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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1917
Umfang: 8
Seite» bandes. „Der Krieg kann nur beendet werden durch Abbröckelung innerhalb einer Mächte gruppe. Nicht der letzte Soldat oder die letzte Milliarde entscheidet in einem Bündniskrieg, sondern der Zerfall einer der Bündnisgruppen. Der Anfang dazu ist durch Rußlands Ohn macht gemacht, vielleicht wird Italien bald folgen/' schrieb in einem beachtenswerten Auf satz die in Wilna erscheinende Zeitung der 10. deutschen Armee. Daß in Rußland selbst das niedergebrannte Kriegsfeuer

nicht wieder zu hellen Flammen entfacht wird, dafür sorgen die Petersburger Machthaber durch die begonnene Abrüstung des Heeres. Den Soldaten, die einmal die Kriegsrüstung abgelegt haben und in ihre Dörfer zurückgekehrt sind, wird niemand mehr eine neue Kriegsbegeisterung einimpfen kön nen. Der Abbau des Krieges ist in Rußland ein vollständiger und endgültiger. Wie Eng land ohne Rußlands Macht nie den Kampf gegen das Deutsche Reich hätte wagen dürfen, muß sich mit jedem Tag der weiteren Kriegs verlängerung

das Kräfteverhältnis zugunsten der Mittelmächte verändern und verbessern. Die Zeit, die einst von den Engländern als Bundesgenosse in Anspruch genommen wurde, arbeitet nach dem Abschluß eines Waffensüll standes und Sonderfriedens mit Rußland für uns. An Englands Verbündeten vollzieht sich ein unerbittliches Schicksal. Weiß man in Lon don nicht rechtzeitig die ehernen Entwicklungs gesetze dieses Krieges richtig zu deuten, so wird zuletzt auch der britische Götze von den Ham merschlägen der deutschen Eisenfaust

, daß er so verblendet gewesen wäre wie Poin- car,'>, der noch im Jänner d. I. mit Rußland darüber einen Vertrag abschloß, also zu einer Zeit, als schon Polen und Rumänien von den Heeren der Mittelmächte erobert waren und lange nachdem sich die Deutschen in Belgien und Nordfrankreich festgesetzt hatten. So ver blendet waren Poincare und sein Kreis, und wenn man sie vor der Welt als phantastische Narren hinstellen will, so braucht man nur auf diese Dokumente zu verweisen, die den Fran zosen bisher nur auf Uniwegen

wolle. Seine Antwort zeigte, daß er den Fran zosen die Erfüllung auch ihrer vergrößerten Wünsche vergönnt. Allerdmgs verlangte er dafür die Zustimmung, daß Rußland erlaubt werde, auf den ?u Finnland gehörenden Alandsinseln gegenüber der schwedischen Küste Befestigungen zu errichten. Aber doch erschien seine Gnade dem Präsidenten groß und so sprach die französische Regierung dem mäch tigen Nikolaus ihren Dank aus. Fünf Tage »väter war er entthront und ein Gefanaener. So gut war die damalige

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 22.04.1917
Umfang: 12
zu lassen. , Auf dem Wegt zum Sonderfrieden. Aus Wien wird uns geschrieben: Zwei Kundgebungen liegen vor, denen im gewissen Sinne ein amtlicher Charakter zugeschrieben werden muß, Kundgebun gen des Friedens. Die beiden Mittelmächte bieten wiederum die Hand zur Beendigung des K rieges. Diesmal wenden sie sich aber nicht, wie im Dezember dec. Vorjahres, im allgemeinen an c lle kriegführenden feindlichen b dächte,' sie strecken die Hand nur dem neuen Rußland entgegen. Dieses Rußland, das durch eine sieg

reiche Revolution mit der ulten Regierungsform gebrochen hat, ohne aber bis jetzt sich ein 2 neue eingerichtet zu haben, ist an die Verträge und Verpflichtungen des zarischen Rußland nicht gebunden. Es kann frei, ungehindert bestimmen, wie es sich zum Kriege stellen will, es kann also auch ohne Rücksicht auf den so genannten Londoner Vertrag, die ihm vorläufig allein seitens der Mittelmächte entgegengestreckte Hand ergreifen und einen Sonderfrieden abschließen. Möglich wurde dieser Schritt

durch die unmittelbar voran gegangene Erklärung, die Ministerpräsident Lwow namens der provisorischen Regierung in Rußland abgegeben hat. Diese Er klärung stand im vollsten Widerspruch zu der wenige Tage vor her abgegebenen Aeußerune des Kadettenfübrers Miljukow. der als Minister des Aeukern der provisorischen Regierung angehört. Die Erklärung des Ministerpräsidenten mußte das Ergebnis einer Ministerberatung sein und so kam in ibr zum Ausdruck, daß in der russischen Regierung jene Strömuna das Uebergewicht

und dem Ansehen Rußlands unver einbar wäre. Kein Staat der Verbündeten geht auf Eroberung auf Kosten Rußlands aus. Es klingt geradezu platt, so etwas zu saoen. denn darüber konnte doch nie ein Zweifel fein. England hat seit den Revolutionstagen in Petersburg gegen die Mittel mächte mit der lügenhaften Behauptung Stimmung zu machen versucht, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn Feinde einer Neuordnung der Dinge in-Rußland sind, daß der Sieg ihrer Waffen eine Niederlage der ru^'^-n Revolution bedeuten

würde und die Wiedereinsetzung des Zarismus zur Folge haben müßte. Dieser Lüge ist nun mit einer bündigen Erklärung ent gegengetreten worden. Rußland mag sich einrichten wie es will. Die Mittelmächte haben nicht den geringsten Grund, dem Zaren wiederum zum Throne zu verhelfen, der als willfähriges Werk zeug Londons eine Hauptursache für den Krieg selbst war. Fran zosen und Engländer haben dem Zoren Unerhörtes versprochen, um den Zaren für den Krieg zu gewinnen und an ihrer Seite zu halten. Frankreich und England

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 05.08.1914
Umfang: 8
de» ^Snrggrtller- Meran. Berglauben dir. SU, zu richten. — Inlerate »ach Tarif. — Xeleulion-diusnunimer >»-18. Ar. 82. Meran, Mittwoch om 8. August 1914. XXXII. Jahrgang. Staleabtv: Mittwoch, b.. Maria Schnee. — Donnerstag, 6, Verklärung Ehr. — Freitag, 7. Kajetan Ordst Rußland und frankreicl) eröffnen den Weltkrieg. Was man ahnte, ist eingctroffen! Rußland hat zum Schuhe der serbischen Königsmörder den Krieg eröffnet. Die Bemühungen des Deutschen Kaisers und der englischen Diplomatie, den Krieg Oester reich

-Ungarns mit Serbien auf diese beiden Staaten einzuschränkcn, ist nicht gelungen,. weil Rußland seinen Plan, Oesterreich-Ungarn zu zertrümmern und Deutschland zu demütigen und zu schwächen, ,um jeden Preis jetzt austü hren will . ' Ech t ^tzssiß lands Haltung noch im letzten Momente. Während der Anwesenheit des Präsidenten der französischen Republik, Poincare, in Petersburg wurden frieden triefende Trinksprüche gewechselt. Bereits am 26. Juli lagen in Berlin verläßliche Meldungen über russische

