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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 09.03.1930
Umfang: 12
g^ge. Mehrere andere Priester, die fick in die Berge LaLen. um über die Freilassung der Gefangenen zu Mandeln, kamen zu spät und fanden nur mehr die fünf Leichname vor. — Bischof Bersiglia stammte aus Mand und hatte in China 23 Jahre MiffionLarbeit geleistet^ Gebetshilfe für Ru- lanb Anaeinsamer Sühne- und Bittgottesdienst am 19. ds. wegen der Religioneoerfolgungen Der Oberhirte der Salzburger Diözese verlautbart: Alt unerhörter Grausamkeit sucht bie Bolschewiken- kegierung in Rußland seit

Fahren und besonders ln Sen letzten Monaten den Gotie-glauben und jede Reli gion auszurotten. Furchtbarste Sakrilegien werden rerübt. Tausende von Bischöfen und Priestern aller glaubensbekenntnisse wurden eingekerkert. geinartert und ermordet. Die Kirchen sind entweiht und aeschän- 5et. Jede Religion wird verfolgt. Die Jugend wird gottlos erzogen, ins sittliche Elend gestürzt — es ist, üls ob in Rußland der Antichrist regieren würde. Feierlichst hat der Heilige Vater gegen die entsetz liche

Reliyionsverfolgung in Rußland protestiert. Am 19. ds. wird er in der Peterslurche ernen feierlichen Sühne- und Bittgottesdienst halten und hofft, daß die ganze Welt sich seinem Sühne- und Bittgebete und sei nem Proteste anschließen werde. Und so sind denn in vielen Diözesen schon solche Sühneandachten angeord net worden. Darum sollen auch die Katholiken Salz burgs in ihren Gebeten der verfolgten Brüder in Ruß land gedenken, damit Gott die Tage der furchtbaren Prüfungen und Leiden abkürze. Am Feste

des S ch u tz p a t r o n e s der Kirche, des heiligen Josef, am 19. ds.. soll in allen Pfarrkirchen und Klosterkirchen der Erz- diözefe ein feierliches Amt als gemeinsamer Sühne- unb Bittgottesdienst abgehalten werden, wozu beson ders auch die katholischen Vereine einzuladen sind: in der Predigt sollen die Gläubigen aufgefordert werden, durch Empfang der heiligen Sakramente und durch ihre Gebete Sühne für alle diese unerhörten Frevel in Rußland zu leisten und Gottes Hilfe auf die verfolgte Kirche herabzuflehen. Wenn an diesem Tage

eine Versammlung stattfindet, soll auch dabei von der Kirchenverfolgung in Rußland gesprochen und die Katholiken zum Proteste dagegen veranlaßt werden. 1- Ignatius. Fürsterzbischof. Seberschwemmunsskatastrovhe in Sü-frankreich. 37 Tote, 600 Arbeiter elngeschloffen Infolge heftiger Wolkenbrüche ausgebrochene Ueber- schwemmungen in Südfrankreich (Pvrenäengegend) haben einen geradezu katastrophalen Charakter ange nommen. Große Landstrecken sind einfach verschwun den. die Hänge der Weinberge fortgeschwemmt. Eisen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1892
Umfang: 8
Seite 2 Weraucr Acitttug. Nr. 149 AGaud und Fraulirrich. Der von uns seinerzeit besprochene Artikel des Pariser „Figaro', in welchen darauf gedrungen wurde, das Liebäugeln zwischen Frank- und Rußland in ein festes Bündnis zu ver wandeln, erhält vom „Grashdanin' eine schroffe Abfertigung. Es wird hier den Franzosen die Taktlosigkeit vorgehalten, von Rußland den Ab schluß eines formellen Vertrages zu fordern, was den direkten Interessen des Zarenreiches wider spräche. „Das Pariser Blatt,' fährt

der „Grash danin' fort, „gibt uns zu verstehen, daß 1. Frank reich im Falle der Weigerung Ni'ßlands sich nach anderenBundcsgenossen umsehen werde, und 2. daß die Grundlage des Abschlusses eines formellen Bündnisses in der Einwilligung Rußlands zur Wiedereroberung Elsaß-Loth ringens bestände. Das Petersburger Hof blatt erklärt darauf, dem „Figaro' vorhalten zu müssen, wie solches lediglich den Interessen Frank reichs dienen würde. Rußland würde in einen Krieg mit Deutschland hineingezogen

werden, ohne irgend einen Vortheil davon zu haben. Rußland habe Frankreich 1875 einen Dienst geleistet und es vor einem neuen Kriege ge schützt (?), Frankreich habe sich bis jetzt aber nicht erkenntlich gezeigt. In den Jahren 1854, 1863 und selbst noch 1889 habe Frankreich sich stets als Feind Rußlands erwiesen. Das alles dämpfe zwar nicht die nationalen Sympathien, es liefere ab.r den Beweis, daß Frankreich eine alte Schuld an Rußland abzutragen habe. Es sei daher lächerlich, wenn Frankreich immer neue Dienste

von Rußland verlange, ohne selbst jemals die geringste Gegenleistung auf sich zu nehmen. Wenn man ferner die Kronstädter Flotten- schau wirklich höher veranschlagen wolle, denn als ein Possenspiel, so sei es jedenfalls eine Taktlosig keit von Seiten Frankreichs gewesen, daß das G e- schwadcr des Admirals Gervais so fort'nach England gegangen sei, um auch dem alten Feinde Rußlands seine Verbeugung zu machen. In ihrer Selbstliebe übersahen die Fran zosen drei Dinge: 1. Glauben sie, daß Alles in der Welt

sich um sie drehe, und daß die europä ischen Interessen unlöslich mit einer fran- zösicheu Hegemonie über Europa verbunden seien. 2. Uebersehen sie, daß Rußland in seiner eigenartigen Großmachtstellung gute Be ziehungen sowohl mit Frankreich als mit anderen Mächten unterhalten müsse. Frankreich trage Verlangen nicht nur nach der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens, sondern auch nach der Wiedererwerbuug der Hegemonie über Europa; Rußland aber bedürfe vor Allem des Friedens. Frankreich trage Ver langen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1922
Umfang: 8
leitenden Ministers tnuß in die- ' ^'ch den Franzosen mächtig den Rük- ^as gibt wieder freie Hand nach - auch nach dem 31. Mai gegen nd. In. -Deutschländhatman gen geschöpft, daß England - die Wiffslust einigermaßen dämpfen ^ war wieder eine Illusion, wie ^ viÄnholten Malen. Deutsche poli- 'G ylauben trotz allen Erfahrungen, 'Mjammengehen Englands mit Frank- l sie Dauer nicht zu halten sein werde. . y -ge hat sich, so urteilt zum Bei- Wrtikler der .Münch. Ztg.', Bar- Mwer darauf festgelegt, von Rußland

