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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 31.03.1917
Umfang: 12
V o s e l l i dem russ. Volke anläßlich des erfolgten Umsturzes „Bruder- grüße und Umarmungen'. Das heißt in nüch ternes Deutsch übersetzt: Wenn ihr neuen Herr schaften in Rußland zu siegen, die Mittelmächte für uns niederzuwerfen wißt, dann seid ihr uns herz lich willkommen; könnt ihr das nicht, dann pfeifen wir auf euere neugeborene Freiheit, sie ist uns dann keinen Pfifferling mehr wert als die Allein herrschaft des Zaren Nikolaus II. Die Staatsform, die sich nach außen als Mitte! zum Zweck des Sieges untauglich

der Vierverbänd- ler zurcchtgelcgten Meldungen über die Entwickelung der Dinge in Rußland angewiesen: wir wissen nicht, wohin der Gegensatz zwischen der gegenwärtigen Regierung in Petersburg und dem Arbeiter- und Soldatenkomiter führt, wir wissen nichts Sicheres über die Stellungnahme der Truppen an der Front und im Hinterlande, nichts Genaues über die Haltung der Landbevölkerung; unbekannt ist, ob die Gou verneure, die in den Gouvernements nicht nur die politische, sondern auch die militärische Gewalt

in Händen haben, und wie viele ihre Absetzung durch die Regierung annahmen; kurz es ist noch vollständig ungeklärt, wer in Rußland die Macht in Händen hat. Deshalb ist das Verlangen der deutschen Sozialdemkraten, denen sich die öster reichischen anzuschließen scheinen, die Regierungen der Mittelmächte sollten ihrerseits den neuen Män nern In Rußland ein Friedensangebot machen, stark verfrüht. Der sozialdemokratische „Vorwärts' meint in Nr. 83, Rußland habe heute ein Recht darauf, zu erfahren

demokratie eingehen und mit den neuen Männern in Rußland über den Frieden verhandeln, könnten sie es leicht erleben, daß sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht; die Anstifter der Revolution in Petersburg sind noch lange nicht Rußland und können ebenso rasch wieder von neuen Stürmen weggrscgt werden, wie sie gekommen sind. Nie mand weiß heute bei uns und in Deutschland, wer in Rußland heute tatsächlich die Macht hat, Ab kommen mit Auslandsmächten nicht nur zu treffen, sondern auch zu verwirklichen

. Das wissen auch die Sozialdemokraten, aber sie haben bet diesen Forderungen den Wunsch, die Mittelmächte sollten mit den sozialistisch-republikanischen Führern in Petersburg anbandeln und dadurch Mitwirken, die sozialistische Republik in Rußland aufzurichten. Dazu haben die Monarchien Mitteleuropas wohl keinen Anlaß, sie haben mit den Republiken in Frankreich und in Nordamerika bis jetzt zu wenig gute Erfahrungen gemacht, als daß sie sich für eine Republik im Osten einsctzen sollten. Im U.bri» gen wissen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.06.1937
Umfang: 6
Boden wieder einrenken lassen, auf militärischem dagegen nur ^Da5 Frankreich Blums hat auf »die russische karte geseht, auf die russische Mmtärkrasl, auf die Macht der Roten Armee, und hat verloren, denn niemand glaubt daran, dah Rußland für die nächste und vielleicht auch weitere Zukunft zu einer Mobilisierung imstande sein wird. Stalin hat Angst vor allem und vor ollen. Die Gespenster der Tausende von Männern, die er mit summarischem Arteil und unter keinerlei Ge währleistung einer wirksamen

, seine Abkunft und Ta.en spinnt sich ein ganzer Kranz von Legenden. Die einen behaupten, er sei deutscher Adeliger, ehe maliger Generalstäbler im deutschen Heer, andere verlegen seinen Geburtsort nach Ungarn. Tat sächlich ist Wassili Konstantinowitsch Bljucher oder Blücher aber als Sohn eines armen Arbeiters im Jahre 1889 in Jaroslaw geboren worden. Schon als Lehrling interessierte er sich für die revolutio näre Bewegung in Rußland, er organisierte so gar Streiks und trat als Agitator

auf, was ihn schließlich ins Gefängnis brachte. Im Weltkrieg zeichnete er sich als Frontsoldat mehrfach aus, wurde Unteroffizier und so schwer verwundet, daß er als kriegsuntauglich aus dem Heer entlassen werden mußte. So wie für die meisten roten Heerführer, be deutete die bolschewistische Revolution von 1917 für den damals 28jährigen Berlin, 15. Juni. Die. Presse veröffentlicht weitere zahlreiche Kom mentare zur Lage in Rußland und verweist be sonders auf die Gefahren, die den übrigen Län dern daraus erwachsen

müßten, wenn man fort fahren will, Rußland als ein bündnisfähiges Staatswesen zu betrachten, das für internationale Meanzen und Verträge in Betracht kommt. Die Welt müßte mit unheilbarer Blindheit ge schlagen sein — schreibt die „Börsenzeit u n g' — wenn man nicht endlich den zerstörenden Cha rakter des blutrünstigen Bolschewismus einsehen und daraus die einzig möglichen Schlußfolgerun gen ziehen würde. Das „Berliner Tagblatt' bemerkt, der Brauch, jeden auszuschalten, der eine Gefahr

über die sernöstlichen Streitkräfte betraut. Als Kriegskom- missär mit sehr weitgehenden Vollmachten aus gestattet, sicherte er die rote Herrschaft in Sibi rien und im Fernen Osten. Er trat mit den chine sischen Randprovinzen, namentlich mit der Mon golei, in Verbindung und wurde schließlich 1924 bis 1927 von der Moskauer Regierung als „mili tärischer Berater' der Kantonregierung zur Ver fügung gestellt. Nach seiner Rückkehr nach Ruß land hatte Blücher mehrere hohe Posten in Jnner- rußland inne. Als 1928

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.06.1905
Umfang: 8
. Er hatte die Schlachtschiffe östlich, die Kreuzer west lich und die größte Zahl der minderwertigen'Schiffe in der Mitte. Dieses Zentrum war sehr bald durch das treffsichere Feuer der Japaner in Unordnung gebracht und dadurch wurde auch der übrige Teil der Flotte in Mitleidenschaft gezogen. ES scheint eben auf russischer Seite in dem entscheidenden Momente alles versagt zu haben. Rußland leidet allerdings Mangel an Matrosenmaterial, das sich aus seiner Küstenbevölkerung rekrutiert, wie an tüch tigen befahrenen Matrosen

kreuzern und geschützten Kreuzern, sowie das außer ordentliche Uebergewicht an Torpedobooten und Tor pedojägern, von -denen die Japaner ungefähr vier mal so viel als die Russen auf dem Kampfplatz bringen konnten. l '' . ' ' ' ' ' '' ^ ^ ' ?te Schiffsverluste der Müssen und Japaner fett ? Negkm des Krieges. Jedes andereLand wäre nach so enormen Verlusten, wie sie Rußland in dem unglücklichen Kriege erlitten hat^zum .wirklichen Zusammenbruch gekommen. Ganze Armeen sind zu Grunde gegangen, die große

