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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 11.12.1912
Umfang: 10
mit ihrem gesamten Machtaufgebot zu wahren ent schlossen sind. Das ist eine bedeutsame Mahnung an die Friedensstörer und insbesonderS nach Ruß land hinüber. Dort spielt man mit dem Kriege. Den Russen gilt diese deutliche Warnung der Drei- bundmächte. Wenn Rußland Oesterreich den Krieg erklärt, wird Deutschland vom Leder ziehen und mit Oester reich gegen Rußland fechten. Frankreich aber würde natürlich dann über Deutschland herfallen. Dem beugt Italien vor, indem es dann vermöge des Vertrages verpflichtet

ge- schlagen — nur England steht noch ungeschwächt da und kann die anderen unter seinen Willen beugen. Aus jeden Fall steht Rußland einer gewaltigen Macht gegenüber, die eS nur im besten Falle und mit Riesenopsern nierderringen könnte. Es kann aber auch sehr leicht hiebe! den Kürzeren ziehen. Es ist daher wohl anzunehmen, daß Rußland ein solchrs Untersangen zu riskant findet und sein Schwert auch sürderhin in der Scheide beläßt. Koyalttätserklarnng der Voten. Die Vollversammlung der polnischen Landtags

, der in den letzten Wochen anscheinend nur mehr an einem Faden hing, jetzt doch wieder an mehreren Fäden befestigt ist. Allerdings können auch die noch alle mitsammen reißen. Ein sehr wichtiger Moment ist die Er neuerung des Dreibundes in diesem jAugenblick. Ferner liegen auch noch einige offizielle Berichte vor. So hat der Statthalter von Galizien auf der Vollversammlung der polnischen Abgeordneten er klärt, daß die Beziehungen Oesterreichs zu Rußland normale seien und daß daher den Gerüchten

verschwunden, die bulgarischen Reiter haben wieder ihre Marschordnung eingenommen, die Bevoll mächtigten sitzen im Sattel, der Zug setzt sich in Bewegung und eine Viertelstunde später herrscht in der menschenleeren Einöde von Plaja wieder die düstere Einsamkeit des Morgens und der elementare Zorn des Novembersturmes. drohung des europäischen Friedens stattfinde. DaS find einige Anzeichen einer Entspannung zwischen Oesterreich und Rußland. Anders liegt es aber noch imm?r mit Serbien. Serbien scheint

unnachgiebig zu bleiben und wir treiben anscheinend dem Konflikte zu. Die Militär partei gewinnt dort immer mehr Oberwasser und die Dynastie scheint machtlos zu sein. König Peter soll erkrankt sein. Möglich war's schon, daß ihm ansängt schlecht zu werden. Der Kern der rnflischen Politik. Alle Welt weiß, daß Rußland hinter Serbien steckt. Aber doch wird man sich eigentlich überdaS Wesen dieses Verhältnisses nicht recht klar. Nun gibt eine informierte Persönlichkeit in der „Reichspost' Aufklärungen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 11.02.1888
Umfang: 20
mit seinen Aeußerungen im Widerspruch; außerdem aber würde der Zweck dafür außerordentlich schwer verständlich sein. Rußland kann nicht die Absicht haben, preußische oder österreichische Landestheile erobern zu wollen. Ich glaube, daß Rußland reich lich so viel polnische Unterthanen besitzt, wie eS zu haben wünscht, und es kann keine Neigung haben, sie zu vermehren oder sich irgend welche Landes- theile von Oesterreich zu annektiren. Es liegt gar kein Anlaß vor, über einen europäischen Nachbar herzufallen

, denn keine französische Regierung würde stark genug sein, ihn zu hindern. Aber Rußland gegenüber erkläre ich noch heute, daß ich eS keines Ueberfalles für fähig halte, und ich nehme von dem, was ich im vorigen Jahre gesagt, nichts zurück. Nun werden Sie fragen, wozu denn die rusiischen Truppen aufstellungen? Das sind Fragen, über die ich von den betheiligten auswärtigen Kabinetten nicht leicht Aufklärung fordern kann. Eine solche könnte leicht geschraubt ausfallen, die Replik auch, und das ist eine gefährliche Bahn

darüber machen, und die führen mich dahin, daß ich annehme, daß das russische Kabinet die Ueber zeugung hat, daß in der nächsten europäischen Krisis, die eintreten könnte, das Gewicht der rusiischen Stimme in dem diplomatischen Arevpag von Europa um' so schwieriger wiegen wird, je stärker Rußland gerüstet ist. Je mehr Rußland Truppen an seiner Westgrenze hat, um so schneller ist es als Ver bündeter oder Gegner bei der Hand. Diese Politik hat die rusiischen Truppenaufstellungen schon seit längerer Zeit

, will ich nur kon- statiren, daß Frankreich in den letzten Jahren 3 Milliarden für feine Streitkräste aufgewendet hat, wir kaum 1»,', Milliarden mit Einschluß der jetzigen Neusorderung. (Hört!) Wenn ich nun sage, wir müssen gerüstet sein, um allen Eventualitäten be gegnen zu können, so erhebe ich damit zugleich den Anspruch, daß wir noch mehr Anstrengungen machen müssen, als andere Mächte. Unsere geographische Lage ermöglicht drei Angriffspunkte, während Fran- reich nur an seiner östlichen und Rußland

zu besiegen?' Was wäre die Folge gewesen? Oesterreich hätte mit solcher Politik doch kaum einen andern Zweck haben können, als wie derum seine frühere Stellung in Deutschland zu erlangen — denn das war eigentlich das Einzige, was es 1866 aufgegeben hat. Nun wäre die Lage Oesterreichs im deutschen Bunde doch kaum eine haltbare gewesen, wenn es sich sagen mußte, daß eS die süddeutschen Staaten wieder in die Ab hängigkeit Frankreichs gebracht und daß es Preu ßen unwiderruflich zur Anlehnung an Rußland

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
-deutsche Zolleinigung nicht nur leicht durchführbar, sondern sogar unvermeid lich zu machen. Preußen ist durch den Zollverein ge hindert, in seiner Handelspolitik mit Oesterreich in Kon kurrenz zu t reten , und es tritt der vor einigen Jahren auch die Zahl der Landtruppen war, die^sie an Bord hatten, nicht hier nnd da einen Versuch wagen könnten, irgend einen Coup an dem oder jenem Punkt der Küste zü versuchen. Mußte doch selbst Rußland, bevor es das Bombardement von Sweaborg und das vergebliche

ja zum Theil die Bewachung der eigenen Flotte anvertraut war, längs seines baltischen Küstengebietes besetzt zu halten, sehen wir Rußland aus einer mehrere hundert Meilen langeil Küstenstrecke diemben ^eriheidigungsanordnungen treffen, als handle «s sich darum, der Invasion eines LandheereS zu be gegnen; gerade die Länge der baltischen Küstenlinie, deren Vertheidigung eigentlich die Ausgabe der russischen Flotte ist, und cmdereneitö hcm Gecmer nl Gebote Itehende Krast ves Dampfes und der Gebrauch

der Schraube, die ihm gestatteten, bald hier, bald da zu erscheinen nnd sich ,nr verschiedene Unternehmungen zu theilen, nöthigten Rußland, sein dortiges Vertheidi- gungSsystem mit der größten Sorgfalt zu organisiren. Die nördliche Verthcidigungslinie Nußlands umfaßt sonnt das Großsürstenthum Finnland auf dem rechten undenkbare AuSgang ein, daß Oesterrcich in der deutschen Zollverfassung daS anregende Element wird. Der Zoll verein mag sich vorsehen! Stillstand ist jetzt mehr als je der entschiedenste

