1.927 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/04_09_1914/TVB_1914_09_04_11_object_2158684.png
Seite 11 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
(Nichteinmischung) erklärt), zugleich aber die Meeresstraßen durch See minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nockischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren zen. Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen

. Sie bringen eine halbe, , Million. sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, welches den ganzen Krieg verschuldet und angesl'ft 't hat, welches die Grenzen Oesterreichs und Den^ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste N-Zch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,667.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht

. — Mehr als 4 Millionen Soldaten kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure russische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige . Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände

reien, kann Rußland doch sehr wenig Getreide ex portieren (ins Ausland verkaufen). Denn die Land wirtschaft liegt stark darnieder, die Bauern schmach ten in tiefer Abhängigkeit^ von Regierung und Grundherren, nur ein Drittel des Bodens gehört ihnen zu eigen, das ganze Volk leidet unter einer heillosen Polizei- und Adelswirtschaft, Schmutz, Rohheit, Unordnung herrschen überall, die Revolu tion schläft nie ganz ein. Von Galizien und Bukowina östlich bis Kiew hinüber lebt das Volk der Ukrainer

(Ruthenen) zirka 20 Millionen stark, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres^ viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist Polen (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/22_11_1934/VBS_1934_11_22_2_object_3133854.png
Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1934
Umfang: 16
bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt

einer neuen Rapallofreundschaft in Bewegung gesetzt werden, ist fast selbstverständlich, und oie Quelle der Pariser Informationen könnte im russischen Bot schaftsgebäude in Berlin zu suchen sein. Aber auch wenn man es für möglich hielte, daß Hitler, um die. französisch-russische Freundschaft zu sprengen, dem Botschafter Suriz wirklich der artige Angebote gemacht habe, so ist damit noch nicht gesagt, daß Rußland von einer etwaigen Reuorlentierung des Dritten Reichs Gebrauch

machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter

Millionen Dollar von Rußland zu fordern haben, sollen durch die Ausgabe von Sowjetbons befriedigt werden. Das amerikanische Johnson- Gesetz. welches Kreditgewährung an Staaten ver hindert. die den Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen sind, würde damit auf Rußland nicht mehr angewendet werden könn?n und der Kreditsegen Amerikas könnte stch endlich über Rußland ergießen. Daher braucht Moskau nicht so dringend deutsche Kredite. Zu gleicher Zeit kommt die Meldung von der Vereinbarung zwi schen

der Sowietregierung' und der englischen Bergwerksgesellfchaft Lest« Goldfieldg, womit das wichtigste Hemmnis für den Abschluß eines russisch-englischen Handelsvertrages dahingefallen ist, und man darf nicht zweifeln, daß, jetzt auch England als Kreditgeber für Rußland sine ent scheidende Rolle spielen wird. Selbst wenn Frankreich also finanz- und wirtschaftspolitisch für Rußland in den Hintergrund treten sollte, so wird der Kreditbedarf Eowjetrußlands durch die angeljächstjche Finanz hinfort so reichlich gedeckt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/15_10_1921/TIR_1921_10_15_15_object_1980001.png
Seite 15 von 20
Datum: 15.10.1921
Umfang: 20
Samstag — Sonntag, 13. u. 1k. Ottober 1921. .Der Tirvler' Seite 15 Versöhnung der Serben mit den Kroaten und Slowenen «ommen. Denn hinter all diesen politischen Machen- schasten steckt die Orthodoxie, die als Ersatz für das vor- läusig verlorene Rußland ein Großserbien schassen will, ebenso wie sie in Griechenland jetzt die Sehnsucht nach d-r 5-gia Sofia nährt und die „Meale idea' von neuem wickl- Der serbische Bauer, der im Krieg soviel erduldet hat. ist jedoch heute für solche politische

Pläne weniger empfänglich als seine machtlüsterne Intelligenz. Wird diese also ausgeschaltet (wenn es nicht auf friedlichem Wege möglich sein wird, wird sie ebenso wie in Ruß land durch den Bolschewismus weggefegt werden), so ist die Bahn zu einer Gesundung der Bciltanverlzältmsse endlich frei und eine Föderation von Bauernrepubliken mit Einschluß Bulgariens, wie sie Radic erstrebt, mög lich. Dann erst wird Europa aufatmen können. M Fing ws hulmrvde Rußland. Während die Hilfsaktion für Rußland

durch die Lowjetregierung selbst rn Frage gestellt wird und die Sache der Menschlichkeit hinter der Politik zu rückzutreten droht, steigt das Elend in Rußland von Tag zu Tag. Erschütternde Bilder von diesen grausigen Zustünden entwirft der Flugberichter statter der „Daily News', Major W. T. Blake, der nach einer gefährlichen und aufregenden Flugreise die Gebiete an der russisch-polnischen Grenze be sucht hat, wo sich die Ströme der nach Westen flu tenden hungernden Bauernmassen anstauen, und der nach rascher Rückkehr

im Flugzeug nun seine authentischen Erfahrungen wiedergibt. „Meine Reise nach Rußland und Polen', schreibt er, „hat mir unauslöschbare Eindrücke von dem Grauen die ser hungernden Millionen vermittelt. Hunderte von tragischen Bildern zucken durch mein Hirn, eine unendliche Zahl von Gefühlen des Schauders, des Mitleids, der Verzweiflung haben mich beim Anblick dieses gigantischen Schreckgespenstes durch wühlt. Das meiste von dem, was ich sah, ist zu grausig, als daß ich es schildern

könnte. Ich will nur einige charakteristische Einzelheiten mitteilen, die eine schwache Ahnung von der ungeheuren Tra gödie geben, in die Rußland gestürzt ist. Die Flüchtlinge fluten in einem mächtigen Strom von Lsten nach Westen,' es ist ein herzzerschneidendes Wogen einer sterbenden Menschheit, die vor den CeHeln des Hungers und des Todes flieht und ws dem Wege zusammenbricht, um sich niemals wiedsr zu erheben. Sie alle suchen ihre Rettung im Zug nach dem Westen, aber es ist nur eine schwache Hoffnung, denn der Hunger folgt