Rüstungen vor und am 29. Juli versicherte das russische Kriegsministerium amtlich, daß in Rußland noch kein Mann eingezogen und kein Pferd ausgehoben sei. Am gleichen Tage bat der Zar den Deutschen Kaiser in einem Telegramm inständigst, ihm zu helfen, den Frieden aufrecht zu erhalten. Kaiser Wilhelm entsprach der Bitte und fand hiezu mit der englischen Diplomatie die Formel, die so erfolgversprechend schien, daß Kaiser Wilhelm den Sommeraufenthalt aufnehmen wollte. Da erfuhr man in Berlin, daß Rußland

gegen Oesterreich-Ungarn mobilisiere. Kaiser Wilhelm setzte trotzdem die Friedensbemühungen fort, nicht ohne den Zaren aufmerksam zu machen, daß die Verfügungen der russischen Regierung diese Bemühungen gefährden. Und während sich Kaiser Wilhelm unablässig be mühte, der „inständigsten Bitte' des Zaren zu entsprechen, wurde in Rußland die allgemeine Mobilisierung der Armee und Flotte angeordnet. Die Versicherungen des russischen Kriegsministers am 26. Juli und die „inständigste Bitte' des Zaren vom 29. Juli

waren Unwahrheiten, darauf berechnet, Deutschland in Sicherheit zu wiegen, ein schmählicher Mßbrauch des Vertrauens des Deutschen Kaisers. Unser Kaiser sah sich durch die russische Mobilisierung gezwungen, zum unerläßlichen Schutze der Monarchie am 31. Juli die allgemeine Mobilisierung des Heeres, der Marine, der beiden Landwehren sowie die Auf bietung und Einberufung des Landsturmes anzu befehlen. Rußland wollte mit seinen Friedens versicherungen nicht nur Oesterreich und Deutschland täuschen und in die Falle

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.07.1910
Umfang: 8
geboren hatte. Allein die Idee tauchte seitdem immer wieder auf und hat nunmehr eine konkrete Form in einem Vorschlage angenommen, der von russisch-nationali stischer Seite gemacht wird. Rußland habe — so argumentiert man — gar keine Ursache, auch nachdem es durch den jüngsten Vertrag mit Japan eine ausreichende Rückendek- kung im fernen Osten erhalten habe, sich für die West- und südslawischen Völker zu exponieren, die doch nur bei Erhaltung ihrer volklichen und poli tischen Selbständigkeit

unter der Devise der sla wischen Solidarität wollen, daß Rußland für sie die Kastanien aus dem Feuer hole. Zudem wolle die neoslawistische Bewegung durch Unterstützung des politisch-slawischen Separatismus Rußland mit derselben Nationalitätenpolitik beglücken, die in Oesterreich bereits ihre traurigen Triumphe feiere. Das sei eine Gefahr für Rußland, die es nötige, sich im Innern im russischen Sinne zu konsolidie ren, was umso leichter sei, als wesentliche Interes sengegensätze zu dem deutschen Reiche

nicht bestehen, das Verhältnis zu Oesterreich-Ungarn aber eben falls von vorhandenen Gegensätzen geklärt werden könnte. Diese Gegensätze wurzeln in der rutheni- schen Bewegung in Galizien, die mit ihren Forde rungen nach nationaler Autonomie auf die in Ruß land lebenden Ruthenen hinüberzugreifen drohe und dann in der russischen Bewegung, ebenfalls in Galizien. die einer Vereinigung mit Rußland zu strebe. Jene sei Rußland, diese Oesterreich sehr un angenehm und könne im Vereine mit den bekann ten

allpolnischen Bestrebungen leicht Ursache schwe rer Verwicklungen zwischen beiden Reichen werden. Dem könne man jedoch vorbeugen, wenn Oester reich Ostgalizien und den von Ruthenen gewohnten Teil der Bukowina Rußland überlasse, wogegen Rußland die sechs westlichen Gouvernements, also Köngreßpolen, an Oesterreich abtreten würde. Dieser Vorschlag ist interessant, wenn auch nur weil er beweist, wie intensiv man sich in russisch nationalistischen Kreisen mit der polnischen Frage beschäftigt und wie gern

man Nußland von ihr isolieren möchte. Ein Gebietsaustausch wie der vorgeschlagene tvürde in Rußland keine geschlossen wohnenden Massen polnischer Bevölkerung mehr übrig lassen und Rußland würde dann nicht mehr in der slawi fchen Welt als der Unterdrücker slawischer Brüder hingestellt werden können. Nur das Deutsche Reich bliebe im verstärkten Maße diesen Angriffen aus gesetzt, zumal da in Oesterreich dann auch die Po len des heutigen Russisch-Polens ungestört „an ihrer nationalen Entwicklung arbeiten

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1909
Umfang: 8
grundsätzlich gegen jede Macht erweiterung Oesterreichs auf der Balkanhalbinsel und nicht um Bosnien und die Herzegowina handelt es sich ihm, sondern um den kommer ziellen Markt. Solange Rußland Miene machte, sich der Vorherrschaft im Oriente zu be mächtigen, insolange stand England im gegne rischen Lager Rußlands und jetzt, wo es befürchtet, daß Oesterreich sich dort zu schaffen machen wolle, tritt es mit allem Nachdruck gegen dieses auf, auch umsomehr,als es dahinter Deutschland wittert. Rußland spann

von jeher seine Ränke gegen die Türkei. Russisch-türkische Kriege gab es in ununterbrochener Folge seit den Tagen der Kaiserin Elisabeth. Wie mit magischer Gewalt zog es Rußland nach Süden, wozu die Bluts und Glaubensverwandtschaft mit südslawischen Völkern den Vorwand, aber vielleicht oftmals nur nach außeuhin, bildete. Im Grunde ge nommen, sprach sich darin doch nur das instink tive Verlangen aus nach dem Anschlüsse an das Weltmeer, den weiten, offenen Handelsweg, der dem Ungeheuern Reich bisher

mangelt. Rußland ist ein Reich von 15l) Millionen Bewohnern und umfaßt nahezu ein Viertel der gesamten festen Erdoberfläche, besitzt aber keinen einzigen, jederzeit offenen, eisfreien Hafen. Sein ganzer internatio naler Handelsverkehr ist gewissermaßen von seinen Nachbarländern abhängig. Ein Zustand, der nahezu unhaltbar ist. Immer wieder suchte sich daher Rußland einen Ausweg an das Meer zu eröffnen. Zu nächst in Europa gegen Süden hin, dann auf asiatischem Boden in der Richtung des persischen

Meerbusens und gegen Indien, doch stets ohne Erfolg, und auch der letzte Versuch in Ostasien scheiterte bekanntlich an dem Widerstand Japans. Notgedrungen kehrt daher Rußland zu Europa zurück und wir werden bestimmt erleben, daß es sich zukünftig wieder vornehmlich um die Balkan angelegenheiten bekümmern wird, obwohl die dortigen slawischen Völkerschaften eigentlich eines „Befreiers' entbehren könnten, da sie ja ohne dies — der Hauptsache »dch — ihre Unab hängigkeit bereits erlangt haben. Nur solange

Rußland in Ostasien festge halten wuche, ließ es Oesterreich auf dem Balkan den Vortritt. Oesterreich und Rußland sind wirk liche Konkurrenten im Oriente und ein Ausgleich ihrer dortigen Interessen ist schwierig. Vorläufig indes ist Rußland durch die Folgen des ost asiatischen Krieges und die verworrenen Zustände im Innern des-Reiches geschwächt. Von einer Kriegsbereitschaft Rußlands kann daher augen blicklich die Rede nicht sein. Wie sehr es sich jedoch durch die Vorgänge am Balkan getroffen fühlt

