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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1932
Umfang: 16
die Wahrung der vollen Integrität Chinas auf territorialem und ab- ministrativem Gebiete vorsieht, somit die Bei behaltung der vollen chinesischen Souveränität über die Mandschurei, daneben aber freilich auch ein« umfassende Autonomie für das umstrttten- Gebiet. KmckreW ucue Richlmt-PMk Die französische Rußland-Politik steht vor einer Wende. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Regierung Herriot eine politische und wirtschaftliche Verständigung mit Rußland wünscht und bereits große Schritte

in dieser Richtung unternommen hat. Der vor einiger Zeit Unterzeichnete polnisch-russische Nicht angriffspakt ist ein Teil dieser neuen Politik und in Paris als ein diplomatischer Erfolg an gesehen worden, da Polen zu diesem Schritt von Frankreich ausdrücklich ermuntert wurde. Die Gründe, die Frankreich zu dieser Aenderung seiner Haltung bewegen, sind in erster Linie wirtschaftliche. Solange die Hochkonjunktur in Frankreich anhielt, hat man stch überhaupt nicht um Rußland gekümmert und so getan

in diesem Sinne benutzt, obwohl es von Anfang an klar war, daß es sich hier um die Tat eines ver wirrten Einzelnen und nicht um ein politisches Komplott handelte. Seit dem Amtsantritt Herriots hat stch aber die amtliche Rußland politik geändert, nicht so sehr aus politischer Erkenntnis (obwohl, wie weiter unten bemerkt werden wird, gewisse gegen Deutschland ge richtete Erwägungen mitspieleni, als aus wirt schaftlicher Notwendigkeit. Die französische Ausfuhr ist in erschreckendem Maße gesunken und vermindert

sich von Monat zu Monat. Diese Verminderung hat nun plötzlich die Augen der französischen Industrie auf Rußland gelenkt, weil man im russischen Markt eine letzte Mög lichkeit erblickt, die Lage zu verbessern. Vielleicht hätten diese Bemühungen noch immer keinen Erfolg gehabt, wenn nicht aus Amerika Nachrichten gedrungen wären, daß stch auch dort engere Handelsbeziehungen mit Ruß land vorbereiten. Ueber Nacht ist der franzo- stschen Industrie klar geworden, daß ihr der russische Markt, den ste solange

vernachlässigt Hat, nicht mehr offen steht, wenn ste nicht in -letzter Stunde eingrekft, und es ist ganz deut lich, daß sich etwas vorbereitet. Herriot leibst kennt übrigens Rußland aus einer früheren Periode, denn er war bald nach Kriegsende dorthin gefahren. Run ist es vor Beginn der Handelsbeziehun gen in größerem Stil offeiwar Frankreichs Wunsch, zunächst eine politische Verständigung in Gestalt eines Nichtangriffspaktes zustande zu bringen. Der Text liegt bereits var und könnte jederzeit unterzeichnet

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.01.1887
Umfang: 8
, daß es den Zweck, den es im Auge hatte, die Vermeidmlg eines Krieges mit Rußland, besser erreichen könne, wenn es frei bleibe. Die Gründe der Rückwei- sung der russischen Allianz durch Frankreich lie geu noch mehr auf der Hand als die Rückwei- sung der Allianz mit England seitens Oesterreichs. Die erstere Allianz war ein Kriegsbündniß, die zweite ein Friedensbündniß. Alle Allianzen wer den Friedensbündnisse genannt, aber die russisch- französische Allianz hätte sicher zum Kriege ge führt. Herr von Freycinet

ging vermuthlich von der Ueberzeugung aus, daß selbst ein glücklicher Krieg die Republik zu Fall bringen würde. ... Ich habe diejenigen, die des Fürsten Bismarck Ansichten am genauesten kennen, ge fragt, nicht was seine allgemeinen politischen Principien sind — denn diese liegen auf der Hand — sondern über deren Einzelheiten. Die Antwort war: „Wir werden Oesterreich nicht gestatten, etwas zu thun, das bestimmt wäre, den Krieg zwischen ihm und Rußland hervorzurufen.' Die mehrfach geäußerte Ansicht

, daß das Bünd niß zwischen Deutschland und Oesterreich nur auf den verbundenen Angriff zweier Gegner sich be zieht, ist unrichtig: das wäre ein Löwenvertrag, ausschließlich zu Deutschlands Nutzen, denn es würde solcher Gefahr mehr ausgesetzt sein, als Oesterreich. Aber es steht richtig, daß der Ver trag Deutschland nicht verpflichtet, jeden streit Oesterreichs zu dem seinrgen zu mache». Fürst Bismark wird Rußland nicht bedrohen oder be drohen helfe», und wird Rußland rathen, daß, wenn es vorzugehen wünscht

, es Oesterreich feinen Preis zahlen muß, einen Preis, wie hinzugesetzt werden mag, den Oesterreich im Augenblicke an zunehmen im höchsten Grade abgeneigt ist. Die Magyaren, weche die thatsächlich leitende Hälfte des dualistischen Reiches beherrschen, find anfrich tig dagegen, die Zahl der slavischen Unterthanen des Kaisers zu vermehren. Fürst Bismarck wird nicht nur gegen Rußland, sondern durchaus ver meiden, in die Fehler des ersten Napoleon zu verfallen. Er wird nicht drohen oder aufbegeh ren

Bismarck gegebene Rath, wie die Freund schaft zwischen Italien und England waren 'ehr werthvoll für die Erhaltung des Friedens. Oester reich war daher wohl sehr im Recht, eine formelle Allianz mir England abzulehnen; denn wenn Rußland auch Oesterreich und England nicht sehr fürchtet, so fürchtet es doch sehr die militärische» Demonstrationen von vier großen Mächten. Allen denjenigen, welche des Fürsten Bismarck Politik sorgfältig betrachten, muß deren Einfach heit auffallen. Es ist offen und geradeaus

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.07.1938
Umfang: 6
sich Rußland einmischte und 1877 der Friede ohne jegliche Grenzver änderung wiederhergestellt wurde. Da Rußlands Forderungen nach Reformen in der Türkei unbeachtet blieben, erklärte es 1877 zur „Befreiung der slawischen Brü der' der Hohen Pforte im Bunde mit Rumänien den Krieg. Als Pie Russen bis kurz vor Konstaytipopel vordrangen, rief der Sultan die Vermittlung Englands an. So wurde im März 1878 der Friede zu San Stefano abgeschlossen, wo die Türkei auf den größten Teil ihrer Be sitzungen auf dem Balkan

verzichtete. Se» blen, Montenegro und Rumänien wur den für unabhängig erklärt und ihre Ge biete erweitert. Bulgarien wurde.zu dei nem selbständigen, aber tributpflichtigen Fürstentum erhoben- Da jedoch England und Österreich mit den Abmachungen von San Stefano nicht einverstanden waren und gegen Rußland eine drohende Hal tung einnahmen, wandte sich Rußland an die Regierung des Deutschen Reiches um Vermittlung. So berief Bismarck im Juni 1878 den Berliner Kongreß. Auf Englands Antrag wurde Österreich

die Besetzung und Verwaltung von Bos nien und der Herzegowina übertragen. Mit Rücksichtnahme auf die Türkei schritt jedoch Österreich vorerst nur zu einer Besetzung dieser -beiden Länder. Rußland erhielt das an Rumänien 1856 abgetretene Bessarabien wieder zurück. Die Gebietsvergrößerungen von Ser bien und Montenegro wurden beschränkt. Rumänien dagegen erhielt die Dobrudscha zugesprochen. Aus Bulgarien wurde un ter dem deutschen Prinzen Alexander von Battenberg ein tributpflichtiges Fürsten tum. Dagegen

