wird als ein „besonders übles Exem plar von amoralischer Haltung“ bezeichnet. Von dem Trainer der Leichtathleten, dem früheren Klassesprinter Karakulow, heißt es, daß er keine Trainingsmethode beherrsche und unfähig sei, Athleten für die Olympi schen Spiele vorzubereiten Die „Prawda“ nennt das Abschneiden der Russen in Hel sinki enttäuschend. Genau besehen, so heißt es. habe Rußland nur zwei erste, acht zweite und sieben dritte Plätze errungen, wenn man die Hauptbewerbe zur Grundlage der Be rechnung nimmt
. Die meisten Punkte hat nämlich Rußland in der Gymnastik und ähn lichen Bewerben gesammelt. Am meisten wird den Teilnehmern jedoch verübelt, daß sie in der Gesamtwertung Amerika unter legen sind. Das ist eine merkwürdige Kritik. Unmit telbar nach den Spielen hieß es: Rußland besiegt Amerika. Dieser Sieg, so wurde be tont. sei auf das überlegene System Ruß lands zurückzuführen. Ein paar Tage später wurde die Meldung revidiert: Rußland und Amerika liegen mit der gleichen Punktezahl an der Spitze. Jetzt kommt
hinterher das ver steckte Eingeständnis, daß Amerika doch Rußland besiegt hat. Beobachter des Westens fanden, die rus sischen Sportler hätten in Helsinki glänzend abgeschnitten. Angesichts ihrer geringen in ternationalen Erfahrung ist ein zweiter Platz ein ganz hervorragendes Ergebnis. Aber die kommunistische Prestigesucht ist so arg, daß sie einen offenkundigen Erfolg als eine Niederlage empfindet und tadelt — so sehr, daß sie dabei sogar die eigenen Lügen vergißt und nun hinterher bestätigt