sich Vermittler finden, welche, wie im Jahre 1894 die Früchte des Sieges den Japanern schmälern ivürden. Ein direktes Verhandeln Japans mit Nußland wäre daher für Japan sehr vortheilhaft, und zwar muß dies möglichst rasch zur That werden. Der russische Standpunkt. Die Ursachen, welche Rußland einen baldigen Friedens schluß wünschenswcrth erscheinen lassen, sollen im Nachfol genden skizziert werden. - 1. In Nußland ist der Krieg überaus u n p opul ä r, ja sogar verhaßt. 2. Die rilssische Dip lomatie
, so sind jene Bedingungen, welche vom Reuter'schen Bureau als aus Pe tersburg stammend, mitgetheilt wurden, für Rußland unan nehmbar und kann diese Information des englischen Nach richtenbureaus unmöglich aus einer seriösen russischen Quelle geschöpft sein. Denn Rußland erklärt im gegenwärtigen Mo ment folgende Bedingungen als überhaupt undiskutabel: Die Räumung der Nordmandschurei. Die Auflösung des Pachtvertrages, den Rußland mit China 'bezüglich Port Arthurs geschlossen hat und demzufolge Port Arthur auf 99 Jahre
Rußland in Pacht gegeben wurde. Die Forderung, daß jene russischen Schiffe, welche in neutralen Häfen Zuflucht gefunden haben, den Japanern aus geliefert werden sollen. Dagegen würden folgende Friedensbedingungen von Ruß- ü nd in ernste Erwägung gezogen werden: Japanisches Protektorat über Korea. Rückgabe der südlichen Mandschurei an China. Bezahlung einer Kriegsentschädigung an Japan — es erscheint als durchaus nurichtig, daß' dieser Punkt, wie das Neuter'sche Bureau meldete, besondere
Schwierigkeiten bei einem Friedensschluß bieten'würde. Eventuelle Abtretung der Insel Sachalin, die bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts japanisches Terri torium war, an Japan. Diese Gebietsabtretung würde in Rußland keinen üblen Eindruck inachen, da. Sachalin heute nichts anders ist als ein DeportationZort für Verbrecher und eigentlich keinen rechticn Werth für Rußland hat. Ferner wurde Rußland Japan einen dauernden und ga rantierten Friedensvertrag anbieten^ das heißt, Rußland
würde auf diese Weise jenen Befürchtungen, die in Japan laut geworden find, daß der Frieden nur ein Waffenstillstand sei und von Rußland zur Vornahme von Revanche-Rüstungen benutzt werden werde, die Spitze abbrechen. Sonnt ag, Z6. F ebruar 1905. . 5 . Vollständig falsch ist ferner die in der Reuter'ichen De-- pesche zum Ausdruck gebrachte Auffassung, datz der Zar noch, eine entscheidende Schlacht abwartm Wolle, bevor er die Hand , zum Frieden biete. Eine solche Schlacht würde' nicht /nur kolossale Opfer kosten