Rußlands und Serbiens zu zog, in deren Folge er 1886 abdanken mußte. Ferdinand von Koburg wurde sein Nachfolger, der 1908 sein Land zu einem unabhängigen Königreich erklärte. Solange Rußland seinen Interessen in Ostasien nachging, trat für den Balkan eine verhältnismäßige Ruhe ein. Ruß land hatte sogar 1S03 eine Verständigung mit Oesterreich herbeigeführt, die es aber nicht mehr achtete, als es sich nach der Niederlage gegenüber Japan wieder mehr der Balkanpolitik zuwandte und auch 1907 den Anschluß

an die Westmächte ge funden hatte. Rußland hatte auf dem Balkan in Serbien einen getreuen Bun desgenossen gefunden, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, alle Südslawen unter sejner Führung zu oereinigen. Oesterreich- Ungarn verfolgte seine Bestrebungen, den Donauraum an das Aegäische Meer an zuschließen. Morawa und Wardar waren die Leitlinien der Vorstoßrichtungen. Dem setzte Rußland seinen Plan einer Bahn linie von der Donaumündung an die Adria entgegen, beide Pläne wurden schließlich in gegenseitigem

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1921
Umfang: 8
mit allen Mitteln wieder her- zustellon. Wir setzen in die Objektivität und den guten Willen der Regierung volles Vertrauen. Sie wird — das hoffen wir zuversichtlich — Italien die Schande ersparen, daß die Vertreter des Südtiroler Volkes, dem man in feierlichster Form Schutz und Förderung seiner Interessen zugesagt hat, mit roher Gewalt an der Ausübung ihrer Pflicht gehindert werden. Die Hungerkatastrophe in Rußland. Von unserem —rit—- Berichterstatter. Die Ballade vom russischen Sozialistenstaat droht lm Hun

ger zu ersterben: er ist stärker als die Antibolschewiken-Parteien in Rußland, mächtiger als die gegenrevolutionären Generäle von Kornilow und Kaledin bis zu Semenow und. Baron Wrangel, furchtbarer als die große Entente und ihre polnischen Vorkämpfer, die der Herrschaft Lenins und Trotzkys auf Pariser Kommando ein Ende bereiten sollten. Zehn Millionen russi scher Menschen sind auf der Flucht vor dem Hunger, aus dem grauenhaftesten Elend kommt ihr Weg; wohin er führt, weiß niemand. Maxim Gorki

, der durchaus nicht immer eines Sinnes mit den Moskauer.Extremisten war, schreit seine funken telegraphischen Hilferufe nach Europa an den Deutschen Gerhart Hauptmann und an den Franzosen Anatol France. Aber Europa kann nicht helfen, selbst wenn die europäische Verelen dung eine fjilfe zuließe: die russischen Zustände schaffen die Unmöglichkeit: Rußland hat sich sozial außerhalb des Rahmens Europa gestellt, nun ist es wirtschaftlich und verkehrstechnisch für Europa eine Unerreichbarkeit geworden

eines millionenfachen Hungertodes untätig zusehe» müssen, und als Gewinn bleibt nur die Innerruss! che Erkennt nis, daß auch Rußland nicht auf dem Monde, ondern hart östlich vom Herzen Europas liegt und dieses Europa braucht. Zum Erstenmal seit jenem November 1917, als die Bolsche wiken die Herrschaft an sich rissen, treten sie nicht als heils- bringer, sondern als Hilfesuchende, nicht als Apostel, sondern als Bettler vor Europa hin: und wenn auf dem soeben ge schlossenen Moskauer Kommunistenkongreß

, mit der Freigabe des Geld- und Ueberweisiings- Verkehrs fortgesetzt worden ist. Man kann nicht sagen, daß die russischen Machthaber der Katastrophe untätig entgegengesehen haben oder daß sie von ihr überrascht worden sind. Die Volks kommissare sahen die Hungersnot kommen: darum haben sie der Bauernschaft die Zugeständnisse gemacht, sie hofften, daß da durch der Boden, der heute zu fast zwei Drittel brach liegt — von 35 Millionen Desjetinen im Jahre 1916 sind heute in dem kleineren Rußland nur elf Millionen

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 07.08.1914
Umfang: 16
Religion. Das nimmersatte Nußland, welches mindestens IVO JahreUÄeit hätte, seine ungeheueren Länvergebiete innerlich zu ordnen und - fruchtbar zu machen,- läßt denHgenen Besitz verlottern und strebt in unersätt licher Gier immerfort neue, > fremde Läilder an sich zubeißen. Nicht nur halb Asien, auch der größte Teil Huropassoll unter -die/russische Botlnäßigkeit kom- meii. Was das heißt, kann man an dem Schicksal der unglücklichen > Völker ersehen, die Rußland bereits unterjocht

hat. - .' . ' - - < Nirgends werden die Untertanen schrecklicher ge knechtet^ nirgends ist die Freiheit des Volkes grau samer .unterdrückt. nirgends herrscht ein. so. erbar- Ni '^igsloses Polizeiregiment wie in Rußland, nir gends kommen auch so beispiellose.Ungerechtigkeiten Vonseiten der Behörden vor. In Rußlands.herrscht !wch'die Wüte'(die RlemenPeRsche)' Md W det eine Klage laut lverden läßt, wird'OM der Po lizei Mit her -Klivie MüchtiA^DiAFmÄander,^ die .'Polen,' die bessarabischen Rumänen^ und- eine Reihe

Mderer'Völker haben nicht nur ihre FMHeit>' ihre ^nationalen ^ Sitten und 'Eigentümlichkeiten^ einge- MW sönddm öieAüssett/^Mn' asteMstMM, lim ihndw aiD'die. Sprache zu rauben und alles russisch zü Machen^ Was hat?das Märtyrervolk der Polen dübch Rußland gelitten! In den'letzten'hündert Jäh ren wurden die Katholiken nirgends .blutiger - und grausamer verfolgt) als in Russisch-Polen.' Nicht sel ten ist' eswörgskÄnmen, daß ganze ckaDliM:^ölen- lüült uÄ sonders. niedergeschossen wurden.^ Malckie 'Kinder

auf den Armen der Mütter wuroen .geschönte Die Orthodoxie (— schismatische/ rusiische Religion) ist fürchterlich unduldsam; die. Schis matiker (Russen uich'Serben) hegen.' c einen ^ ge-- radezn' - tödlichen?' Haß ' gegen :. deu 'Katholi- -zismus; .--es geht darauf hin, Europa nicht .nur -d'em - Russentum,'--.sondern' auch der --s ch i s m a t i- -s ch e n Religion zu unterwerfen. ' Wenn Rußland siegt, was Gott verhüte, dann kommen wieder asia tische-(mongolische) Zustänoe über Europa. Und der Kamp

