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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
. ReNamalionrn beliebe man nur an di« Ädmtnistratlon de» »Burggräffer- Meran, Berglauben Skr. SV, zu richten. — Inserate nach rarlf. — relephon-RuInummer Ar. KZ. flHmm, Samstag m 8. August 1914. XXXII. Jahrgang. Kalender: Samstag, 8., Cyriakus. — Sonntag, 3, Roman M. -■ Montag, 10., Laurentius Lev. u. M. —Dienstag, ll, Susanna M. Uor dem Weltkriege. Wir stehen am Vorabend großer kriegerischer Ereignisse. Millionenheere werden aufgeboten zu' gewaltigem Ringen. Und warum? Weil Rußland Oesterreich-Ungarn

gewaltsam hindern will, durch den Krieg gegen das kleine heimtückische Serbien weiteren Verrat und weitere Mordtaten zu ver hüten und endlich Ruhe vor den großserbischen Umtrieben zu bekommen. Rußland hält seine schirmende Hand über einen Mörderstaat, dem es Doppelmorde in Sarajewo gegeben hat. Vor aller Welt steht heute Rußland als der Friedensstörer am Pranger. Seine Haltung ist nichtewürdig, ein Verbrechen an der Menschheit. Während Rußland noch in heuchlerischen Telegram men seine Friedensliebe

betonte, hatte es schon die Militärmassen in Bewegung gesetzt, um in gegneri sches Land einzufallen. Auf Rußland fällt die Haupt schuld an den Strömen Blutes, die in den nächsten Monaten vergossen werden, Rußland hätte nicht die geringste Ursache, der Schirmherr von Königs und Fürsteumördern zu sein, nachdem doch schon so viele Angehörige seines eigenen Kaiserhauses das Opfer feigen Mordes wurden und auch das Leben des jetzigen Zars oftmals schon bedroht war, ja derselbe heute noch keinen Augenblick

sicher ist, daß ihn die Kugel eines Mordgesellen nieder streckt oder Bomben ihn in Stücke reißen. — Ein gestern abends eingetroffenes Telegramm meldet den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen unserem Reich und Rußland. Auch England, dessen Diplomatie vorgab, sich für die Lokalisierung des Krieges zu bemühen, hat sich nun beeilt und unter dem nichtigen Vorwände des Schutzes Belgiens an Deutschland den Krieg erklärt. Also auch die „ritterliche Nation' der Engländer verschmäht

es nicht, für das feige ser bische Mordgesindel einzutreten, allerdings weniger aus Sympathie für Serbien, sondern vielmehr darum, weil es den Zeitpunkt für gekommen er achtet, mit Deutschland, seinem Rivalen zur See, Abrechnung zu halten. In Frankreich besteht eine starke Partei der Friedensfreunde, derer: Oberhaupt, Sozialistenführer Jaures, von einem Meuchelmörder unschädlich ge macht wurde. Ohne Kriegserklärung begann Frank reich ebenso wie sein Bundesgenosse Rußland die Besetzung von deutschen Plätzen und führte

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 01.04.1904
Umfang: 18
v. Lillenbach (Meran). l. Daß die im vorigen Jahre zwischen Rußland und Japan geführten diplomatischen Verhand lungen mit dem Kriege endigen sollten, war ein Ereignis, das vielleicht nur jenen nicht unerwartet kam, welche der kleinen, aber einflußreichen, be-' wußt.auf den Krieg hinarbeitenden Klique an-! gehären. Es ist kein haltbarer Grund vorhanden, an der Friedensliebe des Zaren, und seinem Abscheu vor einem Kriege im fernen Osten zu zweifeln. In Rußland besteht die weitverbreitete Ansicht

^ der HäMnsel Liaotung durch Japim mit der, Begründung, daß diese Annektie rung?- den Frieden int fernen Osten gefährden wüvde. i Jiipän fügte sich, indemes das .eroberte Länd bedingungslos räumte/!uM stellte erst 'nach träglich in Petersburg das Verlangen, daß auch die Mächte ihrerseits sich verpflichten sollten, Liaotung nicht zu okkupieren. Inzwischen aber verstärkten Rußland und seine Alliierten ihre Flotten in den östlichen Gewässern und Rußland weigerte sich jetzt, auf dieses Verlangen einzu gehen

aber war zu Ende 1903 erloschen und dennoch vermehrte Rußland noch seine Truppen in dieser Provinz. Es hielt auch Nintschwang besetzt, ob gleich dieses von China dem Welthandel eröffnet war, und nahm die Zölle für die russisch-chine sische Bank in Beschlag. Die chinesischen Gouver neure wurden durch russische Diplomaten gezwun gen, einen großen Teil ihrer Truppen zu ent lassen. Dies hatte die Zunah-nte der Räuber banden zur Folge, — was wieder Rußland als Beweis der Unmöglichkeit anführt«, das Land

zum bestimmten Termin zu räumen. ! Die Unabhängigkeit Koreas ist, für Japan eine Lebensfrage, während sie für Rußland von untergeordneter Bedeutung ist. — Es wäre aber Unmöglich, diese Unabhängigkeit aufrechMhÄten, penn Rußland die Mandschurei als annektierte Provinz behandelt. Rußland muß dies selbst an erkennen, weil eH 1895 Japan gegenüber aus drücklich betonte, daß „der Besitz von Liaotung durch Aapan nicht nur eine beständige Bedrohung Pekings wäre, sondern auch die Unabhängigkeit Koreas illusorisch

machen würde'. Aber Rußland — entgegen einem! solennen Vertrage mit'China und den den Mächten wieder holt gegebenen Versicherungen — fuhr fort, nicht nur die Mandschurei besetzt A halten, sondern auch gegen Korea aggressiv vorzugehen. Es er langte 1900 durch seinen Diplomaten Pavloff einen strategischen Stützpunkt in Masaittpo, gegen über der japanischen Küste — eine Art Dar danellen in der koreanischen Meerenge. Int Jahre 1903 besetzte es unter der Hülle einer Waldab- stockungskcmzession ein Territorium! in Korea trotz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
-deutsche Zolleinigung nicht nur leicht durchführbar, sondern sogar unvermeid lich zu machen. Preußen ist durch den Zollverein ge hindert, in seiner Handelspolitik mit Oesterreich in Kon kurrenz zu t reten , und es tritt der vor einigen Jahren auch die Zahl der Landtruppen war, die^sie an Bord hatten, nicht hier nnd da einen Versuch wagen könnten, irgend einen Coup an dem oder jenem Punkt der Küste zü versuchen. Mußte doch selbst Rußland, bevor es das Bombardement von Sweaborg und das vergebliche

ja zum Theil die Bewachung der eigenen Flotte anvertraut war, längs seines baltischen Küstengebietes besetzt zu halten, sehen wir Rußland aus einer mehrere hundert Meilen langeil Küstenstrecke diemben ^eriheidigungsanordnungen treffen, als handle «s sich darum, der Invasion eines LandheereS zu be gegnen; gerade die Länge der baltischen Küstenlinie, deren Vertheidigung eigentlich die Ausgabe der russischen Flotte ist, und cmdereneitö hcm Gecmer nl Gebote Itehende Krast ves Dampfes und der Gebrauch

der Schraube, die ihm gestatteten, bald hier, bald da zu erscheinen nnd sich ,nr verschiedene Unternehmungen zu theilen, nöthigten Rußland, sein dortiges Vertheidi- gungSsystem mit der größten Sorgfalt zu organisiren. Die nördliche Verthcidigungslinie Nußlands umfaßt sonnt das Großsürstenthum Finnland auf dem rechten undenkbare AuSgang ein, daß Oesterrcich in der deutschen Zollverfassung daS anregende Element wird. Der Zoll verein mag sich vorsehen! Stillstand ist jetzt mehr als je der entschiedenste

