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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 24.03.1905
Umfang: 12
Springer dort sein Sohn ist," sagte der Peter. „Na, mir ist's recht und der Müller kann auch weiter als Ehrenmann gelten unter den Leuten, wenn er nur mit mir gut auskommt." Der Sternwirt wollte. noch etwas erwidern, lenkte iebocf) von diesem Gesprächsstoff ab, da er jetzt den Erlmüllersohn in der Nähe bemerkte und begann nun Peter auszufragen, wie es ihm in Amerika res Bedarfes, m. Rußland Lud nicht nur ch eine unge- e in Rußland n Vereinigten Zud per Kopf ßland für die viel Korrr spart, deshalb dern

auch der estellt — wie erde, Atens ch vohl Rußland Zelt ist. stchau. rtt. is-Abeba meldet, rslerreich Ungarn zssen worden. — t. Pölten siegten tlichsorialen und Wahlkörpern die ienhaus beschloß, esgerichtes Jnns- sin und Berger rtsche Volkspartei rer, der Kläger, nnsbruck regiert, r 31. ds. hatten k-Feier ab. Als „Deutsche" im a, Rudolf Dwor- : Liska, Eduard tsky. — König wei rumänischen Lage auf dem :nst der Situation, ck, daß in diesem eintreten werde, die Haltung des werde, daß Bul- gerde. Auch Ru- e daran

, daß es r n Oesterreich, noch viel weniger dort rn Rußland, obwohl, wie oben gesagt wurde, Rußland eine Bauernbevölkerung von 70 Mil anen besitzt und obwohl auch Oesterreichs landwrrtschaftliche Bevölkerung 56 Prozent zählt, also ein Stück mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Der Prozentsatz der russischen Landbe völkerung ist der höchste in Europa, doch *) Der Zustand der russischen Landwirtschaft, auf deren «chultern ja eigentlich die ganze Schwere des „russischen ^Wems" lastet, verdient jetzt umsomehr

allgemeine Beachtung, r 1 ® Rußland, das mit seiner Bauernschaft steht und fällt, durch oen verlustreichen Krieg mit Japan gezwungen ist, seine Leistungs- Mkett, d. h. die Leistungsfähigkeit seiner Landwirtschaft aufs auherste anzuspannen. geringen Viehbestandes von Rußland. Die Fruchtbarkeit des berühmten „Schwarzerde- Gebietes hat um fast 30 Prozent abgenom men — seit einem Menschenalter. Dazu kommen die elenden, altvaterischen Acker geräte, an deren Erhaltung der hohe Eisen zoll schuld ist. Der Ernte

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 11.12.1912
Umfang: 10
mit ihrem gesamten Machtaufgebot zu wahren ent schlossen sind. Das ist eine bedeutsame Mahnung an die Friedensstörer und insbesonderS nach Ruß land hinüber. Dort spielt man mit dem Kriege. Den Russen gilt diese deutliche Warnung der Drei- bundmächte. Wenn Rußland Oesterreich den Krieg erklärt, wird Deutschland vom Leder ziehen und mit Oester reich gegen Rußland fechten. Frankreich aber würde natürlich dann über Deutschland herfallen. Dem beugt Italien vor, indem es dann vermöge des Vertrages verpflichtet

ge- schlagen — nur England steht noch ungeschwächt da und kann die anderen unter seinen Willen beugen. Aus jeden Fall steht Rußland einer gewaltigen Macht gegenüber, die eS nur im besten Falle und mit Riesenopsern nierderringen könnte. Es kann aber auch sehr leicht hiebe! den Kürzeren ziehen. Es ist daher wohl anzunehmen, daß Rußland ein solchrs Untersangen zu riskant findet und sein Schwert auch sürderhin in der Scheide beläßt. Koyalttätserklarnng der Voten. Die Vollversammlung der polnischen Landtags

, der in den letzten Wochen anscheinend nur mehr an einem Faden hing, jetzt doch wieder an mehreren Fäden befestigt ist. Allerdings können auch die noch alle mitsammen reißen. Ein sehr wichtiger Moment ist die Er neuerung des Dreibundes in diesem jAugenblick. Ferner liegen auch noch einige offizielle Berichte vor. So hat der Statthalter von Galizien auf der Vollversammlung der polnischen Abgeordneten er klärt, daß die Beziehungen Oesterreichs zu Rußland normale seien und daß daher den Gerüchten

verschwunden, die bulgarischen Reiter haben wieder ihre Marschordnung eingenommen, die Bevoll mächtigten sitzen im Sattel, der Zug setzt sich in Bewegung und eine Viertelstunde später herrscht in der menschenleeren Einöde von Plaja wieder die düstere Einsamkeit des Morgens und der elementare Zorn des Novembersturmes. drohung des europäischen Friedens stattfinde. DaS find einige Anzeichen einer Entspannung zwischen Oesterreich und Rußland. Anders liegt es aber noch imm?r mit Serbien. Serbien scheint

unnachgiebig zu bleiben und wir treiben anscheinend dem Konflikte zu. Die Militär partei gewinnt dort immer mehr Oberwasser und die Dynastie scheint machtlos zu sein. König Peter soll erkrankt sein. Möglich war's schon, daß ihm ansängt schlecht zu werden. Der Kern der rnflischen Politik. Alle Welt weiß, daß Rußland hinter Serbien steckt. Aber doch wird man sich eigentlich überdaS Wesen dieses Verhältnisses nicht recht klar. Nun gibt eine informierte Persönlichkeit in der „Reichspost' Aufklärungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1915
Umfang: 8
gen an der rumänischen Grenze zu schleifen, Maze donien an Serbien abzutreten, Griechenland das Küstenland von Saloniki bis Kawalla zu überlas sen und Adrianopel mit Hingebung an die Türkei zurückzugeben. Der Kampf war zu Ende. Bulgarien sah sich von seinen, einstigen Verbündeten niedergeworfen und betrogen, von Rußland int Stiche gelassen. FeuMton. Ser Gattenmörder. Eine Idylle von Guy de Maupassant. Das Fürstentum Monaco ist ein höchst merkwür diger Staat; und wenn ich genug Zeit hätte

England, mit Frankreich und Italien und den verschiedenen kleinere Anhäng seln fertig zu werden vermöge. Nachdem aber die Angriffe auf die Dardanellen gescheitert waren, die Heere der Zentralmächte immer tiefer in Rußland eindrangen und Italien an den österreichischen Grenzen vergebens seiner Großmannssucht seine Jugend opferte, hat sich Bulgarien mehr und mehr den Zentralmächtcn genähert. Für den weiteren Kriegsverlauf wäre das Ein greifen Bulgariens in den heutigen Riesenkampf von größter Bedeutung

. ^ v jf«/* > . f > v . . Seitlicher Kriegsschauplatz. Kein weiterer Jnvalidenaustausch mit Rußland. Die „Köln. Ztg." meldet aus Stockholms Wegen der Unfähigkeit der Russen, weiter Invali den nach Haparanda zu befördern, sieht ilran sich in Schweden veranlaßt, den Jnvalidentransport durch Schlveden bis auf weiteres abzubrechen, da es sich zu teuer stellt, die großen Züge von Haparanda nach Trelleborg leer gehen zu lassen. Der Abbruch ver ursacht natürlicherweise dem schwedischen Roten Kreuz viel besondere Arbeit