ner und Söhne wurden immer wieder den Familien und der Arbeit entzogen; infolge der russischen Um triebe mußten wir kostspielige Rüstungen unterneh men, dadurch entstand die riesige Teuerung der-Le bensmittel und unsere Volkswirtschaft erlitt unge heuere Verluste. Wenn wir den Schaden, den uns Rußland in den letzten sechs Jahren tückisch und boshaft zugefügt hat, beziffern, ist er mit 6000 Mil lionen Kronen zu nieder angeschlagen: Außerdem schürte Rußland an unseren Südgrenzen den gefähr lichsten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 25.02.1882
Umfang: 10
, daß wir mit dem besten Willen keinen Sinn in demselben zu entdecken vermögen. Warum, weswegen unterbrach daS Abgeord uelenhauS seine Sitzung? Wenn der Telegraph daS Wichtigste verschweigt, kann er auch das Andere sür sich behalten. Anm. d. Red.) Paris, 24. Februar. General Skobeleff ist gestern Abends nach Petersburg abgereist. London, 24. Febr. Staatssekretär Dilke er klärte, eS sei keine Gefahr eines Konfliktes zwischen Oesterreich-Deutschland und Rußland zu befürchten. Neue Kriegsbilder

für die Aufrechterhaltung deS Frieden». Boa allen Seiten' schwillt,! in Rußland der Strom kriegs lüsterner Ideen. Graf Zguatieff, dieser große Zotrkguant.und Unruhestifter in der Diplomatie, reckt gierig die Hand nach dem Portefeuille eineS Ministers deS Aeußerv, während der deutsch, freundliche und friedliebende Herr v. GierS feine Demission giebt, weil er: seinen Einfluß gegen über; der abenteuernden Politik der Paaslavistea immer -mehr schwinden fühlte General Skobeüff, der: Sieger von- Geoktepe

Wirren herauszukommen, die daS Lebensmark Rußlands vergiften und zerstören. Sie find nach ihrem Sinne wirkliche Patrioten, denn sie wünschen nur, ihr Vaterland damit vor einer inneren Zersetzung zu behüten. Mit viel weiter schweifenden Gedanken und wilden Er- oberungSplänen erfüllt sind dagegen die Pansla- visten, welche in Rußland im Augenblick wohl die bedeutsamste Rolle spielen. Ihnen steht die Racenfrage obenan. In BoSnien und in der Herzegowina kämpfen Slaven gegen Nicht-Slaven, daS genügt

. Früher sprachen sür diese Annahme mancherlei kleine Züge. Heute ist der gute Glaube daran start erschüttert, und eS wäre ja auch erklärlich, wenn die verhaltene Sorge und die stete Span nung, die den Herrscher Rußland? seit den nihi listischen Anschlägen tagtäglich helmsucht, die Kraft seines Geistes gebeugt hätten. Dennoch vermögen wir nicht zu glaube», daß Czar Alexander III. bereit» die Herrschaft über sich und seine Um gebung so sehr verlor, daß er' nicht mehr im Stande wäre, der panslavistischen

war die Türkei. Montenegro und Serbien waren bereits insurgirt, in Bosnien und der Herzegowina war gleichfalls der Ausstand gegen die türkische Oberherrschaft entflammt. Ru mänien zeigte sich nicht minder geneigt, den Türken entgegenzuziehkn. Kurzum, alle Balkan- Völker jubelten den Russen als ihren Bundesge nossen und Befreiern entgegen. Dazu kam, daß Rußland in langer FriedenSzeit Gelegenheit ge habt hatte, sich mit Geld und Ausrüstungen zu einem Kriege vorzubereiten. Endlich — und daS war wohl

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 12.06.1914
Umfang: 24
der Reichskriegsminister von neuen Rüstungen uiüi Geldförderungen zu sprechen. Nach den Darlegungen unseres Außenministers Grafen Kerchtold ist die Lage unseres Reiches durch aus, keine augenblicklich gefährdete.. Sind auch un sere Nachbarn Rußland und Serbien, so führte der Minister aiA -leider. nicht, wiei sie sein sollen, .so.be steht Hoch' gegenwärtig keine nahe .Gefahr.' Es ist damit allerdings nicht. gesagt, .daß der /Weltfriede ^ für-ewige Zeiten gesichert sei. Bedeutend freund-, licher hat.sich

Bevölkerung. unserer - Monar- chie -au^uhetzen uns feindlich und sich geneigt zu mächen und Montenegro sich einzuverleiben, um an. unserer Südgrenze ein geschlossenes Ganze zu bil^ den.' Bein östlicher Nachbar,-Bulgarien, ist ge- Nr. 12. Seite . 3. »artig' einmal Serbiens grimmigster Feind' und wird Me: Gelegenheit, an Serbien einmal Rache zu nehmen, nicht vorübergehen lassen. Bulgarien will auch von Rußland nichts wissen, ist also unser Freund, wenn auch nicht gerade Bundesgenosse. Die Türkei

Und Griechenland treiben Wigl- Wagl-Politik, wo der Vorteil größer ist, auf dessen Seite stehen diese Ehrenmänner. Rumänien, . unser östlicher Nachbar, ist gegen uns etwas ver- ' Pmmt, wegen. des Friedensschlusses in Bukarest, zu dem Oesterreich nicht sofort Ja und Amen sagen wollte. Diesen Umstand benützt Rußland nun mit aller Kraft, dasselbe an seine Seite zu ziehen. .Ge schieht -dochIdas Unerhörte, daß in. 5' 'sen Tagen^ der größmächtige, russische Kaiser selbst nach Ru mänien zu Besuch kommt

. Würde es Rußland ge» lingen, Rumänien ganz in sein Garn zu locken, so wäre das für uns eine sehr böse Geschichte. Es ist aber Aussicht, daß Rußlands Liebeswerben nicht Hon vollem Erfolge begleitet sein dürfte. Sicher ist aber leider so viel, daß Rumänien nicht mehr so fest zu uns steht, wie vor Jahren. Würde Ungarn die in seinem Grenzgebiete wohnenden Rumänen besser behandeln,' . würde sich die Herstellung der alten Freundschaft leichter gestalten. Von Rußland brauche ich Wohl nichts zu sagen. Rußland sucht

uns Verlegenheiten zu bereiten, wo es kann. Ueber- all, wo es gilt, etwas gegen Oesterreich zu Veran stalten, sei es eine Hetze oder ein Bündnis, bat Rußland seine Hände im Spiele. Unablässig schürt und hetzt es unsere Grenzbevölkerung in Galizien, der Bukowina und Nordungarn gegen ihr eigenes Vaterland. Die Zahl seiner gezahlten Spione im Lande ist Legion. Der beste Beweis, wie unfreund lich uns Rußland gesinnt ist, sind die fortwährenden Probemobilisierungen an unserer Grenze. Kaum sind die Soldaten

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 11.09.1914
Umfang: 8
Geite 2. Ztr. IT- ^ ' /' ' ^''7-' ' . .. ^ > >> s--?-«-----------«^- ist die Stellung der einzelnen Mächte' da drun ten zueinander und zu uns und Rußland nicht geklärt. Der Grund, warum das so lange dauert, ist die Haltung Rumäniens. Rumänien kann sich Limmer noch nicht entscheiden, soll es mit uns gehen oder eine uns feindliche Haltung ; ein nehmen. Der Kömg und einige matzgebende Her fen der Regierung sind für uns, es herrscht aber iauch in manchen Kreisen große Mißstimmung

gegen uns. Die Haltung Oesterreichs im Bu- Zarester Frieden und die unkluge rumänenfeind- liche Politik Ungarns wird und wurde 'vonden Russen geschickt ausgenützt, um gegen'uns zu Hetzen. Dazu kommt der russische Rubel ^Geld), der scheffelweis nach dem Balkan rollt. Rußland treibt jetzt eine Politik, wie der Teufel bei der Versuchung Jesu, da er ihn auf, einen hohen Werg nahm und ihm die Königreiche der ganzen jErde zeigte und sprach:Siehe, dies alles will tich dir geben, wenn du vor mir niederfällst

