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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 11.04.1935
Umfang: 16
18 Jahre als KriegsgesanMer in Sibirien. Die Erlebnisse de» Heimkehrer, Josef Hofer in Neustift, bearbeitet von einem Gtubaier. Rußland lsl ln seinen meisten Gebieten bei weitem nicht so dicht bevölkert wie etwa Oesterreich. Besonders dünn ist der Norden besiedelt. Das Gouvernement Wologda hat zum Beispiel nur 1.5 Millionen Einwohner, obwohl es ln Her Bodenfläche gut fünfmal größer ist als das heutige Oesterreich. Die Bevölkerung wohnt zum größten Teil in kleinen Gemeinschaften. 1914 gab

eS in Rußland 500.000 Dörfer mit weniger als 100 Einwohnern und 130 Städte mit 20.000 bis 50.000 Seelen. Vm Verhältnis zur Volkszahl und zur Größe Rußlands gibt eS sehr wenige Großstädte, vm Südwesten trifft'S auf 12 Quadratkilometer ein Dorf, im Norden auf 400 Quadratkilometer, eine Fläche, die ganz Stubai samt allen Gletschern und Gründen beträcht lich übertrifft. Die Bevölkerung der mittelrussischen Län dereien bildet den Kern des eigentlichen HerrschervolkeS von Rußland, der Großrussen, aus denen

das Zarengeschlecht hervorging. Sie üben auf das ganze russische Reich einen maßgebenden Einfluß auS und bekennen sich fast alle zur griechisch-orthodoxen Religion. Vm Vahre 1914 wurde die in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung auf 75 Prozent der Gesamtbewohner geschäht. Der Ackerbau steht im allgemeinen auf tiefer Stufe, doch geben die weiten Flächen leicht, waS sein Bebauer braucht. Vm europäischen Rußland gehörten 35 Prozent des Bodens dem Kaiserhaus und dem Staat, eine Niesenfläche von zwei Millionen

Einöden, die den Tieren des hohen Nordens wie dem Bären, dem Elen und dem Vielfraß Heimat sind, die Tundra. Drei Viertel der Bevölkerung Rußlands leben von Landbau und Viehzucht. Und dennoch sind den russischen Bauern nur 38 Prozent des Bodens zugemessen, also nicht viel mehr als dem Kaiserhaus und dem Staat. Rußland war vor dem Kriege nach Fläche und Menge das größte Noggenland der Erde. Ein Fünftel der Anbaufläche war mit Weizen bestellt, der vornehmlich in der Ukraine gebaut wurde. Ferner wurden

Hirse, Buchweizen, Erbsen und Bohnen gepflanzt. Die Kartoffeln 'dienten nicht nur als Speise und Futter, sondern es wurde aus ihnen auch Schnaps gemacht, vm Süden Rußlands ist Wein und Obst heimisch, der fruchtbare Südwesten liefert Zuckerrüben und Tabak in großer Menge. Vm Vahre 1914 zählte man in Rußland 40 Millionen Pferde und 60 Millionen Schweine. Die dort gezüchteten Schweinernsten weichen von den unseren beträchtlich ab. Zehn Prozent der Bevölkerung sind in der Industrie tätig. Der Bergbau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 20
Datum: 24.09.1932
Umfang: 20
Seit« 8 Volks-Zeitung Samstag Den 24. ^Sspwmver *x. JküUscfte “Rundschau Klassenarbeit in Rußland und andere wo Sen HMnger Kommunisten zur Leberlegung Wir haben zweierlei Kommunisten. Solche, die nach Rußland schauen und glauben, daß wir das, was in Ruß land geschieht, in Lesterreich und in Deutschland nach- ahmen könnten. Diese Kommunisten übersehen dabei die Verschiedenheit des russischen Staatsgebietes von Lester- reich und Deutschland. Das unermeßliche Rußland Das Sowjetreich Rußland

ist für uns unvorstellbar groß. Es vereinigt in sich das herrliche Klima der Krim und die nördlichsten Gebiete, in denen es den Menschen knapp möglich ist zu leben. Rußland besitzt ungeheure Wälder und Ackerflächen, die zum Teil noch Primitiv be wirtschaftet werden. Aber noch viel größere Gebiete harren der Rodung und Urbarmachung für Getreidefelder. Viele tausende Tanks und vielscharige Motorpslüge sind in Ver wendung, um neues Ackerland zu erschließen. Rußland be sitzt alle Arten Metallvorkommen in reichstem Maße

