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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 03.10.1906
Umfang: 10
der Elsaß-Lothringer gegen die Umtriebe des von germanischem Chauvinismus verblendeten deutschen Zentrums. (VermutlicheReisedesGroßherzogsvon Heffen nach Rußland.) Aus Darmstadt wird berichtet: Der Großherzog ist am 24. im'HreggstM Inkognito mit dem Kabinettsrat Römheld und dem Adjutanten Maffenbach vermutlich nach Rußland auf zehn Tage verreist. England. (Indien und Japan.) Wie dem „Daily Tele graph" gemeldet wird, veröffentlichen die „Japan-TimeS" eine von einem in Tokio studierenden Hindu her

vor der katholischen Lehre auferlege. Ueber die Zukunft entscheide die Vorsehung. Bezüglich der Kultusvereinigungen meinte der Papst, wenn die fran zösischen Gesetzgeber aufrichtig von ihrem Irrtum zu rückkommen würden, so würden sie in Rom das Ver langen nach Aussöhnung und Vergessen des Vorge fallenen finden; wenn sie ober vorsätzlich den Kampf suchten, so würden sie dem energischsten Verteidiger der Lehre Christi und der Rechte der Kirche begegnen. Rußland. (Attentatspläne gegen den Zaren.) Aus Genf

wird dem „Daily Expreß" gemeldet, daß Tau sende von Flugschriften in Genf und Zürich gedruckt und nach Rußland eingeschmuggelt wurden, welche einen Preis von zirka 65,000 fl. für die Ermordung des Zaren und die Hälfte dieser Summe für die Tötung des Zarensohnes aussetzen. Der Aufruf, welcher nicht sagt, wie oder durch wen die Beträge gezahlt werden, schließt wie folgt: „Sei versichert, daß die genannte Summe an dich oder, solltest du bei der Ausführung dieser glorreichen und heroischen Tat sterben

, an deine Verwandten innerhalb dreier Tagen nach der ausgeführten Tat ausbezahlt werden wird. Befreie uns vom Zarentum und der Sklaverei und Rußland wird dich segnen." (Der Gesundheitszustand des Zaren.) Man erzählt, daß der Gesundheitszustand des Zaren in der letzten Zeit sehr viel zu wünschen übrig lasse. Der Zar befindet sich in einem so nervösen Zustand, daß sogar mit der Möglichkeit der Einsetzung einer Regentschaft gerechnet werde. Die einen sollen für die Regentschaft der Kaiserin-Mutter

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1914
Umfang: 8
auch der breiten Osfsentlichkeit wahrnehmbar macht. And der Eindruck ist bei uns in Oesterreich Ungarn umso stärker, als er durch den tiefen Pes- simrmus gesteigert wird, der viele Kreise in begug auf unser Verhältnis zu Rußland beherrscht. Schon in der letzten Tagung der Delegationen klang vielfach die Auffassung durch, daß ein Zu sammenstoß mit. Rußland unvermeidlich sei und die Interessengegensätze sich so verschärft haben, Saß nur ihre gewaltsame Lösung möglich erschei ne. Der Minister des Aoußern, Graf

Bsrchtold, Hat sich dieser Anschauung nicht angeschlossen und es ist ihm das von mancher Seite verübelt wor- Sen; man kleidete das in die -Formel.von. ^man gelnder Voraussicht' und „mangelitder Energie', allein man vergaß dabei, daß es in der Politik der größte Fehler ist, mit sogenannten „Unver meidlichkeiten' zu rechnen, es darum auch ein -Dehler, wäre und die gesamte äußere und innere Dolitik der . Monarchie ausschließlich auf den Fall «snes Zusammenstoßes mit Rußland einzurichten, Weil — „inan

' ihn für unabwendbar hält. Ge rade heute ist man über die die Haltung Ruß lands bMmmenden Kräfte «nd Strömungen so unvollkommen, orientiert, daß es außerordentlich schwer fällt, einen verläßlichen Schluß zu ziehend Es ist richtig, daß eine sozialreoolutionäre Bewe gung in Rußland vorhanden ist und daß der Fall eintreten kann, daß die russische Regierung diese innere Gefahr durch einen auswärtigen Konflikl zu beschwören sucht? umgekehrt ist aber auch da mit zu rechnen, daß gerade auswärtige Verwick lungen

de Kreise üurch folgende Argumentation für diese Idee zu gewinnen: Der Zusammenstoß zwischen Oesterrsich-Ungarn und Rußland ist unvermeid lich: mn für ihn gewappnet zu sein, müsse Oester reich-Ungarn Rußland mit dessen eigenen Mitteln bekämpfen, das heißt sich als slawische Macht auf- tun, um durch restlose Befriedigung der Wünsche der in Oesterreich-Ungarn lebenden Slawen auf demokratischer Grundlage. Rußland als slawische, oder politisch reaktionäre Macht zu schwächen^ Gegen diese auf den ^ ersten

und auf die Ziele tzA- /''rdslawischen Bewe gung. Nur wenn die zichDschen Tendenzen der nationalistischen BewegU!>AkHmtliche? Slawen der Monarchie an ihre Grenzen gebunden wären, wä re an üsre erfolgreiche Organisation im Interesse der Monarchie gegen Rußland zu denken: allein das ist nicht der Fall. Die Slawen der Monarchie lassen sich hinsicht lich ihrer Stellung zu Rußland in vier Gruppen scheiden: Zu der ersten gehören die Polen und die Ukrainer, die national in schroffem Gegensatze zu Rußland stehen

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 31.03.1915
Umfang: 8
werden den betreffenden Zeichnern unter brieflicher Verständi gung gutgeschrieben. Die definitiven Stücke der Kriegsanleihe werden ebenfalls gegen Vorweis der Abrechnung an der Kasse ausgefolgt oder auf Wunsch durch die Post zugesandt. Kriegsgefangen. In der Verlustliste Nr. 147 finden wir u. o. folgende Kriegsgefangene aus unseren heimischen Truppenkörpern: Auer Franz Peter, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Obertilliach. 1882. verw., kcieges. (Moskau, Rußland). — Crazzolaro AlsonS, 3. KM . Ersatz Komp., Bruneck. Abtei

, 1887, kriegSges. — Decassian Giovanni, Waffenm. III. Tit. II. Kl., 3. KjR., 8. Komp.. Amp.zzo. Buchen- st in, 1889, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). — Doblander Hermann, 3 KjR.. 5. Komp., Bozen. 1881, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syc-Darja, Rußland). — Echart Joses, 3. KM., 7. Komp., Reutte, Heiterwang, 1891, kriegsges. (OmSk. Ruß land). — Feichter Valentin, 3. KM., 5. Komp, Bruncck. Trusten, 1886. kriegsges. (EvakuationS- spital Nr. 43 in Rjäfan, Rußland) — FcanzeSchini Joses