und mich anbetest.' Den Finnländern und Polen, die -er so lange geknechtet und mißhandelt-, verspricht sr die Freiheit und eine goldene Zukunft, den Rumänen und Serben ein Stück Oesterreich; den Bulgaren ein Stück Serbien usw. Dazu wird mit Drohungen und Geld nicht gespart. Ihm /ent gegen arbeitet die Türkei, die um jeden Preis Mit Rußland. Krieg führen will und. sich daher bemüht, die anderen Staaten auf ihre Seite, zu bringen, um so Rußland gemeinsam anzugrei- .fen. Die .Entscheidung wird, glaube ichA

nicht -allzu lange auf sich warten lassen. Rußland will zund muß nämlich nach Serbien Proviant, Mu nition und Soldaten schicken, soll es die Serben isoweit, bringen, daß sie sich ernstlich gegen Oester- Teich wenden können. Das kann Rußland aber nur zu Schiff vom Schwarzen Meere aus über die Donau. Da haben aber die Bulgaren uno na mentlich die Rumänen auch ein Wörtchen drein zureden. Von ihnen hängt es ab, ob die Rüssen die Fahrten machen können, da die Donau durch ihr Gebiet geht. Läßt Rumänien

.sehr. Erheben !ich in diesen Gebietenwährenddes Krieges öle ?!eger— Sann ist 's um die Weißen und deren jahrzehntelange Arbeit geschehen. / ^ . Der Krieg mit Rußland F (Lemberg von den Unseren geräumt.) Ms ist eine nicht gerade angenehme. Nach-, licht, die vom russischen Kriegsschauplätze einge troffen ist; auf den ersten Anschein schaut sie ^iner Niederlage sehr ähnlich und es gibt auch Melodie sie so aufgefaßt haben und schonpon der verlorenen Millionenschlacht oder gar von einem verlorenen Kriege reden

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 25.09.1860
Umfang: 6
einer Woche die Nachricht ausrecht erhalten, daß eine russisch-französische Allianz sich schlechterdings realifiren (??) werd«. (Stimmt mit der Zusammenkunft in Warschau schlecht, oder vielmehr gar nicht zusammen, flnm. d. Red.) Eine volle Aussöhnung zwischen Oester- reich und Rußland ist nur möglich, wenn Oesterreich auf seine bedeutendsten Interessen im Oriente verzichtete, ja sie wird auch dann noch höchst unwahrscheinlich, zumal die Kabinet« von Wien und Berlin fich für die Aufrxchthaltung d«S Pariser

Vertrage« von 1856 erklärt haben, den Rußland eben rückgängig wachen will, um seine Freiheit im schwarzen Meere wiederzuerhalten. Daß dies Rußland gelungen sei, wie die «Köln. Ztg.' die Tag« meldete, indem Oesterreich in die Abände rung des Friedens von 1356 zu Gunsten RußlanvS ge willigt haben sollte, wird hier an kompetenter Stelle ent schieden in Abrede gestellt. Der Kaiser Alerander kommt spr die auswärtige Politik Rußlands überhaupt nur in zweiter Linie in Betracht, er ist durch die inneren Fragen

keine sich widerstreitenden Interessen baben, obwohl der Kaiser Alerander, wir gesagt, einer solchen Allianz abgeneigt ist. (Hqt Rußland wirllich keine Interessen der Legitimität zu vertreten und zu wahren? Und kann, dars eS ruhig zusehen, wenn die Revolution mit einem Thron« nach dem anderen tadula rosa macht? Gewiß nicht, die erste und dringendste Pflicht, die der Eelbsterhaltnng, drängt Rußland zur preußisch-österreichischen Allianz. Anm. d. R.) Aber Rußland will seinen Preis und bisher hat L. Na poleon

sich noch wenig geneigt bewiesen, ihn zu bewil ligen; die jetzig« scheinbare Annäherung an Oesterreich und Preußen ist ein Avertissement Gortschakoss'S an den Gebieter Frankreichs, um ihn zu Anerbietungen zu nö- thigen, (solche sollen bereits in einem eigenhändigen Briefe L. Napoleons, der hier in den seltsamsten Ver sionen kursirt, dem Kaiser Alerander gemacht sein,) eS ist ein drohender Wink, ein Hinweis darauf, in welche Lage daS französische Kaiserreich sein würde, wenn Rußland die Hand zur Herstellung

der heiligen Allianz böte. Eine Annäherung Frankreichs an Rußland wird sich im Fortgange der orientalischen Wirren entwickeln, und wir können uns nicht darüber täuschen, daß Oesterreich und Preußen Ereignissen entgegengehen, zu denen die bisherigen Begebnisse nur als Einleitung erscheinen. Kommt eS aber zu ei'nem russisch-französischen Bündniß, dann hat eS für uns die eine große Bedeutung: eS wird England vollends auf unsere Seite treiben. Wenn sich alle Kräfte Deutschlands und Englands vereinigen

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 12
Datum: 05.12.1917
Umfang: 12
der vereinigten Proletariats aller Länder zu erklären, trotzdem die Proletarier Eng lands und Frankreichs und zum Teil auch Italiens zu den ärgsten und zähesten Kriegshetzern zählten und auch der Sozialdemokrat KerenSstj kn Rußland eine Offensive gegen Oesterreich-Ungarn unternahm, die. wenn sie geglückt wäre, die KriegSboffnungen unserer Feinde und damit auch ihren KriegSwillen aukS Hächste aestärkt und den Krieg verlängert hätte. Die Wiener sozialdemokratische „Arbeiter- Zeitung' Nr. 829 vom 30. Nov

, weil England, Frankreich und Italien ohne Rußlands Mittun keine Aussicht gehabt hätten, jemals die Mittelmächte niederzwtngen zu können. Um die Sonderstiedensbestrebungen deS Zaren zu vereiteln und Rußland am Bündnisse mit den Wcstmächten zur Fortsetzung das von der österreichischen Sozialdemokraten uns früher und während des ganzen KrieaeS als vorbildliche Demo kratie angepriesene England die Revolution zur Entthronung deS Zaren an, der dieser zum Opfer fiel. Und nun ging der Krieg

wieder weiter. Und als unter den Revolutionären doch auch Stimmen laut wurden, daß der Krieg von Rußland nur im In teresse Englands und Frankreichs geführt würde und daß ein Sonderfriede Rußlands angestrebt, werden möge, und an einzelnen Fronten Rußlands, dafür Stimmung gemacht wurde, da waren es ( wiederum das demokratische England und Frankreich, ‘ die sich die Kerenskij und Genossen kauften für die Fortsetzung deS Krieges und sie erreichten die Wiederaufrichtung der Disziplin im russischen Heere und die bekannte, allerdings unglücklich

verlaufene KerenSkij-Offenstvr. Vorher und gleichzeitig erhoben die österreichischen und deutschen Sozialdemokraten ein welterschütterndes Geschrei gegen einen Sonder frieden mit Rußland, weil dieser notwendig und rasch zu einem allgemeinen Frieden geführt hätte. Und die mit soviel Tantam ins Werk gesetzte Stock holmer Konferenz hatte als eines ihrer Hauptziele die Verhinderung eines Sonderfriedens der Mittel mächte mit Rußland. Und das war wohl auch einen Sonderfrieden mit Rußland, obwohl sie klar

sehr der französischen und englischen Kolonien, GewSh- fühlbare Ergebnis der sozialdemokratischen Stock holmer Tagung. Inzwischen hat in Rußland aller ding- Lenin mit den Bolschewist im Kampfe Herrschaft gegenüber Kerenskij und Genossen hauptet und hat daS Woffenstillstandsangebot an dir kriegführenden Staaten gemacht. Aber auch rung eines Anlehens von 50 Millionen Pfund tu London. Im Abkommen war ferner vorgesehen, die daß Frankreich, England und Rußland den Wider- be- stand Italiens gegen die Zuziehung

