3. Australien 4. Schweden

28 18 9 18 20 19 6 5 12 6 1 1 5 12 5 5 ß 7 5 5 6 4 3 1 2 7 5 2 2 6 2 2 1 2 2 — 2 11 12 3 1 1 10 1 1 3 1 1 1 1 1 — 1—2 1 — 1 1 — — 1 — — — 2 2 — 1 1 — 1 1 — 1 1 1 — 1 — 1 — 2 2 1 1 1 1 In der inoffiziellen Punktewertung führt nach den Entscheidungen des Samstags die USA mit 379 Punkten vor Rußland mit 358 Punkten. Die weitere Reihung; Deutschland 150.5, Australien 141.5, Großbritannien 112, Italien 104.5, Ungarn 93, Schweden 76, Frank reich 67, Finnland 59, Rumänien 57.5, Polen 53, Iran 39, Japan 35, Tschechoslowakei 29, Türkei 23, Kanada 23, Irland 22 5, Korea 22, Bulgarien 18, Chile 17, Norwegen 15, Argen tinien 13.5, Dänemark 13, Jugoslawien 11, Bra silien 9, Neuseeland 9, Oesterreich

war von keinem Experten, aber auch von keinem der Beteiligten selbst erwartet worden. Durch das warme Wetter und die hervorragenden Ab lösen begünstigt, konnten sich die drei Neger und der weiße Sprinter voll ausgeben und eine Zeit erreichen, die einen 100-m-Durchschnitt von knapp 9.9 Sekunden entspricht. IXIOÖ-Metcr Lauf der Männer: 1. USA (Murchison-King-Baker-Morrow) 39,5 Sekun den (neuer Welt- und Olympiarekord, bisher USA 39,8); 2. Rußland 39,8 (neuer Europa rekord); 3. Deutschland 40,3. 4X100 Meter-Staffellauf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 01.12.1956
Umfang: 12
Goldmedaillen an neun Nationen Punkten; James Boyd (USA) schlägt Ro- monaldo Murauskas (Rußland) nach Punk ten. Lucas und Murauskas erhalten Bronze medaillen. Schwergewicht: Peter Rademacher (USA) schlägt Daniel Bekker (Südafrika); Abbruch in der 3. Runde; Lew Muchin (Rußland) schlägt Giacomo Bozzano (Italien) 2. Runde, K.-o. Bekker und Bozzano erhalten Bronze medaillen. Ungarn erfolgreichste Kanuten In den Kanu-Langstreckenbewerben schnitten die Ungarn mit einer Goldmedaille, zwei

und 1952 verlorene Goldmedaille diesmal wieder zu gewinnen. Kajakeiner, 10.000 m: 1. und Goldmedaille Gert Fredriksson (Schweden) 47:43.4 Minu ten; 2. und Silbermedaille Ferenc Hatlaczky (Ungarn) 47:53.3; 3. und Bronzemedaille Mi chel Scheuer (Deutschland) 48:00.0; 4. Tor- vald Stromberg (Finnland) 48:15.8; 5. Igor Pissarew (Rußland) 49:58.2. Oesterreich und Frankreich hatten ihre Nennungen zurück gezogen. K a jakzweier, 10.000 m: 1. und Goldme daille Ungarn (Uranyi-Fabian) 43:37.0 Mi nuten

; 2. und Silbermedaille Deutschland 43-40.6; 3. und Bronzemedaille Australien 43:43.2; 4. Schweden 44:06.7; 5. Rußland 45:59.3; 6. CSR 46:13.1; weiter 11. Oester reich (Schmidtberger-Salzner) 49:03.7 Minu ten. Einer-Kanadier, 10.000 m: 1. und Goldme daille Leon Rottman (Rumänien) 56:41.0 Mi nuten; 2. und Silbermedaille Janos Parti (Ungarn) 57:11.0; 3. und Bronzemedaille Ge- nadij Bucharin (Rußland) 57:14.5; 4. Jiri Vokner (CSR) 57:44.5; 5. Franz Johannsen (Deutschland) 58:50.1 Minuten. Zweier-Kanadier, 10.000

m: 1. und Gold medaille Rußland (Charin-Botjew) 54:02.4 Minuten; 2. und Silbermedaille Frankreich (Drausart-Renaud), 54:48.3; 3. und Bronze medaille Ungarn (Farkas-Hunits) 55:15.6; 4. Deutschland 55:21.1; 5. Rumänien 55-51.1; 6. Dänemark 56:54.3; weiter 8. Oesterreich 56:47.7 Minuten. Vater in dessen in einem Vorort von Sydney gelegenen Kindergarten bei der Arbeit. Ueberraschungssiegor im Pistolenschießen Der Finne Pentti Linnosvul gewann die Goldmedaille im Scheibenpistolenschießen. Sein Erfolg

im Da menflorett abgeschlossen. Acht Konkurren tinnen, darunter die Oesterreicherin Ellen Müller-Preis, waren auf der Planche. 1. und Goldmedaille Gillian Sheen (Groß britannien), 6 Siege, 1 Niederlage, nach Rittergefecht, 2. und Silbermedaille Olga Orban (Rumänien), 6, 1, nach Rittergefecht, 3. und Bronzemedaille Renee Garilhe (Frankreich), 5. 2; 7. Eilen Müller-Preis (Oesterreich), 1, 6, 25 erhaltene Treffer. An neun Nationen fielen die gestern zur Vergebung gelangenden 11 Goldmedaillen. Rußland (Zweier

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 17.02.1922
Umfang: 12
. Tatsächlich fanden im Februar Zwischen Pomcare und dem in Paris weilenden ehemaligen russischen Minister Sasonow Verhandlungen statt, denen folgende Verhandlungspunkte zugrunde lagen und die in großen Zügen zwischen Pomcare und Sasonow vereinbart wurden. 1« Rußland verpflichtet sich, die russische Dorkriegsschuld .an Frankreich anzuerkennen. 2, Frankreich erklärt demgegenüber sein Tesinteresiement am Bestände der Republik Polen und der übrigen Nand- staaten, ausgenommen Finnland. Den vorgenannten Staate

« mutz jedoch die Selbstregkerung im russischen Staats- bunde gewährleistet sein. 3. Rußland «cklärt sein Desinteressement an den Meer- engen und stimmt der Bildung eines südslawischen Staaten- bundeS zu, dem die Lhrazische Küste von Dedcagatsch bis Kavalla zufallt. Uiber Adrianopel werden Sonderverhand- kungen zwischen der Türkei, Rußland und Frankreich ent scheide». 1 Rußland verpflichtet sich, zur Sicherstellung der Vor- kriegS- und Kriegsschulden das oberschlesische und Ostrauer Bulganen

am Scheideweg. G. J. Innsbr u ck, 16. Februar. Ms Ende Oktober der Kömgsflug nach Oldenburg die ^ ^ ^ p _ großartigsten Demaskierungen der französischen und italie- Smvrna zu. Griechenland soll als Ersatz hresür der Dode- . mischen Pläne in den Donauländern *) vorgenommen und so kannes und Südalbanien garantiert werden. !tatsächlich ein positives Ergebnis gezeitigt hatte, brach 8. Frankreich erklärt gegenüber Rußland sein Desinter- sich in den beiden slawischen Nachfolgestaaten mit elementarer effcmcut

