der Fall war, und wünsche,, daß diese Beschwerde nicht mit dem Einwände abgethan werde, es handle sich hier um den Act russischer Sonveränetät. Er sei der Meinung, es handle sich hier um eine Maßnahme/ die nicht nur die einseitigen russischen und deutschen Interessen, sondern die gesammten Handels - Interessen berührt und die öffentliche Kritik herausfordert. Er wolle keinen Krieg mit Rußland, nicht einmal einen Zoll- krieg; wenn die russische Regierung so unklug , sei, ihre eigene» Consumeutea
, daher, daß die Si tuation sehr 'wvhl rgttiznet sei, Deutschlands freundschaftliche» Verhältnisse zu Rußland zur Geltung zu bringen.. Er wünsche, daß in den Erwägungen, welche iu dem gegenwärtigen Augenblicke für die auswärtige Politik maßgebend sind, auch die Handelspolitik nicht unberück sichtigt bleibe, und daß die Erklärungen deS Reichs kanzlers darüber keinen Zweifel lassen, daß auch er die russische Maßregel als eine solche aner kennen wird, welche die deutschen Interessen zu -schädigen
Gebrauch machen zu müssen, ist nicht gekommen und wird für unS überhaupt nicht kommen. Auch befindet sich der Herr Abgeordnete in einem Irrthum, wenn er glaubt, Rußland verlange von unS große Gefälligkeiten und Dienste. DieS ist nicht der Fall. Er hat angedeutet, Rußland ginge mit Eroberungen um, mit Erweiterungen feines Gebietes, und wie? auf die dadurch für uns, für unseren Handel und Verkehr entstehenden Gefahren hin. Rußland beabsich tigt aber gar keine Eroberungen; wenn mir der Vorredner dafür
den Beweis lieferte, so würde die ganze Politik des übrigen Europa eine an dere sein. Bis jetzt liegt aber nur die feier liche Versicherung deS Kaisers Alexander vor, daß er seinerseits auf jede Eroberung verzichte. Ich weiß nicht, wer ein Recht hat, dieser Ver sicherung eines Monarchen keinen Glauben zu schenken, der unS stets ei» wohlwollender Nach bar und Freund gewesen ist. Rußland verlangt also von uns gar nichts, wofür wir einen Preis fordern könnten, eS verlangt nur Neutralität
, wenn es sich entschließt, in einer Sache vorzu gehen, die auch unsere Sympathien als Christen in Anspruch nimmt, wenn es die Pforte zwin gen sollte, von Handlungen abzustehen, die dem heutigen öffentlichen NechtSbewußtsein zuwider-« laufen; neutral nur sollen wir unS verhalten, wenn Rußland aus civilisatorischen, auS Enltnr- Jnteressen vorgehen sollte; wir sollen dann nur einen neuen Theil deS CultnrkampfeS sich voll ziehen sehen. DieS zu verhindern, wird der Herr Vorredner unS anch nicht zumuthen wol len