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Pustertaler Bote
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Seite 7 von 14
Datum: 25.09.1914
Umfang: 14
Korb. Präsident Wilson, beziehungsweise! Auch wird man uicht übersehen dürfen, daß Entschlüssen iu der Wehrfrage gelangt ist, bedeutet eine teilweise Klärung der Situation insofern?, als nunmehr feststeht, daß die Ge- fahren, die der Selbständigkeit Schwedens von russischer Seite droheu, allgemein erkannt und gewürdigt werden. Der energischen Propaganda Sven HediuS kommt hiefür ein besonderes Verdienst zu. Daß die Beschlüsse Schwedens in Rußland eine tiefgehende Verstimmung erzeugt

, wenn Schweden iu kluger Voraussicht schon jetzt seiue Politik revidieren und die Konsequenzen aus der Ver schärfung des Konfliktes mit Rußland ziehen wollte. Au der Seite der Entente wird Schwedens Platz niemals sein. Griechenland. In Athen ist eiue bedeutsame Perfonenver- änderuug eingetreten. Der Minister des Aenßern Dr. Streit, der früher Gesandter iu Wien war, hat demissioniert uud Ministerpräsident Be- nizeloS hat selbst das Portefeuille des Aeußern übernommen, obgleich er ohnedies neben

der französischen Regierung ist zur Stunde als gescheitert zu betrachten. Frankreich ist außerstande, sich eine finanzielle Kassenstärknng zu verschaffen. Die Getreideversorgung wird England übernehmen, natürlich gnadenweise und unter Bedingungen, die das stolze Frank reich akzeptieren muß. Ernüchterung in Rußland. Nach eiuer Petersburger Meldung der Kor respondenz „Rundschau' hat dort die Begeisterung für England eiue bedeutende Abschwächung er fahren. Ja den russischen rechtsstehenden Kreisen wurde

die Entente mit England nie gebilligt, weil man stets darauf verwies, daß die russische« Interessen mit denen Englands unmöglich harmonieren könnten. Grey trachtete danach, Rußland uud Frankreich in einen Krieg mit Deutschland zu verwickeln, um dann deu Profit eiuzuheimseu. Das Heranziehen der Japaner wird in Petersburg als zweischneidig erachtet, weil die japanische Ueberhebuug, die Rußland in seiner ostasiatischen Politik schon früher Unannehmlichkeiten bereitet hätte, uoch geuährt

werde, auch die japanische Begehrlich keit aus Gebiete, in denen Rußland sich deu vorherrschende» Einfluß sichern müsse, geweckt würde. Rußland und Schweden. Schweden hat die legislativen Borbereituugeu für die Festigung der LandeSverteidiguugeu uud für die Reorganisation semer Wehrmacht be endet und kauu uuumehr au die praktische Durchführung schreite». Daß Schweden endlich aus seiner zögernden Haltung z« bindenden während Dr. Streit mit gutem Grunde als Freuud Oesterreichs uud Deutschlands ange sehen werden durfte

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 28
Datum: 27.01.1915
Umfang: 28
', Baum« tircheu» Umerinntal (Telephon Ganmkircheu Nr. 1.) Nr. 5. JnnsbrnzL, Mittwoch, den 87. Jänner INI». XXIll. Jahrg. Es liegt wieder etwas in der Luft, ähnlich wie im Spätherbst. Damals hatten wir den Ein druck, als ob Frankreich nach den ersten fürchtbaren Niederlagen den Krieg satt habe und so unter der Hand den Frieden suche. Wir hatten uns nicht- Zeche selber zahlen, denn Deutschland-muß den englischen Störenfried ein- für allemal das Hand werk legen. Diesmal soll es Rußland

sein, das sich nach dem Frieden sehnt. Wir würden es auch ganz- Lerne glauben, daß Rußland den Krieg satt Ht, denn keiner der kriegführenden . Staaten hat ' dabei so schlecht abgeschnitten als gerade Rußland. Rußland, das Niesenreich.mit einer Einwohnerzahl Wilhelm II. <ier Deutsche Kaiser feiert heute (27. Jänner) seinen 57. Geburislag. Dem tatkräftigen, ritterlichen Herrscher, velcher in Deutschland eine einzig dastehende Volkstümlichkeit besitzt, fliegen auch aus dem verbündeten Oesterreich die wärmste Zuneigung

, daß, wenn das Wetter sich zum Kälteren wendet und den Deutschen ein kräftiges Vorrücken erlaubt, die russische Ar mee m eine sehr üble Lage kommen dürste. Dazu kommen ^ - - die Niesenverluste, die Rußland in diesen sechs Kriegsmonaken an Mannschaft'und Geschützen erlitten hat.- Nach den genauen Berechnungen eines unparteiischen Mili tärschriftstellers, des Schweizers Dr. Karl Bleib treu,'beziffern sich die russischen Verluste an Mann schaft, Toten, Gefangenen und Verwundeten auf Äund 3 Millionen

,, d. i. also-nahezu die ganze aktive - Mannschaft. - An verlorenen Geschützen werden von 1500 nicht mehr viel fehlen. Das sind aber derart schwere Verluste, daß einem die Lust zum Krieg-- führen vergehen könnte. Doch das ist noch lange nicht alles. Zum Kriegführen gehört auch Geüi, und zwar um so mehr, je größer das Heer und je mehr vom Heeresbedarf vom Auslande bezogen werden muß. Rußland ist nicht imstande, das Kriegsmaterial selbst in genügender Menge her-u, stellen, es muß kaufen, wo es nur was bekommt

, und dazu gehört viel Geld. Nun woher nehmen?, Rußland war Zeit s^nes Bestandes immer in Geldverlegenheiten und ist es jetzt mehr denn je. Tie inneren Einnahmen haben sich gerade jetzt un< geheuer verringert. Tie Haupteinnahmen flössen der russischen Staatskasse aus dem Schnapöverkauf zu, der in Rußland in Händen der Regierung ist ähnlich wie bei uns der Tabakverkauf. Die Russen und nun handfeste Schnapsbrüder und vertrinken Unsummen. Rußlands Regierung hat zu Be ginn des Krieges den öffentlichen

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 12.06.1914
Umfang: 24
der Reichskriegsminister von neuen Rüstungen uiüi Geldförderungen zu sprechen. Nach den Darlegungen unseres Außenministers Grafen Kerchtold ist die Lage unseres Reiches durch aus, keine augenblicklich gefährdete.. Sind auch un sere Nachbarn Rußland und Serbien, so führte der Minister aiA -leider. nicht, wiei sie sein sollen, .so.be steht Hoch' gegenwärtig keine nahe .Gefahr.' Es ist damit allerdings nicht. gesagt, .daß der /Weltfriede ^ für-ewige Zeiten gesichert sei. Bedeutend freund-, licher hat.sich

Bevölkerung. unserer - Monar- chie -au^uhetzen uns feindlich und sich geneigt zu mächen und Montenegro sich einzuverleiben, um an. unserer Südgrenze ein geschlossenes Ganze zu bil^ den.' Bein östlicher Nachbar,-Bulgarien, ist ge- Nr. 12. Seite . 3. »artig' einmal Serbiens grimmigster Feind' und wird Me: Gelegenheit, an Serbien einmal Rache zu nehmen, nicht vorübergehen lassen. Bulgarien will auch von Rußland nichts wissen, ist also unser Freund, wenn auch nicht gerade Bundesgenosse. Die Türkei

Und Griechenland treiben Wigl- Wagl-Politik, wo der Vorteil größer ist, auf dessen Seite stehen diese Ehrenmänner. Rumänien, . unser östlicher Nachbar, ist gegen uns etwas ver- ' Pmmt, wegen. des Friedensschlusses in Bukarest, zu dem Oesterreich nicht sofort Ja und Amen sagen wollte. Diesen Umstand benützt Rußland nun mit aller Kraft, dasselbe an seine Seite zu ziehen. .Ge schieht -dochIdas Unerhörte, daß in. 5' 'sen Tagen^ der größmächtige, russische Kaiser selbst nach Ru mänien zu Besuch kommt

