Seite 5. Nr. 110 Verfassungsbrüche, Entehrungen der Frauen« über barbarische Pogrome, Vernichtung der Selbständigkeit usw. Dann heißt es: „So frevelt Rußland an uns, seinen eigenen Unter tanen. Es hat jegliches nationales Leben unterdrückt, es hat unsere lebendige Kultur vernichtet, Sittenlosigkeit und Bestechlichkeit hat Rußland an Stelle von Zucht und Ehrlich keit gesetzt, andersgläubige Religionen ver folgt, Aufschwung und Bildungsdrang unter drückt und die Verdummung seiner eigenen
Untertanen angestrebt. Jetzt aber, während unsere Bruder für Rußland bluten und ster ben, jetzt hat die russische Regierung ihrer Beamtenschaft völlige Freiheit gegeben, um ihre Zerstörungswut an unseren Wohnstättcn auszulassen. Wir beklagen uns nicht über die durch die Kriegsoperationen hervorgerufenen Schäden, aber wir beklagen uns über de sinn lose Zerstörung unseres Eigentums, über Raub und Mord, die auf direne Befehle aus geführt worden sind. Wir beklagep uns über die gemeinen Verdächtigungen eigMer
zu nehmen, wenn sie Vergeltung an denen nicht üben kann, welche die Wahrheit sagten. Wir tonnen heute nichts für diese tun. Gott schütze sie! Aber wir wissen auch, daß niemand von uns mehr den Versprechungen der russischen Re gierung Glauben schenkt. Wie werden unsere Nachkommen das Martyrium vergessen, das Rußland über uns gebracht hat? Rußland hat Völker, die ihm zur Pflege anvertraut waren, geknechtet und verwahrlost unv seine Macht zu Mißgriffen, um seine Unter tanen zu martern und unsere Kultur
auf Generationen hinaus zu vernichten,ausgenutzt. So hat Rußland uns von sich gestoßen und es wird auch später die Verfolgungen unserer Stammesegnossen fortsetzen und nicht ruhen, bis das Ziel: Ausrottung der fremden Völ ker als Nationen, erreicht ist. Darum rufen wir: Helft uns, schützet uns vor Vernichtung!' » » » Zu dem Aufruf bemerkt das schwedische Blatt „Mlehanda', daß die Adresse keine Spur von Parteinahme im Weltkrieg ent halte, sondern nur die schrecklichen Tatsachen, die das Gerede von Rußlands