. Würde aber Rußland wieder imstande sein, seinen Jnvalidentransport zu ordnen, so ist das schwedische Rote Kreuz sofort voll ständig bereit, wieder mitzuwirken. Für den Aus- Land hatte weder einen Scharfrichter noch eine Guillotine. Was tun? Auf Anraten des Ministers des Aeußern knüpfte der Fürst Unterhandlungen mit der französischen Regierung an, um einen Kopfab- hacker samt Zugehör geliehen zu bekommen. Int Ministerium zu Paris fanden lange Bera tungen statt. Schließlich antwortete man: man schickte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 31.10.1929
Umfang: 20
nicht knauserisch war. Mit dem Trentino und Triest war der Appetit nicht zu stillen, der ans die Brennergrenze und. das andere Adriauf-er abgestimmt war. Dem deutschen Kaiser die unverblümte Wahrheit zu sagen, dazu schwang sich der Fürst niemals auf und so ging unter ihm die Freund schaft mit England und die mit Rußland in Scherben und bereitete sich das Verhängnis vor, das in Krieg und Umsturz so grauenvoll seinen Lauf nahm. Parlamentswahl in Tschechien. Am Sonntag, 27. Oktober, waren «die Wahlen. Acht

demissionierte. Zuerst hieß es, nnn werde auf die 13. Regierung Briand seine 14. folgen. Es wäre schade, hieß es gar in deutschen Zeitungen, wenn der Mann des Verständigungsgedankens in der Versenkung verschwände. Diese gefühlvollen Leute haben aber den Trost, daß Briand nicht verschwindet. Das neue ftanzösische Kabinett heißt zwar Mladier, aber darin befindet sich als Außenminister der unverwüstliche Briand. Das Reich ohne Sonntag. Es ist Rußland. Seit dem 1. Oktober gilt im Bol- schewik-enreich das Gesetz

, daß durch den Wegfall des Sonntags ein tiefer Eingriff in -das altgewohnte Leben der Bevölkerung vollzogen wird. Me 'allgemeine Sonntagsruhe entfällt, indem jeweils nur ein Sechsteil d-er Arbeiterschaft Ruhetag hat. Es ist übrigens klar, daß diese Vergewaltigung doch nur in d-en Städten durchgeführt werden könnte. Me Bauernschaft wird «sich an die -Vorschriften keinesfalls halten. Da aber in Rußland -von rund 150 Millionen Einwohnern über 120 Millionen dem Bauernstände an- gehören und -eigentliche Fabriksarbeiter

Ueberli-eserung bewährt. Es hat sich gezeigt, daß diese Einteilung wirtschaftlich uno gesundheitlich für die Menschheit -am «vorteilhaftesten ist- Alle Versuche, diese Einteilung zu beseitigen — man erinnere sich nur -an die französische Revolution mit ihrer Zchnta-gewoche — sind bisher immer gescheitert. Es w daher auch mit Sicherheit anzunehmen, d-aß -dieser Ver such in Rußland eb-enso wie anderswo und zu -anderen Zeiten mit einem Mißerfolg enden wird. Me Feier tes Sonntags als Tage» der Heiligung

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.08.1921
Umfang: 8
, das strittige Gebiet gern Polen zuge sprochen sähe, daß England, das großzügig wirt schaftlich denkt, ein deutsches Oberschlesien für klü ger hält. Ts ist wahrscheinlich, daß man versuchen wird, noch einmal die Lösung des Problems hinauszu ziehen und noch eingial eine provisorische Lösung treffen wird. Ave? die Frage wird nicht einfacher, je länger man sie offen läßt. Das zweite große Problem ist daS Ostproblem: Rußland. Entsetzliche Nachrichten über eine kata- Mophale Hungersnot im Land der Bolschewiken

kommen nach Europa. Cholera heißt die zweite AotteSgeißel, die das unglückliche Volk heimsucht. Phantastische Berichte erzählen von dem Marsch Millionen Hungernder nach dem Westen und in ganz Europa rührt Mildtätigkeit die Trommel und wirbt um Hilfe sür Rußland. Die Absperrung Sowjetrußlands, die weite Entfernung des Hangergebietes (doppelt weit bei »em Zusammenbruch des VerkehrschstemS in Ruß land) ermöglichen keine Ueberprülung der Nach- Uchtes, und mau darf annehmen, daß vieles

auf km Weg zugewachsen, daS Ganze übertrieben ist. Hoch fühlt sich Moskau allem Anschein nach sicher und ein Bericht des allrussischen VolliNgsausschusseS bezeichnet die Lage als nicht hoffnungslos. AlleS, waS in Rußland seit vier Jahren ge schieht, vollzieht sich so weit jenseits alles normaler weise Vorauszusehenden, daß man auch diesmal nicht sagen kann, ob der Hunger die Sowjetmacht stürzen oder gar Noch festigen wird, ehe nicht be glaubigte Nachrichten vorliegen. Die Hilfe für Rußland Kaben inzwischen

alle sozialistischen Parteien und Organisationen zu ihrer Sache gemacht. Für sie ist trotz aller prinzipieller Gegnerschaft zum Bolschewismus Rußland der »Proletarierstaat'. Aber auch im bürgerlichen Deutschland wirbt der deutsche Dichter Gerhart Haup'mann umHilss- spenden. So sammelt man in Deutschland und Oesterreich heute Geld für jenes Rußland, das mit seinem Geld den Bürgerkrieg dort schürt und die kommunistische Bewegung erhält. Rußland konnte nicht genug tun -- schreibt v. Bentivegni im Berliner »Tag

. So- lange daS gegenwärtige System in Rußland herrscht, wird sich die Hungersnot trotz deS Reichtums des Landes nicht begeben lassen. Nchmen wir wiiklich an, daß die aufgebrachte.Hilfe nicht ausschließlich zur Fütterung der roten Armee nnd der feisten Garys» gestorben. Nim ist «s wirklich wahr, daß die Stimm! zarusos für immer verstummt, daß der herrliche Künstler vom Leben geschieden ist! Es hieß schon s? Jahren, daß Caruso erkrankt und man ?, A sogar davon, daß seine Stimme angegriffen » ^ vor wenigen