, so packte Flügel, Esthland und da^ Gouvernemenr Petersburg im Centrnm, endlich Liefland und Enrland auf dem linken Flügel. Dort befehligten: der General Berg über das finnländische Korps und die erste Grenadier division ; General Rüdiger, der an Linientruppen nur die erste Garde-Infanteriedivision und eine Kavallerie- division unter seinem Kommando hatte, sowie General Sievers über das baltische Korps, das fast durchweg aus Reservetruppen zusammengesetzt war. Oesterreichs drohende Haltung Rußland

gegenüber hatte bereits im September 1854 das Vorschieben russ. Truppeinnassen gegen die galizische Grenze zur Folge, wohin auch eine Division der noch in Petersburg be findlichen Garden sich in Marsch setzte. Es drohte mit Oesterreich znm Bruch zu kommen und Rußland sah sich somit genöthigt: Ein zweites eventuelles Kriegstheater zu besetzen nnd zwar längs der österreichischen Grenze von Krakau bis uach Podolien uud zu dem Dniester, beiläufig gesagt eine Strecke, von nahe an 15t> deutschen Meilen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.12.1917
Umfang: 8
- Ungarns, Jnbesondere unterstreichen die Blätter die be deutsamen Worte: „Wir wollen Herren blei ben im eigenen Hause.' Die Blätter sprechen die Ueberzeugung aus, daß die Thronrede nicht bloß im Jnlande herzlichen Wiederhall, sondern auch im neutralen Auslande und selbst bei vernünftig denkenden Feinden ernsteste Beachtung finden werde. Die wirtschaftliche Bedeutung eines Sonderfriedens für Rußland. Der Gedanke an die Möglichkeit eines baldigen Friedensschlusses mit Rußland hat in der Bevöl kerung

auch weltgehende Hoffnungen und Erwar tungen auf eine Verbesserung der Lebcnsverhältoisse hervorgebracht. Auch in dieser Richtung gibt man sich so mancher rosige» Hoffnung hin, die den Tat- fachen weit vorauseilt und denselben keineswegs entspricht. Namentlich wird in diesen Kreisen auf die geradezu unerschöpflichen Hilfsmittel der russi schen Volkswirtschaft hingewiesen, die uns Rußland in der Ernährungsfrage und teilweise auch bei der Versorgung der Industrie mit Robprodulten bald nach Friedensschluß

zukommen lassen wird. Es muß in dieser Beziehung sowohl vor allzu opti mistischen Einschätzungen gewarnt werden, wie auch andererseits vor einer Unterschätzung der wirtschaft lichen Folgen eines Friedensschlusses mit Rußland. Dieses ist räch Nordamerika gewiß jenes Staats gebiet unserer Gegner, das die. giößten und vor allem auf dem Gebiete der Lebensmittelversorgung liegenden Hilfsmittel sowohl sich selbst, als auch befreundeten Staaten zur Verfügung zu stellen in der Lage ist. Die Getreideausfuhr

bis in das südliche Sibirien ausbreitet, keiner Duugmittel bedarf, um hohe Weizenerträg nisse zu liefern, brachte es mit sich, daß auch in den Letztjahren im löslichen Nußland die Euite- erträgnisse zufriedenstellend waren. Das nördliche Rußland muß dagegen aus den Wolgagegenden und dem südlichen Sibirien, sowie der russischen Ukraina mit Gctreide versorgt werden. B^i der gänzlichen Zerfahrenheit des russischen Verkehrs wesens ist deshalb die Nahrungmittewot in Sankt Petersburg und Nordrußland

zu Werden. Aber auch die Türkei wird einen Teil der Lebens mittel für sich beanspruchen müssen. Die Versor gung derselben in Bnlgarien mit russischem Ge treide wird am leichtesten durchzuführen sein. Viel schwieliger stellt sich die Frage bei der Versorgung der Mittelmächte. Sowohl Rußland, als auch un serer Monarchie und Deutschland gebricht es der zeit an dem nötigen rollenden Material, um selbst bei Vorhandensein ausgiebiger Lcbensmittclreserven in Rußland dieselben rasch in Bewegmg zu bringen. Die verschiedene Spurweite

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 16.06.1917
Umfang: 8
, daß es von Venizelos an das Messer der ärgsten Feind- ausgeliefert wird. England und Ita lien benützen die Gelegenheit zu einem Raubzug; England bemächtigt sich wichtiger Inseln, Italien hat soeben einen feigen Ueberfall auf Janina unter nommen, dessen Eroberung zu den Ruhmestaten des König Konstantin gehört und so viel hellenisches Llut geflossen ist. Allein nach dem Ausbruche der Revolution in Rußland und nach der militärischen Schwächung, welche der Entente daraus entstanden ist, wurde sie gegen die kleinen

sei und daß Rußland als aktiver Posten für die Entente nicht mehr in Frage komme. Diese Möglichkeit dürfe die Alliierten nicht erschrecken. Die Hilfe Nord- uud Südamerikas biete hinreichenden Ersatz. Haneautaux mache dar auf aufmerksam, daß schlimmstenfalls Japan und China zum Einschreiten bereit seien, falls Rußland die Entente durch einen formellen Sonderfrieden gefährden wolle. Oberstleutnant Pris sagt im „Radical': Die Russen rühren sich noch immer nicht. Wir wollen so handeln

, als wenn wir auf ihre Hilfe nicht mehr zu rechnen hätten. Wir wollen unsere amerikani schen Freunde bitten, ihre Vorbereitung zu beschleu nigen, es wäre dringend nötig, daß die ersten ver fügbaren Truppen, ganz gleich, welches der Stand ihrer Ausbildung ist, ohne längeres Zögern nach Frankreich geschickt würden. Artur Meyer schreibt im „Gaulois': Die un» bestreitbaren Vorteile der Revolution würden wir sehr teuer bezahlen, wenn Rußland gerade in einer Stunde, wo sich alle Anstrengungen zum Entschei dungskampf rüsten

nach Stockholm ver weigert, mit dem Brache gedroht habe. Die Zustände m Rußland. In Moskau hat ein Kongreß zur Behandlung der Ernährungsfrage stattgefunden; dabei führte der Minister Schingarew u. a. aus, Rußland er lebe nicht nur eine Krise in der Versorgungsfrage, sondern eine solche des ganzen staatlichen Lebens. Das Land sei sozusagen daran, sich aufzulösen; an vielen Stellen sei das Durcheinander schon voll ständig. Die Kassen des Staates seien leer und die Bevölkerung weigere sich, Steuern zu zahlen

. Eine umfangreiche Zahlungseinstellung des Staates stehe deshalb bevor, da zur Zeit auch keine aus ländischen Vorschüsse aufzutreiben feien. Die Ausführungen Schiugarews werden durch verschiedene Meldungen ergänzt uud geben mit diesen zusammen ein deutliches Bild von den derzeitigen Zuständen in Rußland. So Wirdums Petersburg berichtet, daß dort 10.000 gntbewaffnete Anarchisten mit schwarzen Bannern in den letzten Tagen vier mal dnrch die Hauptstraßen gezogen seien. Ab gesehen von kleineren Schießereien

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
l fl. M kr. «M. Die.Tiroler Voll»- »ad Cchüye,Leitung erscheint wöchentlich dreimal. Prei» halbjährig l fl. 2l kr., »er Post belogen fl. «> kr. ^M. Ueber Amtliches. Friedensgedanken. Wien, dieNational-Zeitung über dievsterr.Tarifänderungen. Mittheilung der k. t. Konimission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmal?. Vo m Jnn, die Jnndampfschifffahrt. — Hamburg, der Mörder Timm. Pari«, Graf Orloff. Reise des Kaisers von Rußland nach Paris. AuS Heine's Testament. — Straßburg, Truppen aus der Krim. Fallen der Kornpreise