, so packte Flügel, Esthland und da^ Gouvernemenr Petersburg im Centrnm, endlich Liefland und Enrland auf dem linken Flügel. Dort befehligten: der General Berg über das finnländische Korps und die erste Grenadier division ; General Rüdiger, der an Linientruppen nur die erste Garde-Infanteriedivision und eine Kavallerie- division unter seinem Kommando hatte, sowie General Sievers über das baltische Korps, das fast durchweg aus Reservetruppen zusammengesetzt war. Oesterreichs drohende Haltung Rußland

gegenüber hatte bereits im September 1854 das Vorschieben russ. Truppeinnassen gegen die galizische Grenze zur Folge, wohin auch eine Division der noch in Petersburg be findlichen Garden sich in Marsch setzte. Es drohte mit Oesterreich znm Bruch zu kommen und Rußland sah sich somit genöthigt: Ein zweites eventuelles Kriegstheater zu besetzen nnd zwar längs der österreichischen Grenze von Krakau bis uach Podolien uud zu dem Dniester, beiläufig gesagt eine Strecke, von nahe an 15t> deutschen Meilen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 31.07.1937
Umfang: 6
gleichkomme. iPlymouth sprach der deutsche Botschafter »bentrop. der Rußland für das Scheitern lischen Vorschläge in erster Linie verant- 1 mache. Im britischen Plan, sagte er, stellt ttennung der Kriegsrechte ein wesentliches ^ für die Stärkung der Kontrolle und des snischungsabkommens dar und als solches M der Freiwilligenfrage gänzlich unabhän- j Russen haben versucht, durch Prozedurma ke Kriegsreckt-Frage vom Plane zu strei- ^ ihnen das Manöver nicht gelang, erklär- Idiesen Punkt als unannehmbar

, ms folgt, daß jede weitere Diskussion des lunnütz ist, wenn Rußland seine Haltung dert. Und Rußland wird sie sehr wahr- nicht ändern, den» es will die Bolschewi- Spaniens. Der Nichteinmischungsaus- Ildet ein Hindernis für seine Pläne. Die beschicke wenden sich immer mehr zugunsten lonalspanier. Rußland aber zeigt sich mehr ìcils eine Bedrohung der westlichen Zivils diesen Umständen behält sich Deutschland I-rlichs Ueberprüfung seiner Haltung vor. abgelehnt. Man kann nicht eine bestehende Sache

mit einer nicht bestehenden in Zusammenhang bringen. Ehe man von irgendeinem Zusammen hang zwischen Freiwilligen und Kriegsrechten sprich!', müssen Rußland und Frankreich dem Ausschuß erklären, ob sie Franco als kriegfüh rend anerkennen wollen oder nicht. Corbin verweigerte die Antwort. Maisky kam ihm mit einer langen Erklärung zu Hilfe, in wel cher er auf monotonste Art wiederholte, Rußland werde in keinem Falle Franco als kriegführend anerkennen. Monteiro bemerkte, jede Anerkennung vonseiten Sowjetrußlands wäre

für General Franco im Grunde nichts weiter als eine Beleidigung. Ruß land ist der wahre Feind, gegen den Franco kämpft, und es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß die Nationalspanier eine eventuelle Aner kennung durch Rußland ablehnen würden. Wenn Rußland glaubt, die Nationalen zu schädigen oder zu verdächtigen, so täuscht es sich: Rußland schä digt mit seiner Haltung die Tätigkeit des Aus schusses und nicht die Nationalen, den britischen Plan und nicht die Geschicke Francas. In seiner weiteren

müßte. Von einem so „flagranten Ein mischungsakt' will Rußland weder jetzt noch'in Zukunft reden hören. Wenn alle Freiwilligen Spanien verlassen müßten, dann könnte Ruß land sich dazu verstehen, einige Aspekte (die Nolx sagt nicht, welche) der britischen Vorschläge, die Moskau heute zu diskutieren sich weigert, in Be tracht zu ziehen (ohne Verpflichtung natürlich). Immerhin ist die Evakuierung der Freiwilligen, nach Ansicht Moskaus, praktisch unmöglich, denn weder Franco, noch die Mächte

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.12.1917
Umfang: 8
- Ungarns, Jnbesondere unterstreichen die Blätter die be deutsamen Worte: „Wir wollen Herren blei ben im eigenen Hause.' Die Blätter sprechen die Ueberzeugung aus, daß die Thronrede nicht bloß im Jnlande herzlichen Wiederhall, sondern auch im neutralen Auslande und selbst bei vernünftig denkenden Feinden ernsteste Beachtung finden werde. Die wirtschaftliche Bedeutung eines Sonderfriedens für Rußland. Der Gedanke an die Möglichkeit eines baldigen Friedensschlusses mit Rußland hat in der Bevöl kerung

auch weltgehende Hoffnungen und Erwar tungen auf eine Verbesserung der Lebcnsverhältoisse hervorgebracht. Auch in dieser Richtung gibt man sich so mancher rosige» Hoffnung hin, die den Tat- fachen weit vorauseilt und denselben keineswegs entspricht. Namentlich wird in diesen Kreisen auf die geradezu unerschöpflichen Hilfsmittel der russi schen Volkswirtschaft hingewiesen, die uns Rußland in der Ernährungsfrage und teilweise auch bei der Versorgung der Industrie mit Robprodulten bald nach Friedensschluß

zukommen lassen wird. Es muß in dieser Beziehung sowohl vor allzu opti mistischen Einschätzungen gewarnt werden, wie auch andererseits vor einer Unterschätzung der wirtschaft lichen Folgen eines Friedensschlusses mit Rußland. Dieses ist räch Nordamerika gewiß jenes Staats gebiet unserer Gegner, das die. giößten und vor allem auf dem Gebiete der Lebensmittelversorgung liegenden Hilfsmittel sowohl sich selbst, als auch befreundeten Staaten zur Verfügung zu stellen in der Lage ist. Die Getreideausfuhr

bis in das südliche Sibirien ausbreitet, keiner Duugmittel bedarf, um hohe Weizenerträg nisse zu liefern, brachte es mit sich, daß auch in den Letztjahren im löslichen Nußland die Euite- erträgnisse zufriedenstellend waren. Das nördliche Rußland muß dagegen aus den Wolgagegenden und dem südlichen Sibirien, sowie der russischen Ukraina mit Gctreide versorgt werden. B^i der gänzlichen Zerfahrenheit des russischen Verkehrs wesens ist deshalb die Nahrungmittewot in Sankt Petersburg und Nordrußland

zu Werden. Aber auch die Türkei wird einen Teil der Lebens mittel für sich beanspruchen müssen. Die Versor gung derselben in Bnlgarien mit russischem Ge treide wird am leichtesten durchzuführen sein. Viel schwieliger stellt sich die Frage bei der Versorgung der Mittelmächte. Sowohl Rußland, als auch un serer Monarchie und Deutschland gebricht es der zeit an dem nötigen rollenden Material, um selbst bei Vorhandensein ausgiebiger Lcbensmittclreserven in Rußland dieselben rasch in Bewegmg zu bringen. Die verschiedene Spurweite

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
l fl. M kr. «M. Die.Tiroler Voll»- »ad Cchüye,Leitung erscheint wöchentlich dreimal. Prei» halbjährig l fl. 2l kr., »er Post belogen fl. «> kr. ^M. Ueber Amtliches. Friedensgedanken. Wien, dieNational-Zeitung über dievsterr.Tarifänderungen. Mittheilung der k. t. Konimission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmal?. Vo m Jnn, die Jnndampfschifffahrt. — Hamburg, der Mörder Timm. Pari«, Graf Orloff. Reise des Kaisers von Rußland nach Paris. AuS Heine's Testament. — Straßburg, Truppen aus der Krim. Fallen der Kornpreise

