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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1932
Umfang: 16
die Wahrung der vollen Integrität Chinas auf territorialem und ab- ministrativem Gebiete vorsieht, somit die Bei behaltung der vollen chinesischen Souveränität über die Mandschurei, daneben aber freilich auch ein« umfassende Autonomie für das umstrttten- Gebiet. KmckreW ucue Richlmt-PMk Die französische Rußland-Politik steht vor einer Wende. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Regierung Herriot eine politische und wirtschaftliche Verständigung mit Rußland wünscht und bereits große Schritte

in dieser Richtung unternommen hat. Der vor einiger Zeit Unterzeichnete polnisch-russische Nicht angriffspakt ist ein Teil dieser neuen Politik und in Paris als ein diplomatischer Erfolg an gesehen worden, da Polen zu diesem Schritt von Frankreich ausdrücklich ermuntert wurde. Die Gründe, die Frankreich zu dieser Aenderung seiner Haltung bewegen, sind in erster Linie wirtschaftliche. Solange die Hochkonjunktur in Frankreich anhielt, hat man stch überhaupt nicht um Rußland gekümmert und so getan

in diesem Sinne benutzt, obwohl es von Anfang an klar war, daß es sich hier um die Tat eines ver wirrten Einzelnen und nicht um ein politisches Komplott handelte. Seit dem Amtsantritt Herriots hat stch aber die amtliche Rußland politik geändert, nicht so sehr aus politischer Erkenntnis (obwohl, wie weiter unten bemerkt werden wird, gewisse gegen Deutschland ge richtete Erwägungen mitspieleni, als aus wirt schaftlicher Notwendigkeit. Die französische Ausfuhr ist in erschreckendem Maße gesunken und vermindert

sich von Monat zu Monat. Diese Verminderung hat nun plötzlich die Augen der französischen Industrie auf Rußland gelenkt, weil man im russischen Markt eine letzte Mög lichkeit erblickt, die Lage zu verbessern. Vielleicht hätten diese Bemühungen noch immer keinen Erfolg gehabt, wenn nicht aus Amerika Nachrichten gedrungen wären, daß stch auch dort engere Handelsbeziehungen mit Ruß land vorbereiten. Ueber Nacht ist der franzo- stschen Industrie klar geworden, daß ihr der russische Markt, den ste solange

vernachlässigt Hat, nicht mehr offen steht, wenn ste nicht in -letzter Stunde eingrekft, und es ist ganz deut lich, daß sich etwas vorbereitet. Herriot leibst kennt übrigens Rußland aus einer früheren Periode, denn er war bald nach Kriegsende dorthin gefahren. Run ist es vor Beginn der Handelsbeziehun gen in größerem Stil offeiwar Frankreichs Wunsch, zunächst eine politische Verständigung in Gestalt eines Nichtangriffspaktes zustande zu bringen. Der Text liegt bereits var und könnte jederzeit unterzeichnet

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1876
Umfang: 8
Umwandlungsprozeß vor sich geht. ! nicht nnengagirt bleiben wird. DenO die MnmüthigkeW zwischen c> Wllten Dir . mit dem Obigen behaupten, ^daß,die österreichische .' Deutschland und Rußland gilt als .ausgemachte Sache und/dürfte Diplomatie nicht allein nichts erreicht, sondern den Knoten noch mehrver- in der That auch Vorhänden sein. U Das Weitere ist gar nicht ab wirrt hat, so wäre unsere Behauptung zu eng begrenzt, da die sammt- - zusehen ; es kann unter Umständen bald wieder zum Frieden kommen, lichen

, so daß. die „Hist.-pol. Blätter' es zur Gmud- den alttürkischen Fanatismus zügeln und den Christen im Orient j läge einer Reihe amerikanischer Studien nehmen konnten. - Sicherheit geben/ Nun schreibt man aus Konstantinopel; daß Äe Rußland spieU in Äe^ Koßeiß Frage, welche gegenwärtig Pforte in dem Falle den Schiffen die Durchfahrt durch den Darda- ! Europa, bewegt, eine so hervorragende Rolle, daß cs wohl angemessen Nellen verwehren werde; falls jedoch Gewalt angewendet werden sollte, c ist, die Streitkräste

; ew wenig ^u /mustern/ Welche^ jenes Reich bei würde der Sultan mit seiner Regierung nach Adrianopel übersiedeln, j einem etwaigen. Waffengmge Freunden W Seite-oder Feinden gegen- ^ ü Äber nicht allein die Pforte ist starrsinnig, auch in Rußland s über zu stellen ^ermöchw>Ziffermäßig-chat Rußland, 'wie die größte finden die friedliebenden und -suchenden Diplomaten- wenige Sympathien i Bevölkerung (85 Millionen^^swovonu72 Millionen in Europa)-uvter für ihre dorckenvolle Arbeit. Die ganze russische Presse

ist fast ein- den europäischen Mächten, so auch die zahlreichste Armee, i Seine . stimmig für schnelles Einschreiten Rußlands. Hiezu kommt das Miß- ? reguläre Feldarmee?zMt-in Friedenszeitew^ im europäischen Rußland trauen, mit !dem man in Petersburg Oesterreich und England betrachtet. 417,300Mann miL ;15,700 OWeren,'UHm-Kaukasus B6,400 Mann Vom Mißtrauen gegen Oesterreich haben wir schon oben gesprochen ; ? mit-2400-OWeren, im asiatischen Rußland sammt ^den- Localtrüppen was das letztere, England

betrifft, so weiß man in Petersburg davon, - 21,000 Mann mit 9M Offizieren. Im/Kn im daß England in Asien thätig sei, die Muselmanner Mittelasiens zu ^ europäischen Rußland ÄM einem k „heiligen' Kriege' gegen Rußland anzustacheln, um Rußland ; aber'l70,0d0'Mann Reserve-, 236.M Ersatz- und 274.000 Manü' dadurch Verlegenheiten zu bereiten. Tag für Tag kommen Nachrichten Z Lokaltruppen, was zuMmen i.3M000.Mnn m aus Rußland, wie man sich dort zum Krieg vorbereite. Die Rekru- ! im Kaukausus

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 24.11.1876
Umfang: 14
des CardinolS Antonelli wahrscheinlich eine leichte Aenderung in der Politik des heiligen Stuhles zur Foljje haben werde. Ursprünglich war zum Nach folger Antonelli'ö Cardinal Bilio designirt. Wie es jedoch den Anschein hat, sind von einigen katholisch- rvman'schen Höfen Bemerkungen im Vatikan fallen gelassen worden, welche die Aufmerksamkeit auf den bisherigen Nuntius in Madrid, Cardinal Simeoni, gelenkt haben, welcher als ein höchst verständiger und wohlwollender Prälat bekannt ist. Rußland. Bekanntlich

hat Rußland eben wieder in Polen viele römisch - katholische Geistliche als angebliche Verschwörer verhaften lassen; die Ver hafteten wurden vorläufig nach Moskau tranSp?rtirt. Zugleich wurden in Warschau und in anderen pol itischen Städten die Waffenläden auf's Sorgfältigste überwacht und die Polizei ist rastlos thätig, weitere Mitglieder der Verschwörung aufzufinden, waS ihr ohne Zweifel nicht schwer werden wird, denn wo die russische Polizei in Polen etwas sucht, da findet sie auch, was sie braucht

zu diesem Zwecke nöthig haben würde. Rußland und Deutschland. Die „Köln. Ztg.' bespricht in einem Artikel mit der Überschrift „Rußland und wir' die passive Hal tung Deutschlands gegenüber den immer offener her vortretenden KriegSgelüsten Rußlands. Sie weist dar auf hin, daß Rußland gegenwärtig ein Verfahren beobachte, wie es seit den Zeiten Napoleons I. in Europa nicht vorgekommen sei und fährt dann fort: „und wir? Ist denn überhaupt von uns nach die Rede? WaS für stolje Worte haben wir ehedem ge- machl

