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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.05.1915
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 18. Rußland hat schon seil Jahrhunderten fermen anderen Plan als den. die erste Macht in Europa vnd Asien zu sein. Zu diesem Behufe will es vor allem Konstantinope! erobern und alle slavischen j Volker und Stämme als da sind Polen und Ser ben. Tscheck-en und Ruthcnen. Slowaken und Kro aten, Bulgaren und Slowenen unter sein Szep ter zu bringen. Nun Hausen in unserem Reiche eine große Zahl dieser genannten Nationen, ent weder ganz, oder ein Großteil derselben. Ruß land arbeitet

deswegen schon durch Jahrzehnte daran, all diese Völkerschaften in unserem Reiche sich geneigt zu machen, oder bester gesagt aufzu wiegeln. Da aber Oesterreich den Rüsten trotz all seiner Wühlerei nicht den Gefallen tat allein zu zerfallen, so hatte Rußland längst schon ge plant uns bei gegebener Gelegenheit mit Waffen- g«valt nicderzuwerfem Nur tvenn Rußland selbst in Verlegenheit war. zeigte es uns zeitweilig ein freundliches Gesicht, so im Kriege mit Napoleon und zur Zeit des japanischen Krieges

. Im Jahre 1877 schon standen wir vor einem russischen Kriege. Ende der Achtzigerjahre sprach man allgemein von einem nahe bevorstehenden Krieg mit Rußland. Nur die Erklärung Deutschlands, daß es unbedingt auf unserer Seite sich stellen werde hat Rußland damals zurückgeschreckt uns mit Krieg zu überziehen. Aus dem gleichen Grunde wurde nicht gerastet uns von allen Sei ten mit Feinden zu umgeben. Der großmächtige Kaiser von Rußland reiste zu Beginn dieses Jahr hunderts persönlich nach Italien

, um uns Italien zu verfeinden; vorigen Jänner war derselbe Zar Nikolaus im kleinen Nachbarlande Rumänien, um das Reich mit dem wir früher im Bunde wa ren, vcllsicr.dig, von uns abzusprengeir. In Bulgarien stiftete Rußland 1886 gegen den frü heren Fürsten Alexander eine Revolution, so daß er abdanken mußte, aus dem einzigen Grunde, weil er nicht genügend rustenfreundlich war. Der gegenwärtige König Ferdinand von Bulgarien wurde gezwungen, seinen ältesten Sohn Boris in die russische Kirche aufnchmen zu lasten

, ein zig damit er nicht zum katholischen Oesterreich neige. Mit Serbien standen wir unter dem frü heren König Milan und seinem Sohn Alexander sehr gut. Deswegen mußte es letzterer im Jahre 1903 mit dem Leben büßen. Er wurde von einer Offiziersgesellschast über Rußlands Anstiften er mordet. Seit sein Nachfolger, der gegenwärtige König Peter, auf dem blutigen serbischen Throne sitzt, ist keine Ruhe mehr. Vor vier Jahren brachte Rußland den Valkanbund zustande, der den Zweck hatte, zuerst der Türkei

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 15.07.1904
Umfang: 20
, wenn zwischen dem Deutschen Reiche und Rußland früher einige Einigung über den deutsch-russischen Handelsvertrag erzielt wird als zwischen dem Deutschen Reiche und Oester reich-Ungarn über die Formen des künftigen Grenzverkehrs dieser beiden Reiche. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst und wenn Deutschland mit Rußland über einkommt, seinen Viehbedarf in Rußland zu decken, dann ist für die österreichische Vieh zucht das große deutsche Absatzgebiet so gut wie verloren und die Haupteinnahmsquelle der deutschtirolischen

Bauernschaft verstopft. Und leider scheint es mit dieser emi nenten Gefahr für Oesterreichs Landwirt- tvntschaft nun Ernst werden zu wollen. . Wir haben neulich im Leitartikel „Ge fahr in Verzug" mitgeteilt, daß die öster- snchisch-ungarischen Unterhändler einstweilen chre Verhandlungen mit Deutschland wegen des künftigen Zollvertrages abgebrochen Härten, da sie zu keiner Einigung zu kommen vermochten. Und heute können wir unseren Usern schon die Nachricht mitteilen, daß Deutschland unb Rußland bereits

12. Juli weilt bei ihm He W^^t ^ russischen Ministerrates, *) »Tiroler Post" Nr. 26 vom 24. Juni. Dieser Herr Witte ist vom russischen Kaiser Nikolaus mit der Führung der Han delsvertragsverhandlungen mit Deutschland betraut worden. Rußland ist durch den schlimmen Ver lauf des ostasiatischen Krieges in eine sehr schwierige Lage geraten; hatte es schon in Friedenszeiten stets mit Geldnöten zu käm pfen, um wie viel mehr erst jetzt, seit der Krieg Tag für Tag Unsummen verschlingt und oft in einer Minute

mehrere Millionen in die Luft verpuffen! Rußland braucht also vor allem Geld und Herr Witte wird den deutschen Reichs kanzler dringend um Vermittlung von Geld quellen und um Unterstützung bei dem Ge schäfte angehen. Als Gegenleistung wird Herr Witte dem Grafen Bülow allerlei wichtige Zuge ständnisse in Bezug auf den künftigen Zoll vertrag zwischen Deutschland und Rußland anbieten. Das Deutsche Reich ist also infolge der russischen Geldnot in der beneidenswerten Lage, den denkbar günstigsten Zoll pakt

mit Rußland abzuschließen, einen Zollpakt zu so außerordentlich günstigen Be dingungen, wie sie von Oesterreich nie ge währt werden könnten. Es ist darum mehr als wahrscheinlich, daß zwischen dem Deutschen Reiche und Ruß land ziemlich rasch eine Einigung erzielt wird, weil Rußland, um Geld zu erhalten, eben alles bewilligen wird, was Graf Bülow verlangt. Und dann haben wir Oesterreicher das Nachsehen. Mehr als Rußland vermögen wir nicht zu bieten. Wir erliegen buchstäb lich der russischen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.03.1913
Umfang: 16
dieses Artikels. Im übrigen hängt gegenwärtig wieder einmal der Himmel voller Baßgeigen, will sagen, ganz Europa ist der Hoffnung, daß der Friede erhalten bleibe. Der Grund, warum die Welt so voller Friedenshoffnungen ist, daß man schon vielfach die Ansicht aussprechen hören kann, der Friede sei unbedingt gesichert, ist der, weil Rußland nach langen, vergeblichen Bemüh ungen und Verhandlungen Oesterreichs, sich be reit erklärt hat, seine Truppen an der österrei- chisch-galizischen Grenze zu vermindern