Krieg sei zur Geißel ge worden für diesen Frevel, und Gott habe gezeigt, daß er die Rechte der schwächeren Völker nicht der Will kür der Ueberinnthigen überlasse. Noch vor kurzem galten England und Rußland für Kolosse, die, über das Völkerrecht erhaben, ««beschränkte Gewalt besitze«. England sollte im Namen der Huma nität und Freiheit befugt fein, nach Belieben da und dort in Landesangelegenheiten sich zu mischen, moralische und Physische Revolutionen anzuzetteln und zu unter stützen

, ja selbst mit Waffengewalt die Kleinern nieder zuwerfen. Rußland wurde als eiue zu.^ün'o unüber windliche, wo nicht gar unangreifbare Macht dargestellt, und es ist noch kein ganzes Jahr abgelaufen, seit uns Blätter der höchsten Intelligenz in Berlin die Nutzlosig keit jedes Widerstrebens gegen die russischen Plane zu beweisen versuchten. Schon sollten wir Deutsche wenig stens in Rußland mit stummer Ehrfurcht jene Macht > verehren, von deren Gnade wir unser politisches Da sein kümmerlich fristen, bis es dem Czaren

gefällig sein werde, uns aus Rücksicht für die „Guten' seiner väter lichen Liebe einzuverleiben. Daß der Czar vorerst die Türkei beliebig zu einem neuen byzantinischen Reiche oder zu russischen Provinzen umgestalte, schien gewissen deutschen Staatsrechtslehrern und Diplomaten eine aus gemachte Sache; sie nahmen keinen Anstand, an die Stelle deS Völkerrechts oder derjenigen Ansprüche, welche andere, civilisirte Völker Europa's an die Türkei ebenso gut zu machen befugt sind, wie Rußland, ein .ins iiöro

- tlilsrium, eine sucvossio contra tadulas zu fttbstitllircn — gestützt anf russische Tradition, auf ein Testament Peter deS Großen, an dessen äußerer RechtSgiltigkeit bis dahin nicht gemangelt habe als die n,li«io Iil-rcli- Unis, d. h. die Antretung der Erbschaft. So die deutsch- russischen Hosjuristen, und mich im Publikum hat eS nicht an Solchen gefehlt, die in dem völkerrechtswidri gen Vorgehen Rußlands — „eine heilige Mission deS Kreuzes gegen den Halbmond' erblickten. Beide — England und Rußland

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1873
Umfang: 4
. Rudols Mojje in Wien, Berlin u. München- .N 1Z5. ZNoiüag den Itt, Zum 1873. Zur Orieutpolitik. Wenn wir den officiösen Federn glauben dürfen, welche seit der Abreise des Kaisers von Rußland in Bewegung gesetzt wurden, so bezeichnet der Besuch des CzarS iu der österreichischen Rcichshauptstadt einen Wendepunkt in unserer Orientpolitik. Durch die vielfach verschlungenen Phrasen der officiösen Artikel zieht sich überall gleichmäßig der Gedanke, das bisher gewahrte Interesse an der Aufrechthaltung

, Rumänien und Mont-- vegro im Gegensatze zu der absterbenden Türkei, in welcher eine sinnlose Haremswirthschaft mehr und mehr nahende Katastrophen unvermeidlich zu machen scheint, zu Freunden zu «werben und ihnen somit jeden Vorwand zu entreißen, sich Oesterreich gegen über feindseligen Empfindungen hinzugeben. Natür lich geht man bei dieser neuesten Wendung der Dinge durch Gortschakoff'S und BiSmarLS Fügung von der Ueberzeugung aus. daß auch das heilige Rußland seine anti österreichische Hetzpolitik

fahren gelassen und eS „völlig aufgegeben habe', ferner noch die Strebun- gen der stamm- und religionsverwandten Völker schaften an der untern Donau gegen Oesterreich- Ungarn auszuspielen. DaS heißt in gutes Deutsch übersetzr: Rußland will die südslavischen Stämme nicht länger gegen Oesterreich.Ungarn Hetzen, wenn wir dafür aufhören, die Türkei zu protegiren. Wäre der Gedanke nicht so verwünscht gescheidt, man wär' versucht, ihn herzlich dumm zu nennen. Wenn wir die Türkei ihrem Schicksale, das heißt

Rußland, über lassen, so hat Rußland freilich keinen Grund mehr, die südslavische Hetze gegen Oesterreich fortzusetzen, denn Rußland hat dann feinen Zweck durch freiwillige Abdication Oesterreichs von seinem Orienteinflusse erreicht und hat es daher nicht mehr nöthig, auf Umwegen seinem Ziele nachzugehen und Oesterreich zahm zu machen. Eine solche Lösung der orientalischen Frage kostet allerdings nicht viel Kopfzerbrechen. Der ganze Antagonismus zwischen Oesterreich und Ruß land wurzelle

in dem traditionellen Appetit des nordischen Kolosses auf die Türkei. Liesern wir nun den fetten Bissen an Rußland aus oder sehen zu wie Rußland die Türkei verspeist, so ist daS Streit- object, der Grund der Rivalität, beseitigt, und Ruß land wird uns dann ein ebenso aufrichtiger Freund fein, wie Preußen «S wurde, als eS seinen Zweck erreicht und uns auS Deutschland hinausgeworfen hatte. Die Officiösen hüten sich wohlweislich, diese Coosequeozer! zu ziehen, die doch gleichwohl unver meidlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1876
Umfang: 8
die bereits längs dem rumänischen Ufer und weiter im Lande ange legten russischen Proviantmagazine in die Hände fal len und so nicht nur ein bedeutender materieller Schaden Rußland zugefügt, sondern auch wenn es dessen Truppen gelange, die Türken über die Donau zurückzuwerfen, erstere in ihrem weiteren Vorgehen durch Proviautsorgsu wohl zum Theile gelähmt wer den. Gesetzt aber den Fall, Rußland würde doch Mittel finden, um die Verhandlungen mit der Türkei nicht ganz abzubrechen, sondern bis zum Eintritt

der besser» Jahreszeit fortzusetzen, um so seinen oben an gedeuteten Zweck zu erreichen. Würde auch Rußland genügend Mittel besitzen, um seine Armee bis dahin erhalten und die anderen StaatSausgaben regelmäßig berichtigen zu können? Wir glauben nicht, wohl hieß es vor einiger Zeit, daß die russischen Staatskassen zu Ende 1374 circa 40 Millionen Rubel verfügbaren Stand gehabt hätten, Wohl soll die russische neueste Anleihe per 100 Millionen Rubel bedeutend über zeichnet worden

sein, aber wenn auch dies Alles wahr, wird dies genügen? Woher das Gerügt, daß in Rußland Kommissionen thätig sind, die den Bestand an Silber aller Art bei den Privaten aufnehmen? Will man etwa kurzweg dies Silber für die „heili gen Zwecke' der Nation konfisziren? Ist denn auch der Krieg in Nußland so populär, als es russi sche Blätter scheinen lassen? Nach den Berichten, welche die „DebatS' von einem Reisenden empfangen zu haben angibt, scheint dies nicht der Fall, ja es wird darin sogar bemerkt, daß die Bürgerschaft

, die Kaufleute, der Adel durch die Verluste, welche selbe j?tzt schon in vieler Richtung erleiden, gegen einen Krieg sei, obwohl anderseits der Patriotismus für eine etwaige Vertheidigung ihres Landes lobend her vorgehoben wird. So viel von Rußland; nun von dessen Verbünde« teu. Rumänien bleibt jetzt bereits die Zahlungen an die Eisenbahnen, an die Eisenbohnbau-Unterneh mer, die Amortisation der.Ruralobligationen, die Ge halte der Beamten zc. schuldig. Die Armee auf Kriegsfuß kostet aber circa 260000 Francs