, um den Frieden der Well zu erhalten; aber es scheint nicht, daß seine Bemühungen b>S jetzt von guten Erfolgen begleitet gewesen sind. Man versichert uns zwar noch jetzt, das Drei-Kaiser-Bündniß bestehe unerschütt-rt fort, die Conserenz werde zu Stanve kommen und sei nicht aussichtslos. Wenn Rußland zum Kriege rüste, so wolle e« der Türkei nur Ernst zeigen, um sie zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Auch der englische erste Minister soll nur deshalb eine kriegerische Sprache geführt und von einem zweiten uod

dritten Feldzug gesprochen haben, zu dem Eng land (uud Rußland nicht!) die Mittel besitze, um Englands Ernst zu beweisen uod Rußlands Forder ungen zu mäßigen. Aber man möchte bei allidem doch mit Hiob ausrufen: „Ihr seid allzumal leidige Trö ster!' Für oen Unbefangenen erscheint die Lage wie 1853. wo Clarendon sie sehr richtig zeichnete mit den Worten: „Wir treiben in den Krieg!' Noch weit ungescheuler als dos amtliche Rußland verkündigen die russischen Blätter, daß Rußland auf Krieg aus gehe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.02.1863
Umfang: 6
sie jedoch so niedrig anschlagen, daß damit kein besonderes Aufsehen ver ursacht werden dürfte.' Paris, 23. Febr. Die Rede des Grafen Russell im Parlament über die polnisch -preußische Conveniion hat Oel in's Feuer gegossen. Die Erklärung des edlen Grafen: „daß das jüngst angeordnete Rekrutirungs- Regime in Polen die unklugste und ungerechteste Maß regel sei, die Rußland je beschlossen, und daß nie ein englischer Minister wagen würde sie zu vertheidigen,' in Verbindung mit der anderen: „daß der englische

. Mag Der Inhalt der mit Rußland ge- schlossenen Convention sein, welcher er will, bei dem Abschluß hat das preußische, Kabinet einen solchen Mangel an Geschick bewiesen nnd zu einer für Preußen so nachtheiligen Ausfassung seiner Politik Veranlassung gegtben, daß es schon durch diesen Fehler und diesen Taktmangel an Halt so verloren, um dem Stur» nahe zu sein. ° ^ 24. Febr. Ein telegraphisch erwähnter Ar. tlkel der heutigen „France,' gezeichnet .vom Sekretär ^der Redaktion,, sagt des Näheren

: Im Augenblicke, wo SV« Italien sich beruhigt, steht Polen auf, und Rußland und Preußen vereinigen sich durch eine Convention, welche der Keim einer politischen Allianz ist. Frank, reich und England nähern sich einander nnd ziehen Oesterreich zu sich heran. Nachdem der Artikel die Beunruhigungen constatirt hat, prüft er den Sinn und die Tragweite der polnischen Revolution, und weist die Nothwendigkeit einer billigen Lösung dieser Frage nach. Ein unterjochtes Polen sei nicht mehr möglich, wenn Oesterreich

feine constitutionellen Einrichtungen mit so viel Voraussicht entwickelt, wenn Rußland selbst weise Reformen vorbereitet. Der Artikel constatirt, daß Rußland das System der Concessionen in Polen inaugurirt habe, unglücklicherweise war die Rekruti. rung die Klippe dieser Wiederversöhnung. Gegen, wärtig hat der Kampf begonnen, uud die Frage ist vor die öffentliche Meinung und vor die Diplomatie gebracht. Der Artikel prüft sodann, ob aus dieser Sachlage ein Krieg entstehen werde. Die Annahme

, Rathschläge ertheilen kann. Ohne Zweifel ist die Convention zwi schen Rußland und Preußen gewichtig, bedauernswerth. Unklug; allein diese Convention darf nicht als eine Schranke angesehen werden, welche Europa in zwei Hälften zerschneidet. Wenn Frankreich einen Vorwand für die Verwirrung suchte, die Convention würde diesen schon gebildet baben. Durch die Convention haben Rußland und Preußen Fragen erhoben, welche man nicht hätte aufrühren sollen. Die Initiative der beiden Mächte hat nicht unseren Ehrgeiz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
-deutsche Zolleinigung nicht nur leicht durchführbar, sondern sogar unvermeid lich zu machen. Preußen ist durch den Zollverein ge hindert, in seiner Handelspolitik mit Oesterreich in Kon kurrenz zu t reten , und es tritt der vor einigen Jahren auch die Zahl der Landtruppen war, die^sie an Bord hatten, nicht hier nnd da einen Versuch wagen könnten, irgend einen Coup an dem oder jenem Punkt der Küste zü versuchen. Mußte doch selbst Rußland, bevor es das Bombardement von Sweaborg und das vergebliche

ja zum Theil die Bewachung der eigenen Flotte anvertraut war, längs seines baltischen Küstengebietes besetzt zu halten, sehen wir Rußland aus einer mehrere hundert Meilen langeil Küstenstrecke diemben ^eriheidigungsanordnungen treffen, als handle «s sich darum, der Invasion eines LandheereS zu be gegnen; gerade die Länge der baltischen Küstenlinie, deren Vertheidigung eigentlich die Ausgabe der russischen Flotte ist, und cmdereneitö hcm Gecmer nl Gebote Itehende Krast ves Dampfes und der Gebrauch

der Schraube, die ihm gestatteten, bald hier, bald da zu erscheinen nnd sich ,nr verschiedene Unternehmungen zu theilen, nöthigten Rußland, sein dortiges Vertheidi- gungSsystem mit der größten Sorgfalt zu organisiren. Die nördliche Verthcidigungslinie Nußlands umfaßt sonnt das Großsürstenthum Finnland auf dem rechten undenkbare AuSgang ein, daß Oesterrcich in der deutschen Zollverfassung daS anregende Element wird. Der Zoll verein mag sich vorsehen! Stillstand ist jetzt mehr als je der entschiedenste

, so packte Flügel, Esthland und da^ Gouvernemenr Petersburg im Centrnm, endlich Liefland und Enrland auf dem linken Flügel. Dort befehligten: der General Berg über das finnländische Korps und die erste Grenadier division ; General Rüdiger, der an Linientruppen nur die erste Garde-Infanteriedivision und eine Kavallerie- division unter seinem Kommando hatte, sowie General Sievers über das baltische Korps, das fast durchweg aus Reservetruppen zusammengesetzt war. Oesterreichs drohende Haltung Rußland

gegenüber hatte bereits im September 1854 das Vorschieben russ. Truppeinnassen gegen die galizische Grenze zur Folge, wohin auch eine Division der noch in Petersburg be findlichen Garden sich in Marsch setzte. Es drohte mit Oesterreich znm Bruch zu kommen und Rußland sah sich somit genöthigt: Ein zweites eventuelles Kriegstheater zu besetzen nnd zwar längs der österreichischen Grenze von Krakau bis uach Podolien uud zu dem Dniester, beiläufig gesagt eine Strecke, von nahe an 15t> deutschen Meilen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1935
Umfang: 12
diplomatische Zusammenarbeit mit Dolen. Warschau bilde ein weiteres Glied in der Kette Rom-London-Stresa und sehe die bis herigen Friedensbestrebungen fort. Die auf polnischer Seite günstige Stimmung ist, so meint man in Paris, den Aufklärungen zu verdanken, die der französische Außenminister über die Tragweite des französisch-russischen Pakte» erteilte. Laval setzte den Leitern der polnischen Politik auseinander, daß Frankreich bei seinen Verhandlungen mit Rußland keinen Augenblick das französisch