MÄene Antwort auf das Memorandum -W' weil so noch die Möglichkeit be- TFrankreich, sondern Rußland die mo- ^Piid für das Scheitern der Genueser '^Mchreiben. - Nimmt Rußland die des Memorandums nicht vorbe- j haltlos an, so kann die Konferenz auseinander gehen, ohne daß es zwischen Frankreich und England zu einem offiziellen Bruch gekommen ist. Freilich mit solchen Mitteln werde sich der französisch^englische Gegensatz nicht verdecken lassen. Die ganze Kompromißpolitik, die Lloyd George drei Jähre

ungleich wichtiger als Rußland, meint er, u. er führt diesen Gedanken unter eingehender Begründung aus. Der Amerikaner schreibt: Lloyd George legt den größten Nachdruck auf die dringende Notwendigkeit, die wirtschaftli chen Beziehungen mit Rußland wieder herzu stellen und die bolschewistischen Vertreter haben am stärksten die öffentliche Aufmerksamkeit aus sich gelenkt. Trotz des Vorranges, die die russische Frage in Genua gewann, ist Ruß land dennoch nicht der Kern des europäischen! Problems

^ Ich will die Bedeutung der Wieder-, Herstellung normaler ökonomischer Bedingung gen in Rußland und der Wiedereröffnung des Göschästsverkehres, die sie für Europa im Ge folge hat, gewiß nicht verkleinern. Allein, selbst wenn England uttd Frankreich zu vollem Ein». Verständnis über Rußland gelangten, wenn Rußland jeder ihm gestellten Forderung nach- gäbe, wenn die geschäftlichen Beziehungen unter den denkbar strengsten Garantien wieder aus genommen werden könnten, die drohende euro-, päische Krise wäre dennoch

nicht beschworen.- Die ökonomische Wiedeicherstellung Rußlands ist naturgemäß eine Frage von Jahren und sein; Auslandhandel hat ccker vor allem nur drei Pro-- zent des ganzen Welthandels ausgemacht. Ich; j hccke mit bolschewistischen Delegierten gespro-. chen. Das Bild, das sie von Rußland entwerfen i — Und, schwerlich malen sie es schwärzer, als es > ist — läßt in mir keinen Zweifel zurück, daß- Rußland selbst unter den günstigsten Bedingun-- gen nicht vor einem Jahrzehnt auf der Wirt-, schastskarte Europas

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 13.08.1892
Umfang: 10
die Prägung von Sil bergulden eingestllt hat. Im Wiener Münzamt wird sodann die kommiffionelle Feststellung der noch in Münzen österreichischer Währung aus zuprägenden Silbrrvorräthe vorgenommen werden. Ausland. Der deutsche Kaiser ist am 8. d. M. von seinem Besuche in Osborne wieder zurückgekehrt. Zwischen Deutschland und Rußland ist ein Handelsvertrag in Sicht. Rußland hat rn Berlin darum angesucht. In den Handelsverträgen mit Oesterreich, Italien, der Schweiz und Belgien haben die Deutschen bekanntlich

den Getteidezoll von 5 auf 3', Mark herabgesetzt. Diese Herabsetzung kommt auch den übrigen Staaten zu Gute, soweit sie mit ihnen einen besondern Vertrag geschlossen haben oder im Meistbegünstigungsverhältnisse stehen. Bei Rußland ist das bisher nicht der Fall. Wenn nun Rußland sein Ge treideausfuhrverbot aufhebt, so muß das russische Getreide an der deutschen Grenze 5 Mark zahlen, während das österreichische rc. Getreide für 3Mark hereinkommt. Der Preisstand in Deutschland regelt sich im Allgemeinen

nach dem niedrigsten Zoll satz ; Rußland würde also die 1 V* Mark Zollerhöhung ganz auf seine Schultern nehmen müssen. Es muß entweder sein Getreide den deutschen Käufern um 1 \ - Mark unter dem Weltmarktpreise überlassen oder dasselbe an Deutschland vorbei nach Eng land, Frankreich rc. bringen, was wiederum zu höheren Transportkosten führen würde. Daher ist es für Rußland von großem Werthe, auch die Handelsvertragszölle von Deutschland bewilligt zu erhalten. Es hat sich bisher immer gegen Zollabmachnngen

gesträubt und die Staaten, mit denen es in Waarenaustausch steht, ganz rücksichts los behandelt. Rußland hat nicht blos einen sehr hohen Tarif, sondern arbeitet auch mit allen möglichen Kunstgriffen auf Erschwerung der Einfuhr hin. Dieser Uebermuth hat sich nun soweit beugen müffen, daß eine Denkschrift nach Berlin gerichtet wurde mit dem Antrage, Deutsch land möge angeben, welche Erniedrigungen russischer Zölle es als Gegenleistung für die Aufhebung seiner Differenzialzölle verlange; Rußland sei

zu Aenderungen der Zollpolitik und Verhandlungen wegen eines Uebereinkommens bereit. Graf Ca- privi kann mit diesem Erfolg seiner Han delspolitik zufrieden sein; die Angriffe Bismarcks auf die Handelsverträge werden dadurch kräftig zurückgewiesen. Die be- theiligten Verwaltungszweige in Deutsch land wollen nun gemeinsam vorberathen, was von Rußland zu fordern sei, und der Finanzminister Miquel soll diese Kon ferenzen leiten. An Sachverständnis wird es Herrrn Miguel, der früher in der Diskonto- gesellschaft