Krieg sei zur Geißel ge worden für diesen Frevel, und Gott habe gezeigt, daß er die Rechte der schwächeren Völker nicht der Will kür der Ueberinnthigen überlasse. Noch vor kurzem galten England und Rußland für Kolosse, die, über das Völkerrecht erhaben, ««beschränkte Gewalt besitze«. England sollte im Namen der Huma nität und Freiheit befugt fein, nach Belieben da und dort in Landesangelegenheiten sich zu mischen, moralische und Physische Revolutionen anzuzetteln und zu unter stützen

, ja selbst mit Waffengewalt die Kleinern nieder zuwerfen. Rußland wurde als eiue zu.^ün'o unüber windliche, wo nicht gar unangreifbare Macht dargestellt, und es ist noch kein ganzes Jahr abgelaufen, seit uns Blätter der höchsten Intelligenz in Berlin die Nutzlosig keit jedes Widerstrebens gegen die russischen Plane zu beweisen versuchten. Schon sollten wir Deutsche wenig stens in Rußland mit stummer Ehrfurcht jene Macht > verehren, von deren Gnade wir unser politisches Da sein kümmerlich fristen, bis es dem Czaren

gefällig sein werde, uns aus Rücksicht für die „Guten' seiner väter lichen Liebe einzuverleiben. Daß der Czar vorerst die Türkei beliebig zu einem neuen byzantinischen Reiche oder zu russischen Provinzen umgestalte, schien gewissen deutschen Staatsrechtslehrern und Diplomaten eine aus gemachte Sache; sie nahmen keinen Anstand, an die Stelle deS Völkerrechts oder derjenigen Ansprüche, welche andere, civilisirte Völker Europa's an die Türkei ebenso gut zu machen befugt sind, wie Rußland, ein .ins iiöro

- tlilsrium, eine sucvossio contra tadulas zu fttbstitllircn — gestützt anf russische Tradition, auf ein Testament Peter deS Großen, an dessen äußerer RechtSgiltigkeit bis dahin nicht gemangelt habe als die n,li«io Iil-rcli- Unis, d. h. die Antretung der Erbschaft. So die deutsch- russischen Hosjuristen, und mich im Publikum hat eS nicht an Solchen gefehlt, die in dem völkerrechtswidri gen Vorgehen Rußlands — „eine heilige Mission deS Kreuzes gegen den Halbmond' erblickten. Beide — England und Rußland

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1922
Umfang: 6
!.1 Sette 2 .Sft&fl tötet emtdfzeNovs.' Donmtrtofl. dm 20 . Lpril 1222 . 1 , % ! ;s . i 3 »! i •\ i i: i 1i Ostabteilung im Auswärtigen Amt. die treibend« Kraft dieser Russenpolitik, den Augenblick für gekommen erachtet haben, Deutschland mit Rußland zu verständigen, so haben sie dabei erwartet, daß ihnen das deutsche Volk Gefolgschaft leistet. So- weit man sich aus der Presse Deutschlands zur Stunde ein Ur teil bilden kann, ist dies tatsächlich der Fall. Es ist von Entente seite behauptet

worden, daß der Vertrag mit Rußland gegen eine Reihe von Bestimmungen des Versailler Friedens- und gegen die Beschlüsse von Cannes verstoße. Beides ist nicht richtig. Was zunächst die Beschlüsse von Cannes anbelangt, so hat Deutschland durch Annahme der Einladung sich allerdings verpflichtet, die Tagesordnung einzuhalten. Man vergißt aber auf der Ententeseite, daß die deutsch-russischen Verhandlungen bereits vor vierzehn Tagen in Berlin begonnen haben, als Tschitscherin und Rakowski

auf der Durchreise in der Reichs- Hauptstadt weilten. Sie sind nicht auf der Konferenz, sondern neben ihr zum Abschluß gelangt. Man kann auch nicht sagen, daß sie gegen das Londoner Memorandum verstoßen, das von den Engländern den Russen überreicht worden ist. Der deutsche Vertrag bezieht sich nur auf die Vergangenheit, unter die er einen Strich macht, während das Memorandum di« künftigen Beziehungen zu Rußland regeln will. Dem aber hat Deutsch land in keiner Weise vorgegriffen. Es ist sogar ausdrücklich gesagt

worden, daß Deutschland dieselben Schadenersatzan sprüche gegen gewaltsame Sozialisierungen in Rußland zu stehen, die es anderen Staaten bewilligt. Und nun zu Artikel 116 des Versailler Friedensvertrages. Dieser lautet: Deutschland erkennt die dauernde und unabän derliche Unabhängigkeit aller Gebiete an, die am 1. August 1014 zum früheren russischen Reiche gehörten und verpflichtet sich, dieselbe zu achten. Deutschland erkennt endgültig die Auf hebung der Vertrüge van Brest-Lttowsk, sowie

aller sonstigen Verträge oder Abmachungen an. die es seit der maximalisti- schen Revolution vom November 1917 mit Regierungen oder politischen Gruppen, die sich auf dem Gebiet des früheren rus sischen Reiches gebildet hatten, abgeschlossen hat. Die alliierten und assoziierten Mächte behalten Rußland ausdrücklich das Recht vor. von Deutschland alle Entschädigungen und Wieder- gntmachungen zu verlangen, die auf den Grundsäßen des gegenwärtigen Vertrages beruhen. In diesem Artikel sind für Rußland

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.03.1917
Umfang: 6
v»it» s, «r. « Tek«»^ Monis«. SV. «Mr» 1817 dem Bekenntnis verleitet, daß in Rußland noch nicht alle Gefahr vorüber sei. Was für die Mittelmächte zu Wasser der U-Bvotkrieg ver heißungsvoll begann, setzt zu Lande die Aus lösung der russischen Widerstandskraft erfolg reich fort. Der Sieg der Revolution in Ruß land ist in diesem Sinne die größte Niederlage, welche die Engländer bisher in dem zu Ende gehenden Kriege erlitten. der die sirmländische Grenze ge-j schlich des Zaren beweisen, mtt

Deutschland haben ihn nötigenfalls zu ver- . unter folgenden Bedingungen Frieden zu die Flucht über lingt. „Sie haften!' Wer wollte nicht an einen Fluchtversuch des Selbstherrschers glauben, der vor wenigen Wochen Macht über Leben und Tod von Mil lionen besaß, der nicht nur Kaiser, sondern auch schließen: Rückgabe Lochringens an Frank reich. Errichtung eines autonomen Polens, Uebergang des österreichischen Galiziens an Rußland, eine von Oesterreich allen Slawen Zugesicherte Autonomie. Aus Grund dieser Tat

21 Russen in unserer Hand. In mehreren Abschnitten nahm die Feuer- tötigkttt zeitweilig zu. » » « Aus dem russischen Generalstabsbericht. Der russische Generalstab meldet im Bericht vom 22. März: Nach den Aussagen eines ge fangenen Offiziers hoffen die Deutschen, daß die Ereignisse in Rußland ein Nachlassen der militärischen Tätigkeit der russischen Armee zur Folge haben werden. Anerkennung der neuen russischen Regierung. Die Petersburger Telegrapen-Agentur ver lautbart: Die Botschafter Englands, Frank

um jeden Preis sein. Dazu habe Rußland jetzt weniger Veranlassung als je. Es soll ein Friede sein, der es Rußland längeres Verbleiben in ihren Aemtern Schmie- j möglich macht, ehrenvoll vor den übrigen Völ- rigkeiten bereiten wollen. Großfürst Kyrilli kern der Erde zu bestehen. Die Menschhell habe gab das Vorbild dazu, indem er das Kom-, genug geblutet. Die neue Regierung würde sich mando der Marinegarde niedergelegt hat. Die Generalinspektoren der Artillerie, der Kaval lerie und des Flugdienstes

werden zweifellos seinem Beispiele folgen. Gefangennahme des Großfürsten Nikolaus. Der ..Pester Lloyd' mewet aus Stockholm: Großfürst Nikolai Nikolajewitsch wird unter Bewachung nach Petersburg ge bracht. Regierungen und baten um die Festsetzung des Tages, an dem sie die Mitteilung der An crkennung feierlich wiederholen könnten. Der Zar auf der Flucht? Wo man in Rußland hinblickt, Fragezeichen — Chaos? Aus Stockholm wird nun ge meldet, daß Zar Nikolaus am Donners tag abends seinen Häschern entflohen sei