, es der- fügt über großen Kohlenreichtum und bedeutende Wasser kräfte. ein Land mit ungeheuren Schätzen Durch die Erbauung einer Bahn nach Türkest an hat Rußland einen unübersehbaren Viehreichtum und Millio nen Schafe, deren Wolle die Möglichkeit zum Ausbau einer ungeheuren Textilindustrie gibt, gewonnen. Rußland hat mit einem Worte alles, was ein Staat zu seinem Leben braucht, in hinreichendem Maße. Mehr als das. Wenn die Entwicklung der russischen Industrie nach dem Vorhaben der Jahrespläne gelingt

, wird Rußland ein Exportstaat, der selbst Amerika hinter sich läßt. Ob Kommunisten oder Sozialdemokraten, alle wünschen wir den Russen ehrlich das Gelingen ihrer Pläne. Rußland kann an die gigantische Aufgabe herantreten, weil es außer Moskau und Petrograd nur noch wenige große Städte hat. Die russische Armee ist in ihrem Lffi- ziers- und Unteroffiziersstand zusammengesetzt aus ver läßlichen Kommunisten der Städte und beherrscht so den ganzen Staat. Dagegen Sesterreich... Wie liegen die Dinge

nicht dasselbe tun, wie in Rußland. Es besteht kein Zweifel, daß auch bei uns die Planwirtschaft den Kapitalismus ablösen muß. Wir wer den aber dazu erst reif werden, wenn die junge Jntelek- luellenschichte, die Absolventen der Mittelschulen und Hoch- - schulen erkennen werden, daß sie vergeblich hoffen, inner halb des reinkapitalistischen Staates Stelle und Brot zu sin- een. Noch bilden diese beschäftigungslosen Juristen, Medr- ziner, Absolventen der Handels- und Gewerbeschulen, die Maturanten der Gymnasien

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 28.10.1936
Umfang: 10
Kartoffeln20Gro schen 1.— Schilling. . 58.85 Dem österreichischen Ar beitslosen mit Vollunterstüt zung verbleiben nach den glei chen Anschaffungen für die gleichen Zwecke Schilling 37.15 oder 39% feiner Unterstützung. Zwanzig Jahre hatte der Kommunismus in Rußland Gelegenheit, die Lage der Arbeiterschaft zu verbessern. Trotzdem steht sich 'der russische Spezialist auch heute noch schlechter als der Arbeitslosenunterstützungsemp- fänger in Oesterreich, dem es bestimmt nicht gut geht. Rechnet

, in einer engen und freundschaftlichen Fühlungnahme zu bleiben. Dies wurde in einem Protokoll festgelegt, das aber nicht veröffentlicht worden ist. Darin erblickt man einen Anklang an die Römischen Protokolle, doch ist es keineswegs zu einer Blockbildung gekommen. Italien folgt zwar Deutschland im Kampf gegen den internationalen Bolschewismus, doch läßt es sich nicht in eine Front gegen Rußland einspannen. Wichtig ist auch, daß beide Negierungen übereinka men, sich indiespanifchenAngeleg^enheiten

klar und deutlich die Eroberung Abessiniens durch Italien als politische und juridische Tatsache anerkennt. Oester reich hat dies indirekt bereits getan, als er im Beglau bigungsschreiben bei der Uebernahme der römischen Gesandtschaft durch Berger-Waldenegg den Kaisertitel als Anrede an König Viktor Emanuel verwendete. Rußland tvrvrdlsrt die spanische AeutralM Zur Wahrung der Neutralität gegenüber Spanien besteht in London ein von den europäischen Staaten beschickter sogenannter

Nichteinmischungsausschuß. Er hat darüber zu wachen, daß keines der gegenüber Spa nien neutralen Länder insgeheim Waffen oder Kriegs material an eine der beiden Bürgerkriegsparteien lie fert. In diesem Ausschuß hat nun Rußland gegen Por tugal, Deutschland und Italien die Beschuldigung erho ben. daß sie trotzdem Waffen an Franco verkaufen. Es forderte sogar, daß Frankreich und England durch ihre Flotten eine Blockade der portugiesischen Häfen durchi'-hren lassen, da von Portugal aus die meisten Wasfensbndungen an Franco abgehen

. Da die ser letzte Antrag rundweg ab gelehnt wurde und überdies Italien und Deutschland mit G e g e n a n k l a- gen gegen Rußland auswarteten, hat Rußland ein neues Torpedo abgelassen. Es teilte in einem Brief mit, daß es das Neutralitätsabkommen gleich einem leerenBlattPapier erachte und sich daran nicht mehr gebunden fühle als die übrigen Staaten. Ruß land werde jedenfalls der Madrider Regierung den An kauf von Kriegsmaterial ermöglichen. Portugal hat an den Ausschuß eine Note gerichtet

