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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.05.1915
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 18. Rußland hat schon seil Jahrhunderten fermen anderen Plan als den. die erste Macht in Europa vnd Asien zu sein. Zu diesem Behufe will es vor allem Konstantinope! erobern und alle slavischen j Volker und Stämme als da sind Polen und Ser ben. Tscheck-en und Ruthcnen. Slowaken und Kro aten, Bulgaren und Slowenen unter sein Szep ter zu bringen. Nun Hausen in unserem Reiche eine große Zahl dieser genannten Nationen, ent weder ganz, oder ein Großteil derselben. Ruß land arbeitet

deswegen schon durch Jahrzehnte daran, all diese Völkerschaften in unserem Reiche sich geneigt zu machen, oder bester gesagt aufzu wiegeln. Da aber Oesterreich den Rüsten trotz all seiner Wühlerei nicht den Gefallen tat allein zu zerfallen, so hatte Rußland längst schon ge plant uns bei gegebener Gelegenheit mit Waffen- g«valt nicderzuwerfem Nur tvenn Rußland selbst in Verlegenheit war. zeigte es uns zeitweilig ein freundliches Gesicht, so im Kriege mit Napoleon und zur Zeit des japanischen Krieges

. Im Jahre 1877 schon standen wir vor einem russischen Kriege. Ende der Achtzigerjahre sprach man allgemein von einem nahe bevorstehenden Krieg mit Rußland. Nur die Erklärung Deutschlands, daß es unbedingt auf unserer Seite sich stellen werde hat Rußland damals zurückgeschreckt uns mit Krieg zu überziehen. Aus dem gleichen Grunde wurde nicht gerastet uns von allen Sei ten mit Feinden zu umgeben. Der großmächtige Kaiser von Rußland reiste zu Beginn dieses Jahr hunderts persönlich nach Italien

, um uns Italien zu verfeinden; vorigen Jänner war derselbe Zar Nikolaus im kleinen Nachbarlande Rumänien, um das Reich mit dem wir früher im Bunde wa ren, vcllsicr.dig, von uns abzusprengeir. In Bulgarien stiftete Rußland 1886 gegen den frü heren Fürsten Alexander eine Revolution, so daß er abdanken mußte, aus dem einzigen Grunde, weil er nicht genügend rustenfreundlich war. Der gegenwärtige König Ferdinand von Bulgarien wurde gezwungen, seinen ältesten Sohn Boris in die russische Kirche aufnchmen zu lasten

, ein zig damit er nicht zum katholischen Oesterreich neige. Mit Serbien standen wir unter dem frü heren König Milan und seinem Sohn Alexander sehr gut. Deswegen mußte es letzterer im Jahre 1903 mit dem Leben büßen. Er wurde von einer Offiziersgesellschast über Rußlands Anstiften er mordet. Seit sein Nachfolger, der gegenwärtige König Peter, auf dem blutigen serbischen Throne sitzt, ist keine Ruhe mehr. Vor vier Jahren brachte Rußland den Valkanbund zustande, der den Zweck hatte, zuerst der Türkei

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 18
Datum: 19.12.1926
Umfang: 18
ins russische Fahrwasser. Mit Hilfe Ruß lands sollte Serbien groß werden, und mit Hilfe Serbiens wollte Rußland die Türkei und Oester reich niederwerfen. Rußland hatte bekanntlich sein Augenmerk aus Konstantinopel gerichtet. Aus der alten Hagia Sofia, der ehemaligen griechisch- orthodoxen Hauptkirche sollte das russisch-grie chische Kreuz aufgerichtet werden, Rußlands Kaiser sollte als Papst der orthodoxen Kirche im Morgenland herrschen hinüber bis an die Grenzen Indiens. Die Balkanstaaten sollten

und Draga zum Opfer sielen (10. Juni 1903) und die Thron besteigung des aus Genf herbsigeholten Karageor gevic, der als Peter I. den serbischen Thron be stieg, war zwar nicht direkt sein Werk, daß er aber auch die Hand dabei im Spiele hatte, ist 14. Jahrgang sicher. Der Mord brachte Pasitsch wieder ans Ru der. Nun blühte fein Weizen. Die Beziehungen zu Rußland wurden enger und enger und die Be ziehungen zu Oesterreich immer schlimmer. Es läßt sich dabei nicht leugnen, daß Oesterreich ge genüber Serbien

waren. Es war auch nicht zu erwarten, daß eine Macht Europas sich unter solchen Um ständen für Serbien die Finger verbrennen wollte. Im letzten Momente kam die telegraphi sche Nachricht aus Rußland, Rußland deckt Ser bien, damit kam dis Lawine ins Rsllen und der furchtbare Weltkrieg in Gang. Nach eini gen kleineren anfänglichen Erfolgendie Ein fälle in Bosnien, der Sieg bei Valjevo — ging es Serbien bitter schlecht. Die Bulgaren schlugen los und Serbien wurde bis auf den letzten Zipfel ero bert und besetzt, der König