an dm persischen Oelselder». Wucht-die Ertennttris Schlnß m,t den B-v°r- 9. Frankreich stimmt zu, daß der Golf von Cattar» zu einer """ nngcn vir r südflawisch-russischen Flottenbasis ausgebaut werde und ist bereit, den Ausbau durch einen von Rußland zu garantieren den Kredit zu unterstützen. 10. Das französisch-ruffische Wirtschaftsabkommen wird durch Sonderbestimmungen geregelt. u, * Man ist versucht, das Ganze als eine Mystifikation z» nehmen. Doch bürgen die Quellen, aus denen die Meldungen stam men, dafür

drängen! Für »ns Deutsche liegt der Fall so: „Berlin" mag sich sputen, die ununterbrochenen Fehler, die seit Brest-Litowsk gegen ~, lS „ n Mit* Xi» AAfiiirA»« <n»4rnT»«m rt u»Tf»« rtit bic russische Bolkspshchose gemacht wurden, zu korrigieren. Diese Industriegebiet und die gal.zr,chen Petroleumqueuen an ctne Fehler werden gegen die in Deutschland lebenden deutsch freundlichen Emigranten ebenso begangen, wie gegen „Moskau" oder gegen jene deutschfreundlichen Russen in Rußland, die weder französische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.12.1955
Umfang: 6
zu ermög lichen. An den einzelnen Konkurrenzen werden Vertreter folgender Länder teilnehmen: Herren: Abfahrt, Slalom, Riesenslalom: Oe, Belgien, Bolivien, Kanada, CSR, Finnland, Frankreich, Deutschland, Japan, England, Griechenland, Irland, Island, Italien, Jugosla wien, Libanon, Liechtenstein, Norwegen, Po len, Rumänien, Spanien, USA, Schweden, Schweiz, Türkei, Rußland, Bulgarien, Un garn. 15 km Langlauf: Oe, Bulgarien, Kanada, CSR, Frankreich, Finnland, Deutschland, Japan, England, Griechenland

, Island, Ita lien, Jugoslawien, Libanon, Norwegen, Po len, Rumänien, USA, Schweden, Schweiz, Rußland, Ungarn. 30 km Langlauf: Oe, Bulgarien, Kanada, CSR, Finnland, Frankreich^ Deutschland, Japan, England, Island, Italien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumänien, USA, Schwe den, Schweiz, Rußland, Ungarn. 50 km Langlauf: Bulgarien, Kanada, CSR, Finnland, Deutschland, Japan, England, Ita lien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumä nien, USA. Schweden, Schweiz, Rußland, Un_ 4X10-km.Staffel: Oe, Bulgarien, CSR

, Eng. land, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ja pan# Italien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumänien, USA, Schweden, Schweiz, Ruß land, Ungarn. Nordische Kombination: Oe, Kanada, CSR, Finnland, Deutschland, Japan, Italien, Nor wegen, Jugoslawien, Polen, USA, Schweden, Schweiz, Rußland. Spezialsprunglauf: Oe, Kanada, Finnland, CSR, Frankreich, Deutschland, Japan, Ita lien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumä nien, USA, Schweden, Schweiz, Rußland, Un garn. Eisschnelläufen: über 500, 1500, 5000

, 10.000 m: Oe, Belgien, Kanada, CSR, Süd korea, Finnland, Frankreich, Deutschland, Japan, England, Italien, Norwegen, Holland, USA, Schweden, Schweiz, Rußland. Ungarn. Zweierbob: Oe, Belgien, Frankreich, Eng land, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Po len, Norwegen, Rumänien, Spanien, USA, Schweden, Schweiz. Damen: Abfahrt, Slalom, Riesenslalom: Oe, CSR, Frankreich, Deutschland, England, Is land, Italien, Jugoslawien, Kanada, Norwe gen, Polen, Rumänien, Rußland, Schweden, USA, Schweiz, Ungarn

. Eishockey: Oe, CSR, Deutschland, Italien, Kanada, Polen, USA, Schweden, Schweiz, Rußland. 10 km Langlauf: Bulgarien, CSR, Finn land, Frankreich, Deutschland, Italien, Ju goslawien, Norwegen, Polen. Rumänien, Un garn, Rußland, Schweden. 3X5-km.Staffel: Bulgarien, CSR, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Jugosla wien, Norwegen, Polen, Rumänien, Schwe den, Rußland, Ungarn. Eiskunstläufen für Damen und Herren. Oe, CSR, Finnland, Frankreich, Deutschland, Kanada, England, Norwegen, Spanien, USA

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.03.1928
Umfang: 16
das Bild des großen «österreichischen Musikers Schubert tragen. Zwischen Deutschland und Rußland ist es p einem ernsten Zwischenfall a e- kommen. Unter allen Staaten hatte «bisher Deutsch, land den Bolschewiken das größte Entgegenkommen be. wiesen. Auch große Kredite sind der schwer notleidenden russischen Volkswirtschaft von Seite Deutschlands ge- währt worden, obwohl die Deutschen selber an beängsti. gender Geldknappheit zu «leiden haben. Deutschland ist wegen dieses Entgegenkommens o'ft scharf

getadelt wor. den, namentlich seit England die diplomatischen Be- Ziehungen zu Rußland abgebrochen uNd einen Feldzug zur Einkreisung dieses Staates begonnen hatte. Man behauptete, Deutschland breche durch sein Verhüten gegenüber Rußland jeneSolidarität, welche naturgemäß zwischen den Mitgliedern des Völkerbundes gegenüber einem Staate wie Rußland bestehen sollte. Das sei umso verwerflicher, als Deutschland nur aus Geschäftsinteresse so handle und durch dieses Wegwerfen seiner Würde nur andere Völker

im Wettbewerb um das Geschäft in Ruß. land übertrumpfen wolle. Auch munkelte man in Eng. land und Frankreich immer wieder von Geheimverträgen, die -angeblich zwischen Deutschland und den Bolschewiken bestehen sollen, und zwar zum Zwecke einer Korrektur der Pariser Friedensverträge. Deutschland ließ sich durch solche Verdächtigungen nicht -beirren und setzte seine freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland «fort. Die öffentliche Meinung in Deutschland war damit einver. standen. Die industriellen Kreise

erhofften daraus einen großen Aufschwung des deutschen Exportes nach Rußland und die übrigen Volkskreis-e sahen in -der «Annäherung -an Rußland -das Morgenrot einer besseren Zukunft. Diese Kreise hatten die Ueberzeugung, daß der Weltkrieg und die Demütigung Deutschlands nur möglich gewesen, weil Rußland in die deutschfeindliche Koalition eingetreten war, und sie meinten, daß ein Bund der Russen und Deutschen, also jener Völker, die durch den Krieg «am meisten gelitten und den Polen, Rumänen, Franzosen

, Italienern -und Angelsachsen die heißen Kastanien geholt hatten, die einzig richtige Einstellung der Zukunft sein könne, zumal Russen -und Deutsche im Bunde -eine Macht darstellen würden, welche auch ohne Krieg die Aenderung der ungerechten Friedensoerträge erzwingen «könnte. Dieses freundschaftliche Verhältnis zu Rußland hat nun plötzlich einen argen Stoß erlitten. In Rußland be. treiben verschiedene deutsche «Firmen industrielle Unter- nehmungen. Zur «Leitung derselben sind deutsche Inge- nieure tätig