, 3. KjR., 4. Komp, Bozen. Psatten, 1890, kriegSges. (KainSk, Gouvernement TomSk, Sibirien). — Maier Franz, 3. KM, 4. Komp., Schlünders, Tomberg. 1887, kriegSges. (KainSk, Gouvernement Tomsk. Sibirien, Raßland). — Matha Jofef, 3. KM., 3. Komp., Bozen. Eppan, 1885. verw , kriegsgef (Wolsk. Gouvernement Saratow. Rußland). — Niederleimbacher Josef, Patrouillef. Tit.-Unterj. 3. KM. 1. Komp.. Bozen, Neumarkt, 1889, kriegS gef. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). —Ober hoser August, 3. KM-, Ersatz

Bataillon. Brixen, Meransen, 1889, verw. kriegsgef. (Wolsk. Gou vernement Ssaratow, Rußland). — Patterer Albert, 3. KM., 11. Komp., Lienz. Windisch Matrei, 1892, kriegsgef. (Taschkent, G:b. Syr Tarja, Rußland), — Pojer Hermann, 3. KM, 2. Komp.. Bozen, Salurn, 1891, kriegsgef. (Taschkent, Gouvernement Syr-Darja, Rußland) — Stocker Josef, 3. KjR., 9. Komp., Schlanders, Schladerns, 1890, verw., kriegsgef. (WolSk, Gouvernement Ssaratow, Ruß land). — Troyer Joses, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Jnnichen, 1890

, kriegsgef. (Samarkand, Gouverne- ment Turkestan, Russisch Zentralasien). — Vetter Josef, ZugSf., 3. KjR., 6. Komp., Brixen. Sterzing. 1889, kriegsgef. (Taschkent, Geb. Syr.-Darja, Ruß land). Ergänzungen und Berichtigungen zu den Verlustlisten Ur. 63,4S und 6S. Wierer statt Wieser Johann, ZugSs., 3. KjR., 12. Komp., Bruneck. Niederrasen, 1885, verw., kriegSges. (Eva- kuationSspital Nc. 57 in Tambow, Rußland.) War verw. gemeldet. — Fundneider Johann. Unterj., Tit.-ZugSs. statt Jäger, 3. KjR., 2 Komp

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 5
Datum: 16.10.1879
Umfang: 5
Will Frieden.' Die Betrachtung der „K. Ztg.' geht alsdann auf die europäischen Großmächte über und constatirt die überall vorherrschende, wenn auch in Frankreich noch nicht als rückhaltslose Befriedigung mit der durch den Frieden von 1871 geschaffenen Lage zu betrachtende, friedliche Strömung; nur in Rußland werde durch die Hetzereien der Presse und die gegen Deutschland erhobenen Recriminationen, trotz der per» sönlichen Sympathien des Herrschers für Deutschland, eine Unheil drohende Aufregung

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

einen Damm entge genstellt, gern anschließen. Rußland endlich, wenn eS auch in der Defensivallianz zwischen Deutschland und Oesterreich zunächst eine Unbequemlichkeit erblicken würde, dürfte mit der Zeit zu der Erkenntniß gelangen, daß dieses Bündniß thatsächlich zu seinem eigenen Nutz und Frommen geschlossen wird. Es würde sich der Wahr nehmung nicht für immer verschließen können, daß es mit erobernder Politik sich selbst am meisten schadet, und daß es den Mächten zu Dank verpflichtet

wieder gewonnen hatte«. Man mag heute in St. Petersburg noch glauben: man sei im Stande von Warschau aus, sei es Deutsch land, sei es Oesterreich angreifen zu können. Aber Po len hört auf eine Angriffsstellung zu sein, sobald Deutsch land und Oesterreich vereint sind. Die Ansicht müsse sich in Rußland in militärischen Kreisen schnell Bahn brechen, und der Czar würde deren Richtigkeit nicht verkennen. Die Rathschläge, welche zum Kriege drän» gen. würden an Kraft verlieren, und es wäre Hoffnung vorhanden

, die konservativen Elemente wiederum in St. Petersburg an Einfluß gewinnen zu sehen. Augenblick lich sind sie machtlos, und nicht mit Unrecht darf man ihrer Entfernung von den StaatSgeschäften einen gro ßen Theil der Wirren, wenn nicht alles Unheil, zu schreiben, unter dem Rußland leidet uizd mit dem es die Welt bedroht. Wenn aber das deutsch-österreichische Bündniß eine Umwälzung in der russischen Politik zur Folge haben sollte, wenn diese ihren revolutionären und angreifenden Character verlöre

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 29.01.1913
Umfang: 8
Militärvorlage.) Von seiten der deutschen Regierung ist nach wieder holten Dementis nunmehr offiziös zugegeben, daß eine neue Wehrvorlage noch für diese Session des Reichs tages vorbereitet wird. Wie der Berliner „Lokal-An zeiger" erfährt, dürfte die Vorlage rund 100 Millionen Mark anfordern, wovon über 70 für das Heer, 18 für die Luftflotte und 10 Millionen für andere Zwecke verwendet werden sollen. Rußland. (Die Pläne Rußlands.) Das neueste Heft der Wochenschrift „Deutsch-Oesterreich" enthält

einen interessanten Artikel des Professors Dr. Hans Uebers- berger über „Rußland und die Orientkrise". Prof. Uebersberger deckt hier an der Hand der Duma verhandlungen und Preßäußerungen das Spiel der russischen Politik in der gegenwärtig schwebenden Krise auf. Rußland plant für sich selbst eine Ausdehnung in Kleinasien auf Kosten der Türkei, wodurch auch Interessen des Deutschen Reiches schwer in Mitleiden schaft gezogen würden. Die Ansprüche Rußlands richten sich auf das Vilajet Wan, das an das Urmia- gebiet

in Persien anstößt. Türkei. (Abmachungen derTrippelentente über den asiatischen Besitz der Türkei.) Paris, 24. ds. Vor kurzem ist zwischen England, Rußland und Frankreich, eine fixe Abmachung über die Teilung der asiatischen Türkei in Interessensphären zwischen den Mächten der Trippelentente zustandegekommen. Diese Abmachungen sollen in Kraft treten, sobald der Be stand der türkischen Herrschaft in Asien in Frage ge stellt sein würde. Der Wiederausbruch des Balkan krieges wird dabei als ein Ereignis