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.07.1889
Umfang: 6
Lage macht. In voller Würdigung der finanziellen Verhält nisse der Monarchie war Meine Regierung be strebt, das Gesammterforderniß für das stehende Heer und die Kriegsmarine auf das Nothwendigste zu beschränken. In Folge der außergewöhnlichen Anforderungen ist zunächst eine gebotene Fortsetzung jener mili tärischen Vorsichtsmaßregeln nicht zu vermeiden, für welche im Vorjahre außerordentliche Kredite Ieuilleton. Unter den Wölfen. Ein Bild aus Rußland von D r. Ruhe. Unser alter Förster, Kosca

und Ruhe, so zeigt dies den vollen und schroffsten Gegensatz der österreichischen und rus sischen Anschauungen, da ja bekanntlich Rußland weder den Prinzen von Coburg, noch die derzeitigen Verhältnisse in Bulgarien als rechtlich anerkennt. In diesem so offen dargelegten Widerspruche zwischen unserer Monarchie und Rußland liegt aber die Ge fahr einer möglichen Störung des Friedens, ebenso wie in dem Umstande, daß Serbien sich immer mehr russischem Einflüsse unterwirft. Tröstlich hiebei ist nnr

, von welcher eine Störung des Friedens in erster Linie zu erwarten ist: Rußland. Voll Grimm be trachtet er das Bündniß, welches zum Zwecke der Abmachung hat: Wer einen der Verbündeten angreift, hat es mit allen dreien zu thun. Und davor wird sich Rußland hüten; deßhalb sucht es seinen Einfluß in den Donauftaaten auszudehnen und das ist ihm in der letzteren Zeit in bedenklichem Maaße gelungen. Den Montenegriner nennt der Kaiser von Rußland seinen einzigen Freund, in Serbien hat er den Metropo liten Michael wieder in Amt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.10.1890
Umfang: 8
, aber nicht eine Idee. Wir warten daher ab. Andere Nihilisten werden nach Paris kommen; auch sie werden Bomben aufertigen, aber klüger auftreten. Der Nihilismus ist nicht das, was Sie glaliben. Das Wort wurde von Turgenjeff (dem größtell russischell Dichter) erfunden und die russischen Revolutionäre llahmen es all. Ill Rußland ist man Nihilist, wie man in Frankreich radikal ilnd ill England liberal ist. Wir sind die Li beralen Rußlands, denn dieser Bezeichnung ent- spricht das von uns verfolgte Ziel

. Wir wollen die absolute Regierung mld die Bureankratie, deren Sklaven wir sind, vernichten, um ullserem Baterland ein Parlament zu geben; wir wollen, daß Rußland eine freie Verfassung erhält wie Frankreich uild England. Wäre der Czar ein sichtsvoll, so würde er das Beispiel des Mikado befolgen und in Rußland dasselbe thun, was jener in Japan gethan; mit einem Federstrich könnte er unsere gerechten Wiinsche befriedigen. Der Ezar will aber durch die Gewalt regiren; Jeuilleton. Aleine Geheimnisse vom serbischen

, daß man unter solchem Regimente nicht leben kann. Die frei heitlichen Anschauungen machen bei uns Fort schritte, und es ist ein großer Jrrthum, zu glauben, daß man sich den Rlkssen angenehm macht, wenn man mn dem Czaren zu gefallen, unsere Landsleute verurtheilt. In Rußland, we- kkigstens in einem großen Theile der aufgeklärten und gebildeten Bevölkerung, wird das Auftreten Frankreichs allgemein gemißbilligt. Man begreift nicht, wie eine Republik dem Texte ihrer Gesetze Gewalt anthun kann, nm einem Despoten zu gefallen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 31.07.1914
Umfang: 16
haben, Oesterreich- Ungarn hätte in Petersburg zn verstehen gegeben, daß es keinen Eroberungskrieg unternehmen wolle, sondern mit den Krieg nur bezwecke, auf Serbien einen Druck auszuüben. Oesterreich-Ungarn hoffe, daß sich Rußland mit dieser Erklärung zufrieden geben werde. Oester reich werde seine Truppen so lange in Serbien lassen, bis Serbien ausreichende Garantien gebe, in Zukunft Oesterreich-Ungarn gegenüber eine korrekte Haltung ein nehmen zu wollen. Auch Rußland wolle nur wissen, wie weit Oesterreich

Konflagration zu verhindern. Es steht ein großes Interesse auf dem Spiele, Frankreich muß schon aus innerpolitischen Gründen sich gegen alle Ver wicklungen aussprechen und wird die französische Nation serbischer Interessen wegen niemals demgräß- lichenAbenteuer eines Weltkrieges zustimmen - Im französischen Volke wurzelt die Ueberzeugung, daß die franko-russische Allianz nur dazu da ist, um Rußland als Helfer gegen einen deutschen Angriff zu haben; deshalb geht ja soviel französisches Gold nach Rußland

; wenn aber der französische Bürger schon sein Gut um der Allianz willen opfert — so ist er weit davon entfernt, die allslawischen Träume seines Verbündeten mit seinem Blute zu bezahlen. Rußland wird sich besinnen müssen, denn es hat unter schweren innere n Kr i s en zu leiden; allerdings ist es nicht zu verkennen, daß die Kriegspartei großen Einfluß besitzt, diese wird auch stürmisch zum Kriege drängen und es ist mit dem Umstande zu rechnen, daß sie die Oberhand gewinnt. Die Entscheidung über Krieg und Frieden Europas