. Würde es Rußland ge» lingen, Rumänien ganz in sein Garn zu locken, so wäre das für uns eine sehr böse Geschichte. Es ist aber Aussicht, daß Rußlands Liebeswerben nicht Hon vollem Erfolge begleitet sein dürfte. Sicher ist aber leider so viel, daß Rumänien nicht mehr so fest zu uns steht, wie vor Jahren. Würde Ungarn die in seinem Grenzgebiete wohnenden Rumänen besser behandeln,' . würde sich die Herstellung der alten Freundschaft leichter gestalten. Von Rußland brauche ich Wohl nichts zu sagen. Rußland sucht

uns Verlegenheiten zu bereiten, wo es kann. Ueber- all, wo es gilt, etwas gegen Oesterreich zu Veran stalten, sei es eine Hetze oder ein Bündnis, bat Rußland seine Hände im Spiele. Unablässig schürt und hetzt es unsere Grenzbevölkerung in Galizien, der Bukowina und Nordungarn gegen ihr eigenes Vaterland. Die Zahl seiner gezahlten Spione im Lande ist Legion. Der beste Beweis, wie unfreund lich uns Rußland gesinnt ist, sind die fortwährenden Probemobilisierungen an unserer Grenze. Kaum sind die Soldaten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 20
Datum: 07.12.1912
Umfang: 20
infolge der Trockenheit einen eben so bedeutenden Ernteaussall zu verzeichnen hauen, sieht sich die Bevölkerung in einen wahren Notstand verseyc. Die Gefertigten stellen daher de« Antrag.' Das hohe Hans »volle beschließen: „Die k. k. Regie rung wird aufgefordert, d^- Bevölkerung der obge- nannten Gemeinden aus Notstandsmitleln eine aus giebige Unterstützung zukommen zu lassen.' Der russische Koloß. Das Riesenreich Rußland ist nach dein chinesi- illxn Reiche - samt den Nebenländern des letzteren

nur einige Fuß tief auftaut, tiefer aber im- mer gefroren bleibt. Die Einwohner des russischen Reiches wurden ^or 50 Iahren mit etwa 71 Millionen Seelen ange- l!'t>en, jetzt'soll dasselbe rund IN Millionen Bewoh- >>er zählen. Davon find bei weitem nicht alles Rus sen, die Russen sind uur das herrschende Volk. Man rechnet in Rußlaird bei IM verschiedenen Völkerschas- ten. mit lü Hauptsprachcn. Die Hauptnatioir sind die Slawen im europäi- schen Rußland, nämlich Russen, Polen, .Kosaken usw., etwa M Millionen

. Dann kommen die Finnen an den Küsten des Eismeeres nnd in Finnland in 1.' Stämmen, weiters im Osten des Reiches tartarische Bölker, darunter Baschkiren, Kirgisen, Kalmüken, -i-schuwaschen, Bilcharen ir. a. m. Ferners in Sibi rien Samojedeii!. wie z. B. Tungitsen, Buräten, Tschuknchen, Jakuten, .Kerjaken llsw. Dczu kommen noch.Kamtschadalen, .Kurilen. Mongoleit, Armenier, Tscherkessen und Dentsche in den Ostseeprovinzen und in Finnland. Ebenso verschieden ist die Religion in Rußland; die herrschende

ist, wie wir bereits wissen, die grie- chisch-schismatische, zu welcher sich hauptsächlich die Russen und die Kosaken bekennen, während die Po len meistenteils katholisch und die Deutschen in den. Lstseeprovinzen protestantisch sind. Anch gibt es un ter den südlichen Tartaren etwa l Millionen Mo- l>am!nedaner. Alle übrigen Völker Rußlands sind noch inmier heidnisch und haben sich ihre Religion von selbst fabriziert. Bei dein Drucke, den die ka tholische Kirche in Rußland erdulden mnß, ist an ka tholischen

mit seinen Nebenländern nnd Japan nnd im änßersten Osten das Stille Weltmeer. Eine dichte Bevölkerung hat aber dieses ungeheure Reich nur im westlichsten Teile, im Norden und Osten kann man oft Tage lang reisen, ohne ein Haus, ohne einen Menschen an zu treffe!!. was besonders in Sibirien der Fall ist. Obwohl Rußland mehr als zur Hälfte in der kalte». Zone liegt, so hat es doch sehr schätzbare Pro dukte, Das Rindvieh, obwohl schlecht gepflegt, ist im mittleren Teile so zahlreich, daß man oft ganze Her den schlachtet

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.11.1887
Umfang: 16
unsere geringe Mung desselben neuerdings bestätigt in diesem Gegenstande ' gewidmeten Artikel M Ztg.', der in mehr als einer Hin- iMnistisch für das gegenwärtige Ver- i dcZ Deutschen Reiches zu Rußland ist, I tln wir deshalb seinem Hauptinhalte nach ß-A Abdruck bringen. Das genannte Blatt ßil: '..v .^ ^ ^ ist gewiß menschlich-natürlich, daß ikHItnißmäßig junge Beherrscher des ^ Reiches seinem greisen Verwandten, ^^Hliibenen VaterS bestem Freunde, der Duze längst überschritten hat, welche das Men

bevorzugtesten Günstlingen zuzu» U-Mzt, die Hand drückt, so oft sich nvH M^i Gelegenheit bietet; allein angesichts der Verunglimpfungen, denen nicht nur uMe in Rußland, sondern das deutsches ' ^ seit der Regierung des dritten in Rußland ausgesetzt wird, will die ^.'z u Deutschland nicht aufkommen, daß >-? ^ ^ wirkliches Herzensbedürsniß des Ä handle. Man sagt sich bei ° ^ sich nicht vereinbaren lasse, einen Verwandten aufrichtig und von . M ueben und - es gleichwohl zu dulden, ^Anen Hause die ganze

über rumpeln ließ. Die Erklärungen, welche Graf Kalnocky am 5. ds. 'm den Delegationen abgab, beweisen, daß Oesterreich' ebensowenig von Deutschland in ver Geltendmachnng seiner Inter essen auf der Balkanhalbinsel behindert wird, wie zu irgend einer Zeit Rußland behindert wurde. Ein einseitiges Vorgehen irgend einer Macht zur Beilegung der bulgarischen Schwierigkeiten bleibt ausgeschlossen. Diese Erklärung Kalnokys enthält deutlich den Beweis, daß Deutschland in keinem Falle Rußland öie Hand bieten

werde, um in Bulgarien Zustände zu schaffen, welche Oesterreich für unvereinbar mit feinen eigenen Lebensbedingungen erklärt Bis er sich zur Reise nach Berlin anschickt, hat der Czar Muße, die Erklärungen Kalnokys zu studiren. Er wird aus denselben erkennen, daß daS öster- reichische Bündniß zu stark ist, als daß sein höfliches Erscheinen am Berliner Hof es lockern könnte. Wir würden aber einen wichtigen Gedanken umgehen, wenn wir zu betonen unterließen, daß Kalnoky a»ch die Hoffnung zu erkennen gab, Rußland könne

sich der conservativen Politik der Mittelmächte nähern. Sollte diese Hoffnung Kalnolys begründet fein und sollte die Reise des Czaren nach Berlin eine solche Absicht Ruß lands anzeigen, so wollen wir nicht prüsen, ob sie gutem Willen oder der erkannten eisernen Nothwendigkeit entspringt. Wir werden jede Lösung der Orientfragegut- heißen, durch welchegleichermaßen Oesterreich und Rußland sich be friedigt erklären. Will Rußland den Weg der Verständigung mit Oesterreich suchen, so wird deutscherseits gewiß kein Stein