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Tiroler Volksbote
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Seite 7 von 12
Datum: 10.04.1918
Umfang: 12
Mittwoch' den 10. Apris W18.' . Lievz, Pustertal/ 5. April. (Zurückgekehrt, Gef angc n e Russen in ih re H ei wate nt- f l o hen und a n d e r e s.) Der erste Kriegsgefan gene, der ans Rußland zurückgekehrt und die Aster- feiertage hier gesehen wurde, ist Herr Josef Mascher, ein Bruder des hiesigen PostamtsdienerS Herrn Anton Mascher. Josef Mascher war viele Jähre hier in Lienz, als Tischlergehilfe tätig und ein eifriges Mitglied des katholischen Gesellenvereines. Im Jahre 1S13 zog er nach Zell

am See, wo er einen blühenden katholischen Gesellenverein gründete, dessen Obmann er vis zum Kriegsausbruch ivar. Im Mai ISIS machte er die siegreiche Offensive in Galizien mit, geriet aber schon am San, mit seinem ganzen Bataillon in russische Ge fangenschaft. Herr Mascher brachte dieselbe» '.mmer im europäischen Rußland zu, und zwar hauptsächlich im Kosakengebiet am unteren Don. In den Gefange nenlagern und bei den öffentlichen Arbeiten war es ihm nahezu durchwegs -schlecht gegangen

, als er n aber als Tischler meldete und bei Privaten in Arbeit kam, befand er sich sehr wohl; gesund war er über haupt immer, Traurig waren die Erzählungen über die russischen Zustände seit Beginn des Bürgerkrieges und über das Los unserer Gefangenen in Rußland. Die Schilderungen in den Zeitungen über die Schreck nisse in Rußland sind erst recht verständlich, wenn man einen Augenzeugen erzählen hört. Infolge aller Rechtslosigkeit Und alleinherrschender Gewalttätigkeit und Grausamkeit sind unsere Gefangenen in Rußland

Gegner ge raten! In Rostow, am unteren Don, waren in einer Baracke KW österreichische Gefangene festgehalten; die Bolschewik zwangen dieselben, sich mit Gewehr und russischer ^ Uniform auszurüsten. Bald darauf ka men die Kosaken, welche eine eigene Republik errichten wollen und Mher Gegner der Bolschewiken sind und fanden diegefängenen Oesterreichs? nach Bolschewiken art ausgerüstet; sofort wurden alle 600. Gefangenen erschossen. Obwohl wir mit Rußland Frieden haben, können die Russen wegen

der Revolution die verspro chene Auslieferung der Gefangenen nicht ausführen, nur mit der Ukraine wird ein regelrechter Austausch möglich sein. Wie viele andere Gefangene, entkam auch Herr Mascher durch Flucht aus der Gefangenschast. Mit einem Oberösterreicher unternahm er das lebens gefährliches Wagnis. Sie kleideten sich vollständig rus sisch und kamen glücklich nach Oesterreich. Mit großer Ergriffenheit erzählte er, daß er nach fast dreijähriger Gefangenschast in Rußland zum erstenmal

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1876
Umfang: 6
, der geschickten Gewerbe beflissenen unserer betriebsamen Gegend. Auf die Einigung Aller und unsere gegenseitige und aufrich tige Liebe!' Nußtand. 3n einem Artikel „Rußland und Europa' schreibt die „Köln. Ztg.': „Rußland ver letzt seit lange, erst heimlich und dann öffentlich alle Pflichten des Völkerrechtes. Täglich hört man von neuen Zuzügen russischer Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten nach Serbien, und neuerdings veröffentlicht sogar der russische RegierungS-Anzeiger an der Spitze seines Blattes

angerichtet, haben eigenmächtig den Fürsten Milan zum Könige von Serbien ausgerufen, wollen von keiner Waffenruhe etwas wissen, kurz thun Alles, um den Krieg zu verlängern und zu ver allgemeinern. Die Vorstellungen, die in Belgrad namentlich von Seite Oesterreichs an die serbische Regierung gerichtet werden, wenden sich nur gegen daS Uebel, wie es in Serbien zu Tage tritt, und nicht gegen die in Rußland liegende Quelle des Uebels. Unter so bewandten Umständen kann man jenem Diplo maten so ganz Unrecht

nicht geben, der ausrief: „Es gibt kein Europa mehr!' — — Kaiser Alexander soll noch in jüngster Zeit selbst erklärt haben, er werde nicht isolirt gegen die Türkei vorgehen. Wenn diese Aeußerung wörtlich zu verstehen ist, so wäre ja der Weltfriede gesichert. Leiver stehen dem andere Aeußerungen gegenüber, die täglich in der russischen Presse wiederholt werden, der Kaiser von Rußland werde durch die Stimmung seines Volkes genöthigt werden, der Türlei den Krieg zu erkläre«. Diese Be rufung

auf die Volksstimmung ist eine bedenkliche Sache. Ein türkischer Staatsmann sagte neulich: „Glaubt man denn, daß es in der Türkei keine VoikS- stimmung gibt?' Wir möchten diese Frage erweitern und sagen: „Gibt eö denn nicht in allen Ländern Europa'S auch eine öffentliche Meinung, welche einen solchen Krieg ohne gerechte Kriegsursache auf das Entschiedenste verurtheilt?' — In allen amtlichen Schriftstücken erklärte Rußland, daß es ihm um nichts zu thun fei, als um die Erhaltung- der Ruhe und Ordnung in der Türkei

. Dagegen ist eS jetzt durch unzählige Thatsachen ^ bewiesen^ daß Rußland, wie schon bei vielen früheren Gelegenheiten, auch diesmal die Ausstände in der Türkei heimlich unterstützt hat, ja, daß die Thätigkeit der russischen Agenten, wenn nicht die einzige, doch eine vorzügliche Quelle der Un ruhen in der Türkei gewesen ist. Jetzt kann man von einem Doppelspiel nicht mehr reden. Die Presse droht täglich, der Kaiser müsse, von der VolkSstim- mung gedrängt, offen den Krieg gegen die Türkei er- klä

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.10.1876
Umfang: 6
heimzukehren hätten. Angesichts dieser Verfügung soll, der Repnbliqne Fran^aise zufolge, der Vatican die nöthigen Summen zur Verfügung gestellt haben, um diese Novizen nach belgischen und französischen Klöstern zu bringen. Die Jndependanze Belgs verwahrt sich ernstlich gegen diese Gäste und meint, da Belgien bereits die deutschen Jesuiten be herberge, so werde es bald zum Centrum der schwarzen „Internationale' werden. Rußland. ..Eine Anklage', schreibt die „Gr. Tagespost', „perfider nicht zu denken