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 10.03.1889
Umfang: 8
Natalie aber ist eine Russin, hat seit ihrer Scheidung in Rußland ihren Aufenthalt ge nommen, und an dem Willen, sie zu gewinnen zur Wiederherstelluiig des alleiiiherrschendeii rnffischen Einflusses in Serbien wird es in Riißland nicht fehlen. So unerquicklich also die Lage im Südosten unserer Monarchie nun wieder geworden ist, würde es anderer seits jedoch ebenso unbegründet sein, wollte man in Kurzem den ganzen Orient in Feuer, und Flamnien sehen. Die Schutzwehren, welche der mitteleuropäische Bund

er im Juli 1868 nach der grausamen Ermordnng seines Verwandten, des Fürsten Michael unter bem Namen Milan Obreno- wltsch IV. unter türkischer Oberhoheit zum Fürsten von Serbien ansgcrnfen. Im Oktober 1875 vermählte er sich mit Na ta li e Ke sch ko, der Tochter eines rnsjischen Obersten, welche Ehe jedoch bekanntlich nach dreizehnjähriger Dauer mit der Scheidung und der Auswei sung der Königin ans Serbien abschloß. Von Rußland anfgestachelt niid unterstützt begann Fürst Milan im Sommer 1876 gleichzeitig

, aber doch eine beträchtliche Gebietsvergrößer- nng und außerdem die Sonverainität, die volle Unabhängigkeit. Daraufhin nahm Fürst Milan mit Zustimmnng der Großmächte am 6. März 1882 den Königstitel an. Im Laufe der Zeit hatte sich Milan immer mehr an Oesterreich-Ungarn angeschlossen und sich da durch nicht nur Rußland, sondern auch seine Frau und einen großen Theil seines von panslavistischen Tränmen umfangenen Volkes Der Silbergulden. Eme W e ler Federzeichnung Mir ist die Geschichte als wahr erzählt ivorden

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 12.01.1889
Umfang: 6
in Petersburg er nennen, sondern den Nuntius in Wien oder in Paris mit der Führung der diplomatischen Geschäfte mit Rußland, beziehungsweise mit dem in einer dieser beiden Städte beglaubigten russischen Botschafter, be trauen wird. Serbien. Die Ministerkrise in Serbien dürfte längere Zeit andauern. König Milan will nicht früher eine end giltige Entscheidung treffen, als bis mit den Spitzen der Radikalen, welche nunmehr zur Herrschaft berufen erscheinen, das künftige Regierungsprogramm sorg fältig

durchberathen und festgestellt worden ist. Ferner will der König abwarten, welche Aufnahme die neue Verfassung überall im Lande findet. Nach einer Bel grader Meldung der „Corr. de l'Est" soll der König die Absicht haben, den Vorsitz im neuzubildenden Ka- binet und vielleicht auch das Portefeuille des Aus wärtigen dem General Gruic zu übertragen. Es ist auch die Rede von der Ernennung des Obersten Velimirovic, Bruders des ehemaligen Communika- tionsministerS gleichen Namens, zum Kriegsminister. Rußland

. Bekanntlich hat sich Rußland jüngst über die Saumseligkeit der Pforte in Abtragung der Kriegs schuld beschwert. Die Antwort der Türkei faßt die von ihr getroffenen Maßnahmen zur Erfüllung der russischen Ansprüche zusammen und weist auf deren künftige sichere Wirksamkeit hin. Schließlich sei der Wille der Türkei der beste. Einer englischen Meldung zufolge ist der Eisen- bahnunfall in Borki am 17. Oktober v. I. nicht allein der Fahrlässigkeit, sondern einem Complot gegen den Czaren und seine Familie

zuzuschreiben. Der gegenwärtige Untersuchungsrichter hat zu ver stehen gegeben, er habe Bcweismaterialien aufge funden, welche andeuten, daß die entlassenen Beamten der Eisenbahn oder einige derselben mit den Nihilisten im Bunde standen, um den mörderischen Vorsatz aus zuführen. Infolge dessen sollen viele Verhaftungen stattgefunden haben. — Die geistige Gedrücktheit, unter welcher die Kaiserin von Rußland seit dem Eisenbahnunglücke von milie, denn Kenntniß und Fleiß in der Arbeit als Mechaniker machten

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.04.1935
Umfang: 6
an einer amtlichen Feier am Grabmal des Unbekannten Soldaten teilgenommen habe. Diese Geste sei als ein Be weis für die Freundschaft zu betrachten, die nun endgültig zwischen der Türkei und Frankreich wie der hergestellt sei. Nichtangriffsvertrags » Verhandlungen zwischen Rußland und Japan London, 26. April Wie aus Tokio gemeldet wird, werden zwischen dem jqpanischen Außenminister und dem sowjet russischen Botschafter Verhandlungen über einen russisch-japanischem Nichtangriffsvertrag geführt, die rasch

fortschreiten rmd zu einem Abschluß füh ren düxften. „Daily Herald' sagt, daß dieser Bertrag durch-ein Offensiv- und Defensivbündnis ergänzt werde, das sich zwischen Rußland und Mandschu- kuo ausbreitet, eine Regelung herbeiführt. Sowjet rußland soll Mandlchukuo eine Anleihe von 10 Millionen Rubeln gewähren. Außerdem ist die Or ganisierung von Luftpostlinien zwischen der Sow jetrepublik und Mandschukuo geplant. Die mon golische Armee soll von russischen Offizieren aus gebildet werden und Rußland