, also nicht auf den Friedensstand herabzusetzen, son dern bloß zu vermindern, vorausgesetzt, daß Oesterreich zum mindesten ein Gleiches tue. Unser Kaiser und unsere Regierung haben den Russen begreiflich zu machen gesucht, daß, wenn Rußland keinen Krieg wolle, wie es ja immer behaupte, und bereit sei, alle strittigen Fragen in Ruhe zu besprechen, es doch der höchste Luxus sei, eine solche Heidenzahl von Soldaten beisam men . zu halten, zumal so was für beide Teile nicht besonders billig schmecke. Also, wie schon gesagt

, Rußland sei bereit, darauf einzugehen, und zwar diese Woche noch. Rußland feiert am 6. März unter großen Festlichkeiten den 300jährigen Bestand seines Herrscherhauses und bis zu diesem Tage soll eine Verminderung des Grenztruppenstandes, wenn nicht durchgeführt, so wenigstens verlautbart und angeordnet werden. Ob's dem hinterlisti gen Russen mit seinen Verheißungen auch Ernst ist, oder ob's wieder beim „Maulmachen", wie man sagt, bleibt, wird man bald sehen. Der hauptsächlich strittige Punkt

zwischen Oesterreich und Rußland ist die Selbständigkeit und Größe des zukünftigen Staates Albanien. Gibt nun Rußland diesbezüglich wenigstens soweit nach, daß es daraus keinen Kriegsfall macht, ob dieser oder jener Landesteil, den jetzt Serbien oder Montenegro banfprucht, z. B. Skutari, zum zukünftigen Albanien kommt oder nicht, so wird sich das in der Haltung und Kriegführung von Montenegro und Serbien bald bemerkbar machen. Sehen nämlich diese zwei, daß sie, sich bei der Eroberung Albaniens nicht mehr unbe

dingt auf Rußland verlassen können, so. hat es für dieselben keinen Zweck, noch' fürderhin Ge biete und Städte erobern zu suchen, die ihnen ohne Rußlands Hilfe nie und nimmer zugespro chen werden. Wie wir letztes'mal dargelegt ha ben, ist den Montenegrinern der Generalsturm auf Skutari vollständig mißlungen. König Ni kolaus soll, wie jetzt verlautet, sogar 6000 Mann dabei verloren haben, so daß er die Belagerung jeden Tag aufgeben kann, denn sie ist nicht bloß aussichtslos

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 18
Datum: 03.04.1927
Umfang: 18
Unterzeichnete Zar Nikolaus in Pleskau, dem Hauptquartier des General Ruski, des Komman danten der russischen Nordfront, seine Abdankung zu Gunsten seines Bruders, der aber niemals dazu Kam, die Regierung anzutreten. Wenige Tage spä ter wurde der Zar der Gefangene der provisori schen Regierung. Seine weiteren Schicksale und die der Iarenfamilie sind bekannt. In Rußland wurde die Abdankung des Zaren als der größte Erfolg der wenige Tage vorher in Petersburg ausgebro chenen Straßenunruhen von weiten Kreifen

Rusiin öffentlich ge- ohrfeigt. Bei Ausbruch der Revolution hielt sich Lenin in der Schweiz und Trotzky in Wien auf. Letzterem gestattete Oesterreich die Ausreise in die Schweiz. Er sagte vor seiner Abreise in Wien, er gedenke nach Rußland zurückzukehren und be stimmt Frieden zu machen. Der deutsche General stab ließ die beiden an der Schweizer Grenze ab holen und führte sie in plombierten Waggons durch Deutschland an die russische Grenze, wo man sie reich mit Geldmitteln versehen entließ

. Sie sollten nach Rußland gehen und die Armee ganz fetzen, damit Rußland kampfunfähig machen, war der Gedanke und die Pläne, die man mit in Deutschland hegte. Es war das politische rfpiel gegen England. In Oesterreich wußte man zwar davon, der Kaiser wollte aber von der Geschichte nichts wissen. Lenin und Trotzky haben die rusiische Armee zersetzt, aber auch die deutsche und einen Frieden gebracht, der kein Friede war. Die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk wa ren schlimmer als eine Niederlage

wir noch immer leiden. Am schlimmsten aber erging es den: armen russischen Volke. Rußlands Volkswirtschaft und das rusiische Volk wurde zum Versuchsfeld für den reinen und echten Sozialismus gemacht. In Rußland sollten und wollten die neuen sozialistischen Machthaber einmal der Welt zeigen, was aus einem Land wer ben kann, wo die sozialistischen Grundsätze bis aufs äußerste durchgeführt werden Die Welt hat es gesehen und Rußland hat es mit Schauder er lebt und erlebt es noch täglich. Arbeiter und Bau ern

anstalteten zur Abhilfe eine Hungerausstellung und ließen Hunderttausende in ferne Gegenden abschie ben und zu Grunde gehen. Ihnen gings ja gut und das arme Volk mochte zu Grunde gehen. Auf einige Millionen Menschen kommts uns nicht an. wenn nur die sozialistischen Grundsätze durchgeführt werden, so ähnlich äußerte sich einmal Lenin. Und es kam ihm auch auf ein paar Millionen nicht an. Ueber 12 Millionen Menschen. also weitmehr als der Weltkrieg, hat Rußland der sozialistischen Wirtschaft geopfert

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 05.08.1914
Umfang: 12
, zu erklären: Vorbereitende militärische Maßnahmen Rußlands müßten uns zu Gegenmaßregeln zwingen. Diese müßten in der Mobilisierung der Armee bestehen; die Mobilisierung aber bedeutet den Krieg. Wir konnten nicht annehmen, daß Rußland einen europäischen Krieg entfesseln wolle. Am nächsten Tage erklärte der russische Kriegs minister unserem Militärattache, es sei noch keine Mobilmachungsorder ergangen, kein Pferd aus- gehoben, kein Reservist eingezogen, es würden lediglich vorbereitende Maßregeln getroffen

Telegramm, daß er die Aufgabe dis Vermittlers auf dem Appell an seine Freund schaft und Hilfe bereitwillig übernommen habe. Dementsprechend wurde sofort eine diplomatische. Aktion in Wien eingeleitet. Während diese in Aktion war, lief die offizielle Nachricht ein, daß Rußland gegen Oesterreich-Ungarn mobil machte. Sofort hierauf wies der Kaiser den Zaren in einem weiteren Telegramm daraus hin, daß durch die russische Mobilisierung gegen Oesterreich-Ungarn seine auf Bitten des Zaren übernommene Ver

der Kaiser ein letztes Te legramm an den Zaren, in dem er hervorhob, daß die Verantwortung für die Sicherheit des Reiches ihn zu definitiven Maßregeln zwinge. Er sei mit seinen Bemühungen um die Erhal tung des Weltfriedens bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen. Nicht er trage die Ver antwortung für das Unheil, das jetzt der Welt drohe. Er habe die Freundschaft für den Zaren und das russische Volk stets treu gehalten. Der Friede Europas könne jetzt noch erhalten werden, wenn Rußland aufhöre