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 11.06.1922
Umfang: 6
M eine MWzlemg MmiG Mit? Die Entwertung des österreichischen Geldes und die Mnrt verbundenen täglichen Preissteigerungen aller Lebensmittel und Bedarfsartikel nötigen der Bevölkerung oft die besorgte Frage ab, ob Oesterreich so weit sinken könne, wie Rußland. Das Gespenst der Russist- zierung unserer Staats-, Volks« und Privatwirtschaft begleitet uns tatsächlich schon seit geraumer Zeit, aber es ist niemals drohender und näher an uns herange- rückt, als im diesen Lagen. Ein Volkswivtschaftler

in Rußland heimgesucht wird, rührt hauptsächlich von eurer völlig unzulänglichen Methode des russischen Ackerbauers, den Boden zu be stellen, her. Der Fatalismus des russischen Men schen, die slawische Trägheit, die ihm innewohnt, überläßt Wachstum und Gedeihen der Frucht der be- rühmten schwarzen Erde, die nicht gedüngt, vom menschlichen Ackergerät nicht geeggt, nicht gepflügt, sondern mir ganz leicht ausgeritzt wird. In Rußland sind Kata- strophenzustände, wie sie jetzt herrschen

, wenn auch nicht in gleichem Ausmaße und Uwsaug, nichts Ungewöhn- liches. Alle zehn Fahre etwa wütet in Rußland der „Goloü", die Hungersnot. Und zwischendurch vergeht kein Jahr, in dem nicht bald da, bald dort, in diesem oder jenem GouvernemLnt die „Golodowka", ein „Hunger- Hen" zu Gaste ist. Die Gegenwart Rußlands ist mit seiner Vergangenheit also nicht ganz so wenig verwandt, wie es manchem erscheinen mag. Was aber Oesterreich bereits schon erlebt hat, ist eine Neuheit, die nie vor stellbar gewesen wäre, irnd die ganz

und Chaos. Aber nicht nur äußere Umstünde, nicht nur unser kul- trrreller Hochstanö und unsere wirtschaftliche Verbunden heit mit den Nachbarstaaten lassen das Gespenst der Rus- siftzierung als eitles Schreckgespenst erscheinen, sondern auch der wirtschaftliche H o ch st a n d, auf dem wir uns, trotz allem, immer noch befinden. Man hat in letzter Zeit vielfach sehr Beschönigendes Wer die wah ren Zustände in Rußland gehört. Selbst Staatsmänner von europäischer Geltung, wie Lloy d G eor ge, ließen

sich und lassen sich auch heute noch von der Hoffrrung mißleiten, daß aus dem Osten das Licht in die Finster nis Europas komme und durch die Wiedereiuschuttung Rußlands in die europäische Wirtschaft die Not beseitigt werden könne Die Hoffnung trügt,' nach dem wahren Bilde, das kürzlich ein Führer der deutschen Industrie, Dr. Hugo, von dem Verfall des russischen V e r- k e y r s - und In 5 ustrreapparats gegeben hat, wird es noch unendlich lange währen, bis Rußland ein nützliches Glied der europäischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 28.11.1956
Umfang: 8
, Oesterreichs erste Me daille bei den diesjährigen Olympischen Sommerspielen. 1. und Goldmedaille USA 7:55.4; 2. und Silbermedaille Rußland 8:03.9; 3. und Bron zemedaille Oesterreich 8:11.8; 4. Australien 8 : 22 . 2 . Zum erstenmal sind Sageder-Kloimstein bei der Europameisterschaft hervorgetreten, als sie sich von den Russen nur um 1.9 Se kunden geschlagen geben mußten und dabei zu spät zum Sprint angesetzt hatten. Eine „Silberne“ und eine Bronzene (mit Steuer mann König) war die sensationelle Ausbeute

1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 — 1 1 — — — 1 1 — 1 — — 1 — — — 2 — — 1 Punktewertung In der inoffiziellen Punktewertung führt weiterhin die USA überlegen mit 214 vor Rußland mit 132 Punkten. Die weitere Rei hung: Deutschland 57.5; Italien 57; Austra lien 49; Schweden 41; Großbritannien 36.5; Frankreich 27; Kanada 19; Iran 15; Ungarn 15; Korea 11; Norwegen 11; Argentinien 10; Tschechoslowakei 10; Finnland 10; Brasilien 8; Dänemark 7; Neuseeland 7; Trinidad 7; Japan 6; Island 5; Schweiz 5; Oesterreich 4; Bulgarien 4; Griechenland 4; Nigeria 2; Ma laya 1; Südafrika 1; Jugoslawien

ist auch deshalb bemerkenswert, weil er von zwei Sportlern errungen wurde, die mit Aus nahme der kurzen Vorbereitungszeit in Castl- gandolfo ständig in ihrem Beruf an der Ar beit waren und nur ihre karge Freizeit zum Training benützen konnten. USA auch erfolgreichste Ruderernation Die weitaus erfolgreichste Nation der olympischen Ruderbewerbe waren die USA, die drei Gold-, zwei Silber- und eine Bron. zemoiaille eroberten und nur im Vierer mit Steuermann nicht unter den drei Erstpla cierten landeten. Rußland

, 3. und Bronzemedaille Australien, 6:39.2, 4. Schweden 6:48.1. Ruder-Eirer: 1. und Goldmedaille Wja- tsches * 1 11 w Iwanow (Rußland), 2. und Silber medaille Stuart Mackenzie ('Australien), 3. und Bronzemedaille John Kelly (USA), 4. Theodor Kocerka (Polen). Im Zweier mit Steuermann: 1. und Gold medaille (USA) 8:26.1, 2. und Silbermedaille (Deutschland) 8:29.2, 3. und Bronzemedaille (Rußland) 8:31.0, 4. Polen 8:31.5. Vierer ohne Steuermann: 1. und Goldme daille (Kanada) 7:08.8, 2. und Silberme daille (USA) 7:18.4

, 3 und Bronzemedaille (Frankreich) 7:20.9, 4. Italien 7:22.5. Rudern-Doppelzweier; 1. und Goldme daille (Rußland) 7:24.0, 2. und Silbermedaille (USA) 7:32.2, 3. und Bronzemedaille (Austra lien) 7:37.4. 4. Deutschland 7:41.7. Vierer mit Steuermann: 1. und Goldme daille (Italien) 7:19.4, 2. und Silbermedaille (Schweden) 7:22.4, 3. und Bronzemedaille (Firmland) 7:30.9, 4. Australien 7:31.1. Die zweite Goldene für Morrow Im 200-m-Endlauf hat Morrow den schnellsten Start. Er kommt mit deutlichem Vorsprung auf Stanfield