, auf die gewaltigen Reserven Rußlands an Rohstoffen und Soldaten zählen kann. Die Gefahr, welche Polen damals lief, sei für seine Unabhängigkeit bedrohlicher gewesen als heute der russisch-französische Pakt. Laval stellte das Projekt eines mehrseitigen Richtangriffs- und Konsultativpattes im Osten ofitte Betstandsklausel in den Vordergrund der Beratung, denn Frankreich kann seit dem Ab schluß eines Hilfelelstungsvertrages mit Rußland dieser stüher unbefriedigenden Formel heute nähertreten. Der polnische

es zu teilen scheint. Was die rein französisch-polnischen Fragen bettifft, so hat die Fühlungnahme wahrscheinlich nende Wirkungen. Die wirtschaftlichen Be- S lgen können sich beleben, unfreundliche ahmen gegenüber französischen .Unter nehmungen in Polen und gegenüber polnischen Arbeitern in Frankreich können rückgängig ge macht werden. Der Aufenthalt Lavals in War schau kann somit eine Wendung bedeuten. Die Franzosen sind zur Ueberzeugung. gelangt, daß Polen zwischen Deutschland und Rußland neutral

begrüßt. Der eben erwähnte neue Pakt hat aber in d« Bevölkerung keine Begeisterung zu entfesseln vermocht. Mtt Ausnahme der Kommunisten, die für die Außen politik kaum ins Gewicht fallen, findet sich keinerlei Begeisterung. Zu tief wurzelt noch das Mißttauen, das di« Preisgabe der gemeinsamen Front durch Rußland im Frieden von Brest- Litowfl gesät hat. Die Verweigerung der An erkennt»« der Vorkriegsschulden — es sind an S9 Milliarden heuttg« Währung in französi schen A8»ü»en — hat breiteste Schichten

? Wenn in der Bevölkerung eine gewisse Zurück haltung angesichts der neuen politischen Gemein schaft mit Rußland vorherrscht, ist die Beurtei lung in den poliüsch und militärisch führenden Krersen völlig verschieden. Hier ist die Befrie digung fast lückenlos. Man erblickt in dem Patt nnt Rußland die zuverlässigste Bürgschaft des Friedens. Zuiammenfaffend wird man am besten jenen französischen Stimmen Leipflichten, welche die russisch-französische Entente mit einer reinen Bernunftehe vergleichen. Tod des Marschalls

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.02.1904
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 10. Februar 1904 ist von den Russen jo gut wie preisgegeben, die wirtschaftliche Eröffnung der Mandschurei ist kaum mehr zu hindern — aber nun haben die Japaner plötzlich jene Forderung, welche die Diplomaten immer nur als eine zur Kompensation bestimmte Forderung betrachteten, in den Mittelpunkt der Verhandlungen gestellt — nämlich die Forderung, daß Rußland aus die politische Vormachtstellung in der Mandschurei verzichte. „Die vielen Monate hindurch, welche die Ver

handlungen währten, befand sich, wie gesagt, die Diplomatie in dem festen Glauben, daß die japa nische Forderung, Rußland möge die Verwaltung der Mandschurei wieder den chinesischen Behörden übergeben und nur so viele Truppen, als zur Be wachung der Eisenbahn unumgänglich nötig seien, in der Mandschurei belassen, worüber mit Japan ein Separatabkommen zu treffen sei, daß diese Forderung nur zum Scheine gestellt werde. Japan, so meinte man allgemein, habe dieses für Rußland unerfüllbare Verlangen

nur aus dem Grunde ge stellt, damit Rußland die japanischen Forderungen in bezug aus Korea bewillige und auch der wirt schaftlichen Erschließung der Mandschurei durch an dere Mächte keine allzu großen Hindernisse in den Weg stelle. Japan, so hieß es, habe seine weitgehende Forderung nur deshalb erhoben, damit es nicht den Anschein habe, als hätte Rußland alle japanischen Bedingungen erfüllt. Auf diese Meinung, die, wie gesagt, allgemein verbreitet war, stützte sich der feste Glaube, daß der Friede erhalten

bleiben werde; und dieser Glaube wurde auch nicht erschüttert, als wiederholt japanische Staatsmänner erklärten, Japan habe im vorhinein das Minimum seiner Forderungen aufgestellt und diese seien keineswegs bloß zum Scheine und zu dem Zwecke erhoben, um Kompensationen zu erhalten. Japan stehe in dieser Frage auf dem Standpunkte: (l'est a prsnärs on a laisssr und werde von ihm nicht lassen. „Japan ist eben seit Monaten entschlossen, den Versuch zu machen, Rußland aus seiner Vormacht stellung

in Ostasien zu verdrängen und seine Re vanche sür das Jahr 1894 zu nehmen. Gibt Ruß land dem diplomatischen Drucke Japans nicht nach, so wird Japan zu den Waffen greifen. Die japa nischen Staatsmänner sind überzeugt, daß der gegenwärtige Moment der günstigste für Japan ist, um die Offensive gegen Rußland zu ergreifen. Denn tatsächlich ist Rußland in Ostasien heute ebenso isoliert, wie es Japan seinerseits im Jahre 1894 war. Das französisch-englische Uebereinkommen, die herzlichen Beziehungen, die heute

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 28
Datum: 06.12.1912
Umfang: 28
sind den Serben derartig in den Kops gestiegen, daß sie glauben, sie können es mit der Mben Welt aufnchmen. Ihre Frechheit stützt sich aber nicht einzig aus die Erfolge ihrer Massen, als vielmehr noch auf die erhoffte Unterstützung unseres ostlichen Nachbars, des russischen Reiches. Rußland ist uns seit Jahr und Tag höchst feindlich ^sinnt und schon wehrsach hatte es den Anschein, als wüli>e es zu einem Kriege kommen. Rußland hat eigentlich den gegen wärtigen türkischen Krieg heimlich angezettelt

, um an Unserer Südgrenze ein großes, unter russischem Ein flüsse stehendes blutsverwandtes slawisches, uns feind- liches Reich zu schassen. Rußland hetzt fortwährend in Serbien und verspricht ihnen seine HAse. Rußland tvill, daß Serbien Albanien einsacke und an der Meeresküste einen befestigten Kriegshafen baue, um uns auch M .Sstz Mkommeg Naher^hye.^ serbische Nebermut, daher droht es uns mit Krieg, zieht .seine.Armeen vom Kriegsschauplatz in der Türkei zu rück und sannnelt sie an der südungarischen

, sloweni schen und bosnischen Grenze, um jeden Augenblick über uns herfallen zu können. Um den Serben mehr Mut zumachen, hat Rußland an imserer galizischen Grenze schon seit September mehr denn 400.000 Mann zu- sanmlengezogen und schiebt immersort neue Truppen- massen dorthin. Russische Spione treiben sich scharen weise an den Grenzen herum, ebenso russische Hetzer. Es hat allen Anschein, als ob es Rußland allen Ern stes auf einen Krieg mit Oesterreich-Ungarn ankom men lassen wolle. Bezeichnend

, daß es jAen Tag losgehen kann. Ich glaube aber immer noch sest, daßesnicht zum Kriege kommt. Es ist zwar in Rußland eine mächtige Partei, die der kaiserlichen Prinzen (Groß- sürstenj, die unbedingt zu einem Kriege mit Oester reich treibt, andererseits sind der Zar (Kaiser) >und viele einsichtsvolle Staatsmänner ebenso entschieden dagegen. Und ich glaube, sie haben mehr als einen Grund, vor einem Kriege mit Oesterreich zurückzu schrecken und denselben als nicht besonders aussichts reich zu betrachten