Armee anfstcllen und erhallen können? Montenegro kann vielleicht für das bedungene Blutgeld von 50.000 Rubel monatlich, das eS für >°en Krieg von Rußland erhält, wieder zum Hand schar greifen, auf ein? offensive Bewegung der russi schen Armee wird dessen I-orden aber kaum einen nennenswertheu Einfluß üben. Kommt noch Griechenland. Ein Laiid von circa 1,300.000 Einwohner will eine aktive Aimee von 200.000 Mann aufstellen. Will man vielleicht Knaben aus der Sckiule, Greise mit Krücken in diese Armee

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1922
Umfang: 6
!.1 Sette 2 .Sft&fl tötet emtdfzeNovs.' Donmtrtofl. dm 20 . Lpril 1222 . 1 , % ! ;s . i 3 »! i •\ i i: i 1i Ostabteilung im Auswärtigen Amt. die treibend« Kraft dieser Russenpolitik, den Augenblick für gekommen erachtet haben, Deutschland mit Rußland zu verständigen, so haben sie dabei erwartet, daß ihnen das deutsche Volk Gefolgschaft leistet. So- weit man sich aus der Presse Deutschlands zur Stunde ein Ur teil bilden kann, ist dies tatsächlich der Fall. Es ist von Entente seite behauptet

worden, daß der Vertrag mit Rußland gegen eine Reihe von Bestimmungen des Versailler Friedens- und gegen die Beschlüsse von Cannes verstoße. Beides ist nicht richtig. Was zunächst die Beschlüsse von Cannes anbelangt, so hat Deutschland durch Annahme der Einladung sich allerdings verpflichtet, die Tagesordnung einzuhalten. Man vergißt aber auf der Ententeseite, daß die deutsch-russischen Verhandlungen bereits vor vierzehn Tagen in Berlin begonnen haben, als Tschitscherin und Rakowski

auf der Durchreise in der Reichs- Hauptstadt weilten. Sie sind nicht auf der Konferenz, sondern neben ihr zum Abschluß gelangt. Man kann auch nicht sagen, daß sie gegen das Londoner Memorandum verstoßen, das von den Engländern den Russen überreicht worden ist. Der deutsche Vertrag bezieht sich nur auf die Vergangenheit, unter die er einen Strich macht, während das Memorandum di« künftigen Beziehungen zu Rußland regeln will. Dem aber hat Deutsch land in keiner Weise vorgegriffen. Es ist sogar ausdrücklich gesagt

worden, daß Deutschland dieselben Schadenersatzan sprüche gegen gewaltsame Sozialisierungen in Rußland zu stehen, die es anderen Staaten bewilligt. Und nun zu Artikel 116 des Versailler Friedensvertrages. Dieser lautet: Deutschland erkennt die dauernde und unabän derliche Unabhängigkeit aller Gebiete an, die am 1. August 1014 zum früheren russischen Reiche gehörten und verpflichtet sich, dieselbe zu achten. Deutschland erkennt endgültig die Auf hebung der Vertrüge van Brest-Lttowsk, sowie

aller sonstigen Verträge oder Abmachungen an. die es seit der maximalisti- schen Revolution vom November 1917 mit Regierungen oder politischen Gruppen, die sich auf dem Gebiet des früheren rus sischen Reiches gebildet hatten, abgeschlossen hat. Die alliierten und assoziierten Mächte behalten Rußland ausdrücklich das Recht vor. von Deutschland alle Entschädigungen und Wieder- gntmachungen zu verlangen, die auf den Grundsäßen des gegenwärtigen Vertrages beruhen. In diesem Artikel sind für Rußland

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.11.1933
Umfang: 16
werden können, und er hat sich berett «rklLtt, mit Vertretern der Emojetregie- rung über die Beilegung der zwischen den beiden Staaten bestehenden polittschen und, wirtschaft lichen Meinungsverschiedenheiten zu verhandeln. Litwinow, der sowjetmssische Außenminister, ist beretts unterwegs nach Washington und am allerwenigsten in Rußland ist man sich darüber im unklaren, daß die Verhandlungen zur Aner- kenuung der Sowjets führen sollen. Die Ant wort Kaüinins. durch dosten Mund natürlich der Diktator Stalin spricht, drückt

konnte, und in denen von den Rückwirkungen die Rede ist, die das anormale Verhältnis zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten für die ganze Welt geschaffen habe: erst durch dies anormale Ver hältnis feien Me Friedensstörer in ihrer unheil vollen Arbeit bestärkt worden. Unüberhörbar ist in der russichen Antwort das Triumpfgefühl darüber, daß di« Entscheidung Roosevelts dl« Pläne dieser Friedensstörer, zu denen die Sow jets in erster Linie Japan und in einigem Ab stand

der Rückzahlung der 183 Millionen Dollar-Anleihe, die der russische Ministerpräsident Kerenski im Weltkrieg ausgenommen hatte, hat lange Zeit jede Verständigung erschwert und wird auch bei den kommenden Besprechungen noch zu den Schwierigkeiten gehören, auf die Roosevelt in feinem Telegramm hinweist. Auf d« mckern Seite dürfen die Amerikaner damtt rechnen, daß ihre Ausfuhr nach Rußland, die in diesem Jahr auf 18 Millionen Dollar gefallen ist. nach der Anerkennung wenigstens wieder die Weriziffer des Jahres

gegen Aapan Alle diese Erklärungen können allerdings die Tatsache nicht aus der Wett schaffen, daß die europäisch-amerikanische Demokratie ihren grund sätzlichen Standpunkt Rußland gegenüber preis gibt Und sich mit der Realität, die das neue Rußland darstellt, abfindet. Die Entscheidung Roosevelts ist geeignet, jedem mit äußeren Mit teln gegen das Sowjetregime gef ein Ende zu fetzen, vorausgesetzt Rußland seine revvlutionäre Propaganda ein- steltt; auch darüber wird'aber sicherlich in Wa shington

der japanischen Bedrohung die andere wertvolle Seite der Verständigung mtt Roose velt. Das Regime Stalins und der Seinen scheint damit auf lange hinaus gefesttgt. solcher Wirkung zuliebe wird Rußland gern auf- seine revolutionären Heimlichkeiten verzichten, und so wird Amerika ein Regierungssystem zu sank tionieren haben, das sich nach außen sittsam ge bärdet und seine internationalen Verpflichtun gen zu erfüllen suchen wird, ohne doch jenen innenvolitischrn Druck aufzuheben, jenes Blut- und Gewaltregime

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 25.12.1913
Umfang: 20
Veit« 2. und unnachgiebig. Bulgarien glaubte auf Grund eines Vertrages vom Jahre 1L90, daß Rußland kür den Fal(, daß Rumänien Ernst mache mit den Waffen in der Hand gegen Rumänien ein schreiten werde. Rußland ließ Bulgarien beim Glauben und bestärkte es noch darin — und hetzte im Geheimen gegen Bulgarien. Als nun Rumänien seine Armee in Bulgarien einrücken ließ — sah letzteres zu seinem Schrecken sich von den Russen schändlich betrogen und verlassen. Ganz gleich ging es den Vulgaren

mit den Türken. Auch da tat Rußland groß, um schließlich Bul garien stecken zu lassen. Es ist daher begreiflich, daß Bulgariens Volk und König, von Rußland mehr als genug hat, und sich Oesterreich zuwendet, das es nut ihm ehrlich und gut gemeint hat. Darob ist Rußland fuchSwild und sucht im Lande gegen König Ferdinand zu Hetzen, damit das Volk denselben vertreibe, aber ohne jeglichen Erfolg, wie die letzten Wahlen, wo die Russenfreunde nur einen Abgeordneten durchbrachten, zeigten. Bei der Gelegenheit

kommtnoch etwas an den Tag. Ruß land hat den Königsmord in Belgrad angestiftet,' um den Oesterreichfreundlichen König Alexander aus dem Weg zu schaffen. Gleichzeitig sollte auch dem Bulgarenkömg dasselbe Schicksal bereitet werden. Wie, man steht, haben wir an Rußland einen schlauen und schlimmen Nachbar, dem alles zuzu trauen ist. Gegenwärtig rüstet Rußland neuer dings ungeheuerlich. Im kommenden Jahre wird dasselbe für Kriegsrüstungen rund 2500 Millionen ausgeben, das sind mindestens 3—500 Millionen