, wird von den Petersburger „Wjedomosti' veröffentlicht. Da die Denk- und Preßs-eiheit in Rußland gerade so weit reicht, als eS der Negierung beliebt, und da jede sub- jektive Meinung eines Publizisten, welche den russi schen Staatslenkern mißfällt, sofort durch Zeitungs- Konfiskationen unterdrückt wird, so haben Auslassun gen russischer Journale einige Bedeutung, besonders wenn sie Angriffe gegen auswärtige Mächte enthal ten. Die „Wjedomosti' nennen die politische Situa tion Europa's sehr ernst und drückend und messen

als sehr begeh- renswerth erscheinen wird. Der „N. Fr. Pr.' geht, wie sie sagt, von ver läßlicher Seite die Nachricht zu, daß Anfangs August zwischen den Vereinigten Staaten vou Nordamerika und Rußland ein Vertrag abgeschlossen worden sei, demzufolge die Vereinigten Staaten in Kamtschatka einen Hafen nebst zugehörigem Terrain erhalten haben, wogegen Amerika an Rußland 16 Monitors im Werthe von 16 Millionen abgetreten hat. Der Ver trag sei bereits in Ausführung begriffen, und sollen kürzlich 4600

sich entrüstet über das Treibe« der Diplomatie, namentlich aber gegen Rußland aus, welches sie anklagen die treibende Macht aller Zetteleien gegen die Türkei zu sein. „Vakit' findet überall die Hand Rußlands. Es beschuldigt diese Macht, Serbien und Montenegro getäuscht zu haben, indem eS dieselben zum Kriege aufreizte. Es wirft demselben vor, die ganze Angelegenheit auch diplomatisch verwickelt zu haben und j?tzt bei der Ausgleichung Schwierigkeiten hervorzurufen. Rußland suche in allen diesen Verwicklungen

als verrückt erklärt, weil sie durch ihre Kriegserklärung Rußland in die Falle gegangen sind. Es beklagt diesen Stand der Dinge, kann aber doch über die Ansprüche dieser kleinen Staaten und Marionetten Rußlands nur lachen. Sie werden schwerlich etwas gewinnen, da sie doch nur für fremde Rechnung arbeitend Rußland werde sich eines Tages vor Gott zu verantworten haben für das vergossene Blut und schließlich doch nichts ge winnen, da die Türkei sich zu vertheidigen wissen werde. „Jstikbal', entrüstet

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.01.1897
Umfang: 12
gegen die Monarchie ausspielt. Mehrfach ließ der König die Absicht durchblicken, bei Fort dauer solcher Zustände der Krone zu entsagen. Die Kundgebungen des Königs riefen in Brüssel große Sensation hervor. In der am SamStag erfolgten Sitzung der bulgarischen Sobranje gelangte ein UkaS zur Verlesung, durch welchen den nach Rußland desertierten oder in den russischen Dienst getretenen Offizieren volle Amnestie gewährt wird. Der UkaS wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Kriegsminister brachte sodann

sie Nußland besitzt, mitspielen würde. In Rußland ließ ihm ein Monarch von den Gesinnungen des verstorbenen Kaisers bedeuten, .er möge seiner Ueberzeugung folgen, man werde ihm nicht« thun.' Diese Anerkennung geistiger Bedeutung ist allerdings nicht sreiwillig. Man schweigt im Publikum, wenn ein mittelmäßiger Schriftsteller drangsaliert wird, man erträgt auch ruhig die Strafe der Konfiskation — sollte man jedoch wagen, einem Genie wie Tolstoi ein Haar zu krümmen, so wiirde dieS »In» geistige Bewegung

, welche die Franzosen auf daS Bündniß mit Rußland setzen, neu belebt. Der Präsident der Republik antwortete auf den Glückwunsch Kaiser Nikolaus' mit folgender Depesche: „Ich bin tief gerührt von den Worten, in denen Ew Majestät Ihre Beglückwünschung aussprechen. Ich danke Ew. Majestät ebenso wie Ihrer Majestät der Kaiserin für die Gefühle, welche Sie für Frank reich zum Ausdruck bringen. Auch wir rufen unS mit lebhafter Bewegung die so kostbare Er innerung an Ihre Anwesenheit unter unS wach, und ich bitte

A-ißlandZ antrifft, fiudet man auch, meint »r, bei den Gebildeten der Staaten mit vorgeschrittenster Kulturentwicklung. Dafür aber hat Rußland ein Bau-rn» ihum mit naiv-religiöser Ueberzeugung. Der Bauer ist Rußlands Zukunft — denn er Hot Glauben und Gemüth! — Sine Verfassung, wie man sie unter Kaiser Alexander II. plante. perhorr«Sziert der Oberprokurator. Derlei paßt nicht für das russische Volk! PobiedonoSzew protestiert auch gegen die landläufigen A»sichtcn über den PanslaviSmus. Rußland denkt

Stimmung zu erhalten. Dasselbe können wir über die Au»llh>ung General jene bedenklichen Momente, die einem herzlichen Einvernehmen zwischen den beiden Kaiserreichen im Weg« stehen. Nach seiner Ansicht liegt der Schwerpunkt der russischen auswärtigen Politik auch nicht in Asien, sondern im Okzident. « » Im heutigen Rußland erscheint demnach der PanslaviSmuS zwar immer noch als ein bedeutender Machtfaktor, aber er hat keine aggressiven Tendenzen mehr. .Niemand', so hört» der Verfasser in Petersburg

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Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 19.03.1909
Umfang: 10
sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen. Einführung des Postpaketnachnahme- uerkehres mit Rußland. Laut Verordnung des k. k. HandeSministeriumS vom 5. Februar 1909, Zahl 5291/p, sind vom 14. Februar 1909 an im Paketverkehre mit Rußland, Nahnahmen bis 1000 Kr. (im Verkehr aus Rußland bis 400 Rubel) zulässig. Die Nachnahmegebühr für Pakete nach Rußland beträgt 5 Heller für je 2 Kr. des Nachnahmebetrages oder einen Teil hievon, mindestens jedoch 20 Heller. Im Falle der Nachnahmebelastung unterliegen

auch Postfrachtstücke dem Frankozwang. Name und Adresse des Absenders müssen sowohl auf dem Paket als auch aus dem Abschnitt der Begleitadresse genau und deutlich angegeben sein. Die Ueber- Weisung der Nachnahmen zu Paketen aus Oester- reich an das k. k. Postsparkassenamt oder ein öffent liches Kreditinstitut ist zulässig. In Rußland be trägt die Frist für den Bezug der Nachnahmepakete 14 Tage, vom Tage der Avisierung des Empfängers an gerechnet. Im übrigen gelten die gleichen Vor schriften