. Rußland hat es im japanischen Kriege erfahren, wie viel in feinem Innern.faul ist und wie bald die blutige Revolution ihr Haupt er- hebt. Seit, dieser Zeit ist der russische Staat noch nie recht zur Ruhe gekommen. Auch beim Militär spukt es. Es ist noch kein Vierteljahr her, da gab es schwere Meutereien sowohl bei der Marine als auch bei der Landarmee..Auf Russisch-Polen ist kein Verlaß. So- bald es nur einigermaßen schief gehen würde, würde sich das polnische Volk im russischen Reiche sosort

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.04.1935
Umfang: 6
an einer amtlichen Feier am Grabmal des Unbekannten Soldaten teilgenommen habe. Diese Geste sei als ein Be weis für die Freundschaft zu betrachten, die nun endgültig zwischen der Türkei und Frankreich wie der hergestellt sei. Nichtangriffsvertrags » Verhandlungen zwischen Rußland und Japan London, 26. April Wie aus Tokio gemeldet wird, werden zwischen dem jqpanischen Außenminister und dem sowjet russischen Botschafter Verhandlungen über einen russisch-japanischem Nichtangriffsvertrag geführt, die rasch

fortschreiten rmd zu einem Abschluß füh ren düxften. „Daily Herald' sagt, daß dieser Bertrag durch-ein Offensiv- und Defensivbündnis ergänzt werde, das sich zwischen Rußland und Mandschu- kuo ausbreitet, eine Regelung herbeiführt. Sowjet rußland soll Mandlchukuo eine Anleihe von 10 Millionen Rubeln gewähren. Außerdem ist die Or ganisierung von Luftpostlinien zwischen der Sow jetrepublik und Mandschukuo geplant. Die mon golische Armee soll von russischen Offizieren aus gebildet werden und Rußland

Mann findet jeden Tag neue Nachahmer. Polen und die Westmächte Warschau, 26. April Die polnische Politik hat die Verbesserung ihrer Position gegenüber Frankreich, die sie sich mit der Abstimmung für die Genfer Entschließung gegen die deutsche Aufrüstung erworben hat, sofort kräf tig ausgenützt. Die Ruhe, mit der man jetzt das Hin und Her der französischen Meinungskämpfe über den Abschluß des Vertrages mit Rußland verfolgt, sticht auffällig von den Besorgnissen ab, welche durch die französisch

-russischen Verhandlun gen vor Genf hier geweckt wurden. Es scheint zwar nicht zuzutreffen, daß Laval seinen polnischen Kol legen feste Versprechungen über die Begrenzung der neuen Bindungen an Rußland gemacht hat. Aber die Warschauer Regierungskreiso glauben sich darauf verlassen zu können, daß das polnisch- französische Bündnis in Paris jetzt wieder positiv bewertet wird und daß man dort vor allem auf gewisse militärische Hinweise achten wird, die den Wert jeder russischen Hilfeleistung für Frankreich

des Fliegens miv bloßer Muskelkraft kein Problem mehr ist. De» bekannte russische Fallschirmspringer KaharokoiH hat sich in einer Höhe von 3000 Metern aus dein Flugzeug geworfen und konnte sich 1200 Meter !i^ horizontaler Richtung mit bloßer Betätigung von' Flügeln, die an seinen Armen lind Beinen ange«' bracht waren, fortbewegen. Hierauf öffnete er den Fallschirm und stieg sanft zu Boden. i Es ist dies der zweite gelungene Versuch dieses Art, der in Rußland ausgeführt wird, und dey vierte in der ganzen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1917
Umfang: 8
Seite» bandes. „Der Krieg kann nur beendet werden durch Abbröckelung innerhalb einer Mächte gruppe. Nicht der letzte Soldat oder die letzte Milliarde entscheidet in einem Bündniskrieg, sondern der Zerfall einer der Bündnisgruppen. Der Anfang dazu ist durch Rußlands Ohn macht gemacht, vielleicht wird Italien bald folgen/' schrieb in einem beachtenswerten Auf satz die in Wilna erscheinende Zeitung der 10. deutschen Armee. Daß in Rußland selbst das niedergebrannte Kriegsfeuer

nicht wieder zu hellen Flammen entfacht wird, dafür sorgen die Petersburger Machthaber durch die begonnene Abrüstung des Heeres. Den Soldaten, die einmal die Kriegsrüstung abgelegt haben und in ihre Dörfer zurückgekehrt sind, wird niemand mehr eine neue Kriegsbegeisterung einimpfen kön nen. Der Abbau des Krieges ist in Rußland ein vollständiger und endgültiger. Wie Eng land ohne Rußlands Macht nie den Kampf gegen das Deutsche Reich hätte wagen dürfen, muß sich mit jedem Tag der weiteren Kriegs verlängerung

das Kräfteverhältnis zugunsten der Mittelmächte verändern und verbessern. Die Zeit, die einst von den Engländern als Bundesgenosse in Anspruch genommen wurde, arbeitet nach dem Abschluß eines Waffensüll standes und Sonderfriedens mit Rußland für uns. An Englands Verbündeten vollzieht sich ein unerbittliches Schicksal. Weiß man in Lon don nicht rechtzeitig die ehernen Entwicklungs gesetze dieses Krieges richtig zu deuten, so wird zuletzt auch der britische Götze von den Ham merschlägen der deutschen Eisenfaust

, daß er so verblendet gewesen wäre wie Poin- car,'>, der noch im Jänner d. I. mit Rußland darüber einen Vertrag abschloß, also zu einer Zeit, als schon Polen und Rumänien von den Heeren der Mittelmächte erobert waren und lange nachdem sich die Deutschen in Belgien und Nordfrankreich festgesetzt hatten. So ver blendet waren Poincare und sein Kreis, und wenn man sie vor der Welt als phantastische Narren hinstellen will, so braucht man nur auf diese Dokumente zu verweisen, die den Fran zosen bisher nur auf Uniwegen

wolle. Seine Antwort zeigte, daß er den Fran zosen die Erfüllung auch ihrer vergrößerten Wünsche vergönnt. Allerdmgs verlangte er dafür die Zustimmung, daß Rußland erlaubt werde, auf den ?u Finnland gehörenden Alandsinseln gegenüber der schwedischen Küste Befestigungen zu errichten. Aber doch erschien seine Gnade dem Präsidenten groß und so sprach die französische Regierung dem mäch tigen Nikolaus ihren Dank aus. Fünf Tage »väter war er entthront und ein Gefanaener. So gut war die damalige

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 13.12.1876
Umfang: 14
der Fall war, und wünsche,, daß diese Beschwerde nicht mit dem Einwände abgethan werde, es handle sich hier um den Act russischer Sonveränetät. Er sei der Meinung, es handle sich hier um eine Maßnahme/ die nicht nur die einseitigen russischen und deutschen Interessen, sondern die gesammten Handels - Interessen berührt und die öffentliche Kritik herausfordert. Er wolle keinen Krieg mit Rußland, nicht einmal einen Zoll- krieg; wenn die russische Regierung so unklug , sei, ihre eigene» Consumeutea

, daher, daß die Si tuation sehr 'wvhl rgttiznet sei, Deutschlands freundschaftliche» Verhältnisse zu Rußland zur Geltung zu bringen.. Er wünsche, daß in den Erwägungen, welche iu dem gegenwärtigen Augenblicke für die auswärtige Politik maßgebend sind, auch die Handelspolitik nicht unberück sichtigt bleibe, und daß die Erklärungen deS Reichs kanzlers darüber keinen Zweifel lassen, daß auch er die russische Maßregel als eine solche aner kennen wird, welche die deutschen Interessen zu -schädigen