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/12_04_1922/MEZ_1922_04_12_3_object_651247.png
Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
Sfl&Hrol« LanVerzeUvng. Seite 3 Die Wiederherstellung des europäischen Friedens. Der Aufmarsch der Parteien in Genua. Die Konferenz von Genna wird mit Recht die größte der Weltgeschichte genannt rvevden. Midier der Wiener Kongreß, ein Jahrhuridert hindurch als bedeutsamste Taguirg galt, noch die -Versailler Tagmig, auf der -die Friedensverträge be schlossen munden, noch der VöIkerln»iDstag in Genf, auf dein die Bereinigten Staaten von Amerika, Rußland, Deutschland und Oesterreich fehlten

sich über den Ausinarsch im klaren «sein. Man «kann etwa vier Parteien unterscheiden. Die erste ist die französische mit ihrenr Anhang, d. h. den Belgiern, Tschechen, Polen mÖ Rumänen, die zweite besteht aus Engl-aitd, Japan und vermutlich den Bereinigten Staaten, die ihren nwrali-schen Dnick in der engli- schen Richtrmg geltend <ma«ch«n werden. Zwischen beiden steht vermittelnd Italien. Die dritte Partei bilden die Besiegten. Deutschland und Rußland. Das heißt aber nicht, daß sie ge meinsam vorgohen «werden. Soweit

zugleich Vorschläge über die Zusammensetzung dieser Nnterkom- wission. Er schlug vor. für diese Unterkowmissim: für jeden Staat einen Vertreter namhaft zu machen. Der Vertreter der Schweiz bemerkte daraufhin, daß sich nuf «diese Weise unfrei willigerweise eine Mehrheit für die einbenistnden Staaten er geben würde. Tschitscherin erklärte, den Vorschlag über die Bildung dieser Unterk-unmission anzunehmen, iedoch solle won Rußland, das an dieser Frage «besonders interessiert ist. zwei Vertreter gewähren

, nicht etwa, um Rußland eine privilegierte Stellung einzuräumen, -sondern einzig, weil Rußland mit dieser Frage viel zu tun habe. Schließlich könne ja auch jeder andere Staat zwei Vertreter verlangen, wenn er es für notwendig halte, um den Stoff -bewältigen zu können. Lloyd George be merkte. daß die Kommission ja doch keine entscheidende «Stimme Hobe und sich «deshalb jedes Mitglied mit Beiräten umgeben könne, soviel es nur haben wolle. Auf das hin zog Tschitscherin seinen Vorschlag zurück. Hierauf wurde

die Sitzung zur Ernen nung der Unterkommissäre unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte Facta mit, daß die wirtschaftliche und Transportkommission -heute zu einer Be ratung zusammentreten werden. Als das -Ergebnis der Abstim mung über die Teilnahme -an -der Unterkommission (Cinberufer der Konferenz. Deutschland uNd -Rußland und vier andere Staaten) verlautbart wurde und unter den in der Unterkom mission vertretenen auch Rumänien war, erhob sich Tschitsche rin und protestierte

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/20_01_1925/MEZ_1925_01_20_2_object_646954.png
Seite 2 von 6
Datum: 20.01.1925
Umfang: 6
von den Engländern die Rückkehr in das ehemalige Deutsch-OstasrKa gestattet worden ist, treten heute die Ausreise nach dem Usambara-Gebiet an. Judet gegen Vowcare. la dem giUm polneare öle Anklage «hob«» wird, dich er tSIli bei seinen Mnisterkoüegen dl« Abberufung George Loal» von Peters burg durchgesetzt habe, well dieser nicht imstande daß er am Abschluß^« französisch-russischen Z «»abkommen» schuld sei. voiucare antwortet mit der Erklärung, daß all» französische« Ri rangen von Rußland die Herstellung

Festungen forderten »ad dl« beiderseitigen neralstke Loul» ha ^erufenworden, al» er (Poiacare) den Vual d'vrsa? schon verlassen hall«, aber »och nicht im El ys Se war. Spannung Zwischen Frankreich und Rußland. pari». 20. ZSnner. (Ag. Br.) In den Regie- solider .en Ge lbe di« Verhandlungen direkt sührlen. habe nicht da» Seeabkommen abge- sen und sei von peler»burg bereit» ab- französisch-russischen Beziehungen ist eine starke Spannung eingetreten, da flch Rußland weige die Vorkriegsschulden zu bezahlen

, herrlich hal herbette beaustragt, gegen dl« R«e »yrow» auf dem Lehrerkongreß zu protestieren. Nach dieser Rede wolle Rußland nicht» bezahlen, weil di« Red« Rykvw» dieser di« ußland nichl» bezahlen, n vorkrt«g»darlek»«n aa Rußland nur imperialistischen Zwecken dienten. Der Pa riser Sowjelbotschafier «rassln ist gestern Mo»tau zur Berichterstattung abgereist. »ZI!a lin' schreibt, e» werde schwer sein, mit Rußland Beziehungen ausrecht zu Vorkri 1orkrieg»gulhab«a nicht bezahll erhallen. bez< normal

berücksichtigt worden. Rumänien mMe auf jeden Fall in ähnlicher Weils« untevstW Wörden wie Oesterreich und Ungcnm. Neue russisch-rumänisch« Verhandlungen. Nach Informationen der polltischen Kreise Bukarests finden gegenwärtig in Paris unter dem Protektorat Herrtot» Besprechungen zwi schen dem Smvjetbotschaster Krass in und dem rumänischen Gesandten Diamandi (früher in Petersburg) über eine friedliche Vevständi- Rumanien und Rußland statt, vorläufig die Herstellung von Han- ' '' / Der V Ariedep»>?tob«lpr

«!»tr>ger Giovanni Papini. ingen beabsichtigen und die Aner- tenmmg der gegenwärtigen russischen Grenzen «Äs Bedingung «stellen. «Der Min ster für Beß- arabien, Jnkuletz, iist telearaphtsch nach Paris aerufei» worden. Dem „Adeveru ' zufolge hat die rumänisch« Regierung die s«t-nerzett von Herriot ausMgangene Anregung bereitwillig aufgenommen und verlangt ihrerseits nur, daß Rußland die beßarabische Frage, als endgültig erledigt erklärt. Südslawlea umworben. London, 19. Jänner. (Radio-Dienst

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1893/04_08_1893/MEZ_1893_08_04_4_object_630241.png
Seite 4 von 8
Datum: 04.08.1893
Umfang: 8
mit Rußland tritt am 7. d. hier zusammen. Wien, 2. August. Gestern Vormittag explo- dirte in der Militärgenieschule am Getreidemarkt unmittelbar hinter dem Theater an der Wien im Laboratorium, wo zwei Sappeurs arbeiteten, eine mit Pykrin gefüllte Retorte; der eine Mann blieb todt, der zweite ist schwer verletzt. Der entstehende Brand ward rasch gelöscht. Breslan, 2. August. Der Kammerherr und Landes-Aelteste v. Mutius ist auf seiner Be sitzung im Kreise Bolkenhain in Folge eines Herzschlages gestorben

haben. Der Zollkrieg zwischen Deutschland und Rußland. Berlin, 2. August. Der deutsch-russische Zoll krieg beherrscht begreiflicher Weise andauernd das politische Interesse. Die National-Zeitung bespricht dessen wirklichen Ausbruch, der mit der gestrigen Publikation der kaiserlichen Verordnung über den Zollzuschlag gegen Rußland erfolgte, und sagt, Deutschland sei die Vertheidigung gegen die von Rußland ins Werk gesetzte Benachtheiligung deutscher Interessen aufgenöthigt worden. Auf die sonstigen Beziehungen

beider Reiche werde der hierdurch auf handelspolitischem Gebiete eingetretene Zustand, wenigstens so weit es auf Deutschland ankomme, keinen Einfluß ausüben; aber auch sofern Rußland in Frage stehe, sei dies kaum zu befürchten. Es sei hauptsächlich der persönliche Einfluß des russischen Finanzministers Witte, welcher Rußlands Handels politik in die gegenwärtige Bahn dränge. Er habe offenbar dem Czar glaubhaft zu machen gewußt, es sei ein Leichtes, Deutschland zum Nachgeben zu zwingen. Diese falsche

