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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1922
Umfang: 6
!.1 Sette 2 .Sft&fl tötet emtdfzeNovs.' Donmtrtofl. dm 20 . Lpril 1222 . 1 , % ! ;s . i 3 »! i •\ i i: i 1i Ostabteilung im Auswärtigen Amt. die treibend« Kraft dieser Russenpolitik, den Augenblick für gekommen erachtet haben, Deutschland mit Rußland zu verständigen, so haben sie dabei erwartet, daß ihnen das deutsche Volk Gefolgschaft leistet. So- weit man sich aus der Presse Deutschlands zur Stunde ein Ur teil bilden kann, ist dies tatsächlich der Fall. Es ist von Entente seite behauptet

worden, daß der Vertrag mit Rußland gegen eine Reihe von Bestimmungen des Versailler Friedens- und gegen die Beschlüsse von Cannes verstoße. Beides ist nicht richtig. Was zunächst die Beschlüsse von Cannes anbelangt, so hat Deutschland durch Annahme der Einladung sich allerdings verpflichtet, die Tagesordnung einzuhalten. Man vergißt aber auf der Ententeseite, daß die deutsch-russischen Verhandlungen bereits vor vierzehn Tagen in Berlin begonnen haben, als Tschitscherin und Rakowski

auf der Durchreise in der Reichs- Hauptstadt weilten. Sie sind nicht auf der Konferenz, sondern neben ihr zum Abschluß gelangt. Man kann auch nicht sagen, daß sie gegen das Londoner Memorandum verstoßen, das von den Engländern den Russen überreicht worden ist. Der deutsche Vertrag bezieht sich nur auf die Vergangenheit, unter die er einen Strich macht, während das Memorandum di« künftigen Beziehungen zu Rußland regeln will. Dem aber hat Deutsch land in keiner Weise vorgegriffen. Es ist sogar ausdrücklich gesagt

worden, daß Deutschland dieselben Schadenersatzan sprüche gegen gewaltsame Sozialisierungen in Rußland zu stehen, die es anderen Staaten bewilligt. Und nun zu Artikel 116 des Versailler Friedensvertrages. Dieser lautet: Deutschland erkennt die dauernde und unabän derliche Unabhängigkeit aller Gebiete an, die am 1. August 1014 zum früheren russischen Reiche gehörten und verpflichtet sich, dieselbe zu achten. Deutschland erkennt endgültig die Auf hebung der Vertrüge van Brest-Lttowsk, sowie

aller sonstigen Verträge oder Abmachungen an. die es seit der maximalisti- schen Revolution vom November 1917 mit Regierungen oder politischen Gruppen, die sich auf dem Gebiet des früheren rus sischen Reiches gebildet hatten, abgeschlossen hat. Die alliierten und assoziierten Mächte behalten Rußland ausdrücklich das Recht vor. von Deutschland alle Entschädigungen und Wieder- gntmachungen zu verlangen, die auf den Grundsäßen des gegenwärtigen Vertrages beruhen. In diesem Artikel sind für Rußland

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1886
Umfang: 8
erbeten, Manuscripte nicht zurückgestellt. — JnsertionS-Sebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei« und S kr. für dreimalige Tinrücknng. Bei größer» Infektionen entsprechender Rabatt. — Zur Beantwortung event. Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. K 58. Bozen, Mittwoch, 21. Juli 1886. XXV. Jahrg. Zur Lage. Es ist aller Grund vorhanden, um wegen des euro päischen Friedens besorgt zu sein. So viel steht fest, daß mit Rußland kein dauernder Frieden

zu schließen, so lange eS nicht Im Besitze Konstantinopels ist oder in anderer Weise eine beherrschende Stellung am Mittel meer gewonnen hat. Rußland traut weder Deutsch land noch Oesterreichund umgekehrt ist es nicht anders. Die Interessen Rußlands undOesterreichs kreuzen sich in Orient; sehr abträglich wäre es für Oesterreich, wenn Bismarck, der nächstens mit dem russischen Minister von Giers zusammenkommt, sich etwa auf Kosten Oesterreichs mit Rußland verständigen wollte. Es ist natürlich, daß Bismärcks

Politik darauf gerichtet ist, mit Rußland, so lange eS geht, in einem ertraglichen Verhältnisse zu leben ; leider hört man aber auch, daß Bismarck heute nicht mehr sehr geneigt sei, die Sache des Fürsten von Bulgarien zn be günstigen oder gar zu vertreten. Der Fürst von Bulgarien ist nämlich Rußland im Wege; er ist der Stein des Anstoßes für Rußlands Orientpolitik, daher ihm Rußland tödtlicher Haß ge schworen hat. Kaum ist es dem Fürsten Alexander von Bulgarien gelungen, das eine Netz zu zerreißen

, und was dann geschieht, ist auch nicht schwer zu errathen. Wer aber nach einem Anlaß zum Streite sucht, wird ihn leicht finden, .und so hat neuerdings die Thronrede des Fürsten Alexander Rußland Grund zu Beschwerden gegeben. In dieser soll das ostrumelische Statut verletzt worden sein, und der russische Geschäftsträger verlangte deßhalb von der Pforte, daß dieselbe dem Fürsten gegenüber ihr Recht wahren und protestiren solle. Die türkische Regierung konnte aber offenbar in der bulgarischen Thronrede

Einfluß gewühlt habe. Rußland sei darüber höchst unzufrieden und er- luche die Pforte, darnach zu sehen, daß die international 'gestellten Rechtsgrundlagen in dem Vasallenstaat ge achtet würden. Um dieser Mittheilung, die übrigens mündlich war, noch mehr Nachdruck zu geben, überreichte die russische Botschaft eine Note, in welcher ^ Pforte aufgefordert wurde, jene 200.000 Pfd. Ent- lHädigungsgelder, welche sie einem frühere« Abkommen kach an russische Unterthanen zu zahlen hat, nunmehr .«n?6al

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 28.02.1914
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler «oUSblait 23. Februar 1914 Korruption herüber in die österreichischen Lande. Das zweite Mittel, dessen sich Rußland gegen unS bedient, ist die religiöse Propaganda, die orthodoxe Los-Von-Rom-Bewegung. Russische Agitatoren und Priester durchstreifen unsere Grenzlande, um die Leute zum Abfall von der katholischen Kirche zu bewegen. So ebnen sie dem russischen Heere den Weg. Leider scheint man in den maßgebenden Kreisen Oesterreichs die Gefährlichkeit des russischen Vorgehens

noch immer zu unterschätzen. In einem künftigen Kriege mit Rußland dürfen wir wohl mit Sicherheit auf Deutsch- lands Hilse rechnen. Man kennt dort die Ge fahr so ziemlich genau und hält daher das Pulver trocken. Leiderist Deutschland durch Frankreich gebunden. Frankreich glaubt noch immer eine alte Rechnung mit dem deutschen Reiche bereinigen zu müssen: eS kann den Verlust von Elsaß-Lothringen nicht verschmerzen. Frankreich allein wäre wohl nicht allzugefährlich für daS starke Deutschland. DaS wissen

die Franzosen selbst wohl auch recht gut. Daher haben sie sich so eng mit Rußland verbunden. Und wenn diese beiden zusammenstehen, dann sind sie jedenfalls sehr gefährlich: denn Frank' reich ist unermeßlich reich, während Rußland über unerschöpfliche Menschenmassen verfügt. Französische Millionen wandern in unabsehbaren Reihen nach Rußland. Und so hat eS dieses Reich sehr leicht, die Rüstungen ins Ungeheuerliche zu steigern. Der Geldgeber ist ja der Franzose. Wie sich etwa England und Italien