momentan gar nicht, wo sie sich befinden, so daß also von einer russischen Seeschlacht überhaupt nicht mehr gesprochen werden kann. Rußland wird durch die letzten Ereignisse unbedingt zum Frieden ge hrängt werden. . Wofchdekwensky gefangen. Der japanische Torpedobootzerstörer »S adjanami II.' hatte gegen Abend des 27. Mai südlich von der Insel Urleung den rusfischen Torpedo bootzerstörer „Bedowy', auf dem sich Roschde st- wensky und noch ein Admiral — beide ver wendet — und 80 Mann einschließlich

habe und daS Volk, wenn eS auch japanische Sympathien zeige, sich der alten Dankesschuld Rußland gegen über bewußt sei. —7 ES verlautet, der deutsche Kaiser habe dem Präsidenten der Vereinigten Staaten mitteilen lassen, daß er der Abhaltung eines internationalen Kongresses, der sich über die Friedensbedingungen ewigen solle, abgeneigt sei und daß er darauf bestehe, daß Rußland und Japan allein und ohne Billigung ihrer Beschlüsse durch andere Mächte die Friedensbe dingungen festsetzen sollen. Der Kaiser

wenn die An regung hiezu von Rußland ausginge und er von Rußland ersucht würde, als Vermittler tätig zu sein. Japan sei gewillt, die Tätigkeit des Präsidenten in Anspruch zu nehmen, wenn es sicher sei, daß Ruß land ehrlich gewillt sei, die «Mmeinen FriedmS- bedingungen, welche der russischer Regierung wohl bekannt seien, ernstlich zu erörtern. Nach Aeußerungen der russischen Botschaft in Wien geht aber hervor, daß man w Petersburg bei dem Beschlusse, den Krieg unter allen Umständen fortzusetzen, bereits

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1921
Umfang: 8
vorbereitende Ausgabe darin, die militärischen Kräfte verhältnisse der europäischen Staaten, zwischen denen der Krieg ausbrach, klarzustellen. Der Ausschuß hat auf Gnind eingehen der Prüfungen der militärischen Kräfteverhältnisse Europas Im Jahre 1914, wobei er auch die operativen Möglichkeiten berück sichtigte, festgestellt, daß die verbündeten Mächte, Rußland und Frankreich, den RUttclmächken mit militärischer Ucberlegenhelt gegenüber- standcn Eine beigefügte Ilebersicht enthält das zahlenmäßige Ver

, aus dem englischen Admiralstabswerk über den Weltkrieg und aus ver schiedenen amtlichen französischen Angaben geprüft. Er hat zu nächst festgestellt, daß weder in Deutschland noch Oesterreich-Ungarn Anordnungen ergangen sind, denen der Charakter einer geheimen Mobil machung Innegewohnl hätte. Die Frage, ob Rußland während eines längeren Zeit raumes vor der oisiziellen Mobilmachung im geheimen direkte Kriegsvorbereitungen getroffen hat, soll noch geklärt werden. Die folgenden Taisachen und Dchen hält der Ausschuß

Heimslotten mir 460 Wimpeln zu einer Pwbemobil- muchung mit Manövern um Portland versamnielt waren und am 26. Juli die vorgesehene Demobilmachung einstellten. Zeitliche Reihenfolge der Anordnungen des letzten Stadiums vor der allgeineinen Mobilmachung. 2 . 1. Rußland: Osfizielles Inkrafttreten dev „K.riegsvorberei- rungs Periode' für das ganz; europäische Rußland 26. Juli. ' 2. England: ..Warnungstelegramm' (warmng telegrami für Heer und Flotte 20. Juli. Z. Frankreich: „Befehl zur Aufstellung

des Grenzschutzes' (ordrr de depart en coucerrure) 30. Juli. 4. Oesterrrtch-Ungarn: „Alarmierung' gegen Rußland 31. Lust. Juli. ü. Deutschland: .Zustand drohender Kriegsgefahr' 31. Zeitlich« Reihenfolge der allgemeinen Mobilmachungen der Großmächte. Alle Stunden nach mitteleuropäischer Zeit. 1. Rußland: Wahrscheinlich insgeheim befohlen 29. Juli Im Laufe de» Abends, offiziell angeordnet 30. Juli 6 Uhr abends. 2. Oesterreich-Ungarn: 31. Juli 12.23 Uhr nachmittags. 3. Frankreich: 1. August 4.40 Uhr nachmittags

, der nach der Uebersetzting eines deutschen Blattes dahin ansgeht, daß Dr. Streseinann die Fragen der äußeren Politik Deutsch lands in die drei Worte zusammengefaßt hätte: „Frankreich, Deutschland, Rußland', und wonach der genannte Abgeordnete sich weiter gegen die Ausdehnung des polnischen Korridors ge wandt hätte. Wie wir dazu von Dr. Strefemann erfahren, hatte er mit dem Berliner Berichterstatter des genannten Blattes In den Wandelgängen des Reichsages eine kurze Unter redung gehabt, die nicht den Charakter

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.09.1920
Umfang: 16
ch benützt werden dürfe und stellten ferner die ner Militärkonvention gegen Rußland auf. Berlin, 3. Sev Litauen hat sich verschärft, und die verlangten, Bei dem weiteren Vormarsch der Polen ist ein Zusammen stoß zwischen Polen und Litauern nicht zu vermeiden. Litauische Flieger haben bereits Augustowo mit Bomben belegt. Die Engländer suchen Polen mäßigend einwtrken. zu vermitteln, indem sie auf die Polens Gegenvorschläge an Rußland. London, 8. September. Der Berichterstatter des „Daily Expreß' meldet

aus Warschau, daß die polnische Regierung bei den Rigaer Verhandlungen folgende Gegenvorschläge machen werde: 1. Polen nimmt die Curzon-Linie als Grundlage für die Besprechungen, wird jedoch seine Ansprüche auf weiter östlich liegende Gebiete mit Nachdruck vertreten. 2. Eine Entwaffnung kann erst dann in Betracht kommen, wenn ganz Europa entwaffnet. 3. • Kriegsentschädigung und Wiederherstellungskosten werden gegenseitig gezahlt. 4. Rußland wird gestattet, über Krajewo-BIalystok mit Deutschland Handel

zu treiben: Waflcn und Munition sind jedoch hiervon ausgeschlossen und die Bahnlinie bleibt unter polnischer Aufsicht. 5. Die Selbstbestimmung der kleinen Völker zwischen Polen und Rußland wird verbürgt und durchgeführt. Ü. Alles polnische Eigentum, alle Werte, die unter der aren-Regierung aus Polen nach Rußland geschafft worden nd, werden Polen zurückgestellt. Die neue russische Frledensabordmmg. Posen, 3. September. Laut Mitteilung der russischen Sowjetregieruna wird die neue russische

- galizlen ist unausbleiblich. Damit ist die letzte Hossnung Sowjet rußlands, noch vor Beginn der neuen Verhandlungen, die un mittelbar bevorstehen, zu Erfolg zu gelangen, gescheitert. Da der russische Friedenswille unverkennbar ist, bestehen die besten Aussichten für baldigen Friedensschluß. ld. Warschau. 3. September. Der Minister des Äußern Fürst Sapieha äußerte sich dem Berichterstatter des „Journal Boulogne' gegeni ber folgendermaßen: „Der Friede zwischen Bolen und Rußland ist nahe bevorstehend