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1920
Umfang: 8
. Die französische Regierung hat die Regierung des Generals Wränge! ohne engli sches Wissen in Rußland anerkannt. Paris, 12. Aug. Da die Sowjetregierung den Abschluß eines sofort in Kraft tretenden lOtägigcn Waffenstillstandes verweigert hat, haben die Verbün deten Zwangsmaßnahmen beschlossen. Polens eigene Schuld. London, 11. August. Im englischen Unterhaus erklärte Lloyd George, Rußland habe das Recht, bei seinen Friedensbedingungen zu berücksichtigen, daß es von Polen zuerst angegriffen worden

sü und daß dieser Angriff gegen den Willen der Alliierten geschah^ Ruß land könne Bürgschaften gegen eine Wiederholung eines solchen Angriffes verlangen. Aber den Bestand Polens dürfe Rußland nicht antasten. Polen müsse bestehen bleiben. Ein angriffslustiges Sowjet-Rußland in di rekter Anlehnung au Deutschland würde «ine Gefahr für den Weltfrieden bedeuten . . . Lloyd George erklärte ferner, daß die Alliierten keine Truppen nach Polen senden, aber den Polen jede andere Unterstützung gewähren sowie einen wirt

-. schaftlichen Druck auf Rußland ausüben würden, falls dieses die Unabhängigkeit Polens zu bedrohen gedächte. Die russischen Friedensgrundsätze. Haag, 11. August. Die allgemeinen Friedens- grundsätze, deren Annahme Rußland in Minsk ver langen wird und von deren Annahme es das Zuge ständnis mildernder Waffenstillstandsbedingungen ab hängig macht, sind nach Meldung des „Manchester Guardian/' folgende: Demobilisierung der polnischen Armee aus den Fcie- densfuß. Ablehnung der Annahme irgendwelchen Kriegs

materials. das die Entente zuschicken mag, völlig freier Handel zwischen Rußland und Polen und Amnestie für politische Vergchm. Die ruffrschen F.iedenLbrdinguagen für Polen ge währleisten diesem die im Versailler Vertrag bestimmten Grenzen. Jtaliener-Massakre in Illinois. Rom, 10. August. Einer Meldung des „Newyork Herald" zufolge hat in Westfranksort (Illinois) ein furchtbares Jmlienermaffakre stattgesundcn. Wegen der Ermordung zweier Knaben durch einen Sizilianer zerstörte die rasende Menge

das Jtalienerviertel, wo bei' viele Italiener ge-ötet und über hundert verwun det wurden. Die italienische Kolonie, mehrere, tausend Personen, mußte fl ehen. Fünf Kompagnien Bundes truppen griffen ein, um die Ruhe wieder herzustellen. Eine Ncwyorker Depesche des „Messagers" beziffert die Zahl der getöteten Italiener auf 40. Es habe sich um einen wahren Pogrom gehandelt, wie er scheuß licher nicht in Rußland siattgefunden. Die Italiener wären gezwungen worden, das Sternenbanner zu küssen, und seien dann gesteinigt

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Alpenland
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Seite 2 von 10
Datum: 15.05.1922
Umfang: 10
von Genua ernannt werde, doch hätte er schließlich gegen die Ernennung dersel ben dttrch die betreffenden Regierungen nichts einzüwenden. Er erklärte, die Arbeiten der Erpertenkvmntissivn waren vorgeblich, wenn sie ohne Beiziehung der Russen eine 'Lösung versuchen tvürde. Von besonderer Wichtigkeit wäre es. daß Sonderverträge einzelner Mächte mit Rußland vermieden würden. Die Schweiz werde mit größter Begeisterung für die von Lloyd George vorgeschlagene Trettga bei stimtnen. Barthott sprach

seine Befriedigung über die mit Lloyd George erzielte Einigung aus und erklärte, er hoffe, daß auch eine Ueberetnstimmung darüber erzielt werde, ob die Russen an der Kommission teilnehmen sollen oder nicht. Es sei auch eine Einigung über den auf die Ostgrenzen beschränkten Frie. denspakt zustande gekommen und es Handke sich nun zu ver meiden, daß von einzelnen Mächten mit Rußland Sonder verträge abgeschloffen werden. Lloyd G e o rg e bestätigte die Ausführungen Barthous über die Fortschritte in den Besprechungen

. Er erklärte, daß es notwendig sei, sofort den Ort und die Zeit der Tagung der Expertenkommission zur Belwndlüng der russischen An gelegenheiten ztt bestimmen. Es muß ferner ein lieberem- kommen getroffen werden, daß die Kommission zwar nicht in Genua ernannt wird, aber doch als von Genua ausgehend betrachtet wird. Es sei schließlich wichtig, daß alle Mächte mit Rußland einen Friedensverckeag auf Gegenseitigkeit schließen. Skirmunt bemerkte, Polen wünsche, daß sein Ver trag mit Rußland in den allgemeinen

Vertrag der Mächte mit Rußland übergehe. Polen sei lebhaft daran inter- esstert, daß der Friedensgarantievertrag zustawdekomme, weil es sich sonst nicht sicher kühle. Iaspar sprach den Wunsch atts, daß dasllebereinkonnnen über die Expertenkommission in Genua zustandekomme. Er sei der Ansicht, daß die Mächte ihre Arbeit fortsetzen sollten und dann würde nientand die Verantwortung übernehmen wollen, das begonnette Werk zu verderben. S ch a n tz e r sagte, Italien hcrbe zwar einen Handels vertrag ntit

Rußland abgeschlossen, aber iticht unterzeichnet. Dieser Handelsvertrag solle Ende Juni paraffiert werden. Italien hoffe, daß die einznsetzende Expertenkommission mög. lichst bald ihre Arbeiten beginne. Er regte alt, die Arlnüts-- dauer der Kommission mit drei Monaten zu begrenzen, weil man nicht von allen Mächten verlangen könne, ins Unbe grenzte darauf zu verzichten, Sonderabkommen mit Rußland zu treffen. — Sodann unterstützte Professor linden (Schwe- den) den Vorschl.rg Lloyd Georges

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 05.12.1956
Umfang: 8
langen Schiene in vier Sekunden durch den Feuer sektor gezogen wird. Höchstpunkte werden für „Blattschüsse“ vergeben. 1. und Goldmedaille Vitali Romanenko (Rußland) 442 Punkte; 2. und Silbermedaille Olaf Skoldberg (Schweden) 432; 3. und Bronzemedaille Wladimir Sewrjugin (Ruß land) 429. Kleinkaliberschießen — (Drei-Stellungs match): 1. und Goldmedaille Anatoli Bogda- now (Rußland) 1172 Punkte; 2. und Silber medaille Otto Horinek (CSR) 1172; 3. und Bronzemedaille John Sundberg (Schweden) Duell Japan

—UdSSR im Turnen Nach den sechs Pflichtübungen des Dienstags führt in der Mannschaftswertung der Turner Rußland mit 232.50 Punkten ganz knapp vor Japan mit 282.40 Punkten- Dann folgen die Teams der CSR (276.90) an vierter Stelle ex aequo Deutschland und Finnland mit je 275.50 und an 6. Stelle USA mit 271.50 Punkten. In der Einzelwertung liegt der Japaner Kono mit 36.95 Punkten knapp dn Führung. Das weitere Klassement: 2. Muratow (Rußland) 56.90; 3. ex aequo Tschukarin und Titiow (beide Rußland) 56.80

und ist da mit ausgeschieden. Der Oesterreicher Bartl Brötzner siegte im Leichtgewicht ©egen Riza Dogan (Türkei) nach Punkten. Im Weltergewicht unterlag der Oesterreicher Wandaller dem Russen Manejew (Rußland) und schied mit zwei Niederlagen aus. Der österreichische Halbschwergewichtler Eugen Wiesb enger warf den Australier Mucha in genau 45 Sekunden. In den vier Vorläufen im 100 Meter Rückenschwimmen der Herren wurde der olympische Rekord dos Amerikaners Yoshi Oyakawa (1:05.4) zunächst von dem Fran zosen Robert