bei einem künftigen Zu- sammenstoß Verhalten, steht wohl noch nicht ganz sest. Möglich, daß England sich gerade nicht vorne» weg aus die Seite Frankreichs und Rußlands stellt. ES ist aber auch leider nicht ganz undenkbar, daß Italien kühl bleibt, wenn eS uns an den Kragen geht. Mit Sicherheit kann Rußland auf Serbien und Montenegro zählen. Die zwei Kleinstaaten find immer bereit, auf Rußlands Befehl uns an die Kehle zu springen. ES soll übrigens zwischen diesen beiden Staaten eine Art militärische Union

geschaffen werden. Dann ist eigentlich der öster reichische Plan, die Serben von der Adria fernzu halten, durchbrochen. Auf jeden Fall find wir durch diese beiden Staaten zu Friedenszeiten in unserer Bewegungsfreiheit nach dem Orient eingeengt, im Kriege aber müssen wir von einem nicht zu unter schätzenden Gegner da drunten rechnen. Bulgarien ist heute noch eine Unbekannte. ES ist durch Rußland WS Unglück gestürzt worden und will heute von ihm nichts mehr wissen. Aber auch Rußland will sein Opfer

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 11.12.1945
Umfang: 4
. daß die für den Angriff auf Rußland be- reitcestcllten Streitkräfte im Norden aus 50 Di visionen. darunter 13 gepanzerten und 9 moto risierten. im Süden aus 30 P'vie'or.cn. darunter 5 gepanzerten und 3 motorisierten, bestanden. Keitel sagte: D e Russen sind an Zahl über legen. wir an Dualität. Unter den 'in Vorder grund stehenden Leuten Ist nur T'mosehenko hervorragend' Keitel saute auch, daß d'e Ope ration ..Fel'*' (uegen G'braltar) unmöglich war. well der größte Teil der Geschütze nach dem Osten befördert wurde

. In e'nem deutschen Dokument vom 5. Feber 1941 (mehr als v'er Monate vor dem Angriff auf Rußland! wurde gesagt die Mobilmachung gegen Rußland müsse so lang als mügl'ch ze- helmgehallen werder und sobald d'es n'eht mehr möglich sein würde müßte sie als takti sches Manöver zur Mask'erimg der Vorberei tungen zum Angriff auf England ausgegeben werden. Ein von Keilet und Jodl an Todt gerichtetes Dokument vom 9. März >941 legte dar. wie d'e Vorbereitungen zur Invasion Englands intensi ver zu gestalten wären

, um d'e bevo stehende Invasion Rußlands zu versc'O^vn, Darin ist von Ablenkungsmanövern ,/iir Täuschung von Freund und Fe'nd“ die Rede denen sieh auch d'e Organisation Todt durch nneingo'chränk'e Fortsetzung der Vorherel'ungen zum Angriff au c Fng'and annassen müsse obwohl man In Wirkl'ehkeit nicht England, sondern Rußland angreifen wolle. E'n von Ke'tef unterreichtmtes Dokument vom 6. Juni 1941 enthält die vollständigen Pläne für den Angriff auf Rußland und «etzte den Pe- B'nn desselben auf 3 30 Dltr

. Ein von Keitel miterzelchneles Dokument vom 6 Juni eruMülL daß de- Aufmarsch der Truppen an der Ostfront am 22. Mai vollendet war und vom 25. Mal ah Verhandlungen mit dem flnn’schen Oeneralstah liefen. In einem von Ke'tei Unterzeichneten Doku ment aus dem Führerhaun'ciinrtier vom 13. März 1941 werden die hittordeutschen Pl'trte für die Verwaltung Rußlands nach der Erobe rung und für die Ausbeutung seiner Hilfsquellen entwickelt. E'n Befehl Hitlers vom I. Mal 1941 setzte das Datum des E'nmarsches in Rußland

auf den 22. Juni an und beschrieb das Kräfteverhältnis an der Ostfront fol-reudernmßeu- Im nördlichen Abschnitt sind die deutschen und die russischen Streitkräfte annähernd gle'ch stark mi mitt leren Abschnitt sind dh» deutschen Truppen #n Zahl überlegen. Im südlichen d'e russischen. Auszüge aus dem deutschen Marinetagebuch zeigen auf. daß Rußland vor dem Kr'ee sich gegen Deutschland korrekt benahm und daß man erachtete, bei Lebzeiten Stnt'ns werde Rußland für Deutschland keine Gefahr dnr- stellen. Das erste

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
s. Mrz ISIS Tiroler Volksblatt. Seite 5 Das deutsche Ultimatum an Rußland. UnterstaatssekretSr Freiherr von dem Busche führte am Dienstag im deutschen Reichstage aus: Bon verschiedenen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, das Ultimatum kennen zu lernen, das von den russischen Delegierten angenommen worden ist. Ich erlaube mir, dieses Ultimatum bekanntzugeben. Es lautet: Deutschland ist bereit, unter folgenden Been dungen mit Rußland die Verhandlungen wieder aus zunehmen und Frieden

zu schließen: 1. Das Deutsche Reich und Rußland erklären die Beendigung des Kriegszustandes. Beide Nationen find entschlossen, fortan in Frieden und Freund schaft zusammenzuleben. 2. Die Gebiete, die westlich der den russischen Vertretern in Brest-Litowsk mitgeteilten Linie liegen und zum russischen Reiche gehört haben, werden der territorialen Hoheit Rußlands nicht mehr unterstehen. Die Linie ist in die Gegend Dünaburg bis znr Ostgrenze Kurlands zu verlegen. Aus der ehemaligen Zugehörigkeit dieser Gebiete

zum russischen Reich werden ihnen keinerlei Verpflichtungen gegenüber Rußland erwachsen. Rußland verzichtet auf jede Einmischung in die inneren Verhältnisse der Gebiete. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beabsichtigen, daS künftige Schicksal der Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu bestimmen. Deutschland ist bereit, sobald der allgemeine Friede geschlossen und die russische Demobilmachung vollkommen durch geführt ist, das östlich der obgenannten Linie ge legene Gebiet zu räumen, soweit

sich nicht aus Ar tikel 3 etwas anderes ergibt. 3. Livland und Estland werden von russischen Truppen und Roter Garde unverzüglich geräumt und von deutscher Polizeimacht besetzt, bis Landes einrichtungen die Sicherheit gewährleisten und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Alle aus politi schen Gründen verhafteten Landesbewohner sind sofort freizulassen. 4. Rußland schließt sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik. Ukraine und Finnland werden ohne jeden Ver zug von russischen Truppen und Roter Garde

ge räumt. 5. Rußland wird alles in seinen Kräften stehende tun, um alsbald die ordnungsmäßige Rückgabe der ostavatolijchen Provinzen an die Türkei sicherzustellen und erkennt die Abschaffung der türkischen Kapitu- lationen an. 6. s) Die völlige Demobilmachung des russi schen Heeres einschließlich der von der jetzigen Re gierung neugebildeten Heeresteile ist unverzüglich durchzuführen. b) Die russischen Kriegsschiffe im Schwarzen Meere, in der Ostsee und im Eismeere sind ent- weder in russische Häfen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 12.02.1904
Umfang: 16
, mit Edelsteinen ge schmückte Vase zum Andenken. Als im Frühjahr 1900 der Boxeraufstand in Petschili die europäischen Mächte zur Interven tion zwang, benützte Rußland die Gelegenheit, um vom Amurgebiet aus die Mandschurei zu be setzen und die Verwaltung dieser Provinz zu über nehmen, nachdem es schon vier Jahre vorher die Konzession zum Ban der ostchinesischen Bahn er langt hatte, die dann im Herbst 1901 eröffnet wurde. Mit China schloß Rußland am 1. No vember 190t) den Mandschurei-Vertrag, am 14. Januar 1901

die ganze Mandschurei bis zum 8. Oktober 1903 von den Russe« geräumt werden sollten. Nur eine Eisenbahnschutzwache sollte zu rückbleiben. Im Frühjahr 1903 machte Rußland allerdings einen schüchternen Versuch zur Räu mung, aber nur 6 Bataillone Und 3 Kosaken- sotnien verließen die Provinz, und 30.000 Mann blieben daselbst zurück. Da Rußland gleichzeitig auf Grund der sogenannten Holz konzession am Haluflusse in Nordkarea eindrang und verschiedene Anzeichen, wie die mehrerwähnte Reise des Kriegsministers