wie sonst im internationalen Paketnach- nahmeverkehr, jedoch ist zu beachten, daß die Aus gleichung der Nachnahmebeträge wie im Postan- Weisungsverkehr mit Rußland mit Austausch von Listen zwischen dem GeldanweisungSamt in Wien und dem Postamt Warschau erfolgt; aus Grund der Listen fertigt das AuSwechSlung?postamt deS Aus- gäbelandeS der Sendungen die Postanweisungen aus, die dem Absender ausbezahlt werden. Nie ausgesetzte« SO Krone» des Herrn Kuraten von Leiferü können, wie uns von kompe tenter Seite mitgeteilt

friedlichen Absichten Rußlands bekannt gegeben werden. Rußland wird für den Fall eines kriegerischen Konfliktes zwischen Serbien und Oesterreich nicht zum Schwerte greifen, eS wird vielmehr unter den gegenwärtigen Umständen alles nur irgendwie mögliche für die Lokalisierung des Konfliktes tun, salls dieser in der Tat unvermeidlich sein sollte. Rußland will auch nicht mehr eine Vermittlerrolle spielen. Abgeordnetenhaus. Wien» 18. März. Die erste Lesung der Re krutenvorlage wurde gestern beendigt

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 27.10.1886
Umfang: 12
sür's Zweite stellte es sich nur zu bald heraus, was Rußland denn eigentlich beabsichtige. Er bezweckte und bezweckt nichts Anderes, als Bul garien zu „verruffen'. Jedoch hatte der Aller- liebeuswürdigste schon bei seinem ersten Bersuche ein glänzendes Fiasko zu verzeichnen. Denn bei Gelegenheit des am 3. Oktober hier siaitgesundenen Meetings mußte er nur zu bald zur Ueberzeugung kommen, daß seine Mission in Sofia unsruchtbaren Boden findet. Als er in seiner Rede hervorrückre mit dem russischen

An trag, mit der Einberufung der großen National versammlung zu warten, und unter Anderem sich bis zum Ausdrucke verstieg: „Bulgarien kann ohne R u ß l u u 5) d i e Natioualver- sammlung gar nicht einberufen'', er tönte der für Kaulbars Ohren höchst mißtönige Akkord: „Wir können es und viel schnel ler als Rußland.' Ein tausendfaches „He runter!', das nicht mehr enden wollte, verhin derte den „Friedensstifter', iveiter zu reden, und als das großartige Ltockkonzcrl begann, suchte er seine noch heile

vor den auf Rußland „Hur- rah' rufenden Bauern und verschrieb ihnen Frei quartiere in der Kaserne. — Bou den bisher be kannten Deputirten gehören 00 zu den Regierungs freunden und — sage mit Worten — sechs zu den Russenfreunden. Da nun Rußland die Nie derlage nicht mehr za ertragen vermochte, h a t es die Verbindung mit Bulgarien gänzlich abgebrochen. (Wurde bekanntlich seitdem wieder aufgenommen. D.R.) DieNote ist be reits an alle Konsulate abgegangen. Ob es nun Bulgarien sich selbst überlassen — Bulgarien's

Glück wäre es — oder aber Reoan he nehmen werde durch Okkupation, wisieu die Götter. — In Dubnitza, an der Grenze von Makedonien, wurden der Polizeipräfekt und 2 regierungs freundliche Deputirte von Makedoniern, die von Kaulbars gedungen waren, ermordet. — Wenn man uun einen Rückblick macht auf das, was Rußland seit 21. August in Bulgarien gewirkt, so gereicht nicht ein Punkt Rußland zur Ehre, sondern zu kaum zu begreifender Schmach. Ein ganzes Land in solche Aufregung, Verwirrung und Unordnung

und iu Reue gerufen: meama- xima culpa. Das hat Rußland leider nie ge lernt. Ob aber die europäischen Mächte ihr kalt blütiges Zuschauen bei der Thal am 2l. August jetzt nicht bereuen, ist eine andere Frage. Hoffen wir, daß sich dieselben nicht mit Rubeln und Schnaps einschläfern lasten. Wahrscheinlich pro- birt Rußland nicht mehr mit Schnapsdusel; wenn es zuvor gedacht hätte, daß man denselben riecht, hätte es vielleicht ein größeres Quantum von Rubeln vorgezogen, da es die Schmach

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.05.1855
Umfang: 6
v. Buvl- Schauenstein und der Baron Prokesch v. Osten; für Frankreich Hr. Dronyn de Lhuys und Baron von Bourqueney; für England Lord John Russell und Graf v. Westmvreland; für Rußland Fürst v. Gor tschakoff und Hr. v. Titoff; für die Türkei Ali Pa scha und Ariff Effendi. Graf Buol kündigt an, daß Fürst Gortschakoff ihn vom Einkauf der Antwort des kaiserlichen Hofs von Rußland auf den von dessen Bevollmächtigten Übermächten Bericht in Kenntniß gesetzt habe. Fürst Gortschakoff: Mein Hof, obgleich

Vor- fchläge einzugehen, unter der Bedingung, daß sie nicht der Art seien, daß sie die Souveränetätsrechte deS Kaisers von Rußland auf seinem Gebiet antasten. Was wich betrifft, heiß' ich die Form gut, in wel- cher Lord John Russell die Frage gestellt hat, und seine Aeußerung in der Konferenz vom 26. März, daß die besten und einzig zuläßlichen Friedensbedin gungen diejenigen seien, welche, verträglich mit der Ehre Rußlands, zugleich hinreichten zur Sicherheit Europa's und um die:Wiederkehr der bestehenden