, Deutschland und Oesterreich- Ungarn zu bedrohen. Während also die deutsche Regierung aus Er suchen Rußlands vermittelte, machte Rußland seine gesamten Streitkläfte mobil und bedrohte damit die Sicherheit des Deutschen Reiches, von dem bis zu dieser Stunde noch keinerlei außer gewöhnlichen militärischen Maßregeln ergriffen waren. Die russische BetriHerei. Bezüglich des Depeschenwechsels zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus teilt der „Lokalan zeiger" mit, daß der Zar telegraphisch den Kaiser Wilhelm

ist von russischer Seite in der schmählichsten Weise betrogen wor den ; die ganze Wucht der Verantwortung für dieses jeder Loyalität ins Gesicht schlagende Ver halten der russischen Krone fällt auf diese selbst zurück. Kaiser Wilhelm zeigte bisher, daß er ein Friedensfürst ist. Nun soll Rußland auch erfahren, daß dieser Abkomme Friedrich des Großen ein Kriegsfürst sein wird. Bündnis zwischen Sesimeich-llimrn und jnpnn ? Man meldete aus Wien, 1. August. Bei der gestrigen Unterredung zwischen dem japanischen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 2
Datum: 11.08.1914
Umfang: 2
durch eine Torpedobootflotille bewacht. Vas „friedfertige" Ruhland. Ulorte aus der Reichs-Duma. Berlin, 11. Aug. Das Wolffbureau veröffentlicht einen Bericht aus Petersburg über die Sitzung der Reichsduma: Nach dem der Minister des Aeußeren festgestellt hatte, daß Rußland die kecke Herausforde rung Deutschlands und Oesterreich - Un garns angenommen habe, bemerkt er, daß es nach den Bemühungen Rußlands, den Frieden zu erhalten, den Feinden Ruß lands nicht gelingen werde, den Brand auf Rußland abzuwälzen, den sie angefacht

ha ben. Die Machtstellung Rußlands hat die Feinde erbittert, besonders Oesterreich-Un garn, das die Resultate der historischen Machtstellung Rußlands am Balkan erschüt tern wollte. Oesterreich-Ungarn ist es, das den inneren Krieg mit den Slaven herauf beschwor, eine Bewegung, die das Werk der Vereinigung der Slaven nicht hindern wird. Zerrissen von inneren Wirren beschloß Oesterreich-Ungarn von Innen herauszu kommen und im Vereine mit Deutschland Rußland zu erniedrigen, Serbien

aber zu einem österreichischen Vasallenstaate zu ma chen. Rußland konnte den serbischen Brü dern seinen Schutz nicht verweigern. Denn- noch machten Rußland und seine Verbünde ten große Anstrengungen, um den Frieden zu erhalten, und die Feinde Rußlands täu schen sich, wenn sie diese Bemühungen für Schwäche annehmen. Selbst diese letzte Herausforderung hat Rußland mit dem! Ver suche, den Frieden zu retten, beantwortet. Als Rußland mit Rücksicht auf die Mobili sierung in Oesterreich-Ungarn ähnliche Maß nahmen traf, versicherte

Kaiser Nikolaus dem Kaiser Wilhelm, daß Rußland keine Ge waltmaßregeln treffen werde, solange eine friedliche Beilegung des Konfliktes möglich sei. In der Folge haben Oesterreich-Un garn und Deutschland den Krieg begonnen. Im gegenwärtigen Kriege kämpft Rußland für sein Land und seine Großmachtstellung. Rußland und seine Verbündeten können nicht zugeben, daß Rußland von Deutsch land beherrscht wird. Internierte ruMIche und ler° blfcbe Staatsangehörige. Kufstein, 11. Aug. Auch hier haben wir fremden

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 23.03.1913
Umfang: 16
aus ein normales Ausmaß be schlossen; und ebenso wird die Entlastung der russischen Reserve-Mannschaften jener Alters klasse verfügt werden, welche im vergangenen Herbste beurlaubt werden sollte." Die Truppenstände an der serbischen Grenze werden damit nicht berührt. Entsprechend die sen Abmachungen hat Oesterreich bereits be gonnen die Reservisten des Jahrganges 1908 in einer Stärke von 30.000 bis 40.000 Mann in ihre Heimat zu entlasten, die Kavalleriebestände .werden aber nicht vermindert. Rußland

wird, wenn es die Vereinbarung auch einhält, 320.000 Mann zu entlasten haben, ein Zeichen, welch ungeheure Truppenmacht Rußland bereitge stellt hat. Die Entlastungen in Rußland sollen in der Weise erfolgen, daß zuerst die Reserven .in der Mitte des Reiches und dann fort schreitend an den Grenzen entlasten werden. Das ist allerdings verdächtig, denn die _ Beur laubungen in der Mitte des Reiches lasten sich schwer beurteilen und an den Grenzen stehen immer noch die vollen Bestände, sodaß Rußland jederzeit wieder umstecken

oder in allen nachzugeben. Ich fürchte sehr, geschehen wird und muß dann das Letztere. Ich bin der Ueberzeugung, in Rußland hat man auch diese Meinung; deswegen ist man zur allmähligen Ab rüstung bereit. In dieser Ueberzeugung bestärkt mich der Zusatz, der von russischer Seite der amtlichen Verlautbarung gemacht wurde, „man habe sich überzeugt, daß Oesterreich keine feind lichen Absichten gegenüber den Balkanstaaten hege", das heißt, man ist in Rußland der Ueber zeugung, Oesterreich wird auf der ganzen Linie nachgeben

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 4
Datum: 15.11.1917
Umfang: 4
sozialdemokratischen Fraktionen, die sich ge genwärtig in Rußland bis aufs Blut bekämpfen. Das Wort Volksverräter ist ein solches, das be reits in Friedenszeiten in der Polemik aller Staaten mehr als zur Genüge gebraucht und mißbraucht worden ist. Auch bei uns wurden so viele Parteimänner dieser oder jener Nation mit diesem Worte bedacht, mochten sie auch geistig und sittlich ihren Gegnern sehr überlegen sein, mochten sie auch das Wohl ihres Volkes und des gesamten Staates besser gewahrt

haben als diese. Gegenwärtig wird aber dieses Wort namentlich in Rußland gebraucht und mißbraucht. Kerenski nennt Lenin und seine Anhänger Volks Verräter und diese bezeichnen ihn in der gleichen Weise, Einer führt die Soldaten gegen den andern und jeder der beiden Parteihäupter fordert von feinen Soldaten treue Ausübung ihrer Pflicht, während er die gegnerischen Soldaten zum Ab fall zu verleiten bestrebt isü> In Wirklichkeit hat weder Kercuski noch Lenin irgend ein Recht darauf, staatliche Autorität geltend