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 26
Datum: 20.10.1915
Umfang: 26
Vom Krieg. Wer em gu^s Gedächtnis hat, das ihn auch ln dieser ereignisreichen Zeit, wo die Geschehnisse sich wie die Wasser eines WWbaches überstürzen, Nicht gänzlichim Stiche läßt, wird sich erinnern, daß man mtt Beginn des Krieges nicht selten le sen Dnnte, Rußland werde den Krieg nicht lange aushalten, denn ein? innere große Revolution sei ganz sicher zu erwarten. Man verwies nicht un gern auf das Jahr 1L04, auf die Zeit des rus sisch-japanischen Krieges. Damals erhob die Ne» voluttön'in

begann, die erwartete Revolution kam aber nicht. Wir finden das begreiflich. Zu einer Revolution gehört immer jemand, der sie macht. Wer hatte sie in Rußland machen sollen? Die dem Neichenur zwangÄveise Hillgegliederten fremden Völker, wie Polen, Ukrainer usddergleichen? Dafür lvar gesorgt. Man hatte so knge und so oft probeweise mobilisiert^ daß diese Völker und Soldaten vom Kriege vollständig überrascht wurden. Die unverläßlichen Elemente und Regimenter hatte man geschickt verteilt

und so einer Gefahr vorgebeugt. Was von dieser Seite geschah, war einzig, daß sich viele bei nächster Gelegenheit ergcchen. N>cht übersehen darf man dabei, daß oin Teil dieser Völker schließlich die Nussenherrschaft, mag sie auch noch so schlecht sein, gewohnt war und sich daher ms Unvermeidliche Wckte. Dazu saß ihnen immer noch der schreck über das schreckliche Ende früljevcr Auf stände, die Rußland mit furchtbarer Grausamkeit Unterdrückt hatte, in den Gliedern. Andere wie der fanden die Lage erträglich

und stellten ^ b voll und ganz auf die russische Seite. Der Großteil rechnete und rechnet heute noch mit dem Sieg und der Wiederkehr der Russen und vermeidet daher alles, wodurch er sich den Zorn derselben Zuziehen würde. Es ist damit nicht geleugnet, daß die ge- nannten Volker zu einem Gutteil die Befreiung nicht begrüßen, noch weniger, daß sich Tausende junger Leute verborgen hielten oder aus dem Lande flohen, um in die polnische und ukrainische Letzion einzutreten und gegen Rußland zu kämp

- ' t^n. Die Juden ^ellten sich 'nsgeheim fast durch wegs auf unsere Seite. Aber genHe dieser Um stand hielt viele Polen ob, für uns etwas zu wa gen, denn mit Juden sink diese Lände-r mehr als reich gesegnet. Rußland duBet im eigenKich rus sischen Gebiete fast keine Juden, gestattete ihnen auf dem Lande nicht den Erwerb von Grund und Boden, sondern schiebt sie nach Möglichkeit nach Poli?n, in die Ukraine und dergleichen. Gegen Deutschland hatten auch die Polen eine große Abneigung, da Preußen seit 1900

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 13.08.1914
Umfang: 6
Wundern, wenn das geknobelte finnische Volk zu einer Verzweiflungstat seine Zuflucht nimmt.' . ' - . ! Das Londoner Angblatt. In.den Straßen von London wird folgendes Flugblatt verbreitet: „Warum sollen wir für Rußland kämpfen?' . „Wenn England in den Kriog zieht, werden wir Nußland Helfen, Iden eu ropäischen Kontinent zu beherrschen. Rußland ist Las Land, zu dessen Bekämpfung wir im Krim- krisg SVMl) Pfund hingegöben Haiben. Rußland ist das Land, das unser indiisches Reich bedroht. Rußland

' ist das Land, das erst in der letzten Woche friedliche Bürger in den Straßen seiner Städte Hat niederschießen lassen. Rußland ist das Land. Äas der Feind fortschrittlicher Ideen ist und der Feind oer englischen Wünsche nach Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Was ist die größe re Gefahr für England: 63 Millionen Deutsche, von unserem Blut und mit denselben Empfindnn- gen wie wir, das im Handel, Industrie und friedlichen UnterneDmungen sich betätigt. o!der 17(1 Millionen Russen, Sklaven einer verderbten

Autokratie, die nur zum Gebrauch ihrer Macht 'brauchbar sinld? Ein- Krieg ifür Rußland ist ein Krieg segen die Zivilisation.' Wor einigen Monaten ist in einer französischen HalbmonatsschMt ein offenbar vozn Generalstab herrührender Artikel erschienen, der großes Auf sehen gemacht bat. In den AusWhruWen ist ganz sicher zu erkennen, Was Frankreich von der russischen -Armee erwartet. . Dort würde ausge führt, daß Rußland rn einem Zeitabschnitte der idiplomatischen Spannung nicht in der Lage sein Coerde

, alle seine Truppen -an der österreichisch-! deutschen Grenze zu konzentrieren. Es wetde ge nötigt sein, einen Teil in Finnland zu lassen,um: die Ruhe des Landes zu sichern. Die gleiche Not-! Wertigkeit werde sich in Polen ergeben, >und ein! anderer Teil feiner Armee werde in Beobachtung! Sei Odessa mit Rücksicht auf den ÄaWan bleiben! uM> wieder ein anderer Teil die Grenze beim .Karlasus beschulen Müssen. Schon dort «wurde! vorausgesagt /daß in dem Augenblick, in dem Rußland« seine Truppen aus Kason uM aus Mosj

kau gegen den Westen vorschieben werde, diese Be wegung sofort von Oesterreich und Deutschland! als Ursache des Krieges werde angeschen werden. Das ist auch eingetreten. Rußland' köMe nutz Rücksicht auf seine Weicköhrsmittel öie M^bilisis-! runz> nicht rasch voWchen. In >den größten Terl: der Dörfer mUse der Mobilisationsauftrag durch reitende Estafetten gebracht und könne daher nur langsam verteilt werden. Die Reservisten müssen- häufig, da in ihren Gegenden >die Bahnen fehlen, sich zu Fuß

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.01.1877
Umfang: 4
!?.il >^l!nin lüü^n^-'n -ur >> ''- ! .>>. ^v.uun:t'. un- . - ' : 'Lu. i.'.'' ttrl»srat:'..-:'. - - u ' ^nNu> U'7> ^,'Ui v., :!. ,.'!I,^'I 'll>o ^i.Nl.1.1 Moeknilv Rückzug Für Rnßlaiid fuhr! das verilonene .niiir v,>„ Vjte! „Moskaus Riulzng.' II,i, es ganz prosaisch auszudrücken. Rußland Hai uch in diennn .'Zahre nnl nnüerblicher Blamage bedeut, 2^ie von eineni Verl-angnine gerieben, hat es Schritt für Schritt die Zelbstkiitir'ert'inug an sich vollzogen, Hai es selber se-ue politische Gr^ße und Macht

stellung in einer '^eise reducirt, wie dis nach nie ein anderer 5mat aus freien Ztiulen gethan. Wahrend des Veutsch-franionicheil Krieges kannte Rußland eine Bestiimnung aus dem Pariser Vertrage Heransreigen, vhiie das; (>urova. es wagen dunte, dagegen L^iderstaiw ^ll leisten. ?ie Früchte der deutschen Siege schienen Rußland in den Schon gefallen ',u sein. Kaiser Alerander präsidirte der heiligen Allianz er umgab sich mit dem NimbuS des Hriedenserhallers zwischen den Staaten. Alles schien

nur der rnssiicheii Macht sich zu beugen, schien nur dem russischen Änw- kwtcn zu huldigen. Und mm ist das Idol der Slnoen- welt zertrümmert, der eherne Gott fallt herab von seinem Gestelle, man hört ein weltgeschichtliches Krachen in der Sylvesternacht. Für Rußland endet das Jahr neuen Styls schlecht und Vieles kann sich ereignen, bis das Jahr alten Stnies beginnt. Rußland hat die Hand znm Frieden geboten, umstrickt von der Freundschaft Europas, in Furcht von inneren Unruhen und in Erkenntniß der Schwäche

und Zerrüttung seiner Armee. Der Despo tismus erzeugt die Korruption und die letztere ist das Gift, welches den Despotismus entnervt, wenn es ihn nicht tödtet. So ist die russische Armee in einen bemitleidenswerthen Zustand herabgesunken und der mißhandelte Soldat verlernt als beständiger Zeuge des Diebstahls zuletzt auch den Gehorsam. Die Furcht, die große Macht, welche Rußland znsammen- Mittwoch den Z. Jänner hall, schwinde! endlich anch ans den l'i>.n»!i!ü>.''.'ii. Jeyl hat die russische Regierung