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.04.1878
Umfang: 6
zu agiren, wenn er seine bö sen Anschlägt gegen Sie und Ihren lieben Vater richtet, dem der Undankbare mit einem ganzen Leben guter Tha- sei nicht zweifelhast, man fürchte aber, daß England die ungewisse Situation durch Formulirung von Vor behalten und aus Abneigung gegen die Vermittelung Deutschlands in die Länge ziehen wolle. Die „Neue Zeit' erklärt, Rußland werde den definitiven Frieden mit Freude begrüßen, falls er ehrenvoll sei und die Ordnung im Orient befestige. Das Blatt hofft, die englische

Flotte werde zurückgerufen werden. Diese letztere Prätension dürste kaum erfüllt werden; im Gegentheil liegt die Gefahr nahe, daß gerade sie den Zusammenstoß zwischen Rußland und England herbeiführen wird. Bevor nämlich die Vorkonferenzen stattfinden, soll noch eine Vorfrage erledigt werden, „um die Möglichkeit zufälliger Zusammenstöße zu be seitigen; eS handelt sich um die Räumung des Mar- marameeres seitens der englischen Flotte und die Zu rückziehung der russischen Truppen aus der Umgebung

Konstantinopels innerhalb einer zu vereinbarenden Demonkrationslinie. Mit dieser „Vorfrage-, über die nach Lage der Verhältnisse eine Einigung wohl am schwierigsten herbeizuführen sein möchte, wird voraus sichtlich die setzt noch spielende diplomatische Komödie ihre Endschaft erreichen. Die Welt ist nachgerade der leeren Wortstreitigkeiten satt und müde. Es klingt ganz schön, wenn Rußland erklärt, es lege der aus gedehntesten Besprechung aller Punkte des Vertrages kein Hinderniß

in den Weg. Dieses Zugeständniß kann alles oder nichts bedeuten. Wenn Rußland damit blos erlauben will, daß die Bevollmächtigten der fremden Mächte auf dem Congresse über Alles schwatzen können, so viel sie wollen, so ist damit noch gar nichts eingeräumt. Worauf es ankommt, ist einzig und allein, ob Rußland dem Congresse die Macht zugesteht, den Vorfrieden von San Stefano abzuändern. Nach dem Standpunkte, den Oesterreich ebensowohl wie England einnimmt, muß der Kongreß diese Macht besitzen, denn die Bestimmungen des Pariser

Friedens bleiben nach ihrer Ansicht so lange in Gültigkeit, bis eine Abänderung derselben unter den Mächten er zielt ist. Berichte aus Constantinopel deuten darauf hin. daß man sich auf einen russischen Coup als Antwort auf den indischen Truppentransport gefaßt machen müsse. Da man sich aber in London gewiß keiner Täuschung darüber hingegeben, daß Rußland die Absenkung der indischen Truppen nicht gleichgiltig hinnehmen werde, und dennoch zu dieser Maßnahme geschritten, so ist dies ein Beweis mehr

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.01.1888
Umfang: 8
, wenn damit dem Frieden gedient ist. — Fällt mir nicht ein, replicirt der Fürst; ich werde niemals meine Sache von derjenigen Bul gariens trennen. — Seine Entfernung allein würde mir auch nicht genügen, erklärt Rußland. — Was.ver langst Du denn? heißt es von allen Seiten. — Ich will den Frieden, wenn der Bestand, die Würde, die Ehre und die Interessen Rußlands geschützt werden. — Wer greift diese denn an? Soll 'eine Conserenz den Streit schlichten? — Nein, ich hasse die Conserenzen; der Sultan mag den Coburger

verjagen ! — Der Halb mond hat in Europa keine Rolle mehr zu spielen; denn der vertriebene Alexander hat ja nur deshalb die Waffen gegen die Türkei ergriffen, um die Glaubensgenossen vom muselmannischen Joche zu befreien. — Dann mag Oesterreich Vorschläge machen! — Oesterreich hat die Wirren in Bulgarien nicht geschaffen; Rußland, j dessen Friedensbeteuerungen in Schießbaumwolle eingewickelt sind, soll seine Forderungen genau sormuliren und sagen, waS es will. So wogt und treibt Alles durcheinander

Wappen versehene Proclamationen voll ständig unbekannter Herkunst verbreitet werden, in welchen die Polen angeeifert werden, sich im Kriegsfalle gegen Rußland zu erheben. In Baden, wo nun wieder die Liberalen obenauf sind, findet die katholische Vorlage der Regierung, so wenig sie auch den Katholiken gewährt, doch innerhalb der national-liberalen Partei und deren Presse eine überaus starke Opposition. Es gehört dies zu den „badischen Eigenthümlichkeiten' in politischer und kirch licher Beziehung

aufgestellt. Dafür haben die Christen aus Rache ein Schwein in die Moschee gejagt und mit Blut Kreuzzeichen an die Außen wände der Moschee gemalt. Die Moschee galt in den Augen der Türken für entweiht. Daher die Unruhen. 'Rußland rückt noch immer nicht mit seinen bulga rischen Forderungen heraus. Im Gegentheil erklärt im echten Kosaken-Jargon die „Nowoje Wremja', es werde Rußland ein Programm zur bulgarischen Frage der doppelzüngigen Friedensliga auch dann nicht vorlegen, wenn ganz Frankreich mit Europa

ihr beitreten sollte. Rußland wäre dann seiner Actionsfreiheit beraubt, ein blutiger Conflict, wie eine Friedensliga ihn wünscht, wäre unvermeidlich. Rußlands Friedenspolitik sei mit der ehrlichen Friedensliebe der Völker übereinstimmend. Selbst der Chauvinismus der Ungarn sei eingemachter. Die Thüren der Verhandlungen auf legalem Boden weit offen halten, sei Alles, was Rußland thun könne. Da sieht man wieder, wie keck die russischen Halbbarbaren geworden sind. Statt präcis zu sagen, was sie eigentlich

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 06.03.1918
Umfang: 12
war der Friede unterzeichnet und zwar auf Grund der gemachten Vorschläge. Die Friedensbe- diugungen sind-für Rnßlcrnd keine leichten; wir wüßten auch nicht, nMurch.sich Rußland unsere Gnade u. Rücksicht'b^Mders verdient hätte. Ruß land hat zu deu 5>auptaufwiegleru und Kriegs treibern . gehört. Jährelang hatte Rußland die Treue und den Patriotismus unserer Grenzvöl- ker unterwühlt. Rußland war Mitwisser und mit schuldig am Thronfolgermorde, Rußland hat Serbien in den Krieg getrieben; einzig im Ver trauen

auf dis Dampfwalze haben Frankreich und England sich zum Krieg entschlossen und daS alles, obwohl wir Rußland während des japani schen Krieges und der darauffolgenden Revolu tion sehr wohlwollend behandelt haben. Zu wie- derholtenmalen 'hat man Nußland den Frieden angeboten, es hat nicht gewollt.^ Auch Trotzki glaubte noch, uns zum Narren halten zu können und wollte unö, statt itt die dargebotene Frie denshand einzuschlagen, die Revolution ws Land Wteil, ;Der Miede wird nicht in Brest gemacht