, da keine prinzipiellen Differenzen mehr herrschen. Rußland wird nicht mehr auf den 16 Punkten des Friedensdiktates bestehen und die Curzon-Linie ist deshalb nicht aktuell, da Rußland Polen eine bedeutend beftere Grenze zuerkennt. Die heutige Nummer umfaßt 14 Sekten. Aussichten der deutschen Außenpolitik. Die ganze französische Politik seit Abschluß des Wasfen- stiilstandes ist von der Angst vor Deutschland geleitet. So bald man Frankreich überzeugen könnte, daß es von Deutsch land nichts zu fürchten habe, wilrde

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 28.04.1917
Umfang: 10
enthielten. Wenn die Oeffentlichkeit aber eine neuerliche Erklärung hören möchte, so kann ihr gesagt werden, daß unsere Monarchie absolut keine aggressiven Vläne gegen Rußland hak und auch nicht beabsichtigt, ihr Gebiet auf dessen kosten zu erweitern. Bon sozialdemokratischer wie von jeder anderen Seite wird man gewiß anerkennen, daß die österreichisch-ungarische Regierung damit in vollkommen offener und freimütiger Weise und ohne Umschweife gesprochen hat. Das Ausland darf jedoch in dieser Stellung

und angeblich reakttonäre Oesterreich-Ungarn und das politisch angeblich so rückständige Deutsche Reich haben ihren Sozialdemokraten gestattet, hinauszugehen und über den Frieden zu sprechen, während es noch mehr als fraglich ist, ob das moderne, freiheitliche Rußland den Vertretern seiner Sozialdemokratie erlauben wird, sich gleichfalls einzufinden, und noch fraglicher, ob England, das sich als oberster Repräsentant aller demokratischen Grundsätze ausgibt, und ob das republikanische Frankreich

vor eine Reihe von Monaten mit wissenschaftlichem Ernst in eng lischen Zeitschriften erörtert worden ist. Glauben die deutschen Sozialdemokraten, gegen diese Ideen unserer Feinde im Westen durch ihre Formulierungen aufzukommen? Sie werden Enttäuschungen er leben. Auch in Rußland, wo die Verhältnisse noch im Flusse sind, fehlt es keineswegs an Kriegsziel äußerungen, in denen man den Einfluß der west lichen Bundesgenossen erkennt. Unsere Feinde sehen alles, was bet uns geschieht, daraufhin

kratischen Abgeordneten Haase und Ledebour durch Verhandlungen mit dem Genossen Branttng, der eingestandenermaßen im Dienste der Entente steht, eine Verständigung zwischen Rußland und Deutsch land direkt hintcrtrieben haben. Die beiden deutschen Genossen waren kürzlich in Stockholm und über gaben Branting Botschaften für die russische Sozial demokratie, die einen entscheidenden Einfluß auf die frledensfteundlichen russischen Genossen auS- übten, und zwar in der Weife, daß man die ge faßten

Friedensbeschlüsse fallen ließ. Tatsächlich begann ja auch die Friedenspropaganda in Ruß land zu stocken, so daß man es hier mit einem Akt unerhörten Landesverrats zu tun hätte, wenn sich die Annahme bestätigen sollte, daß die Ge nossen Haas und Ledebour die schuldige Ursache dieser Stockung sind. Der Inhalt der Botschaften, die die beiden deutschen Genossen Branting über gaben und die dieser tu Petersburg verlas, sind zwar ihrem Wortlaut nach nicht bekannt, doch soll feststehen, daß darin Rußland aufgefordert

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1921
Umfang: 8
; daß eine Note der Alliierten an Deutschland abgesendet werde, die den Vorschlag enthalte, die weiteren Prozesse gegen Kriegsbeschuldigte vor einem inter alliierten Gerichtshof durchzuführen. , ? Vor dem neuen Polenaufstand. Veuthen, 8. August. Reisenden wird hier auf den Bahnen bereits der RcK ge geben, Oberschlesien schleunigst zu verlassen, da der vierte polnische Ausstand am. 9. oder 15. August einsetzen werden ^ ^ i ^ . i ? ^ ' Rußland. Götzendämmerung in Rußland. Berli^n., ^ August.) Aus Riga.wird

gemeldÄ^ In Petersburg soll en.e schwere Revolution gegen die Sowj e tr egi e r u n g ausgebrochen sein. Die Bolschewisten sollen vertrieben und die Revolutionäre Herren der Stadt sein. Aus Meval wird gemeldet: Die Ereig nis Hl Rußland überstürzen sich. ' Es ist sicher, daß ein sichtlicher Wechsel in der Re gierungspolitik vollzogen ist oder sich in Kürze vollziehen wird. ^ ' In bolschewistischen Kreisen erklärtman, offizielle DLeldungen aus Moskau erhalten zu haben, daß Trotzki infolge der N^-for

- mierungspolitik Lenins seine Dem is - sion als Volkskommissär des Krieges ein gereicht habe.' ' . . , > . /London, 6. August. -In politischen Kreisen wird erklart, daß die Gegen revolution in Rußland höchstens noch 5 w ei bis drei Wo ch e n auf sich warten lassen wird. . General Bruffilow wird als Kan didat für die Militärdiktatur- genannt. P a r i s, 6. August. Der Empfang des ehemaligen russischen Ministerpräsidenten Kerenski;j hei'Briand wird von der hiesigen Presse-damit in Zusammenhang gebracht

, daß man in französischen Regie rungskreisen mit einem ' b a l d ige« Sturz jder.Räteregierung Ruß lands rechnet. : ' ? Ter Umfang her russischen Hungersnot. K o pe- n h ä g tz n, 5. August. Nach Meldungep der-SowjeMätter sind von her vollständigen Mißernte 19 Millionen Men- schen Mit ÄnemPiesthande von 13Millionen Stück uird von. einer schlechten Ernte el f Gouve^nenlenis mit einer Bevölke rung von ^9 'Millionen Menschen betroffen. Im ganzen sind.über 28 Millionen Menschen in Rußland von tziner voll ständigen

!oder teilweisen Mißernte betrof- fen. Hiervon gehören 7 Millionen Men schen der Industriebevölkerimg an. ^ Lenin anerkennt die Staatsschulden ^ ^ 7'RuUands./ ^ 7 Reval,6. August. Hiesige Zeitungen mewe!^ ^saß S e^n i n die f rü h e ren Staats schulden Rußlands aner kenne, um so die Hilfe des Auslandes zur Bekämpfung des Hungers zu erlangen. Le- nin will eine europ äi s ch e K o ufe ren z einberufen, in der die wirtschaftlichen Beziehüngen aller Staaten zu Rußland fest gelegt lyerden sollen. - ^ N' Rußland