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 07.08.1914
Umfang: 20
durch Willfährigkeit und Zugeständnisse zu beschwören. Vergebens die Offenheit, mit der das deutsch-österreichische Bündnis mitge teilt wurde; vergebens die Duldsamkeit, mit der es Deutschland ertrug, von Osten und We sten zwischen zwei Feinde eingeklemmt zu sein; vergebens die Freundschaftsbeteuerungen auch dann noch, als England dem Zweibunde bei trat und die Gefahr ins Ungemessene wuchs. Nur Rußland zuliebe, das hat Fürst Bülow selbst zugestanden, hat Deutschland darauf ver zichtet, mit England ein Bündnis

zu schließen. Lieber wollte es mitansehen, daß seine Küsten bedroht und der Gegner gestärkt werde, als daß es das Amt aus sich genommen hätte, Rußland zu reizen und durch ein Eintreten für englische Interessen abzustoßen. Jetzt emtet Deutschland den Dank für all diese Opfer. Jetzt legt Rußland, wie der Reichskanzler sagt, die Fackel an das Haus, um den entsetzlichsten Krieg, der jemals stattgefunden hat, zu eröffnen. Das geht aus dem Depeschenwechsel zwi schen Kaiser Wilhelm und dem Zaren hervor

. Diese einzigartige Dokumentensammlung be weist, daß der Konflikt zwischen Deutschland und Rußland zu gleicher Zeit der Gegensatz zwischen zwei Weltanschauungen und zwei Kul turkreisen ist, zwischen der Ehrlichkeit, die bei nahe überströmend sich äußert, und der grin senden Verschlagenheit, der das Wort nur dazu ! dient, um den Gedanken zu verbergen. Man ! wuß nur lesen, mit welcher Inständigkeit der ^ Zar Kaiser Wilhelm bittet, er möge im Na- ! men der alten Freundschaft Rußland helfen, ! er möge um Gottes

haben. Der Zar bezeichnet den Krieg, den Oesterreich-Un garn zur Sicherheit seiner Existenz zu führen gezwungen ist, als einen schmählichen Krieg, er sagt, er teile die ungeheure Entrüstung, die darüber in Rußland herrsche. Und nun muß die Entwicklung an der Hand des Kommen tars verfolgt werden, welchen der Reichskanz ler diesem Depeschenwechsel gegeben hat. Wäh rend der Zar in Berlin um Vermittlung bit tet, mobilisiert Rußland seine Streitkräfte ge gen Oesterreich. Trotzdem setzt Deutschland

mobilisiert. Wenn die Vermittlung Deutschlands scheitern sollte, so lautet die für alle Zeiten denkwürdige An klage, werde die ganze Schwere der Entschei dung auf den Schultern des Zaren ruhen; sie haben die Verantwortung für Krieg oder Frie den zu tragen. Am 30. Juli antwortet der Kaiser von Rußland, daß die Mobilisierun gen nur zur Verteidigung dienen, und zugleich sind in seinem Telegramm die süßesten Schmei cheleien für Kaiser Wilhelm enthalten: wie hoch der Zar seine Vermittlerrolle anschlage

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
s. Mrz ISIS Tiroler Volksblatt. Seite 5 Das deutsche Ultimatum an Rußland. UnterstaatssekretSr Freiherr von dem Busche führte am Dienstag im deutschen Reichstage aus: Bon verschiedenen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, das Ultimatum kennen zu lernen, das von den russischen Delegierten angenommen worden ist. Ich erlaube mir, dieses Ultimatum bekanntzugeben. Es lautet: Deutschland ist bereit, unter folgenden Been dungen mit Rußland die Verhandlungen wieder aus zunehmen und Frieden

zu schließen: 1. Das Deutsche Reich und Rußland erklären die Beendigung des Kriegszustandes. Beide Nationen find entschlossen, fortan in Frieden und Freund schaft zusammenzuleben. 2. Die Gebiete, die westlich der den russischen Vertretern in Brest-Litowsk mitgeteilten Linie liegen und zum russischen Reiche gehört haben, werden der territorialen Hoheit Rußlands nicht mehr unterstehen. Die Linie ist in die Gegend Dünaburg bis znr Ostgrenze Kurlands zu verlegen. Aus der ehemaligen Zugehörigkeit dieser Gebiete

zum russischen Reich werden ihnen keinerlei Verpflichtungen gegenüber Rußland erwachsen. Rußland verzichtet auf jede Einmischung in die inneren Verhältnisse der Gebiete. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beabsichtigen, daS künftige Schicksal der Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu bestimmen. Deutschland ist bereit, sobald der allgemeine Friede geschlossen und die russische Demobilmachung vollkommen durch geführt ist, das östlich der obgenannten Linie ge legene Gebiet zu räumen, soweit

sich nicht aus Ar tikel 3 etwas anderes ergibt. 3. Livland und Estland werden von russischen Truppen und Roter Garde unverzüglich geräumt und von deutscher Polizeimacht besetzt, bis Landes einrichtungen die Sicherheit gewährleisten und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Alle aus politi schen Gründen verhafteten Landesbewohner sind sofort freizulassen. 4. Rußland schließt sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik. Ukraine und Finnland werden ohne jeden Ver zug von russischen Truppen und Roter Garde

ge räumt. 5. Rußland wird alles in seinen Kräften stehende tun, um alsbald die ordnungsmäßige Rückgabe der ostavatolijchen Provinzen an die Türkei sicherzustellen und erkennt die Abschaffung der türkischen Kapitu- lationen an. 6. s) Die völlige Demobilmachung des russi schen Heeres einschließlich der von der jetzigen Re gierung neugebildeten Heeresteile ist unverzüglich durchzuführen. b) Die russischen Kriegsschiffe im Schwarzen Meere, in der Ostsee und im Eismeere sind ent- weder in russische Häfen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.04.1922
Umfang: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

. Und in ihrem bedeutet darum der Vertrag zwischen ! 'ud Rußland eine gefährliche Entspannung der Lage in Genua. Erfolg der italienischen und neutralen Vermittlungstätigkeit. Genua. 2V. April. Die Aktion der neu tralen Staaten zur Wiederaufnahme der Ar beit in den verschiedenen Koinmissionen hat lebhaften Eindruck gemacht.Entgegen den ätz ten ungenauen Gerüchten sei festgestellt, daß die Aktion sowohl Schanzers als auch AorH Georges Billigung fand. Beide find dem Schweizer Delegierten Motta und dem schwe dischen

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 15.08.1914
Umfang: 12
. Kriegserklärung Frankreichs und Englands an Oesterreich. Wien, 13. Aug. Der grohbritannische Botschafter Vunsen erschien heute im Ministerium des Aeußern, um die Erklärung abzugeben, daß Frankreich sich im Kriegszustande mit Oesterreich-Ungarn befindlich betrachte, da dieses den Bundesgenossen Frankreichs, Rußland, bekämpfe und Frankreichs Feind, das Deutsche Reich, unterstütze. Zugleich erklarte der Botschafter Großbritanniens, daß mit Rücksicht auf das Verhalten Frankreichs auch England