^Ebenso müssen die Kriegsschiffe ab gerüstet werden, und ^zwllr auch englische und französische, soweit sich solche in russischen Häfen befinden.Rußland verpflichtet sich Wetters,auf jede ' revolutionäre Agitation in llnsermJnnern sowohl als auch an unseren Grenzen, in den von uns-be setzten Gebieten und in der Ukraine zu verzichten. Ter Friede mit der Ukraine muß anerkannt wer den uud Rußland verpflichtet sich selbst, mit'der Ukraine Frieden, zu schließen. Bei der Bestim mung über das Schicksal

der vor den Friedens-' Verhandlungen im Jänner von uns besetzten Ge biete, als da sind, Polen, Littauen, Kurland/ Riga samt den Juseln, hat Rußland nichts mehr - dreinzureden, darüber entscheiden wir im Ein verständnis mit den betreffenden Völkerschaften. Die neubesetzten Gebiete,' Estland und Livland bleiben von den deutschen Aruppen besetzt, bis die' Ordnung wieder hergestellt ist und die Länder über ihr weitcrcs^Schicksal selbst entschieden- ba- ben.Finnland wird frei, das steht zwar nicht aus drücklich

im Vertrage, es wird aber in denlselben als selbständiger Staat behandelt. Damit hat, Nußland in Europa uoch das Gebiet, das es vor zirka 200 Jahren iune hatte. Wir sind da mit eines gefährlichen Gegners vielleicht st'ir eben-' soviele Jahrhunderte los, uud das Vlut unserer' Soldaten -ist wahrhaft nicht umsonst geflossen.. Man sieht augenscheinlich in der^ Geschichte der Völker, daß-es einen gerechten Gott gibt. All diese Gebiete hat Rußland teils mit List, teils mit'ro her Gewalt im Laufe der Zeit

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
erobert. Das ist nun ' ''/ ^ / - //'/ ^ die vierzehnte Kriegserklärung innerhalb vier Wochen. Wir und Teutschland ha ben jetzt nicht weniger als sieben -feindliche Staaten gegen uns,, nämlich Montenegro, Serbien, Rußland, Frankreich, Belgien, England und Japan. Trotz dem haben wir keinen Grund zu übertriebenen Be sorgnissen,' bis dato waren sowohl unsere.als auch . Deutschlands Truppen überall, siegreich,' ge'hts so weiter, dann werden unsere Gegner es noch zu be reuen haben, zwei so mächtige Staaten

in Frankreich zur Unterstützung unseres Kampfes' gegen Rußland nicht frei/ Be greiflich daher, daA alles förmlich/ den Ätein an hebt und in fast atemloser Spannung auf die ^ Nach richten ^ vom Kriegssckzauplätze wartet, begreiflich, daß alles vor Gott auf den Knien liegt und betet, ^n Wien z. B., erschienen sämtliche Wt kaiserl. Hauses zur allgemeinen Betstunoe im<Zt. Stephansdome. Der Kampf erstreckt sich mehr als über die ganze österrcichlsch-galizische Grenze, von ^ dem Austritte der Weichsel (Fluß

) bis zur Ecke, wo Oesterreich mit seiner Bukowina an Rumänien U^ld Rußland grenzt ; es ist das eine Ausdehnung Von zirka 500 bis 600 Kilometer,' also eine Ent fernung wie von Innsbruck nach Wien. Es werden beiderseits sicherlich, .eineinhalb Millionen Soldaten teilnehmen mit ungefähr 5000 bis 6000 Kanonen.. Das wird ein Dröhnen und Sausen sein, aber auch ein Ringen und Kämpfen, ein Beten und Fluchen, wie die Welt noch keines gesehen und gehört hat. Die Hauptlast des Krieges liegt gegenwärtig

und Enden geschlagen und verloren eine Schlacht nach der anderen. Es kam daher die dringende Bitte von Frankreich an Rußland, vorzurücken und Frank reich zu entlasten. Rußland begann nun allen Ern stes vorzurücken und sich mit ganzer . Macht auf Oesterreich zu werfen. Unsere Truppen und Flieger merkten bald den anderen Wind und stießen nicht mehr weiter vor, sondern begannen sich so bei 40 Kilometer (8 bis 10 Stunden) hinter der Grenze in Galizien festzusetzen. Wer eine gute Karte hat, der wich sehen

machten die Russen gleichzeitig wie, gegen Oesterreich einen Vorstoß, wenn auch nicht in dieser Stärke. Abgesehen, war es auf die zuoberst u. Rußland zunächst gelegene deutsche Provinz Ostpreußen. GenannteProvinz erstreckt sich wie ein'Zwickel, weit in russisches Gebiet. Da Deutsch land seine Hauptmacht gegen Frankreich verwen den muß, so sahen sich die dortigen Truppen genö tigt,/Unter steten Kämpfen zurückzuziehen. Die Rus sen, rückten vor, es kam zur Schlacht bei Gumbm- nen. /Die Russen erlitten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.04.1922
Umfang: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

. Und in ihrem bedeutet darum der Vertrag zwischen ! 'ud Rußland eine gefährliche Entspannung der Lage in Genua. Erfolg der italienischen und neutralen Vermittlungstätigkeit. Genua. 2V. April. Die Aktion der neu tralen Staaten zur Wiederaufnahme der Ar beit in den verschiedenen Koinmissionen hat lebhaften Eindruck gemacht.Entgegen den ätz ten ungenauen Gerüchten sei festgestellt, daß die Aktion sowohl Schanzers als auch AorH Georges Billigung fand. Beide find dem Schweizer Delegierten Motta und dem schwe dischen

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.09.1879
Umfang: 4
spicirt. Zu gleicher Zeit rührt sich die griechische Agi tation ungemein ledhaft. Neue Banhen tauchen an zahlreichen ^ Orten auf.' namentlich machen sich zwei unter dem - Befehle des - Jnsurg'eiitenchefs Kostopolö stehende Banden durch, ihre Organisation und ihre mit großen Geldmitteln bewerkstelligte Ausrüstung bemerkbor. ! Rußland Die StellMg, in welche Rußland durch die österreichisch-deutsche Verständigung gedrängt worden ist, wird in einem der . Nat. » Ztg.' aus Petersburg zugegangenen

Schreiben characteristrt. Zunächst greift die Auseinandersetzung aus die Ereignisse von 1373 und auf den Frieden von S. Stefano zurück, durch dessen daZ Schwergewicht im Osten so total verrückende Abmachungen Deutschland ebenso wie Jedermann über rascht worden sei. Aus dem Kongreß habe Rußland in der großbulgarischen Frage capituliren müssen und da mals habe Gortschakoff geäußert, jetzt sei er mit Deutsch land quitt. Nun ft.en die Besprechungen zu Gastein und Wien gekommen, welche, ohne daß ein Schuhe

und Trutzdündniß zwischen Oesterreich und Deutschland abgeschlossen werde, Rußland festlegen und Frankreich isoliren; da- genüge. Die Pforte spiele bei der neuen Gruppirung erheblich mit. Dann heißt cs weiter: „Wenn die neuen Bestallungen sich vollziehen, haben wir (die Russen) auf der Balkinhatbinset nichts mehr zu suchen; wir haben nach der thatsächlichen Befreiung der Christen selbst jede Aussicht verloren. Die Psorle noch einmal mit einer Acmee aus den blutgetränkten Pfaden historischen Namens i,i Europa

auszusuchen; wir sind unwiederbringlich von der Balkanhalbinsel ausgeschlossen und müssen uns mit platonischen Sym> pathien der dortigen Kleinstaaten begnüge», deren Kräfte für Oesterreich absorbirt. eventuell durch die Pforte im Schach gehalten werden. Der Einmarsch ihrer Truppen in Ostrumelien. den wir auch nicht hin dern können, wird ein Zeichen sein, daß die neue Con> stcllation greifbare Formen angenommen habe, die Rußland naiv genug gewesen ist, anzubahnen.' Schließ lich wird constatirt