Christophe auf 1:04.2 und schließlich von dem Australier John Monckton auf 1:03.4 Minuten verbessert, Jugoslawien gewann das erste Fußball semifinalspiel gegen Indien mit 4:1 Toren und wird am Schlußtag der Sommerspiele im Finale des Fußballtumiers auf den Sie ger aus dem am Mittwoch stattfindenden Match Rußland — Bulgarien treffen. Heute Zahlreiche Goldmedaillen werden heute vergeben werden. Die Mehrzahl davon an die Turnerinnen, und zwar in den vier Hebungen des Achtkampfes, in der Gesamt einzelwertung

) 120.76 ; 5. Valen tina Tschumitschewa (Rußland) 118.50. Ungarns Säbelfechter unerreicht Mit überlegener Meisterschaft gewannen Ungarns unerreichte Säbelfechter des olym pische Mannschaftsturnier, den 6. Olympia sieg en suite und den achten überhaupt* Ungarn hat die Goldmedaille im Säbel bis her 1908, 1912 und seit 1928 gewonnen, 1920 und 1924 waren die Italiener erfolgreicher gewesen. Die Polen, die im allgemeinen als Drauf gänger igelten, hatten dem unerhörten Tempo, das die oft wesentlich älteren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.01.1921
Umfang: 8
zu er teilen. SruischlanSs DrrkrhrrrM» z« Nnßkrmd. Die Erörterung der Anfrage der Unabhängigen im Reichstag. Berlin, 24. Jännep. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Erörterung der Inter pellation der Unabhängigen betreffend die Auf nahme der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland-. ' Abg. Emich (Deutsche Volksp.) führt ans: Da der Bolschewismus die Weltrevolution her- beiführen will, feien zwischen Deutschland und Rußland Verhandlungen nicht möglich. Abg

. G o t h e i n (Demokr.) erklärt, 'die ein zige Möglichkeit wäre die Schaffung einer Treu händergesellschaft, die den Clearingverkehr im Sinne der-Aufnahme des Handels mit Rußland betriebe; doch auch dieser Weg scheine nicht aus sichtsreich. Trotzdem müsse versucht werden, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland wieder aufzunehmen. Abg. Frau Zetkin (Kommunistin) sagt, die russische Politik der Regierung richte sich nach den Wünschen der Entente. Das Deutsche Reich hätte sich mit Rußland

gegen? Frankreich verbünden müssen. Die Wiederauf nahme^ der Beziehunßen zur Sowjetrepublik könne auch heute nur eineck Vorteil für Deutsch land bedeuten. Abg. Breitscheid (Unabhängiger) konsta tiert, daß auch bei den bürgerlichen Parteien vielfach eine versöhnlichere Stimmung hervorge- tretcn sei, mit alleiniger Ausnahme der Deutsch nationalen. Redner erklärt, genau so wenig, wie wir uns gewehrt haben, mit Horthyungarn einen Wirtschaftsplan abzuschließen, genau so wenig dürfen wir es Rußland gegenüber tun

. Das ge genwärtige Misere der russischen Wirtschaftslage hat mit d-er Frage der Wiederanknüpfung nichts zu tun. Nußland kann in absehbarer Zeit kein Getreide liefern; es kann nur in Gold und P l a t i n z a h l e n. Schon nach wenigen Jahren aber werde Rußland, wieder in Waren zahlen können. Das hat auch England erkannt; warum soll Deutschland das nicht tun? In einer Pole mik gegen Frau Zetkin erklärt Redner, zu einem Aufruf au die deutschen Arbeiter, gemeinsam, mit Sowjetrußland gegen die Entente zu Felde

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 18.09.1921
Umfang: 12
.) Die Agence Havas meldet: Die Londoner ..Daily News" geben ein von Litwinow an die Handelsdelegatton der Sowjetregierung in London gerichtetes Telegramm wieder, das die Behauptung enthält, Frankreich hätte nach Warschau eine Note gesendet, worin die polnische Regierung aufgefordert wird, sich die Schwie- die sich, aus der Hungersnot in Rußland ergeben, Z». Nutze-zy machen, um an Moskau ein Ultimatum zu rich, ten, und worin die'polnische Regierung verpflichtet wird, die Demobilisierung ddr Armee

. An maßgebender französischer Stelle wird die im Telegramm Litwinows auf gestellte Behauptung als vollständig unbegründet (?) und angesichts der humanitären Initiative Frankreichs für die Hilfeleistung an Rußland als. gehässige Erfindung bezeichnet Polen und Rumänien zum Angriff bereit. Raue». 17. September. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Der Wiener Berichterstatter des „Berliner Tageblattes" Meldet, daß die Note Frankreichs an die polnische Regierung' dom 3. September, die zu einer starken Kampfftellung

gegen Sotvjeirußland aufsordcrt, den Tatsachen entspreche. Polen wie Rumänien erklärten sich in dex,Antwort de» jran- Mchen JBmdA au cmita Rauen, 17. September. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Der polnische Gesandte in Moskau überreichte an die Sowjetregierung eine neue Verbalnote, die Rußland Der. stöße gegen den Rigaer Vertrag vorwirft und folgende For- derungen aufstellt: Die Entlassung aller Gefangenen und die Leistung der ersten Rate der vertraglichen Zahlungen. Zur Erfüllung der polnischen Forderung

ist eine Frist gesetzt, die bis zum 1. Oktober läuft. Die Verantwortung für einen even tuellen Abbruch der diplomatischen Beziehungen trage die Sowjetregierung. Srrtermtiormler Msauslchrch für RuWnd. Paris, 16. September. (Havas.) Der internationale Hilfs ausschuß für Rußland hat in seiner heutigen Sitzung den Text eines Schreibens einstimmig angenommen, worin die Gründe dargelegt werden, von denen sich der Hilfsausschnß hat leiten kaffen, um die Bewilligung zur Einreise

einer Untersuchungskommiffion nach Rußland zu erlangen. Die Prüfung der Lage in Rußland durch technische Sachverstän dige bleibt als Vorbedingung für die Ausführung des ins Auge gefaßten Problems, Rußland eine dauernde Hilfe zu sichern, bestehen. Da das Problem einen solchen Umfang hat. daß die Mitwirkung aller cm dem Schicksal Rußlands inter. essierten Länder notwendig ist, wendet er sich an die ver schiedenen Negierungen in der Hoffnung, in einer Vermeh rung der Vertretungen eine größere Autorität zu finden, um zu jener prakttfchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.05.1947
Umfang: 4
auch nicht erfüllt werden. In Rußland haben Mil lionen von Menschen den vergangenen Winter unter entsetzlicheren Verhältnissen verbringen müssen, wie wir Oesterreicher. Rußland weiß da her, daß es, allein auf sich gestellt, nickt genü gend rasch vorwärts kommen kann, um den durch den Krieg gesunkenen Lebensstandard der Mas sen in absehbarer Zeit zu heben. Die russischen Politiker denken realistisch, sie sind keine Phantasten. Ihr Bestreben zielt schon im Interesse des Regimes darauf, dem rus

sischen Volke Lebensmöglichkeiten zu bieten, die denen der westlichen Länder nickt allzusehr ver schieden sind. Und dazu kommt noch — und nicht zuletzt —, daß sich Rußland auf dem Wege zu dem Ziele befindet, die Lebenshaltung seiner Millionenmassen in einer Weise zu heben, die der Arbeiterschaft der übrigen Welt zum Vorbild ge reichen und nachahmenswert sein soll. Ein neuer licher Krieg würde nicht nur dieses Ziel gefähr den, sondern ist, wie bei klarer Ueberlegung je dem einleudioen müßte