Verwickelungen zu verhüten. Hr. Drouyn de Lhuys drückt sein tiefes Be dauern aus, nach achtzehntägigem Verzug, die Ini tiative, welche man in einer Konferenz, der er nicht beigewohnt, Rußland zugeschoben hatte, den Urhebern dieses Borschlags zurückgeschoben zu sehen. Mein Bedauern, fügt er bei, ist ein so aufrichtiges, als die Alliirten ein schnurstracks entgegengesetztes Resul tat erwarteten, und folglich nicht in der Bereitschaft sind ihre Vorschlägt sogleich zu formuliren. Ich glaube

also, daß die Vertreter der Alliirten werden zusammentreten müssen, um sich über diesen Punkt zu berathen. Hinsichtlich des vom Fürsten Gortschakoff gemachten Vorbehaltes bin ich verbunden, neue Er klärungen über den Sinn zu verlangen, die dieser Bevollmächtigte demselben beilegt. Ich frage, würde Rußland seine Souveränetätsrechte als verletzt be trachten, wenn es sich selbst der Freiheit begäbe eine unbeschränkte Zahl von Kriegsschiffen im schwarzen Meer zu bauen? Fürst Gortschakoff: Rußland wird nicht ein willigen

haben das Recht vor Unterzeichnung der Pro, tokolle unter sich zu berathen. Lord John Russell: Die Erklärungen des Für sten Gortschakoff setzen mich in Erstaunen. Unser einziger Zweck, indem wir Rußland die Initiative zu, schoben, war, ihm Gelegenheit zu geben, mit seiner Ehre verträgliche Vorschläge zu formuliren. Die Ge schichte nennt bei mehr als einer Gelegenheit große und glorreiche Souveräne, welche in eine Beschrän kung ihrer Souveränetätsrechte auf ihren Gebieten eingewilligt haben, bewogen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 29.09.1922
Umfang: 6
unter dem Völkerbund stehe: daß Georgien, die Ukraine und Ruß land an der Regelung des Mecrengenstatu- tes nichl teilnehmen sollen; nicht aber ist es gleichgültig — denn das trifft den Kern der Sache — wenn der türtische (Generalissimus seine Anklage gegen England erhebt. Ke mal sagti „Seine Aufgabe sei, die Sicher heit der Hauptstadt durch die Freiheit der Meerengen herzustellen. Nicht die türkische Regierung schloß die Meerengen, sondern England gegen — Rußland im eigenen, selbstsüchtigen Interesse. Die Türkei

und seiner verbündeten Republiken durch die Westmächte Einspruch erheben. Die Westmächte haben im Laufe der Geschichte Rußland in der Orientfrage in allen inter nationalen Verträgen über diese Frage die erste Stelle angewiesen. D'xc Sawsetregierung wiederholt ihre frü hen?» Erklärungen, wonach Rußland keiner lei Entselieidungen annehmen und anerkennen kann, die ohne seine Mitbestimmung und ge gen seine berechtigten Interessen gesaßt wer den. Die Freiheit, wie sie Großbritannien im Sinne hat, entspricht lediglich

dem Wun- iä)e einer großen Seemacht, den für andere Staaten lebenswichtigen Handelsweg zu kon trollieren und diese Staaten dauernd unter Druck 5>.> halten. Dieser Druck richtet sich vor allem gegen Rußland und die Türkei. Ruhland und die Türkei IMen sich über die Formen ins Einvernehmen gesetzt. in denen die Freiheit der Meerengen verwirklicht -»erden muß. und Rußland warnt die West- mäckitv vor einer Wiederholung ihrer aus der Ilnkemttnis der Lebensinteressen der von der Meerengen fragen am engsten

derührten Staaten lx>gründeten Irrtümer. Keine einzige ohne Rußland zustande gekommene Entschei dung über die Meerengen wird entscheidend und van Dauer sein. Großbritannien schickt bewaffnete Armeen in den nahen Orient und versucht, in diesen Krieg gegen die Türlei Frankreich. Italien, Jugoslawien »ud Ru mänien mit hineinzuziehen. Die Ziele dieses Krieges sind, angeblich die Verteidigung ttonstantinopels und der neutralen Zone wie auch der Schutz Europas gegen eine feindliche und l«denschafiliä

Ergebnis zeitigen und die drohende Gefahr eines neuen Krieges nichl abwenden können. Rußland schlägt da her unter Betonung seiner besonderen Lage im Osten und am Schwarzen Meere und im Namen der interessierten Völker zur fried lichen Lösung des Konflikts die sofortige Ein berufung einer Konferenz aller interessierten Staaten und hauptsächlich aller Nachbarstaa ten des Schwarzen Meeres vor.' Neben diesen erhebt sich dir Friedensstimme des Papstes, der auch werktätig den Unglück lichen Hilfe angedeihen

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 06.02.1904
Umfang: 10
6. Februar 1904 Tiroler Volksblatt Seite 3 Peinlichkeit Anspruch erheben darf. Diese Zuge ständnisse Rußlands, welche in Vertragsform ge kleidet werden soll?n, sind: I. Rußland gesteht den Japanern das Uebergewicht in Korea zu, indem es allen bezüglich Koreas ausgestellten Forderungen zustimmt; 2. Rußland anerkennt die Souveränität Chinas über die Mandschurei; 3. Rußland anerkennt die Gültigkeit aller Verträge, welche China für die Mandschurei eingegangen ist, und will allen Ver tragsstaaten

. also auch Japan, die sich aus den Verträgen ergebenden Vorteile sichern; 4. Rußland betrachtet kein Ereignis, das sich in Korea voll ziehen mag, als Kriegsfall und würde auch dieBe setzung Koreas durch Japan nicht! als Kriegsfall betrachten; 5. Rußland ist bereit, diese Zugeständ nisse in die Form eines Vertrages ! zu kleiden und ihnen einen verbindlichen Charakter zu geben. * Krieg? Tokio, 4. Februars Die Spannung zwischen Japan und Rußland hat anscheinend ihren Höhepunkt erreicht: Marquis Jto wurde

Rußlands auf die japanische Note herrscht. Offizielle Meldungen aus Petersburg lassen die Lage in Ostasien überaus kritisch er scheinen. „Evening News' meloen in einer Depesche aus Peking: Die chinesische Reäierung erhielt seitens Japans die Notifikation, daß Jaoan die diplomatischen Verhandlungen mit Rußland abgebrochen habe. Kurze politische Nachrichten. Das serbische Ministerium Gruic hat seine Demission gegeben. j Bei der Reichstagsstichwahl in Osnabrück wurde Wamhosf (Nationalliberal) mit 15.503