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 20.08.1919
Umfang: 16
Preissteigerung und manche andere Umstände warfen alles wieder über den Hau fen. Heute wird in England gestreikt, wie in deinem Lande der Welt. Die ganze dortige Arbeiterbewegung hat zweifellos, wenn nicht viel, so doch etwas bolfchewikischen Einschlag. Daß von Rußland aus nach Möglichkeit Agi tatoren und. Gelder nach England kommen, bezeugen die zahlreichen Ausweisungen rus sischer Bolschewiki und die Beschlagnahme dorthin gesandter Agitationsgelder, wie eng lische Zeitungen oft genug zu berichten wissen

. Nach dieser Zwischenbemerkung kehren wir wieder nach Rußland, zurück. Die russischen Zustände dürften^ denen, wie sie in Deutsch land zur Zeit des dreißigjährigen Krieges W18 bis 1648) herrschten, wie ein Ei dem andern gleichen. Von Frankreich bestochene deutsche Heerführer und Fürsten, schwedische Truppen. > kaiserliche Heere, ^ verschiedene Söldnerschaten durchzogen dazumal das arme Land kreuz und quer, verwüsteten es, plün derten Stadt und Land aus, peinigten das Volk bis auss Blut, zerstörten ungezählte «tädte

und Friede herzustellen, und das war Wien, der Sitz des Kaisertums. In Rußland lst aber der Sitz der Regierung zugleich der Funkt, von dem aus Jammer und Elend über das Danze Land gekommen ist und teilweise ^och kommt. Ueber die Bolschewikiherrschäst lm Innern und namentlich über die wirtschaft- I'.chen Folgen derselben und deren Grausam- nett haben wir schon im Frühling ausführliche -berichte aus Grund von Berichten von Augen-- zeugen gebracht, außerdem haben wir ein na- wrgetreues Ebenbild in nächster

Nähe, in Un garn, gesehen. Wir wollen daher davon ab- jehen und nur das eine erwähnen, daß die Zustände derart himmelschreiend sind, daß sich Erzbischos Silvester, das Oberhaupt der schis- ^atisch-orthodoxen Kirche in Rußland, die doch dem Papste spinnefeind ist, keinen ande ren Nat mehr wußte, als sich an den Papst um Schutz und Hilfe zu wenden. Das Schreiben des Erzbischofs Silvester ist eine furchtbare Anklage der Bolschewiken. „Nachdem sie sich im > ahre 1917', so lesen wir, „die oberste Macht

wir, auf Sie zäh- len zu können, auf Ihr Mitleid als Vertreter der christlichen Kirche.' Das sind herzzerrei ßende Klagen, die wir aus dem Munde dieses Mannes Hören. Was für Ungarn der Jude und . Bluthund Szamuely, das ist sür Rußland der Genosse und Jude Trotzky. zu Deutsch Braun- stein. Ueber die Unmenschlichkeit und gerade zu widernatürliche Grausamkeit, mit der die russischen Iuden-Bolschewiki gegen ihre ar men Opfer vorgehen, nur ein Beispiel, wie es englische Blätter aus Charkow berichten

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 30.05.1917
Umfang: 16
werden soll. Es wird auch die Erwartung ausgesprochen, daß die Sozialisten der Rußland befreundeten Lander ihre Regierung dazu zwinge,» werden, auf diesen Gedanken einzugehen. Es ist das immerhin eise Vtttere Pille für die Bundesgenosse«, fir Frankreich, Italien und England, die es ja gerade auf Landerwerb abgesehen haben. Zu gleich ist es ein interessanter Prüfstein für die Sozialisten der feindlichen Länder selbst und auch für die in unseren Landen. Letztere können dann sehen, wie sich ihre Spießgesellen in den feind lichen

men, sicher aber nicht die radikalen Elemente im Volke und Heere. Uebrigens liegt am Verhalten der Regierung nicht alles, sie kann durch ihr Ver halten die Sache rascher zum Ende bringen, aber das Land in einen Anstand der Ordnung setzen, das kann sie nicht mehr, ebensowenig wie sie im stande sein wird, das Heer wieder in einen schlag fertigen Zustand zu versetzen. Dazu braucht es etwas, was Rußland heute «icht mehr hat, und daS ist eben eine Regierung. Man darf nämlich nicht vergessen

, daß die gegenwärtige Re gierung keine Regierung ist, ja nicht einmal den Anspruch macht, eine solche zu sein; sie nennt sich ja selbst nur provisorisch, das ist einstweilig; die eigentliche Regierung soll das Volk dann selbst bestimmen und wählen. Ein Riesenreich wie Rußland mit einer provisorischen Regierung ist der Unordnung rettungslos verfallen. Verläß lichen Nachrichten Zufolge soll es auch kunterbunt hergehen und zwar sowohl an der Front als auch im Hinterlande. Man darf 'nicht glauben, daß es im Lande

auch ihre eigene Regierung. Bis znm IL. Mai waren den einzelnen russischen Stellen und Ministerien Forderungen von nicht weniger als ' 18 Souderrepublike« (Staaten) im europäischen und asiatischen Rußland zuge gangen. Selbst einzelne Städte Haben sich be reits selbst zur Republik erklärt. Kronstadt wei gert sich noch immer, sich von Petersburg aus re gieren zu lassen; Echlüsselburg bei Petersburg benimmt sich ebenfalls als Republik, hält Regie rungskommissäre gefangen und hat jetzt sogar einen eigenen

wird naturgemäß das Regieren in Rußland nicht einfacher. In der letzten Zeit meh ren sich in Rußland noch dazu die Stimmen^ die den Eintritt des Arbeiter- und Soldatenrates in die Negierung verwerfen. Es wird behauptet, daß die Teilnahme der Sozialdemokraten an der Regierung einen Verrat bedeute. Dazu gesellen sich dann die womöglich noch verworreneren Zu stände auf dem Lande unter den Bauern. In einem Großteil von Rußland hat der Bauer keiaen eigenen Grundbesitz. Entweder der Grund ist Eigentum eines Groß

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1886
Umfang: 8
erbeten, Manuscripte nicht zurückgestellt. — JnsertionS-Sebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei« und S kr. für dreimalige Tinrücknng. Bei größer» Infektionen entsprechender Rabatt. — Zur Beantwortung event. Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. K 58. Bozen, Mittwoch, 21. Juli 1886. XXV. Jahrg. Zur Lage. Es ist aller Grund vorhanden, um wegen des euro päischen Friedens besorgt zu sein. So viel steht fest, daß mit Rußland kein dauernder Frieden

zu schließen, so lange eS nicht Im Besitze Konstantinopels ist oder in anderer Weise eine beherrschende Stellung am Mittel meer gewonnen hat. Rußland traut weder Deutsch land noch Oesterreichund umgekehrt ist es nicht anders. Die Interessen Rußlands undOesterreichs kreuzen sich in Orient; sehr abträglich wäre es für Oesterreich, wenn Bismarck, der nächstens mit dem russischen Minister von Giers zusammenkommt, sich etwa auf Kosten Oesterreichs mit Rußland verständigen wollte. Es ist natürlich, daß Bismärcks