, auch aus den eben ge zeichneten wirtschaftlichen Tatsachen gesehen, für Rußland unmöglich. Die amerikanische Nachrichtenagentur AND hat kürzlich ein e Uebersicht der amerikanischen Pacht- und Leiihhilfe an die Sowjetunion zusam mengestellt. Danach erhielt die UdSSR von den USA im Rahmen dieses Programms folgende Lie ferungen: 14.834 Flugzeuge, 7056 Panzer, 51.503 Jeeps, 375.883 Lastkraftwagen, 35.170 Motorräder, 8071 Traktoren, 8218 Flakgeschütze, 131.633 Maschinen pistolen, 32.419 Tonnen Sprengstoffe, 1981

der Beziehungen Oesterreichs zu den Nachbarstaaten schilderte Mini ster Grub er die monatelangen Bemühungen der öster reichischen Regierung, nm die Herstellung diplomati scher Beziehungen mit Jugoslawien. Die österreichische Schon den vergangenen Krieg hätte Rußland ' demnach, wenn man das gigantische Ausmaß der j Lieferungen richtig einschätzt, trotz seiner seit dem Zarismus sehr entwickelten, fast autarken ! Wirtschaft, ohne der Hilfe des Westens nicht so 1 nachdrücklich führen können, wie er zum Siege

auf die ständige materielle Hilfe der Sieger angewiesen wäre. Diese haben nun be greiflicherweise keine Lust, die Steuerkraft der eigenen Bevölkerung auf lange Sicht für Deutsch land anzuspannen, und versuchen Rußland zu Zu geständnissen zu bewegen. Die Russen anderer seits sind auf das stärkste daran interessiert, die seinerzeitigen Zusagen erfüllt zu sehen, um in rascherem Tempo den eigenen Wiederaufbau for cieren zu können. Das ist der Grund dafür, daß in der Frage des deutschen Eigentums in Oester reich

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 29.05.1927
Umfang: 14
, sei es namentlich in der Finanz politik, auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Arbeiten wir, die wir zu regieren und Gesetze zu machen haben, gut zusammen, dann werden die Bürger unseres Bundesstaates zusammen und zu uns halten. MöMMSstWe Sreundfchaftei». D französische Präsident in London. — England holt zum Schlage gegen Rußland aus. — Die geflickte kleine Entente. Ententen heißt man mit einem Fremdworte die politischen Freundschaftsbündnisse. Ententen haben mir zwei; die eine, die große geheißen

und mit seinen un- uschickten kriegerischen Reden die halbe Welt n Aufregung brachte. Italien tat im geheimen mit den Gegnern, öffentlich mit uns, Frankreich aber sann auf Rache für 1870, Rußland wollte Oesterreichs sla wische Länder und dann Konstantinopel. England schloß sich insgeheim dieser Entente zwischen Frank reich und Rußland an: es bangte für seine Vorherr schaft aus dem Meere und wegen seines Welthandels, in dem es Deutschland zu überflügeln drohte. Wäh rend des Krieges schloß sich auch das verräterische Italien

bei seinem Vorgehen gegen Iugo- slavien, dem Bundesgenossen Frankreichs, und tat auch den Deutschen so nebenbei ein bißchen schön. Frankreich dagegen ließ England stecken in seinen Schwierigkeiten, die ihm Rußland in China be reitete und dergleichen Dinge noch mehr. Nun haben die zwei, Frankreich und England, es für gut befunden, ihre Freundschaft mit großer Feierlichkeit und Aeußerlichkeit wieder aufzufrischen. Die Anregung scheint wohl von England ausgegan gen zu sein und hat bei den Franzosen offensichtlich

. Im Vordergrund stand die russische Gefahr, dann kam auch das Verhalten gegenüber den Forderungen Deutschlands und dergleichen zur Sprache. England ist es vor allem darum zu tun, eine gemeinsame Front aller Mächte gegen Rußland zu bilden, vor erst einmal eine politische und wirtschaftliche, ob auch eine militärische, ist eine weitere Frage. Italien hat England bereits hiefür gewonnen, nun ist auch Frank reich bereit, Polen und Rumänien sind ohnedies da für, da sie sich russisches Gebiet angeeignet

haben, Deutschland wird man mit Zuckerbrot oder Peitsche wohl auch zu bewegen suchen, von der Freundschaft mit Rußland zu lassen, was schließlich für Deutschland kein Schaden wäre. England hat offenbar im Sinne, mit den Bolschewiki ernst zu machen. Nachdem es sie in den letzten zwei Kriegsjahren (1917—1918) ja eigentlich gezüchtet und aufgepappelt hat, sieht es jetzt ein, welche Schlange es großgezogen. Die Bolschewiki sind die verbissensten Feinde Englands, ärger als das alte Rußland. Die Bolschewiki arbeiten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.06.1926
Umfang: 16
unterstützt. Dieser ist bald wieder abgesagt worden. Dafür scheinen die üb rigen Arbeiter den Streikenden durch Geldunterstützungen beizuspringen. Auch aus dem Auslande fließen Streik gelder nach England. Die englische Regierung sieht dies selbstverständlich nichts gerne. Besonders aufgebracht ist man in englischen Regierungskreisen über die Geldsen dungen aus Rußland, und zwar weil diese Sendungen besonders reichlich sind,und weil man auf Seite Englands laubt, Beweise dafür-zu haben, daß es Geldsendungen

er russischen Regierung find- Zwischen England und Rußland sind die Beziehungen sehr gespannte. Es ist nicht bloß der uralte englisch-russische Gegensatz, sondern über- dies auch noch der offensichtliche Versuch der Bolschewiken, die Grundlagen der englischen Weltmacht durch soziale Umtriebe in den Kolonien^und im Mutierlande zu unter- graben, was die vorhandenen Spannungen bewirkt. Die Unterstützung der Streikenden durch Geldsendungen hat die Spannungen naturgemäß noch verschärft. In Frankreich

zu Rußland. Die Tschechoflowakei und noch mehr Jugoslawien wissen, wie viel sie dem Panflawismus und dem alten Rußland zu verdanken haben. Sie hoffen und fürchten, daß das alte kaiserliche Rußland früher oder später wieder auferstehen wird. Sie wollen sich deshalb zu Rußland in keinen blei benden Gegensatz bringen lassen. Rumänien hingegen steht zu Rußland wegen Beßarabien fast auf dem Kriegs- fuß. Etwas Aehnliches gilt von Polen, das von Seite Rußlands geradezu die Gefährdung seiner Existenz zu fürchten