., machen allen unseren getreuen Untertanen zu wissen, daß Rußland, durch Mauken und Blut den slawischen Völkern verbun den und treu seinen historischen Traditionen, deren Schicksal nie mit teilnahmslosem Blicke betrachtet hat; niier die brüderlichen Gesühlc des russischen Voltes für die Slawen sind mit voller Einstimmig keit und außerordentlicher Kraft in diesen letzten Ta gen erwacht, als Oesterrei ch-U ngarn an Ser bien wissentlich für einen unabhängigen Staat un annehmbare Forderungen gestellt

zu ver langen. Da diese seine Forderung zurückgewiesen wurde, hat es Rußland unvorhergesehen den Krieg erklärt. Heute handelt es sich nicht nur um den Schutz des uns verwandten Landes, das ungerecht- fertigterweise beleidigt wurde, sondern um die Ehre, Würde, Integrität und Stellung Ruß lands unter den Großmächten zu schützen. Wir glauben sest, daß alle unsere getreuen Untertanen einmütig und ergeben sich zur Verteidigung der rus sischen Erde erheben werden, daß innere Zwistigkei- ten

in dieser drohenden Stunde vergessen werden, so daß die Einigkeit des Zaren mit seinem Volke noch enger wird und daß Rußland sich wie ein Mann er hebt und den Angriff des Feindes zurückweist, mit tu fem Glauben an die Gerechtigkeit unseres Stre bens und mit demütiger Hoffnung auf die Vorsehung des Allmächtigen. Wir beten um den Segen Gottes über das heilige Rußland und sür seine tapferen Truppen. Gezeichnet: Nikolaus.' Wir glauben, es genügt, die Lügen dieses Manifestes einfach zu unterstreichen. Am 0. August

empsiug der Zar in Gegenwart des Generalissimus, Großfürsten Nikolaus Nikolaje- witsch. und sämtlicher Minister die Mitglieder der Rcichsduma und des Neichsrates in feierlicher Audienz und hielt dabei folgende Ansprache, die an Lügenhaftigkeit das obige Kriegsmanifest de6 Zaren weit übertrifft: In diesen bedeutungsvollen Tagen der Auf regung und der Unruhe, welche Rußland durchmacht, entbiete ich Euch meinen Gruß. Das Deutsche Reich uud darauf Oesterreich-Ungarn haben Rußland den Krieg erklärt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.04.1917
Umfang: 8
für Wort einverstanden sind, einmütig anschließen. Amerikanisches Geldangebok an Rußland. Aus Washington wird gemeldet: Dem Vernehmen nach wartet die Regie rung nur auf das entscheidende Wort Ruß lands bezüglich seiner Bedürfnisse, um Schritte zur Stärkung der neuen Regierung und zur Erhöhung ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Deutschland zu tun. Es ist noch kein be stimmtes Verlangen nach Unterstützung einge troffen, aber da die Regierung die Gewißheit hat, daß sie ermächtigt wird, den Entente mächten

Geld zu leihen, wird es für ausge macht angesehen, daß Rußland auf seinen Wunsch eine bedeutende Summe geliehen werden wird, weil man darüber einig ist. daß die Vereinigten Staaten der neuen demokrati schen Regierung Hilfe in jedem Um fang gewähren sollten. Das ist doch fast wunderbar: Die amerika nische Regierung wartet nur noch darauf, brennt danach, kann es kaum erwarten, er sehnt den Augenblick, daß sie von Rußland endlich angepumpt wird. Nobler ist noch nie ein Geldgeschäft eingeleitet worden

. Und das alles, damit Rußland nur ja nicht langer 'an einen Friedensschluß denkt! Der Zinsfuß, die Garantien, die Pfänder an Grund und Boden schätzen, das kommt ja dann erst nachher! Autonvmieforderung der m»k«m»edinlschi» Stämme Zentralafien». Der «Osmanische Lloyd' erfahrt, daß die in Konstantinopel weilenden Vertreter der türkischen Stämme in Zentral^ asien, welche unter der Zarenherrschast ihre Unabhängigkeit anstrebten und die Selbstän digkeit der Khanate Chiwa und Bochara verlangten, sich der Erklärung des Groß

beseitigen würde. Der französische sozialistische Vertreter Moutet sagte u. a.: Die französischen Demo kraten gaben sich davon Rechenschast, daß das französisch-russische 'Bündnis für das europäi sche Gleichgewicht notwendig war. Immerhin tonnte dieses Bündnis schwerlich ein herzliches sein, solange Rußland dem Despotismus unterworfen war. Das freie und demokratisch« Frankreich wird, verbündet mit dem freien demokratischen Rußland, tatkräftig bis zum Ende, bis zum Siege über den Militarismus

für die Freiheit aller Völker und für die Ab schaffung des Krieges auf Erden kämpfen. Im Namen der provisorischen Regierung erklärte der Minister des Aeußern Milju- kow: Wir verstehen, daß Sie im Augenblick der Revolution und der Niederwerfung des alten Regimes befurchten konnten, daß wir, Ihre Verbündeten, die Kraft zum Widerstand« verlören. Auch sind wir besonders für Ihr« Ankunft und Ihre Erklärung danwar, daß dt« Epoche der Unruhe, die Rußland durchmacht, Ihnen keinerlei Furcht einflößt Bei Ihrer Rückkehr

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Maiser Wochenblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 29.07.1905
Umfang: 12
. Das Ge heimnis des Tages und der Stunde der sind, und ivird sich nicht in schwierigen Lagen ein Frettnd an den andern rvenden, tun sich Rat und Beistand 511 holen? Zwar ist klar, das; das Deutsche Reich, um seilte Nentralitätspflicht nicht zu ver letzen, deut russischen Reiche irgend einen aktiven Beistand in seiner jetzigen kritischen Lage iticht leisten kann und auch unter keinen Umständen leisten ivird. Aber einen unend lich hohen moralischen Beistand kann Deutsch land Rußland leisten und der deutsche

Kaiser ist vielleicht der einzige Mann auf der Welt, der diesen moralischen Beistand ül die rechten Worte kleiden kann. Kaiser Wilhelm konnte und kann nämlich dem von Höflingen und heuchelnden Bureaukraten umgebenen Zaren einmal die Wahrheit über Rußland sagen, über seilte trostlose Verwaltung, über Zusammenkunft war also im Interesse der, seine erbärmliche Flotte uub seilt unfähiges Sicherheit des Zaren Nikolaus, der seine j Heer. Da sich die beiden Herrscher seitdem Einsamkeit in Schloß Petcrhof

plötzlich auf Ausbruche des russisch--japanischen Krieges zwei Tage verließ, vorzüglich gewahrt worden, j nicht gesehen haben und seit siebzehn Monaten Möglich, ja wahrscheinlich ist es aber auch, : Unglück über Unglück über Rußland herein- daß der Zar Nikolatts ganz plötzlich den gebrochen ist, so dürfte der Zar ohne Zweifel Wunsch äußerte,, den an der schwedischen Küste auf seiner bisherigen Nordlandsfahrt befindlichen deutschen Kaiser sprechen und von ihm Urteil lind Rat in der schivierigen Lage