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1934
Umfang: 16
bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt

einer neuen Rapallofreundschaft in Bewegung gesetzt werden, ist fast selbstverständlich, und oie Quelle der Pariser Informationen könnte im russischen Bot schaftsgebäude in Berlin zu suchen sein. Aber auch wenn man es für möglich hielte, daß Hitler, um die. französisch-russische Freundschaft zu sprengen, dem Botschafter Suriz wirklich der artige Angebote gemacht habe, so ist damit noch nicht gesagt, daß Rußland von einer etwaigen Reuorlentierung des Dritten Reichs Gebrauch

machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter

Millionen Dollar von Rußland zu fordern haben, sollen durch die Ausgabe von Sowjetbons befriedigt werden. Das amerikanische Johnson- Gesetz. welches Kreditgewährung an Staaten ver hindert. die den Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen sind, würde damit auf Rußland nicht mehr angewendet werden könn?n und der Kreditsegen Amerikas könnte stch endlich über Rußland ergießen. Daher braucht Moskau nicht so dringend deutsche Kredite. Zu gleicher Zeit kommt die Meldung von der Vereinbarung zwi schen

der Sowietregierung' und der englischen Bergwerksgesellfchaft Lest« Goldfieldg, womit das wichtigste Hemmnis für den Abschluß eines russisch-englischen Handelsvertrages dahingefallen ist, und man darf nicht zweifeln, daß, jetzt auch England als Kreditgeber für Rußland sine ent scheidende Rolle spielen wird. Selbst wenn Frankreich also finanz- und wirtschaftspolitisch für Rußland in den Hintergrund treten sollte, so wird der Kreditbedarf Eowjetrußlands durch die angeljächstjche Finanz hinfort so reichlich gedeckt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 17.04.1878
Umfang: 6
jetzt, für den Congreß gestimmt, wäre eS nnr anch des Einverständnisses von Seite Rußlands gewiß gewesen. Diese Auslassungen deö Parlaments erschei nen uns als verbürgt und wir haben nicht zu besor gen, daß wir unS bei Anerkennung derselben einer Täuschung hingeben. Nnn ist eS an Rußland, ob dasjenige, was Wunsch und Wille ganz Europa'S ist, sich erfüllen solle oder nicht. Mag sich das Czarenrcich auch seines unbe strittenen Cnltnrbernseö bewußt, niag in seiner Brust durch die Siege am Balkan ein Kriegöscner entzün

det fein, das nicht so bald zu löschen ist, mithin die Tüchtigkeit der Russen auch fernerhin in ein glänzen des Licht setzen kann, eS wäre wohl gut, wenn sie dies Selbstbewußtsein nicht auf die äußere Politik, sondern auf das iuuere >staatSgetriebe lenken wollten und sofort. Das ist zwar Sache der ReichSverwaltnng, aber Billigkeit und Nothwendigkeit bezüglich der eige nen Lage erfordert eine kühle Umfchan in den Staaten Enropa'S, wobei Rußland keinen gerade wohlwollenden Mienen, sondern vielmehr

unzufriedenen Blicken be gegnen würde und mit Recht. Rußland wurde bis jetzt von England in Spannung erhalten, aber nun mehr kann es sich ohne Kränkung seines eigenen Ehrge fühls zurückziehen. Dieses aber wäre nicht so preciös geworden, hätten nicht England und Oesterreich-Ungarn Innsbruck, Mittwoch I?. April t8?8. Rußland Glauben geschenkt, was wieder ohne die Verpflichtung Rußlands, der Verträge vou 185V und 1871 mit Rücksicht auf die Signatarmächte in con- servativer Weise eingedenk

zu sein, nicht geschehen wäre. Es liegt nun an Rußland, sein feierlich gege benes Versprechen zu halten und der Friede Europa'S wird nicht weiter gefährdet. Wenn das „Journal de St. Petersbonrg' bei Ab fassung seiner verhältnißmäßig versöhnlich klingenden Auseinandersetzungen schon aus den erwähnten Parla- mentSreden geschöpft hat, so ist der Congreß als ge sichert zu betrachten. Aber selbst ohne die Benützung englischer Vermittlung ist die Sprache des officiösen Blattes eine friedliche; denn die Hanptpnncte

der Verständigung Rußlands mit Europa, welche wir durch das genannte Journal erfahren, können den Inter essen Englands nicht zuwiderlausen. Die Angelegen heiten der Christen im Orient, insofern sich Rußland ihrer annimmt, werden an England kein Hinderniß finden, wenn nicht jeneS Schntzverhältniß zum Mo ment einer Ländernfnrpation wird, wogegen aber ganz Europa seine Stimme erheben würde. Hingegen wür den alle Mächte das gegebene Wort von Rußland engegennehmen, sowie überhaupt der ganze Welttheil in den Sachen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 20.04.1933
Umfang: 12
— Nacht entstand cm« der Beschuldigung von sechs in Rußland arbeitenden Engländern ein britisch- russischer Künflitt. Die russische Regierung» die in der Wahrung ihrer Souveränität natürlich besuche» hartnäckig ist, hat dt« . Forderung de« britischen Botschafter», die angeklagten Briten ohne jede Gerichtsverhandlung freizulassen, auf döff schärfst« abgelehnt^ Der Botschafter ander» seit», der beim Besuch seiner verhafteten.Lands leute die unmenschlichen Untersuchungsmethoden der politischen

Polizei Rußland», von denen di« inzwischen herausgegebene« Weißbücher über sein« Korrespondenz mit dem englischen Außen- amt' einige Proben geben (ISstündige Verhöre üM), kennen gelernt hatte, hat Litwinow gegen über Aeußerungen getan, die seine Abreise au» Moskau und damit die Verschärfung des Kon flikts zur Folge gehabt haben. Der kriegerisch« Do« der Moskauer Press« („Ihr «erdet uns nicht einschüchtern!') steigerte sich auf der einen Seit«, während auf der anderen das britische Parlament

zu den schärfsten Eegenmaßr HM« griff und di« Regierung ermächtigte, die Unmchgiebigkett der Sowjets in der Frage der angeklagten In genieure mit der vollständigen Unterbindung der russischen Einfuhr nach England zu beantworten; Rußland, da» durch dies« Maßnahme empfindlich getroffen würde, wittert in diesem Ermäch tigungsgesetz die Durchführung der Beschlüsse der Konferenz von Ottawa, für die der Moskauer Prozeß, «inen erwünschten Vorwand abgäbe, um die der Form halber vorgeschlagenen neuen Han

, de« Prozeß beginnen zu lallen, bevor die Häftlinge zu willen losen Werkzeugen der Sowjetjusttz und Sowjet» Politik gewordo» waren «nd wohl zum erste» Mal wieder vernahm Rußland di« Anklagen un erschrockener Männer,die keine „Reuebekenntniffe' oblegen, sondern den Henkern die Maske vom Gesicht reißen «nd die Fadenschelnigkcit »nd Skrupellosigkeit ihrer Eewaltmaßnahmen ent hüllen. Im Grunde weih natürlich ganz Ruß land, daß die „Sabotageakte' erfunden sind, und di« Unbotmäßigkeit gegen di« Willkürpolitik

hat. Katastrophen-PolM? Die Überraschende Nachsicht, mit welcher der Gorichtsvorsitzende die Engländer sprechen ließ, ohne, wie das ftüher sicher der Fall gewesen wäre, ihren Redefluß zu hemmen, könnte die Ver mutung nahelegen, daß Rußland in. letzter Stunde sich der Gefahr bewußt geworden ist, in die es sich mit dem Prozeß gegen Mac Donald und Genoffen begeben hat, und daß es die bri tische Regierung versöhnen und die englische Oeffentlichkeit von dem „europäischen' Tharakter der Sowjetjustiz überzeugen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 14.04.1885
Umfang: 12
?c. sind an die Redaction zu richten. - r. ÄS Dienstag, 14. April 1885. XIX Jahrg. Telegramme siehe ü. Seite. Meran, den 13. April, der afghanische Conflict zwischen England Rußland ist durch das Bekanntwerden blutigen Zusammenstoßes zwischen Russen Afghanen in ein neues, kritisches Stadium ten. Der Streit dreht sich um das Khanat Weh, welches die Afghanen seit Zum Jahres besetzt haben und als zu Asgha- il gehörig betrachten, obwohl daS Gebiet Pendschdeh vorher nicht zu Afghanistan ge- Die Besetzung Pendschdehs

ist also weiter !.Z gewesen, als em auf Englands Anstiften ozener Schachzug der Afghanen gegen die Be- greifung des weiter östlich gelegenen KhanatS v durch die Russen. Rußland will nun jt zugeben, daß Pendschdeh an Afghhanistan und hat den General Komarow mit einem A Heere bis an den Kuschkfluß, ein Neben de! Murghab, vorrücken lassen, von wo dann der Grenzstreit dnrch eine russisch He Commission geschlichtet werden sollte. Manen haben nun versucht, weiter über Luschlfluß vorzudringen und da hat ihnen russische General Komarow eine scharfe