Darstellung in ihrer Nichtig keit darzuthun, sei der Zweck der deutschen Gegcn- maßregeln. — Seitens einer größeren Zahl deutscher Handelsvorstände, worunter Berlin, Königsberg, Posen, Bielefeld, wurden Vorstellungen an die Reichsregierung gerichtet, für die bis zum 25. oder 28. Juli mit Rußland abgeschlossenen Geschäfte in Getreide und Holz einen Zollzuschlag nicht zu er heben. Die „Post' will aber bereits wissen, es sei ganz ausgeschlossen, daß Ausnahmen zu Gunsten der bis zum 25. Juli eingegangenen

, wie bei spielsweise aus Lübeck verlautet, die beabsichtigte Fahrt nach Rußland aufgegeben. Während einzelne deutsche Blätter, wie die „Kölnische Zeitung' und die „Hamburger Nachrichten', auf die einmüthige Billigung des Vorgehens der Regierung in der deutschen Presse hinweisen, werden doch einzelne Stimmen dagegen laut; so erklärt sich die „Rheinisch- Westfälische Zeitung', das Organ der Eisen-Indu striellen, gegen den Zollkrieg. Berlin, 2. August. In der heutigen Sitzung des Aeltesten-Collegiums

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1922/10_08_1922/BRG_1922_08_10_5_object_808255.png
Seite 5 von 6
Datum: 10.08.1922
Umfang: 6
in Bischofshofen', seine Parförcejagdbllder, ganze Famllkenbilder zu Pferde und alle die kraftfrischen Landschaften. Bauern und Pferde aus Tirol, dem Stammland der Fmnllie Blaas. (Auf den bolschewistischen Bahnen.) Der ehemalige deutsche Staatssekretär, Genosse Dr. August Müller, hat Rußland bereist und schreibt über seine Eindrücke in der »Neuen Freien Presse' folgendes: »Das Eisenbahnpersonal ist, ähnlich wie in den Ländern Mitteleuropas, erheblich vermehrt worden. Vor dem Kriege kamen auf einem Werst

Lifenbahnlänge 15 Arbetter, Beamte und Angestellte, heute 36. Je weniger auf der Eisenbahn befördert wird, desto mehr Personal scheint also beschäftigt zu werden. In Rußland klagt man außer dem sehr über die schlechten Qualttäten der Eisenbahner. Wie man aus der Geschichte der revolutionären Ent wicklung. in Rußland weiß, gehören die Lokomotivführer, Heizer, die technischen Beamten und zahlreiche mittlere und untere Beamte der allgemeinen Eisenbahnverwaltung schon seit langer Zeit zu den Kern- und Stoßtrupps

ln sehr eindringlichen Schilderungen illustriert, wie stark die Transporttage in Rußland dadurch ve.schlechtert wurde, daß die Lokomottven geführt und bedient wurden von Leuten aller Berufe, nur fetten indessen von gelernten Lokomotivheizern und -führern. Irgend welche Gratisreisen auf Grund kommunistischer Organisation gibt es in Rußland nicht mehr. Wer sich ein Billett erstehen kann, hat auch Anspruch auf eine Eisenbahnfahrt. Aber es gibt trotzdem noch manche Möglichkeiten, sich jemanden gefällig zu erweisen

, und so blühen Bestechungen und Annahme von Schmier- geldertt durch die Eisenbahnangestellten. Wie sehr leben dige Schilderungen in der »Iswestia', die während meines Aufenthaltes in Rußland erschienen sind, zeigen, stellen auch die Eisenbahnangestellten einen erheblichen Anteil zu den Banden, die planmäßig die Eisenbahnen berauben und bestehlen. Es gibt aber eine besondere Eisenbahnpolizei, die diesen Dingen nachspürt» und sie scheint kurzen Prozeß zu machen, wenn ihr eine solche Bande in die Hände fällt

. Wie der Verkehr zuruckge- gangen ist, mag folgendes Beispiel zeigen. 4^r dem Zusammenbruch war die beliebteste Bahn m Rußland die Strecke Moskau-Kursk, auf der täglich 65 Guter- züge und 16 Personenzüge nach beiden Richtungen ver- kehrten. Heute laufen hier nur 5 Güterzüge und 2 Per-, sonenzüge! Aus zahlreichen Strecken gibt es täglich nur einen Zug in jeder Richtung. Die Gelesse liegen meistens noch überall, was am meisten beschädigt ist, und die Schwellen. Die russischen Eyenbahn- schwellen müssen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1909/19_03_1909/SVB_1909_03_19_8_object_2547323.png
Seite 8 von 10
Datum: 19.03.1909
Umfang: 10
sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen. Einführung des Postpaketnachnahme- uerkehres mit Rußland. Laut Verordnung des k. k. HandeSministeriumS vom 5. Februar 1909, Zahl 5291/p, sind vom 14. Februar 1909 an im Paketverkehre mit Rußland, Nahnahmen bis 1000 Kr. (im Verkehr aus Rußland bis 400 Rubel) zulässig. Die Nachnahmegebühr für Pakete nach Rußland beträgt 5 Heller für je 2 Kr. des Nachnahmebetrages oder einen Teil hievon, mindestens jedoch 20 Heller. Im Falle der Nachnahmebelastung unterliegen

auch Postfrachtstücke dem Frankozwang. Name und Adresse des Absenders müssen sowohl auf dem Paket als auch aus dem Abschnitt der Begleitadresse genau und deutlich angegeben sein. Die Ueber- Weisung der Nachnahmen zu Paketen aus Oester- reich an das k. k. Postsparkassenamt oder ein öffent liches Kreditinstitut ist zulässig. In Rußland be trägt die Frist für den Bezug der Nachnahmepakete 14 Tage, vom Tage der Avisierung des Empfängers an gerechnet. Im übrigen gelten die gleichen Vor schriften