Mann findet jeden Tag neue Nachahmer. Polen und die Westmächte Warschau, 26. April Die polnische Politik hat die Verbesserung ihrer Position gegenüber Frankreich, die sie sich mit der Abstimmung für die Genfer Entschließung gegen die deutsche Aufrüstung erworben hat, sofort kräf tig ausgenützt. Die Ruhe, mit der man jetzt das Hin und Her der französischen Meinungskämpfe über den Abschluß des Vertrages mit Rußland verfolgt, sticht auffällig von den Besorgnissen ab, welche durch die französisch

-russischen Verhandlun gen vor Genf hier geweckt wurden. Es scheint zwar nicht zuzutreffen, daß Laval seinen polnischen Kol legen feste Versprechungen über die Begrenzung der neuen Bindungen an Rußland gemacht hat. Aber die Warschauer Regierungskreiso glauben sich darauf verlassen zu können, daß das polnisch- französische Bündnis in Paris jetzt wieder positiv bewertet wird und daß man dort vor allem auf gewisse militärische Hinweise achten wird, die den Wert jeder russischen Hilfeleistung für Frankreich

des Fliegens miv bloßer Muskelkraft kein Problem mehr ist. De» bekannte russische Fallschirmspringer KaharokoiH hat sich in einer Höhe von 3000 Metern aus dein Flugzeug geworfen und konnte sich 1200 Meter !i^ horizontaler Richtung mit bloßer Betätigung von' Flügeln, die an seinen Armen lind Beinen ange«' bracht waren, fortbewegen. Hierauf öffnete er den Fallschirm und stieg sanft zu Boden. i Es ist dies der zweite gelungene Versuch dieses Art, der in Rußland ausgeführt wird, und dey vierte in der ganzen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.03.1899
Umfang: 10
durch die Bemühungen des russischen Mi nisters von Giers. Die Drei-Kaiser-Zusammenkunft in Skierniewice (in Polen) 15. September 1884 und der Besuch, den Alexander III. dem Kaiser Franz Josef 25. und 26. August 1885 in Kremsier machte, schienen das gute Verhältniß beider Reiche zu befestigen. Als aber Rußland gegen Bulgarien trotz der Abdankung des Fürsten Alexander (3. September 1886) eine entschieden feindselige Haltung einnahm und man be sonders nach der Wahl des Prinzen Ferdinand von Koburg-Kohary (7. Juli

1887) die Einmischung Rußlands fürchten mußte, hielt es auch Oesterreich für seine Pflicht, sich kriegsbereit zu machen, da es eine einseitige Besetzung Bulgariens durch russische Truppen nicht dulden und überhaupt die Unab hängigkeit der Balkanstaaten nicht gefährden lassen wollte. Im Winter 1887—88 schien der Ausbruch eines Krieges unvermeidlich, da Rußland an seiner Westgrenze immer größere Truppenmassen aufhäufte. Aber die Friedenspolitik des im März 1886 er neuerten Dreibundes bestand

in glänzender Weise ihre Probe. Die drohende Kriegsgefahr ward abge wandt. Dagegen wurde die Stellung Oesterreichs auf der Balkanhalbinsel dadurch verschlechtert, daß in Serbien nach der Abdankung Milans (6. März 1889) die russenfreundliche Richtung wieder das Ueber- gewicht erhielt. Doch änderte sich dies, als sich (13. April 1893) der junge König Alexander für volljährig erklärte und einen Systemwechsel eintreten ließ. Auch die Spannung zwischen Oesterreich und Rußland selbst ließ endlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.05.1877
Umfang: 6
durch die von den VertretungSkör- pern bewilligten Geldmittel möglich gemacht worden ist, schon in den beiden letzten Jahren unsere Wehr kraft und Ausrüstung aus den erforderlichen Stand zu bringen. Wir haben auch Ursache, zu glauben, daß die Kabinette, denen dies zu wissen nothwendig ist, daß Rußland selbst über jene Linie nicht im Un klaren gelassen worden ist, wo die Gestaltung der Dinge das Uebergehen Oesterreich-Ungarns von der Passivität zur Aktion erheischen würde, einer Aktion, die allerdings

nöthigen. Der „Pester Lloyd' bemerkt zu dieser Even tualität : „Rußland brauchte allerdings in einem even tuellen, durch die serbische Bewegung selbst hervorge rufenen österreichisch-ungarischen Einmarsch in Ser bien keinen feindlichen Akt zu erblicken, denn durch einen solchen Einmarsch erwüchse für Rußland ge wissermaßen eine Flankendeckung; ja das Streben, den Krieg zu lokalisiren, brauchte vielleicht auch nach einem Einmärsche in Serbien nicht als frucht- und zwecklos angesehen