Politik darauf gerichtet ist, mit Rußland, so lange eS geht, in einem ertraglichen Verhältnisse zu leben ; leider hört man aber auch, daß Bismarck heute nicht mehr sehr geneigt sei, die Sache des Fürsten von Bulgarien zn be günstigen oder gar zu vertreten. Der Fürst von Bulgarien ist nämlich Rußland im Wege; er ist der Stein des Anstoßes für Rußlands Orientpolitik, daher ihm Rußland tödtlicher Haß ge schworen hat. Kaum ist es dem Fürsten Alexander von Bulgarien gelungen, das eine Netz zu zerreißen

, und was dann geschieht, ist auch nicht schwer zu errathen. Wer aber nach einem Anlaß zum Streite sucht, wird ihn leicht finden, .und so hat neuerdings die Thronrede des Fürsten Alexander Rußland Grund zu Beschwerden gegeben. In dieser soll das ostrumelische Statut verletzt worden sein, und der russische Geschäftsträger verlangte deßhalb von der Pforte, daß dieselbe dem Fürsten gegenüber ihr Recht wahren und protestiren solle. Die türkische Regierung konnte aber offenbar in der bulgarischen Thronrede

Einfluß gewühlt habe. Rußland sei darüber höchst unzufrieden und er- luche die Pforte, darnach zu sehen, daß die international 'gestellten Rechtsgrundlagen in dem Vasallenstaat ge achtet würden. Um dieser Mittheilung, die übrigens mündlich war, noch mehr Nachdruck zu geben, überreichte die russische Botschaft eine Note, in welcher ^ Pforte aufgefordert wurde, jene 200.000 Pfd. Ent- lHädigungsgelder, welche sie einem frühere« Abkommen kach an russische Unterthanen zu zahlen hat, nunmehr .«n?6al

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 16.02.1854
Umfang: 8
hat. In der Unterredung, die ich vorgestern mit Seiner Ercellenz hatte, sprach ich Folgendes: ..Ich bitte Sie, die irrige Ansicht auö Ihrem Geiste zu banne«, als ob unsere Regierung nur im Ge ringsten die Absicht hätte, Rußland zn demüthiZen. Von einem solchen Wunsche besteht nicht die leiseste Spur. Glauben Sie auch nichts da^ das Interesse Englands das Interesse Rußlands nur im Geringsteu beeinträchtigen könne. Im Gegentheil, die brittische Regierung behauptet, daß gerade , sie Ursache hat über Rußland Klage

, daß das erstere vollkommen vernichtet worden wäre, wenn die Sendnng Mentschikosss einen günstigen Erfolg gehabt hatte, und das zweite in große Gefahr durch die Be setzung der Donanfürstenthümer, welche außerdem eine Antecedenz und ein Beispiel bildet, gegen welches alle Großmächte protestiren müssen, gerathen sei. — Die brittische Regierung habe demgemäß Pflichten zu erfüllen, Pflichten, die sie nicht freiwillig übernommen habe, sondern welche derselben von Rußland aufge drungen worden seien, und deren

Trnppen zum An griff von Suchum-Kalü an Bord hatte. Die Schiffs ladung bestand aus Proviant für Batum, und die Schiffe wurden vernichtet in einem türkischen Hafen, also auf türkischem Gebiete, welches England zu schützen verpflichtet ist.' Ehe ich noch diese Phrase beendigte, unterbrach mich Graf Nesselrode, und versicherte mich auf das eifrigste, daß die Annahme, als ob Rußland einen Affront England nnd Frankreich anthnn wolle, nicht den mindesten Grund habe, und daß das Geschehene

nur eine unvermeidliche Folge der Stellung sei, welche die beiden Mächte eingenommen haben, nnd die Rußland angewiesen wordeil sei. »Die Türkei erklärt »ins den Krieg', sagte der Graf, »sie eröffnet den Feldzug noch vor der von ihr selbst angesetzten Zeit, sie überfällt nnfer Land, sie bemächtigt sich einer kleinen Beste, die sie noch bis jetzt in den Händen behält, und Sie tadeln uus, daß wir Feindseligkeiten mit Feindseligkeiten erwidern. — Aber ich bitte Sie, es i« Eri'ttnernng zn behalten, daß wir km Kriege

» wir von etwas Anderem zn sprechen. Graf Nesselrode beklagte sich über das Verfahren der Mächte gegenüber von Rußland; eS wäre dieses beispiellos. Man berathe sich mit dem Sultan über die Bedingungen, unter welchen er den Frieden ma chen wolle, und nachdem man diese Bedingungen, natürlich im Interesse der Türkei, beschlossen u. fest gestellt habe, verlange man, daß Rußland dasjenige unterzeichnen solle, was man für dasselbe von vorne herein vorbereitet hatte. UebrigenS wäre die Forde rung, Rußland möge einen Bevollmächtigten

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 09.04.1913
Umfang: 8
für da, gejamte Serbeutum und da, gesamte Kroateutum (!!) heroorgeheu und e» ist Mouteuegro schon historisch verpflichtet, die» zu tun. Tapfere Brüder, feid uu» grgrüßt und seid- ruhig, denn e» gibt keine Macht auf der Erde, welche Montenegro zwingen kann, seinen Kopf zu beugen.' Die Herren wissen offenbar, daß Rußland hinter ihnen fleht. Der russlsche Minister des Aeußern Sasouow hat am Freitag zu den Obmännern der Parteien der Duma gesagt, daß die russischen Be ziehungen zu Orsterrelch-Üugara korrekt

» nicht zwingen werde, ihrer Hetmat, ihrer Stamme» zugehärigkett uud ihrem Blute zu entsagen «ud sic Von der Demonstration zur Blockade. »... Die Flotirndemousttallou der G.rßn.ächt« in den Gewässern an der moutenegklnischeu Küste hat weder bei den Montenegrinern noch bet den Serben Ein druck gemacht. Die Beschießung von Skutart wurde sortgesetzi im Bewußtsein, daß Rußland aus Seite der Montenegriner uud Serben steht. Tatsächlich weiß alle Welt, daß Rußland gegen die Mächte, für die beiden Bolkaustaoten

und gegen da» fceie Albanien ist. Di» Doppelspiel, dar Rußland während der ganzen Berhaudlungeu trieb, war Parteinahme gegen Albanien, um die andern Mächte an der An»- fugtatrg~i 9 (gra9c|t$ia|fc ju de» Serben und Montenegrinern aber Zeit zu verschaffen, sich tu Albanien elnznvisten. Sollte jemand noch im Zweifel gewesen sein, dem wurde da» Auge gr öffnet durch dir Meldung, daß lm Augenblicke der Flotteudrmoustratiou .russische Schiffe im aldauischeu Hasen von Sau Giovanni di Medua da» russische Lirbrsgeschenk

von 7 Geschützen, 11 Millionen Patronen und 40.000 Militärmäutelu au« Land setzten für die Montenegriner. Die Aus rede, es handle sich nicht um eine Sendung de» Kriegsministeriumr, sondern der russischen Wohl- lätigkritrgtlrllschast, wird nur ein Lächeln erregen. Wenn Rußland die Neutralität in solcher Weise zugunsten der Montenegriner uud Serben bricht, sollleu die anderen Mächte denn doch auch ent schiedener sür Albanien und da» belagerte Skutart rintreteu. Diesen Hohn sollten sich die Mächte von Rußland

, der östrn.'uugartsche Kommandant sol dte Ausdehnung der Blockade auf die albanische Küste in Vorschlag gebracht haben, ein Beschluß wurde nicht gefaßt, well erst die Weisungen der .einzelnen Regierungen eingeholt werden mußten Natürlich geht aller so schleppend, wie wenn r» not wendig wäre, zuzuwarteu, bi» Skutart grsallen, oder bl» Rußland den Belagerern neue» Krieg,materia gestellt hat. Die Montenegriner uud Serben wären ja dt« reinsten Narren, wenn sie unter solchen Um stände