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1921
Umfang: 8
auf dem Stand punkte, daß sie sich mit Rußland im Friedenszustande befinde, und daß daher eine Friedenskonferenz unnötig fei. Wohl aber wünscht sie die Abhaltung einer allgemeinen Konferenz zwecks Regelung der verschiedenen schwebenden Fragen (Grenzver kehr, Transithandel usw.). Eine Abordnung der rumänischen sozialistischen Partei, die mit Erlaubnis der Negierung vor mehreren Monaten zum Studium der Berhältnisse in Sowjet rußland nach Moskau gereist war, ist in diesen Tagen zurück gekehrt. (Die rumänischen

, indem sie die doppelte Familienver bindung ihres Hauses mit König Konstantin zustande brachte, allerdings gewiß nicht aus deutschfreundlichen Gefühlen heraus, wie Take Jonescu in Paris schreiben läßt. Polen wird ober im Frühjahr wohl von Rußland noch mehr bedroht, als Ru mänien. Da ist es nur natürlich, daß es nach der ganzen fran zösischen Einstellung seiner Politik an eine engere Gemeinschaft mit Rumänien denkt, dessen Außenminister ebenfalls ein blin der Gefolgsmann des Oai d'Orsay ist. Auch Prinz Sapieha

, da sie in Widerspruch zur Mei nung des ganzen deutschen Volkes träte. Die rcchtsunabhänglge „Freiheit', weil sie stets für den Ersatz wirtlich verübter Kriegs schäden durch Deutschland eintritt, habe das Recht, zu sagen, daß das Ententevorgehen mit der Wiedergutmachung nichts zu tun habe, sondern den Krieg mit wirtschaftlichen Mitteln fortsetze. Die kommunistische „Rote Fahne' steht den einzige» Ausweg in einem Bündnis mit Sowjet-Rußland. Der deutsch nationale Parteivorslhende Hergt erklärte in einer Berliner

Bergarbeiterkongreß wurde vom Bergarbeltcrkomitee In der letzten Londoner Sitzung auf den 8. August in Köln anberaumt. Lin amerikanischer Sozialist über Sowjet-Rußland. Augenblicklich wellt 'In Riga, auf der Durchreise von Ruß land nach Amerika, das Mitglied der amerikanischen sozialdemo kratischen Partei und Vorsitzender des Vereines der amerikani schen Eisenbahner M. Schwarz, den die amerikanischen Arbeiter zur zweiten Sitzung der Dritten Internationale nach Moskau abdelegiert hatten. Nachdem Schwarz

. Nach der Schlußsitzung wurde Schwarz samt mehreren anderen Delegier ten zu einer Wolgafahrt aufgefordert. Aber glücklicherweise war Schwarz der russischen Sprache mächtig. „Und dieser Umstand', erzählt der Delegierte, „gäb mir die Möglichkeit, hinter dem künstlich vorgespiegeltcn Luxus und Wohlleben die wirklichen furchtbaren Verhältnisse zu sehen, unter denen ganz Rußland schmachtet. Ich benützte jede Gelegenheit und frug Bauern, Arbeiter und Städter aus, und erfuhr Dinge, von denen sich die amerikanischen Arbeiter

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.03.1904
Umfang: 8
einhalten wejrde. Bezüglich deS Vorgehens auf dem Balkan konsta tierte Dr. v. Körber, daß zwischen Oesterreich und Rußland über gemeinscune Ziel« und die zu deren Erreichung einzuschlagenden Schritte das vollste Einvernehmen besteht. Dr. v. Körber warnte da vor. deit von böswilliger Seite ausgesprengten Alarnmachrichten einen Glauben beizumessen. Bezüglich der Handelsverträge zwischen den beider seitigen Regierungen sei ein Einverständnis erzielt worden, doch bedürfe «s auf allen Seiten großer Mäßigung

eingehend die politische Lage und gab ver Ueber zeugung Ausdruck, daß sowohl die Regierung als auch die' arbeitswilligen Parteien die Pflicht haben, endlich eine Klärung der Verhältnisse herbeizuführen, um zu positiver Arbeit zu gelangen. Wie«, 8. März. (K.-B.) Der Tschechen-Klub beschloß, die Debatte über die Erklärung des Min» sterpräsidenten den Borrang vor den Dringlichkeits anträgen zuzulassen, falls auch seitens der anderen Parteien ein solcher Vorgang beschlossen wirv. Rußland und Japan. > Wien

Neutralität versichert wird, hofft man, daß Rußland und Japan sich an das Haager Schiedsgericht wenden werden und dort die Entscheidung fällt. Wieih 8. März. Von diplomatischer Seite wird berichtet, daß die Kabinethe von Paris und London, Wien. Rom und Berlin sich eingehend mi der Frage einer Vermittlung im ostasiatischen Krieget beschäftigen. Man will jedoch die erste große Landschlacht abwarten. Die BÄmittlungen sollen übrigens eine für beide kriegführende Tsilc ehrenvolle Auseinandersetzung ^bezwecken

. London, 8. März. Nach einer Depesche der „Times' aus Tokio rücken die Russen von der Pos- sietbay an der Küste enÄang südlich gegen Sago schin vor. wobei das Äladiwostoker Geschwader an- scheinend ihre Verbindung mit Wladiwostok deckt. — Letztere Meldung steht im Widerspruch mit einer solchen der »Däily Mall', wonach Rußland alle Truppen aus Korea zurückziehe. Ein japanisches Geschwader liqgt vor Wladiwostok, welches es bis jetzt nicht wieder bombardierte!. London, 8. Mär«. Wie die „Times' au« Tokio

. Dieselbe ist ähnlich mit derjenigen der Buren am Tugelaslusse. London, 8. März. „Daly Telegraph' meldet aus Tokio, der Mikado habe die Absicht ausgespro chen, während des Krieges seinen Hofhält auf oas äußerste einzuschränken. London, 8. März. „Daily Expreß' berichtet aus Kode, die japanische Regierung habe feststellen lassen, daß Rußland ein geheimes Kohlendepot in Jikur am Rolen Meer besitze. London, 8. März. „Morning Leader' meldet: Aus Wladiwostok kommenoe Privatnachrichten be- agen, daß japanische Bomben

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1934
Umfang: 8
das Doppelte. Todesanzeigen u. Dank sagungen L. —.S0. Fi nanz L. 1.—, Redaktion. Notizen Lire 1.50. Kleine Anzeigen eigener Tarif. Aii,;eigensteuern eigens. Bezugspreise: tVorausbezahlt) Einzelnummer 20 Cent. Monatlich L. 5.5V vierteljährlich L. 14.— s)alvjährlich L. 27.— .uihrlich L. 52.— Zum Abholen monatlich Lire 5.—, Ausland jälirl, L. !4l).— Fortlaufende Annahme verpflichtet zur Zahlung S»»»i»DaA, G» l 93^» XII 9. Frankreich» Rußland und England Roma, 7. Juli Zum Verständnis der Atmosphäre

von gewissen englischen Kreisen in Abrede gestellt wird.' Der russische Faktor ist also ein wichtiges Rea gens zwischen Frankreich und England. Welche Zwecke versolgt die russophile Politik Frankreichs? Das Regierungssleuer in Paris ist noch immer in der Hand der Männer vom Jahre 1914. Die Tradition verleitet sie das diplomatische Spiel auf Grund der alten Situationen zu wieder holen. Rußland war das östliche Element der Zange gegen Deutschland. Es verkörperte in der westlichen Einbildungskrast