, sondern verleiht der Flotte auch eine ungewöhnliche Manövrierfähigkeit, so daß sie je nach Bedarf bald im Japanischen Meer, bald im Stillen Ozean handelnd auftreten kann. Die Streitkräfte, über welche Rußland augen blicklich einschließlich von zwei europäischen Bri gaden der 31. und 35. Infanterie-Division in Ostasien verfügt, werden mit 88 Bataillonen, 35 Eskadronen, 25 Batterien und 81/4 Bataillonen Grenzwache angegeben, zn denen noch 63/4 Ba taillone Festungstruppen, 8 sibirische Bataillone und 2 Batterien

zu Lande als auch auf dem Meere sind somit die Russen heute noch schwächer als die Japaner und dies dürste die Regierung des Mikado hauptsächlich veranlaßt haben, den Bruch gleichsam.über Nacht und während noch Ver handlungen gepflogen wurden, herbeizuführen. Zu Lande dürfte übrigens Rußland in Ostasien mit jedem Tage stärker werden, da schon viele Truppen aus Europa nach dem fernen Osten ab geschickt wurden und Zeit gen!ug vorhanden ist, noch weitere Truppen heranzuziehen, da die bei den Gegner

der äußersten Zurückhal tung und des größten Taktes zu befleißigen, um jede Volksbewegung gegen die Missionen hintan zuhalten, namentlich da man im Falle einer japanischen Niederlage den Ausbruch der Volks leidenschaft gegen sämtliche Europäer in Japan, in erster Linie gegen die Missionen, nicht für ausgeschlossen hält. Berlin, 9. Febr. Rußland wird enorme Truppenmassen von der Westgrenze nach dem Osten abschicken, da es sich völlig auf die L 0 y a- lität Deutschlands und Oesterreichs verläßt. Allerdings

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Volksbote
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Seite 2 von 14
Datum: 30.06.1921
Umfang: 14
Der Arbeiterführer Most, der cn»s Oesterreich \ das europäische Festland. Kein Wunder; das alte nach Amerika entwichen ist, als man ihm einen . Rußland ist nicht mehr, und fein neuer revolutio. Prozeß wegen Hochverrat machen wollte, schrieb in I närer Ausdehnungsdrang verläuft sich einstweilen TT einem seiner Blätter: „Lest nur die Bibel — vorausgesetzt, daß ihr den Ekel überwindet, der euch ergreifen muß, wenn ihr das infamste aller Schandbücher auf» schlagt und ihr könnt bald merken

und damit auch die wirtschaftlichen Kräfte, die trotz allein ihm verblieben sind, aus der Verschüttung und. .Verwilderung wieder neu zu er heben. ■* 'Vh, Der nachstehende Bericht sta»n»nt aus der Feder eines Ausländers, der seit zehn Jahren ununterbro-. chen in Rußland weilte und der nicht nur in den Städten, sondern bis in das Jahr 1921 hinein auch hauptsächlich unter den Bauern die Herrschaft des Bolschewismus miterlebte. Der Bericht enthält mancherlei Wertvolles und Interessantes, Die Wirtschaftslage ist für jedes Land

und jedes Volk die wichtigste Frage; ist sie ungünstig, so gibt dies den Anstoß zur Unzufriedenheit. Daher bildet die Aufrechterhaltung einer möglichst günstigen Wirtschaftslage die Hauptsorge für jede Negierung; nur in Rußland ist sie der Polittk unterworfen, Augenscheinlich glaubt man in, Auslande, daß da» russische Volk seine in dieser Beziehung fürchterliche schlechte Lage in Ruhe und Gelassenheit hinnimmt, Die Diktatur des Proletariates —> d. h. in Ruß land die Gewaltherrschaft einer kleinen Gruppe

» wie das im Auslande der Fall ist, findet man in Rußland keine Spur. Sie bedeuten lediglich eine Waffe der Re gierung zur Unterdrückung der Arbeiter. Wer zu einem Streik die Initiative gibt, verfällt dem Ter ror, denn die Regierung weiß wohl, daß jeder Streit zu schwerwiegenden Folgen für sie selbst ^Veranlassung geben könnte. -Vasall,«^ dient dazu, hin eisten gewiffm SWnmnerer Ruhe zu lvahrenn.W»^i^keit liegen die Berhaltniss« aber ganz anders. Rußland, das ackerbautreibende Land, wird voll- ständig zugrunde

gerichtet. Den Bauern hat mav nur ein einziges Pferd und fast durchwegs nur ein« eirrzige Kuh gelassen. Dieser geringe Viehbestand ist für eine Feldbestellung ungenügend. Dabei wird der Landwirt immer noch mehr belastet: Abgabe von Getreide, Kartoffeln, Fleisch, Butter und an« deren landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die fort dauernden planlosen, den Landwirten aufgezwun- genen Arbeiten, die zwar Rußland bis jetzt einiger maßen über Wasser hielten, hat unter der Bauern schaft starke Unzufriedenhett

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
Empfindungen. Schließlich das Memorandum ohne Unterschrift nur m Begleitschreiben Factäs den Russen M. - -rschlage wegen der russischen Schulden. Memorandum wurde gestern den Aus reicht und setzt in der Kriegsschulden- Zigende Bestimmungen fest: 1. Rußland m den Kriegsschulden solange keiner- Mg weder vom Kapital noch von den »leisten, als nicht die Frage vonseiten Vner en bloc in Beratung gezogen -Zn dem Augenblick, in dem dieses A Ubereinkommen über die Kriegs ende kommt, wird Rußland die RMung erfahren

, wie sie für die Anten festgesetzt wird. Dabei wird ^ die wirtschaftliche und finanzielle ZMs, die schlechter ist als die aller ^uegsschuldner, in Betracht gezogen diese besondere Beachtung muß M seine Gegenforderungen, die sich Devolution der Nachkriegszeit ergeben, -w ^ ist in der Hauptsache der In- ^wrandums. Rußland soll also die -1.» Zuerkennen und auf die Gegen- ,?°erzichten. i ' ^'<h°rin beansprucht höhere Kredite. Mai. Tschitscherin erklärte ei- -ndaß Rußland einen Vor- Milliarden Dollar brauche

bis „n''^nZ und besteht auf der Ta Obersten Rates. ^ enalis^' Greeg hat ge,ftern im Ichen Delegation Journalisten m folgende Erklärungen Nachist hock befriedigt, Alling ^agen nach Beginn. der aufbringen, eine Summe, mit der sich in jedem Lande ernstliche Wiederaufbauarbeit in die Wege leiten läßt. Bezüglich des Memoran dums für die Russen ist Lloyd Georgs der! An- sicht, daß es das erste präzise Unterst'ikungsan- gebot ist. Das Memorandum an Rußland darf durchaus nicht als Ultimatum betrachtet