-? an den, - Vciligen Ru'uand anüagcn. Sie erinnern nch der .;eil, >vo Rus'le.nd Üar'. geiveieii. ivo der '^rand von '.'.>!os das Feueviei^en iür die ^r^edung Europas w^'.r, und heute ist o>e ^oiung i ^'.u^os'auS Ru>1i^ug.' ^.e werden den Fürsten Gort>cha!oss einen Schwächling schelten und den l^aren einen Deutschen ueuueu, der das heilige Runnern ausgeliefert habe. Vor ',wau^g Jahren schrieb .^ürst Gom'chakosf i ..Rußland sanimelt sich', und heute verfügt eS nicht einmal über eine Armee. Die russischen Blatter

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Maiser Wochenblatt
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Seite 1 von 16
Datum: 03.12.1904
Umfang: 16
>2 ti. - Telephonrns der Berivaltung Sir. II3. Nr. 49. Samstag, den 3. Dezember 1994. 2. Jahrgang steht Rußland am Vorabend großer politischer Reformen? In der russischen Volksseele voin einfachen Bauern bis zum Träger der Zarenkrone hinauf vollziehen. sich gegenwärtig ohite jeden Zweifel sehr beinerkensiverte Vorgänge. Sie kommen allerdiiigs sehr verschiedenartig zum Ausdrucke, als Erregung mtb Zorn über den unheilvollen Krieg mit Japan, als dumpfe Gährung tnid. stilles oder offenes Mlirren

über Regiernngsmaßregeln, die mait für ver fehlt f»ält und schließlich als schüchternes oder lautes Verlangen und Streben nach gewissen Neformcn im heiligen russischen Reiche. Daß die Gährnng, der Unwille und der Verdruß über gewisse rückständige Zustände lind Miß erfolge in Rußland selbst bis in diehöchsten Kreise gedrungen ist, zeigte schon die Ernen nung des liberal geltenden Fürsteil Siviato- polk-Mirsky zum Minister des Inneren unb die Einberufung des Semstwos, das sind eine Art beratende Provinzialvertretcr

zu einem gemeinsamen Kongreß durch den Zaren Nikolaus geladen. .Auch scheint die russische Zenstlrbehörde von dem neuen Minister des Inneren jetzt insofcrii eine ändere Instruk tion zu haben/ daß es bis auf weiteres den russischen Zeitungeii gestattet ist, an Uebel ständen der russischen Verivaltung und Ucber- griffen der, Beamten eine kleine Kritik zu üben. Aber trotz dieser deutlichen Zeichen für das Bestreben in Rußland, die dort vor handene Gährnng und Unzufriedenheit durch einige uelle Maßregeln

zu beschwichtigen, glauben ivir an die Einführung großer poli tischer Reformen ilicht, iveil Reformen, die zur Einführung eines Verfassnngsstaates in Rußland führen konnten, dort noch ganz un möglich sind, ivenn nicht etiva der Ausbruch einer großeil Revolution die Verfassung er zwingt, ivas aber nicht wahrscheinlich ist. Rußland hat noch keine Zeit der Aufklärung durchgemacht wie die westeuropäischen Staa ten vor mehr als hundert Jahreil. Rußland besitzt daher auch gar keine öffentliche Mei nung

würden, die einen viel schlimmeren Zustand in Rußland erzeugen würden ivie er jetzt dort vorhanden ist. Es ob der Zar lange genug standhaft bleiben wird, um den SemstwoS Einfluß auf die Gesetzgebung und deren Ausführung und Einfluß auf die Steuer- und Geldbewilli gungen eiuzurüumeu. Die Bcamteilherrschaft ist in Rußland zu mächtig und das Be- anltenheer zu groß/ als daß sich der Zar dessen Eiilfluß entziehen könnte. Es ist sogar wahrscheinlich, da die lange Reihe der Bitten lind Wünsche der Semstivos noch nicht eiinnal

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 05.12.1831
Umfang: 12
gefallene Bombe große Verwüstungen in der Citadelle von scntari an gerichtet worden waren, in den ersten Tagen des No vembers dem Großvezier auf Gnade und Ungnade erge ben ; letzterer soll ihm Sicherheit deS Lebens verbürgt, und ihn unter starker Bedeckung nach Konstantinopel ge schickt haben. Rußland. Petersburg, den >l>. Nov. Die bisher in den Gouvernements Wilna und Grodno ausgesetzt gewesene Rekruten-Erhebuiiq der qbsten Rekrutirung soll, in Fol ge allerhöchsten Ukafeö, jetzt vor sich gehen

gewesen seyen; es wird in dieser Beziehung zunächst auf Persien und die Türkei hingewiesen und der geistigen Vortheile erwähnt, welche Nußland nach dem Süden und Norden hin, nach Taurien, Liestand und Finnland, verbreitet habe. Dann zu den neuesten Ereig nissen sich wendend, sagt der Verfasser jener Schreiben unter Anderem : Jede Eroberung wäre für Rußland jetzt eine Last, und wenn der Kaiser Alexander im Jahre sich dazu verstand, daS Königreich Polen an Rußland zu knüpfen, so that er solches nur um Polens

trotzig empor, schüttelten die Fackel der Zwietracht und geiferten gegen die Nationen, welchen ihre aus dem Abgrunde geschöpf ten Maximen nicht zusagten. Die zügellose Freiheit der Presse (eine Waffe der Bosheit, der Rache und Läste rung in den Händen der Uebelgesinnten) richtet ihre An fälle unaufhörlich gegen kraftvolle und ruhige Mächte, insonderheit gegen Rußland. Journale undÄroschüren, die in England, in Frankreich, ja selbst in einigen Ge genden deS biedern Deutschlands erscheinen, strotzen

gegen Rußland erregen? Warum diese Feindschaft? Etwa darum, weil Rußland mächtig und ruhig ist, weil es allen Nationen wohl will, gastfreund lich gegen jeden Fremdling ist, und die Feinde, von de nen eS zum Kampfe herausgefordert wurde, besiegt hat. Dieß sindRußlands Vergehungen vor dem eingebildeten Nichterstuhle der Tollhäusler, welche von Rednerbüh- nen aus, und mit ihren ZeitungSblättern die Meinung des europäischen Publikums lenken wollen! So er hebt sich der Zorn des Unredlichen gegen den Rechtschaf

fenen darum, weil dieser sich deS Glückeö der Gewissens- ruhe erfreut. ES versteht sich von selbst, daß die Regie rungen der Länder, in denen das Gift der Schmähsucht gegen Nußland bereitet wird, den elenden Anschlägen der Rollen völlig fremd sind, die überhaupt gegen jede Obrigkeit sich auflehnen und nur Anarchie schnauben. Im Einzelnen alle boshaften Erdichtungen widerlegen, mir denen man den russischen National-Charakter besu deln lind Rußland kränken will, dürfte eines Ehrenman nes