ihre Landsleute zur Theilnahme am Kampfe gegen Rußland und zum Cintritte in die polnische Legion. Pest, 7. Mai. Die „Pester Korr.' veröffentlicht die Ausweise über die Einnahmen und Ausgaben des ungarischen Staates im ersten Quartal 1377. Die Gesammt - Einnahmen betragen 47,761.833 fl.» um 7,212.772 fl. mehr als in der gleichen Perlode des Vorjahres. Die Gesammt«Ausgaben betragen 66.592.439 fl., um 1,349 440 fl. weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres. Dagegen beträgt die Mehrausgabe in Folge

gut durch dachte Operationen im Orient durchzuführen, und dieses Letztere um so schneller, als die englische Antwort auf das russische Circulär in St. Petersburg keinen günstigen Eindruck verursacht, sondern die bereits be stehende Spannung zwischen England und Rußland noch verstärkt hat und auch hierauf berechnet erscheint. Graf Derby betont in der an Lord LoftuS gerichteten Depesche (datirt vom 1. Mai), daß die Pforte trotz der Ablehnung des Protokolls nicht jede Hoffnung auf Nachgiebigkeit

die Schwierigkeiten heben und die Lage der Christen in der Türkei verbessern werde.' Die russische Negierung handle gegen die Stipulationen des Pariser Vertrages, und durch das Vorgehen des CzarS auf eigene Faust gegen die Türkei trennt selber sich von dem „bisher behaupteten europäischen Einvernehmen.' ES sei nnmöglich, die Folgen einer solchen Handlung abzusehen. Die Erklärung Gort- schakoff'S, Rußland handle im Interesse Großbri tanniens und der anderen Mächte, könne „nicht die Zustimmung und Billigung

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 07.11.1877
Umfang: 12
277Z englischen Botschafters Lord Russell auf seinen hiesigen Posten. Trotzdem wird das Zusammentreffen des deutschen mit dem britischen Staatsmann als ein neue« Symptom für die vnmittelnden Bestrebungen verwerthet werden, die man der deutschen Regierung in ihrer freundschaftlichen Stellung Rußland und England gegenüber zuzuschreiben gewohnt ist. In einer Berliner Korrespondenz des „Bester Llohd' wird daran erinnert daß der deutsche R-ichSkanzler längst bemüht war eins Annäherung

zwischen England und Rußland herbeizuführen, in dem Sinne daß England für den Anschluß an das „Drei-Kaifer-Bündniß' gewonnen werde. In der That scheine es dem aus- gkichendenEinflusse Deutschlands zuzuschreiben zu sein, wenn es bisher zukeinemCo» flirt zwischen England und Rußland gekommen ist. Nun aber habe die Lage sich in der Weise geändert, daß man entweder mit der schließlichen Erfolglosigkeit dieser Bemühungen rechnen oder aber den englisch russischen Beziehung«» wieder . ernstlich nachhelfen müsse

. Man hatte die Täuschung zu verbreiten gesucht daß die Gortschakoffsche Antwort in London beftiedigt habe. Es zeigt sich aber das gerade Geientheil, und man glaubt daß du englische Regierung in unausfälliger Weise Vorbereitungen treffe um sich erfozderlichen Falls diejenigen Garantien die sie von Rußland verlangte s-lbst verschaffen zu können. „Und' — fügt der erwähnte Csrrefpondent hinzu — „ein ähnliches Verhalten schreibt man auch Oesterreich-Ungarn zu. Obgleich man den Dementis von der Bereitschaft der Monarchie

scheinbar gläubig entgegenkomme, so sei man doch nicht geneigt die Möglichkeit solcher Vorbereitungen zu negiren.' — Eins gesteigerte Vorsicht Oesterreichs nach der russischen Seite hin dürfte auch um so mehr angezeigt sein, als die feindlich? Stimmung gegen diesen angeblichen Bundesgenossen in Rußland immer deutlicher zu Tage tritt. Die Klemme in der sich Montenegro befindet, wird in St. Petersburg und Moekau nur der falschen Freundschaft Oesterreichs zugeschrieben. Der „Golos' spricht sich hierüber

mit großer Bitterkeit aus; er argumentirt: Oesterreich behauptet fortgesetzt die Localisirung des Kriegs sei für seine I» teresien nothwendig. Aus Rücksicht auf diese Anschauung h-t Rußland den bequemen Weg über Kladowa nach dem rechten Donau-Us.r vermieden, hat Serbien nicht gestattet zum Schwert zu greifen, hat damit zugleich Monte negro sich selbst überlassen, und es an den Rand des Verderbens gelangen lassen. Jetzt, wo die Donau überschritten sei, Montenegro's G-schick aber vor der Entscheidung siehe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1876
Umfang: 6
, der geschickten Gewerbe beflissenen unserer betriebsamen Gegend. Auf die Einigung Aller und unsere gegenseitige und aufrich tige Liebe!' Nußtand. 3n einem Artikel „Rußland und Europa' schreibt die „Köln. Ztg.': „Rußland ver letzt seit lange, erst heimlich und dann öffentlich alle Pflichten des Völkerrechtes. Täglich hört man von neuen Zuzügen russischer Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten nach Serbien, und neuerdings veröffentlicht sogar der russische RegierungS-Anzeiger an der Spitze seines Blattes