werden, es ist nur das Minimum, was Rußland zuge stehen muß, wenn es die Hilfe der Mächte haben will. Sollten die Russen auch dieses nicht an- nehmen, so erbringen sie damit den Beweis, daß mit ihnen nicht zu verhandeln ist. Lloyd George ist der Ansicht, daß die Diskussion die ser. Frage nicht verschoben werden kann. Schon zweimal feien die Russen mit den Westmächten zu keinem Übereinkommen gelangt und Lloyd George fürchtet, daß man bei einem neuerlichen Scheitern lange nicht mehr zu ihnen zurückkeh ren wird und die Dinge

neuerlich und erst um 10 Nhr abends war sie Huche wieder hergestellt. Es wurden 10 Personen durch Bajonettstiche verletzt. Die Stadtarbeiter drohen init dem Generalstreik. Bei den Straßenbahnern ist derselbe schon zur Tatsache geworden. t. Flugverkehr iu Rußland. MoSka u, 3. Mai. In Moskau ist gestern aus Berlin ein Aeroplan eingetroffen, der ein Geschenk Deutschlands an Sowjetrußland darstellt. Der Flugdienst, der nun mehr niit Rußland eingerichtet wird, wird von 10 Aeroplanen versehen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 18.09.1886
Umfang: 8
leicht ein Fingerzeig mehr für die deutsche Regierung, über den politischen Vorgängen nicht der bedrohlichen Lage zu vergessen, in welche der deutsche Handel auf der Balkanhalbinsel zu gerathen scheint.' Was Rußland unter der Unabhängigkeit Bulgariens versteht, zeigt folgende telegraphische Meldung aus Petersburg: „Wenn Fürst Alexander Bulgarien Verlässen haben wird, werden einige zwanzig russische Offiziere dorthin abgehen und ihre früheren Stellungen wieder einnehmen. Alle höheren Stellungen

, bis einschließlich der meisten Bataillons-Commandeure werden mit Russen besetzt werden, was mit den ent sprechenden bulgarischen Offizieren werden soll, hängt von den demnächstigen Vereinbarungen zwischen dem Fürsten Dolguruki und der bulgarischen Regierung ab.' Sollte Rußland in der That nicht wissen, was mit den überflüssig werdenden Offizieren zu geschehen hat? Ohne Zweifel sind das doch in erster Linie diejenigen Ossiziere, welche durch die Gegenrevolution die russischen Plane eine Zeit lang zu nichte

, daß er das Gericht erwartet, welches Gott wider die Starken vorbereitet, und welchem er sie in dem Augenblick zutreibt, wo sie den Gipfel irdischer Macht erstiegen zu haben glauben.' Rundschau. Inland. Aus Lubin meldet man: Am Sams tag bei dem Galadiner brachte unser Kaiser einen Toast auf den Czaren aus. Die Kapelle spielte die russische Hymne. Im Laufe der Nacht langte ein Dankestelegramm vom Kaiser von Rußland ein. — Der slovenische Abg. Hren erhielt von seinen Wählern die Ermächtigung aus dem Hohenwart-Club

Verhältnisse eintreten. — Rußland genirt sich nicht im mindesten, immer mehr in Bulgarien hinein zu regieren. Bereits deuten die russischen Zeitungen an, daß die Landesvertretung gar nicht einmal den Fürsten zu wählen habe. Auch die verdeckte Drohung wird bereits vernommen, daß Ruß land einschreiten werde, wenn Bulgarien einen russen feindlichen Fürsten überkommen würde. Der Regenschaft wurde auf die von ihr an den Czaren gerichteten Fragen betreffs dessen, was Bulgarien von ihm zu befahren

habe, von demselben geantwortet: Wenn er sich brav aufführe, stehe ihrer Anerkennung nichts im Wege; von ihrer „treuen Offenherzigkeit' werde es abhängen, daß Rußland die „vorhergegangenen Ereignisse' vergesse und zur Wiederherstellung des früheren freundschaftlichen Verhältnisses die Hand biete. Rußland sei bereit, für das Glück Bulgariens zu wirken (na, und wie!), wenn Bulgarien sich des Gedankens entschlage, mit Gewalt seine Forderungen durchzusetzen. Mit der Wahl eines neuen Fürsten Pressire

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1920
Umfang: 12
, irgend einmal gottaiutt wird. Wird das siegreiche Sowjeirußland die Ver träge von Versailles und St. Germain ebenso bereitwillig schlucken, wie sie das besiegte deutsche Volk im Reiche und tu Oesterreich schlucken mußte? tzg wäre töricht, allzu große Hoffnungen aus eine Moskauer Intervention zu setzen. Kenner der Verhältnisse haben gerade in der legten Jett im mer wieder davor gewarnt und mit Nachdruck darauf ver wiesen, daß Rußland seit der Mission Krassins recht merklich von Deutschland abrücke

und sich nicht durch Sympathien für Detttschland ein neues Hindernis für die Aussöhnung mit England schaffen wolle. Allein, ob sich Rußland durch Sympa- thien für Detttschland gerade die Sympathie Englands ver scherzen könnte, ist noch sehr die Frage, und ein anderer Kenner der Verhältnisse, der deutsche Außenminister Doktor Simons, hat kürzlich mit so auffallender Wärme von dem Moskauer Regime gesprochen, daß man die törichte Hoffnung einiger deutscher Optimisten beinahe auch in der BMelm- straße vermttten dürfte. Rußland

vor Unbesonnen- beiten zurückzuhalten. Unter den polnischen Dauern wird setzt mit Erfolg bolschewistische Agitation getrieben. Verspre- chungen bezüglich der Aufteilung des Großgrundbesitzes unter ihnen hat die }ul: ischen Kleinbauern zu nicht geringen Teilen in die Arme der Bolschewisten getrieben. Der russische Bescheid an den Obersten Rat. „Petit Vartsien' meldet aus London den Wortlaut der Fragen» die oer interalliierte Oberste Rat an Rußland gestellt hat, und die Antwort der Sowjetregierung. Rußland

ist. Ihre persönliche Sicherheit wird aber nicht gefährdet. Alle Waren, die mit Genehmigung des KomnNssaro für Handel in Rußland eingeführt werden, bleiben Eigentuin oer Besitzer und können nickt ohne Zahlung konfisziert wer den. Ausländer können Konzessionen für die Ausbeutung von Rußlands natürlichen Reichtüznern erhalten unter der Bedingung, daß die Konzessionäre alles liefern, was für die Ausbeutting notwendig ist, und daß sie Garantie dafür lei- sten, daß ein Teil der Erzeugung der Sowjetrepublik

und Bauern dränge unvermeidlich zur Revolution, die wir durch führen werden. Hierauf ergriff Lenin das Wort und erklärte, daß eine Partei, die vor Gewalt und Terror zurückschrecke, nicht existenzfähig sei. Die Todesurteile in Rußland. Wie „Berlingske Tidende' aus Kowno meldet, hat der Präsident der russischen Sowjetrepublik offiziell mitgeteilt, daß die Gesamtzahl der vom 2. Mai bis 26. Juni verhängten Todesstrafen sich auf 600 beläuft. Wegen Desertion wurden 273 und wegen gegenrevolutionären Handlungen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1922
Umfang: 6
Provinzen prophezeit werden. Sowjet-Umbau und Rußlands Aufbau. Won unserem ^.Mitarbeiter. Die Erklärungen, welche der B o lsch ew ist«nza r L e- '[<■ “ nin auf dem neunten allrussischen Sowjetkon- g r e ß abgegeben hat, beanspruchen weitgehende Bedeutung. Er bat nicht nur zugegeben, was alle wissen, daß Rußland arm, er' schöpft und schwächest, sondern er bat offen eingeräumt, daß die des offnung auf die Weltrevolution des Proletariats sieb als eine äuschnng erwiesen bat. Dies Bekenntnis gewinnt dadurch