Lec- ntheilt. Er hat die circa 4000 Mann A Afghanen angegriffen, total geschlagen, W Pendschdeh vertrieben, seine Positionen dann wieder hinter dem Kuschlslusse bezogen, es die englisch-russische Grenzcommisfion der art hatte. Die meisten englischen Blätter >an nun, daß England zum Schutze Afgha- und der Grenzen Indiens ' das Schwert ^ Rußland ziehen müsse, wenn Rußland genügende Aufklärung über den Schritt General Komarow gebe. Es ist ja nun zweifellos, daß der ganze afghani^'e Grenz- vur

Spiegelfechterei und die'^?aire ein zwischen England und Rußland um Mchtsphäre in Centralasien ist, aber es ' M sehr, ob Rußland wirklich jetzt A Absicht hat, einen Kampf auf Leben ak ^land um Indien zu beginnen, ^Fand ernstlich die Zeit gekommen » ? Legen Rußland mit Aufbietung n» M vertheidigen. Die Beant- . 6 'teser Fragen allein entscheidet über >,,? zwischen England und Ruß- ü . untergeordnete Streit Ruß- Wanistan um das Steppenland a ^ I^gMein geht nun auch die Auf- w°d» Rch. vock ''ylii, oaß wever Nuß

M M Rußland zu Achten, da Rußland aM ^ Malchatischm Kriegsschauplatze E g 'Ovö überlegen ^ein würde. Hat doch » in den englischen Blättern ein sehr deprimirender Bericht eines Beamten des Vicekönigs von In dien über die indischen Hilfstruppen gestanden. Dieser Beamte, Griffin, schreibt, daß die Treue der indischen Fürsten zwar zweifellos sei, daß sie aber kein Heer von 350.000 Mann und 4200 Kanonen, sondern nur ein solches von 30,000 Mann und alte werthlose Kanonen und ungenügende Officiere besäßen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1920
Umfang: 8
, von Oesterreich, Rußland, Frankreich zusammen oder auch von einigen dieser Mächte gegen uns. Wir seien nicht wie Frankreich Anter Louis XIV., wo der König selbst oder einer seiner Minister alljährlich das Bedürfnis gefühlt habe, über seine Nachbarn herzufallen. Wir hätten jetzt unsere richtigen Grenzen und könnten bei der allgemeinen Wehrpflicht überhaupt keine Eroberungs- oder sonst frivolen Kriege führen. Wir hätten mit Rußland keine kollidierenden Interessen, auch nichts von einem glücklichen Krieg

Mit Rußland zu erwarten. Rußland habe 1875 gefragt, ob wir hei einem Angriff auf Oesterreich Neutral bleiben würden. Er habe sich vier Wochen hindurch dem entzogen, eine Antwort zu geben, und geraten, den General v. Werder, welcher in Livadia war, von dort zurückzurufen. Schließlich habe er mit Seiner Majestät Zustimmung geant wortet: „Nein.' Denn wir könnten Oesterreich nicht als mächtigen Staat verschwinden lassen und Rußland preisgeben. Darauf habe Rußland 1876 in Reichstadt einen Vertrag

mit Oesterreich ge schlossen, um freie Hand im Orient zu bekommen. Oesterreich habe das hinterher hier mitgeteilt und damit den Beweis geliefert, daß es sich Deutsch land als Freund aufrichtig genähert habe. Daraus sei 1879 das Bündnis hervorgegangen. Er habe dann dem Kaiser von Oesterreich klarzumachen versucht, daß Rußland, in Bulgarien und selbst in Konstantinopel stehend, in einer schwächeren Position sei — militärisch betrachtet — als wenn es vor dem Einfall in Galizien stehe. Der Kaiser

habe ihm auch hierin Recht gegeben. Oesterreich dürfe gegen Rußland nicht eher losschlagen, als bis England aus semer Passivität hsrausgedrüngt fei und seine Interessen im Orient aktiv beiätige, bis seine Kanonen im Bosporus knallten wie im Krimkrieg. Das sei der Moment — wenn England nicht mehr wie in den letzten zehn Iahren, durch Gladstones falsche Politik verleitet, sich nur um häusliche Dinge kümmere. Wir könnten es auch nicht ruhig mit ansehen, wenn Oesterreich, auch ohne daß der Bündnisfall vorliege

, mit Rußland in einen Krieg geriete; wir müßten dann anfangs den Toten spielen, aber nicht so lange, um Oester reich vernichten zu lassen. Wir könnten auch nicht ruhig England von Frankreich angreifen und ver nichten lassen, wir müßten auch England in seiner europäischen Stellung halten. Er erbitte die Erlaubnis, diese äußere Politik auch ferner verfolgen zu dürfen. Seine Majestät und die beiden Prinzen folgten diesem interessanten Vortrag mit gespannter Auf merksamkeit, ohne daß die Prinzen Zeichen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.08.1877
Umfang: 6
hat sich also die Stimmung in Rußland entschieden gebessert und der ursprünglichen Panique ist wieder eine Periode größeren Vertrauens in die Zukunft gefolgt. Ob dieselbe verhalten wird, wenn die Türken denn doch die russische Armee aus Bulgarien hinauswerfen sollten, ist nun freilich eine andere Frage. Politische Tages - Chronik. L. ÄVten» 17. August. Anläßlich des 47. Ge- burtsfestes Sr. Majestät des Kaisers sauv heute früh in allen Kasernen, sowie bei der Hauptwache „am Hof' große Reveille hatte; um halb 7 Uhr begann

. „Hon' findet es gar nicht mehr so schrecklich, daß Serbien sich zur Action rüstet. Möge es immerhin in den Kriea ziehen, wie Rumänien eS gethan! Wenn man in Wien nur fest entschlossen sei, in der Stunde der Abrechnung das Gewicht der Stimme unserer Monarchie in die Wagschale zu werfen. Und „Ellenör' geht noch Weiler, indem er aus klugem Raifonnement den Krieg mit Rußland jetzt überhaupt PerhorreScirt. Rußland wird , so argumentirt „Ellenör', wenn es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag

, einen Zwei kampf mit unserer Monarchie nicht annehmen. Unter den heutigen Verhältnissen mit Rußland Händel suchen, sei leicht, aber dann würden wir eS nicht mit Ruß land allein zu thun haben. Anders stehe die Sache, > wenn nicht wir den Krieg suchen, nicht wir die von Europa festgestellte Interessensphäre stören, sondern Rußland,' i« solch einem Falle würde Rußland aller dings isolirt dastehen. Man muß gestehen, ein sehr vernünftiges Raifonnement und um so lobenöwerther, da eS unter dem Eindrucke

der finnverwirreuden Meetings geschrieben ist, die Ungarn gegenwärtig Politisch unsicher macheu. Die Meetings gehöre» auch zu dem Capitel, das nicht fehlen darf, wenn von der angeblichen Parteilichkeit der österreichischen Politik für Rußland die Rede ist. Zeigt sich darin etwa Parteilichkeit für Rußland, daß die türkensreundlrchen Meetings in Ungarn ungestört stattfinden, die russen freundlichen in Laibach nnd anderswo aber verpönt werden? Das führt allerdings zunächst zu dem Schlüsse, daß eine sehr verschiedene

Praxis in Ungarn und in Oesterreich geübt wird, aber in weiterer Folge ist die erwähnte Thatsache denn doch ein Zeichen, daß keinerlei Parteilichkeit für Rußland obwaltet, es wäre sonst gar zu seltsam, daß gerade die russenfreundlichen Meetings mit dem Jnterdicte belegt werden. Die Wahrheit ist, daß uusere auswärtige Politik sich bisher jeder Paiteinahme fein gehalten hat. Den Turko- philen in unserer Mitle kann man es allerdings nie recht machen, eS wäre denn, daß man heimlich zwei Armeecorps

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.03.1855
Umfang: 6
.' finden >v,r eine offiziöse Korrespondenz aus Berlin, die zur Charakteristik der preußischen Politik wesentlich beizutragen geeignet ist. Die „freie Entschließung' ist es hauptsächlich, die man sich wahren will, um sie zu Gunsten Nußlands geltend machen zu können. Man furchtet das Ueber, gewicht Oesterreichs in Deutschland und sucht Schutz gegen dasselbe in Rußland, bedenkt aber dabei nicht, daß dies eben der sicherste Weg sei an Einfluß und Zinsehen Einbuße zu erkeiden. Deutschland, heißt

tokoll vom 28. Dezember beizutreten, aber wer steht dafür, daß im Laufe der Verhandlungen nicht Förde, rungen an Rußland gestellt würden, welche über den KreiS der Bestimmungen des Protokolls hinausgehen. Für solche Fälle will also unsere Regierung nicht ge bunden fein, die sich zwar nicht über die Unzulänglich keit und Unverläßlichkeit des Beistandes der deutsche» Mittelstaaten täuscht, aber die Pflicht hat, mit Auf bietung aller Kräfte ihre Selbstständigkeit zu bewah ren, um nicht fremden Zwecken

in der Mobilmachnngssrage. Oesterreich betrachtet dieselbe als einen gegen Rußland gerichteten Akt, während unserKabinet, befriedigt durch die rus sischen Zugeständnisse, und in der Erwartung ihrer Erfüllung, die Unabhängigkeit des deutschen Bundes gegen ein Drängen der Westmächte sicher stellen will uud daher die österreichische Interpretation des Bnndes- deschlusses vom 6. Februar verwirft.' — Dem Journal de Frankfort wird aus Wien über den bekannten Armeebefehl, welcher anordnet, daß das Kürassier « Regiment Kaiser

ausgestellt hat, ist noch fortwährend das seinige. ES sind die unabänderlichen bleibenden Interessen Oesterreichs und Deutschlands, eS ist die geheiligte Sitzung drS europäischen RechtS und Gleich gewichts, wofür Oesterreich die Hand an den Schwert knauf gelegt bat, und min schon so lange und mit so ungeheueren Kosten gerüstet dasteht und jene Interessen wahrt. Insofern Rußland unter dem neuen Monar- chen aufrichtig gewillt ist, den Interessen und Rechten Oesterreichs, Deutschlands und Europas Rechnung

in der Krim ausfallen sollte. Denn daß an einen Abschluß des Friedens nicht eher zu denken ist, als bis der Krieg in der Krim zu irgend einer Entschei dung gekommen, bedarf nicht des geringsten Beweises. Fällt sie günstig für Rußland aus, und dieses wollte dann auch die übrigen Zugeständnisse entweder zurück nehmen oder so abändern, daß sie illusorisch würden, dann wäre es Oesterreichs Obliegenheit, solchen Vellei- täten mit Nachdruck entgegen zu treten. Man hat in verschiedenen Zeitungen angedeutet

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1885
Umfang: 4
zum Besuch weilt, ist es vielleicht am Platz, zu untersuchen, welches Maß von Verdienst dem Ersteren dafür zuzuerkennen ist, daß sich Alles so verhält, wie wir es mit auf richtiger Befriedigung constatiren können: daß nämlich daß Bündniß Deutschlands und Oester reichs sich fortwährend befestigte und gleichzeitig auch das Verhältniß Oesterreichs zu Rußland ein sehr gutes, ja herzliches geworden ist, ein derar tiges, daß eben der Gasteiner und der Varziner Entrevue jene von Kremsier nachfolgen

hin- und herliefen, wie emsig für -ein russisch-franzö sisches Bündniß agitiri wurde? In all' die Jn- »triguen und Machinationen, die aufzuzählen ja überflüssig ist, in das Rachegeschrer vom Westen und die Drohrufe vom Osten, die sich in den Gedanken krystallifirt hatten, daß der Weg nach Constantinopel über Wien führe, fiel die Kunde von dem Wiener Bündnisse buchstäblich wie eine platzende Bombe hinein. Diese Kunde hatte eine schlechterdings unbeschreibliche Wirkung. In Frank reich wie in Rußland knirschten

die Chauvinisten in ohnmächtiger Wuth, denn sie begriffen, daß sie es nimmermehr wagen dürfen, an diesem macht' vollen Bunde sich zu vergreifen. Gleichwohl streck ten sie noch lange nicht vollständig die Waffen, vielmehr versuchten sie jahrelang hernach noch, ihren Zielen nachzustreben. Insbesondere die jenigen in Rußland vermeinten, wirksame Mittel auch für die Zukunft zu besitzen, und zwar darin, daß der traditionelle Herd der Unruhen im Orient ihnen leicht zuganglich war. Thatsächlich war der europäische

Friede ungeachtet des deutsch- österreichischen Bundes so lange nicht vollständig gesichert, so lange nicht die Orientfrage zum Still stande gebracht war. Dies jedoch konnte nur ge lingen, wenn Rußland es wollte, wenn dieses auch nicht für die französischen Revanchehelden zu dem Friedensbunde sich anschloß. Das Letztere haben ist, und endlich, daß auf diese Weise, und zu bewirken, war den» auch das Bestreben des nur auf diese, erreicht ist, was die Allianz vun Fürsten Bismarck, allein

auch seiner Riesenkraft von 1879 bezweckte: die Sicherung der Ruhe schien eine Zeit lang die Aufgabe zu spotten, West und Ost her. Das ist Kalnotys Verdienst, weil der Groll gegen Oesterreich in Rußland zu es ist ein sehr großes. Daß er auch das ursprüng groß war und in dem ersteren ein wichtiger Fac- lich aus fünf Jahre abgeschlossen gewesene Bund- tor, Ungarn, widerstrebend sich erwies. In der ruß verlängert hat, ist allgemein bekannt und soll That dauerten die peinlichen Beziehungen des nur kurz erwähnt