angerichtet, haben eigenmächtig den Fürsten Milan zum Könige von Serbien ausgerufen, wollen von keiner Waffenruhe etwas wissen, kurz thun Alles, um den Krieg zu verlängern und zu ver allgemeinern. Die Vorstellungen, die in Belgrad namentlich von Seite Oesterreichs an die serbische Regierung gerichtet werden, wenden sich nur gegen daS Uebel, wie es in Serbien zu Tage tritt, und nicht gegen die in Rußland liegende Quelle des Uebels. Unter so bewandten Umständen kann man jenem Diplo maten so ganz Unrecht

nicht geben, der ausrief: „Es gibt kein Europa mehr!' — — Kaiser Alexander soll noch in jüngster Zeit selbst erklärt haben, er werde nicht isolirt gegen die Türkei vorgehen. Wenn diese Aeußerung wörtlich zu verstehen ist, so wäre ja der Weltfriede gesichert. Leiver stehen dem andere Aeußerungen gegenüber, die täglich in der russischen Presse wiederholt werden, der Kaiser von Rußland werde durch die Stimmung seines Volkes genöthigt werden, der Türlei den Krieg zu erkläre«. Diese Be rufung

auf die Volksstimmung ist eine bedenkliche Sache. Ein türkischer Staatsmann sagte neulich: „Glaubt man denn, daß es in der Türkei keine VoikS- stimmung gibt?' Wir möchten diese Frage erweitern und sagen: „Gibt eö denn nicht in allen Ländern Europa'S auch eine öffentliche Meinung, welche einen solchen Krieg ohne gerechte Kriegsursache auf das Entschiedenste verurtheilt?' — In allen amtlichen Schriftstücken erklärte Rußland, daß es ihm um nichts zu thun fei, als um die Erhaltung- der Ruhe und Ordnung in der Türkei

. Dagegen ist eS jetzt durch unzählige Thatsachen ^ bewiesen^ daß Rußland, wie schon bei vielen früheren Gelegenheiten, auch diesmal die Ausstände in der Türkei heimlich unterstützt hat, ja, daß die Thätigkeit der russischen Agenten, wenn nicht die einzige, doch eine vorzügliche Quelle der Un ruhen in der Türkei gewesen ist. Jetzt kann man von einem Doppelspiel nicht mehr reden. Die Presse droht täglich, der Kaiser müsse, von der VolkSstim- mung gedrängt, offen den Krieg gegen die Türkei er- klä

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.04.1909
Umfang: 8
, was Oesterreich ist. Und die Zukunft wird lehren, was Oesterreich kann. Während Fra' kreich und Rußland durch die Revolution geschwächt Wurden, brachte Oesterreich feine Finanzen in Ordnung und organisierte seine Verwaltung .... Der Drei bund ist heute der herrschende Faktor der kontinen talen Politik und die Hoffnungen auf die „Triple cntcnte' zerflossen wie Schnee bei der ersten Probe, welche dieselbe „Triple enteilte', England, Frank reich und Rußland, zu bestehen hatte. Härung in Serbien. 72 in Nifch

, da trat die Stiuimung Rußlands über die erlit tene Balkanniederlage recht deutlich zutage. Der Referent der Budgetkommission, der Führer des Oktobristen Gutschkow, erwähnte in seiner Rede, Rußland durch lebe jetzt Tage nationaler Trauer. Von der extremen Rechten hob auch Gurikewitfch das Gefühl der Trauer r.egen der Ereignisse der letzten Tage hervor und sprach von nationaler Erniedrigung und von einer Schmach, die Rußland durchlebt habe. Er schob indes die Verantwortung für dieses zweite Tsu shima

R ußlandS zum großen Teil auf die Duma- majoritäl, die den mangelhaften Zustand des russischen Heeres aller Welt verkündet habe. Der österreichisch- ungarische Militärattachö Graf Spannocchi habe kürzlich seiner Regierung über die militärische Ohn macht Nußlands berichtet. Duraufhin habe eine Reihe herausfordernder Akte gegen Rußland begonnen und Rußland eine Art Ultimatum erhalten, das in der tausendjährigen Geschichte deS Reiches unerhört sei. Schließlich forderte der Redner dazu auf, das Vertrauen

des Volkes zum Heere nicht zu untergraben. Graf Zobrinski erklärte, es sei jetzt nicht nur Zeit, wegen der Ereignisfeder letzten Tageder russischen Trauer Ausdruck zu geben, sondern man müsse die Zähne zusammenbeißen und arbeiten. Das sei die beste Antwort Rußlands auf seine Freunde und Feinde. Es werde die Zeit kommen, wo Rußland gemeinsam mit seinen slavischen Brüdern Abrech nung hält. — Der Verlaus dieser Dumasitzung beweist deutlich genug, daß der Friede am Balkan und in ganz Europa der Kriegsfurie

in dem Augenblick weichen wird, in dem Rußland seine militärische Er neuerung vollendet haben wird, denn der PanflaviSmus wird die bittere Demütigung in Belgrad nie ver winden. Die alöanefische Arage — eine neue Hefayr für den 3-riedeu. Bor einigen Tagen ereignete sich im Ziitizpalaste in Konstantinopel eine schwere Meuterei der albane- sischen Garde. Der Gouverneur von Albanien hatte alle Albanescnchcss unter dem Vorwande einer Ver- söhnungöseier zu einem Bankett eingeladen. Während deS F.steffens machten