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 15.11.1933
Umfang: 10
Verhältnis zwischen Deutsch land und Frankreich klar aufgezeigt, besonders die nationalen Kreise Frankreichs fordern scharfe Maßnahmen gegen Deutschland. Aber auch die sozia listischen Kreise sind denkbar schlecht auf Deutsch land zu sprechen; beide Bevölkerungskreise zusam men aber, die nationalen und die sozialistischen, ma chen heute den größten Teil der französischen Bevölke rung aus. Man kann daraus ersehen, wie ernst das Verhältnis zwischen den beiden größten Staaten Europas ist. Rußland und Japan

Am sechzehnten Jahrestag her russischen Revolution sprach der russische Volkskommissar Molotow da von, daß die Gefahr eines Krieges für Rußland gegen wärtig besonders aktuell ist. Tatsächlich ist das Ver hältnis zwischen Rußland und Japan ein sehr gespann tes. Der Zankapfel ist hier die wirtschaftliche Not bei der Länder, die Rußland und Japan mit den gleichen Mitteln bekämpfen wollen: sie überschwemmen den Weltmarkt mit billigen Erzeugnissen, die sie in Skla venarbeit Herstellen lassen. Notgedrungen müssen

mit allen europäischen Staaten bringt ganz Europa in Unruhe. Wirtschaftlich ist Europa durch Ruß land und Japan schwerstens bedroht. Im Osten, in Asten (der größte Teil Rußlands gehört Asien an) stehen sich Rußland und Japan wie Hund und Katze gegenüber. Außerdem ist das Verhältnis zwischen Indien und England ebenso wenig friedlich. Auch China und Japan sind nicht sehr freundlich aufeinander gesinnt, wenn sie auch ihre Kriegslast ab- gedämmt haben. Was Rußland angeht, geht schließlich auch Amerika und zum Schluß

auch England an, denn beide Länder haben in Asien große Besitzun gen und außerdem ist es ihnen nicht egal, wenn ihre Industrie durch die japanischen Warenverschleuüerun- gen ruiniert wird. Man sieht» wie ein Rad ins andere greift und wie die ganze Welt in diesen Wirbel hin- eingezogen wird. Drei Erdteile befinden sich in Auf ruhr: Europa wegen Hitler-Deutschland; Asien wegen Rußland und Japan; Amerika schließlich wegen Europa und Asien zusammen. Die Abrüstungskonferenz In dieser Umgebung tagt

nun die Ab^üstungs- konferenz. Das Ergebnis ist dementsprechend. Kein Staat will abrüsten. Frankreich fürchtet sich vor Deutschland, Polen glaubt, Deutschland werde die Rückgabe des sogenannten polnischen Korridors (das Land zwischen Polen und Deutschland) erzwingen; England hat schwere Sorgen in Asien; Rußland fürch tet einen japanischen Ueberfall; Amerika ist vom japq- nischen Dumping bedroht und muß Rußland zur Seite stehen, weil es die finanziellen und wirtschaftlichen Interessen erheischen; alle übrigen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.09.1934
Umfang: 16
Seite ... abgesehen haben, in die auch die andern Völker alle hineingerissen werden sollen. Aber nun sei es schon geschehen: es sei schon zu spät, sich gegen die Russen noch zu erwehren. Aber der Völkerbund soll ja nicht vergessen, daß er von Rußland so manches wird ver langen müssen, Aufhebung der Knechtschaft in Geor gien. in Armenien und in der Ukraine, Aushören der Gottlosenpropaganda, die „ihresgleichen in der Ge schichte der Menschheit nicht hat und die ganze Chri stenheit in Schmerz

und Trauer versetzt und mit ihr alle Menschen, die an Gott glauben und seine Gerech tigkeit anrufen." Der Schweizer Bundesrat hatte tap fer und überzeugt gesprochen und ein nicht enden- wollender Beifall im ganzen Saal lohnte seine Rede. Aber dann sprach der französische Außenminister Bar- thou und legte in leidenschaftlichen Worten die Gründe dar, warum Rußland in den Völkerbund ausgenom men werden muß und was das für Folgen hätte, wenn die Russen draußen vor der Tür unverrichteter Dinge nach Moskau