hat. Rumänien und Polen haben kürzlich ein gegen Rußland gerichtetes Sonderbündnis abgeschlossen, das von der Tschechoslowakei und von Jugoslawien aus den erwähnten Ursachen mit recht gemischten Gefühlen zur Kenntnis genommen worden ist. Die kleine Entente vermag sich, wie die bisherigen Erfahrungen bewiesen haben, in den großen politischen Fragen Europas aus eigener Kraft nicht zur Geltung zu bringen» Man suchte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.08.1921
Umfang: 8
der Auftei lung der zur Bezahlung der Besatzungskvsten ge leisteten Entschädigungen. Der Oberste Rat wird sich mit der Frage der Aufrechterhaltung der drei Sanktionen befassen, die jedoch dem Ermes- sen des Garantickomitees überlassen werden soll. Er wird sich wahrscheinlich auch mit der Frage der Hilfsmittel zur Bekämpfung der Hungersnot in Rußland beschäftigen, da Die diesbezügliche Mission Nansen an dem unzulässigen.Wunsch der Sowjetregierung, die Hilfsaklion allein zu überwachen, gescheitert

ist ein Magazin mit Arttlleriemunit'an in die Lust geflogen. Eine Untersuchung ist im Gange. Es soll sich hiebei um einen terroristi schen Anschlag handeln. Dabei sollen auch Men schen ums Leben gekommen sein. Die Huvgerklltaftrosche ln Nußlans. Eine schwere Anklage. Ans Paris wird gemeldet: „Excelsior" ver öffentlicht eineil Artikel Kerenskis über die Hun gersnot in Rußland. Kerenski führt darin aus, daß das russische Volk ohne internationale Hilft zum sicheren Tode verurteilt sei. Als Ursache der traurigen

Lage Rußlands bezeichnet Kerenski die Sowjetherrschaft. Die gegenwärtige Ernte im europäischen Rußland dürfte gegen 500—600 Millionen Pud betragen; vor dem Kriege lie ferte dasselbe Gebiet 3 Milliarden Pud. Die Angst vor der Hungersnot bestimme die Bau ern, die Vorräte an Brotfrucht, die sich noch in ihren Händen befinden, sorgfältig zu vergraben und sie auf keinen Fall der verhaßten Sowjet- regierung auszulieferu. Die Personen, die sich im Kreml vor Verzweiflung an die Macht klam mern, seien voll

Angst vor der Strafe, die das enttäuschte Volk für sie vorbereite. Die Tage der Sowjetherrschaft seien gezählt. Die amerikanische Hilfsaktion. Aus Moskau meldet ein Funkspruch: Ma xim Gorki hat Herbert Hoover geantwortet, daß er dessen Vorschläge dem Rate der Volkskommis sare unterbreitet und daß dieser die Vorschläge /Hoovers angenommen habe und ihn ersuchen taffe, sobald als möglich einen Vertreter nach Reval, Riga oder Moskau zu entsenden, der über die Freilassung der noch in Rußland befindlichen

amerikanischen Staatsbürger und über die Hilse- .leistung für eine Million Kinder und Kranke verhandeln soll. Anarchische Zustände. Aus London wird, gemeldet: Der lettische Minister des Aeußern Mayerowitsch erklärte, daß die Lage in Rußland derart ernst geworden sei, daß es zurzeit noch nicht möglich sei, abzu sehen, wohin sie führen werde. Die Hungersnot und die Flucht der Bevölkerung aus dem Hun- gergebret habe einen .katastrophalen Umfang an genommen. Nach seiner Anschauung befindet sich Rußland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.03.1927
Umfang: 16
einer starken kommunistischen Bewegung zu verhindern. In England und Deutschland, diesen zwei größten Industriestaaten, strebt er über den Marxismus hinaus. Die Weitsehenden haben erkannt, daß der Mar xismus wissenschaftlich tot ist und, tatsächlich durchge- führt, beim Bolschewismus landen müsse. In München, Ungarn und in Rußland haben wir ihn an der Arbeit gesehen. Die Herrschsucht, Geldsucht und sittliche Verkom menheit sind seine Begleiterscheinungen. Nach Beseiti gung der kapitalistischen Feinde

ist die Kapelle nur aus gewechselt worden, aber die Musik ist dieselbe. Die öster reichischen Sozialdemokraten wollen sich auf der einen Seite von den Fehlern der Bolchewisten freihalten, die in Rußland einen schlechten Anschauungsunterricht über eine sozialistische Gesellschaftsordnung geben, aber an- dererseits doch Moskau nicht ganz aus den Augen ver lieren. Man spricht daher von einem „Austrobolschewis- mus" (österreichischen Bolschewismus). Dr. Bauer hat in einer Rede der Hoffnung Ausdruck gegeben

, es werde schließlich doch den russischen Genossen nach Ueberwin- dung des Uebergangszustandes — Diktatoren, auch Nicht sozialisten, stimmen immer dasselbe Lied an und sprechen von Uebergangszeiten — der Beweis gelingen, daß man auch „ohne Kapitalismus leben könne." Natürlich wäre es von ungeheurer Bedeutung für den Sozialismus, wenn in Rußland der Beweis erbracht werden könnte, daß ohne Zugeständnisse an die kapitalistische Wirtschaftsordnung der Aufschwung der Landwirtschaft, das Anwachsen der Industrie

zwischen Staaten mit Wirtschaftssystemen, die den sozialistischen ganz entgegengesetzt sind und Eigentum und freien Wett bewerb schützen. Zieht der Sozialismus bei uns ein, so müßten wir als sozialistische Wüste mitten im grünen Lande Europas verdorren, da wir von den anderen Wirt- schaftsländern einfach ausgestoßen werden. Rußland mit seinem mächtigen Länderkomplex am Ende Europas und Asiens konnte sich diesen Spaß leisten, das heißt infoferne leisten, daß es als Gebiet nicht zerfallen ist, Wohlstand

jüngst in den Ring der vielen Bolschewikengegner ein- getreten und mit einem eigenartigen, ja verblüffenden Programm auf dem Kampfplatz erschienen. Die Partei stellt die Behauptung auf, daß Rußland mit Asien einen unzertrennlichen Begriff bilde und „Europa-Asien" dar- stelle. Diesen neuen Kontinent, nennt die neue Partei deshalb „Ewrasia" und ihre Anhänger „Ewrasisten". Die Ewrasisten erklären in ihrem Programm, daß die sowje- tistische Regierungsform für Rußland die beste sei und daß sie ihre Partei

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 06.05.1928
Umfang: 14
zu machen. Die Regierung Dr. Renner zögerte damit so lange, bis die russischen Bolschewiki sich seiner annah- men. Litwinow, der Vertreter Sowjetrußlands in Kopenhagen, hat in Wien mitteilen lassen, daß die russische Regierung die Fortsetzung des Rück transportes österreichischer Kriegsgefangener aus Rußland davon abhängig macht, daß die österrei chische Regierung den im Land befindlichen unga rischen Volkskommissären das Recht der Frei zügigkeit gewährt und ihren Abtransport nach Rußland mit allen zweckdienlichen

hat sich aber auch an verschiedenen Stellen eine deutliche Veränderung der Erdoberfläche ge zeigt, die die Furchtbarkeit solcher Beben in ihrem ganzen Umfange erkennen läßt. Wir bringen eine der Spalten, die sich auf Kilometer durch das Land ziehen, und in denen stellenweise ganze Häuser verschwunden sind. sam mit Eugen Varga mit einem Transportzug, der russische Kriegsgefangene in ihre Heimat brachte, nach Rußland geschickt. Bela Kun kam so glücklich mit seinen geraubten Schätzen nach Ruß land, wo er nicht bloß einen glänzenden