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1876
Umfang: 6
Armee habe dieses nicht ohne Einwilligung des offiziellen Rußland gethan und der erste Kanonenschuß zur Feier der Königs krönung sei das Signal des Kriegs zwischen Oesterreich und Rußland, so behaupten sie. Selbst den Umstand legen sie im möglichst schlimmen Sinne aus, daß aus Petersburg ein eigener Cabinets-Courier nach Wien kam, um unserem Kaiser ein Handschreiben des Czars zu über reichen. Die Sache muß weit gereist sein, wenn die Monarchen in unmittelbaren Verkehr treten. Von Seite der Mächte

worden!' ' ' ? L.: üa 'U . Rußland und Deutschland sollen in Bezug auf die Türkei vollständig einig sein und Rußland hat auf alle Fälle (also auch für den Kriegsfall) auf die'Vollkommene Unterstützung' Deutschlands zu zählen. Was den Kriegsfall betrifft, so wünscht ganz Rußland einen solchen; der Czar soll in seinem Briefe an unseren Kaiser sogar ge schrieben haben, er sei in Rußland der einzige, welcher aufrichtig den Frieden zu erhalten wünscht^ Rußland wünscht lebhaft, das Loos der Slaven

Verschanzungen liegen. — Wie der „Pester Lloyd' meldet, ! sendete Rußland angeblich als Grenzschutz mehrere Divisionen ! Infanterie und Cavallerie an die türkisch-asiatische Grenze, gleichzeitig Erklärung über die türkische Ausstellung begehrend. -- Wenn man ^ den liberalen Blättern glauben darf, geht es in Spanien wieder ^ einmal recht unheimlich zu. Die Königin Jfabella. soll dieser Tage in ! Madrid eintreffen und soll die Ankündigung dieses Ereignisses alle

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 05.10.1876
Umfang: 6
von einer „südslavischen Demonstration' be richtet. Es soll nämlich dort anläßlich der Prokla- mirung Milan's zum König eine Tanzunterhaltung arrangirt worden sein, bei welcher das Lokale mit serbischen Wappen und Fahnen geschmückt war. Wegen dem und wegen geheimer Anwerbungen soll nun eine Untersuchung gepflogen werden, und sollen in deren Folge bereits fünf Verhaftungen vorgenommen wor den sein. ^— Der „Pesther Lloyd' bespricht die Situation folgendermaßen: „Ob mit oder gegen Rußland? Diese Frage sei aktuell

geworden. Man könnte er warten, daß eines TageS zu wählen sein werde zwi schen Entsagung und mannhafter Entschlossenheit, zwischen einer Aktion gegen unsere Interessen und einer Aktion zur Wahrung unserer Interessen. Die Antwort könne nicht zweifelhaft sein. Oesterreich- Ungarn könne im Oriente nicht der Trabant einer andern Gewalt sein; es müsse eine selbstständige Politik verfolgen.' Der „Lloyd' führt aus, ein Hand in Hand gehen mit Rußland sei nur auf Grund einer Konservirungspolitik möglich

und sagt dann: „Nichts kann und darf uns veranlassen, dieser Politik untreu zu werden. Es gibt keine Gemein schaft zwischen uns und Rußland über die Gränzen des Status qno ameliorä hinaus und eS gibt keinen Preis, den uns Rußland für die Verlängerung dieser Politik bezahlen könnte. Keine Konzession wäre groß genug, um die Gegenkonzession, die wir gewähren müßten, wett zu machen ; eine Aktion auf Beute theilung wäre unmöglich, wir wären stets im Nach theile und würden nur für die Ausbreitung Ruß lands

Propaganda^msch^n^. Jeder Akt der Dekompofition im Oriente ist an und für sich ein Gewinn für Rußland, eine Schädi gung Oesterreich-Ungarns. Ist eine Gemeinschaft mit Rußland auf dem Prinzipe deS «tatus «zuo nicht möglich, weil Rußland nicht will, zum Zwecke der Erwerbung oder der Dekompofition aber nicht, weil wir nicht dürfen, so ist der Fall einer Aktion gegen Rußland gegeben. Wir dürfen keine passive Rolle spielen.' Der „Lloyd' polemisirt dann gegen jene Ausfüh rungen, welcbe, weil Deutschland

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Seite 1 von 8
Datum: 22.06.1887
Umfang: 8
. Mißwirthschaft in Ungarn. Rußland und die Balkanhalbinsel. DaS Regierungs-Jubiläum der Königin Victoria. In Ungar« haben am 17. ds. Mts. die Neu wahlen begönnen. Es wählen 40 Komitate 215 Ab geordnete und 32 Städte 46 Abgeordnete. Die Re gierung, das heißt Tisza und Genossen hoffen, daß ihre Anhänger wieder durchdringen werden, und sie haben Grund zu hoffen, weil sie eS an gehöriger Energie nicht fehlen lassen. Das sieht man nicht in Ungarn allem, sondern auch in Kroatien. Das kaisertreue Volk der Kroaten

nach Rußland gewallfahrtet. Nun haben sie in Serbien, Dank der Bemühung der König Natalie und wer dahinter steckt, ein russenfreund liches Ministerium. Da sieht man, wie mächtig das schöne Geschlecht in der Politik sein kann ; der Oesterreich freundlich gesinnte König mußte unter. Da es Ruß land bislang nicht gelang in Bulgarien zu reussiren, soll es Serbien die Leitung der slavischen Länder des Balkans versprochen und es dadurch geangelt haben. Konnte Rußland das böse Bulgarien nicht von der. Donau