zu machen, denn sie sind beide Revolutionäre, die die russi schen Soldaten und Staatsbürger zum Abfall vom Zaren anfgereizt haben. Wenn jemand das Recht in Rußland hätte, von Volksverrätern und von Rebellen zu sprechen, so wäre es nie mand anderer als der verbannte Zar Nikolaus II., dem alle jetzigen Machthaber in Rußland, die Rebellen von heute und gestern, die bereits abgesctzten Generäle Rußii und Alexejew, ganz ebenso wie Kerenski und seine früheren Duma- kollegcn in schnöder Weise die Treue gebrochen

nur als ein Ge walthaber entgegengetreten, wobei er die Hun gerpeitsche schwang, um jeden Arbeiter, der der sozialdemokratischen Organisation nicht angehörte, das Leben soviel als möglich schwer zu machen. Der Umstand, daß sich die sozialdemokratischen Fraktionen in Rußland nicht einigen können, ist hauptsächlich auf diesen Charakter des marxisti schen Sozialismus zurückzuführen. Dieser ist ein tyrannisch-rechthaberisches politisches System, das keinen Widerspruch erträgt. Es ist eine Art po litischen Korans, wobei

die einzelnen Kalifen, die stch als Interpreten und Nachfolger Karl Marx ansehcn, ihre Anhänger in tyrannischer Zuchr halten, während sie ihre Gegner und Ri valen innerhalb des sozialistischen Lagers- nie- dexzuriugen suchen. Was der polnische Staats rät-c Baron Brnniwski zu Beginn der russischen Revolution behauptet hat, haß Kercnski inner halb eines Jahres Rußland zugrunde. richten werde, während die Kadetten dazu drei Jahre brauchten, Zar Nikolaus sogar 30 .Jahre, bewahr heitet sich selbst vor Ablauf

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 28.02.1915
Umfang: 8
Rußland und die Juden. Das große Beispiel, das Kaiser Wilhelm in Deutsch land am Beginne des Krieges gegeben hat, indem er mit einem, geschichtlich denkwürdigen Handschlage die Par teigegensätze in Deutschland zum Schweigen brachte, hat der russische Zar nachzuahmen versucht, und diesem Versuche dankt wohl auch das heuchlerische Manifest an „seine lieben Juden" das Entstehen. Welchen Wert es in Wirklichkeit besitzt, das haben seither zahlreiche Vorkommnisse in Rußland bewiesen, über die trotz

, welche den „lieben Inden des Zaren", trotz aller Schönmalereien, immer noch im „modernen" Rußland zuteil wird. Nachdem er zu nächst die politische und soziale Pariastellung des russi schen Juden ausführlich geschildert und den Nachweis erbracht hat, daß die acht Millionen der jüdischen Untertanen des Zaren die vollen Bürgerrechte und bürgerliche Sicherheit wegen ihrer Abstammung nicht genießen dürfen, brandmartt er in grellen Farben einen Schandfleck im sozialpolitischen Leben Rußlands, der für die empörenden

; auch dann wäre es ja schändlich ge nug, die Studienrechte von einer so haarsträubenden Bedingung abhängig zu machen. In Wirklichkeit ist aber die Sache noch viel schlimmer: die Polizei ist nämlich angewiesen, sich in jedem einzelnen Fall vonZeitzu Zeit davon zu überzeugen, daß die jüdi sche Studentin auch „berechtigt" sei, In haberin der „gelben Marke" — des Pro- sti t u ti onsa b z ei ch en s — zu sein. Sittcnlosigkeit ist also der Preis, wofür eine begabte jüdische Studentin in Rußland das Recht bezahlen

muß, ihre Studien fortzusctzen! Daß dieser Preis in der Mehrzahl der Fälle, dank der Bestechlichkeit der russischen Polizei, durch Trinkgelder an die Polizisten ersetzt werden kann, ist kein mildernder Umstand für die Regierung und die Behörden, welche ein so schänd liches System in Szene gesetzt haben. Angesichts solcher Tatsachen verliere man," so schließt das englische Blatt, „jeden Glauben an eine durch greifende Reform der Stellung der „lieben Juden des Zaren" im „heiligen" Rußland

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 17.10.1896
Umfang: 10
niemals die geringste Rücksicht. In der tunesischen Sache haben sie Italien gar im Stiche gelassen. Da sei die Frage er laubt, warum der Dreibund den Italienern am Herzen liegen soll. Sie seien wahrlich müde, für deutsche und österreichische Interessen den Blitzab leiter abzugeben. Sie stagen sich, wozu der Drei bund da sei, und die Frage werde um so drängender, als der Bund Frankreichs und Rußlands die Voraus setzungen des Dreibundes zu nichte zu machen scheine. Jrankreich — Rußland. Verrauscht

Paradediner gehalten. Der Umstand, daß Kaiser Nikolaus eine zwischen Frankreich und Rußland bestehende „unerschütterliche Freundschaft" offen vor aller Welt anerkannt und auch erklärte, daß zwischen den beiderseitigen Armeen „ein tiefes Gefühl der Waffenbrüderschaft" herrsche, hat vielseits Anlaß zu mehr oder minder stark hervorgekehrten Befürchtungen gegeben und in Frankreich Erwartungen hervorufen, welche darin gipfeln, mit Hilfe der geliebten Russen endlich wieder in den Besitz Elsaß-Lothringens

, daß sie nicht im Stande gewesen war, mehr als drei Vaterunser auf dem ganzen, langen Wege zu beten. Dies sagte sie dem Priester, welcher es ihr nicht glauben stehe, welche fesffetzt, daß, falls Rußland oder Frank reich durch eine der Dreibundmächte angegriffen würde, beide sich gegenseitige Hilfe zu leisten haben. Dieser Fall ziele, was Frankreich betrifft, auf Deutschland und Italien, da Frankreich mit Oesterreich keine Verwicke lungen zu gewärtigen brauche, dagegen könne immer hin Oesterreich mit Rußland

Schwierigkeiten haben. Die Vorkommniffe während des Czarenbesuches in Frankreich lassen voraussetzen, daß nunmehr auch ein Vertrag abgeschlossen worden sei, welcher dem einen Staate die Hilfe des andern sichert, wenn er zu einem offensiven feindlichen Vorgehen gegen die Dreibund mächte Anlaß nimmt. Einige deutsche Blätter sind nicht der Ansicht, daß zwischen Frankreich und Rußland ein Bündnißvertrag bestehe und dies auch ganz mit Recht. Ein solches Bündniß liegt ja fast ausschließlich nur im Interesse

Frankreichs. Weshalb würde Rußland sich gegenüber der Republik zu militärischen Hilfeleistungen verpflichten, wenn es keinen Vortheil dadurch erlangt? Die Bismarck'schen „Hamb. Nachr." meinen auch, daß den seitens des Czaren in Chalons gewählten Höflich keitsformen „unerschütterliche Freundschaft" und „Waffen brüderschaft" absolut keine größere Bedeutung zuzu messen sei, mehrere Blätter ironsiren den letzteren Ausdruck sogar und weisen darauf hin, daß seit den napoleonischen Kriegen und dem Krimkriege