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Zeitungen & Zeitschriften
Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
man besser fahren würde Es ist unter diesen Umständen von großer Wichtigkeit, wie die Verträge, die zwischen England einerseits, Frankreich und Rußland anderseits abgeschlossen worden sind, lauten. Wir sind in der Lage, heute auf Grund von unbedingt authentischen Informationen dar über Aufschlüsse zu erteilen. Man wird aus ihnen ersehen, daß der Wert der Verein barungen der Tripelententemächte, wenigstens insoferne diese Vereinbarungen bindende Ver pflichtungen enthalten, bisher stark überschätzt worden

ist. Es besteht zwischen England und Rußland derzeit nur ein einziges Abkommen, das im Jahre 1907 abgeschlossen worden ist und sich ausschließlich auf die Abgrenzung der englischen und russischen Interessensphäre in Persien bezieht. Ein anderes festes Ueber- einkommen zwischen England und Rußland ist niemals abgeschlossen worden, obwohl man in Petersburg wiederholt Bemühungen machte, mit England einen Vertrag zustande zu bringen, der sich auch auf die europäischen Iw tereffen der beiden Staaten bezog

Angesichts der Tatsache, daß Rußland infolge dieses Konfliktes nach einer Mitteilung des Berliner Kabinetts die Feindseligkeiten gegen Deutschland eröffnen zu sollen glaubte und dieses sich somit im Kriegszustände mit ge nannter Macht befindet, sieht sich Oesterreich Ungarn gleichfalls im Kriegszustände mit Rußland an.' M Een Kiimnle vor Belgrad. (von der amtlichen Zensurstelle genehmigt.) Die „Südslavische Korrespondenz' erhält von ihrem Spezialkorrespondenten folgenden Bericht aus Semlin: In der Nacht

und für unterstützungsbedürftige Familien der Einberufenen in Oesterreich und Ungarn je eine halbe Million, ferner für die unter stützungsbedürftigen Familien der Einberufenen in Bosnien und Herzegowina 100.000 Kr. Bom deuifAu KrleMmiMtz. Das „Militärwochenblatt' veröffentlicht folgenden Aufruf; „In ruchloser Weise nötigte uns Rußland Serbiens wegen den Krieg auf. Die Stunde der Abrechnung, die in einigen Jahren doch unvermeidlich kommen müßte, schlug. Wenn es einen. gerechten Gott im Himmel gibt, und er ist da, so dürfen

für Kriegs zwecke in 18 Automobilen Nach Rußland zu befördern. Der Wachsamkeit der deutschen Militärbehörden gelang es jedoch, die Hälfte der Automobile in Breslau festzunehmen. Der Rest hat sich nach Oesterreich geflüchtet;, ihre Festnahme soll als gesichert gelten. An mWn Mod dü 3M znrAMlWn. Das Wolffsche Bureau meldet: Teile der Besatzung von Memel schlugen am 3. d. M. einen Vorstoß feindlicher Grenzwachen aus der Richtung von Krottingen zurück.. ' :

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 17.10.1863
Umfang: 10
, Kram und Theile Kärn- tenS, fast ganz Kroatien, Illyrien, Istrien und Gali- zien abtreten. Tirol war wiederholt verloren gegan gen. Und dabei mußte Kaiser Franz dem Feinde die Tochter, Marie Louise, zur Frau geben. Rußland war ebenfalls gedemüthigt und das Groß- herzogthum Warschau meist ihm abgevruugen! AlleS knirschte unter der Gewalt der Fesseln; aber Niemand sah die Mittel, sich zu befreien. In der all gemeinen Auflösung der Rechts- und Besitzbegriffe hatte nur die Sucht gewonnen Vortheil

zu ziehen, und Freund- und Feindschaften bestanden nur nach augenblicklichem Nutzen. Rußland war mit im französischen Bündnisse und gegen England. Aber daS Wohl seines Landes litt so darunter, daß eS die Unmöglichkeit einsah, die Ab- sperrung gegen England aufrecht zu erhalten und all- mälig die gegen Frankreich eingegangenen Punkte we niger einhielt. Umfomehr that es dies, da Napoleon die Rücksichten gegen die dem russischen Kaiserhause nahe verwandten Herzoge von Oldenburg ganz außer Acht ließ

und durch Besetzungen preußischer Nordfe stungen, wie Warschau's. sich in die Lage setzte, Ver größerungsgelüste auszuführen. Rußland verlangte demgemäß von Frankreich. April 1312, daß es aus Preußen zurückgehe, und hatte, be vor es diese ernstlichen Forderungen stellte. heimlich sich durch Rüstungen vorgesehen. Napoleon konnte und wollte keinen Widerspruch vertragen. Im Mai erklärte er den Krieg an Ruß land. Preußen und Oesterreich waren, unter Verspre chungen von allerlei Vortheilen, als Verbündete ge wonnen

, und zu solcher Zeit dnrfte man, ohne den Zorn auf sich zu laden, nicht einmal theilnahmslos bleiben! Um zu zeige», über welche Kräfte der Welt herrscher gebot, zählen wir auf. mit welchen Truppen er gegen Rußland zog. Aus Frankreich 273.000, Königreich Italien 16000, Illyrien 2000. Schweiz 9000. Neapel 2000, Spanien und Portugal 6000. Großherzogthum Warschau 75.090. Oesterreich 30 000. Baiern Ä.000. Preußen 20.000. Württemberg 13.000. Sachsen 24,000, Königreich Westphalm 13.000. Darm stadt, Baden je 7000

, Würzburg 2000, die kleineren Rheinbundfürsten zusammen 10.000 — im Ganzen waren es 333.000 Mann mit 1400 Geschützen. Eine solche Macht war zuvor nie gesihen. und neue Siegeshoffnungen schwellten dem Triumphator daS Herz. Er selbst befehligte unmittelbar 200.000 Mann. In Rußland setzte man nicht nur Hoffnungen auf Heer und Volk, sondern auch auf die Natur des Lan des, das in feiner ungeheuren Ausdehnung, bei dem Mangel an Dörfern und an Bodenkultur, das Seine leisten sollte. Am 23. Juni begannen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1903
Umfang: 8
war ein erklecklicher Teil der Erfolge konzentriert, den die englische Orientpolitik im Verlaufe von sechs Jahrzehnten erzielt hatte mit einem reichlichen Auf» wände von Diplomatenwitz, von Backschisch, von Vergewaltigungen und Kriegsopfern. Sie sollten die Entwicklung der russischen Kriegsmarine im Schwarzen Meere hemmen, Rußland die offene Wasserstraße in das Mittelmeer sperren und das selbe von der Möglichkeit eines Anschlages auf die Straße nach Indien, den Suezkanal, fernehalten Die ersten Ansätze