des sernen Amur begegnen und gleichzeitig dem Druck Po lens und einen eventuellen Druck Deutschlands in den westlichen Ebenen der Ukraine standhalten. Die französisch-russische Allianz sollte somit als Mahnung und Rückendrohung gegen Deutschland dienen, als Garantie im sernen Westen bei der Ausübung der Funktionen im sernen Osten. Daraus ergibt sich der wesentliche Zwiespalt unter der scheinbaren Einigkeit zwischen den Zwecken, die Frankreich und Rußland verfolgen. Paris geht aus die Suche nach Hilfe

in europäischer Funktion aus, zur Umzingelung Deutschlands und zum künftigen zweiten punischen Kriege. Moskau hingegen geht auf Suche nach einem System, daß es vor kriege rischen Verwicklungen im Westen rette. Ueberdiès ist auch die geographische Situation seit 1914 geändert. Zwischen Rußland und Deutsch land besteht kein territorialer Kontakt mehr, so- daß die bolschewistischen Armeen, um nach Berlin vorzustoßen, die baltischen Staaten und Polen durchziehen müßten. Hier haben wir eines der Motive, die Polen

offenbar geworden ist. Zum europäischen Konslikt zwischen Frankreich und Deutschland gesellt sich ein ausgedehnter Konslikt zwischen England und Rußland,, der hin und wieder in den europäischen Fragen an die Obersläche kommt, der aber seine Reibungs- und Gefahrenzonen hauptsächlich in Asien ausweist. Es handelt sich um einen historischen Konflikt zwi schen zwei großen Einflussphären, der unter der Zarenherrfchaft begann und den die revolutionäre Propaganda der Dritten Internationalen noch ver schärft

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.05.1939
Umfang: 6
die erste Pflicht der französischen Diplomatie sei. Aber auch die Zentrums- und die offiziösen Blätter setzen sich heute nachdrücklich dafür ein, daß man wenigstens die Abschließung e'mes gleichen Paktes zwischen England und Rußland erreichen müßte, wie er zwischen Frankreich und Rußland be steht. London, 17. Mai. Die Schwierigkeiten, auf welche die britischen Verhandlungen mit den Sow jets stoßen, werden von den politischen Kreisen Londons mit Besorgnis verfolgt. Die Blätter sehen fast allgemein

vor aus, daß die britische Regierung gezwun gen sein wird, den sowjetischen Forde rungen entgegenzukommen, um ein völ liges Scheitern der Verhandlungen zu verhüten. „Daily Expreß' behauptet, die Regierung habe einen neuen Plan entworfen, der sich auf folgende Punkte stützt: 1. Großbritannien, Frankreich und Rußland sollen sich bereit erklären, einem Angriff gemeinsam zu widerstehen: 2. die sowjetische Regierung soll allen Nach barstaaten, Polen, Rumänien, Estland. Litauen und Finnland einbegriffen, eine Garantie

gegen einen nichtprovozierten Angriff bieten: 3. Frankreich und Groß britannien sollen Rußland gegen einen Angriff garantieren, der sich ' aus den von Rußland eingegangenen Verpflich tungen ergeben würde: 4. Beratungen zwischen den Generalstäben, die die Stel lung einer jeden der drei Nationen in einem eventuellen Konflikt genau festzu legen hätten. Auch die Erwartung, daß im heutigen Ministerrat die britische Antwort an Rußland beschlossen würde, hat sich nicht erfüllt. Im Unterhaus hatte Chamber- lain neuerdings

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1939
Umfang: 6
» Molotow für Ruftlanà im Beisein Stalins / Lonäon unà Paris möchten mit neuen Sicherheitsmaßnahmen über àas Scheitern àes Einkreisungsversuches hinwegtäuschen / Ein zweideutiger Schritt Englands wuràe von Hitlsr glatt abgelehnt Berlin. 23. August Aus Moskau wird gemeldet. daß gestern Abend im Kreml die Unterzeichnung des angekündigten Nichlangrifspaktes Zivi' scher» Deutschland und Rußland stattge funden hat. Del der Unterzeichnung durch v. Rib- benlrop siir Deutschland und Molotow für Rußland

zwischen Frankreich. Großbritannien und Rußland könne vorderhand noch keine Ansicht ausgesprochen werden, auf jeden Fall aber sei es der Standpunkt Ruß land, daß der Pakt mit diesen Verhand lungen nicht unvereinbar ist, da Ruß land friedensfreundüch und stets bereit ist, mit alle» anderen Ländern, die die', wünschen, ebenfalls Nichtangriffspakte abzuschließen. Viele Nichtangriffspakte, fügt das Blatt hinzu, enthalten eine Klause/, mit welcher die Entkräftung des Paktes für den Fall des Angriffs

einer der Vertragspartner gegen eine dritte Macht vorgesehen ist. Jedoch bleibe abzu warten, ob die Annexion Danzigs a!- Angriff angesehen werden kann. Die Bestürzung der englischen Oeffent lichkeit über die deutsch-russische Verstän digung spiegelt sich auch in den mehr oder weniger unbestimmte» Vermutun' ge» über den Inhalt des Nichtangriffs paktes wider. „Dailn Mail' glaubt, das Abkommen werde über eine gewöhnliche Verpflichtung des Nichtangriffes hinaus gehen, da ja bereits zwischen Deutschland und Rußland

hat; 3. endgültiger Verzicht Hit ler-» auf alle Absichten hinsichtlich de? Ukraine: 4, Erklärung, daß der Antiko minternpakt nur gegen kommunistische Agitation und Propaganda gerichtet ist und nicht gegen die Sowjetunion-, S. ge genseitige Verpflichtung, sich nicht in die internen Angelegenheiten der beiden Länder einzumischen; 6. ein Handelsab kommen. „Daily Expreß' beantwortet die banae Frage nach dem Inhalt des Paktes mit Aufstellung folaender Punkte: 1. Deutsch land und Rußland verpflichten

sich, sich gegenseitig nicht anzugreifen; 2. wenn einer der beiden Vertragspartner Ooser eines Angriffes wird, bleibt der andere neutral; 3. der Pakt wird vom einen Vertragspartner gekündigt, wenn der andere einen Angriff unternimmt. Nach Ansicht des Blattes bleibt Ru mäniens Stellung neutral. Die einseitige britische Garantie und Rumäniens Alli anz mit Polen sind geaen Rußland ge richtet. Hinsichtlick der Türkei stellen die Blätter fest, daß die Verträge zwischen Großbritannien. Frankreich und der Türkei