Gebrauch machen zu müssen, ist nicht gekommen und wird für unS überhaupt nicht kommen. Auch befindet sich der Herr Abgeordnete in einem Irrthum, wenn er glaubt, Rußland verlange von unS große Gefälligkeiten und Dienste. DieS ist nicht der Fall. Er hat angedeutet, Rußland ginge mit Eroberungen um, mit Erweiterungen feines Gebietes, und wie? auf die dadurch für uns, für unseren Handel und Verkehr entstehenden Gefahren hin. Rußland beabsich tigt aber gar keine Eroberungen; wenn mir der Vorredner dafür

den Beweis lieferte, so würde die ganze Politik des übrigen Europa eine an dere sein. Bis jetzt liegt aber nur die feier liche Versicherung deS Kaisers Alexander vor, daß er seinerseits auf jede Eroberung verzichte. Ich weiß nicht, wer ein Recht hat, dieser Ver sicherung eines Monarchen keinen Glauben zu schenken, der unS stets ei» wohlwollender Nach bar und Freund gewesen ist. Rußland verlangt also von uns gar nichts, wofür wir einen Preis fordern könnten, eS verlangt nur Neutralität

, wenn es sich entschließt, in einer Sache vorzu gehen, die auch unsere Sympathien als Christen in Anspruch nimmt, wenn es die Pforte zwin gen sollte, von Handlungen abzustehen, die dem heutigen öffentlichen NechtSbewußtsein zuwider-« laufen; neutral nur sollen wir unS verhalten, wenn Rußland aus civilisatorischen, auS Enltnr- Jnteressen vorgehen sollte; wir sollen dann nur einen neuen Theil deS CultnrkampfeS sich voll ziehen sehen. DieS zu verhindern, wird der Herr Vorredner unS anch nicht zumuthen wol len

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 15.04.1922
Umfang: 18
, von denen die eine die Landtrans portfragen und die anderen die Seetransportftagen studiert. In der ersten sind außer den einladenden Staaten, Rußland und Deutschland, ferners Oesterreich. Estland. Polen, Tschechien und Südslawien vertreten. In die zweite werden von den kleinen Staaten Griechenland, Holland. Lettland und Norwegen gewählt. Landwirtschaftlicher Ausschuß. '*■ Genua, 15. April. Gestern hat sich auch die landwirt schaftliche Kommission konstituiert. , Die Abrüstungsfrage. Paris, 15. April

Poincärös wird für Dienstag erwartet. Es heißt, daß er durch einen Gegenstoß die bisherigen gegen Frankreich gerichteten Isolierungsversuche ausgleichen wolle. l! Russische Gegenvorschläge zu den Anerkennungs- « bedingungen. !i Genua, 15. April. Gestern haben die russischen Delegier- -i ten wirtschaftliche und staatsrechtliche Vorschläge zum Londoner | Sachverständigenbericht vorgelegt. Rußland will die Anerken nung der Dorkriegsschulden an Bedingungen knüpfen. Presse- Vertretern erklärten die Russen

, daß sie leinen Vertrag unter- ; zeichnen werden, der Deutschland und Rußland der Ausplünde- j rung Wcrliefere. ) Überreichung der Antwort der Reparations- kommifsion in Berlin. i! ffi erli tb,- 14. April. Die Reparationskommission hat gestern i !z ihre lEntgegmmg auf die deutsche Antwortnote der deutschen Regierung überreichen lassen. Sie hält die. Forderung nach Erhöhung der Steuern auf recht und erklärt, die Haftung Deutschlands «komme einer Weige rung gleich, sich die notwendigen ausländischen Devisen

der jedem Dersöhnungsgedanken unzugänglichsten Nationen. Doch Politik kennt keine Ideal«, kein« Friäifertlg- keit, keinen versöhnlichen, opferwilligen Geist. Nur das Gebot des eigenen Vorteiles. Die in Der Osterwoche «röffnete Döl- kerberatung rvird der Menschheit keine Erlösung schaffen. Es K sich bloß, welche Nation, welche Dolksgemernschaft zum ■3 yschoriot an der Menschheit werden wird: Frankreich oder Rußland-? — Haltlos sind die Verhältnisse des alten Europa geworden. Die Schmachgebilde von Versailles, St. Germain

eine Auseinandersetzung, die nur Durch Lloyd Georges -bewährte Geschicklichkeit und De Factas entscheidendes Eingreifen ohne sofortigen offenen Bruch erledigt' werden konnte. Was wollen Die Russen? Sie drängen das Abrüftungsnwment in den DorDergrunv. Meinen sie es ehrlich damit? Zwef Erwägungen sprechen Dagegen. Rußland kann gar nicht «ab-rüsten, solange nicht eine Gewähr Dafür.geboten wird, daß Die «Regulierung seiner Grenzen den Nachbarstaaten gegenüber «in einer, seinen Forderungen genehmen Weise vor- genonrmen

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 15.09.1915
Umfang: 16
auf einem Schachbrett, die vorgeschoben, geopfert oder geschützt würden, je nach dem es dem betreffenden Staate Vorteil brachte. Den Beweis hiefür hat zum Bei spiel Rußland im letzten bulgarisch-türkischen Krieg erst neuerdings erbracht, um von früheren Ge schehnissen zu schweigen. Trotz dieser unleugbaren geschichtlichen Tatsache kann man von keinem ein zigen Balkanstaate sagen, er sei österreichfreundlich oder auch nur deutschfreundlich. Rußland ver stand es in sehr klüger Weise, genannte geschicht liche Tatsache

zu verschleiern und sich bei jeder Ge legenheit als den einzigen und wahren Beschützer der christlichen Balkanvölker und Staaten aufzu spielen. In schlauer Weise benützte Rußland jede Gelegenheit, um seinen Einfluß mit Geld, Gelvalt und reichten diese beiden nicht aus, mit Dolch, Gift und Revolution zu heben und zu stärken. Da zu kommt noch ein Umstand, der nicht übersehen werden darf, und das ist dei Religion. Rußland ist nicht katholisch, sondern orthodox, das heißt Rußland bekennt sich zwar zum Christentum

, er kennt aber den Papst nicht als Oberhaupt der Christenheit an. Rußland ist nun nicht bloß schis matisch, das heißt es ist von der wahren Kirche ge trennt, sondern es ist ein erbitterter Feind der katholischen Kirche. Es wird in der neueren Zeit Wenige heidnische Staaten aeaeben baben. in denen die Katholiken so schwere Verfolgungen auszustehen hatten als wie in Rußland. Rußlands Streben war es daher von jeher, den orthodox-schismatischen Glauben in den Balkanländern zu stärken mw zu halten. Es wußte

bei den orthodoxen Valkanvölkern Rußland mehr als uns Katholiken Rom. Oesterreich war seinerzeit am Balkan, man möchte fast sagen, allmächtig. Es hat auch für die Ausbreitung der katholischen Religion manches getan. Es ist aber unleugbar, daß es im verflösse» nen Jahrhunderte die Valkanstaaten in jeder Be ziehung stark vernachlässigte und fortwahrend a« Einfluß verlor, bezw. von Rußland verdräng! wurde. Rußland war tatsächlich in den letztes - Jahrzehnten am Balkan, politisch allmächtig. Da! sprechendste

Hochgebildeten, ihre Aus« bildung in Paris genießen. Wem es die Geld« mittel erlauben, der macht seine Studien in Pari/ (die höhe Geistlichkeit in Rußland). Mit der fach, lichen Bildung nehmen die jungen Leute den fraw Mischen Geist, die Vorliebe und übertrieben» Wertschätzung fraii^ösischeu Wesens und Wohl aucs die französische Sittenlosigkeit mit nach Hanse Erst in den letzten Jahren suchten einige wenig« ihre Ausbildung in Deutschland. Etwas besser ist es beim Militär, aber nicht um vieles und daZ

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 26.02.1909
Umfang: 8
Wohnnngslisten nnd Konsignationen für den Fall einer Trnp- penkonzentriernng anfertigen nnd daß gestern nachts in vierzig Waggons mit separaten Zügen 16lZV Orenbnrger Kosaken in der Grenzstadt Woloczyska eintrafen und in den dort erbau ten Kasernen untergebracht wurden. Von an derer Seite wird berichtet, daß Rußland an der rnssisch-galizischen Grenze ein Beobachtungskorps ausstellen will. Berlin, 26. Febr. Die diplomatische Si tuation war auch gestern ungeklärt, doch erhält sich eine hoffnungsvollere

