. In Rußland knüpft man an die durch die Ver-, heirathung des Thronfolger« mit der Prinzessin Dagmar entstandene Verbindung zwischen Nußland und Däne> mark große Hoffnungen, weitgehende Pläne. Nicht uninteressant ist, was in dieser Beziehung der„Wjest,' das Organ der russischen Aristokratie, schreibt. „Das neue Vaterland,' sagt das genannte Blatt, „bietet der Prinzessin Dagmar den mächtigsten Thron der Welt. Ihr Schwager (der Prinz von Wales) wird. England, das reichste Land der. Welt, regieren; ihr Bruder
/der König der Hellenen, der über ein Volk regiert, welches unseres Glaubens ist, wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, auf den Ruinen des türkischen Reiches ein große« König reich! errichten.^ Sollte es die Vorsehung nicht wollen, daß die Dardanellen an Rußland fallen, so ist r» unser heißester Wunsch, daß sie dein orthodoxen Griechenland und seinem Könige, dem Schwager unserer kSnstigen' »Kaiserin, anvsrtraut werden mögen. > Rußland, welche« !im schwarzen und im baltischen Meere 'herrscht, besitzt
lnicht die Meerengen, welche diese Meere mit dein Ozean ! verbinden. Die Dardanellen könnten wir vielleicht durch 'einen gefahrvollen Kamps erlangen. Was aber den Sund betrifft, so gehört er dem König Christian, l Vater unserer Dagmar. Wir haben die volle Hoffnung,^ daß die Familienbande zwischen den Häusern Rußland und Dänemark uns helfen werden, die Zwecke zu ver- i wirklichen, die unser mächtiges Kaiserreich gezwungen ist !zu verfolgen.' Das ist alles schön und rosenfarben. Aber es gibt außer
Rußland und Dänemark auch noch andere Mächte in Europa, die ein Wort d'reinzureden, haben. , Petersburg,' 24. Okt.''Das „Pctersb.'Journal»' sagt: Die Abberufung des Generals Kausfmann, schließt keinen politischen Wechsel in sich. Die Westprovinzen müssen wesentlich russisch werden. In Polen werde die Regierung entschlossen trachten, die polnische Ge sellschaft von anarchischen und fremden revolutionären Einflüssen zu befreien, welche die Verschmelzung Polni-- scher und rnssischer Interessen verhindern