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 13.08.1904
Umfang: 12
Nachahmung euro päischer Einrichtungen. Das gebieterische Be dürfnis nach Kontrolle und Einschränkung bureau kratischer Allgewalt spricht aus ihnen und wenn kein moderner Staat andere Mittel der unerläß lichen Kontrolle als Presse und Parlament zu ersinnen vermochte, so wird auch Rußland mit der Zeit den gleichen Weg betreten müssen, womit nicht gesagt sein will, daß die Auswüchse der modernen Presse und parlamentarischer Tief stand nicht neue Gefahren über jedes Staats wesen bringen. Es wäre gewiß ganz

unrichtig, aber auch unbillig, wollte man den Bureaukratismus in Rußland ganz allein für die UnHaltbarkeit der Zustände verantwortlich machen. Es gibt auch mit scheuem Blick ins Choralbuch geschaut, würde hier Liebe und Wertschätzung dafür finden. Die feierlichen Weisen sind längst verklungen und immer noch knien zahlreiche fromme Beter in der Kirche, überwältigt von allem, was sie hier gesehen und gehört. Die Kirche ist freilich nur im Presbyterium und in zwei Seitenkapellen so ziemlich vollendet

russische Formen gar nicht entwickeln konnten. Die oberen Schichten machten diesen Entwicklungsprozeß aber allein; die unteren Ge sellschaftsklassen blieben zurück und so entstand jener tiefe Riß, welcher das moderne Rußland in kultureller und politischer Hinsicht als eine heterogene Masse erscheinen läßt. Was Wunder, wenn die oberen Schichten sich unermüdlich für die Weiterentwicklung einsetzen, wenn sie die Massen schließlich revolutionieren, um die Wider stände in der Regierung zu brechen

? Und das fällt in Rußland infolge der Unzufriedenheit aus wirtschaftlichen Gründen nicht schwer. Dies alles spiegelt sich in den modernen russischen Dichtern, namentlich bei Maxim Gorki, zur Genüge wider. Unter solchen Umständen kann das, was die heutiqe russische Regierung sinnt und Plant, gewiß nicht zum Ziel, nicht zur Beruhigung, nicht zur Wiedergeburt Rußlands führen. Es kann dies nur auf dem Weg erzielt werden, den Zar Nikolaus II. vor Augen hat und den AlexanderII. eingeschlagen

haben würde, wenn nicht Mörderhand seinem Leben ein Ende bereitet hätten. Doch eine unendliche Tragik liegt in der Regierung des derzeitigen Zaren, der gewiß die besten Intentionen hat. Vielleicht hat doch der russische Dichter recht, der einmal sagte, daß der Geist der Reformen in Rußland jedesmal nur aus Strömen von Blut und aus Menschenleichen entstiegen ist. Die Ströme von Blut fließen in Ostasien und an Menschenleichen fehlt es nicht, um dem Geist der Reformen im modernen Rußland den Weg zu bereiten. Vom Krieh !n GAaßeu

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1917
Umfang: 8
können, ist mir klar. Aber besitzt England nicht in Afrika die Kolonien von Nigeria, die GoQ- küste, Britisch-Ostafrika, Uganda, den Sudan? Englands Politik ist darauf ausgegangen, ein großes afrikanisches Reich zu begründen; afri kanische Söldnerheere sollten ihm Indien ver teidigen helfen. Erst die Ausdehnung in Afrika, wo es Soldaten gewann, die an kriegerischen Eigenschaften dem Inder weit überlegen sind, hat Englands Pakt mit Rußland ermöglicht. Ohne starken Afrikabesitz muß England für In dien zittern

und sich nach Bundesgenossen gegen Rußland umsehen. So lange England nicht in Afrika stark war, war wegen Indien die Türkei sein natürlicher Bundesgenosse gegen Rußland: nach Eroberung des Sudan und der Burenrepubltken erst wmke England Gegner der Türkei. Verliert England diesen Krieg, dann muß es einen Teil seiner Afrikakolonien verüeren, wodurch es gezwungen wird, feine Politik zu ändern und Rußland gegenüber zu seiner Po litik der bismärckifchen Zeit zurückkehren. Wir müssen seine gegen uns gerichtete Koalitions

' und meint, falls Deutschland Belgien, Serbien, Elsaß-Lothringen und Rußland räumen werde und zulassen, daß Rußland konstantinopel be seht. wäre die Entente dennoch berechtigt, fall» nötig, noch zwei Zahre weiterzukämpfen, um zu bewirken, daß der Kaiser, der Kronprinz und ihre Anhänger auf Lebenszeit nach Sankt He- lena verbannt werden. Falls Deutschland nicht unmittelbar unterzukriegen sei. könnte man versuchen, feinen Handel zu ersticken und es dauernd bankrott zu machen. (Der englische Pferdefuß kommt

nach einem neuen System eva kuiert werde. Die Getreidevorräte, beson ders die Läger von Galatz, sollen schon nach Jassy oder Odessa geschafft sein. Die Bevöl kerung bleibt zurück, da sich die Räumung der Moldau unter großen Schwierigkeiten voll zieht. Zur Abfahrt nach Rußland stehe nur noch die Eisenbahnlinie Jassy — Kischt- n ew zur Verfügung. Die Linie Gal«ch---Reni liegt schon unter feindlichem Feuer. Die Beute von Veaila. Wie man in Berlin hört, find bei der Be setzung von Braila 3S0 mit Getreide be laden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.08.1921
Umfang: 6
einer terroristischen Parbeidiktatur festhrlten zu kön nen. Ter Wiederaufbau der Wirtschaft mit kapitalistischen Mitteln, den Lenin jetzt propagiert, ist mit der Tiktatur, das beißt, nach Lenins eigener Definition, mit dem System einer Herrschaft, die mi keine Gesetze gebunden ist, nicht verein bar. Tenn welcher ausländische Kapitalist wird in Rußland Kapital anle^en, wenn er nie vorder Expropriation sicher ist? Wie können Handel, Bankwesen, Privatirödustric ohne Rechts- sicherheit wieoer hergestellt werden? Ter

, sind mit Men Plänen ge scheitert.' Auch das Organ der Unabhängigen Sozialdemokraten in Deutschland, die Berliner „Freiheit', ist von den Kom munisten Rußlands scharf abgerückt Tie Urteile der So zialdemokraten in Mitteleuropa über 6te Bolschewikengenossen tn Rußland müssen den denkeröden Leser der roten Zeitungen überraschen. Es ist noch gar nicht lange her, daß die gleichen sozialdemokratischen Führer in Mitteleuropa, die heute den russischen Bolschewismus in Gnrnd und Boden verurteilen und so warm

- rußland benannt wurden,' ja sogar zur Ehrenmitglied des russischen Sowjetkongresses and züm Ehrenpräsidenten der Noten Garde stkußkarms brächte es der Bolschewik Friedrich Mer. Schon kurz nach dem Umstürze hatte Tr. Friedrich Adler in einer am 21. November 1918 in Wen gehaltenen Rede erklärt: Wei . alle hier haben wohl Vcnsülbe Ziel. Sämtliche Produktionsmitteb sollen tn den Besitz der gesamten Ge sellschaft übergehen, sollen anshöven, Privateigentum zu sein; das war der Kernpunkt deS kommunistischen

nach russischem Vorbild zu gewinnen. Und nun gestehen oie glei chen sozialdemokratischen Blätter, die noch vor kurzem für <xiS bolschewikische Rußland so begeistert waren, den völligen Zusammenbruch des russischen BolschcwiSimrs ein. Wenn die deutschen Arbeiter ein sehen, welches die Endziele der so zialistischen Politik sind, picnn sie aus der Zerrüttung des Ivirtschafllichen und staatlichen Lebens in Rußland erkennen, daß der Bolschewisnnrs ein furchtbares Unglück ist, dann kann die Katastrophe in Rußland