Politik und wohlwollende Hatlung Rußland viel moralischen Beistand zur Ordnung seiner verfahrenen uild zer- ' ' ' ein stän- ...... „ eine voll kommene Zerstörung seiner.Machtstellung ist Merkwürdige Erscheinungen im pflanzenleben. Von Dr. Julius Pasch. (Nachdruck verboten.) Der mit dem Leben der Pflanzen weniger Vertraute nimmt gewöhnlich an, daß oer Pflanze wohl insofern Leben zuzuschreiben ist, als sie Organe besitzt zur Ernährung und Fortpflanzung, daß aber von einem „Leben' . bei ihr, wie etwa

machen, so gibt es auch Pflanzen, die nur des Nachts ihre Blüten erschließen, wie z. B. die Nachtkerze, das Leimkraut und die bekannte „Königin der Nacht', jener Kaktus, welcher spät abends seinen Purpurkelch öffnet und den köstlichen Vanilleduft ausatmet, aber bald nach Mitternacht sich für immer schließt. Auch die verschiedenartigen- Vorkehrungen, nicht zum Segen von Europa und auch nicht zum Segen für Oesterreich, denn dann ver schwände Rußland aus den Reihen der Groß mächte und zumal auch aus den Reihen

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 31.10.1925
Umfang: 12
des alten Prieühen gewesen? Im Jchre 1808 befand sich Napoleon im Kriege mit Oesterreich und Rußland, die Forderung dk» Zaren Alexander, feine Truppen durch Schlesien marschieren zu lassen, wurde von dem friedliebenden KSnia Friedrich Wilhelm III. abgelehnt, umso grö ber war aber feine Ueberraschung, als die Nachricht in Berlin einlief, französische Ko- tonnen wären durch das damals noch zu Preußen gehörige Fürstentum Ansbach marschiert und hatten die preußischen Hu saren zurückgedrängt. Nun trug

man auch preußischerfeits kein Bedenken, den Russen den Durchmarsch durch Schlesien und eben so von Schwedt sch-Pommern aus durch Mecklenburg nach Hannover M gestatten. Der österreichisch« Gesandte berichtet, daß Kaiser Alexander zu «ihm gesagt habe: „Sie haben keine Vorstellung, welche Er regung in Berlin über den Durchmarsch der man mar entschlossen, ieren zu lassen....' S ganz Europa mit Ausnahme von England und Rußland unter das Joch Napoleons Mwungen war, wurde Deutschland das Austnars«s einer Armee

soll in dem zukünfti gen Ostkonflikt. der Über kurz oder lang zum Austrug ttaa gebracht werden denn die Gegensätze zwischen Polen unüve muß, und Rußland sind unüberbrückbar, wieder wie im Dreißigjährigen Kriege de« Kriegsschau platz Europas werden, auf dem Nationen aller Länder ihre Armeen aufmarschieren lassen. Mitte August ISA) war e», da trabten twie die Offiziere jetzt dort heißen) eine ach- tunggstt'etende Hseresmacht da«. Die Dienstpflicht beträgt 2 bis 4 Jahre bei der Fahne, im Kriege besteht Heerespflicht

des polnischen Reiches hing am seidenen Faden. Und wie die Franzosen ihr Warnemünde?, so erlebte der Pole sein WÄchselwunder als Gnadengeschenk des Himmels. Frankreich war es geglückt, trotz größter Schwierigkei ten der Durchfuhrländer und der Rußland freundlich gesinnten Arbeiterschaft das. not wendige Kriegsmaterial wie Tmcks, Flug zeuge und Gasmunition in ausreichender Menge nach dem Osten zu führen. So ge lang es, die Offensive der russischen Armee zum Scheitern zu bringen dank der opser- willigen

, wie Rußland beim Fehlen einer solchen jedem feindlichen Fliegerbom- bimdement ausgeliefert ist, während eine starke Luftflotte dem Arbeite« und Bauer seine ruhige, friedliche Beschäftigung ge währleistet. Rußland ist nicht mehr das Land, in Vom man internationalen, pazi fistischen Triedensträumen nachjagt, es ist allrussisch, ja sogar chauvinistisch geworden. Wozu die Abschweifung? Wenn Rußland seine ergbeveiten Armeen wieder marschie ren läßt, Frankreich seilten bedrohten Bun desgenossen zu HUfe eilt

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 25.09.1914
Umfang: 4
und Unterdrückungen ganzer Völker dargestellt wird, wobei Ströme von Blut geflossen seien. Bemerkenswert unter diesen Aufsätzen ist ein Artikel des Historikers Stefanow, der die ganze mit Blut geschriebene Entwicklungsgeschichte des russischen Reiches behandelt und besonders darlegt, wie das slawische Rußland am slawischen Polenreiche Henker dienste leistete. Der Verfasser schildert die Rolle des Grafen Murawiew, den er als eine Bestie in Menschengestalt bezeichnet. Mit seinen wilden Ko sakenhorden verwüstete

Murawiew weite Gebiete Polens und ließ die ganze männliche Bevölkerung an Bäumen aufknüpfen, so daß die Straßenalleen viele Kilometer weit mit Leichen behängt waren. Die weibliche Bevölkerung der Städte und Dörfer wurde zurückgetrieben und dann den entmenschten Horden schonungslos ausgeliefert. Ein anderer Artikel, der Milew zum Verfasser hat, zeigt an der Hand historischer Beweise, daß Rußland den politi schen Mord im eigenen Reiche wie im Auslände zum System erhoben hat. Sibirien sei

habe der russische Zar durch ein Hand schreiben an den armenischen Kath. Nerses den Ar meniern politische Freiheit versprochen, falls sie die Russen in dem Kampfe gegen die Türken und Perser unterstützen würden. Nachdem der Kaukasus be zwungen war und Rußland die Unterstützung der Armenier nicht mehr brauchte, habe der' russische General Patschkiewic den armenischen Katholikus Nerses in Tiflis vergiftet und ihm das Handschreiben des Zaren weggenommen. Nach den großen Ar meniermassakers in Kleinasien im Jahre

1877 habe der russische Minister des Aeußern, Lobanow Rostowsky, indem er sich die Hände rieb, die Aeußerung gemacht: „Wir brauchen Armenien, aber ohne Armenier.' Die zahllosen von Rußland in szenierten Morde in Persien seien noch in frischer Erinnerung. Ebenso habe Rußland den serbischen König Alexander und seine Gemahlin Draga durch den Agenten Encic und die Offiziersliga in bestialischer Weise ermorden lassen. Die Leichen seien deshalb aus den Fenstern geworfen worden

bleiben werde. Ein weiterer Artikel befaßt sich mit dem von russischer Seite erhobenen Vorwurf, daß Bulgarien Rußland gegenüber undankbar sei. Worin besteht, so fragt der Verfasser, die Un dankbarkeit Bulgariens? Etwa darin, daß Bulgarien Serbien für dessen feigen Verrat am Bündnisse nicht Hilfe geleistet oder daß es die Landung von russischen Truppen nicht erlaubt habe, wohl wissend, daß das Betreten bulgarischen Bodens durch russische Truppen das Ende der Unabhängigkeit Bulgariens bedeuten

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 14
Datum: 30.01.1915
Umfang: 14
haben die Nativnalliberalen aus folgenden Gründen keine Lust zu einem Kriege: 1. Wenn auch wahr sein möge, daß die Bewohner des Trento und Triests brüderliche Gefühle für Italien laben, so ist doch auch zu erwägen, daß, falls Triest in italienischem Besitze sein sollte, es unver meidlich wäre, in Konflikt mit der slawischen Welt zu kommen, ja sogar einen Krieg mit Rußland und Serbien heraufzubeschwören. Was den Trentino anbelangt, so ist nicht zu übersehen, daß Ke Bevölkerung eines oberen Trentinos einer An nexion

, seinem Berufe gerecht zu werden, es »uinmt den Kampf mit allen Hindernissen auf, selbst wenn das über mächtige Rußland sich ihm in den Weg stellt. Rußland, das seine panslavistischen, besser gesagt großrussischen und schismatischen Pläne und Kreise durch das energische Auftreten Oesterreichs gegen über Serbien zerstört und durchbrochen sah, trat nun mehr auf den Plan und wollte auch seiner cits der kalholischen, großösterreichischen Aufgabe »er Donaumonarchie am Balkan und auch ui West rußland