Auffassung. LslleS hängt davon ab, ob Rußland sich der In tervention der Mächte in Belgrad anschließt. Man hat Grnnd zu der Hoffnung auf eine Kooperation Rußlands mit den anderen Mäch ten. Der Schlüssel der Situation liegt mo mentan bei Frankreich. Wenn in einem österreichisch-serbischen Kriege Rußland Ser bien zühilfe kommt und Österreich angreift, tritt die A l l i a nzb e st i m m n ng desdentsch- österreichischen Bündnisses in Kraft. Deutschland mnß gegen Rußland marschie ren, wodurch

das r u ss i s ch - s r au z ö s i s ch e Bündnis aktiv wird, welches Frankreich verpflichtet, Dentfchland anzugreifen. Frankreich könnte also plötzlich genötigt sein, Krieg gegen Deutschland zu führen, wozu die leitenden Staatsmänner der sranzösifchen Repu blik gar keine Neigung haben. Frankreich wird daher alles aufbieten, nm Rußland zum An schlüsse an die übrigen Großmächte zu veran lassen. Paris, 26. Febr. Gestern lagen in den offiziellen Kreisen bessere Symptome vor, welche eine friedliche Lösung des orientali sche« Konfliktes erwarten

in dem österreichisch-serbischen Konffiff erklärt sich durch den Wunsch, deh PreskgeH hqlber den Eindruck zu cpvsoon, dftß Rußland bereit sei, zur Unterstützung slauischcr Inter essen vor den äußersten Konscqncnzen mcht zu rückzuschrecken. Gleichzeitig ist; natürlich eine Einschüchternng beabsichtigt. Dabei ist man in unterrichteten russische» Kreisen, insbesondere in den militärischen, sich indessen vollkommen be wußt, daß Rußland znm Losschlagen nicht vor bereitet ist. Leitende militärische Kreise stellen

sich daher mit aller Entschiedenheit gegen einefj Krieg, während die Diplomatie, sowie in der Frage der Anerkennung König Ferdinands, anch hier ein ziveidentiges Spiel treibt. Sollte es wirklich zu einem bewassueten Znsammen stoße im österreichisch-serbischen Konslikte kom men, würde Rußland höchstens zu Temonstra- tionsrüstuttgeu schreiten, um hierdurch einen Druck auszuüben. Petersburg, 25. Febr. Die vorgestern! dnrchwegs kriegerische Stimmung der russischen Presse machte heute eiuer beruhigteren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.10.1863
Umfang: 6
? Großbritannien. London, die Presse über Auswär tige«. Italien. Turin, die Haltung der russischen Repräsen tanten. Rußland. Polnische». Amerika. New-Merk, vom Kriegsschauplatz. N 1 a> ! r a x. Amtlicher Theil. KundmacVung. Laut Eröffnung des hohen k. k. Finanzministeriums «om 23. Oktober 1363 Z. 4528 F.-M. haben in Ge- mäßheit des gleichzeitig erscheinenden Gesetzes vom 23. l. Mts. die durck das Ersetz vom 13. Dezember 1862 Nr. 89 N.«G.«Bl. zu den Gesetzen vom 9. Fe bruar und 2. Auguir 13S0 in Betreff

mit immer frischem Lorbeer zu schmücken, ha ben weder bei dein Volke noch bei der Armee ver fangen wollen. Einen seine Stellung und die Zu kunft seiner Dynastie rettenden Krieg, das fleht der Kaiser Napoleon jetzt sehr gut ein, wird er nur in Europa führen müssen. Aber man macht ihm den Krieg gegen Rußland, der unstreitig der populärste in Frankreich wäre, fast unmöglich und der österr. Politik wird eS jetzt ebensosehr wie der englischen zu geschrieben, daß es nicht einmal zu einem ganz ern sten

da in eine nicht zu unterschätzende Gefahr gerathen könnten. Sieht sich der Kaiser Napoleon in der polnischen Frage wirklich verlasse», und wird er die Aufregun gen eines Kampfes bedürfen, um die drohender wer dende Stimmung im Innern seines Reiches zu über täuben, dann wird er möglicher Weise seinen Waffen ein anderes Ziel anweisen müssen, wenn es ihm zu bedenklich erscheinen sollte, sie gegen Rußland zu keh ren: baun können wir einen merkwürdigen und be denklichen Umschlag gar leicht erleben, und dann ist plötzlich Oesterreich

und nicht Rußland jener Feind, den der Kaiser Napoleon suchen wird. Das sind keine bloßen Möglichkeiten, nach dem Worte, daß Alles in der Welt möglich ist, sondern ernste Erwägungen, von denen wir glauben, daß sie auch in unseren politischen Kreisen geltend gemacht wordeU sind, und nichts be stätigt besser, daß eine solche Wendung eintreten könnte, als eben der neue Ton in der offiziösen Pariser Presse. An die Stelle Rußlands könnte also Oesterreich tre ten, daS von Italien aus bequeme Angriffspunkte bietet

. Aber wenn wir uns vergegenwärtigen, wie groß der Haß gegen Oesterreich in Rußland ist, und daß die Versuche zu einem Bande zwischen Frankreich und Rußland selbst in jüngster Zeit, zur Zeit des Frankfurter Fürstentages nämlich, nicht ohne ernsten Hintergrund waren, so werden wir die Möglichkeit nicht ausschließen dürfen, daß uns auch vom Norden bedenkliche Gefahren rntgegenziehen könnten.' — Diese Anschauung der Sachlage findet nicht nur in Wien, sondern auch iu der Provinz viele Anhänger. Nach dem „Fremdenblatt

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 24
Datum: 26.07.1916
Umfang: 24
Auflage 42 .200. Vom Krieg ^ Rußland und Japan. Man hat in diesem furchtbaren Kriege verschie dene Enttäuschungen erlebt, hüben und - drüben, das! ist, sowohl bei unsern Gegnern als auch bei Uns. Ein Staat ist es, mit dem sich aber allesamt getäuscht haben, und der Staat heißt Japan, Unsererseits erwarteten viele, viele, daß Japan . die günstigeMeleMN^ um Nuß- sehr bald von seinen Bundesgenossen lossagen werde. Tie Gegner sahen in ihren Glücksträumen an Schulter

gegen uns und-gegen die Deutschen kämpfen. Unsere Erwartung zerrann sehr rasch im Sande. Die Japaner benützten die erste beste Gelegenheit, nicht um sich gegen Rußland zu wen den, sondern um in l^ina festen Fuß zu fassen; daher die Kriegserklärung an Teutschland und die Eroberung von Kiautschan. Nicht geringer war die Enttäuschung in Frankreich. Älle Hilferufe, Loc kungen und Versprechungen fanden an Japan taube Ohren. Japan begnügte sich, die deutschen Besitzungen in der Südsee zu erobern und den Engländern zu helfen

hatte, den Lauf der Kriegsereignisse genauestens zu be obachten, als den Franzosen bebilflich zu sein. Was es sonst für seine Bundesgenossen tat, geschah em sig um seinen Beutel zu füllen und sich von seinen eigenen furchlbaren Auslagen im russisch-japaui- schen Kriege und den seitheriacn Nüstuugsanslaaen KU crlwlen..Upd dazu bot si^' >ine mehrmals gün stige Gelegenheit mit den Mnnitionsliesernugen au Nußland. Rußland war ein guter Käufer, wenn auch nicht ein gleich guter Zahler. All das alte Gerümvel

an Kriegsmaterial und Munition, selbst die alten Kriegsschiffe, die es Rußland in der berühmten Seeschlacht bei Tsuschima alMnom- wen batte. wurden ausgebessert, nen lackiert, mo- dernisiert und um schweres G'ld an Nußland ver schachert. Hornach wurden nach dem Beispiel Amerikas Fabriken über Fabriken erbaut, um Nußland mit frischer Munitionsware zu versor gen. Die japanischen Munitionszüge rollten un unterbrochen an oie-russische Front und brachten dafür scheffelweise russisches Gold und russische