wie sonst im internationalen Paketnach- nahmeverkehr, jedoch ist zu beachten, daß die Aus gleichung der Nachnahmebeträge wie im Postan- Weisungsverkehr mit Rußland mit Austausch von Listen zwischen dem GeldanweisungSamt in Wien und dem Postamt Warschau erfolgt; aus Grund der Listen fertigt das AuSwechSlung?postamt deS Aus- gäbelandeS der Sendungen die Postanweisungen aus, die dem Absender ausbezahlt werden. Nie ausgesetzte« SO Krone» des Herrn Kuraten von Leiferü können, wie uns von kompe tenter Seite mitgeteilt

friedlichen Absichten Rußlands bekannt gegeben werden. Rußland wird für den Fall eines kriegerischen Konfliktes zwischen Serbien und Oesterreich nicht zum Schwerte greifen, eS wird vielmehr unter den gegenwärtigen Umständen alles nur irgendwie mögliche für die Lokalisierung des Konfliktes tun, salls dieser in der Tat unvermeidlich sein sollte. Rußland will auch nicht mehr eine Vermittlerrolle spielen. Abgeordnetenhaus. Wien» 18. März. Die erste Lesung der Re krutenvorlage wurde gestern beendigt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/29_04_1922/MEZ_1922_04_29_1_object_652545.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.04.1922
Umfang: 8
. Aber wie das Schach spiel im einzelnen verläuft, wie Zug und Gegengug sich folgt, wie sich die ganze taktische Haltung der Spieler und Gegen spieler gibt, das wechselt von Tag zu Tag, schier von Stunde zu Stund«. Deutschland ist in dem allgemeinen Spiel sicher in den Hintergrund getreten, wenigstens äußerlich. Dafür führen Rußland und Frankreich die Parti«. Rußland das dis jetzt vielleicht — gemessen an seinen Prinzipien des Bolschewismus — die inkonsequenteste, dabei aber sicher erfolgreichste Haltung

und Expansion nach außen ist. diesen diplomatischen Erfolg in a u ß e n- vo litis che »nilitärische Erfolge auszumünzen. Die Gefahr, daß die Konferenz keine Lösung der russischen Frage bringt, ist aber in der Tat sehr groß. Dabei sieht man nicht einmal genau, ob Rußland eine solche Lösung überhauok ernstlich noch erstrebt. Die maßlosen Forderungen, die Tschitscherin der Unterkommission als Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau seines Landes überreicht hat, lassen hier einen Zweifel sehr wohl

, ob die Entente, die schon politisch Rußland hat »nehr ent- gegenkommen müssen, als ihr lieb und angenehm war, »mn auch wirtschaftlich sich den Wünschen Rußlands in so weit gehendem Maße fügen wird. Gewiß ist vor allem in England der Wunsch, mit Rußland zu einer Verständigung zu kommen — auch „unter Opfern', »me Lord Birkerchead sich ausdrückte — sehr groß. Aber Rußland scheint die Dringlichkeit dieses wirtschaftlichen Bedürfnisses doch zu überschätzen und die politi schen Widerstände etwas gering zu nehmen

. Auch wenn Ena- land geneigt wäre, Rußland in so überraschend wettem Maße enkgegenzukommen, wie es notwendig wäre, den Forderungen Tschitscherins auch nur im Prinzips Genüge zu tun — Frank- reich folgt ihm auf diesem Wege sicher nicht. gangenheit tauchen auf und «in längst begrabener Despotis mus bricht wieder ein in die Gehege eines demokratischen Zeitatters, ein längst versunkener Fanatismus feiert Urständ im nationalen Chauvinismus, und alle Errungenschaften der Zivilisation des letzten Jahrhunderts

9
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1931/20_05_1931/DOL_1931_05_20_1_object_1143648.png
Seite 1 von 12
Datum: 20.05.1931
Umfang: 12
für den Arbeitslosen nicht mehr kennt, daß dieser vielmehr zur Annahme jeder Arbeit gezwungen ist und auch gezwungen werden kann. Diese wenigen Tatsachen beweisen schon, wie es mit dem Wohl gerade der Arbeitnehme- in Rußland bestellt ist. Trotzdem gibt es immer noch viel zu viele Leute, die Phraseuren und Agitatoren (Slauben schenken und meinen, daß im Kommunismus ihr Heil läge. Sie denken leider nicht daran, daß ste selbst wie fast alle Menschen in Eigensucht verstrickt sind und daß ein Wirtschaftssystem

aus die Dauer unmöglich bestehen kann, das wie der Kommunismus, sich auf Uneigennüjzigkeit aufbaut. Einem solchen System könnte nur dann Erfolg, beschieden sein, wenn sein« Führer sich i» erster Linie einen Gesinnungswandel der ist wiederum ersichtlich daß Rußland auch Che miker und Ingenieure in ungehörigster Weise ausnutzt. Vor allem aber tragen solche Chemiker und Ingenieure dazu bei. daß Rußland eine eigene Industrie aufbauen kann, die daun in der Lage ist. die deutschen Fabriken zu unterbieten

der deutschen Arbeiter führen. Wer als hochqualifizierre Arbeitskraft nach Rußland geht, um dort zu arbeiten, schädigt damit sich und seine Volks genosten. Haag prüft die Zollunion bekämpfen in ihrer Unvernunft ausgerechnet die Lehre des großen Nazareners, die. wenn sie auch nur zu 517° verwirklicht würde, der gesamten Menschheit zu unermeßlichem Segen gereichen würde. In unserer Not aber in der so viele so hart um ihre und ihrer Familie Existenz ringen, kann man verstehen, daß in manchem Gehirn

sich der Gedanke regt und nach und nach zum Ent schluß wird, auch eine Arbeit in Rußland anzu- nchmen; hofft man dabei doch stets, ein besteres Auskommen zu finden. Diese Hoffnungen werden oft noch dadurch verstärkt, daß bezahlte Agita toren da und dort es verstehen, die Lage des Arbeitnehmers in den rosigsten Farben zu malen, und so ist schon mancher Arbeitnehmer das Opfer dieser Verführer geworden. Aber der Ruf nach deutscher Arbeitskraft ergeht nicht nur an die Arbeiter, er dringt auch in die Reihen

der Akademiker. So warb erst neulich wieder ein Agent unter den Chemikern für den Aufbau der chemischen Industrie in Rußland, wobei er be tonte. daß es sich um sehr gute Positionen handle. Allerdings hat er in kluger Weise noch hin zugefügt, daß die Tätigkeit eine durchaus zu- niedenstellenoe sei, wenn sich der Bewerber an die russischen Verhältnisse anzupasten verstehe! Dies dürfte aber einem Chemiker besonders wenn er an deutsche Verhältnisse gewöhnt ist. kaum möglich sein. Tatsache ist nämlich

