setzen, was nach der Meinung der „Morgenpost' Oesterreich von Rußland beanspruchen dürfe. Sie sagt u. A.: Wir in Oesterreich wissen die guten Dienste, welche unsere Regierung der russischen in der Zeit der höchsten Gefahr des polnischen AusstandeS geleistet hat, ausreichend zu würdigen. Wir wissen, daß Oesterreich nicht b.'oS eine Allianz mit Frankreich zurückgewiesen, nicht bloS allen verlockenden Aussichten deS Ehrgeizes und der Vergrößerung aus dem Wege gegangen, nicht bloS eine Gelegenheit
zur dauernden Zuruckwcrfung der russischen Macht unbenützt gelassen, sondern daß eS auch im eigenen Lande, in einer großen Provinz AuS» nahmSznsiände geschaffen hat und sie dauernd aufrecht erhält, um nur das russische B-rnhigungSwerk in Polen sich ungestört vollziehen zu lassen. DaS, meinen wir, ist denn doch werth, von russischer Seite nicht bloS in Worte anerkannt, sondern auch durch Thaten auSg?, glichen zu werden. Wir sind weit davon entfernt, von Rußland irgend welche „politische Konzessionen
' zu verlangen. Wir legen auf solche Konzessionen keinen Werth. Werden eS die Interessen RußlanvS erheischen, daß eS uns in Zeiten irgend einer Gefahr beisteht, so wird das an und für sich, ohne Abmachungen, die früher getroffen worden sind, geschehen, während ande rerseits, trotz solcher Abmachungen, sollte eS die russi sche Politik in ihrem Interesse liegend erkennen, Zeiten der Noth und Gefahr Rußland auf Seiten unserer Gegner finden könnten. DaS ist eben Politik. Aber, was wir jetzt wohl fordern dürfen
, daS ist die Erleich terung deS Handelsverkehrs zwischen Oesterreich und Rußland, daß ist die Aufhebung zahlreicher Maßregeln, die unserer Industrie und Arbeit zum Schaden gerei chen ; daS ist eine Reform der russischen HandelSgesetz- gebung, die eS bis jetzt unmögli b macht, wahrhaft kauf männische Beziehungen in Rußland zu unterhalten; daS ist endlich eine durchgreifende Aenderung in der Art und Weise, wie bisher österreichische Unterthanen, die nicht besondere Protektionen genaßen, in Rußland behandelt
zu werden pflegten; das ist die größere Ach tung vor dem österreichischen Namen, der doch einmal in Rußland so werth gehalten werden muß, wie der englische und französische, wie eS auch der preußische dort ist. Deutschland. In Stuttgart beschloß am 19. d. MtS. daS Comit6, welches die am 19. Juni d. IS. in Stuttgart für Erhaltung des Zollvereins abgehaltene Landesver sammlung niedergesetzt hatte, dem Könige durch eine Deputation die Gesahr der Lage und die Besorgnisse der Bevölkerung deS Landes für den Fall