noch größere Bedeutung, daß er für die praktische Politik die Folge rungen daraus gezogen hat. Alle Nachrichten aus Rußland be stätigen, daß der Abbau des Kommunismus, der ja übrigens immer nur in begrenztem Maße geherrscht hat, auf der ganzen Linie fortschreitet, und seine Gegner werfen Ihm vor, daß er „ins Tiefland eines kapitalistischen Rußlands' hinab- gleite. Aber Lenin, der den Namen Selbstherrscher weit mehr verdient als fein zaristischer Borgänger, der nur «in Spielball in den Händen

und ihre Führer ist es berechnet, wenn Lenin in seiner Ansprache Drohungen gegen Polen, Rumänien und Finnland vom Stapel gelassen hat. Die Entflammung der militärischen Instinkte hat bei den Bolschewiken immer eine Rolle gespielt. Im übrigen ist sich Lenin aber darüber klar, daß die Um stellung des Bolschewismus und damit die Erhaltung seines so oft totgesagten Regimes nur zu ermöglichen ist, wenn er posi tive Erfolge aufzuweisen vermag, diese können, wie die Dinge liegen, nur von außen kommen, da Rußland

, unter denen die alliierten Mächte bereit seien, die Handelsbeziehungen zu Rußland wieder aufzunehmen, wobei man von französischer Seite natür lich die Frage der Anerkennung der Borkriegsschulden aufwirst. Eine Entscheidung über diese für ganz Europa bedeutsame Frage wird freilich erst aus der ln Aussicht genommenen I n, ternatianalen Wirischaftskonferenz erfolgen können, zu der, wie schon fetzt feststeht, sowohl Deutschland wie Rußland zugezogen werden müssen. Für Deutschland hat die Frage

des Wiederaufbau«» von Rußland eine ganz besondere Bedeutung; denn je mehr die Entente- läoder sich gegen unser» Einfuhr wehre«, desto wichtiger ist t» dustriellen und | Aufmerksamkeit eben diesen Fragen zu» we.lch« jetzt mit dem Re « parationsproblem, und zwar in engem Zusammenhang mit diesem, ihrer Lösung entgegenzureifen beginnen» die für di« Ge sundung Europas von weittragender Bedeutung wäre. Politische Übersicht. Die Konferenz ln Tanne». ^ Die erste Sitzung in Cannes am 6. Jänner wurde nach einer kurzen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1921
Umfang: 8
In Bulgarien. Wien, 20. Juli Die Nachrichten über Agrarrevolten in Bulgarien, die kürzlich verbreitet wurden, haben sich als Blusf erwiesen. Reisende, die dieser Tage aus Sofia ankamen, er klären, daß es ln Bulgarien zu gar keinen Unnihen ge kommen sei. Die striegsgefangenen ln Rußland. Helsing so rs, 20. Juli. Hiesige-Blätter melden, daß Trotzt« in einer Im Vollzugsausschuß der Vertrauensmänner der Sowjetregierung gehaltenen politischen Rede erklärt hat, Ruß- larrd stelle der Abreise

der noch in seinen! Lande befindlichen Kriegsgefangenen keine Hindernisse entgegen. Wenn sich im Lande noch auswärtige Kriegsgefangene «ufhielten, so täten sie es einerseits freiwillig, andererseits deshalb, weil Rußland nicht die nötigen Transportmittel beizustellen in der Lage sei. Wür den die Ententestaaten mit Rußland die Handelsbeziehungen aulnehmen, ohne politische Forderungen zu stellen, ans die die russische Regierung nie eingehen könne, so hätte Rußland unter anderem feine Transportrnittel ausbauen und schon

Deutschland gegenüber nie an Recht und Billigkeit dachte, son dern stets nur nn die Ziele ihrer Gewaltpolitik. Wiederum zeigte sich. daß alle!, tos, worauf der gute Deutsche dosste, nie existiert hat: Weltnwral, Weligerechtigkeit, Weltgewissen ' Und doch waren es diese drei, die das neue Europa oufge- baut. Damals, als die „unmoralischen' Deutschen die alten Weltmächte Frankreich, England und Rußland die Kraft ihre« Armes fühlen ließen, erwachte die Weltmoral über die Hilferufe der bedrohten Kultur

und die Gewissenlosigkeit, ohne sittliche Bedenken zu nehmen, zu raffen und zu rauben. So mußte der Niedergang kommen, bevor an einen Aufstieg gedacht werden koniite und der Verfall machte unter der russischen und öster reichischen Herrschast weitere Fortschritte. Jetzt aber erhielt dieses Volk, als die französische nird Ententepolitik ein festes Bollwerk zwischen Deutschland und Rußland brauchte, urplötz lich seinen Staat mit eigener, d. h. polnischer Verwaltung. Was diese in den zweieinhalb Jahren ihrer iraurigen

dieses Volkes geradezu wahnwitzig erscheinen muß. Pol nische Unersättlichkeit hat den Kanipf gegen Rußland leichtsercig vom Zaun gebrochen, deutsche und litauische Gebiete mit Krieg überzogen und bedroht selbst das slawische Brudervolk der Tschechen. Als dann Polen, wie nun der Warschauer 'Außen minister selbst gestand, überall als Störenfried verschrien und verhaßt war, richtete der Premierminisrcr des enaiistmu« Welt reiches im Londoner Parlament seine bekannte Warnung^ an die polnische Adresse

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 04.11.1903
Umfang: 10
, hieß es hier z. B., sei in dem koreanischen Hafen Fusan gelandet, die Palast wachen würden verstärkt u. dlg. m. Ein Angriff Japans auf Korea würde aber den Krieg mit Rußland bedeuten, und so kann man begreisen, daß allerwärts ein Gefühl großer Unsicherheit herrschte. Tatsächlich macht sich in Japan ganz neuerdings ein lautes Waffengerassel bemerkbar und große Truppenmassen werden zusammengezogen, deren Zweck jedenfalls ein anderer ist, wie Manöver ab zuhalten. Mitte Oktober wurde der „Morning-Post

' aus Tschifu gemeldet, daß Japan ein Ultimatum an Rußland gerichtet habe, die Mandschurei innerhalb einer bestimmten Frist zu räumen. Das scheint nun zwar doch eine übertriebene Meldung gewesen zu sein, aber so viel steht fest, daß die Japaner umso nervöser werden, je näher der Termin rückt, zu dem Rußland die Räumung der Mandschurei ver sprochen hat. Gewiß wird diese Räumung nie er folgen, da Rußland noch nie wieder zurückgewichen ist, wo einmal seine Kosaken ihr Volkstum auf einen neuen Boden verpflanzt

wird auch Japan nichts ändern können. Niutschwang sollte Rußland bis zum 8. Okt. räumen, statt dessen hat es sich in dieser nörd lichsten Hafenstadt Chinas nur noch häuslicher ein gerichtet und denkt nicht daran, sie je wieder zu verlassen. Schwieriger wird es Rußland schon in Korea haben, wenn es da mit den Japanern zu- sammenstoßen sollte. Aber der Statthalter Alexejew gebärdet sich siegesgewiß, sagt offen heraus, daß sich Japan nicht in die russisch-chinesischen Ange- legenheiten zu mischen

und Abgeordneter des ungarischen Reichs tages. Die Familie ist kalvinisch. Ausland. * Rußland und Frankreich. In dem am Freitag im Palais Elysee abgehaltenen Ministerrat teilte Präsident Loubet den Inhalt des ihm vom Grasen Lambsdorf überreichten Handschreibens des Kaisers Nikolaus mit. In diesem Schreiben erneuert Kaiser Nikolaus dem Präsidenten die Versicherung seiner freundschaftlichen Gefühle und sagt, es erfülle ihn mit großer Befriedigung, wenn Frankreich etwas Glückliches begegne. So habe der Kaiser