.mehr als im Jahr zuvor. Im Jahre 191S wird die Truppenvermehrung allein 400 000 Mann oe- tragen. Daß man dabei was im Schilde hat braucht nicht bewiesen zu werden. Rußland hat große Pläne und vor allem im Sinne jeden niederzutreten, der ihm irgendwie im Wege steht — daß wir sehr Grund zur Annahme haben, daß Oesterreich in dieser Hinsicht zu den ersten gehört, ist klar. Sollte irgend jemand noch darüber im Zweifel sein wie es Rußland mit uns meint, und was es beabsichtigt, so dürfte

sein. Ihr Bulgaren werdet Mazedonien an dem Tag bekommen, an dem Serbien sein Bosnien und sein Herzegowina zurücknehmen wird.' Also Bulgarien soll sich zu einem neuen Bunde mit Serbien gegen uns ent schließen, um uns Bosnien und die Herzogowina zu nehmen, worauf Bulgarien, zum Lohn für seine Kriegshilfe gegen uns, Mazedonien, daß ihm Serbien mit russischer Hilfe abgenommen hat, er halten würde. Das ist noch lange nicht alles. Seit Jahr und Tag hetzt Rußland die österreichische Grenz- bevölkernng in Galizien

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1886
Umfang: 8
erbeten, Manuscripte nicht zurückgestellt. — JnsertionS-Sebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei« und S kr. für dreimalige Tinrücknng. Bei größer» Infektionen entsprechender Rabatt. — Zur Beantwortung event. Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. K 58. Bozen, Mittwoch, 21. Juli 1886. XXV. Jahrg. Zur Lage. Es ist aller Grund vorhanden, um wegen des euro päischen Friedens besorgt zu sein. So viel steht fest, daß mit Rußland kein dauernder Frieden

zu schließen, so lange eS nicht Im Besitze Konstantinopels ist oder in anderer Weise eine beherrschende Stellung am Mittel meer gewonnen hat. Rußland traut weder Deutsch land noch Oesterreichund umgekehrt ist es nicht anders. Die Interessen Rußlands undOesterreichs kreuzen sich in Orient; sehr abträglich wäre es für Oesterreich, wenn Bismarck, der nächstens mit dem russischen Minister von Giers zusammenkommt, sich etwa auf Kosten Oesterreichs mit Rußland verständigen wollte. Es ist natürlich, daß Bismärcks

Politik darauf gerichtet ist, mit Rußland, so lange eS geht, in einem ertraglichen Verhältnisse zu leben ; leider hört man aber auch, daß Bismarck heute nicht mehr sehr geneigt sei, die Sache des Fürsten von Bulgarien zn be günstigen oder gar zu vertreten. Der Fürst von Bulgarien ist nämlich Rußland im Wege; er ist der Stein des Anstoßes für Rußlands Orientpolitik, daher ihm Rußland tödtlicher Haß ge schworen hat. Kaum ist es dem Fürsten Alexander von Bulgarien gelungen, das eine Netz zu zerreißen

, und was dann geschieht, ist auch nicht schwer zu errathen. Wer aber nach einem Anlaß zum Streite sucht, wird ihn leicht finden, .und so hat neuerdings die Thronrede des Fürsten Alexander Rußland Grund zu Beschwerden gegeben. In dieser soll das ostrumelische Statut verletzt worden sein, und der russische Geschäftsträger verlangte deßhalb von der Pforte, daß dieselbe dem Fürsten gegenüber ihr Recht wahren und protestiren solle. Die türkische Regierung konnte aber offenbar in der bulgarischen Thronrede

Einfluß gewühlt habe. Rußland sei darüber höchst unzufrieden und er- luche die Pforte, darnach zu sehen, daß die international 'gestellten Rechtsgrundlagen in dem Vasallenstaat ge achtet würden. Um dieser Mittheilung, die übrigens mündlich war, noch mehr Nachdruck zu geben, überreichte die russische Botschaft eine Note, in welcher ^ Pforte aufgefordert wurde, jene 200.000 Pfd. Ent- lHädigungsgelder, welche sie einem frühere« Abkommen kach an russische Unterthanen zu zahlen hat, nunmehr .«n?6al

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 24.07.1888
Umfang: 10
ruisijÄen land mit Bezug auf die von l>em Besuche Kaise^- Blätter Kaiser Wilhelm II. widmen, sind äußerst versöhnlich und friedlich gehalten und nur für Oesterreich-Ungarn fällt ab uno zu ein feindseliges Wort ab. Die Journale geben zunächst lediglich ihrer Festesstimmung und der Zuversicht Ausdruck, daß diese Mo> narchcn-Zusammenkunft die Hoffnungen aus Er haltung oes Friedens stärken und mehren werde. Sie betonen die hundertjährige Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland und weisen darauf

hin, daß zwischen diesen zwei mächtigen Nachbarreiche» keine ernsten Ursachen zu Feind seligkeiten vorhanden seien. Wir wählen unter den Artikeln jenen der „Nowosti' als den be merkenswerthesten aus. Das Blatt schreibt: Die Besorgniß, welche so lange die europäischen Völker bedrückt, finde ihr zeitweiliges Ende durch ein Friedenssest, welches ein neues Unter pfand der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bietet. Der Haupt urheber dieses Festes deS Friedens und der Be ruhigung fei der neue

deutsche Kaiser, welcher jetzt einen klaren Beweis liefere, daß ihm krie gerische Absichten ferne lägen. Rußland habe ttets, seit mehr als einem Jahrhunderte, der Entwicklung Preußens und Deutschlands gegen über sich wohlwollend verhalten. DaS deutsche Volk habe also keinen Grund, mit Rußland m Zwist zu leben. Wenn die beiderseitigen Fehler, welche die Erkaltung zwischen Rußland und Deutschland hervorgerufen und zu einem Kriege führen konnten, den Frieden zwischen den zwei Nachbarn trotzdem

nicht erschüttert hätten, so sei dies ein Beweis, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland aus der entsprechenden Gleichartigkeit Politiker und wirthschastlicher Interessen basiren, welche nur de» Frieden und die Eintracht fördern müßten. Man solle nur keine künstliche Ver schiedenheit zwischen diesen Interessen eintreten lassen und d'.e wirthschastlichen Kämpfe zwischen Rußland und Deutschland würden aushören. Rußland habe viel zu viel Arbeit im Innern des Reiches

, als daß eS leichtsinnig emen so furchtbaren Krieg beginnen sollte, wie jener mit Deutschland wäre. Rußland wolle nur — und in dieser Beziehung seien keine Zugeständnisse möglich — daß ihm die bescheidenen Früchte seiner hundertjährigen Bemühungen im Orient nicht geraubt werde. Neue Lorbeeren brauche cs keine, aber an den Resultaten so vieler Opfer vieler Generationen müsse es festhalten. Anders lautet, wie schon erwähnt, die Sprache, welche mehrere Journale gegen Oesterreich- Ungarn führen. Die „Nowosti' erblicken