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 10.11.1914
Umfang: 8
in eine gewisse Abhängigkeit zu bringen. Die Weigerung von deutscher Seite hatte den Beginn der Einkreisungspolitik zur Folge. Als Bundesgenosse gegen Deutschland stand zunächst Frankreich zur Verfügung. Rußland hatte durch den Bau der sibirischen Bahn und die Erwerbung der Mandschurei bekundet, daß es große Politik in Ost asien zu machen gedachte. Dadurch war im türkischen Orient eine politische Entlastung von der russischen Seite her zugunsten Deutschlands erfolgt, denn mittler weile war die Türkei

deutsches Interessengebiet ge worden. Im Jahre 1888 hinderte Bismarck auch die Heirat einer preußischen Prinzessin mit dem Fürsten Alexander von Bulgarien, um Rußland ent gegenzukommen, und sprach das Wort: „Der Balkan ist nicht die Knochen eines pommerischen Grenadiers wert." Im Jahre 1898 ging der Deutsche Kaiser in den Orient, verkündete die Freundschaft Deutschlands mit der mohammedanischen Welt, gab der türkischen Armee deutsche Instruktoren und förderte den Plan des Baues der Bagdadbahn. Schon

damals war es. *J Q . r ' daß Deutschland ein gutes Verhältnis zur Türkei als eine Art politischer Lebensversicherung gegen England zu gewinnen suchte. Heute trägt diese Politik ihre Früchte. Dre Bagdadbahn befördert die türkischen Truppen gegen das englische Aegypten. Um Rußland aus dem fernen Osten zurück zuziehen und es im Orient zum Soldaten Englands gegen Deutschland zu machen, verordnete König Eduard VH. den Russen die japanische Kur. Eng lisches Geld und englische Ratschläge machten Japan

die ernsthafte Ausführung des Planes. In Rußland hatte die Niederlage gegenüber Japan einen vollständigen Umschlag der Interessen und der Stimmung in der Richtung auf den Orient zur Folge. Man bekannte sich schuldig, das Testa ment Peters des Großen mißachtet zu haben. Im Innern war die Folge des Krieges die Revolution um die Verfassung. Die Verfassung aber war nicht gegeben, um gehalten, sondern um gebrochen zu werden. Immer schärfer entwickelte sich daher eine innere revolutionäre Stimmung

, die die Regierenden dazu trieb, in dem Gedanken eines auswärtigen Krieges das innere Mißvergnügen zu ersticken. Finanziell brachte der Krieg Rußland an den Rand des Bankerottes, aber vier unerhört gute Ernte jahre (1909 bis 1912) verbesserten die Handels und Zahlungsbilanzen derart, daß die Weltmacht- und Kriegspartei wieder die Oberhand bekam. Nach dem Mißglücken des serbischen Bluffs vom Jahre 1909 bildete die Gründung des Balkan bundes gegen Oesterreich den nächsten russischen Zug- Statt dessen wandte

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 12
Datum: 29.10.1921
Umfang: 12
Der bolsckemstiscke Betrug. Kürzlich sagte Lenin, laut den bolsche wistischen offiziösen Blättern, in einer Sitzung der Kommunistischen Partei, die Lage Ruß lands sei derartig schwierig, daß selbst die Kom missäre nicht mehr versorgt werden könnten. Mehrere Jahre zehrte Rußland von An sammlungen der Vergangenheit und unauf haltsam ging es von Monat zu Monat ab wärts; trotz der glänzenden Ernte 1919 sagten alle Einsichtigen den allrussischen Hunger (der Hunger in den Großstädten hat die ganze

Zeit über gewütet) voraus. Bei der Prüfung 1921 zeigte sich die vollkommene Unfähigkeit der Moskauer Usurpatoren und über Rußland ist eine Katastrophe hereingebrochen, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind. Und das Schrecklichste: die Moskauer Herren könmn ihr Schoßkind, die rote Armee nicht mehr so verpflegen, wie es nötig ist, um sie bei guter Laune zu halten. Man muß bedenken, daß diese Henkergarde durch zahllose Morde kom promittiert und deshalb mit Haut und Haa ren an das jetzige Regiment

gebunden ist, daß die Soldaten genau wissen, daß nicht ganz Rußland gut verpflegt werden kann, sondern nur ein Teil -- der bewaffnete und gewalttä tige — aus Kosten des anderen. Deshalb sorgte die Sowjetregierung selbstverständlich zu aller erst für das Wohl ihrer internationalen Schütz linge. In dem Moment, in dem es sich her ausstellte, daß die privilegierten Klassen: Be amten, Soldaten und Kommissare, nicht ver sorgt werden konnten, schlug die Moskauer Regierung ein Unglücksgeheul über die ganze

Welt an. Das tatsächlich vorhandene, von den Bolschewik! durch ihre Unfähigkeit und Grau samkeit hervorgerusene Elend des russischen Volkes wurde plötzlich in beredten Worten der ganzen Welt verkündet. Dem Himmel, der Dürre, den Heuschrecken wurde bte Schuld ge geben am Tode von Hunderttausenden von Russen. Das über Rußland hereingebrochene Elend spottet wahrlich allen neuzeitlichen Begriffen. Im August sind aus den Hungergebieten 240.000 Arbeiter wegbefördert worden, weiter 64.000 Flüchtlinge

, 1407 Kriegsgefangene, 1410 Aus- gewiefeue und 5500 Invaliden. Ueber Kiew sind 12.000 hungernde Kinder in reichere Gou vernements transportiert worden, in Konstan tinopel kamen 733 Kinder ohne Schuh, fast unbekleidet an. 174.000 Kinder sollen aus den Hungergegenden evakuiert werden! Die Schreckenslage, vervielfacht durch die Untaten der Sowjetkommissäre, läßt das stete Anwachsen der monarchistischen Bewegung in Rußland begreifen. Ein interessantes Zeugnis dafür bietet das kürzlich in London

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 15.08.1909
Umfang: 16
hat jede Kriegslust erstickt. In Cherbourg ließen die zwischen Kaiser Nikolaus und dem französischen Präsidenten Fallieres ge wechselten Toaste die „Freundschaftsbande" her vortreten, die Rußland mit Frankreich verbinden. Die Stärke dieses Bundes ist größer, meint ein rusiisches Blatt, als die der dröhnendsten Geschütze, die zur Zerstörung des Bundes dienen sollen. Der Tag von Cherbourg und der Tag von Cowes endeten also mit feierlichen FriedenSbe- teuerungen; eS bleibt alles beim alten, die vor jährige Entente

von Reval ist und bleibt infolge der verfehlten Extratour Englands mit Rußland gegen das Mürzsteger Programm und die bos nische Annexion, kaltgestellt; die unüberwindliche Stärke des mitteleuropäischen Dreibundes zwingt auch die Weftmächte zum Frieden. Wir müssen auch zu Deutschland gute Beziehungen unterhalten, sagte der russische Minister Jswolsky in Cher bourg, da unser Bündnis mit Frankreich und unsere Entente mit England in friedlicher Absicht giffchlossen wurden und derzeit die orientalischen