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 22.07.1914
Umfang: 8
wickeltcre, ernstere und ereignisreichere Zeit. Wir wollen nicht die Opfer künstlicher Aufreizung sein und auch nicht von unvorhergesehenen Verpflichtungen überrascht werden. — Diese Anlehnung an Rußland ist kein Zeichen besonderer eigener Kraft. Die russischen Rüstungen. In Rußland wurde zu Beginn dieses Jahres die Erörterung militärischer Fragen, insoweit sie Aufstellung neuer Formationen, Veränderungen in den Ständen u. dgl. betreffen, im allgemeinen der Presse untersagt. Es ist daher

nicht leicht zu konstatieren, in welchem Maße sich die gegenwärtigen Rüstungen Rußlands bewegen. Die Sitzungen des Rcichsratcs und der Reichsduma, in denen diese Fragen erörtert wurden, waren geheim und in der Presse verlautete darüber nicht ein Wort. Anderseits ist bekannt, daß Rußland, insbesondere ans das Betreiben Frankreichs, an der Vergrößerung seiner Kriegsmacht stetig arbeitet. Nach den spärlichen Nachrichten, die in die Außen welt dringen, lassen sich immerhin gewisse Kalküls ziehen. Rußland

, mit seinen 180 Millionen Ein wohnern, verfügt über ein schier unerschöpfliches Nekrutcnrcfervoir. In der Tat geht das Bestreben deö russischen Generalstabes nicht nur dahin, die einzelnen Formationen auszubauen und zu verstärken, sondern besonders daraus, das Rekrutenkontingent zu erhöhen. Man hat dabei den Grundsatz aus gestellt, daß Rußland ohne besondere Anstrengung imstande sein müsse, das Heer aus einem Friedens- stande von 1,800.000 Mann zu erhalten (1 Mann aus 100 Einwohner). Das gegenwärtige

jährliche Nckrutcnkontingeut beträgt rund 450.000 Mann, was — wenn durchschnittlich drei Präscnzjahre ge rechnet werden — einen Friedcnsstand von 1,300.000 Mann ergibt. Die Erhöhung des Kontingents soll sukzessive erfolgen, und zwar sollen im Jahre 1914 au 560.000 Rekruten eingestellt werden. Schon nach der letzten deutschen Wehrrcsorm vergrößerte Rußland seinen Friedcnsstand ohne Erhöhung des Kontingentes dadurch, daß cs von Oktober 1913 bis April 1914 den letzte» Jahrgang unter den Fahnen

zurückbchielt. Diese Maßregel wird in Hinkunft wohl aufrcchtcrhalten bleiben. Rechnet man nun, daß Rußland beabsichtigt, sein Rckrnten- kontingcnt bis zum Jahre 1918 aus 580.000 Mann zu erhöhen, was einen Friedensstand von mehr als 1,700.000 Mann ergibt, so geht daraus hervor, daß dieses Reich -ru der Zeit imstande sein ,vird, auch ohne Mobilisierung — einfach durch Zurück behaltung des letzten Jahrganges — seinen Friedens stand auf rund 2,300.000 Mann zu erhöhen. Eine englische Pre stimme über den öster

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 19.01.1923
Umfang: 8
Ämvo!) und ein anderes solle ausgebaut und organisiert werden. Das solle man stch nicht so leicht vor stellen, denn? eine solche, seit Iahren auspro bierte und verbesserte-Maschine in vierzehn Ta gen herzustellen, könne selbst Ingenieuren außerordentlich schwer fallen. , Doch ^naftvor Rußland. Der Bolschewik ist zwar weit weg vom Arbeits feld der Franzosen und zwischen dem Ruhrgebiet und den. russischen Bataillonen sind tausende von Kkö nnt Beängstigung nach Rußland. Wird der Bolsche- Nnk

. eingreife wird er —' wenn es schon Amerika und England nicht tut,— einen Strich durch ' die Beuterechnung' -machen? ' - Der Laibacher „Slovenec' schildert diese Mög lichkeit auf Grund einer Belgrader Jnfonnution mit den Worten:. „Frankreich wird in der nächsten Zeit ganz mit Deutschland beschäftigt sein, wahrend England sein Verhältnis zur Türkei ordnen müssen wird. Der Türkei kommt das militärisch sehr ge kostete Rußland zustatten. Im Falle eines eng lisch-türkischen Zusammenstoßes, würde sich Rußland

zuerst im Schwarzen Meer Luft machen und hiezu Rumänien Bessarabien wieder zu entreißen trach ten.' Dasselbe Matt meint aber auch, dar; sich e i n e m r u f f i s ch e n Vor st o ß g e g e n W e st- europa weder das rußland freundliche Bmgarien, Noch das Militärisch minderlvertige Rumänien, noch das gleichfalls russenfreundliche Serbien oder die Tschechoslowakei entgegenstellen könnten. Polen habe mit sich selbst genug zu schassen und auch auf -Ungarn und Österreich sei nicht zu rechnen

^ D e u t s ch l a n d könne es aber kaum erwarten, daß es durch Rußland aus der französischen Umklam merung befreit werde. — Einem Vorstöße Rußlands gegenüber wäre das heu t ige Europaohn -- mächti g, wie seinerzeit gegenüber Atiila und Tschingiskhan. . Diese Beurteilung trifft insoferne die Wahrheit, als das durch politische und soziale Spannungen zer mürbte Europa fast jede Widerstandskraft verloren hat. Damit rechnet man, wie die jüngsten Reden Lenins und .Trotzkis beweisen, ja auch in Moskau. Von dort. kommt übrigens

sich aber eine Stelle, die besondere Aufmerksamkeit verdient. Es heißt nämlich: „Falls das Vorgehen.Frankreichs eine. Rückwirkung auf Polens Haltung habe, könne diese Entwicklung R u ßland auch direkt in die zentraleur o- p ä i s ch e K r i s e hineinziehen.' . Bis heute verhält sich Rußland abwartend und die Ansicht in politischen Kreisen geht dahin, es werde wahrscheinlich nur dann aktiv eingreifen, falls Po l en gegen Deut s ^ land vorgehen sollte. Auf diese Sorge vor einem russischen Angriff sei

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1905
Umfang: 8
wird, so bedeutet seine Nebergabe an Japan für Rußland einen Verlust von 1000 Mill. Mark,' wenn es auch natürlich schwer ist, einen solchen Verliest in Geld auszudrücken. Weiter müssen die Verluste der Kriegführen den anSchiffen berechnet werden. Bis setzt sind vernich tet sieben Schlachtschiffe (den entwaffneten „Cäsarewitsch' nicht mitgerechnet) im Werthe von 160 Mill. Mark; 13 Kreu zer aller Größen, vom „Rurik' bis zum „Misako', im Werthe von etwa 120 Mill. Mark, dazu viele andere Schiffe, Kano nenboote

, Schiffe zum Minenlegen und zur Küstenvertheidi- dung. Zerstörer, Torpedoboote, Transportschiffe, Kohlen schiffe und Dampfer, die zu Kriegszwecken verwendet wurden, dnen Werih nicht viel unter 120 Mill. Mark betragen wird. Die Verluste zur See betragen also im ganzen gegen 400 Mill. Mark, von denen über 320 Mill. Mark von Rußland geiraaen werden müssen. Wie viel Gelb ist nun im Kl'ieae thatsächlich ausgegeben worden? Auch diese Frage läßt sich . nicht genau beantworten, man kann nur annähernd Berech

