der mächtigste Mann in Rußland ist. Auf die Anschuldigung der „Moskauer Ztg., daß Deutschland den Fürsten Alexander gestürzt habe, erwiderte die „Nordd. Allg. Ztg.' unter Wiedergabe der das Gegen theil beweisenden Depesche Sir E. Malets. daß Herr Katkow „entweder kein Englisch verstehe oder Züge', eine Alternative, in der man deut lich die Klaue des Löwen erkennt, welcher hinter dem freiwillig gouvernementalen Blatte steht. In inneren Fragen ist Katkow's Autorität längst begründet, nach einander hat er Herrn
- Verhältniß chien wieder hergestellt; mußte Rußland sich auf der Balkan-Halbinsel einer gewissen Zurück haltung befleißigen, um nicht Oesterreich-Ungarn zu sehr zu beunruhigen, so erreichte es in Asien um- so glänzendere Erfolge, wo ihm nur der vertrauensselige Gladstone gegenüberstand. Aber uuablässig wühlte Katkow gegm den Dreikaiser bund und suchte zu beweisen, daß in demselben Rußland der Geprellte sei, indem Oesterreich und Deutschland ihm wie aus dem Berliner Kongreß seinen legitimen Einfluß
im Orient trritig machten. Fürst Bismarck, der allein die Erhaltung des Friedens verfolgt, hat offenbar ein - Wohlwollen für Rußland und feine Gleich gültigkeit gegen Hekuba-Bulgarien deßhalb so zetont, um zwischen Oesterreich - Ungarns und Rußland vermitteln zu können,' was er mit Ersolg nur thun konnte, wenn er in St. Peters burg als Freund erschien; so suchte er dort mäßigend einzuwirken und übte in Wien, wo eine Freundschaft keines Beweises bedürfte, den möglichsten Druck aus, um die Bäume
Bismarck seine vermittelnde Thätigkeit im Reichstage darlegte, erwiderte er, es gebe im Orient nicht? zu vermitteln, wolle Deutschland mit Rußland gut Freund bleiben, so müsse eS Oesterreich begreiflich machen, daß dasselbe nichts auf der Balkan-Halbinsel zu suchen habe, welche das legitime Feld des russischen ausschließliche» Einflusses sei, d, h. also, daß Oesterreich nicht allein Rußland freie Hand in Bulgarien lassen müsse, sondern auch Bosnien und die Herzego wina zu räumen
, dessen Stellung ich sehr befestigt hat, wird, bei aller Werth- chätzung der russischen Freundschaft, sich doch wohl gesagt haben, daß dieselbe schwerlich ganz uneigennützig ist, daß Rußland nur daran liegt, die Spannun zwischen Frankreich und Deutsch land zu erhalten, um sich möglichst von der deutschen Controle im Orient zu befreien, und daß es jedenfalls.sicherer ist, zwei Sehnen am Bogen zu haben, indem man sich gut mit Deutschland stellt. Eben deshalb wird man m St. Petersburg schwerlich