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 20
Datum: 14.08.1932
Umfang: 20
Musikverständnis. Sein hervorragendes Wirken im Dienste der Jugenderziehung fand wiederholt höhe ren Ortes Anerkennung und Belobung, zuletzt durch die Verleihung des Direktortitels. Altmünster. (Auch ein „Heimkehrer.") Von der Gendarmerie wurde der vierzigjährige Karl Eisendle verhaftet, der erst kürzlich aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimgekehrt sein will. Eisendle hielt über seine „Erlebnisse in Rußland" Vorträge, mit denen er ein gutes Geschäft machte. Er erzählte sei nen Zuhörern

von seinen Leiden in der Gefangen schaft, seinen Fluchtversuchen und seiner angeblichen Verurteilung zum Tode. Wie sich herausstellte, ist Eisendle schon vor mehr als zehn Jahren aus Rußland heimgekehrt. Ebensee. (A u t o u n d Z u g.) Die Firma Pirkl u. Eysert aus Linz ließ am 4. o. nachmittags von der Zementfabrik Hatschek bei Gmunden, wo sie einen Teil der neuen Zementsabrik erbaut hatte, eine 2500 Kilogramm schwere Mischmaschine durch die Spedi tionsfirma Poll nach Ebensee überführen, wo die Mischmaschine

sind, ist festgestellt worden, daß er nach Rußland geflüchtet und in Moskau eingetroffen ist. Aus den Mitteilun gen, die die Polizei erhallen hatte, ergibt sich, daß Karl Wiesler die Flucht seit langem vorbereitet hatte, einen gefälschten Patz besaß, und daß der ganzen Ver- untreuungsasfäre eine politische Note zukommt, da Wiesler, der in Wien ein ausgesprochenes Doppel leben führte, einer der Agenten der Sowjetunion in Wien war. Wien, 7. Aug. (Ein Garagenbesitzer als Autodieb.) Am 2. Juli wurde dem Abteilungsleiter

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Dolomiten
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Seite 2 von 12
Datum: 20.02.1935
Umfang: 12
Bfetlnerbloäis Penslons -Redinnngen billigst ln der Papierhandlung Vogel wollte Oesterreich-Ungarn verlor durch Krieos- gefaugeuschaft in Rußland: 2 1 11.140 (54 140 Offiziere!: in Frankreich: 9000: in Italien- 528.154 (5154 Offiziere): in Serbien: 110000 (1500 Offiziere); in Rumänien: 10.000 (250 Offiziere): in Javan: 308 (19 Ossiziere): in Montenegro: 380: zusammen 2.770 000 (61.100 Offiziere). Die Zahl der „Resställe' ist nicht bekannt, doch sicherlich, besonders in Rußland und Serbien, lehr groß

. Die Türkei hatte folgende Bcrlliste an Gefangenen: in Rußland: 51 000 (950 Ossi- ziere); in Frankreich: 1800 (28): in England: 42.500 (822). größtenteils aul dem lvrilchen und mesopotamischen Kriegsschal,nstbe: iu Ruinänien: 350: zusainmen: 05.500 (1800 Offiziere). Bulgarien: In Rußland: 200: in Fr«nk- reich: 4000; in Serbien: 8000 (teils nach Ita lien. teils nach Frankreich gebracht): in Rumänien: 6450: zusammen 18.700. Die Gosamintverluste der Enten! e- mächte und der mit ihnen verbündeten Staaten

: Griechenland: 60A); Montenegro: 13 090: Albanien: 1416. Die orößte Ziffer ist jene Rußlands mit 2 80t 000 6)efangenen in den Zentralstagten: die Zabl der aefana-nen O'st'rr-'-f'er und stnaarn in Rußland mit 2111 146 steht nickst viel n«ch. lleberra>che«d ist die aeringe Zahl i'er Eestz>ig'nen rlillischor OsfiZ'->re aeaen- über den Monnlchasts'-sfern. 2000 der in Engl«nd aefangenen Deutschen kamen aus den Kolonien: die in Frankreich gefana-'nen Oesterrcicher wurden größtenteils aus Ser bien dorthin gebracht

. Auch Rußland hatte Kriegsgefangene der eigenen verbündeten Armee in Fr«nkreich. aber erst nach dem Frieden non Brest-Litowsk. Es waren dies die 20.000 Man» des russischen Expeditions korps in Frankreich, die nach dem Sonder frieden nicht mebr gegen Deutlck'lgnd kämpfen wollten, und 45.000 Gefangene im spät-r be- sebten deutschen Gebiet. Die in der Türk'! gefangenen Engländer waren vorwiegend Inder und Australier. Ausfallend germg ist die Zahl der gefangenen serbischen Offiziere gegenüber

den Mannschnftsziffern. ausfallend boch iene der montenegrinischen. Gersna auch die Zahl der in deutsche Gefangenschaft ge ratenen Amerikaner sowie jene der Deutschen in Rußlond. Nach diestr Statistik haben die Zentral mächte um 755.000 mehr Gesgng»ne aemgcht und bei sich beherbergt als die Staaten der Entente. Zivilinternierte feindlicher Staaten weist diese Statistik folgende aus: Deutsche in Rußland: 250 000; in England und Kolonien: 45.000: in Rumänien: 250: zusammen: 295.000, wobei die Ziffern für Italien

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.12.1878
Umfang: 6
einer Theilung der Türkei und einer, wenn auch kestnin kommenden Parallel action mit Rußland ziemlich unvermindert an die Stelle seiner bisherigen, wenigstens ostensibel die Auf rechthaltung der Türkei zum Gegenstand habenden Bemühung. (Rufe: Hört.) Ich erkenne an, daß eine schon bei Beginn der Orientpolitik eingeleitete Parallelaction mit Nüßland, z. B. das Gelingen der Mission «?nmarakoff unS als Bundesgenossen Rußlands zur Theilung der Türkei hingestellt und uns unmöglich gemacht hätte, noch irgend

wenn ich die realen Verhältnisse ins Auge fasse, wie sie nun nach dem Berliner Frieden sich ge staltet haben, muß ich vie aufgestellte Behauptung, daß in der Occupation eine, wenn auch verspätete Parallelaction mit Rußlanv vorliegt, ausrecht erhalten und diese Parallelaction muß schließlich 'dieselben Fol gen haben, wie eine schon srüher begonnene, nämlich eine völlige Counivenz mit Rußland und die Unmög lichkeit für Oesterreich, noch irgend wirksam zur Er haltung des Nestes der Türkei aufzutreten. Oester reich

hatte in kleinen Dimensionen seinen Türkenkrieg, wie Rußland im Großen. Wir stehen in Serajewo, Rußland in Avrianopel und noch weiter südlich. Ziehen sich die Russen zurück, werden sich die Bulgaren und Türken wieder todtschlageu, wenn nicht freiwillig wenigstens aus Anstiften Rußlands. Ziehen wir uns zurück, würden Unordnungen in Bosnien sosort beginnen, also können weder wir uns zurückziehen noch Rußland. Sollte aber, was hoffent lich nicht der Fall sein wird, im nächsten Frühjahre irgend eine militärische