Schuldscheine. Im Februar kam die Nachricht, daß eine russische Gesandtschaft mit dem Großfürsten Michael an der Spitze nach Japan gereist sei. Man brachte das mit den Munitionslieferungen in Be ziehung und. glaubte, Japan mache für weitere Lieferungen Schwierigkeiten wegen der unsicheren VDhlung.. Es gichtig, ^aß Rußland sich. sehr schwer tat, die Gelder ftlr die ungeheuren Lieferun gen aufzubringen, aber aus diesem Gründe reist nicht ein Großfürst nach Japan, gerade wie keiner aus gleichem Grunde

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 27.02.1909
Umfang: 10
Seite 4 Tiroler VolksblatL 27. Februar 190S Rußland gegen Oesterreich? Noch Vor wenigen Tagen schien eS vollkommen sicher, daß die Mächte der Berliner Konserenz einen gemeinsamen Schritt in Serbien unternehmen würden, um dieses kleine Königreich darauf auf merksam zu machen, daß eS alles unterlassen müsse, was eine benachbarte Großmacht eventuell zu kriegerischen Maßnahmen provozieren könnte. Diese angekündigte Aktion ist bis zur Stunde nicht durchgeführt worden. Rußland, das sowohl

durch den Mund des Ministers Jswolsky, wie durch den seiner Botschafter in den europäischen Hauptstädten wiederholt erklärt hatte, im Sinne des Friedens energisch wirken zu wollen, hat seit Ende der letzten Woche eine veränderte, mit dem bisherigen Versprechen in Widerspruch stehende Haltung ein genommen. Man war sowohl in London wie in Paris und nicht in letzter Reihe auch in Berlin und Wien sehr peinlich überrascht, als von russisch bulgarischer Seite die Meldung verbreitet wurde, Rußland

werde durch den feierlichen Empfang deS König Ferdinand ohne Rücksicht auf die noch aus- stehende Verständigung mit der Türkei das König reich Bulgarien anerkennen. England sah sich in seinem ureigensten Interesse, da es gegenüber der Türkei sich unzweideutig verpflichtet hatte, genötigt, in der energischesten Weise auf Rußland einzu wirken. Diese Aktion hatte den bekannten Rückzug deS Ministers Jswolsky zur Folge, der den Emp fang König Ferdinands nur als eine reine Höflich keitssache entschuldigte. Allein diese Affäre

war nur der Anfang einer immer weitergehenden Entfrem dung Rußlands gegen Oesterreich. Zweifellos hatte Minister Jswolsky dem bul garischen König den Empfang aus d^m Grunde bereitet, um Bulgarien wieder enger an Rußland zu binden. Im Zusammenhange mit diesem Front wechsel entstand auch in der serbischen Frage eine Veränderung in der Haltung der russischen Regie rung. Noch Montag mittags glaubte man in allen diplomatischen Kreisen, daß Serbien mindestens formell eine friedliche Stimmung zur Schau tragen

als einen rohen Raubzug be zeichnet, hieß es, daß Serbien in diesem Falle zu einer rücksichtslosen Abwehr nicht nur das Recht, sondern auch noch andere positive Gründe für sich habe. Serbien rechnet zuversichtlich — und das beweist diese Erklärung, auf die russische Unter stützung und so wird eS auch erklärlich, warum Rußland in der jüngsten Zeit sich bei der gemein samen Aktion der Berliner Signatarmächte auf ein mal sehr reserviert zeigte, warum eS verlangte, daß man gleichzeitig in Belgrad und in Wien

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 17.07.1930
Umfang: 12
zur Außenwelt ein- gegriffen haben; fortan regelt Stalin allein die internationalen Beziehungen. Aber lugt in der auswärtigen Politik vieess Mannes nicht auch dieselbe Kompromtßnetgung hervor, die seine Inlandspolitik charakterisiert? Stalin hat ein Langes und Breite» über die wirtschaftliche und politische Weltkrifis des Kapitalismus geredet, Faschismus und Kriege, die schließlich in der Intervention gegen Rußland und damit im Aufstand de« internationalen revolutionären Proletariats münden

- schen Vertrage» von der Bedeutung jenes von Rapallo erschüttern, dann aber, weil Deutsch land, zu einem Ausgleich mit den Miierten, vor allem mit Frankreich, gekommen, es an scheinend nicht mehr nötig hatte, stch an Rußland anzulehnen. Die Moskauer Verhandlungen scheinen nun aber nach Pariser offiziellen In formationen gerade jene Wendung genommen zu haben, die Frankreich für am wenigsten wün schenswert halt. Anläßlich der Räumung der dritten Rheinlandzone beeilte sich Lttwinow, daran zu erinnern

, daß eigentlich einzig die Sowjets stch gegen die Besetzung deutschen Bodens, einerlei ob es stch um das Ruhrgebiet oder um das Rheinland handelte, ausgelehnt hätten. Rußland geht aber noch einen wichtigen Schritt weiter: e» spricht von einer Revision der Verträge überhaupt, von einer Revision des Ver sailler vertrage« insonderheit, und es biedert stch dem Deutschen Reich als der einzige Bundes- C sse an bei der Wiederherstellung seiner qiellen und territorialen Unabhängigkeit gegen den Poung-Plan

, bei einer Berichtigung der Ostgrenzen und selbst bei einer Parität in der Landesverteidigung, — alles Stimmen, auf die man in manchen deutschen Kreisen begreif- — ~ u gern hört. verfolgte man die russisch- , langen mit gespanntem Inter esse. ' Man ftagte stch dort, ob sie wirklich eine neue Phase der deutschen Orientierung auf Ruß land bedeuten, auf jenes Rußland, das ja den Poung-Plan für eine Unmöglichkeit hält und die Auffassung auch öffentlich vertritt, daß er ^risten in stch schlu^der dahin, dah die Deutschen

und' die Bolschewisten stch gegenseitig über» Ohr zu hauen bestrebt seien. Die ersteren hoffen, da» zugrundegerichtete Rußland kolonifieren zu können, die zweiten da- K hätten auf eine Bolschewisterung Deutsch und auf eine kommunistische Revolution C in Europa immer noch nicht verzichtet: „Seit ii Breft-Litowfk habe dieser doppelte Hintergedanke die politische Grundlage der deutsch-russischen 1. Annäherung abgegeben.' Ob Deutschland stch > ! mm- bei> den Moskauer Verhandlungen lene ZU« Rm> riebt nach was Richtungen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1933
Umfang: 12
Amerika anerkennt Sowjetrußland Am 17. November wurde zwischen dem ameri kanischen Präsidenten Roosevelt und dem sowset- russtschen Außenminister Litwinow eine Ver ständigung erreicht, wonach die diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland sofort wieder aus genommen werden. Rach sechzehnjähriger Unter brechung ist damit die volle und formelle An erkennung Sowjetrußland» durch di« vereinig ten Staaten erfolgt. Gleichzeitig wurde oer amerikanische

des anderen Staates voll kommene Freiheit der Religionsausübung ein- geraumt wird. In dem vierten Dokument ist ein Protokoll enthalten, das Verhandlungen Wer eine Konsularkonvention vorsieht, wodurch den Amerikanern in Rußland die gleichen Rechte eingeräumt werden sollen wie den in Rußland lebenden Staatsangehörigen anderer Länder. Das fünfte Dokument ist ein Memorandum des russischen Außenministers Litwinow, In dem das Strafverfahren für Wirtschaftsspionage in Rußland festgelegt wird. Das sechste Dokument

enthält ein Abkommen, in dem sich die russische Regierung verpflichtet, bis zu einer endgültigen Regelung der amerikanischen Forderungen an Rußland und der russischen Gegenforderungen an Amerika keine gerichtliche Entscheidung über die Verpflichtungen Rußlands gegenWer Ame rika herbeizuführen oder sonstige offizielle Maß nahmen in dieser Angelegenheit zu ergreifen. Im siebenten Dokument ist eine Erklärnng Litwlnows niederaeleat, wonach di« russische Regierung die Regierung der Vereinigten Staaten