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 24.07.1888
Umfang: 10
ruisijÄen land mit Bezug auf die von l>em Besuche Kaise^- Blätter Kaiser Wilhelm II. widmen, sind äußerst versöhnlich und friedlich gehalten und nur für Oesterreich-Ungarn fällt ab uno zu ein feindseliges Wort ab. Die Journale geben zunächst lediglich ihrer Festesstimmung und der Zuversicht Ausdruck, daß diese Mo> narchcn-Zusammenkunft die Hoffnungen aus Er haltung oes Friedens stärken und mehren werde. Sie betonen die hundertjährige Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland und weisen darauf

hin, daß zwischen diesen zwei mächtigen Nachbarreiche» keine ernsten Ursachen zu Feind seligkeiten vorhanden seien. Wir wählen unter den Artikeln jenen der „Nowosti' als den be merkenswerthesten aus. Das Blatt schreibt: Die Besorgniß, welche so lange die europäischen Völker bedrückt, finde ihr zeitweiliges Ende durch ein Friedenssest, welches ein neues Unter pfand der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bietet. Der Haupt urheber dieses Festes deS Friedens und der Be ruhigung fei der neue

deutsche Kaiser, welcher jetzt einen klaren Beweis liefere, daß ihm krie gerische Absichten ferne lägen. Rußland habe ttets, seit mehr als einem Jahrhunderte, der Entwicklung Preußens und Deutschlands gegen über sich wohlwollend verhalten. DaS deutsche Volk habe also keinen Grund, mit Rußland m Zwist zu leben. Wenn die beiderseitigen Fehler, welche die Erkaltung zwischen Rußland und Deutschland hervorgerufen und zu einem Kriege führen konnten, den Frieden zwischen den zwei Nachbarn trotzdem

nicht erschüttert hätten, so sei dies ein Beweis, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland aus der entsprechenden Gleichartigkeit Politiker und wirthschastlicher Interessen basiren, welche nur de» Frieden und die Eintracht fördern müßten. Man solle nur keine künstliche Ver schiedenheit zwischen diesen Interessen eintreten lassen und d'.e wirthschastlichen Kämpfe zwischen Rußland und Deutschland würden aushören. Rußland habe viel zu viel Arbeit im Innern des Reiches

, als daß eS leichtsinnig emen so furchtbaren Krieg beginnen sollte, wie jener mit Deutschland wäre. Rußland wolle nur — und in dieser Beziehung seien keine Zugeständnisse möglich — daß ihm die bescheidenen Früchte seiner hundertjährigen Bemühungen im Orient nicht geraubt werde. Neue Lorbeeren brauche cs keine, aber an den Resultaten so vieler Opfer vieler Generationen müsse es festhalten. Anders lautet, wie schon erwähnt, die Sprache, welche mehrere Journale gegen Oesterreich- Ungarn führen. Die „Nowosti' erblicken

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 26
Datum: 20.10.1915
Umfang: 26
Vom Krieg. Wer em gu^s Gedächtnis hat, das ihn auch ln dieser ereignisreichen Zeit, wo die Geschehnisse sich wie die Wasser eines WWbaches überstürzen, Nicht gänzlichim Stiche läßt, wird sich erinnern, daß man mtt Beginn des Krieges nicht selten le sen Dnnte, Rußland werde den Krieg nicht lange aushalten, denn ein? innere große Revolution sei ganz sicher zu erwarten. Man verwies nicht un gern auf das Jahr 1L04, auf die Zeit des rus sisch-japanischen Krieges. Damals erhob die Ne» voluttön'in

begann, die erwartete Revolution kam aber nicht. Wir finden das begreiflich. Zu einer Revolution gehört immer jemand, der sie macht. Wer hatte sie in Rußland machen sollen? Die dem Neichenur zwangÄveise Hillgegliederten fremden Völker, wie Polen, Ukrainer usddergleichen? Dafür lvar gesorgt. Man hatte so knge und so oft probeweise mobilisiert^ daß diese Völker und Soldaten vom Kriege vollständig überrascht wurden. Die unverläßlichen Elemente und Regimenter hatte man geschickt verteilt

und so einer Gefahr vorgebeugt. Was von dieser Seite geschah, war einzig, daß sich viele bei nächster Gelegenheit ergcchen. N>cht übersehen darf man dabei, daß oin Teil dieser Völker schließlich die Nussenherrschaft, mag sie auch noch so schlecht sein, gewohnt war und sich daher ms Unvermeidliche Wckte. Dazu saß ihnen immer noch der schreck über das schreckliche Ende früljevcr Auf stände, die Rußland mit furchtbarer Grausamkeit Unterdrückt hatte, in den Gliedern. Andere wie der fanden die Lage erträglich

und stellten ^ b voll und ganz auf die russische Seite. Der Großteil rechnete und rechnet heute noch mit dem Sieg und der Wiederkehr der Russen und vermeidet daher alles, wodurch er sich den Zorn derselben Zuziehen würde. Es ist damit nicht geleugnet, daß die ge- nannten Volker zu einem Gutteil die Befreiung nicht begrüßen, noch weniger, daß sich Tausende junger Leute verborgen hielten oder aus dem Lande flohen, um in die polnische und ukrainische Letzion einzutreten und gegen Rußland zu kämp

- ' t^n. Die Juden ^ellten sich 'nsgeheim fast durch wegs auf unsere Seite. Aber genHe dieser Um stand hielt viele Polen ob, für uns etwas zu wa gen, denn mit Juden sink diese Lände-r mehr als reich gesegnet. Rußland duBet im eigenKich rus sischen Gebiete fast keine Juden, gestattete ihnen auf dem Lande nicht den Erwerb von Grund und Boden, sondern schiebt sie nach Möglichkeit nach Poli?n, in die Ukraine und dergleichen. Gegen Deutschland hatten auch die Polen eine große Abneigung, da Preußen seit 1900

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 03.07.1918
Umfang: 8
e«Ut« Die Segenrevolution in Rußland. ' Das uralte Gesetz der Weltgeschichte, daß jede Revolution, jede gewaltsame Umwerfung der bestehen den Staatsordnung mit Naturnotwendigkeit eine Reaktion hervorbringt, bestätigt sich gegenwärtig iu Rußland. Bereits die Tatsache der diktatorischen Herrschaft der maximalistischen Arbeiterräte, an deren Spitze notorische Freibeuter und Tyrannen stehen, ist eine Reaktion gegen die zügellose Freiheit, die nach dem Sturze des Zarentums in Rußland eingerissen

aus dem Hause Rurik gleich einem Iwan dem Schrecklichen Mit Eisen und Blut zu herrschen suchen. Er ver mag aber jene Tatsachen nicht aus der Welt zu schaffen, die die sozialdemokratische Revolution in Rußland selbst geschaffen hat. Die sündhafte und zerstörende Begierde nach dem Gute der Neben menschen, die zuletzt tn allgl meiner Verarmung aller jener Menschen geendet hat, die das Paradies auf Erden im künftigen Znkuuftsstaate zu begrün den suchten. Aus dem Rausche der Revolution ist eine furchtbare

Ernüchterung entstanden. Als Zar Nikolaus II. durch treubrüchige Offiziere und rän- kefichtige Parlamentarier mit Hilfe des erregten Pöbels von St. Petersburg gestürzt'wurde, befand sich Rußland zwar in dem gewaltigen Weltkriege, in welchem es furchtbare Opfer zu bringen hatte. Damals war aber von einer Lebensmiltelnot tn dem Maße wie gegenwärtig weder in St. Peters» bnrg noch in Moskau etwas zu verspüren. Das jetzige Volk von St. Petersburg und Moskau be findet fich aber in einer weit schlimmeren Lage

iu einer Despotie einzelner Gewaltmenschen ansmma- len imstande gewesen wäre. Unter diesen Umstän den ist es gar nicht erstaunlich, daß mitten in St. Petersburg Kundgebungen der verhungernden Menge für die Wiederherstellung des Zarismus erfolgen konnten und daß diese nur mittels der Revolver schüsse der Roten Gardisten unterdrückt werden können. Die Sozialdemokratie hat in Rußland zuerst die Begierde der Kleinbauern und Landarbeiter auf den Großgrundbesitz des Zaren> der Kirche und des Adels gelenkt. Später