- imngen auf Grund der von Rußland und Japan aufgenom menen Anleihen. Japan hat im eigeinn Lande 660 Mill. Mark und in England und Amerika 440 Mill. Mark aufge glommen, im ganzen also 1000 Mill. Mark. Rußland hat im Auslande.1140 Mill. Mark aufgenommen und im In nern Schatzkammerobligationen im Werthe von 300 Mill. Mark ausgegeben, im ganzen also 1440 Mill. Mark; aber man glaubt, daß dieser Betrag bei weitem überschritten wor den ist. Heim Germain, der kürzlich verstorbene Präsident des „Credit

Lyonnais', der Rußland nicht schlecht gesinnt war, berechnete eine oder zwei Wochen vor seinen: Tode die Kosten des Krieges für Rußland für das abgelaufene Jahr auf 1760 Mill. Mark und für Japan auf 960 Mill. Mark. Wenn man die Ausgaben für Japan auf 1000 Mill. Mark und für Ruß land auf 1800 Mill. Mark anfetzt, so tvird das annähernd eme richtig Schätzung sein. Rechnet man dazu die Kosten ^ ^ für das erste Jahr im Betrage von 400 sich 3200 Mill. Mark Kriegskosten, wovon 2140 Mill. Mark auf Rußland

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1917
Umfang: 8
FrÄti«, jH. NovMbgr M? freigelassen und kehrte nach Rußland zurück. Nun ist der Mann, den Frankreich und England so sehr fürchten, die Seele der neuen russischen Regierung. Eine chinesisch-japanische Strafexpedition gegen Rußland? Wie aus Bern gemeldet wird, sind dort Ge rüchte im Umlauf, wonach Japan und China an Rußland den Krieg erklärt haben, um an ihm im Auftrage der Entente eine Strafexpedi tion für seinen Treubruch auszuführen. MMN AIWWWM. Das Große Hauptquartier meldet unterm

von Menschen gibt, wie augenblicklich gewisse Kreise in Rußland, )ie glauben können, daß sie ohne Gefahr von eiten Deutschlands würden leben können. Ich zabe nichts gegen die Bestrebungen der Pazi fisten einzuwenden, nur gegen ihre Einfalt. Sie wissen nicht, wie man zum Frieden gelangen kann. Ich aber weiß es.' Wilson sagte zum Schluß, daß er in der Person des Obersten House einen der größten Friedensfreunde nach Europa geschickt habe, aber nicht, um über den Frieden zu verhandeln, sondern um zu sehen

würden, und jagte: „Deutjcyland bekundete wiederholt seine Friedensbereitjchaft und die Grundlagen, auf denen seine Fnedensgeneigtheit beruht, sinv von Deutschland in den Antworten auf die Friedensaktion des Papstes klar umgrenzt wor den. Aber abgesehen von Amerika, über dessen merkwürdige Antwort man zur Tagesordnung übergehen kann, hat keiner unserer Gegner bis her geantwortet. Wenn auch die Vorgänge in Rußland und anderen Staaten eine deutliche Sprache sprechen, so möchte ich darüber

ist groß, aber nicht unerschöpflich. Die Krise im Entente-Lager behandeln die „Münch. N. Nachr.' Nr. 579 im Lichte der Pariser Rede von Lloyd George und schließen den Artikel mit folgenden Sätzen: „Mag Reuter die Leninsche Regierung als eine Bande von Verrätern, mag der „Stan dard' die italienische Wehrmacht als unfähige Söldlinge Englands beschimpsen'. mag Lenin oder Kerenski in Rußland, Asquith oder Lloyd George in England gebieten: die Revolution im Osten, der Wirrwar im Westen sind das Ergeb nis

des Schlages, der den Verband unserer Feinde in der Mitte seiner Gesamtstellung ge troffen hat und weiter trifft. So groß und ge waltig aber das Verdienst der militärischen Siege um die Entwicklung ist, wir würden un gerecht sein, wenn wir nicht gleichzeitig aner kennen wollten, daß die tiefste Schuld an diesen Ereignissen, die selbst einen Lloyd George ein mal zur Wahrheit genötigt haben, bei jener Politik zu suchen ist, die die kleinen wie die großen Völker, Serbien wie Italien, Rumänien wie Rußland

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 02.08.1917
Umfang: 6
Schulen die Sprache Dantes gelehrt und von italienischen Lehrern, für deren Er haltung die „absolutistische' Regierung des „grausamen' Oesterreich Sorge trägt ... Und im vollen Widerspruch gegen diese unumstöß liche Tatsache aibt es immer noch Minister, Politiker. Schriftsteller und Weise in Frank reich und England, welche sich erdreisten zu behaupten. Oesterreich knechte feine Unter tanen nichtdeutscher Nationalität. Und was sollen wir in dieser Hinsicht von Rußland sagen, das nicht schon bekannt

wäre, von dem Rußland, welches sich damit brüstet, für die Erlösung der slawischen Völkerschaften Oesterreichs zu kämpfen, während die Donau monarchie doch stets die Sprache und Glauben unberührt gelassen hat, Rußland selbst aber stets bemüht war, seine anderssprachigen Slawen (Polen, Ukrainer usw.) in der elen desten Art gewaltsam zu Russen.zu machen? Man darf nicht vergessen, meine Alliierten, daß. während Rußland alle polnischen und ukrainischen Schulen seines Reiches in russische verwandelte

von den be treffenden Untertanen gesprochen werden, anerkannt? Nein. Haben die österreichischen Untertanen nicht deutschen Volkstums ihre hohen und niederen Schulen, ihre Theater, ihre Zeitungen und ge nießen sie die gleichen Rechte wie die Deutsch österreicher? Ja. Verhält es sich entsprechend in Rußland, England, Frankreich? Nein. Wenn dies nun als unumstößliche, ge schichtliche Wahrheit festgelegt ist, wie können sich Rußland, England und Frankreich zu der Behauptung versteigen, daß sie durch den Kampf

Euch weiter damit, nur den Mund voll zu nehmen, ohne Greifbares zu gewähren, so habt Ihr kein Reckt, für das Primiv der Nationalität unter drückter Völker zu kämpfen, denn, wenn es unterdrückte, geknechtete Völkerschaften in Europa gibt, so wohnen und leiden diese in Rußland, in England und in Frankreich, nicht aber in Oesterreich, einem Staate, der bezüglich Freiheit, Zivilisation und Humanität hoch über den Anwürfen. Lüaen und Verleumdun gen übelwollender politischer Skribenten sieht. Die heutige Nummer «mfcchi S Sellen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1917
Umfang: 8
nehmen, daß nur ein die Unantastbarkeit Tirols ge währleistender Friede möglich ist. WUMWAM. Amtlich wird vom 31. Mai berichtet: Unverändert. Der Chef des Generalstabes. Meldung des Großen Hauptquartiers: Die Gesamtlage ist unverändert. » « O Rußland soll helfen. Die!,,Münchener Neuesten Nachrichten' kom men in einem Artikel „Rußland soll helfen'' zuMSchluß: „Wenn die Russen angreifen, Werden! sie die Front der Mittelmächte ebenso und' noch besser vorbereitet und ausgerüstet finden, als int vorigen