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 26
Datum: 20.10.1915
Umfang: 26
Vom Krieg. Wer em gu^s Gedächtnis hat, das ihn auch ln dieser ereignisreichen Zeit, wo die Geschehnisse sich wie die Wasser eines WWbaches überstürzen, Nicht gänzlichim Stiche läßt, wird sich erinnern, daß man mtt Beginn des Krieges nicht selten le sen Dnnte, Rußland werde den Krieg nicht lange aushalten, denn ein? innere große Revolution sei ganz sicher zu erwarten. Man verwies nicht un gern auf das Jahr 1L04, auf die Zeit des rus sisch-japanischen Krieges. Damals erhob die Ne» voluttön'in

begann, die erwartete Revolution kam aber nicht. Wir finden das begreiflich. Zu einer Revolution gehört immer jemand, der sie macht. Wer hatte sie in Rußland machen sollen? Die dem Neichenur zwangÄveise Hillgegliederten fremden Völker, wie Polen, Ukrainer usddergleichen? Dafür lvar gesorgt. Man hatte so knge und so oft probeweise mobilisiert^ daß diese Völker und Soldaten vom Kriege vollständig überrascht wurden. Die unverläßlichen Elemente und Regimenter hatte man geschickt verteilt

und so einer Gefahr vorgebeugt. Was von dieser Seite geschah, war einzig, daß sich viele bei nächster Gelegenheit ergcchen. N>cht übersehen darf man dabei, daß oin Teil dieser Völker schließlich die Nussenherrschaft, mag sie auch noch so schlecht sein, gewohnt war und sich daher ms Unvermeidliche Wckte. Dazu saß ihnen immer noch der schreck über das schreckliche Ende früljevcr Auf stände, die Rußland mit furchtbarer Grausamkeit Unterdrückt hatte, in den Gliedern. Andere wie der fanden die Lage erträglich

und stellten ^ b voll und ganz auf die russische Seite. Der Großteil rechnete und rechnet heute noch mit dem Sieg und der Wiederkehr der Russen und vermeidet daher alles, wodurch er sich den Zorn derselben Zuziehen würde. Es ist damit nicht geleugnet, daß die ge- nannten Volker zu einem Gutteil die Befreiung nicht begrüßen, noch weniger, daß sich Tausende junger Leute verborgen hielten oder aus dem Lande flohen, um in die polnische und ukrainische Letzion einzutreten und gegen Rußland zu kämp

- ' t^n. Die Juden ^ellten sich 'nsgeheim fast durch wegs auf unsere Seite. Aber genHe dieser Um stand hielt viele Polen ob, für uns etwas zu wa gen, denn mit Juden sink diese Lände-r mehr als reich gesegnet. Rußland duBet im eigenKich rus sischen Gebiete fast keine Juden, gestattete ihnen auf dem Lande nicht den Erwerb von Grund und Boden, sondern schiebt sie nach Möglichkeit nach Poli?n, in die Ukraine und dergleichen. Gegen Deutschland hatten auch die Polen eine große Abneigung, da Preußen seit 1900

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 17.07.1930
Umfang: 12
zur Außenwelt ein- gegriffen haben; fortan regelt Stalin allein die internationalen Beziehungen. Aber lugt in der auswärtigen Politik vieess Mannes nicht auch dieselbe Kompromtßnetgung hervor, die seine Inlandspolitik charakterisiert? Stalin hat ein Langes und Breite» über die wirtschaftliche und politische Weltkrifis des Kapitalismus geredet, Faschismus und Kriege, die schließlich in der Intervention gegen Rußland und damit im Aufstand de« internationalen revolutionären Proletariats münden

- schen Vertrage» von der Bedeutung jenes von Rapallo erschüttern, dann aber, weil Deutsch land, zu einem Ausgleich mit den Miierten, vor allem mit Frankreich, gekommen, es an scheinend nicht mehr nötig hatte, stch an Rußland anzulehnen. Die Moskauer Verhandlungen scheinen nun aber nach Pariser offiziellen In formationen gerade jene Wendung genommen zu haben, die Frankreich für am wenigsten wün schenswert halt. Anläßlich der Räumung der dritten Rheinlandzone beeilte sich Lttwinow, daran zu erinnern

, daß eigentlich einzig die Sowjets stch gegen die Besetzung deutschen Bodens, einerlei ob es stch um das Ruhrgebiet oder um das Rheinland handelte, ausgelehnt hätten. Rußland geht aber noch einen wichtigen Schritt weiter: e» spricht von einer Revision der Verträge überhaupt, von einer Revision des Ver sailler vertrage« insonderheit, und es biedert stch dem Deutschen Reich als der einzige Bundes- C sse an bei der Wiederherstellung seiner qiellen und territorialen Unabhängigkeit gegen den Poung-Plan

, bei einer Berichtigung der Ostgrenzen und selbst bei einer Parität in der Landesverteidigung, — alles Stimmen, auf die man in manchen deutschen Kreisen begreif- — ~ u gern hört. verfolgte man die russisch- , langen mit gespanntem Inter esse. ' Man ftagte stch dort, ob sie wirklich eine neue Phase der deutschen Orientierung auf Ruß land bedeuten, auf jenes Rußland, das ja den Poung-Plan für eine Unmöglichkeit hält und die Auffassung auch öffentlich vertritt, daß er ^risten in stch schlu^der dahin, dah die Deutschen

und' die Bolschewisten stch gegenseitig über» Ohr zu hauen bestrebt seien. Die ersteren hoffen, da» zugrundegerichtete Rußland kolonifieren zu können, die zweiten da- K hätten auf eine Bolschewisterung Deutsch und auf eine kommunistische Revolution C in Europa immer noch nicht verzichtet: „Seit ii Breft-Litowfk habe dieser doppelte Hintergedanke die politische Grundlage der deutsch-russischen 1. Annäherung abgegeben.' Ob Deutschland stch > ! mm- bei> den Moskauer Verhandlungen lene ZU« Rm> riebt nach was Richtungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 20.04.1933
Umfang: 12
— Nacht entstand cm« der Beschuldigung von sechs in Rußland arbeitenden Engländern ein britisch- russischer Künflitt. Die russische Regierung» die in der Wahrung ihrer Souveränität natürlich besuche» hartnäckig ist, hat dt« . Forderung de« britischen Botschafter», die angeklagten Briten ohne jede Gerichtsverhandlung freizulassen, auf döff schärfst« abgelehnt^ Der Botschafter ander» seit», der beim Besuch seiner verhafteten.Lands leute die unmenschlichen Untersuchungsmethoden der politischen

Polizei Rußland», von denen di« inzwischen herausgegebene« Weißbücher über sein« Korrespondenz mit dem englischen Außen- amt' einige Proben geben (ISstündige Verhöre üM), kennen gelernt hatte, hat Litwinow gegen über Aeußerungen getan, die seine Abreise au» Moskau und damit die Verschärfung des Kon flikts zur Folge gehabt haben. Der kriegerisch« Do« der Moskauer Press« („Ihr «erdet uns nicht einschüchtern!') steigerte sich auf der einen Seit«, während auf der anderen das britische Parlament

zu den schärfsten Eegenmaßr HM« griff und di« Regierung ermächtigte, die Unmchgiebigkett der Sowjets in der Frage der angeklagten In genieure mit der vollständigen Unterbindung der russischen Einfuhr nach England zu beantworten; Rußland, da» durch dies« Maßnahme empfindlich getroffen würde, wittert in diesem Ermäch tigungsgesetz die Durchführung der Beschlüsse der Konferenz von Ottawa, für die der Moskauer Prozeß, «inen erwünschten Vorwand abgäbe, um die der Form halber vorgeschlagenen neuen Han