zu diesen Verträgen datieren bis in die Zeit zurück, da nach dem Abschlüsse des Offensiv-BundesvertrageS von Hunkiac-Skelesfi, den Rußland den durch Mehemet Ali von Aegypten so arg bedrohten und sogar im Besitze von Konstante nopel gefährdeten Sultan im Sommer 1833 aufge nötigt hatte. Damals wurden die übrigen europäi schen Mächte aus ihrer Ruhe aufgeschreckt, nahmen sich der Türkei gegen Mehemet Ali an und es bil dete sich die Ansicht, die Pforte sei auf alle Weife im Interesse der Erhaltung des europäischen

so vollständig niedergebrochen war, erklärte Rußland den Mächten, es werde sich fürdcr- hin nicht mehr an diese Bestimmungen des Pariser Vertrages und seine Zusatz-Konventionen kehren und fordere Abänderung derselben. Nach vielem Noten wechsel trat wieder in London eine Konferenz zu sammen, welche die Neutralisierung des Schwarzen Meeres und das Verbot der Errichtung russischer Kriegsarsenale an dessen Küste sowie die Beschrän kung der russischen Pontusslotte aufhob. Beibehalten wurden nur die Bestimmungen

des ersten Vertrages von 1841, das Verbot betreffend die Durchfahrt fremder Kriegsschiffe durch die Dardanellen und des Bosporus. Dieses Verbot bildet den Anlaß des gegenwär» tigen, von England bisher vergeblichen Appells an die alten, sür die Pforte verbindlichen Verträge. Rußland hat seit 1371, seit die seine kriegsmarilime Entwicklung am Schwarzen Meere so vollständig »in dem Krimkriege annulliert worden sind, seine im Krimkriege von den Westmächten zerstörten Kriegs hafen und Arsenale in der Krim

. Tatsache ist, daß die Pforte, die sich derzeit vor Rußland mehr als vor England fürchtet, das Ansuchen nicht abgewiesen hat. Seither sind wieder Monate verstrichen und in London hat man sich lange überlegt, ehe man zu der Angelegenheit Stel lung nahm. Dieses ist im psychologisch allerun- günstigsten Momente geschehen, als der Pforte in folge des Besuches des Grafen Lamsdorff in Wien d?r Schreck in alle Glieder gefahren war und dieser Besuch sowohl, als die Ereignisse in Marokko den Kontinentalmächten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.10.1888
Umfang: 8
zwischen Rußland und der Türkei in Gestalt eines förmlichen Bündnisses her beizuführen. Auch eine Petersburger Zeitung redet einer Allianz Rußlands mit der Türkei das Wort und meint, wenn die Bulgaren ein Recht auf den Schutz (!) Ruß lands haben, so müsse dieselbe Aufmerksamkeit auch den Türken, Persern, Afghanen, Mongolen und Chinesen geschenkt werden. Warum auch nicht? Als „Verbündeter' gesressen zu werden, thut nicht so weh, wie mit Waffen gewalt niedergeschlagen zu werden, und Rußland kann dabei commoder

Europas gewonnen werden, daß sie theils mit ihrem moralischen Einfluß, theils mit ihren ehrfurchtgebietenden Heeren sich als» Gegner jeder Friedensstörung bekennen. Aber auch in Rußland fühlt man es, daß mit dieser großen europäischen Friedens-Alliance Rußlands Hoffnungen auf Erreichung seiner Ziele am Balkan jahrelang hinausgeschoben und dadurch vielleicht dauernd unmöglich gemacht -werden. So schreibt der russische General Bogdqnowitsch in einer Artikel-Serie der „Nov. Vremja': „Rußland muß

aus seiner Abstinenzpolitik heraustreten. ES ist immer gefährlich, sich bei wichtigen politischen Fragen gar zu sehr im Hintergrund zu halten. Rußland verliert, die Gegner gewinnen Terrain. Wenn die Hauptfeinde dann mit ihren inneren Fragen fertig sind, werden sie zur gemeinsamen Action gegen Rußland schreiten. Die unversöhnlichsten Feinde Ruß lands sind Deutschland und England. Deutschland wird Rußland schließlich total isoliren.' Rundschau. Inland. Interessant ist die Meldung, daß das Oberhosmeisteramt angewiesen wurde

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.04.1878
Umfang: 4
gelingt, Mittel zur Schlichtung der Sachlage zu bie ten? Wozu dienen die hervorragende Stellung des deutschen Reiches, die gelehrte Reserve in die es sich bisher hüllt und die Fruchtbarkeit der Erfindung sei. ner Staatsmänner, wenn nicht dazu, um zwischen Ri valen, deren Kampf ein so großes Unglück für Europa wäre und angesichts einer Schwierigkeit zu interveniren, wo die Mittel der Aussöhnung nicht fehlen können? Der „Temps' glaubt, Rußland sei bereit. Konzessio nen

der Thatsachen und der Natur der Dinge diplomatische Fiktionen zu unterstützen. Rußland. Rußland ist ein Land der Räthsel. Der Proceß der Vera Sassulitsch ist eines jener Symp tom, die auf ganz eigenthümliche Bewegungen und Stürme im russischen Volksleben schließen lassen. Das junge Mädchen dieses Namens hat. wie man sich viel leicht noch erinnert, auf den berüchtigten Chef der drit ten Abtheilung der kaiserlichen Cabinetskanzlei, Gene ral Trepoff, einen Pistolenschuß abgefeuert. Trepoff soll ihren Geliebten

zwischen Publicum und Gen darmen, ein Student wurde getödtet, Vera Sassulitsch selbst verwnndet; gleichzeitig meldet man, daß General Trepoff sich nach Odessa zurückzieht und den Staats dienst verläßt. Es ist ganz offenbar daß Rußland einem großen inneren Umgestaltungs - Processe entge gengeht. In Odessa wird für einen eventuellen zweiten Feld zug gerüstet, neue Truppen, und insbesondere die Land wehr, organisirt, die Uferbatterien mit Munition und Geschützen versehen u. s. w. Die bisher in Odessa zu Schiff

Bahn nach Batum und weiter nach Rußland zu leiteu und den Suez-Canal, welchen England mit so enormen Kosten erworben hat, lahm,'zu legen. sen Raisonnements Wspringt cwch Las! AHZMHdax, die Russen schon jetzt daran denkä», ^eö arbeiten zur eventuellen Tracirung einer Bahn von Bakum nach Bagdad zu beschäftigen. Gallipoli Die Augen Europas richten sich auf diese Stadt, die in einem Kampfe zwischen England und Rußland eine hervorragende Stellung einzunehmen berufen ist. Bei diesem allgemeinen Interesse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 08.08.1914
Umfang: 12
Mg Wenn es eine Gerechtigkeit gibt — und es gibt eine solche! — dann muß über Rußland und seinen Zaren ein furchtbares Strafgericht hereinbrechen, denn Rußland und sein Zar ha ben den sich nun entwickelnden ungeheuren ZWerkrieg auf dem Gewissen: russische Schur kerei und niedrige Verschlagenheit haben schon vom Anbeginn den österreichisch-serbischen Krieg heraufbeschworen, indem Rußland sich Serbiens bediente, um durch panslawistische Ilmtriebe die Existenz Oesterreichs zu unter graben, und schließlich sogar

zum verruchtesten Meuchelmord durch serbisch-russische Emissäre sich erniedrigte, um dieses Ziel zu erreichen. Rußland hat durch seine elende Tücke alle europäischen Großmächte in den Krieg hinein gezogen. so daß nun ganz Europa von der Brandsackel des Krieges entzündet ist. Die Ent flammung dieses riesenhaften Krieges ist das scheußlichste Verbrechen, das an den Völkern, an der ganzen Menschheit seit Anbeginn be gangen worden ist, denn er führt seinen Ur sprung auf die Parteinahme übermütiger rus sischer