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.12.1932
Umfang: 8
mit einer so starken Militärmacht wie Japan kommen las sen wird, bleibt vorläufig abzuwarten. Russischerseits beruft man sich auf eine seit Jähren bestehende Abmachung zwischen den Sowjets und der mongolischen Volksrepublik. Danach wurde Rußland im September 192k die Konzession zum Bau einer Bahnlinie von Urga bis nach Tjita zugestanden sowie das Recht zum Schuh dieser Linie. Ein Viertel der Gestehungs kosten, trug der mongolische Volksstaat, drei Vieriel die Cowjetresiierünq. Die Russen er hielten überdies

Ausbildung der Arbeiter» jugend des Landes. Wohl hatte das sowietistische Regierungs- system in der Aeußeren Mongolei einen bedeut samen Sieg errungen, doch erfüllte sich nicht die Hoffnung Moskaus, der frisch gebackene mongolische Volksstaat werde sich dem Verband der Sowjetrepubliken anschließen. Die politi schen. und wirtschaftlich?» Beziehungen . der Aeußeren Mongolei zìi Rußland festigten sich seit dem Jahre 1924, aber eine engere Linie rung fand nicht statt. Staatsrechtlich betrachtet Ist die Lage

besitzt, daß für eine Einmischung Chinas in die-inneren Angelegen heiten dieses autonomen Gebietes kein Raum mehr vorhanden ist.' — Dieses Einmischungs- recht. das Rußland anderen Staaten gegenüber, dà Aeußeren Mongole! nicht zuaesteht,-'bean sprucht es heute für sich selbst. Es fragt sich, nur. ob China und Japan ihrerseits die russische Intervention stillschweigend zur Kenntnis neh men wenden. Solvjetore«el i« Ziffer« Furchtbare Anklagen einer englischen Publizistin Die russische Korrespondentin

des „Daily Expreß'. Miß Clyman, ist vor einigen Wochen wegen ihrer Artikel gegen das Sowietregime aus Rußland ausgewiesen worden. Sie ver öffentlicht jetzt im »Daily Expreß' einen offenen Brief an Jogoda, den Vizepräsidenten der G. P. U., der zugleich Mitglied des Präsidiums der bolschewistischen,'Partei ist.- Darin heißt es:- „Köngen sie leugnen.- Jogodä, daß Sie augenblicklich 200 lM Gefangene Hüven, zum größten, Teile Ingenieure,. Rechtsanwälte. Priester und andere Personen aus der frühe ren

von der G. P. U. ihre Brotkarten geraubt wurden, daß Kinder mit acht Monaten keine Milch mehr getrunken Haben, und daß Arbeiter in den großen russi schen Industriezentren nur von Kartoffeln und braunem Brot- leben müssen? Sie verhaften alte Frauen, um ihnen den letzten Diamanten oder ein goldenes Armband zu entreißen, „weil die Sowjetregierung Geld benötigt.' Können Sie leugnen, daß jeder Ausländer in Rußland beobachtet wird, daß unsere Briefe gelesen und unsere. Telephongespräche belauscht werden? Können Sie , endlich

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.05.1937
Umfang: 6
Diplomatie sei. Wer auch die Zentrums- und die offiziösen Blätter setzen sich heute nachdrücklich dafür ein, daß man wenigstens die Abschließung ^ eines gleichen Paktes zwischen England und Rußland erreichen müßte, wie er zwischen Frankreich und Kußland be steht. » London, 17. Mai. Die Schwierigkesten, auf welche die britischen Verhandlungen mit den Sow jets stoßen, werden von den politischen Kreisen Londons mit Besorgnis verfolgt. Die Blätter sehen fast allgemein vor aus, daß die britische Regierung

gezwun gen sein wird, den sowjetischen Forde rungen entgegenzukommen, um ein völ liges Scheitern der Verhandlungen zu verhüten. „Daily Expreß' behauptet, die Regierung Habe einen neuen Plan entworfen, der sich auf folgende Punkte stützt: 1. Großbritannien, Frankreich und Rußland sollen sich bereit erklären, einem Angriff gemeinsam zu widerstehen: 2. die sowjetische Regierung soll allen Nach barstaaten, Polen, Rumänien, Estland, Litauen und Finnland einbegriffen, eine Garantie

gegen einen nichtprovozierten Angriff bieten: 3. Frankreich und Groß britannien sollen Rußland gegen einen Angriff garantieren, der sich aus den von Rußland eingegangenen Verpflich tungen ergeben würde: 4. Beratungen zwischen den Generalstäben, die die Stel lung einer jeden der drei Nationen in einem eventuellen Konflikt genau festzu legen hätten. Auch die Erwartung, daß im Heutigen Ministerrat die britische Antwort an Rußland beschlossen würde, hat sich nicht erfüllt. Im Unterhaus hatte Chamber» lain neuerdings zahlreiche

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 4
Datum: 20.06.1917
Umfang: 4
: Vor der Abstimmung über das Budgetprovisorium in der Kammer erklärte Renaudel namens der sozialistischen Partei: Die sozialistische Partei wird für die Kredite der nationalen Verteidi gung stimmen, um von den Mittelmächten die Wiederherstellung des Rechtes auf Elsaß-Loth ringen, sowie den besetzten Gebieten und un terdrückten Nationen gebührende Wiedergut machungen und endlich einen Frieden zu ver langen. Rußland. Einen russischen Vorstoß im Valleputna- Abschnitt abgewiesen. Wien. 19. Juni. (K. B.) Amtlich

wird verlautbart: Im Valleputna-Abschnitt wiesen wir einen russischen Vorstoß ab. Sonst nichts von Belang. Rußland wünscht eine Revision der Kriegs ziele. Petersburg. 18. Juni. (KB.) Die Peters burger Tel.-Agentur meldet: Anläßlich des Besuches, den der französische Minister Albert Thomas den Mitgliedern der provisorischen Regierung auf seiner Rückreise nach Frankreich abstattete, überreichte ihm der Minister des Aeußern Tscherestschenko eine Note, in der un ter anderem stand: Rußland hegt keine Erobe

, welches in London am 5. September 1914 unterzeichnet und seither veröffentlicht worden ist und das die Möglichkeit eines Ab schlusses eines Separatsriedens von einer der alliierten Mächte ausschließt, soll auf dieser Konferenz nicht zur Beratung gestellt wer den. Der Kampf um den Frieden in Rußland. Nach einer Meldung der Petersburger Tel.-Agentur hat der geschäftsführende Aus schuß des Arbeiter- und Soldatenrates als Antwort auf den Brief von Albert Thomas, Henderson und Vandervelde eine Erklärung