, daß Oesterreich-, welches jetzt im Orient völlig degagirt sei durch die Freundschaft mit der Türkei, jeder Machtäußerung Rußlands im Westen den Weg verlegen lönne, worin sich die Interessen Deutsch, lands und Oesterreich begegnen; Oesterreich könne jetzt durch eine militärische Aufstellung in Galizien Rußland absolut unterlagen, etwas im Westen zu unlernehmen. Um die Rückversicherung des Friedens zu vervollstän digen. zeige sich England auf der Seite der nach Con stantinopel hin erweilerten österreichisch

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.04.1925
Umfang: 6
Post-Kontokorrent Einzeln« Ituinmern ZV et». OmmerZeMg AidaMon: wass«rla»d«n 1» l. Stock» Int»rur^.-r«t«phon S?« verwaltuna! Wass«rlaub»n 1, Telephon S74». — Anzeigin» Priis» für Italien: Dt« 7> mm breit» mm-Zeil« 1 Lire, T«xt- seit» S LIr». klein« Anzeiger! 1 Wort 15 Tentesimi Ttummer 80 I Deutsches Zagblatt Meran, Mittwoch, deu S. April 1925 Annahme de» Blatte» oerpflichtet zurZahlung devDezugsgebiihr 57. Jahrgang Rußland und da» Baltikum. Von Dr. Bruno Mentih-Hamrooer

beherrschen. Lange bevor Wilson di« Losung vom Gelbstbesttm- der Völker der Welt verWdete, dt« Russen mit der Idee, da» ' die unterdrückten i zu befreien. Ruh land« Aufgab« war «s, dt« estnischen und letti schen Bauern vom baltischen Rittergutsadel zu erlösen,' Rußland» Atel war gleichfalls die Be freiung der slawischen Völker vom türkischen Äxbi. Ueberau trat Rußland — wie es vielleicht selbst glaubte, zumindest aber andere zu «über zeugen strebt« — als Befreier und Bringe? glücklicher Zeiten

gegründet war. B«' ober wurde das Nmionwli «blühender neviat, RigH Libau und» Windau verloren ge- gange» sim. Oder daß Odessa der größte lyafen de» SGnaiy» Masree^ ml» dem Äeriiutte Beft- I«mts. Sa den ülj gründet war. Besonders malgefühl de« Russen ver letzt, als Polen einige Millionen weißruifstscher und ukrainischer Baiuern an sich riß. Nvctj nie in der Gsschlchtil hat Rußland einen Frieden geschlossen, durch dessen Bestimmungen russische Untertanen dauernd einer fremden Macht lausgeliesert wu/rdenl

eine Grenzwache von 12K.000 Mann halten muß, die dennoch die regelmäßig wiederkehren den Einfälle russischer Bauern nicht oerhindern kann. XLndlich ist die Entwicklung der allgemein Lag» ' die bisherige Agrarreform Ztli-Äenq ? auch nichß durch behoben werden I Providmen Nck»» wird ebne Brandmauer zwischen Rußland u. Deutsch land bilden, die sich von der Ostsee bi» zum Schwarzen Meer erstreckt«. On vem Augenblick aber, wo England und Frankreich eine versöhn lich« lPolitiS gegenüber Deutschland und viel leicht

auch Rußland einschlagen werden, muß die van Churchill begründete „Stachelldraht- Politik- gegenüber Rußland «und so tonnte e» eine» Tage der europäischen Großmacht, Randstaaten aalben ihre Schuldigkeit getan und können gehen!' Natürlich werden die Rand staaten ihre schwer errungen« Selbständigkeit > nicht ohne blutige Kämpfe ausgeben. Jedenfalls stehen im Osten Europas noch große ErschiMe- wohl W Rußland' ' Donaufvderatlon >- «ine Fabel. lver österreichische Vizekanzler Dr. Waber erklärte in seiner Rede

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 18.10.1896
Umfang: 20
. Der Parteitag erklärt sich für den Schluß der Läden um 8 Uhr abends. Die „N. Fr. Pr.' veröffentlicht eine Unter redung eines ihrer Mitarbeiter mit einem Staats manne über die durch den Zarenbesuch in Paris geschaffene Lage. Der Gewährsmann des genannten Blattes hält die Allianz zwischen Frank reich und Rußland für eine Thatsache, glaubt aber, daß der Vertrag, der zwischen Frankreich und Rußland besteht, nicht danach geartet sei, daß er, wenn er dem französischen Volke bekannt

würde, demselben zur Genugthuung gereichen könnte. Die Hoffnung der Franzosen, daß Rußland Frank reich zur Rückgewinnung von Elsaß-Loth ringen verhelfen werde, sei vollständig eitel, da die franko-russische Allianz rein deffensiver Natur sei. Die russische Politik sei sich dessen wohl bewußt, daß sie nur solange Frankreich zu meistern im Stande sein wird, als dieses nicht im Besitze der durch den letzten großen Krieg verlorenen Provinzen ist. Rußland, daS heute die glänzende Chance hat, außer über seine eigene Armee

gegangenen Provinzen verhelfen. Rußland habe ein tiesgehen» des Interesse, diese Illusion in den Franzosen zu erhalten — nie und nimmer aber könne und werde eS den Traum der Franzosen verwirk lichen; denn verhälfe eS diesen zu Elsaß-Lothringen, so wäre damit den Franzosen die Freiheit der Aktion in Europa wiedergegeben, und sie könnten die Ketten von sich werfen, mit welchen sie der Revanche gedanke an Rußland geschmiedet hat. UebrigenS würde das deutsche Reich keineswegs zu existieren aufhören

, auch wenn Elsaß und Lothringen an Frankreich zu rückgefallen wären. Die Einheit Deutschlands, die Einheit Italiens seien nicht mehr auf glückliche oder unglückliche Kriege gestellt. Rußland hätte also, ohne das deutsche Nachbarreich vernichtet oder auch nur in der europäischen Stellung wesentlich erschüttert zu haben, durch seinen SuccurS an Frankreich für eine erfolggekrönte Revanche dm Franzosen nur die Unabhängigkeit des Handelns in Europa zurückge geben. Diese Unabhängigkeit würde zunächst

fügt Herr HickS-Beach eine Mittheilung an, Welche die piöce 6e rbsistsace seiner Rede bildet. Sie lautet: Rußland sei im Vereine mit Oesterreich und Deutschland entschlossen, dm Ltstus yuo in der Türkei aufrecht zu halten. Damit-sind wohl auch alle jme Meldungen widerlegt, die in den letzten Tagen wieder von einem besonderen russisch-französisch-englifchen Schritte wissen wällten.