, daß man alle übrigen Gebote Gottes, namentlich das siebente und das neunte, das uns die Achtung vor dem Be fitze des Nebenmenschen lehrt, mit Füßen tritt. Die Revolution hat noch überall in der Welt nicht verbessernd, sondern nur verwildernd gewirkt. Je kulturloser aber ein Volk ist, desto mehr schwinden auch die geringen Ansätze von Kultur und Zivili sation infolge der Revolution. Je ärger aber das Toben der Revolution in Rußland ist, je abscheulicher und widerwärtiger deren Einzelszeuen, in denen sich Dummheit

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 18.11.1925
Umfang: 8
/17 während des Krieges gemacht wurden, kann die Bevölkerung Damaskus' auf eine Million geschätzt werden. Was Damaskus so inter- Die politische Entwicklung der letzten Monate, insbesondere das VertraMverk von Locarno, haben die Schlagworte von der westlichen oder östlichen Orientierung derdeutschen Politik wieder in den Mittelpunkt politischer Erörterungen gerückt. Es ist heute eine nirgends mehr bestrittene Tat sache, daß es unmöglich angeht, Rußland als gleich sam weißen Fleck auf der europäischen Landkarte

zu übersehen. Ohne Rußland kann Europa nicht zu Ruhe und wirtschaftlichem Gedeihen kommen. Denn Europa lebt von dem Gleichgewicht seiner Kräfte und es ist nicht zu sehen, daß die Mächti gen des Westens sich je dieser Macht freiwillig zu entäußern oder auch nur auf ihre rücksichtslose Ausnützung zu verzichten bereit sein werden. Nur ein mittel-osteuropäischer Block, so urteilen viele, kann der politischen und kulturellen Erdrückung Eu ropas vom Westen her Einhalt gebieten, aus ach tunggebender Kraft heraus

Mann verlangt. tz bei Rußland? deutsch-russischen Politik nicht entfernt die ihm zu kommende Beachtung gefunden. Die Geschichte dürfte jedoch den damals sozialistischen Reichsregie rungen Deutschlands einst den Vorwurf nicht erspa ren, daß sie, aus rein parteimäßigen Gründen diese Gelegenheit, das Netz von Versailles wenigstens an einer Stelle durchstoßen zu helfen, nicht nur nicht ungenützt vorbeigehen ließen, sondern allzu willig an dem Sabotagewerk Frankreichs sich beteiligten. Es ist wichtig

für die künftige Entwicklung Eu ropas, daß Fürst Awaloff gegen Frankreich in er ster Linie offen und vor aller Welt die Anklage er hebt, Rußland verraten zu haben in den Zeiten sei ner höchsten Not. England und Frankreich seien die Totengräber Rußlands, sie seien es bewußt gewe sen von dein Augenblick an, als es ihren Zielen nicht mehr dienlich war. Es ist ungemein bezeichnend, daß die Seele der ersten sozialrevolutionären Re volution März 1917, der englische Botschafter in Petersburg, Buchanan

, war. Und nicht minder bezeichnend, daß die russische Sozialdemokratie (So zialrevolutionäre) den Kampf gegen Deutschland in einem Augenblick noch einmal aufflammen ließ (Brufsilotv-Offeniswe), als in den Kreisen des maß gebenden russischen Garöeoffizierkorps die Verstän digung mit Deutschland bereits als Rußlands ein zige Rettung erkannt war. .Rußland fiel dem Bol schewismus in die Arme und fiel auseinander. „Was die westlichen Verbündeten betrifft,' schreibt Awaloff, „so habe ich ihre habgierige, egoistische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 20
Datum: 15.10.1921
Umfang: 20
Samstag — Sonntag, 13. u. 1k. Ottober 1921. .Der Tirvler' Seite 15 Versöhnung der Serben mit den Kroaten und Slowenen «ommen. Denn hinter all diesen politischen Machen- schasten steckt die Orthodoxie, die als Ersatz für das vor- läusig verlorene Rußland ein Großserbien schassen will, ebenso wie sie in Griechenland jetzt die Sehnsucht nach d-r 5-gia Sofia nährt und die „Meale idea' von neuem wickl- Der serbische Bauer, der im Krieg soviel erduldet hat. ist jedoch heute für solche politische

Pläne weniger empfänglich als seine machtlüsterne Intelligenz. Wird diese also ausgeschaltet (wenn es nicht auf friedlichem Wege möglich sein wird, wird sie ebenso wie in Ruß land durch den Bolschewismus weggefegt werden), so ist die Bahn zu einer Gesundung der Bciltanverlzältmsse endlich frei und eine Föderation von Bauernrepubliken mit Einschluß Bulgariens, wie sie Radic erstrebt, mög lich. Dann erst wird Europa aufatmen können. M Fing ws hulmrvde Rußland. Während die Hilfsaktion für Rußland

durch die Lowjetregierung selbst rn Frage gestellt wird und die Sache der Menschlichkeit hinter der Politik zu rückzutreten droht, steigt das Elend in Rußland von Tag zu Tag. Erschütternde Bilder von diesen grausigen Zustünden entwirft der Flugberichter statter der „Daily News', Major W. T. Blake, der nach einer gefährlichen und aufregenden Flugreise die Gebiete an der russisch-polnischen Grenze be sucht hat, wo sich die Ströme der nach Westen flu tenden hungernden Bauernmassen anstauen, und der nach rascher Rückkehr

im Flugzeug nun seine authentischen Erfahrungen wiedergibt. „Meine Reise nach Rußland und Polen', schreibt er, „hat mir unauslöschbare Eindrücke von dem Grauen die ser hungernden Millionen vermittelt. Hunderte von tragischen Bildern zucken durch mein Hirn, eine unendliche Zahl von Gefühlen des Schauders, des Mitleids, der Verzweiflung haben mich beim Anblick dieses gigantischen Schreckgespenstes durch wühlt. Das meiste von dem, was ich sah, ist zu grausig, als daß ich es schildern

könnte. Ich will nur einige charakteristische Einzelheiten mitteilen, die eine schwache Ahnung von der ungeheuren Tra gödie geben, in die Rußland gestürzt ist. Die Flüchtlinge fluten in einem mächtigen Strom von Lsten nach Westen,' es ist ein herzzerschneidendes Wogen einer sterbenden Menschheit, die vor den CeHeln des Hungers und des Todes flieht und ws dem Wege zusammenbricht, um sich niemals wiedsr zu erheben. Sie alle suchen ihre Rettung im Zug nach dem Westen, aber es ist nur eine schwache Hoffnung, denn der Hunger folgt

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1917
Umfang: 8
- nnd dem Tahinos-See die vorgeschobene Stellung, die sie bisher besetzt hatten, aufgegeben und sich auf ihre Brückenkopfstellung auf dem linken Ufer des Flusses zurückgezogen. Unsere Truppen besetzten Ormanli, Dolaptschiflik, Barakt, Dschumaja, Kumli- Köpri, Prosenik, Topolovo. Kalendra, Jenmahle, Beglikmahle, Salmahle und Kakaraska, Eine Erklärung der..Norddeutschen Allgemeinen Zeitung'. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' ver öffentlicht in Besprechung der Note Wilsons an Rußland einen längeren