, der sein ganzes langes Leben lang der einen Aufgabe widmete, den Frieden zu erhalten: der Zar aber, der das genau weiß, telegraphiert dem Deutschen Enthüllungen über das russische Heer. (Schluß.) Der Zar, ganz Rußland wurden in diesem Kriege betrogen und belogen. Es ist Nacht. Man befürchtet einen Angriff der Japaner; alles ist vor bereitet. Plötzlich ein rasendes Feuer in der russi- !chen Postenlinie. Ordonnanzen fliegen, das Feuer wird allgemein, eine wütende Kanonade beginnt. Teil Kommandeur bittet

steigender General schrie wütend einen Leutnant an. Dieser gab ihm Worte zurück. Es entspann sich ein Streit. Ein Häufchen Offiziere stand herum. Ich ritt hinzu. Der Leutnant war bleich und äußerst erregt und rief keuchend: „Ich will Sie nicht anhöreni! Ich diene nicht Eurer Exzellenz, sondern Rußland und dem Zaren!' Alle Offiziere ringsum gerieten in Wal lung und schlössen sich enger um den General. „Und lassen Sie uns, bitte, wissen, Exzellenz, wo Sie zur ,-jeit der Schlacht waren?' schrie

!' riefen tie 57sizierc. Der erblaßt-: General bestieg schlen- seitit, Kalesche und jagte fort. „Ihr Lunwen- pack! . . . .Habt Rußland verkaust. . .' scholl es ihm nach. In der Tat berichtet Weressajew zahlreiche Fälle, wo die Offiziere sich wegen „Erkältung', „Rheuma' und dergleichen aus der Feuerfront drück ten und die Hospitäler nnd Krankeuzüge stillten, während die ehrenvoll verwundeten Soldaten keinen Platz finden tonnten und elend umkamen. Weressajew» Buch ist ein düsteres Gemälde von größter

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.07.1872
Umfang: 8
, , und auch viele andere ältere Klöster aufgehoben und eingezogen wur den, welche nicht dem Jesuitenorden angehörten, dieS AlleS der vor geblichen Freiheit zu lieb. Das neue Italien hat auch in seinen neu annexirten Provinzen dieses Beispiel befolgt. ES gab aber schon zur Zeit der Aufhebung des Jesuitenordens andere große StaatS- lenker, nämlich Friedrich den Großen von Preußen und die Kaiserin Katharina von Rußland, welche einem Pombal, einer Pompadour und Areanda zum Trotz; den Jesuiten ein neues Asyl

eröffneten , und Papst Pius fand sich bewogen, den Orden in der katholischen Kirche wieder zu restauriren, als.eine nichts weniger als staatsgefähr- liche Congregation; selbst der große Staatsmann von Oesterreich, Fürst Metternich, sagte von den Jesuiten: „Jene Baumfrüchte, an welchen die Wespen sich beständig anfressen, müssen gewiß nicht die schlechtesten sein.' In Rußland besaßen die Jesuiten bedeutende Nie derlassungen, in Russisch-Polen, in Riga, selbst in Petersburg, in Astrachan*), Odessa

und andern Orten hatten die Jesuiten, worunter anfänglich die meisten auS Rußland verbannte waren, als wie z.B. der so aus gezeichnete Pater. KrupSki, P. JakobS, und andere Ordenshäuser er richtet; als aber die Revolution von 1843 auch in Oesterreich los brach, wurden die Jesuiten zu allererst von den Revolutionären ge waltsam vertrieben; sie mußten sich auflösen, und wenn sie im ') In Astrachan verwalteten die Pake» 12 Pfarrdörfer von Colonisten auS Deutschland, und da sie in der Hauptstadt Astrachan

schlagen gegen die Phrasen-Liberalen vom Schlage Lasser's und Stremayr'S. Punkts drei finden es die liberalen Organe sehr auffallend, daß Rußland fich dem Papste nähert. In dem Schreiben, das der russische Kaiser vor wenigen Tagen an den Papst richtete, will man allerlei feindliche Absichten gegen Deutschland entdecken. Ja liberale Blätter behandel ten vor zwei Wochen schon ganz ernsthaft daS Thema eineS bevor stehenden Krieges zwischen Rußland und dem mit Oesterreich alliirten Preußen. Thatsache

ist eS auch, daß in ungarischen Militärkreisen, besonders unter den HonvedS, sehr viel von einem Kriege gegen Rußland unter der Mithilfe PreußenS gesprochen wird. Selbst meh rere Broschüren find über dieses Thema erschienen. In den letzten Tagen wickelte die ministerielle Presse wieder ab; — denn BiSmark will vorläufig von einer Konkrontirung mit Rußland nichts wissen; eS liegt ihm aber Alles daran, Oesterreich in den Kampf gegen Rom hineinzuziehen. In Baiern ist der schismatische Erzbischof von Utrecht (ein Jansenist

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 19.12.1868
Umfang: 12
. ES ist bestimmt zu erwarten, daß die Mahnungen zur Besonnenheit beiverseitS Gehör finden und dieBesorg- niffe eines ernsten Friedensbruches im Oriente besei tigt werden.' * — 17. Dez. Im Abgeordnetenhause lehnte heute Graf Bismarck es ab, die Interpellation Löwe'S (die Cartellkonvention mit Rußland betreffend) zu beant worten. Er gebe prinzipiell niemals Auskunft über schwebende Verhandlungen mit fremden Mächten. Die Regierung werde den Landesinteressen gemäß handeln. — Löwe behielt sich einen besondern

in den österreichischen Kammern der österreichischen Marine widmet, zu dem Schlüsse, daß ..diese Marine, schon jetzt fortgeschrittener als diejenige von Rußland und die von Preußen, bestimmt ist, in Zukunft nach der französischen und englischen, ihren Platz zu haben. Dieser Platz ist ihr gesichert, nicht blos wegen des ausgezeichneten Materials, welche» ihr gelungen ist, sich unter den schwierigsten und peinlichsten Umständen zu schaffen, sondern auch wegen des Verdienstes ihres Personals. Sie besitzt ein Korps

gleichzeitig mit den Erklärungen der „Turquie' trafen hier auch beruhigende Versiche rungen ein, und Sie können sich überzeugt halten, daß von Seiten Rußlands Alles geschehen wird, was mög lich ist, um den Frieden zn erhalten. Freilich fällt es Rußland schwer, gerade in dieser Angelegenheit seiner Friedensliebe neue politische Opfer zu bringen, nach dem eS wohl unzweifelhaft war, daß Griechenland die Hauptstütze seiner antitürkischen Haltung an Rußland fand. An und für sich ist ja die Bedeutung

dieses kleinen Staates Null, und was eS ist. das dankt es Rußland und den Familienbanden, welche den König an unser Herrscherhaus fesseln. Ein Krieg käme, wie schon oft angedeutet, Rußland in diesem Momente sehr ungelegen und würde Manches in Frage stellen, was wir glücklich erreicht haben. Unser Kredit, kaum im Auslande erst einigermaßen hergestellt, würde von Neuem gebrochen, und zwar zu einer Zeit, wo Ruß land mehr denn je auf den ausländischen Kredit ange wiesen sein würde. Konstantinopel. 16. Dez