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
wieder, mit welcher frivolen Sicherheit Rußland auf den Krieg zu- steucrte. Die 45.000 gestellungspflichtigen Ernte- arbciter bedeuten für Rußland den Verlust beinahe eines Armeekorps, für Deutschland aber eben — ebcnsoviclc Erntearbeiter. Die russische Kaiserfamilie von Moskau abgereist. Moskau, 22. Aug. Die kaiserliche Familie ist nach Zarskoje-Sclo im Gouvernement Petersburg abgcrcist. Gedrückte Stimmung in Paris. London. Ein Bericht des Daily Telegraph aus Paris schildert die dumpfe Stimmung auf den Boulevards

der gegenwärtigen Lage vorausgesetzt, bis dahin dem Export nach Deutschland keine wesentliche Schwierig keiten erwachsen dürsten. Gänzlich entfallen dürste freilich der Export nach Rußland, der wohl aus schließlich Kistenware und etwa 10—15 Prozent unseres gesamten Obstexportes umfaßt. Im Jahre 1912, dem letzten nichttragenden Jahre, wurden nach den offiziellen Ausweisen der Südbahn in der Station Bozen 840 Waggon Obst aufgegeben, wovon 550 nach Deutschland und 94 nach Rußland gingen. Der Transitverkehr

von der Bozen—Meraner Bahn, der 767 Waggons betrug, ist hier nicht in begriffen. Eine Bahnstatistik über diesen letzteren Export nach Bestimmungsländern liegt der Kammer nicht vor. Da jedoch, soweit die Monarchie in Be tracht kommt, Aepsel nahezu ausschließlich nur von Tirol nach Rußland exportiert werden und die offizielle Ausfuhrstatistik der Monarchie für das Jahr 1912 einen Export nach Rußland von 57 Waggons in diesem Artikel aufweist, dürfte im heurigen Jahre hochgegriffen mit einem Ausfall von etwa

60—70 Waggons im Exporte nach Ruß land gerechnet werden können, was einem Entgangc von etwa 300.000—400.000 K entsprechen dürste. Ob es möglich sein wird, für das feinste Qualitäts- obst vielleicht in Schweden einen Käufer zu finden, das nächst Rußland als Abnehmer in Betracht kommt, bleibe dahingestellt. Was die Weinernte betrifft, so dürste sic im heurigen Jahre infolge verschiedener Hagelschläge bedeutend hinter jener des Vorjahres zurückstchcn und kaum 800.000 bl in ganz Tirol erreichen, um nahezu

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 27.11.1909
Umfang: 8
war, die behördliche Schließung der Vereinslokalitäten vorgenommen Schon früher ist gegen den gewesenen Vereins- Präsidenten Advokaten Dr. Mrach, der zugleich Ge meinderat, bezw. Landlagsabgeordneter ist, wegen seiner oberwähnten Rede die Strafanzeige wegen der Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe nach ß 65 St.-G.-B. erstattet worden. Sie sehen, daß wir aus alle« gefaßt sind; ich -in Krieg mit Rußland ist nicht er- roun I^S&ei herausfordern lassen wir uns nicht.' AnsLarrd. Die Suspeudiernug des Korps

un bekannter Fürst N. Swiatopolk-Mirski bei, dessen wirren Phantasien über eine ln absehbarer Zukunft erfolgende Zerstückelung und neue Auftei lung Europas „St. Petersburgskia Wjedomofti' ihre Spalten öffneten. Der Hauptinhalt dieses Artikels ist folgender: Rußland braucht zur Reinigung seiner sittlichen Atmosphäre einen Krieg. Da es nicht Geld genug habe, um lange gerüstet warten zu können, müsse dieser bald erfolgen. Als Hauptzweck des Krieges wird angegeben: die Zerstückelung Mittel- Europas

geteilt. Galizien und die Bukowina erhält Rußland, das sich auch Posen, Ostpreußen und so weiter als Siegespreis nehmen wird und den DänenSchieswig- Holstein zurückgibt. Sachsen wird vergrößert, Han nover, Kurhesscn, und Nassau ' werden wieder her- gestellt, Elsaß-Lothringen wird wieder mit Frankreich vereinigt. — Dem offiziellen Rußland ist natürlich der unzeitgemäße Artikel sehr unangenehm und es trachtet, die Ueberzeugung zu wecken, daß es den in ihm ausgesprochenen Absichten gänzlich ferne stehe

. Der Artikel sei ein Hirngespinst und man bedauert, daß ihm irgendwelche ernste Bedeutung beigemessen worden sei. Die offiziöse „Russia' führt in einem Communique aus, die russifche Presse habe den Inhalt des Artikels, der bereits vor zwei Wochen in den „P. W.' erschienen sei, erst aus der deutschen Presse erführen; daraufhin habe sogar die chhauvi- nistische Presse sich abfällig über den Artikel aus gesprochen. Niemand in Rußland wisse, wer denn eigentlich Fürst Swjatopolk Mirski sei

, der sich da unterfange, die Landkarte Europas korrigieren zu wollen. Man mußte ober mit Befremden fragen, wieso dieser Artikel, der in keiner Weise die tat sächlichen Stimmungen und Auffassungen, wie sie in Rußland vorherrschen, widerspiegle, in einem russischen Blatte habe Aufnahme finden können. Gras Rewentloo, ein Schwager des Reichskanzlers o. Bethmann-Hollweg. äußerte sich angeblich über diesen Artikel dem Berliner Korrespondenten des „Rußkoje Slowo' gegenüber folgendermaßen: „Der Ausfall des Fürsten Swjatopolk

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Volksblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 05.08.1863
Umfang: 4
In Ton n a u gZt (einem Bezirke von Irland) soll^buchstäblich S,ie Huugevsnoth herrschen. In mehreren Familien sind die kleinen Linder aus Mangel an Nahrmig gestorben, während die Eltern und großem Geschwister vän einer Handvoll Hafer- oder Maismehl eine Woche lang ihr Leben Zu fristen pflegen und wie die Schatten ein- iherschleichen. Kein Wunder, daß aus dem hungrigen Land jährlich so wiele Tausende ausziehen. !. Rußland und Polen. (Lage der polnischen Frage. Der Aufstand.) ' ^ ' . In Bezug

auf Polen wird gegenwärtig erstaunlich langsam notengewechselt,, ja es hatte fast den Anschein, als sollte das -Ganze ins Stocken gerathen. Jetzt hört man, daß die drei Mächte mit verstärktem Nachdruck auf die sechs Punkte zurückkommen werden. Gegenwärtig wird in den Noten vorzüglich das betont werden, daß ganz Europa die Beilegung dieser Frage wünsche und daß Rußland mithin vom moralischen Standpunkte aus. ganz allein dastehe. Doch wenn Rußland sich nicht darankehrt? Ein hervorragender Russe schrieb

neulich: „Rußland kann schwer umkehren, denn die Gemüther sind aufs höchste erregt? man betrachtet den Fcldzug gegen Europa als Nationalsache. Äiußlaud tauft große Gefahr im Innern, wenn es nachgibt, «ine Gefahr, welche dem möglichen Verluste von Polen die Wage halt. Ich wünsche lebhaft die Befriedigung der polnischen Ansprüche aber ohne Krieg ist dieses nicht möglich. Rußland fühlt, daß es aufhören werde eine Großmacht zu sein, wenn es sich so behandle» ließe, wie die Türkei.' ' . > Was die Lage