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/11_05_1937/AZ_1937_05_11_4_object_2637198.png
Seite 4 von 6
Datum: 11.05.1937
Umfang: 6
als Vertreter des fasc. Kulturinstitutets eine kurze Ansprache, mit der er auf die Bedeutung des Tages hinwies und dann den Redner Prof. Rolando Toma vorstellete. Prof. Toma sprach über: Aasci»mu» und Sommunismus „Tin furchtbares Ungeheuer, dunkel und unför mig — so besagt eine alte russische Legende — wird eines Tages über unser Land herfallen, un ser Volk mit seines teuflischen Klauen erfassen, al le« Gute in einem einzigen riesigen Blutbad er tränken, ganz Rußland in seinen Grundfesten er schüttern

und die große Nation ins Verderben stürzen.' Mit diesen Worten leitete Prof. R. Toma seinen glänzenden Vortrag über das Thema „Fa- scismus und Kommunismus' ein. Und dieses Ungeheuer — fuhr der Redner fort — ist nun tatsächlich in Rußland aufgetaucht und übt seit fast zwei Jahrzehnten ein Werk der Zerstörung und des Grauens aus, das noch viel teuflischer ist, als es die Volkslegende andeutet. Aber dieses Un geheuer wütet nicht nur innerhalb der Grenzen Rußlands, sondern führt heute gleich

denn je einen unablässigen Kamps mit dem einzigem Ziele, auch die anderen Länder mit seinen Klauen erfassen u. sie ins Unheil zu stürzen. Rußland, das ungeheuere Territorium, das weit« ab von allen Kulwreinflüssen lag, Rußland mit seinen 168 Millionen, mit allen Schikanen der Ge waltherrfchaft unterdrückten und geknechteten Ein wohnern, deren Zioilifationsniveau auf tiefster Stufe stand, das Rußland endlich, mit seinen 80 Prozent Analphabeten, war ein idealer Saatgrund auf dem die Samenkörner der Doktrin Karl Marx rasch

wa ren, verließen die Landwirte allmählich wieder ihre Felder, zogen in die Städte, vereinigten sich mit den schon an und für sich stark unzufriedenen Industriearbeitern und schlössen mit ihnen eine Al lianz, die dann im Jahre 1S05 zu den blutigen Aus ständen führte. Wie die Dinge dann weiter gingen, weiß man. Im Jahre 1917, als Rußland in größ ter Kriegsnot war, brach auf einen Schlag die Re° »olution aus und kurze Zeit darauf, im Oktober des gleichen Jahres, ergriff der Kommunismus die Nacht

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1914/20_09_1914/BZN_1914_09_20_4_object_2428843.png
Seite 4 von 24
Datum: 20.09.1914
Umfang: 24
sechs Söhn e. die ebenfalls alle im Felde stehen. „Los von Rußland!' Das bulgarische Blatt „Kambana' sagt in Besprechung einer von der russischen Gesandtschaft in Sofia publizierten Erklärung, derzusolge der russische Gesandte Sawinsky mündlich und schriftlich der bulgarischen Regierung Vor schläge gemacht habe, mit ihm in Verhandlungen einzutre ten, welche einerseits die künftigen B e ziehungenBul- gariens zu Rußland und andererseits die Erfüllung der bulgarischen nationalen Ideale bei Wahrung

der Neu tralität Bulgariens bezweckten, es sei offenbar eine Frotze- ! e i, wenn Rußland behaupte, has Wohl Bulgariens bilde seine unaufhörliche Sorge. Mehrere Gouvernements, zehn mal größer als Bulgarien, würden in Rußland inschwär- z est er Knechtschaft und Elend gehalten, wäh rend man für Bulgarien zärtliche Fürsorge Heuchle Die russische Erklärung verspreche ferner die aktive Hilfe Ruß lands, falls Bulgarien angegriffen würde. Dies sei bloß ein Vorw a n d für die russischen Truppen, bulgarisches

eine g r o ß e T ä u s ch u n g, den Versprechungen der Tripel-Eentente bezüglich der Erfüllung der nationalen Ideale Bulgariens zu glauben. Außer Rußland habe auch England bei allen Balkanstaaten Schritte unternommen, um dieselben zu Gebietsabtretungen an Bulgarien zu be wegen, damit der frühere Balkanbund hergestellt werde. Alle hätten dies abgelehnt. Bulgarien dürfe Heute selb st schriftlichen Versprechungen und Verträgen nicht glauben, nachdem die Serben den Bundesvertrag verletzt, Rußland die bulgarisch-russische Militärkonvention

gegen England und Rußland, wäcknt Man beschuldigt Großbritanien, daß es Japaw gegen China Hetze und. auf Kosten der chinesische:! Republik Japan Gefälligkeiten erweisen- wolle. Die chinesi schen Blätter wenden sich auch heftig gegen Japan und erklä ren, das China von 1914'sei nicht das..China von vor zwei Dezennien.- Die Mißstimmung gegen Rußland ist harauf zurückzuführen, der Petersburger StadthmißtMvn, ^wie „Bozner Nachrichten', Sonntag, 20. September 1914.

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1913/14_06_1913/SVB_1913_06_14_5_object_2515290.png
Seite 5 von 10
Datum: 14.06.1913
Umfang: 10
wird, ist erst in der letzten Zeit Mode ge- worden. Angesangen hat damit Japan. Die kleinen Japs haben als Händler, Reisende usw. alles in Rußland ausgekundschaftet und fleißig he'mberichtet. Schließlich haben dann auch die Russen gründlich Schläge bekommen. Von Japan hat Rußland die Spionage gelernt und sie in einer Weise ausgebildet, daß eS grauenerregend ist. Der russische Rubel ver» richtet ein grauenvolles Werk — er verwandelt Ehrenmänner in Schufte, siehe Redl. Das russische Spionagewesen

, diese Korrupierung in großem Stile, hat einen ungeheuren Umfang angenommen. Die Summe, die allein hiesür im Militärbudget eingestellt war, betrug allein sast 30 Millionen; hiezu traten noch die ungeheuren Summen, die sür die politische Polizei der Grenzgouvernements im Dienste der Spionage verwendet werden. Kein einziger Militärstaat Europas hat den organisierten Verrat so sehr als Faktor in seine Berechnungen und Arbeiten eingestellt wie Rußland, daS heute, gleich einem Krankheitsherde, eine Korruption

aus' strahlt, die es von Tataren oder Juden geerbt zu haben scheint. Im Petersburger Generalstab stehen in einem Saale Modelle aller deutschen und österreichischen Festungen; jede letzte Neuerung im FestungSgebiet wird an diesen Modellen ersichtlich gemacht. Als besonders gut bekannt gilt Königsberg. Aber man rühmt sich hier, daß es auch in den Bahnhöfen und Magazinen von Thorn, Breslau, Lemberg Zeine Geheimnisse gebe. ES mag darin manche ver. hängnisvolle Selbsttäuschung liegen, aber daß von Rußland