Ministerpräsidenten Ristie haben vorläufig keine anderen Schmerzen, als die Rückberufung und Rehabilitirung des Metropoliten Michael, eines intriguanten Agenten des russischen Vice- papstes Pobiedonoszew. Wie im Norden die Ruthenen, so sind es im Süden die Serben und Bulgaren, welche der russische Bär mit seinen bärenhaften Liebkosungen belecken und dann verspeisen möchte. Die Blätter der »ltslik irreäenta« drücken dem Ministerium Ristie ihre volle Sympathie aus. Wer aber glaubte, daß Rußland nun die Hände

täglich nach Kalafat, wo Boten aus Rußland eintreffen. Da Garnauld seinerzeit persönlich den Schumlaer Putsch vorbereitete und als geschickter russischer Emissär gilt, so erregt dieses Treiben die Befürchtungen der Widdiner Bevölkerung. Ueberdies hat Rußland auch neuerdings bei den übrigen Mächten Schritte gethan, um die Regelung der bul garischen Frage zu beschleunigen. Die diesbezügliche Note verlangt die Ernennung eines Regenten, mit welchem Rußland verhandeln könne. Man sieht, daß Serbien

Aberdeen setzte nun aus den Anhängern Peel's und aus Whighs ein neues Ministerium zusammen,^ unter welchem der Krieg mit Rußland auSbrach. Als sich aber Schwierigkeiten zeigten und die Besiegung Rußlands sich nicht so rasch vollzog, als man glaubte, wurde das Ministerium ge stürzt und eS trat ein Coalitionsministerium Palmerston an seine Stelle, welches den Krieg unter günstigen Be dingungen im Frieden zu Paris, 30. April 1856, zu Ende führte. Nachdem auch ein Krieg gegen Persien und China für England

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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1887
Umfang: 8
Otto König und Bayern bekam daher einen Prinzenregenten, der sich mit den liberalen Ministern weiter behilft. In Deutschland wurde das ganze Jahr über an dem kirchlichen Frieden gekleistert, aber versiegelt ist er noch nicht; ein bischen besser geht es jedenfalls. Die soziale und die bulgarische Frage machen Bismarck viel Kopf zerbrechen; Deutschland spielt nun nicht mehr im europäischen Concerte die erste Flöte, diese Rolle ist nun auf Rußland übergegangen. Von Rußland holen sich die Mächte

bewilligte ihrem rebellischen Vasallen alles, die vollkommene Vereinigung mit Ostrumelien, sowie die Statthalterschaft darüber und man konnte jetzt erwarten, daß Fürst Alexander sich in einer kurzen Spanne Zeit ganz losreißen und die Königskrone aussetzen werde. Aber der russische Einfluß arbeitete im Stillen und unterirdisch, denn Rußland konnte es unmöglich gerne sehen, daß England durch den Battenberger dort vorherrsche, und so brach plötzlich eine Verschwörung aus, die Ale xander wegfegte. Ludwig

, um von Rußland nicht aufgefressen zu werden, so wäre es purer Wahnsinn gewesenj, wenn Griechenland los geschlagen hätte, bis an die Zähne bewaffnet stand es schon da. Die Flotten von ganz Europa nahmen Stellung gegen Griechenland, um den kleinen Gerngroß zur Ruhe zu zwingen. Die Haltung des Grotztürken das ganze Jahr über war sehr schwankend. Bald hatte diese Macht, bald jene mehr Einfluß, der Sultan merkt nämlich, daß die Existenz der siechen Türkei lediglich von dem guten Willen der Mächte abhängt

die „Times.' Sie behauptet nämlich, daß vor zwei Wochen ein deutsch-russisches Bündniß unterzeichnet worden sei, weil der Czar die Ueberzeugung gewonnen, daß eine Verständigung z vischen Rußland und Frankreich eine Chimäre sei. Leider gibt auch ein Artikel der „Vossischen Ztg.' sehr zu denken. In demselben heißt es deutlich, daß die deutsch-österr. Freundschaft nie so weit gehen werde, daß Deutschlands Truppen an Oesterreichs Seite gegen Rußland kämpfen. Deutschland könnte für Oesterreich nur einstehen

, wenn österreichisches Gebiet angegriffen t»de. Was aber Rußland am Balkan gegen Oesternch durchzusetzen wünsche, werde Deutschland nicht hiKrn. Oesterreich müsse daher den Bemühungen entgemkommen, welche einen Zusammenstoß mit Rußland feie zu halten suchen. — Um noch eine Stimme zu Kren , fügen wir bei, daß eine ruffische Zeitung, „NoAe Wremja' eine Zuschrift aus angeblich diplomatische Kreisen enthält, welche vor einem Kriege mit Oestemich warnt. Ruß land könnte Oesterreich nur dann angreifen, wenn Deutschland

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