Artikel der in folgender, jedenfalls mit Wissen und Einwilligung der deutschen Regierung abgegebenen Erklärung des höchstosfi- ziösen Blattes gipfelt: Das neue Rußland hat wiederholt erklärt, daß Kriegsziele, wie diese find, nicht die seinigen sind; Rußland hat vielmehr für seine Wünsche die Formel des Friedens ohne Annexionen und Kriegs- kontribntionen geprägt. Diefe Formel bildet keinerlei Hintergrund für einen Frieden zwiscdkn Rußland und den verbündeten Mächten, die von Rußland, nie Annexionen

oder Kontributionen gefordert haben. Die Mittelmächte und ihre Verbündeten wollen viel mehr in freier gegenseitiger Verständigung mit Ruß land durch einen Ausgleich einen Zustand schaffen, der ihnen fortan ein friedliches, freundnachbarliches Nebeneinander auf alle Dauer gewährleistet. Die beiden Kaiserreiche haben gewiß nicht nötig, um den Frieden mit Rußland zu werben, aber eine vorausschauende Politik muß bei der Verantwortung, welche die Staatsmänner vor der Zukunft haben, eine Lage schaffen, die künftiges

Wohlwollen erleichtert. Rußland hat, da es keine Eroberungen machen will, jeden Kriegsgrund ver loren. Einen Verteidigungskrieg braucht es nicht zu führen, da die beiden Kaiserreiche ihm zurück geben wollen, was sie besetzt haben. Das ist die Bedeutung der Friedensformel und ohne starken moralischen Einfluß auf die weiteren Volkskreise Ln Rußland wird sie nicht bleiben. Italienische Meuterei. DieKölnifcheZeitung berichtet: In den Kämpfen auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hat die Brigade „Safari

Armee an den russischen Soldatenrat herbeizuführen. * Der „Mornigrpost' zufolge macht die Lenin- Partei in Flugschriften den Exzaren für den Krieg verartwortlich und fordert deswegen die Einlei tung von Sonderfriedensverhandlun- ge n. — Im ganzen Lande ist eine außerordentliche Bewegung im Zuge welche die Aufteilung der Güter fordert. Die Hälfte des Ackerboden sin Ruß land ist nicht bebaut. * Nach den letzten Nachrichten aus Rußland verwirft der Arbeiter- und Soldatenrat endgültigt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1914
Umfang: 4
Seite 2. — Nr. 87a. Sonntag, rixener Chronik/ 2. August. Aahrgwg iviz nun abzuwarten, welcherart die Antwort auf die von Deutschland an Rußland gestellte Frage sein wird. Die Lage ist also ernst, ernster als je zuvor; trotzdem aber braucht man noch nicht das Schlimmste zu erwarten und zu befürchten, ehe nicht die Diplo matie ihre letzten Trümpfe ausgespielt hat. Die letzte Entscheidung muß nun binnen Kürze fallen. Das diplomatische Zaudern, das Rußland anstatt jeder ehrlichen, offenen

Meinungsäußerung über die Auf fassung am Petersburger Hofe beobachtet, drängt einem, und wohl mit Recht, die Ansicht auf, daß Rußland vielleicht durch seine Reserve Zeit gewinnen will, seine Truppen zu versammeln und dann Forde rungen aufzustellen, die unsere Monarchie nie und nimmer bewilligen kann, und daß Rußland dann mit seinen Armeen seinen Forderungen Nachdruck verleihen will. Ein solches hinterhältiges Vorgehen Rußlands würde den europäischen Krieg, den alle auf das Gleichgewicht und den Frieden

in Europa bedachten Mächte, Oesterreich, Deutschland und Eng land, unbedingt verhindert wissen wollen, bedeuten und Deutschland ist voll und ganz im Rechte, wenn es nachdrücklich betonte und jetzt gefordert hat, daß Rußland ehrlich und offen seine Wünsche und seine Meinung ausspreche, seine Haltung genau präzisiere. Dieses Verlangen ist in so ernster Stunde, möglicher weise am Vorabend eines furchtbaren europäischen Krieges, billig und gerecht, es ist selbstverständlich und man muß sich wundern

, daß Rußland, insofern es ihm überhaupt ehrlich um den Frieden in Europa zu tun ist, erst gemahnt und zum Schlüsse noch auf gefordert werden muß, offene Farbe zu bekennen. !l Nutzland mobilisiert. Wien, 1. August. (K.-B.) In Berlin traf vom deutschen Botschafter in Petersburg gestern abends die Nachricht ein, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und der Flotte befohlen wurde. Daraus hat der Deutsche Kaiser den Zustand der drohenden Kriegsgefahr befohlen. Ter Kaiser über siedelte nach Berlin

. Allgemeine Mobilisierung in Rußland und in Deutschland. Verlin» 1. August. Vom deutschen Botschafter in Petersburg traf spät abends die Nachricht ein, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und Flotte anbefohlen worden sei. Darauf hat der Deutsche Kaiser wegen des Zustandes der drohenden Kriegsgefahr die Mobilmachung ange ordnet. — Der Kaiser übersiedelte heute nach Berlin. Vit Mobilisierungsmatznahmen in Deutschland. Verlin. 1. August. Das Wolffsche Telegraphen- Korrespondenzbureau meldet

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1915
Umfang: 8
und Nußland scheinen sich jetzt schon über die Teilung der Siegesbeute in die Haare zu geraten. Die Athener „Akropolis' führt die neuerdings unverkennbare Spannung zwischen Eng land und Rußland auf eine Meinungsverschiedenheit zurück, die zwischen beiden Mächten bezüglich der türkischen Frage bestehe. England hat von Rußland volle Klarheit- über die russischen Absichten im Falle der Niederlage der Türkei verlangt. Darauf habe Rußland zu verstehen gegeben, daß es sich keineswegs mit Türkisch-Armenien

und der kleinasiatischen Türkei begnügen könne, sondern auf der Besitzergreifung beider Ufer der Dar danellen und natürlich auch Konstantinopels bestehen müsse. Diese Antwort hat auf englischer Seite verstimmt. Durch Geldschwierigkeiten, die England neuerdings Rußland bereitet, hofft man bestimmt, Rußland zu einer Aenderung seines Standpunktes zu bewegen. — Es ist ein Bild für Götter, wie die Verbündeten sich jetzt schon zu betrügen suchen. Die Schlacht in Polen. Die „Times' melden aus Warschau, die russischen Befehls

fort, in strategischer Hin sicht jedoch besitzt Großfürst Nikolai immer noch volle Freiheit über seine Entschlüsse.' Schlechte Stiefel in Rußland. Kopenhagen, 3. Jänner. Ein Erlaß des Chefs des Peters burger Militärbezirkes wird im „Rjetfch' vom 23. Dez. veröf fentlicht: Danach haben manche russische Reservebataillone so schlecht gelieferte Stiefel, daß die Soldaten nicht damit ausrücken können. Rußland als Schutzpatron Serbiens. Berlin, 3. Jänner. (K.-B.) Die „Norddeutesche Zeitung' ver weist

auf eine in der „Nowoje Wremja' vom 23. Dezember ent haltene Unterhaltung zwischen dem Vertreter der „Nowoje Wremja' und dem serbischen Gesandten in Petersburg, Spalaikowitsch, wonach dieser am 24. Juli 1914 in einer ausführlichen Unterredung mit Sasanow von diesem die Erklärung erhielt, daß Rußland keine aggressive Handlung Oesterreich-Ungarns gegen Serbien zulassen könne. Sasanow teilte weiter mit, er habe dem deutschen Botschafter offen erklärt, daß ein Ueberfall auf Serbien die größten Lebensinter essen Rußlands

berühre und die russische Regierung gezwungen wäre, jene Maßregeln zu ergreifen, die notwendig würden. Die „Nord deutsche' bezeichnet diese Erklärung des Gesandten Spalaikowitosch als höchst interessant. Das deutsche Weißbuch stellt fest, daß Sasa now dem deutschen Botschafter sagte, Rußland könne nicht zulassen, daß die serbischen-österreichisch-ungarischen Differenzen zwischen den Beteiligten allein ausgetragen werden. Jetzt erfahre man, daß Sasanow sein Gespräch mit dem deutschen Botschafter

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