) verfolgen lassen; zweitens werden alle Einflußreichen im Lande, seien sie des geistlichen oder adeligen Standes, sobald sie verdächtig erscheinen, aus ihrer Umgebung gerissen und gefangen gesetzt. — Die letzte Nummer der Allg. Ztg. bringt einen längern Bericht über die Rüstungen in Rußland, welche ganz im Widersprüche mit den neuaustaucheuden Friedensgerüchten für die furchtbar eruste Kriegs stimmung in Rußland sprechen.. Die le^thin angeordnete Rekrutirung wird 400,000 Mann aus die Beine bringen

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Volksblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 08.11.1876
Umfang: 6
er bedroht werden sollte, durch freund-' schaftliche Vermittlung zu erhalten.' Das sind Worte von außeror dentlicher Tragweite. Man beachte zunächst, daß hier, wenn wir nicht irren, zum ersten Male vom Drei-Kaiser-Bund gar keine Erwähnung geschieht und auf eine gespannte Stellung zwischen Rußland und Oesterreich.hingewiesen wird. In Italien hat der Justiz- Und Cultusminister Manc'mi ein Circularschreiben an die Oberstaatsanwälte erlassen, welches an be kannte Maßregeln im deutschen Reiche erinnert

Autorität zu lösen. Wird aber der Erfolg dem „Liberalismus' in Italien günstiger sein, als in dem deutschen Reiche? — Daß die Lage in Serbien eine wahrhaft verzweifelte ist, bestätigt selbst die serbische Presse. So schreibt „IM', das Organ Ristic's: „Die Krise im Orient hat den Höhepunkt erreicht. Will uns Rußland helfen, so ist es höchste Zeit. Rußland hat jetzt alle diplomatischen Patronen verschossen; jetzt müssen die Waffen ent scheiden. Die serbisch-griechisch-rumänische Allianz und der Schutz

Rußlands sind Thatsachen. Rumänien muß unabhängig werden, Griechenland die griechischen Provinzen von der Türkei erhalten, Bulgarien frei werden. Wenn Rußland die Donau überschreitet, so erfüllt es nur die Pflicht gegen sich und das gesammte Slaventhum.' In Belgrader diplomatischen Kreisen erblickt man selbst.in dem Zustandekommen einer Waffenruhe kein Friedenssymptom. Die Sachlage auf der Balkanhalbinsel'sei so weit gediehen, daß nur die Waffen im Stande sind, wirkliche Reformen durchzuführen

in den griechischen Provinzen der Türkei Rechnung getragen hat. Rußland könne sicher auf die »Armeen beider Staaten rechnen. Vielleicht, daß Rußland mehr Vertrauen auf Rumänien und Griechenland hat; das Vertrauen aus Serbien soll Rußland völlig eingebüßt haben. Die Russen sind über das serbische Militär auf'S höchste erbittert und wollen nicht mehr für Leute fechten, welche feig ihre Stellungen verlassen. Es herrscht große Entmuthigung in der serbischen Armee; theilweise artete der Rückzug in wilde Flucht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1917
Umfang: 8
Regierung zu fol gen, die sicherlich über die Tragweite der Vor gänge in Rußland besser unterrichtet ist, als zahlreiche österreichische Staatsbürger. Wir brauchen keinen sozialdemokratischen Frieden, wie ihn die Internationale auszubrüten bereit fein mag, wir brauchen einen für Oesterreich und Deutschland günstigen Frieden. Diese ele mentare Wahrheit wird so oft vergessen und muß deshalb immer wieder vom neuen einge schärft werden. Der Weltkrieg mit all seinen Blutopfern unsererseits soll sicherlich

nicht ein Spiel zugunsten einer sozialdemokratischen Zer störung unserer Staatswesen und der Gesell - schast werden. Das Blut unserer Soldaten soll uns, unfern Kindern und Kindeskindern einen wahren segensreichen Frieden bringen, der sie von der Wiederholung der jetzigen Staaten- und Kulturkatastrophe bewahren soll. Die FriedkNsbrwegttNg in Rußland. Die maximalistischen Friedensbemühungen. Vermittlung der neutralen Staaten. Bern, 29. November. (KB.) Der Bundes rat teilt mit: Der Kommissär für äußere

. (Reuter.) Der maximalistische Oberkommandierende Kry- l e nko reiste an die Front ab, nachdem er an die Armee und an die Flotte ein Friedens manifest herausgab. » Diese und andere Kundgebungen der ma ximalistischen Regierung in Rußland bezeugen, daß es der genannten Regierung mit den Frie densbestrebungen ernst ist. Ob es nun den Ma ximalsten gelingen wird den Frieden tatsäch lich herbeizuführen, kann noch nicht mit Sicher- heit festgestellt werden, da man aus den Nach richten

, die bis jetzt aus Rußland gekommen sind, nicht ermessen kann, ob die gegenwärtige Regierung beim russischen Volte jenen Rück halt besitzt, der zur Herbeiführung eines solch großen Unternehmens nötig ist. Wohl scheint sich nach einer Meldung der „Kölnischen Zei - tung' die Bolschewikiregierung immer mehr zu festigen, es ist aber nicht sicher, ob sie im - stände sein wird, alle gegenrevolutionären Ver suche zu unterdrücken und den in manchen Krei sen Rußlands immerhin noch großen Einfluß der Ententevertreter lahmzulegen

. Es wird auch viel davon abhängen, ob die Maximali - sten geschlossen vorgehen und jede Zwistigkeit in der Partei vermeiden. Nach Wiener gut un terrichteten Kreisen scheinen zur Stunde gün stige Aussichten für ein russisches Friedensab» kommen zu bestehen. Der aus Petersburg in Haparanda einge troffene Legationsrat der italienischen Bot schaft, will nach einer Kopenhagener Meldung wissen, daß Rußland vor dem Frieden stehe. Wenn die Engländer Rußland verlassen haben, werde es nicht viele Tage dauern, bis der Son

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