, de« Prozeß beginnen zu lallen, bevor die Häftlinge zu willen losen Werkzeugen der Sowjetjusttz und Sowjet» Politik gewordo» waren «nd wohl zum erste» Mal wieder vernahm Rußland di« Anklagen un erschrockener Männer,die keine „Reuebekenntniffe' oblegen, sondern den Henkern die Maske vom Gesicht reißen «nd die Fadenschelnigkcit »nd Skrupellosigkeit ihrer Eewaltmaßnahmen ent hüllen. Im Grunde weih natürlich ganz Ruß land, daß die „Sabotageakte' erfunden sind, und di« Unbotmäßigkeit gegen di« Willkürpolitik

hat. Katastrophen-PolM? Die Überraschende Nachsicht, mit welcher der Gorichtsvorsitzende die Engländer sprechen ließ, ohne, wie das ftüher sicher der Fall gewesen wäre, ihren Redefluß zu hemmen, könnte die Ver mutung nahelegen, daß Rußland in. letzter Stunde sich der Gefahr bewußt geworden ist, in die es sich mit dem Prozeß gegen Mac Donald und Genoffen begeben hat, und daß es die bri tische Regierung versöhnen und die englische Oeffentlichkeit von dem „europäischen' Tharakter der Sowjetjustiz überzeugen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1914
Umfang: 4
Seite 2. — Nr. 87a. Sonntag, rixener Chronik/ 2. August. Aahrgwg iviz nun abzuwarten, welcherart die Antwort auf die von Deutschland an Rußland gestellte Frage sein wird. Die Lage ist also ernst, ernster als je zuvor; trotzdem aber braucht man noch nicht das Schlimmste zu erwarten und zu befürchten, ehe nicht die Diplo matie ihre letzten Trümpfe ausgespielt hat. Die letzte Entscheidung muß nun binnen Kürze fallen. Das diplomatische Zaudern, das Rußland anstatt jeder ehrlichen, offenen

Meinungsäußerung über die Auf fassung am Petersburger Hofe beobachtet, drängt einem, und wohl mit Recht, die Ansicht auf, daß Rußland vielleicht durch seine Reserve Zeit gewinnen will, seine Truppen zu versammeln und dann Forde rungen aufzustellen, die unsere Monarchie nie und nimmer bewilligen kann, und daß Rußland dann mit seinen Armeen seinen Forderungen Nachdruck verleihen will. Ein solches hinterhältiges Vorgehen Rußlands würde den europäischen Krieg, den alle auf das Gleichgewicht und den Frieden

in Europa bedachten Mächte, Oesterreich, Deutschland und Eng land, unbedingt verhindert wissen wollen, bedeuten und Deutschland ist voll und ganz im Rechte, wenn es nachdrücklich betonte und jetzt gefordert hat, daß Rußland ehrlich und offen seine Wünsche und seine Meinung ausspreche, seine Haltung genau präzisiere. Dieses Verlangen ist in so ernster Stunde, möglicher weise am Vorabend eines furchtbaren europäischen Krieges, billig und gerecht, es ist selbstverständlich und man muß sich wundern

, daß Rußland, insofern es ihm überhaupt ehrlich um den Frieden in Europa zu tun ist, erst gemahnt und zum Schlüsse noch auf gefordert werden muß, offene Farbe zu bekennen. !l Nutzland mobilisiert. Wien, 1. August. (K.-B.) In Berlin traf vom deutschen Botschafter in Petersburg gestern abends die Nachricht ein, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und der Flotte befohlen wurde. Daraus hat der Deutsche Kaiser den Zustand der drohenden Kriegsgefahr befohlen. Ter Kaiser über siedelte nach Berlin

. Allgemeine Mobilisierung in Rußland und in Deutschland. Verlin» 1. August. Vom deutschen Botschafter in Petersburg traf spät abends die Nachricht ein, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und Flotte anbefohlen worden sei. Darauf hat der Deutsche Kaiser wegen des Zustandes der drohenden Kriegsgefahr die Mobilmachung ange ordnet. — Der Kaiser übersiedelte heute nach Berlin. Vit Mobilisierungsmatznahmen in Deutschland. Verlin. 1. August. Das Wolffsche Telegraphen- Korrespondenzbureau meldet

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 18.12.1912
Umfang: 12
: mit Bosnien, der Herzegowina und den angrenzenden österreichisch-ungarischen Slawenländern gäbe das ein ganz respektables Reich. Die Slowenen wären also keineswegs sehr verläßliche Sol daten. Darum hält Oesterreich zurück. Aber die Polen? Ja, die Polen scheinen augenblicklich für Oesterreich sehr begeistert; aber man täusche sich nicht. Die Polen würden mit Oesterreich aus Haß gegen Rußland, das sie so sehr unterdrückt hat, kämpfen, aber nicht auS Liebe zu Oesterreich; denn auch die Polen

haben es noch nie vergessen, wie Oesterreich mit Preußen und Rußland sich seinerzeit in das arme Land ge teilt habe: auch sie streben ein neues König- reich Polen an. ES ist also mit der Verläß lichkeit wieder nichts. Alles das weiß auch Rußland. Es kennt die Slawen und ihre nationalen Bestrebungen und weiß, daß auf sie kein Verlaß ist. Wohl wird im weiten Reiche immerfort hingewiesen auf die Not der slawischen Brüder in Oesterreich und ihre Liebe zu Rußland; aber das offizielle Rußland — und das macht

ja schließlich den Krieg — kennt diese Liebe. Auch würde ein Königreich Polen Rußland Von Westeuropa fast absperren. Daher hat Rußland auch keine Schneid. Ueber- dies ist Rußland gerade jetzt sehr beschäftigt, Perfien und die Mongolei zu verspeisen, und darum käme eS ihm sehr ungelegen, wenn es in einen euro päischen Krieg verwickelt würde. Auch China lauert in seinem Rücken. Aber wie kommt Serbien dazu, ohne Stütze bei Rußland zu finden, mit dem Säbel zu rasseln? Eben weil eS auf die UnVerläßlichkeit

der öster reichischen Slawen rechnet und meint, die werden in einem Krieg mit Oesterreich mit Sack und Pack zu ihnen übergehen — doch vielleicht genügen die deutschen Fäuste, um den Serben den Deckel einzuschlagen! Von einem Kriege hat Rußland und Oesterreich wenig zu gewinnen aber viel zu ver lieren. Pom neuen Kriegsminister. Weit und schattenlos dehnt sich der gewaltige Hof der Siebenbürgerkaserne im Julifonnenfchein. Die brütende Stille wird nur felten durch Stall-

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.03.1855
Umfang: 6
.' finden >v,r eine offiziöse Korrespondenz aus Berlin, die zur Charakteristik der preußischen Politik wesentlich beizutragen geeignet ist. Die „freie Entschließung' ist es hauptsächlich, die man sich wahren will, um sie zu Gunsten Nußlands geltend machen zu können. Man furchtet das Ueber, gewicht Oesterreichs in Deutschland und sucht Schutz gegen dasselbe in Rußland, bedenkt aber dabei nicht, daß dies eben der sicherste Weg sei an Einfluß und Zinsehen Einbuße zu erkeiden. Deutschland, heißt

tokoll vom 28. Dezember beizutreten, aber wer steht dafür, daß im Laufe der Verhandlungen nicht Förde, rungen an Rußland gestellt würden, welche über den KreiS der Bestimmungen des Protokolls hinausgehen. Für solche Fälle will also unsere Regierung nicht ge bunden fein, die sich zwar nicht über die Unzulänglich keit und Unverläßlichkeit des Beistandes der deutsche» Mittelstaaten täuscht, aber die Pflicht hat, mit Auf bietung aller Kräfte ihre Selbstständigkeit zu bewah ren, um nicht fremden Zwecken