. (KB.) Einer Mel dung des „Astonbladet' zufolge haben in den letzten Tagen auffallend viele englische Frauen und Kinder Petersburg verlassen und sich ins Ausland begeben, was man mit bevorstehen den ernsten Ereignissen in Rußland in Zusam menhang bringt. — „Dagbladed' verzeichnet die Aeußerung eines aus Petersburg einge troffenen Schweden, wonach in Rußland eine zweite größere und furchtbarere Revolution bevorstehe, welche mit dessen Zusammenbruch enden würde. Die Situation sei hoffnungslos, die Regierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 20.06.1917
Umfang: 4
für Eroberungen. Paris, 16. Juni. Ag. Havas meldet: Vor der Abstimmung über das Budgehirovisorium in der Kammer erklärte Renaudel namens der sozialistischen Partei: Die sozialistische Partei wird für die Kredite der nationalen Verteidi gung stimmen, um von den Mittelmächten die Wiederherstellung des Rechtes auf Elsaß-Loth ringen, sowie den besetzten Gebieten und un terdrückten Nationen gebührende Wiedergut machungen und endlich einen Frieden zu ver langen. Rußland. Rußland wünscht eine Revision der Kriegs

- Ziele. Petersburg. 18. Juni. (KB.) Die Peters burger Tel.-Agentur meldet: Anläßlich des Besuches, den der französische Minister Albert Thomas den Mitgliedern der provisorischen Regierung auf seiner Rückreise nach Frankreich abstattete, überreichte ihm der Minister des Aeußern Tscherestschenko eine Note, in der un ter anderem stand: Rußland hegt keine Erobe rungsabsicht und widersetzt sich jeder Neigung dieser Art. Die ruffische Demokratie begrüßt mit lebhafter Freude die Entschließung derje nigen

von einer der alliierten Mächte ausschließt, soll auf dieser Konferenz nicht zur Beratung gestellt wer den. Der Kampf um den Frieden in Rußland. Nach einer Meldung der Petersburger Tel.-Agentur hat der Leschäftsführende Aus schuß des Arbeiter- und Soldatenrates als Antwort auf den Brief von Albert Thomas, Henderson und Vandervelde eine Erklärung über das Programm der vom Arbeiter- und Soldatenrat geplanten internationalen soziali stischen Konferenz veröffentlicht, worin er dar legt, daß die russische Revolution

, was man mit bevorstehen den ernsten Ereignissen in Rußland in Zusam menhang bringt. — „Dagbladed' verzeichnet die Aeußerung eines aus Petersburg einge troffenen Schweden, wonach in Rußland eine zweite größere und furchtbarere Revolution bevorstehe, welche mit dessen Zusammenbruch enden würde. Die Situation sei hoffnungslos, die Regierung ratlos. Die Soldatenübergriffe bilden eine wahre Landplage. Die Lebensmit telteuerung sei groß. Ein Liter der schwer er hältlichen Milch kostet 1—2 Rubel. Die Zahl der Arbeitslosen

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 18
Datum: 23.01.1914
Umfang: 18
des Ge- währenlafsenS nicht weiter gehen dürfe uud der Augiasstall au der Adria mit kräftiger Haud gereinigt werden müsse. Efsad Pascha ver suchte, seine Einflußsphäre zu vergrößern und sowohl Elbassau, als auch die Malifforeu für sich zu gewinnen. Es scheint tatsächlich, daß der Einfluß Essad Paschas im Steigen be griffen ist. Rußland. Die „ReichSpost' meldet Aussehen erregende Mitteilungen über russische militärische Vorbe reitungen. Den russischen Zeitungen ist auf die Dauer eines Jahres verboten worden

, mi litärische Nachrichten zu veröffentlichen. Mau weiß aber, daß auf deu wichtigen Waffen- Plätzen iu Russisch-Polen uud Kleiurußlaud fieberhaste Tätigkeit herrscht und große Meugeu vou Heu, Hafer, Stroh und Mehl aufgehäuft werdeu. Die „Reichspost' schließt, eS habe den Anschein, als ob Rußland sich anschicke, für einen bestimmten, nicht fernen Zeitpunkt militärisch außerordentlich stark zu sein. Rußland und Montenegro. AuS Cetinje wird gemeldet, daß die Be- ziehuugeu zwischen Rußland uud Montenegro

in der letzten Zeit eine bedeutendeVerschlimmeruug erfahren haben. Das sei dadurch zum Aus- drucke gekommen, daß Rußland die Subvention für die montenegrinische Armee in der Höhe vou I V, Millionen Rubel dem König Nikolaus nicht ausgefolgt habe. Außerdem habe die russische Regierung deu König verständigt, daß sie den Beschluß gefaßt habe, das russische Mädcheninternat, das seit 1869 in Cetinje be- stand uud vou Rußland unterhalten wurde, uach Belgrad oder Nisch zu verlegen. Vom Balkan. In den Verhältnissen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 27.01.1921
Umfang: 8
Huertreiberelen. In Berlin ist man wegen Oberschlesien sehr nervös geworden. Am Freitag wurde dort eine polnische Geheimorgani sation aufgedeckt, die Leute mit polnisch klingenden Namen ausfindig macht, um sie nach Ober schlesien zur Verfälschung des Abstimmungsergeb nisses zu schicken. Das Ganze dürfte auf das Be streben einiger polnischer Hitzköpfe zurückzuführen sein, die den Polen um jeden Preis den Erfolg zu, sichern trachten, «uvlsnd. Bon einem Reisenden, der soeben aus Sowjet rußland zurückgekehrt

ist und weite Landstriche bereist hat, wird der „D. Parl.-Korr.' geschrieben: Der im Ausland verbreiteten Annahme, daß der Bolschewismus in Rußland unmittelbar vor seinem Zusammenbruch stände, muß als tatsächlich unzutreffend nachdrücklich widersprochen werden. Der Bolschewismus ist in Rußland nicht einheitlich geordnet. Je weiter von Moskau, desto weniger merkt man vom Bolschewismus etwas; es handelt sich nur um engere Gebiete, in denen man wirklich vom Bolschewismus sprechen kann. Auf dem Lande

wird wie früher recht und schlecht gearbeitet; die russische Verwalwng war zu allen Zeiten schlecht und daß nun manches noch viel schlechter geworden ist, wird von dem russischen Volk nicht in so starker Weise empfunden. Für ansehnliche Trink gelder, Lebensmittel usw. kann man in Rußland noch allerhand erreichen. Die bolschewistischen Volkskommissäre spielen im Lande eine kümmerliche Rolle ; sie werden wenig respektiert und haben auch nicht die Fähigkeit, sich Autorität zu oer schaffen. In der Zerrissenheit

des Bolschewismus liegen die Schwierigkeiten seiner Beseitigung. In vielen Landstrichen, wo der Bolschewismus nicht hinreicht, fühlt man sich in dem gegenwärtigen Zustand ganz wohl und kümmert sich wenig um die Zustände im übrigen Rußland, von denen auch die Bevölkerung gar nichts ersährt. Ziemliche Übereinstimmung besteht darüber, daß Russisch-Polen von Rußland zurückerobert werden muß und indem der Bolschewismus dieses Ziel auf seine Fahne schrieb, sicherte er sich in den verödeten Industriebetrieben

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