Mittel flössen auch zum gleichen Zwecke nach Wien. Für diesen „Edelmut" zeigten sich die Wie ner Sozisührer dadurch erkenntlich, daß sie zur Zeit der Hungersnot freiwillige Gaben, die sie in Arbeiterkreisen sammelten, „zur Linderung der Rot des russischen Proletariats" nach Rußland sandten. Natürlich erhielt das notleidende Pro letariat davon keinen Groschen. Die Gelder wanderten in die Kassen der Führer: Bela Kun sott zu verschiedenenmalen ungekannt und heimlich in Wien

gewesen sein. Nun ist er einmal eingegan gen. Die Sache kam so: In den letzten Tagen brachte die Wiener Polizeidirektion in Erfahrung, I daß Bela Kun zur Durchführung eines politischen I Auftrages aus Rußland in Wien eingetroffen sei. ! Die sofort eingeleiteten umfassenden Erhebungen führten am 26. April zu seiner Ausforschung und Verhaftung und zur Aufdeckung eines von ihm im 7. Bezirk unter dem Decknamen eines Drogerie geschäftes errichteten Bureaus. Er dürste erst seit kurzer Zeit in Wien gewesen und scheint direkt aus Moskau

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Alpenland
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Seite 13 von 16
Datum: 31.07.1920
Umfang: 16
, weil es sich unterstanden hat, mit Rußland in Abkommen über die Heimkehr unserer Kriegsgefangenen u unterzeichnen. Die Wiener Reparatjonskommission der xntente, das Vollzugsorgan der Entente, hat drohend den singer erhoben und von einem Bruch des Friedensvertrages >on St. Cermain gesprochen. Bei dem Kriegsgefangenem ßertrag mit Rußland war es begreiflich, daß ihn Rußland mr dann Unterzeichnete, wenn sich Deutschösterreich dem 'ussisch-polnischen Kriege gegenüber zu völliger Neutralität gepflichtete. Wir konnten

- und Telegravhendienstes." Ein anderer Grund zum Tadel ist der, daß wir es gewagt 'Oben, überhaupt mit Rußland eine Verbindung anzuknüp- en. Dabei heruft sich die Entente aus den Artikel 143 des stiedensvertraaes: „Wahrend einer Frist von drei Monaten nach Inkraft treten des gegenwärtigen Vertrages darf die österreichische drahtlose Großstation in Wien ohne Ermächtigung der Re gierungen der alliierten und asiociierten Hauptmächte nicht verwendet werden, um Nachrichten über Angelegenheiten der Seemacht, des Heeres

noch immer nicht genug sein. Sie erblickt vielmehr unser größtes Vergehen darin, daß wir in dem Bestreben, unseren armen Kriegsgefangenen ihre unsäglichen Leiden abkürzen, mit Rußland unterhandelt und damit die von der Entente in Acht und Bann getane rusiische Regierung anerkannt haben. Als Maßstab für die Große unseres Verbrechens hält uns die Entente den Artikel 87 des Fviedensvertrages vor: „Oesterreich erkennt die Unabhängigkeit aller Gebiete, die am 1. August 1914 zum ehemaligen russischen Reiche

österreichisch- ungarische Regierung mit der maximalistischen Regierung in Rußland abgeschlossen hat." Die Stellungnahine der Entente zum Kriegsgefangenen- Vertrag ist ein Schulbeispiel dafür, wie von unseren Geg nern der Friedensvertrag gedreht und gewendet wird, um ja nur eine Auslegung zu ermöglichen, die uns niederdrückt- Mit dieser jüngsten Auslegung vor Augen müssen wir uns unwillkührlich fragen, wie sich damit die nie aufhörenden Versicherungen des Wohlwollens unserer Freiheit und noch viele

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 28.12.1921
Umfang: 12
2. Seite, Folge --- ■•■ -- - daher geftihlSmäßig Rußland mrd mißtrauen den be&en andern, die auf russisches Wiedererwachen sehnsüchtig warten. Im Kitt, der den Vierbund der Kleinen zusamrnenhält. ist daher wenig Zement enthalten, der Dauerseftigkeit ver spricht. Das Herz sehlt gänzlich und der Verstand reicht bloß auf ein begrenztes llebergangsstadium. Hier setzt Frankreich ein. Frankreich haßt Neu rußland, weil es die Dorkriegsschulden nur mit neu- russischer Mentalität, da^ heißt zeitweise

überhaupt nicht zeitwerse nur zum Schein anerkennt, um durch die Aner kennung an einen Konferenztisch zu gelangen, an dem als Punkt römisch eins die Frage der Anerkennung der jetzigen Regierungform aufgeworfen wevden würde. Frankrerch verachtet aber auch Alt-Rußland, weil es im Weltkrieg znsammenbrach, während Frankrerch ihn durch hielt. Daß dies Durchhalten v o r der Marneschlacht — als Herr Poincavö nach Bordeaux floh — nur durch schärfste Drohungen der Engländer und im Lause des Krieges

durch die Hilft der ganzen übrigen Welt erreicht wurde, streicht Frankreich aus den „Kriegserinnerungen" geflissentlich aus. Infolge dieser Einstellung findet Frankreich trotz eifriger „wirtschaftlicher" Bemühung heute in Rußland wenig Freunde. Die Anhänger des jetzigere Systems vergelten französischen Haß mit Haß gegen das „kapitalistische und imperialistische" Frankreich. Diese Stimmung teilten auch die gefährlichsten innerpolitischen Rivalen des Sowjetsystems, die Menschiwiki und Sozialrevolutionäre

, sondern förderte, obwohl Frank reichs Endsieg niemals ohne die rusiische Millionentoten des Jahres 1914 und 1915 möglich gewesen wäre. . So die Stimmung in Rußland, die damit naturgemäß zum ehemaligen Kriegsgegner und jetzigen Leidensgenossen, dem dentschen Volk, drängt. Dieses Eretgnis fürchtet Frankreich gegenwärtig mehr als alles andere in der Welt, weshalb es die traditionelle Freundschaft für das polnische Volk, die „nur durch das Zarenbündnis zeitweilig getrübt werden mußten", aus der geschichtlichen

Versenkung heransholte. Dies gelang restlos: Polen ist heute französischer Vasallenstaat — gegen Deutschland, gegen Rußland, gegen stden. der sich gegen die französische Preponderance legitime etwas ver gibt. Um die praktisch Widerstandskraft dieses Schützlings mit dessen chauvinistischen Hochmut einigermaßen in Einklang zu bringen, wurde der rumänisch - bessarabische Landraub zum Verständigungskitt heranzogen; als Ru mänien neuerdings seinen traditionellen Neuorientierungen zuneigte, half französische

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