Jahre, Wo Rußland viel stärker, angriffslustiger und einiger in seinem Kriegswillen war, die Unkerstützung Rumäniens hatte und dennoch das Ziel nicht erreichte. Bor der russischen Offensive graut unN nicht. Haben wir die Stoßkraft der russi schen Heere in den Jahren 1914—1916 auf. halten können, als der russische Soldat von den Generalen des Zaren achkos' Wie totes Holz ins Feuer geworfen würde, so werden wir 1917, in den Tagen des Rußland in Wahri heit beherrschenden Arbeiter- und Soldaten- rates

, das auch vermögen. Die inneren Ver hältnisse in Rußland liegen so, daß wir einen Ossensivstotz der russischen Armee wirkliA nicht zu fürchten brauchen. Ob die russische Regierung und die russische Heeressührung einem solchen Unternehmen ebenso ruhig wie wir gegenüberstehen können, ist eine große Frage, die zu beantworten wir uns enthalten wollen. Geht der geplante Angriff schlecht aus, — und er muß schlecht enden —, so ist die Rückwirkung unausbleiblich, und die Englän« ver werden dann ein zweitesmal die Reihe

der Enttäuschungen erleben, oie sie ausgekostet haben, als sie jene Revolution in Petersburg anzettelten, oeren Ergebnis ein vom Zaris-? mus befreites Rußland ist. Dieses kommende Rußland wlrd sicher auch die Kmgheit und den Mut besitzen, sich von England und Amerika zu befreien,- die sich heute anschicken, am russischen Blute Geld zu verdienen und ihre Macht zu mehren.' MMUllM W «w. Amtlich wird vom 31. Mai berichtet: Unverändert. Der Chef des Generalstabes. MsWl WgWllM ^ 1. Juni: Heeresgruppe Kronprinz

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.04.1855
Umfang: 6
: wie muß man ihn verstehen? Offenbar könnte Zweideutigkeit über einen so hoch wichtigen Punkt Niemandem zusagen. Die verbünde ten Regierungen, die sich der Gerechtigkeit ihrer An forderungen bewußt sind, haben sich nicht gescheut, sie genau auseinander zu setzen. Rußland hat aus dem schwarzen Meere einen russischen See gemacht; es hat dort langsam See-Etablissements ersten Ran ges begründet; es hat dort geduldig bedeutende See kräfte angehäuft. Das schwarze Meer ist, nnter sei ner ausschließlichen

Herrschaft, eine Art von vorge schobenem Posten nach dem Mittelmeere hin gewor den, und man kann sagen, daß die russische Macht, indem sie aus Sebasiopol einen Kriegshafen ersten Ranges machte, Konstantinopel in Belagerungszustand versetzt hat. Dieser Zustand der Dinge ist nicht möglich, weil er nicht blos mit der Integrität des ottomanischen Reiches, sondern mit der Sicherheit von ganz Europa unverträglich ist. Frankreich und England, indem sie von Rußland verlangen, daß es seine Macht im schwarzen

und militärischer Strom, eine prächtige, sei. »er Thätigkeit nach dem Pontus Eurinus und nach Asien hin eröffnete Straße ist. Man bringt gegen diese Anforderung einen Grund vor, den wir nicht für ernst gemeint erachten; man sagt den verbündeten Mächte»: „Ihr verlangt von Rußland ein Zngeständniß, welches höchsten« der Preis für die Zurückgabe von Sebasiopol fein könnte. und dieser Platz wird noch von der russischen Armee besetzt gehalten.' .Unsere Antwort lautet: Es ist dem Völkerrechte gemäß

, daß man durch den Frieden einen Theil von dem behalten kann, was man durch den Krieg er langt hat. Wir haben Sebastopol noch nicht genom men, das ist wahr; aber was ist denn Sebastopol im gegenwärtigen Augenblicke für Rußland? Es ist kein Seeplatz mehr, weil seine Flotte im Eingänge seines Hafens versenkt oder hinter dieser nicht zu durch brechenden Barrikade eingeschlossen, sich aus dem Kampfe zurückgezogen hat. Das schwarze Meer ist das Schlachtfeld, das wir erobert haben, oder wel ches, wenn man so will, der Feind

verschanzt sich zu Eupatoria; Odessa ist von unseren Flotten be- droht. Was kann Rußland thun? Würde es länger okne Einbuße für seine moralische Macht und ohne Ruin für seinen Handel die Blokade aushalten, welche es von allen Seiten im schwarzen Meere und in der Ostsee einschließen wird? Würde es bestehen können inmitten dieser Lähmung, welche bei ihm das Lebens prinzip der Nationen trifft, nämlich die Bewegung, die Thätigkeit, das Recht, seine Erzeugnisse auszu» führen oder auszutauschen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.04.1888
Umfang: 8
hat im Jahre 1886 im Ganzen 3,440.718 Francs eingenommen. Davon entfallen auf Frankreich 1,210.670 Frcs., Deutschland 759.088 Frcs., Italien 366.178 Frcs., Belgien 330.872 Frcs., Oesterreich 208.919 Frcs., Holland 174.152 Frcs., Nordamerika 153.084 Frcs.; Spanien weist nur die geringe Ziffer von 8652 Frcs. auf, und in Rußland mit 53 Frcs. ist das Interesse für die Rettung der Heidenkinder durch den genannten Verein fast ganz erkaltet. Im Jahr 1886 bedienten die Pariser Missionspriester 911 Missionen

in den Heidenländern, die Dominicaner 19, die Fran ziskaner 237, die Lazaristen 142, die Jesuiten 452; im Ganzen gab es 2316 Missionen. Heidenkinder wurden in diesem Jahre getauft 352.609. Ferner wurden 95.459 Kinder christlich erzogen in den von den Mis sionären geleiteten Waisenhäusern und zwar 37.900 von den Pariser Missionspriestern und 20.755 von den Jesuiten. Sehr bezeichnend. In mehreren Lokalen in L e m- berg liegen Petitionen auf, in denen der Papst dringend gebeten wird, mit Rußland kein Concordat

abzuschließen. Die Petitionen soll Fürst Sapieha in Rom überreichen. Außerdem wird ein Memorandum in derselben Angelegenheit dem Papste übersendet. Dazu bemerkt die „Salzb. Chronik': Dies hat seinen Grund darin, weil man überzeugt ist, daß ein Concordat mit Rußland nur auf dem Papiere stehen wird, womit man den Papst düpiren will. Rußland wird trotz Concordat doch der größte Feind der kathol. Kirche bleiben. Rundschau. Zur Lage. Voraus verweisen wir auf unsere heu tige Wiener Correspondenz zur Lage

und beschränken uns hier an Ort und Stelle anderweitige Nachrichten, die zur Kennzeichnung der Lage dienen, zu sammeln. So bringt die „Salzb. Chronik' in Nr. 77 Berichte über die Kriegsvorbereitungen in Rußland, die jedenfalls sehr gefahrdrohend sind. Alle beurlaubt gewesenen Offiziere werden sofort einberufen. In Tau- rien, Cherson, Bessarabieu und im Lande der donischen Kosaken sind über 300.000 Mann conzentrirt. Bei Sebastopel und Kiew wird an den Kriegsschiffen gear beitet

sehr erfolgreich und höchst beunruhigend wird, und daß das Verbrecher- thum wächst. Die Portugiesen machen Annexionen in Westasrika. Sie wollen sich den ganzen Küstenstrich vom Südufer des Congo bis zum Cap Frio angliedern. Wahrschein lich werden sie mit den Eingebornen, um in den festen Besitz zu kommen, blutige Gefechte zu bestehen haben. Rußland. Nach einer Meldung der „Times' aus Wien umfassen die neuesten, Bulgarien betreffenden Mittheilungen Rußlands an die Großmächte drei Punkte. Es wird zunächst darauf

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