Anerkennung durch ein Zugeständnis erhandeln müssen, das in den bisherigen Verträgen der Sowjetunion mit anderen Mächten kein Beispiel hat: den Ameri kanern, die sich kn Rußland aufhalten, wird „vollkommene Freiheit der Religionsausübung' zugesichert. Daß die amerikanische Regierung ans diesem Punkte Eegenrecht hält, ist schon wegen der einschlägigen Bestimmungen der amerikani schen Verfassung selbstverständlich. Für die künf tige Entwicklung in Rußland kann aber d>e Klausel höchst bedeutsam

, daß alle diese Fragen „sobald als möglich und in endgiltiger Weise' geregelt «erden möchten. Aber man gibt sich in Amerika über die sachliche Bedeutung^dieser Regelung kaum einer Täuschung hin. Man hat den ehe maligen Krieasverbündeten gegenüber, die nicht wie das bolschewistische Rußland ihre Wirtschaft und Finanz abstchtlich zerstört haben, so sehr verzichten gelernt, daß man dies Rußland gegen über erst recht tun darf. So wird die endgilrige Regelung des Schuldenproblems voraussichtlich einfach darin bestehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.11.1853
Umfang: 6
. IZnsNl-nd. Ein Schreiben aus St. Petersburg enthält folgende zur Orientirnng in Bezng anf politische rnss. Ansichten, welche sich meist anf Quellen höheren Ur sprungs zurückführen lassen, nicht nninteressande No tizen. In gleicher Weise, wie die erste Cirknlarde- pesche des Grafen Nesselrode sich über »lügenhafte Entstellungen' ansfprach, die man berichtigen zu müssen glaubte, hält man es jetzt für nicht minder nothwendig, die in der westlichen Presse Rußland ge machten Vorhaltungen, als ob Rußland

sich durch „Uebereilnng' in ein »iinerqnicklichcS Dilemma' ge bracht' habe, durch folgendes, vielleicht inspirirtes Räsonnemenl zu widerlegen: »Man sagt, Rußland als Repräsentant der Legi timität sei von jeher beflissen gewesen, in Frankreich die Illegitimität gleichwie die Revolution, in welcher Form sich diese zeigen möge, zu bekämpfen. Die von Frankreich „anfgerührte' (Ausdruck der Cirkularnote) orientalische Frage hätte Rußland in der Voraus setzung so eifrig aufgeiior^men, daß England mit Frankreich politisch

nicht zusammengehen und letzteres isolirt bleiben werde. Ans der desfallsigen Verrech nung der russischen Diplomatie folgert man nun, Rußland hätte eine politische Schlappe erlitten. Aber zuvörderst liegt nirgends ein thatsächlicher Beweis vor, daß Rußland nicht anch den Fall einer westlichen Allianz wohl erwogen hätte. Graf Nessel rode müßte nicht mehr der bewährte nnd gereifte Staatsmann sein, der er bisher war. So lange Rnßland fest n. konsequent an den ursprünglich ans- gesprochenen Forderungen festhält

, könne überhaupt keine Rede von diplomatischer Niederlage fein. Im Gegentheil, Rußland stehe triumphirend der europäi schen Diplomatie gegenüber. Den Triumph verdanke es der Macht der Umstände und seinem geraden nnd konsequenten Auftreten, vor welchem die Feinheit der westlichen Diplomatie lio» mul die Segel streichen mußte. Hat nicht beim Entwurf der Wiener Note das s.iit nLt.oinz,li der Pfändung durch Occupation eines Theiles des ottomanischen Reiches bei der Diplomatie in so fern Anerkennung

gefunden, als man stillschwei gend darüber hinwegging und diesem Akte offiziell die Berechtigung nicht absprach? Unterhandelte man et wa nicht mit Rußland, das sich aNf einen felbstge- fchassenen Rechrsboden stellte — einen Nechtsboden, der eben so wie die nachmalige Zurückweisung der türkischen Modifikationen durch immer wieder fortge setzte Vergleichsversuche legalisirt wurde? Wer war. hiebei der Kompromittirte: der, welcher die Thatsache vollzog, oder die, welche die vollendete Thatsache

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 19.08.1854
Umfang: 8
freiwillige Räumung der Donaufürflenthümer dem österreichischen Heere vielleicht eine blutige Schlacht erspart worden ist, so wurde Rußland gewiß nicht minder, wahrscheinlich aber noch mehr erspart. DieS ist vernünftig; wer es für edelmüthig oder gar für großmüthig ausgeben will, verhindert die Anerkennung für das wirkliche Verdienst. Rußland will sein Heer schonen, es will nicht eine überflüssige, gefährliche Schlacht am Sereth sich auf den Hals ziehen, son dern geht zurück. Dadurch

wird allerdings auch das Heer Oesterreichs geschont, auch ihm wird eine Schlacht erspart. Wir wollen die schlechteren Chancen für die russische Position nicht in Anschlag bringen, sondern daS lair pla? vollständig gelten lassen. Rußland spart Menschen und Blut, Oesterreich spart Menschen und Blut. Aber aus diesem einfachen Cal6nl ein euro päisches Verdienst sich zu vindiziren und einen Akt sentimentaler Friedensliebe zu konstatiren, wo nichts als die ökonomische Nothwendigkeit vorliegt

— auf ein solches politisches X für ein U einzugehen, fällt Niemand ein. Wir möchten wissen, ob Rußland, »venn es seinerseits mit 300,000 Mann frischer, wohl- gerüsteter Truppen am Sereth stünde und ihm gegen über befände sich eine durch Krankheiten und Unfälle vielfach geschmächte und deprimirte Armee, ob es dann eben so gesinnungsvoll aus purer Liebe für den Frie den die Fürstenthümer räumen würde? (Ostd. P.) Aus Wien, 12. Anglist, wird der „Triester' Zeitung' geschrieben: Wir erfahren heute, daß Preu ßen noch immer

zögert, an der Eröffnung der Wiener Konferenz Theil zu nehmen und in einer vor zwei Tagen hier eingetroffenen Depesche an dem Gedanken festhält, daß durch die Räumung der Donausürsten- thümer die Grundlage gegeben sei, auf welcher sich zwischen den kriegführenden. Mächten ein Waffenstill stand vermitteln ließe. Es ist eine schon bekannte Thatsache, daß Oesterreich sich mit der Räumung der Donaufürstenthümer nicht begnügt, sondern Garan tien von Rußland verlangt, um die Wiederkehr ähn licher

Verwickelungen zu verhüten, und damit indirekt die Ansprüche unterstützt, welche die Westmächte über einstimmenden Nachrichten zufolge an Rußland zu stellen die Absicht haben oder mit anderen Worten, Oesterreich hat sich mit den Westmächten bereits über die Hauptpunkte geeinigt, die Rußland bei einer all fälligen Friedensunterhandlung vorgelegt werden sollen. An sich ließe sich gegen diese Haltung Preußens nichts einwenden, weil dieselbe nur eine Folge seiner frühe ren Zurückhaltung und Vermittlerrolle

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