Fragen, außer der Kretafrage, nicht akut sind. Rußland ist keines Wegs gewillt, auf die eng lischen Einkreisungspläne sich einzulasien, und will mit England nur hinsichtlich Mittelasiens sich verständigen, wo England als Festlandsmacht wichtige Lebensinteressen zu vertreten hat. Das Bündnis mit Rußland sichert England vor jedem Angriff aus seine Weltstellung in Indien, durch- kreuzt aber, besonders in Hinsicht auf die Dar danellen die englischen Mittelmeennteressen. Oester reich ist der treue

Verbündete Deutschlands. Aus Deutschland richten sich beständig die Blicke der englischen Machthaber, wenn sie auf die Donau monarchie zu schauen scheinen. Sie schlagen auf Wien und meinen Berlin. Wie man in Reval Rußland von der Balkan-Entente mit Oesterreich abzog und bei der Annexions frage so viel bos hafte Schwierigkeiten machte, um Deutschland in seinem Verbündeten zu demütigen, so sieht man in England sogar mit scheelen Blicken auf die noch gar nicht gebauten paar Dreadnought- Oesterreichs

. Die britische JnvasionSfurcht verhüllt nur das EingeständiS der eigenen Schwäche und der Notwendigkeit der Anlehnung an Rußland und Frankreich, die ihrerseits an militärischer und maritimer Leistungsfähigkeit hinter dem mit teleuropäischen Dreibund weit zurückstehen. Wenn heute Frankreich und England sich in den Dienst der Friedensidee stellen, so geschieht eS unter dem Zwang der geänderten Situation. Das offizielle Frankeich und England mögen sehr befriedigt sein vom Verlauf des Zarenbesuches in Cher bourg

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 25.07.1935
Umfang: 12
verschnürte, aus Binsen zusammengeflochtene Schuhe, die häufig viel zu groß waren, so daß man bei jedem Schritt auf dem Pflaster ein Klappern hörte. Die Binsen schuhe hielten den Fuß warm und seien selbst unschwer her zustellen, sagten die Wärter. Armenfürsorge schien in Rußland unbekannt zu sein. Manchmal kam es mir vor, Woronosch bestünde der Haupt sache nach aus Bettlern, die zahllos die Stadt von einem Ende zum anderen durchzogen. Der eine sang, ein an derer betete, ein dritter sammelte Neugierige

das StraßenMd nicht, aber immerhin manches Neue und die Beobachtung half mir die Zeit vertreiben. 28. Oesterreich und Rußland. Unter allen Feinden des Weltkrieges war Rußland für Oesterreich am gefährlichsten und erbittertsten. Am gefährlichsten wegen seiner militärischen Macht und feiner Größe, der Vollendung feiner Rüstungen, der offenen Grenzen der Monarchie gegen diesen Nachbarn und durch die moralischen Vorbereitungen, die es seit vielen Vahren durch Geld und Sendlinge unter den slawischen Stämmen

1848 die Revolution durch Europa zog und Oester reich in Trümmer zu zerfallen drohte, als in Ungarn Kossuth die Fahne der Unabhängigkeit entrollte, sprang Zar Nikolaus seinem Nachbarn bei, weniger vielleicht aus Freundschaft als aus Angst, die Flammen des Aufruhrs könnten auch in sein Gebiet Hinüberschlagen. Ein großes Nussenheer drang in Ungarn ein und erzwang die Waffen streckung der Revolutionsarmee. Rußland hoffte, Oester reich werde als Dank dafür feinen Dalkanplänen nicht mehr im Wege

sein. Bis 1795 trennte das Königreich Polen Oesterreich und Rußland. Nachdem aber Rußland, Oesterreich und Preußen diesen morschen Staat unter sich vollends auf geteilt hatten, wurde das jugendfrische, mächtige russische Reich mit seinem starken Ausbreitungswillen unfer Nach bar. Der geschichtliche Weg Oesterreichs wies nach Süd osten, denn dort hatte dem Abendland, dem christlichen Europa, die schwerste Gefahr durch die heidnischen Türken gedroht. Oesterreich und das Haus Habsburg mußten es jahrhundertelang

ln blutigem, wechselndem Waffengange vor diesem Erbfeind schirmen und hatten sich durch den end gültigen Sieg unvergängliche Verdienste um den christ lichen Glauben und «die christliche Kultur erworben. Als Bannerträger veredelter Kultur trat Oesterreich den von den Türken unterjochten Völkern am Balkan zur Seite. Lange Perioden hindurch war feine kulturelle Vormacht dort unbestritten, bis Rußland immer ernstlicher nach dem SEIDE ist kein Luxus mehr! Jetzt kann man sie muhelos und schonend wa schen

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 28.02.1915
Umfang: 8
sich jetzt, da die Post gut funktioniert, allabendlich sein Nachtmahl schik- ken, und es kommt seit zirka acht Tagen regelmäßig an.' Eine etwas komplizierte Methode, seinen Ge schmack nicht verkümmern zu lassen. Rußland und die Juden. Das große Beispiel, das Kaiser Wilhelm in Deutsch land am Beginne des Krieges gegeben hat, indem er mit einem geschichtlich denkwürdigen Handschlage die Par teigegensätze in Deutschland zum Schweigen brachte, hat der russische Zar nachzuahmen versucht, und diesem Versuche dankt wohl

auch das heuchlerische Manifest an „seine lieben Juden" das Entstehen. Welchen Wert es in Wirklichkeit besitzt, das haben seither zahlreiche Vorkommnisse in Rußland bewiesen, über die trotz der Strenge der Zensur Nachrichten in die europäische Öf fentlichkeit gedrungen sind, und ein Seitenstück zu die sen Vorkommnissen sind zweifellos auch die Grausam keiten der russischen Soldateska gegen die Juden in Galizien und in der Bukowina. Offenbar hat man den furchtbaren Eindruck, den die mit nicht wegzuleugnen

die Aufmerksamkeit auf einen Aufsatz von Gabriel Costa im letzten Heft der „Contemporary Review", wo rin er mit unbarmherziger Offenheit die Wahrheit über die Behandlung sagt, welche den „lieben Juden des Zaren", trotz aller Schönmalereien, immer noch im „modernen" Rußland zuteil wird. Nachdem er zu nächst die politische und soziale Pariastellung des russi schen Juden ausführlich geschildert und den Nachweis erbracht hat, daß die acht Millionen der jüdischen Antertanen des Zaren die vollen Bürgerrechte