Demonstration unsererseits unternommen werden, um Rußland zur Vollziehung des Berliner Vertrages zu nöthigen, so werden die österreichischen Truppen gewiß nicht in Bosnien auf gestellt werden, sondern vielleicht in Galizien, Sieben bürgen oder an der unteren Dona«. Rußland aber würde Gelegenheit haben, uns durch Serbieu und Montenegro, die nicht einmal »usere officiellen Feinde zu sein brauchen, sondern nur als Insurgenten nach Bosnien zu gehen haben, bedeutende militärische Kräfte in Bosnien zu fesseln

,' so daß wir nicht in der Lage wären, nach irgend einer Richtung mit gesammter Kraft aufzutreten. Rußland befindet sich daher meiner unmaßgeblichen Meinung nach Oesterreich gegenüber in einer'viel günstigeren militärischen Position als bisher, und ich finde e» sehr begreiflich, wenn es auf dem Berliner Congresse seine Zustimmung zur Ertheilung des euro päischen Mandates der Occupation uns gab. Was ist ferner die weitere Folge unserer auf dem Congresse so plötzsich inangurirteu neue» Politik? Oesterreich hatte dieser Politik

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.01.1897
Umfang: 12
gegen die Monarchie ausspielt. Mehrfach ließ der König die Absicht durchblicken, bei Fort dauer solcher Zustände der Krone zu entsagen. Die Kundgebungen des Königs riefen in Brüssel große Sensation hervor. In der am SamStag erfolgten Sitzung der bulgarischen Sobranje gelangte ein UkaS zur Verlesung, durch welchen den nach Rußland desertierten oder in den russischen Dienst getretenen Offizieren volle Amnestie gewährt wird. Der UkaS wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Kriegsminister brachte sodann

sie Nußland besitzt, mitspielen würde. In Rußland ließ ihm ein Monarch von den Gesinnungen des verstorbenen Kaisers bedeuten, .er möge seiner Ueberzeugung folgen, man werde ihm nicht« thun.' Diese Anerkennung geistiger Bedeutung ist allerdings nicht sreiwillig. Man schweigt im Publikum, wenn ein mittelmäßiger Schriftsteller drangsaliert wird, man erträgt auch ruhig die Strafe der Konfiskation — sollte man jedoch wagen, einem Genie wie Tolstoi ein Haar zu krümmen, so wiirde dieS »In» geistige Bewegung

, welche die Franzosen auf daS Bündniß mit Rußland setzen, neu belebt. Der Präsident der Republik antwortete auf den Glückwunsch Kaiser Nikolaus' mit folgender Depesche: „Ich bin tief gerührt von den Worten, in denen Ew Majestät Ihre Beglückwünschung aussprechen. Ich danke Ew. Majestät ebenso wie Ihrer Majestät der Kaiserin für die Gefühle, welche Sie für Frank reich zum Ausdruck bringen. Auch wir rufen unS mit lebhafter Bewegung die so kostbare Er innerung an Ihre Anwesenheit unter unS wach, und ich bitte

A-ißlandZ antrifft, fiudet man auch, meint »r, bei den Gebildeten der Staaten mit vorgeschrittenster Kulturentwicklung. Dafür aber hat Rußland ein Bau-rn» ihum mit naiv-religiöser Ueberzeugung. Der Bauer ist Rußlands Zukunft — denn er Hot Glauben und Gemüth! — Sine Verfassung, wie man sie unter Kaiser Alexander II. plante. perhorr«Sziert der Oberprokurator. Derlei paßt nicht für das russische Volk! PobiedonoSzew protestiert auch gegen die landläufigen A»sichtcn über den PanslaviSmus. Rußland denkt

Stimmung zu erhalten. Dasselbe können wir über die Au»llh>ung General jene bedenklichen Momente, die einem herzlichen Einvernehmen zwischen den beiden Kaiserreichen im Weg« stehen. Nach seiner Ansicht liegt der Schwerpunkt der russischen auswärtigen Politik auch nicht in Asien, sondern im Okzident. « » Im heutigen Rußland erscheint demnach der PanslaviSmuS zwar immer noch als ein bedeutender Machtfaktor, aber er hat keine aggressiven Tendenzen mehr. .Niemand', so hört» der Verfasser in Petersburg

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 30.11.1915
Umfang: 12
be laufen, werden immer lebhafter. Man glaubt, daß die Verzögerung des Vorgehens der Bul garen gegen Monastir durch die Erwartung auf Verstärkungen verursacht worden ist. Die Lage der Serben wird als ver zw eifelt be trachtete Die in den Militärspitälern verpfleg ten Verwundeten wurden gestern in der Rich tung nach Albanien weggeführt. Die Räu mung der Stadt wird vermutlich morgen stattfinden. Die Zivilbeamten, wie auch die Konsuln von Frankreich und Rußland sind be reits abgereist. Rußland

und Bulgarien. Trotz des Besuches des Zaren bei den in Bessarabien zusammengezogenen Trup pen glaubt man in mfoimnerken militärischen Kreisen nicht an eine bevorstehende russische Offensive gegen Bulgarien. Die Stärke der russischen Truppen durste 7S.000 Mann kaum übersteigen, die auffallend schwach an Artillerie sind. So lange Rußland glauben mochte, daß die bulgarischen Gewehre gegen Rußland nicht losgehen würden, tonnte es mit dem Offensivgedanken in Bulgarien imponieren. Heute aber kann Rußland

diesen Glauben un möglich mehr hegen. Eine Offensive mit unzu reichenden Kräften aber könnte Rußland einer Niederlage aussetzen. Es gäbe aber für Ruß lands Prestige auf dem Balkan keinen ver nichtenderen Schlag, als wenn die Russen von den Bulgaren geschlagen werden. Russische Schiffe vor der bulgarischen Küste. Der „Unioersul' berichtet vom neuerlichen Auftauchen einer aus 13 Einheiten, darunter drei eben erst in Betrieb gestellten Dread- noughks, bestehenden russischen Eskader unweit der bulgarischen Küste

, u Rußland gegen den Valkankrieg. ' ? Die Beteiligung Rußlands an der Balkan- Expedition begegnet in maßgebenden militäri schen Kreisen starkem W i derspruch. Be sonders General Rußki ist ein entschiedener Gegner der Entsendung russischer Trupven nach dem Balkan. Er hat seinen ganzen Ein fluß aufgewendetem den Einspruch des Zaren aeaen die Expedition zu erlangen, da er sede SGwächimgi der russischen Front für eine starke Gefäbrdunq- HAt. Einem Mitarbeiter der...Bir- schewiia Wjedomosti' aeaenüber

hat der Gene tal - erklärt, daß der Balkan als Kriegsgebiet für Rußland nur' von untergeordneter Bedeu- tuna sei, und daß die Meldung von einem be vorstehenden Anariff auf die bulgarische Küste nicht den Tatsachen, entspreche. , Bulgarischer Prolest gegen die Verwendung - von Dum-Dum^Geschossen. ^ ^ Die bulgarische Regierung hat neuerdings bei ! den Regierungen der neutralen Maater gegen die Verwendung von Dum-Dum-Ge- schossen durch die Engländer und Franzosei Verwahrung eingelegt und gedroht