in der Mobilmachnngssrage. Oesterreich betrachtet dieselbe als einen gegen Rußland gerichteten Akt, während unserKabinet, befriedigt durch die rus sischen Zugeständnisse, und in der Erwartung ihrer Erfüllung, die Unabhängigkeit des deutschen Bundes gegen ein Drängen der Westmächte sicher stellen will uud daher die österreichische Interpretation des Bnndes- deschlusses vom 6. Februar verwirft.' — Dem Journal de Frankfort wird aus Wien über den bekannten Armeebefehl, welcher anordnet, daß das Kürassier « Regiment Kaiser

ausgestellt hat, ist noch fortwährend das seinige. ES sind die unabänderlichen bleibenden Interessen Oesterreichs und Deutschlands, eS ist die geheiligte Sitzung drS europäischen RechtS und Gleich gewichts, wofür Oesterreich die Hand an den Schwert knauf gelegt bat, und min schon so lange und mit so ungeheueren Kosten gerüstet dasteht und jene Interessen wahrt. Insofern Rußland unter dem neuen Monar- chen aufrichtig gewillt ist, den Interessen und Rechten Oesterreichs, Deutschlands und Europas Rechnung

in der Krim ausfallen sollte. Denn daß an einen Abschluß des Friedens nicht eher zu denken ist, als bis der Krieg in der Krim zu irgend einer Entschei dung gekommen, bedarf nicht des geringsten Beweises. Fällt sie günstig für Rußland aus, und dieses wollte dann auch die übrigen Zugeständnisse entweder zurück nehmen oder so abändern, daß sie illusorisch würden, dann wäre es Oesterreichs Obliegenheit, solchen Vellei- täten mit Nachdruck entgegen zu treten. Man hat in verschiedenen Zeitungen angedeutet

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1885
Umfang: 4
zum Besuch weilt, ist es vielleicht am Platz, zu untersuchen, welches Maß von Verdienst dem Ersteren dafür zuzuerkennen ist, daß sich Alles so verhält, wie wir es mit auf richtiger Befriedigung constatiren können: daß nämlich daß Bündniß Deutschlands und Oester reichs sich fortwährend befestigte und gleichzeitig auch das Verhältniß Oesterreichs zu Rußland ein sehr gutes, ja herzliches geworden ist, ein derar tiges, daß eben der Gasteiner und der Varziner Entrevue jene von Kremsier nachfolgen

hin- und herliefen, wie emsig für -ein russisch-franzö sisches Bündniß agitiri wurde? In all' die Jn- »triguen und Machinationen, die aufzuzählen ja überflüssig ist, in das Rachegeschrer vom Westen und die Drohrufe vom Osten, die sich in den Gedanken krystallifirt hatten, daß der Weg nach Constantinopel über Wien führe, fiel die Kunde von dem Wiener Bündnisse buchstäblich wie eine platzende Bombe hinein. Diese Kunde hatte eine schlechterdings unbeschreibliche Wirkung. In Frank reich wie in Rußland knirschten

die Chauvinisten in ohnmächtiger Wuth, denn sie begriffen, daß sie es nimmermehr wagen dürfen, an diesem macht' vollen Bunde sich zu vergreifen. Gleichwohl streck ten sie noch lange nicht vollständig die Waffen, vielmehr versuchten sie jahrelang hernach noch, ihren Zielen nachzustreben. Insbesondere die jenigen in Rußland vermeinten, wirksame Mittel auch für die Zukunft zu besitzen, und zwar darin, daß der traditionelle Herd der Unruhen im Orient ihnen leicht zuganglich war. Thatsächlich war der europäische

Friede ungeachtet des deutsch- österreichischen Bundes so lange nicht vollständig gesichert, so lange nicht die Orientfrage zum Still stande gebracht war. Dies jedoch konnte nur ge lingen, wenn Rußland es wollte, wenn dieses auch nicht für die französischen Revanchehelden zu dem Friedensbunde sich anschloß. Das Letztere haben ist, und endlich, daß auf diese Weise, und zu bewirken, war den» auch das Bestreben des nur auf diese, erreicht ist, was die Allianz vun Fürsten Bismarck, allein

auch seiner Riesenkraft von 1879 bezweckte: die Sicherung der Ruhe schien eine Zeit lang die Aufgabe zu spotten, West und Ost her. Das ist Kalnotys Verdienst, weil der Groll gegen Oesterreich in Rußland zu es ist ein sehr großes. Daß er auch das ursprüng groß war und in dem ersteren ein wichtiger Fac- lich aus fünf Jahre abgeschlossen gewesene Bund- tor, Ungarn, widerstrebend sich erwies. In der ruß verlängert hat, ist allgemein bekannt und soll That dauerten die peinlichen Beziehungen des nur kurz erwähnt

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 16.11.1904
Umfang: 8
16. November 1904 Tiroler Volksblatt Seite 7 mal in diesem Kriege hat sich wegen Port Arthur Rußland tatsächlich eine öffentliche Meinung gezeigt, eine öffentliche Meinung, in dem Sinne, daß sie ein energisches Vorgehen forderte. Erst die heldenmütige Verteidigung von Port Arthur hat das russische Publikum aus seiner Lethargie ge rissen und die Ausopferung dieser Stadt und ihrer tapferen Besatzung könnte in Rußland schlimme Folgen nach sich ziehen. Alle militärischen Vor kehrungen Rußlands

müßte einen bösen Rückschlag auf die Stimmung in Rußland ausüben. Die bal tische Flotte würde wahrscheinlich zurückkehren müssen, da -sie ja keinen Hasen im äußersten Osten fände, wo sie sich verankern könnte, nachdem Wladiwostok noch Monate hindurch vereist sein wird. Zudem mehren sich die Berichte aus dem Innern Rußlands, namentlich aber aus den Grenz provinzen, wonach die jetzige Mobilisierung nur mehr unter den größten Schwierigkeiten vor sich geht. Die Reservisten meutern an allen Orten — kurz

ausschließlich der miserablen Wirtschaft in Rußland zur Last, der Korruption und der Kopflosigkeit, mit welcher sich Rußland in diesen Krieg stürzte. Die politischen Folgen des! Falles von Port Arthur können daher in Rußland, recht ernste werden. > Nachtrag Auer, 14. November. (Unglücksfälle.) Auf dem Bahnhofe in Auer wurde am 13. November ein Arbeiter aus Kurtinig von der Lokomotive er faßt und schwer verletzt. Der Verunglückte wurde in das Spital nach Bozen überführt. Am gleichen Tage ging

auf Abschluß eines Schiedsvertrages zwischen Oester-^ reich-Ungarn und den Vereinigten Staaten gestellt. ! Von einer Begegnung des deutschen Kaisers mit dem Kaiser von Rußland ist in Berliner unterrichteten Stellen nicht das mindeste bekannt. Eine Einladung des Kaisers von Rußland ist an Kaiser Wilhelm nicht ergangen und dieser hat ^auch nicht die Absicht kundgegeben, den Zaren aus zusuchen. Der Delegiertentag der bayerischen Zentrumspartei findet am 9. und 10. Jänner in München statt

eingelaufen, daß der japanische General Kuroki gefallen sei, und die Meldung findet Glauben. (?) Eine Granate soll den General getötet haben. Als Nachfolger Kurokis wird ein Verwandter des Mikado genannt. Hier verlautet, Rußland habe England in bezug auf Aegypten freie Hand zuge sichert, wenn in bezug auf den Zwischenfall vor Hull keine Schwierigkeiten gemacht werden. Die japanische Regierung betreibt mit großer Beschleunigung die Vorbereitungen zur Be kämpfung der baltischen Flotte. Alle Flotten

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