auch „berechtigt" sei, In haberin der „gelben Marke" — des Pro st i tu t i o n s a b z e i ch e n s — zu sein. Sittenlosigkeit ist also der Preis, wofür eine begabte jüdische Studentin in Rußland das Recht bezahlen muß, ihre Studien fortzusetzen! Daß dieser Preis in der Mehrzahl der Fälle, dank der Bestechlichkeit der russischen Polizei, durch Trinkgelder an die Polizisten ersetzt werden kann, ist kein mildernder Amstand für die Regierung und die Behörden, welche ein so schänd liches System in Szene gesetzt

haben. Angesichts solcher Tatsachen verliere man," so schließt das englische Blatt, „jeden Glauben an eine durch greifende Reform der Stellung der „lieben Juden des Zaren" im „heiligen" Rußland, eine Reform, die aber mit aller Entschiedenheit durchgeführt werden müsse, damit das Reich des Kaisers Nikolaus 2. darauf An spruch erheben könne, zu den zivilisierten Staaten der Erde gezählt Zu werden." Man wird zweifellos überall, wo man den Begriff der Menschlichkeit für kein leeres Wort hält, diesen Mitteilungen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.07.1918
Umfang: 16
Gerte 2. Nr. 27. DolschewM gestürzt und -eine kriegssreundliche Negierung ans Ruder Eonimeu. Tie Versuche sind nicht von heute, sit man doch erst vor L Wo chen in. Moskau einer Verschwörung auf dis Spur gekommen, die den gleichen Zweck verfolgte. Es mag fein, daß es gelingt, die Volschewiki zu werfen, die Folge wird aber eine neue Revolution und ein Bürgerkrieg sein, gegen den die alte noch ein Kinderspiel war; das sagen die.Bolschewik! selbst. Soll Rußland wieder genesen, so braucht cs Ruhe

, soll aber Rußland gänzlich zerrissen wer den, so mutz es neuerdings revolutioniert wer den, ist ja die Ruhe noch lange nicht eingekehrt und sind die Zustände dortselbit noch immer ein wahres Elend. In letzter Zeit kamen die widersprechendsten Nachrichten ans Rußland, z. B. hieß es, der gewesene Zar Nikolaus sei bei einem Wortwechsel mit roten Gardisten ermordet -worden. In einigen Tagen wurde die Meldung wieder in Abrede gestellt. Tann wird berichtet, daß Großfürst Michael nach Sibirien geflüchtet sei

, über welche die Bolschewikimacht stol pern kann.. Aber wenn sie fällt, werden nicht die Menschewiki und rechten Sozialrevolutionäre ans Müder kommen. Rn ihrer Stelle werfen die Mrasnows und DutowS treten. Rußland steht die Herrschaft Deutschlands oder Japans bevor. Viel leicht treffen sich Japan und Deutschland im Ural, nicht als Feinde, sondern als Verbündete. Ich Me für Rußland nur drei Abgänge; entweder Die Bolschcwikiregienmg oder die iapam'sche oder '^endlich die deutsche Herrschaft. Wenn sich die Nolschewikiregierrmg

als kraftlos erweist und un- Zerdrückt wick dann muffen wir von zwei Salzen das festere Wahlen. Nach meiner lleferzengung ist eS bester, wenn Deutschland in Rußland die D dnung herstellt als Japan. Die Deutschen Md kultureller als die Japaner und wir kennen tze bester/ * - • - ' £ ■■ feelölcr bleibt MinisterprSfldent In den letzten 8 Tagen hat Se. Majestät der Kaiser die Führer sämtlicher politischer Par teien zu sich kommen lasten, um sich genau über die Lage, die Stellung der Parteien und deren Ansichten

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 03.04.1927
Umfang: 18
Seite 2. Nr. 18. Schreckliche hat in Rußland ein blutigeres, grau sameres und schrecklicheres Regiment geführt als die Freiheitshelden Lenin, Trotzky und wie die Juden alle heißen, die Christenblut in Strömen vergossen. Die Volkswirtschaft wurde vollständig vernichtet. In Oesterreich steht zur Zeit ein Gesetz in Be ratung, das den Kaufleuten, die nach Rußland lie fern, eine staatliche Sicherstellung ihrer Guthaben in Rußland bieten soll. In Rußland ist nämlich der Handel verstaatlicht

. Die Folge davon ist, daß kein Kaufmann weiß, ob er jemals zu seinem Gelde kommt. Wo auf der ganzen Welt muß man zu solchen Mitteln greifen; nicht einmal einem Negerstaate gegenüber brauchts das. Verstaatlicht ist alles. Verstaatlicht sind die Wohnungen, infolge dessen keine Bautätigkeit und ein beispielloser Zer fall der Häuser. Verstaatlicht wurden die Fabriken, die Folge davon war ein beispielloser Verfall der Industrie. Nichts ist in Rußland heute rarer als Jndustrieartikel. Verstaatlicht wurde

jeder Besitz. Sogar die Mö bel und bis herab zu den silbernen Taschenuhren. Sogar die Kaisergräber wurden geöffnet und ihrer Kostbarkeiten beraubt. Die Regierenden brauchten Geld, denn sie lebten flott und warfen das Geld händevoll hinaus. Niemand lebt in den verschiedenen Staaten des Auslandes flotter und treibt größeren Aufwand als der Vertreter Ruß lands. Die herrschenden Proletarier brauchen Geld, um in der ganzen Welt zu Hetzen und Revolution zu machen. Das Volk mag dafür in Armut ver kommen. Rußland

als zwei hundert Menschen ums Leben gebracht hat. Nun ja, der Boden ist auch darnach, auf welchem solche Früchte wachsen. Die Ehe ist vollständig zerrüttet und steht unter dem Stand, wie sie bei den Wilden ist, der Mord am Ungeborenen allgemein erlaubt. Ein Bild hievon zum Schlüsse: Die Zeitung „Rul" gibt folgende, für die jetzigen Zustände in Rußland charakteristischen Bilder an: Im Wartesaal des Zentralstandesamtes sitzt ein Mann, zirka 30 Jahre alt. Neben ihm, zu seiner Linken, die „alte" Frau