Revolutionäre in Paris und zugleich Agent der „Ochrana', der politischen Polizei, war. In Galizien und an der preußischen Grenze hat Rußland seit Monaten nicht Dutzende, Hunderte von Zubringern und Spähern im Solde, vielfach der Abschaum der Bevölkerung, ein geldgieriges Er pressergesindel, durch das der russische Generalstab sicher ebenso oft durch falsche und erdichtete Nach richten irregeführt, wie gut unterrichtet wird. Trotz seines ungeheuren Aufwandes, trotz der im Großen betriebenen Ausspähung sühlte

sich der russische Generalstab während der letzten Krise un sicher und als der Beseht zur Demobilisierung kam, vernahm man in manchem Zirkel, in dem reife, besonnene Männer des Ossiziersstandes beisammen saßen. ein leises Ausatmen. Es gibt Leute, die spöttisch sagen, Rußland betreibe Spionage, um das Fürchten vor dem Kriege nicht zu verlernen, und daß Rußland im Winter nicht losgeschlagen, sei gerade ein Ersolg seiner Spionage, welche die ge- fährliche Lage so recht habe erkennen lasten. Wie immer es sei

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/07_09_1898/BRG_1898_09_07_6_object_804663.png
Seite 6 von 20
Datum: 07.09.1898
Umfang: 20
in Innsbruck. Aendounnsen im mit Rntzinnd. Am 1. August djs. Js. traten im Postverkehre mit Rußland folgende Aenderungen in Krast: 1. P o st p a ck e t e. Als Postpackete können unter den im internationalen Postpacketverkehre geltenden Bestimmungen im Ver kehre mit dem europäischen Rußland einschließlich des Großherzogthums Finnland Packete mit und ohne Wenhangabe bis zum Gewichte von 5 Kilo» gramm versendet werden. Die Werthangabe ist bis zum Betrage von 50.000 Franken zulässig. Die Postpackete dürfen

im Verkehre mit Rußland die Ausdehnung von 60 Zentimetern nach keiner Rich tung überschreiten. Sendungen mit Regenschirmen, Stöcken, Karten, Plänen und dergleichen werden bis zur Länge von 1 Meter bei einer Breite und Höhe von höchstens je 20 Zentimetern zugelassen. Sperrgüter sind nicht zulässig. Die Frankogebübr für Postpackete nach Rußland beträgt 88 kr. Die Vcrsicherungsgebühr für Sendungen mit Wertd- angabe beträgt 5 kr. für je 300 Franken oder deren Bruchtheil des angegebenen Werthes. 2. Post

- frachtstücke. Als Postfrachtstücke können im Verkehre mit Rußland solche Packetsendungen be fördert werden, die, sei es wegen ihres Gewichtes oder ihrer Ausdehnung, sei eS wegen ihrer Herkunit oder Bestimmung (auS oder nach dem asiatischen Rußland oder anderen Ländern, die am Postpacket verkehre nicht theilnehmen), zur Behandlung als Postpackete nicht geeignet sind. Die Postfrachtstücke sind im Verkehre mit Rußland (ausschließlich Finn land) bis zum Gewichte von 120 Pfund russisch (49*141 Kilogramm

14
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1916/28_03_1916/BRC_1916_03_28_4_object_154330.png
Seite 4 von 8
Datum: 28.03.1916
Umfang: 8
wie des inoffiziellen. Rußland hat seinerzeit den Auf stand in Griechenland gemacht, es Hut in der Schweiz zum Sonderbundskrieg gehetzt, russisch« Sendlinge unterwühlten den italienischen Bo den. auf dem erstmals 1848 die Revolution aufging. Es mögen dabei wohl mancherlei po litische und volkswirtschaftliche Umstände mit gewirrt haben, aber was Rußland in Italien schaffte, das galt dem Papsttum. Der Pap't ist das Haupt der römischen Kirche, an deren Zerstörung das Zarentum immer arbeitete mit der Absicht

es Rußland, als es 1848 die Bewegung in Ita lien in Gang setzte, fertig, der päpstlichen Re gierung nicht nur seinen Anteil an der Revo lution und seine geheime Verbindung mit dem auf das gleiche Ziel hinsteuernden Albwn zu verbergen, sondern dem römischen Hofe sogar den Glauben an angebliche Bemühungen für den Schutz des Papstes beizubringen. Rußland machte mit dem Maul große Anerbietungen an Geld und Truppen und empfing dafür- die dank bare Anerkennung des Papstes, im Geheimen und in der Tat

unterstützte es die Revolutio näre mit Geld und auf jede andere mögliche Weise. Im Vatikan hatte man allerdings nicht Polen und nicht das Knutenrsgiment Ruß lands gegen die Katholiken im Osten vergessen, wußte auch, daß der Zar als „Patriarch' sich an die Stelle des „Bischofs von Rom' setzen wollte, aber da alle Welt Rußland für einen Gegner der Revolution hielt und es sich auch als solcher geberdete, hatte man es im Vatikan nicht begreifen können, daß Rußland die Revo lution für sich gebrauche

und sie deshalb im Verein mit England schüre. Heute freilich lie gen die Beweise für dieses russische Doppelspiel' vor. Auch bei den revolutionären Vorgängen 1859 und 1870 hatte Rußland in der nämlichen Absicht und zu dem nämlichen Zweck wie im Jahre 1848 die Hände im Spiel und es ist auf diese geheime Verbindung Rußlands mit den italienischen Revolutionären zurückzuführen, wenn zwischen Italien und dem Zarenreich stets die allerfreundschaftlichsten Beziehungen bestanden. Hatte doch das von der Revolution

15
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/17_08_1921/MEZ_1921_08_17_2_object_630561.png
Seite 2 von 6
Datum: 17.08.1921
Umfang: 6
einer terroristischen Parbeidiktatur festhrlten zu kön nen. Ter Wiederaufbau der Wirtschaft mit kapitalistischen Mitteln, den Lenin jetzt propagiert, ist mit der Tiktatur, das beißt, nach Lenins eigener Definition, mit dem System einer Herrschaft, die mi keine Gesetze gebunden ist, nicht verein bar. Tenn welcher ausländische Kapitalist wird in Rußland Kapital anle^en, wenn er nie vorder Expropriation sicher ist? Wie können Handel, Bankwesen, Privatirödustric ohne Rechts- sicherheit wieoer hergestellt werden? Ter

, sind mit Men Plänen ge scheitert.' Auch das Organ der Unabhängigen Sozialdemokraten in Deutschland, die Berliner „Freiheit', ist von den Kom munisten Rußlands scharf abgerückt Tie Urteile der So zialdemokraten in Mitteleuropa über 6te Bolschewikengenossen tn Rußland müssen den denkeröden Leser der roten Zeitungen überraschen. Es ist noch gar nicht lange her, daß die gleichen sozialdemokratischen Führer in Mitteleuropa, die heute den russischen Bolschewismus in Gnrnd und Boden verurteilen und so warm