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1920
Umfang: 12
, irgend einmal gottaiutt wird. Wird das siegreiche Sowjeirußland die Ver träge von Versailles und St. Germain ebenso bereitwillig schlucken, wie sie das besiegte deutsche Volk im Reiche und tu Oesterreich schlucken mußte? tzg wäre töricht, allzu große Hoffnungen aus eine Moskauer Intervention zu setzen. Kenner der Verhältnisse haben gerade in der legten Jett im mer wieder davor gewarnt und mit Nachdruck darauf ver wiesen, daß Rußland seit der Mission Krassins recht merklich von Deutschland abrücke

und sich nicht durch Sympathien für Detttschland ein neues Hindernis für die Aussöhnung mit England schaffen wolle. Allein, ob sich Rußland durch Sympa- thien für Detttschland gerade die Sympathie Englands ver scherzen könnte, ist noch sehr die Frage, und ein anderer Kenner der Verhältnisse, der deutsche Außenminister Doktor Simons, hat kürzlich mit so auffallender Wärme von dem Moskauer Regime gesprochen, daß man die törichte Hoffnung einiger deutscher Optimisten beinahe auch in der BMelm- straße vermttten dürfte. Rußland

vor Unbesonnen- beiten zurückzuhalten. Unter den polnischen Dauern wird setzt mit Erfolg bolschewistische Agitation getrieben. Verspre- chungen bezüglich der Aufteilung des Großgrundbesitzes unter ihnen hat die }ul: ischen Kleinbauern zu nicht geringen Teilen in die Arme der Bolschewisten getrieben. Der russische Bescheid an den Obersten Rat. „Petit Vartsien' meldet aus London den Wortlaut der Fragen» die oer interalliierte Oberste Rat an Rußland gestellt hat, und die Antwort der Sowjetregierung. Rußland

ist. Ihre persönliche Sicherheit wird aber nicht gefährdet. Alle Waren, die mit Genehmigung des KomnNssaro für Handel in Rußland eingeführt werden, bleiben Eigentuin oer Besitzer und können nickt ohne Zahlung konfisziert wer den. Ausländer können Konzessionen für die Ausbeutung von Rußlands natürlichen Reichtüznern erhalten unter der Bedingung, daß die Konzessionäre alles liefern, was für die Ausbeutting notwendig ist, und daß sie Garantie dafür lei- sten, daß ein Teil der Erzeugung der Sowjetrepublik

und Bauern dränge unvermeidlich zur Revolution, die wir durch führen werden. Hierauf ergriff Lenin das Wort und erklärte, daß eine Partei, die vor Gewalt und Terror zurückschrecke, nicht existenzfähig sei. Die Todesurteile in Rußland. Wie „Berlingske Tidende' aus Kowno meldet, hat der Präsident der russischen Sowjetrepublik offiziell mitgeteilt, daß die Gesamtzahl der vom 2. Mai bis 26. Juni verhängten Todesstrafen sich auf 600 beläuft. Wegen Desertion wurden 273 und wegen gegenrevolutionären Handlungen

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 01.08.1945
Umfang: 4
von Brcucliitsch die Internierung der erg'ischcn männlichen Bevölkerung zwi schen 17 und 45 .lehren In Deutschland vor, wo ß'e dann wahrscheinlich für den Ausbau der ((riegs'ndustrie verwendet worde® w-il-e, Deutsche Arbeiter hätten an deren Stelle d e englische Kriegsmaschine wieder in Gang ge bracht. Der Plan wnr ein Jahr vor der Kriegserklä rung an Rußland e.usaearbe tet worden m-d sah die liieken’ose wirtschaftliche Eingliederung Erglands In d e deutsche Kriegswirtschaft vor. England wol'ta

, die eine der a’ler- ersten außenpolitischen Handlungen des wieder- erstandsnen tsclie'hoslowak'schen Staates bil det'. nämlich die Abtretung Karpntfto-Rußlnnös an d'e Sowjetunion. Dadurch hat Rußland zum ersten Mal in der Geschichte seine Grenzen über die Karpathen hinaus ins m'ttlcre Donau becken hinein ver'ct und steht nunmehr mit e'nem Fuß in der un ,T 'rischen Gefcbmc. auf jenem Boden, wo b's 101 R etwa taus'od Jahre >a®g Ungarn die Vorherrschaft .ausgeübt hatte. Dam't Ist die ganze große Bedeutung

des Er eignisses bereits gekennzeichnet. Die Annexion d', rhcmaBgao Nord'st-Ungarn durch Ru'1and usf e ne neue Ftanpe des russischen oder Zwi schen Vormarsches nach Westen »'d Sild- westen und bezeichnet gleichz'itig die erst malige Verc'n'giiug aller ukrainischen VolVstei'e Im russ'schcn Staatsverband. Tatsächlich bil dete nach der noch während d'eses K-leg-s er folgten /»nnex'on Oslpo'ens durch Rußland (das von Rußland beansprucht wurde, well es grüß- tente'ls von RiiHicimn und Ukrainern bewohnt

. Karpatho-Rußland ist größten*ei!., waldiges Bergland, während ein kleinerer Teil der unga rischen Tiefebene angehört. Das Geh’ct er streckt sieh längs des d'e'seitigcn Hanges der nordöstlichen Karpathenkette hin und hat oder Fliichcnratim von etwa 12.000 Ouidratkile- metern. also etwa so viel wie Ti r oi mit Vorarl berg. Die B'V('>' orungsz-,',,1 t>mr„g to.n> 728 000. Hauptstadt Ist Uzhorod (niigarisc'i Unev'r) mit 85.000 E'uwohnorn, 80'”' der l.and'she' ö ,,- 'nng ist ukra'n'sch. !.‘ r k ungarisch

, nah'-» !8'e in disch 51' fsrliec!'aslo\'ak ! se’> rnd 2'»> d'utsch. Der Kn-ifess'en >'''!> 'ibt es 880 000 'r ! eri’i < 'c'ie Kntl-o’iken. 112.000 Orthodoxen. I 0?.00 .liul-n. 7-1.000 Protestanten und 70.000 römische Katho liken. Den Zuw'ehs an Volksgenossen, den Rußland bezw. dl® UV'alne durch die Annexion Kar- pathn-Rnß'a'ds erlnl'.n bat beträgt wen'ger als fiOOOOO Kö'f„, alsa gewiß kein® bedeutende Zah’. Viel g-ö)ßer Ist nb®r d'e b'rclts erwähnte pollt'sche Bedeutnnk dieser Annexion

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