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 08.07.1911
Umfang: 16
ein, von wie großer Hetzwirkung dieses Gerücht sein muß. Wenn es gegen den Türken geht, verlassen sich alle Revo lutionäre auf dem Balkan auf Rußland, und wenn der „große weiße Zar" das Zeichen gibt, sind sie sofort bereit, loszuschlagen. Dazu kommt, daß von den verschiedensten Seiten berichtet wird, aus Ruß land kämen unaufhörlich große Mengen Waffen und Munition, welche die Montenegriner an die auf rührerischen Albanesen verteilten. Das sind doch ganz bedenkliche Meldungen. Sicher sind die Albanesen

hat ja neuerdings ebenfalls die Türkei zur Mäßigung ermahnt, also die russische Aktion gewissermaßen unterstützt Man sollte meinen, daß ihm in Rußland Dank dafür würde, allein die russische Presse zeigt sich darüber erbittert und sagt, er wolle nur der russischen Diplomatie den Wind aus den Segeln nehmen. Er beabsichtigte, den Al banesen den Gedanken zu suggerieren, daß sie alle Erfolge, die sie eventuell erzielten, nur dem Ein treten Oesterreichs zu danken hätten. So mische sich Oesterreich ganz dreist

in innere Angelegenheitendes türkischen Reiches hinein! In Wahrheit hat das nicht Oesterreich getan, sondern Rußland; nur mit großem Ungeschick. Wenn Rußland das tut, heißt es natürlich: „Ja, Bauer, das ist ganz was anders." Aus all' diesen Dingen wird klar, daßRußland aus dem Balkan ein zweifelhaftes Spiel treibt und in der Wahl seiner Mittel nicht wählerisch ist. Der kluge Schachzug des Grafen Aehrenthal hat es bei diesem Unternehmen gestört — daher der Aerger. Daß aber der Zorn ein schlechter Berater

" er fährt von Wiener unterrichteter Stelle über die ge plante mo ntenegrinischeMobi lisierung,daß diese, wenngleich sie auf den ersten Blick ungewöhn lich sei, keinen Anlaß zu einer Beunruhigung gebe. Die Uebereinsiimmung der Großmächte, insbesondere zwischen Oesterreich-Ungarn, Italien und Rußland, sorge dafür, daß Montenegro sich in keinerlei krie gerische Abenteuer einlasse. Cettinje, 6 . Juli. Der montenegrinische Kon sul iu Skutari berichtet, daß unter den türkischen Truppen in Albanien

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 03.10.1906
Umfang: 10
der Elsaß-Lothringer gegen die Umtriebe des von germanischem Chauvinismus verblendeten deutschen Zentrums. (VermutlicheReisedesGroßherzogsvon Heffen nach Rußland.) Aus Darmstadt wird berichtet: Der Großherzog ist am 24. im'HreggstM Inkognito mit dem Kabinettsrat Römheld und dem Adjutanten Maffenbach vermutlich nach Rußland auf zehn Tage verreist. England. (Indien und Japan.) Wie dem „Daily Tele graph" gemeldet wird, veröffentlichen die „Japan-TimeS" eine von einem in Tokio studierenden Hindu her

vor der katholischen Lehre auferlege. Ueber die Zukunft entscheide die Vorsehung. Bezüglich der Kultusvereinigungen meinte der Papst, wenn die fran zösischen Gesetzgeber aufrichtig von ihrem Irrtum zu rückkommen würden, so würden sie in Rom das Ver langen nach Aussöhnung und Vergessen des Vorge fallenen finden; wenn sie ober vorsätzlich den Kampf suchten, so würden sie dem energischsten Verteidiger der Lehre Christi und der Rechte der Kirche begegnen. Rußland. (Attentatspläne gegen den Zaren.) Aus Genf

wird dem „Daily Expreß" gemeldet, daß Tau sende von Flugschriften in Genf und Zürich gedruckt und nach Rußland eingeschmuggelt wurden, welche einen Preis von zirka 65,000 fl. für die Ermordung des Zaren und die Hälfte dieser Summe für die Tötung des Zarensohnes aussetzen. Der Aufruf, welcher nicht sagt, wie oder durch wen die Beträge gezahlt werden, schließt wie folgt: „Sei versichert, daß die genannte Summe an dich oder, solltest du bei der Ausführung dieser glorreichen und heroischen Tat sterben

, an deine Verwandten innerhalb dreier Tagen nach der ausgeführten Tat ausbezahlt werden wird. Befreie uns vom Zarentum und der Sklaverei und Rußland wird dich segnen." (Der Gesundheitszustand des Zaren.) Man erzählt, daß der Gesundheitszustand des Zaren in der letzten Zeit sehr viel zu wünschen übrig lasse. Der Zar befindet sich in einem so nervösen Zustand, daß sogar mit der Möglichkeit der Einsetzung einer Regentschaft gerechnet werde. Die einen sollen für die Regentschaft der Kaiserin-Mutter

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.06.1913
Umfang: 10
werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — T-.», der Redaktion: Imst, Ruf-Nr. 8. M 25. Imst» Samstag, den 21. Juni 1913. 26. Jahrgang moderner ******* *** *****. Mensch ** ***** **** **** kann die Zeitung nicht entbehren .Sie sichern sich diepüriktliche Zu stellung unseres Blattes, wenn Sie das Abonne- w ment zeitig erneuern- Politische Rundschau. Tie Moskauer Zaren-Depesche und Oester reich-Ungarn. Das schon in der letzten Woche mitgeteilte energische Telegramm, welches Kaiser Nikolaus von Rußland

aus Moskau an die Könige von Bulgarien und Serbien richtete, hat in Oester reich-Ungarn deshalb starkes Aufsehen erregen müssen, weil sich Kaiser Nikolaus darin als Ober zar aller Slawen vor die Welt stellt und sich Rußland damit zum erstenmal offen zum Panslawismus (zum Bestreben, alle slawi schen Völkerschaften zu einem slawi schen Reich unter dem Szepter Ruß lands) bekennt. Daß der russfiche Zar sich zum Zaren des gesamten Slawentums aufwirft, das kann O e st e r r e i ch - U n g a r n, als ein Reich

, dessenBevölkerung beiläufigzur Hälfte slawisch i st, nicht gleichgültig lassen, um so weniger, als die Monarchie nicht nur an die im Mos kauer Telegramm als Adressat fungierenden Bal kanstaaten grenzt, sondern auch die Stammver wandten der Balkanslawen beherbergt. Wenn Rußland sich angewöhnte, wie es aus dem Telegramm hervorgehen will, den Richter über die „Verantwortlichkeit vor der Sache des Slawen tums", den obersten Anwalt und Exekutor des Slawentums zu spielen, dann wäre es um die Ruhe aller Reiche

, in denen Slawen wohnen, ge schehen und besonders Oesterreich-Ungarn trüge Dynamit im Leibe. In Rußland kann man sich über die Konsequenzen der beliebten Ausdrucks weise, die das Programm des Panslawismus zur offiziellsten Anerkennung bringt, nicht im Zweifel befunden haben. Daß man sie dennoch wählte, offenbart entweder einen herausfordernden Uebermut, der Oesterreich-Ungarn als das zunächst betroffene Reich zur Sicherung seiner Existenzgrundlagen aufruft, oder aber eine ver zweifelte Stimmung

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