- rußland benannt wurden,' ja sogar zur Ehrenmitglied des russischen Sowjetkongresses and züm Ehrenpräsidenten der Noten Garde stkußkarms brächte es der Bolschewik Friedrich Mer. Schon kurz nach dem Umstürze hatte Tr. Friedrich Adler in einer am 21. November 1918 in Wen gehaltenen Rede erklärt: Wei . alle hier haben wohl Vcnsülbe Ziel. Sämtliche Produktionsmitteb sollen tn den Besitz der gesamten Ge sellschaft übergehen, sollen anshöven, Privateigentum zu sein; das war der Kernpunkt deS kommunistischen

nach russischem Vorbild zu gewinnen. Und nun gestehen oie glei chen sozialdemokratischen Blätter, die noch vor kurzem für <xiS bolschewikische Rußland so begeistert waren, den völligen Zusammenbruch des russischen BolschcwiSimrs ein. Wenn die deutschen Arbeiter ein sehen, welches die Endziele der so zialistischen Politik sind, picnn sie aus der Zerrüttung des Ivirtschafllichen und staatlichen Lebens in Rußland erkennen, daß der Bolschewisnnrs ein furchtbares Unglück ist, dann kann die Katastrophe in Rußland

16
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/11_10_1921/MEZ_1921_10_11_2_object_635047.png
Seite 2 von 6
Datum: 11.10.1921
Umfang: 6
Rheinfchiffahrt, die für sie von großem Interesse sei. Frankreich anerkennt In seiner Antwort grund- sätzlich den schweizerischen Standpunkt, hält jedoch einstweilen am Projekt eines Seitenkanales fest. Die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Rußland werde dadurch erschwert, daß die Schweiz die Sowjetregierung niemals anerkennen könne. Stoff für die Abrüstungskonferenz. Rach Berichten, die beim amerikanischen Staatsdepartement eingelaufen sind, und di« auch der Abrüstungskonferenz in Washington

vorgelegt werden sollen, stehen zurzeit In der gan zen Welt etwa 6 Millionen Monn unter den Waffen, und zwar in China nach dem Stand vom 1. September 1921 1,370.000, in Frankreich 1, 034.000, in Großbritannien 740.500, In Deutschland 100.000, in den Bereinigten Staaten 140.000, in der Schweiz 170.000, In der Türkei 160.000, in der Tschecho slowakei 150.000, in Japan 300.000, in Italien 350.000, In Polen 450.000, in Griechenland 250.000, in Spanien 253.000 lind in Rußland 538.000 Mann. Es fehlt hiernach

. Er könne nicht damit rechnen, von Rußland irgendwelche Zahlungen zu erhalten. Dafür habe sich die Lage in der Tschecho-Slowakei bedeutend gebessert. Auf der Suche nach den letzten Kriegs gefangenen. Unser römischer.Hw»-Korrespondent berichtet uns: Die italienische Regierung, voll Mitgefühl mit den Familien, die über das Los ihrer in Kriegsgefangenschaft vermißten Lieben nichts mehr vernommen haben, hat in jüngster Zeit alle Hebel In Bewegung gesetzt, um sich Gewißheit über Las Schicksal

unseren Informationen ist es 'sogar vorgekommen, daß einige wenige, nachdem sie die Mittel zur Heimreise ln die Hand bekommen haben, es vorzogen, in Deutschland zu bleiben. In Rußland aber befinden sich, wie uns ausdrücklich versichert wird, keine Angehörigen der italienischen Armee mehr, wohl aber ein paar Tausend aus den neuen Provinzen Italiens stammende Kriegsgefangene. Die italienische Regierung hat mehrfach Schritte gemklcht, um diese Leute heirnzubefördern, doch war der Widerstand

der bolschewistischen Herrschaft so groß, daß bis jetzt diese Schvitte vergeblich waren. Es wurden dann eigene Missionen nach Rußland gesandt. Eine dieser Missionen setzte sich ln Georgien fest, um diese Ex^Kviegsgefangenen nach dem Süden Rußlands zu ziehen^und sie dann von den Häfen des Schwarzen Meeres aus nach Italien zu bringen. Auch diese Mission hatte keine positiven Erfolge aüfzuwoisen. Wohl aber gelang es der eifrigen Tätigkeit der italienischen Missionen in Finnland, Estland, u. dgl. nördlichen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/26_05_1932/AZ_1932_05_26_7_object_1828549.png
Seite 7 von 8
Datum: 26.05.1932
Umfang: 8
ab, sondern protestierte auch gegen die Ansiedlung der auf türkilkem Boden lebenden Kosaken in einem fremden Land. Weder der russisch-türkische Krieg von 173L, noch der spätere schwedisch-russische Zusammen' stoß hatten die Befreiung der Ukraine und die Heimkehr des Hetman zur Folge. Frankreich wollte nichts mehr von einer Aktion gegen Rußland missen und so ergab sich Orlik in sein Schicksal. Er trat !n franMhche Dienste, hei ratete eine Adelige, wurde Oberst eines Dra gonerregiments und übernahm Geheimaufträge

in Polen. Da König August auf dem Sterbebette lag. war mit einer baldigen Kö nigswahl zu rechnen. In der polnischen Schlacht« wurde die Wahl des abgesetzten Königs Stanislaus Leszinski, des Schwieger vaters Ludwigs XV., propagiert und mit Frankreichs Unterstützung ein Krieg gegen Rußland zur Befreiung der Ukraine geplant. Grigori Orlik reiste damals nach Frankreich, und damit begann sein abenteuerliches Leben. Mit falschen Pässen durchquerte er die Krim, die Türkei, das Schwarze Meer, um unter fran

wartete Orli?, da der französische Mi nister Freury einem Krieg mit Rußland aus wich, mit einem phantastischen Projekt auf, !n- Lem er zu beweisen suchte, daß die Kosaken M danach sehnten, dem Königs von Frank- Hich, Nußlands ewigem Feind, zu dienen. In .seinem Vorschlag behandelte Orlik alle Vor- Aley dis, sich.Frankreich bieten würden, wenn Eine einstimmig angenommene Entschließung wird u. a. dem ungarischen Parlament, dem Italien. Ministerpräsidenten Mussolini, Lord Nothermere und Senator Borah