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.11.1876
Umfang: 8
im I Kotbe; Nachdem sich aber das englische Kabinet an die Spitze der - Aktion gedrängt und fast drohend seine Anträge an die Pforte gestellt ^ hatte: so wendete sich die türkische Regierung von England fast mit ? Verachtung ab und würdigte dasselbe eigentlich gar keiner Antwort. ^ Rußland machte nun daH diplomatische Meisterstück, daß es die briti- Z schen Anträge als seine eigenen ausnahm und sür die Durchsetzung 5 derselben nicht bloß mit Noten und Depeschen, sondern schon mit Z einer schlagfertigen

Armee auftrat. Und nun ist General Jgnatieff, z dem''M''SAtan' 'Murad' keine Audienz mehr gewährtes welchen die ^ Türkenfreunde ganz aus dem Felde geschlägm Matten, während! Englands Vertreter als allmächtig bei der Pforte galt, wieder in H Konstantinopel und herrscht daselbst.. Rußland erklärt, daß es nur die VorMäge Englands durchWen, durchaus nicht' eigenmächtig einseitig, sondern nur im'Einverständnisse mit den andern Mächten, ja gewisstrmaßen im Mftrage d^ handeln wolle

Mangel an Voraussicht vor, nennt die orientalische Politik eine unberechenbare und zeigt sich für. das Dreikaiserbündniß nicht einge nommen. Dr. Graniisch ist nur für eine friedliche Politik; er protesttrt gegen ein Zusammengehen M Rußland, welches irgend welche Besitzergreifung zum Zwecke hätte ; er will keinen neuen Länder erwerb. G oller ich will von einer Kulturträgern nach Osten nichts Missen; sie sei zu kostspielig. Man Möge nur auf sich schauen.. Sehr, vernünftig sprach Dr. Ple'ner. Er sprach

, noch sich überstürzen. K u r an d ä meint, daß seitdem das ^MMaiserbAnöniß' geschlossen ist, der Friede gestört sei. Eine Allianz mit Rußland sei eine Allianz der' schlimmsten, Natur..'Er' s« gegen .eine Verständigung mit Rußland, zum Zwecke , der ''Hellung der ^Türkei. Ä)ie Türkei Iei Nicht Hinfällig; wie sie sich in der letzten Zeit .gezeigt habe, stHe^ M Hespch ein. Hatten/wir Geld und Kräfte genug, so Hätte dn Ddner, wie. den Anschein hatte, vielleicht gar einem Krieg gegen Rüßläm) das Wort geredet

Egoismus in das hellste Licht. Sie waren^ Russenfreunde, so lauge ihre nationalen und parteilichen Schrullen, von Petersburg her Unterstützung fanden, sie lehnen sich gegen Rußland auf, wo sie mit letzterem in persönlichen oder parteilichen Vortheilen in die Quere kommen. Eine Politik aber, welche nur das Wohl der Monarchie im Auge behält, : wurde von den Liberalen nie beliebt. Das Wohl, js die Rettung der Monarchie fordert aber jetzt gebieterisch, mit Rußland Freundschaft zu halten, da es mit Händen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 15.03.1887
Umfang: 16
der mächtigste Mann in Rußland ist. Auf die Anschuldigung der „Moskauer Ztg., daß Deutschland den Fürsten Alexander gestürzt habe, erwiderte die „Nordd. Allg. Ztg.' unter Wiedergabe der das Gegen theil beweisenden Depesche Sir E. Malets. daß Herr Katkow „entweder kein Englisch verstehe oder Züge', eine Alternative, in der man deut lich die Klaue des Löwen erkennt, welcher hinter dem freiwillig gouvernementalen Blatte steht. In inneren Fragen ist Katkow's Autorität längst begründet, nach einander hat er Herrn

- Verhältniß chien wieder hergestellt; mußte Rußland sich auf der Balkan-Halbinsel einer gewissen Zurück haltung befleißigen, um nicht Oesterreich-Ungarn zu sehr zu beunruhigen, so erreichte es in Asien um- so glänzendere Erfolge, wo ihm nur der vertrauensselige Gladstone gegenüberstand. Aber uuablässig wühlte Katkow gegm den Dreikaiser bund und suchte zu beweisen, daß in demselben Rußland der Geprellte sei, indem Oesterreich und Deutschland ihm wie aus dem Berliner Kongreß seinen legitimen Einfluß

im Orient trritig machten. Fürst Bismarck, der allein die Erhaltung des Friedens verfolgt, hat offenbar ein - Wohlwollen für Rußland und feine Gleich gültigkeit gegen Hekuba-Bulgarien deßhalb so zetont, um zwischen Oesterreich - Ungarns und Rußland vermitteln zu können,' was er mit Ersolg nur thun konnte, wenn er in St. Peters burg als Freund erschien; so suchte er dort mäßigend einzuwirken und übte in Wien, wo eine Freundschaft keines Beweises bedürfte, den möglichsten Druck aus, um die Bäume

Bismarck seine vermittelnde Thätigkeit im Reichstage darlegte, erwiderte er, es gebe im Orient nicht? zu vermitteln, wolle Deutschland mit Rußland gut Freund bleiben, so müsse eS Oesterreich begreiflich machen, daß dasselbe nichts auf der Balkan-Halbinsel zu suchen habe, welche das legitime Feld des russischen ausschließliche» Einflusses sei, d, h. also, daß Oesterreich nicht allein Rußland freie Hand in Bulgarien lassen müsse, sondern auch Bosnien und die Herzego wina zu räumen

, dessen Stellung ich sehr befestigt hat, wird, bei aller Werth- chätzung der russischen Freundschaft, sich doch wohl gesagt haben, daß dieselbe schwerlich ganz uneigennützig ist, daß Rußland nur daran liegt, die Spannun zwischen Frankreich und Deutsch land zu erhalten, um sich möglichst von der deutschen Controle im Orient zu befreien, und daß es jedenfalls.sicherer ist, zwei Sehnen am Bogen zu haben, indem man sich gut mit Deutschland stellt. Eben deshalb wird man m St. Petersburg schwerlich

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 16.11.1912
Umfang: 10
ab. Was sagen diese zu unserem Streithandel? arde '''ist Der unsicherste Patron ist Rußland. Serbien weiß es, daß eS in Rußland einen zum Teil offenen, zum Teil heimlichen Freund hat. Es leckt aber auch zum Danke dafür dem russischen Bären in untertänigster Weise die Pratzen ab. Aber auch Rußland scheint eS nicht aus das äußerste ankommen lassen zu wollen. Einmal sind die Verhaltnisse irü Innern deS Reiches recht unsicher. Die Revolution untergräbt die öffentliche Ordnung. Bei solcher Lage braucht

man die Bajonette zu Hause und darf eS kaum wagen, sie in die Brust sremder Völker zu stoßen. Auch in China soll sichS ernstlich gegen Rußland regen. tzDas große Reich der Mitte trifft Kriegsvorbereitungen. Da dürste Rußland kaum Zeit und Muße finden, sich in europäische Händel einzulassen. Rußland scheint aus seiner un heimlichen Haltung auch bereits herausgetreten zu sein, denn Saffonow, der russische Minister des Aeußern, hat dem serbischen Gesandten erklärt, Rußland werde zur Hasensrage keine direkte

Stellung nehmen, sondern die Austragung lediglich den öster reichisch-serbischen Verhandlungen überlassen, wobei Rußland bereitwillig sreundschastliche Unterstützung gewähren wird, jedoch unter Vermeidung jeglicher Zuspitzung der österreichisch, russischen Beziehungen. Auch der russische Ministerpräsident gab eine ahnliche Erklärung aH Serbien wird zwar noch lange nicht bei geben. Aber man darf jetzt wohl hoffen, daß eS trotz allem zu keinem größeren Konflikte mehr kommt. Auch Frankreich und England

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