Schwierigkeiten bereiten, in der richtigen Erkenntnis, daß ein nach dem Balkan vvrdringendes und dort seine Mission erfüllendes Oesterreich sich nicht hindern lassen werde, auch zum Befreier der voin Russismus geknechteten Nationen zu werden im Namen der menschlichen Gerechtigkeit und der alles umschließenden katholischen Liebe. Während aber Rußland Oesterreich in den Rücken zu fallen drohte, erhob sich des treuen Bruders gepanzerte Faust, das Deutsche Reich, setzte sich mit seiner ganzen Kraft für die hohen

verbündeten.^Waffenbrüdern gelingt, Rußland zu vernichten, um hundert Jahre nach Asien zurückzuwerfen, so dienen sie dainit gleichzeitig den kulturellen Expansionsbestrebnngen deS Katholizismus, wie des Deutschtums und bringen dazu noch vielen Völkern das Licht der Freiheit und christlichen Liebe. Es ist also gleichsan» dieses Ringen als ein Messen von Kultur und Unkultur aufznfassen, um so erstaunlicher scheinbar das Einstehen Frankreichs und Englands für Rußland, dein lebendigen Ans druck der Unkultur

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 12.11.1887
Umfang: 10
>vikkWsttk IMWg. W?4 lauiiw. SMzm..LetoiiM' 2S8 Samstag den lZ. November !8!>? Jer Wesuch des russische« Kaisers in Werkn. Der berühmte Artikel der „Köln. Zeitung', welcher den Zareubesuch glofsirt, ist gerade jetzt so aktuell, daß wir dens?lben, da er auch an weiten Auvdlicken reich ist, theilweise wiedergeben. Der Kaiser von Rußland hat dem Kaiser Wil helm seine Absicht kundgethan, ihn um die Mitte des Monalo in Berlin zu besuchen. Damit ist endlich einc Fragen entschieden, die seit Wochen

vereinbaren lasse, einen Freund und Verwandten aufrichtig und von Herzen zu lieben und es gleichwohl zu dulden, daß im eigenen Hause dir ganze Dienerschaft frei und offen schlecht sprechen darf von allem, was zu diesem Freunde gehört, was ihm lieber ist als selbst sein Leben, weil er es geschaffen hat mit Hintansetzung seines Le bens. Erhebt sich schon für das menschliche Gemüth ein Widerspruch zwischen dem, was in Rußland, soweit es Beziehungen mit uns hat. in jüngster Zeit ohne Einspruch des mächtigen

Kaisers Ale xander geschehen durfte, und der Herzensgesin nung, die vorhanden sein müßte, um dem Besuch des Zaren edlen menschlichen oder gar politischen Werth zil verleihen, so kommt hinzu, daß der Reise des Zaren nach Berlin in einem dem dä nischen Hofe nahestehenden Blatte eine Erklärung vorausgeschickt wurde, wonach sie erfolgte, weil die höfische Sitte sie vorschreibe, insoferne die chlechte Jahreszeit dem Kaiser von Rußland die Seereise verleide, die Landreise aber über Deutsch land gehen müsse

, daß Deutschland in keinem Falle Rußland die Hand bieten werde, um in Bulgarien Zustände zu schaffen, welche Oesterreich für unvereinbar mit seinen eigenen Lebensbedingungen erklärt. Als er sich zur Reise nach Berlin anschickt, hat der Zar Muße, die Erklärungen Kalnoky's zu studinn. Er wird aus denselben erkennen, daß das deutsch-österreichische Bündniß zu stark ist. als daß sein höfliches Erscheinen am Berliner Hof es lockern könnte. Wir würden aber einen wichtigen Gedanken umgehen, wenn wir zu betonen

unterließen, daß Kalnoky auch die Hoffnung zu erkennen gab, Rußland könne sich der konservativen Politik der Mittelmächte nähern. Sollte diese Hoffnung Kal noky's begründet sein, und sollte diese Reise des Zaren nach Berlin eine solche Absicht Rußlands anzeigen, so wollen wir nicht prüfen, ob sie gutem Willen oder der erkannten eisernen Nothwendig keit entspringt. Wir werden jede Lösung der Orientfrage gutheißen, durch welche gleichermaßen Oesterreich nnd Rußland sich befriedigt erklären. Will Rußland

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 24
Datum: 31.07.1914
Umfang: 24
, denn man hat Anhaltspunkte dafür, daß Rußland gegen wärtig nicht daran denkt, sich für Serbien ein zusetzen. — „Terajonmani Hakkikat' tadelt die französische Presse, daß sie Serbien ermutige. Die Türkei werde iu jedem Falle zufrieden sei»; denn wenn Serbien die Forderungen Oesterreich- Ungarns annehme, werde es erniedrigt sein, wenn es sie ablehne, werde es einem unheil vollen Kriege ausgesetzt sei. — Bulgarien und Griechenland erklären neutral zu bleiben. Deutschland. Kaiser Wilhelm hat die Nordlaudsreise ab gebrochen

und ist nach Berlin zurückgekehrt. In allen Städten Deutschlands dauern die Kundgebungen für Oesterreich-Ungarn an. Deutsche Offiziere, die sich im Ausland auf halten, haben den dringenden Auftrag bekom men, sich sofort zur Abreise bereit zu halten. Nach aus Berlin eingelangten Meldungen wird iu Deutschland eine teilweise Mobilisierung vor genommen. Rußland. Das amtliche Organ veröffentlicht folgende Note: Die kaiserliche Regierung, lebhast besorgt durch das überraschende Ereignis des an Serbien gerichteten

Ultimatums, verfolgt mit Ansmerk- famkeit die Entwicklung des österreichisch-serbischen Konflikts, in dem Rußland nicht indifferent bleiben kann. — Die sich immer weiter aus breitende Streikbewegung iu Petersburg nimmt von Tag zu Tag einen ernsteren Charakter an. Es besteht jetzt kein Zweifel mehr, daß dieser Streik eine ernste Gefahr für die innere Ruhe Rußlands bedeutet.— Die von einer fchweren Mißernte heimgesuchten Gouvernements, etwa die Hälfte deS europäische Rußland, find von Abgesandten

der Revolntiovärenzentrale über flutet, die die Bauern für ihre Ideen zu ge winne» trachten. — Ueber die Städte Peters burg und Moskau wurde der Kriegszustand verhängt. Reynolds Newspaper führte an hervorragen der Stelle an, daß Großbritannien, wenn eS zwischen Oesterreich und Serbien zu Feindselig keiten kommen sollte, sich uuter alleu Umständen neutral verhalte» werde, ebenso wie Italien. Großbritannien sei durch seine Abmachungen weder mit Frankreich noch mit Rußland ge zwungen, einzuschreiten, selbst wenn Rußland und Frankreich

zwischen Griechenland und der Türkei zu hintertreiben suchen. Rumänien und Bulgarien. Die Spannung zwischen Rumänien und Bul garien nimmt trotz der Beilegung der Grenz zwischenfälle zu. Rumänien. Die Sprache der-rumänische» Presse, die vor kurzem zum Teil sehr österreichseindlich war, ist vollkommen ins Gegenteil umgeschlagen. Besonders interessant ist ein Artikel des Adevernl, der sich heftig gegen Rußland wendet und u. a. sagt, Rumäuieu köuue nicht die Politik eines andere» mache». Es habe seine eigenen Ziele

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