, das man als ein russisches Elsaß bezeichnen kann, hat dazu ge führt. daß die beiden Grenzländer keinerlei diplomatischen Verkehr miteinander unter halten und daß die Gefahr eines kriegerischen Zusammenstoßes von Tag zi» Tag größer wird. Ende März wurden in Riga Verhandlungen zwischen Rußland ud Rumänien zwecks Ab schlusses eines Nichtangriffspaktes geführt. Dieser Pakt sollte ein weiteres Glied in der Kette der Vertrüge sein, welche Rußland mit Frankreich und dessen Vasallenstaaten im Osten verbindet. Die Verhandlungen

, soll nun im Süd westen Bessarabien übernehmen. Die Ereignisse am Dnjestrfluß haben keine örtliche Bedeutuug. Ihre Auswertung durch Rumänien trägt welt politischen Charakter. Rumänien sieht schein bar den Zeitpunkt uahe, an dem es Rußland mit Waffengewalt zwingen wird, endgültig auf Bessarabien zu verzichten. Weiters darf man nicht vergessen, daß die Zahl der kommu nistischen Schwärmer, die Rumänien verlassen, fast ebenso groß ist, wie die Zahl derer, die Nußland infolge der dort herrschenden Not auf geheimen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/09_12_1932/AZ_1932_12_09_2_object_1880697.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.12.1932
Umfang: 8
mit einer so starken Militärmacht wie Japan kommen las sen wird, bleibt vorläufig abzuwarten. Russischerseits beruft man sich auf eine seit Jähren bestehende Abmachung zwischen den Sowjets und der mongolischen Volksrepublik. Danach wurde Rußland im September 192k die Konzession zum Bau einer Bahnlinie von Urga bis nach Tjita zugestanden sowie das Recht zum Schuh dieser Linie. Ein Viertel der Gestehungs kosten, trug der mongolische Volksstaat, drei Vieriel die Cowjetresiierünq. Die Russen er hielten überdies

Ausbildung der Arbeiter» jugend des Landes. Wohl hatte das sowietistische Regierungs- system in der Aeußeren Mongolei einen bedeut samen Sieg errungen, doch erfüllte sich nicht die Hoffnung Moskaus, der frisch gebackene mongolische Volksstaat werde sich dem Verband der Sowjetrepubliken anschließen. Die politi schen. und wirtschaftlich?» Beziehungen . der Aeußeren Mongolei zìi Rußland festigten sich seit dem Jahre 1924, aber eine engere Linie rung fand nicht statt. Staatsrechtlich betrachtet Ist die Lage

besitzt, daß für eine Einmischung Chinas in die-inneren Angelegen heiten dieses autonomen Gebietes kein Raum mehr vorhanden ist.' — Dieses Einmischungs- recht. das Rußland anderen Staaten gegenüber, dà Aeußeren Mongole! nicht zuaesteht,-'bean sprucht es heute für sich selbst. Es fragt sich, nur. ob China und Japan ihrerseits die russische Intervention stillschweigend zur Kenntnis neh men wenden. Solvjetore«el i« Ziffer« Furchtbare Anklagen einer englischen Publizistin Die russische Korrespondentin

des „Daily Expreß'. Miß Clyman, ist vor einigen Wochen wegen ihrer Artikel gegen das Sowietregime aus Rußland ausgewiesen worden. Sie ver öffentlicht jetzt im »Daily Expreß' einen offenen Brief an Jogoda, den Vizepräsidenten der G. P. U., der zugleich Mitglied des Präsidiums der bolschewistischen,'Partei ist.- Darin heißt es:- „Köngen sie leugnen.- Jogodä, daß Sie augenblicklich 200 lM Gefangene Hüven, zum größten, Teile Ingenieure,. Rechtsanwälte. Priester und andere Personen aus der frühe ren

von der G. P. U. ihre Brotkarten geraubt wurden, daß Kinder mit acht Monaten keine Milch mehr getrunken Haben, und daß Arbeiter in den großen russi schen Industriezentren nur von Kartoffeln und braunem Brot- leben müssen? Sie verhaften alte Frauen, um ihnen den letzten Diamanten oder ein goldenes Armband zu entreißen, „weil die Sowjetregierung Geld benötigt.' Können Sie leugnen, daß jeder Ausländer in Rußland beobachtet wird, daß unsere Briefe gelesen und unsere. Telephongespräche belauscht werden? Können Sie , endlich

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1921/17_09_1921/BRG_1921_09_17_2_object_777541.png
Seite 2 von 6
Datum: 17.09.1921
Umfang: 6
wird an der.polnisch-rumänischen Grenze zu- sanrmcngezogen. Die russische Hungersnot. Genf, 16. Sept. (Eigenb.) Der Völkerbundsrat be schloß die Frage der russischen Hungersnot auf die Ta gesordnung zu setzen. Paris, 16. Sept. (Eigenb.) Die internationale Kom mission zur Unterstützung des hungernden Rußland 'Tjjelt gestern in: Ministerium des Acußeren unter dem Vorsitze Roulcns eine Sitzung ab. Der italienische Vertreter er klärte, daß man heute mit der Unterstützungsaktion leider nicht weiter gekommen sei

.) Die Hilfskommission für Rußland beschloß, am 1. Oktober in Brüssel eine Konferenz übtzuhälten, wozu jauch Deutschland und die Randstaaten eingeladen werden. Tagesneuigkeiten. Bon Innsbruck Truppen nach West Ungarn. Innsbruck, 16. 'Sept. (Eigenb.) Heute sind von hier Truppen nach Westungarn abgegangen. Todesfahrt auf dem Achensee. Innsbruck, 16. Sept. (Eigenb.) 'Vom Achensee wird gemeldet, daß dort heute Vormittag ein Boot kcnterte. Die beiden In sassen, ein Wiener Kaufmann und eine Schweizerin, sind ertrunken

des Sozialismus (richttger umgekehrt!), dessen Aufgabe es ist. die Schwächen und Fehler der „gottgewollten' Ordnung aufzüdecken (und an deren Stelle die 'bolschewistische Unordnung bis zum Hun gertod zu setzen a la Sowjet-Rußland. D. R.) und die Menschen von Ausbeutung und Profstsncht auf der einen, Rechtlosigkest und Entbehrung geistiger und materieller Art auf der andern Seste zu befteien. (Siehe Rußland!) Die Kirche lehtt die Lebensverwirrung (So? Eibts 'ein größeres Babel der Verwirrung

als im sozialistischen Rußland?), wst wollen lebensfrohe Menschen (die vor Hunger sterbenden Russen!), nicht Fatalisten (solche sind die Herrn Menz verwandten Ealviner!), die alles hin nehmen, was von Gott gewollt (als ob dem die Sozia listen ausweichen könnten!), mst Selbstvettrauen (?), nicht Duckmäuser vor der von Menschen eingesetzten Obrigkeit (in Deutschland und Rußland wollen die Roten nur solche Duckmäuser!), die Unrecht willig ertragen in der Hoffnung ans Belohnung etwa im Jenseits (den Himmel lassen

20