in dem Verhältnis zwischen Kaiser und Kanzler , keine Trübung zurückgelassen hat. An maß gebender Stelle wird bereits erklärt, daß die Kanzlerkrise nicht mehr besteht' Auch einige Blätter weisen gegenüber dem Verlangen, Fürst Bülow solle demissionieren, darauf hin, daß der Rücktritt Bülows die Situation eher ver schlimmere. Rußland. In den leitenden politischen Kreisen trat unter dem Einfluß der in der Duma herr schenden Stimmung ein gänzlicher Umschwung ein. Nach einer Aussprache mit Stolypin schlug Jswolski
eine der bisher verfolgten direkt entgegengesetzten Politik ein. Er sagte die weitgehendste Unterstützung der serbischen An sprüche zu. (?) Rußland protestiert gegen die Annexion Bosniens und verlangt die Autono mie des Landes unter dem Protektorat der Großmächte. — In London hofft man immer noch, Oesterreich im Interesse von Kompensa tionen einschüchtern zu können. Tatsächlich nimmt man die russischen Drohungen nicht ernst, da die russische Regierung keinen Wieder ausbruch der Anarchie im ganzen Reiche ris
, scheint zu sein, daß die „Jeni Gazetta', während sie früher Berlin als den jetzigen Schwerpunkt für die Ereignisse im Orient bezeichnete, jetzt zu dem Schlüsse kommt, daß gegenwärtig alle Aufmerksamkeit nach Petersburg gerichtet sei, und fragt, ob Rußland, welches die Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht verdauen könne, nicht trachten werde, eine Entente und Freundschaft mit der Türkei zu etablieren. — Der Minister des Aeußern erklärte einem Redak teur der „Jeni Gazetta', daß die abgesandte
Franz Joseph hin und sagen, die Vermeidung eines Krieges sei bei gutem Willen leicht und wir glauben, daß ein solcher guter Wille überall vorherrscht. Petersburg, 4. November. Die Nachricht, daß Rußland die Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht anerkenne, wurde vom serbischen „Mimsterdieb' Pasitsch erfunden. Ofen-Pest, 4. November. Minister des Innern Graf Andrassy wird, die Gesetzentwürfe über die Wahlreform in der ersten Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses unterbreiten
Alle Großmächte, zuletzt auch Rußland, ließen der bulgarischen Regierung erklären, daß die bulga risch-türkischen Verständigungsversuche der Unterstützung der Großmächte sicher seien. Man ist.in Sofia sehr optimistisch, wenn auch Bulgarien nicht weiter gehen will, als bis zur Kapitalisierung dei7 bisher an die Türkei gezahlten Jahresbeiträge. Original - Korrespondenzen des „Pustertaler Bote'. (Rachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. > ^— Besitzwechscl. Josef Kohlgruber auf Platten hat das Schneideranwesen