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.09.1853
Umfang: 6
, und der jüngste Kabnietsrath in Dowm'ttg-Street dürfte sich auf hierauf bezügliche, aus St. Petersburg in London eiiigetroffeiie Nachrichten bezogen haben. Es wird zwar noch nichts von einer Entschließung Ruß lands berichtet, und es bleibt noch dahingestellt, ob Rußland die Modifikationen ganz oder nur thcilweise verwerfen wird, , allein so viel scheint mit größter Wahrscheinlichkeit festzustehen, daß man, in Erwartung dessen, was die nächste Zeit in dieser Angelegenheit bringen wird, nur die zwei erwähnteu

zu verlassen; die Meister sind für die Vollziehung verantwortlich ge macht. Frankreich» Paris, ll. Sept. Der „Pays' bringt einen heftigen Artikel gegen die Türkei. Wenn Rußland, heißt es darin, die Modifikationen ablehnt, so wird ein neuer Versuch zur Ausgleichung bei der Pforte gemacht werden. Wenn die Pforte in ihrem jetzigen Benehmen verharrt, so wird Europa die Ereignisse beobachten und abwarten. Der Westen wird Erobe- mit gar vergnügtem Gesicht am Gasthofe vorüber gehen, ja es schien fast, als hätte

und sagte ziemlich laut: „Adieu, mein Theurer!' Als die Wagen davon rollten, brummte der Strau ßenwirth in den Bart: »Nun, einmal »nid nicht wieder!' und begab sich zu seinem Wandschränke. rnngen durch Rußland nicht genehmigen; allein Europa wird seinem im Interesse des Friedens gefüllten'Schieds- richtrrspruche Achtung zu verschaffen Kissen. Belgien. Brüssel, 9. S»pt. Gestern fand zu Lüttich eine großartige Kundgebung der Arbeiterbevölkerung statt, welche auch ihrerseits der kgl. Familie eine Huldigung

. Das anhaltende Weichen unserer Knrfe, schreibt die »Engl. Eorrefp.' nament lich der gestrige Fall in Konsols, hat zu dem Ge rüchte Veranlassung gegeben, man habe ,'m auswär tigen Amt die telegraphische Meldung aus Wien er halten, der Kaiser von Rußland habe die Abände- rnngs-Vorschläge der Türkei abgelehnt. Dieses Ge rücht, das gestern sofort nach Paris telegraphirt wurde, und seine Wirkung ans der dortigen Börse nicht verfehlte, ist falsch. Es war im auswärtigen Amt allerdings eine telegraphische Depefche

aus Wien eingetroffen (anch im österreichischen Gesandtschafts- hotel) ; der Inhalt derselben ist jedoch nicht bekannt Worden. — Die Königin Christine von Spanien hat durch ihre außerordentliche Körperfülle die Bewunderung aller Mitreisenden erregt. Was sie hierher führt, ist noch nicht bekannt. Dagegen weiß man, weßhalb lie die Abreise der Königin Victoria abgewartet hat; auf eine vorläufige Anfrage, ob ihr Erscheinen bei Hofe erwünscht sein würde, ist eine ablehnende Ant wort erfolgt. Rußland

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 07.11.1860
Umfang: 6
relchS Scepter beherrscht, unter dem Verwandt der Ein heit Italiens an Frankreich zu verrathen. Fleisch von unserem Fleisch und Bein von u»serein Bein, hat man unS jkyt den BerreiS gegeben'/ daß man auch dem deut schen Geiste nicht ferner steht als wir. SS wird in unterrichteten Kreisen auf eine Aeußerung de« Fürsten Gortschakvff Gewicht gelegt. Der russische Minister soll in einer der stattgehabten Diplomatenunter- redungen erklärt haben, Frankreich habe versichert — und Rußland sei

die Thür- schlösser deS Stadthauses, ersetzte» die Embleme d-S Papst. thumS durch die der Revolution und reizte» die Bewohner der Dörfer und deS flachen Landes zur Auflehnung und zur Feindseligkeit gegen die päpstliche Regierung.» Korrespondenz. k. Berlin, 4. Nov. Alle« politisch« Interesse ist seit einigen Tagen gänzlich in den Hintergrund getreten, der Tod der Kaiserin » Mutter von Rußland und die vielen Condolenzen bei Hofe bilden in allen Kreisen daS Tagesgespräch. Obwohl auf den Trauersall längst

vorbereitet, ist der Prinz- Regent noch tief erschüttert und heute noch so leidend, daß die Reise nach Peters burg ganz unmöglich geworden ist. Große Hoffnungen knüpften sich einst an die Vermählung der Prinzessin Charlotte von Preußen mit dem Großfürsten Nikolaus von Rußland. Gewiß war eS dem preußischen Kabinet vor der Vermählung der Prinzessin mit dem Groß fürsten bekannt, daß Nikolaus und nicht sein Bruder den Thron Rußlands besteigen werde. Erinnerungen an vermeintliche Dienste, welche Rußland

für Rußland bezeichnet, in welchem Preußen nur tolerirt wurde, falls es Ruß land nicht im Wege sei, und ihm keine andere Rolle zugewiesen wurde, als Rußlands Interessen zu dienen, ja selbst Czar Nikolaus handelte mit Frankreich wegen einer Verkleinerung Preußens, während sein Schwieger vater noch lebte. Wie konnte di- Tochter Friedrich Wil helms und Luisens bei der offenen Verkündigung solcher Grundsätze glücklich sein? Man erzählt, daß daS blutige Gemetzel bei der Thronbesteigung ihres Gemahls

Abends g Uhr in Begleitung Er. kaiserl. Hoheit unseres durchlauchtigsten Herrn Erzherzog-Statthalters Carl Ludwig imbesten Wohlsein hier eingetroffen. Wien, 3. Nov. Morgen, Sonntag, um 12 Uhr Mittags wird in der kaiserl. russischen GesandtschaftS, Kapelle (Wallfischgasse Nr. 1020) ein feierliches Trauer, Amt sür weiland Ihre Majestät die Kaiserin-Mutter Alerandra Feodorowna von Rußland abgehal ten werden. Nach dem ,,Pr. StaatS-Anzeiger» waren Ihre Majestät am 33. Oktober an den unmittelbaren Folgen

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