zurückfahren müßten. Und dann kam die Abstimmung. 38 Staaten sprachen sich für die Ausnahme Rußlands aus, die Schweiz, Holland und Portugal waren offen dagegen und sieben andere Staaten haben überhaupt nicht mitgetan bei der Abstimmung. So ist denn Ruß land in den Völkerbund ausgenommen. Traurig ist es, daß der Völkerbund nicht imstande war, Rußland wenigstens so lange noch von sich ferne zu halten, als es seine weltrevolutionären Ziele, seine Gottlosenpropaganda und die unmenschliche Be drückung

seiner Untergebenen nicht endgültig aufgibt. Man hat allerdings von den Russen verlangt, daß sie jetzt ein bißchen Menschlichkeit und Kultur annehmen, wenn sie schon in Genf mitreden wollen, und der irische Vertreter De Valera hat eigens darauf hingewiesen, daß die Verfolgung der Religion in Rußland jetzt auf hören müsse, denn das sei der Wunsch Hunderter von Millionen Christen: aber Litwinow, der Führer der russischen Delegation, hat gleich bei seiner ersten Rede im Völkerbund schon gesagt

, daß eine Zusammenarbeit mit dem Völkerbund nur unter der Bedingung möglich sei, wenn sich die übrigen Mitgliedsstaaten in die Ver hältnisse der Sowjetunion in keiner Weise einmischen. Also soll Rußland mit den Christen machen können, was es will: gegen die Zwangsarbeiten in Sibirien, gegen die Zerstörung der Familie, gegen die Vernich tung des Privateigentums und des Wohlstandes und gegen den Hungermord an Millionen von Menschen sott der Völkerbund „in keiner Weise" einschreiten kön nen! Und ob Litwinow wirklich

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 19.05.1933
Umfang: 12
, da das „Dritte Reich" mit dem Erz feind, dem Haupt der dritten Internationale, dem bolschewikischen Rußland, den Freunö- schaftsvertrang erneuern mußte. And muß man nicht befürchten, daß da über mehr als nur ein Gefecht entschieden wurde? Zweifel los, es war eine schlimme Lage, in der sich die neuen Lenker der Politik Deutschlands durch ihre Anterschrift auf dem Pakt mit der mächtigsten Verkörperung des Marxismus Luft zu machen gezwungen waren: Die ge fährliche Isolierung, in die das Reich geraten ist, feit

und Gtresemanns gegenüber Frankreich, bezichtigte sie des nationalen Verrates und der tiefsten Entwürdigung Deutschlands. Nun vollzieht aus ähnlichen außenpolitischen Motiven, aber gegenüber einem ganz anderen Gegner, hie nationalsozialistische Führung Deutschlands eine vertragliche Verständigungspolitik gegen über dem bolschewikischen Rußland. Die Tatsache ist von erschütternder Gewalt. Die Programmatiker der nationalsozialistischen Bewegung haben dem Marxismus einen Ausrotlungskrieg angesagt —, dem Marxis

über die kommunistische Partei Deutschlands, deren Methoden „rus sisch-jüdisch" seien. Eine so militante Gruppe des Nationalsozialismus wie die Otto Stras- sers, des „Jakobiners der deutschen Revo lution", wurde sogar aus der Partei aus geschlossen, weil sie ein Zusammengehen mit dem bolschewikischen Rußland erstrebte. Hitler selbst war es, der in seinem berühmt geworde nen Buch, das ja doch als die Summa natio nalsozialistischer Lehre und Weltauffassung gilt, den russischen Bolschewismus wörtlich

als „den im zwanzigsten Jahrhundert unter nommenen Versuch des Judentums, sich die Weltherrschaft anzueignen", bezeichnet. Des halb ist für ihn Rußland der Feind, der zu besiegen und dem „Land im Osten" für eine großzügige „Bodenpolitik der Zukunft" abzu gewinnen ist, gestützt auf eine freundschaftliche Konstellation, die Deutschland mit England und Italien vereinigt. In diesem Sinne sieht Hitlers „Mein Kampf" in der Frontgestaltung gegen das bolschewikifche Rußland „den Prüfstein für die politische Fähigkeit der jun

genötigt, in die schon der erste Schritt den Verzicht auf eine grundsätzliche Zielrichtung bedeutet. Gewiß nicht war die Verlängerung des von ftüheren Regierungen geschlossenen Freunöschastsvertrages mit Rußland mit kon traktlichen Verpflichtungen für die deutsche Innenpolitik gegenüber dem Kommunismus verbunden, sicherlich wird der Nationalsozia lismus auch künftig innerhalb Deutschlands gegenüber der „naturwidrigen Irrlehre des Juden Marx" nach dem Satze behandeln, den Robert Steiger

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1938
Umfang: 8
Jahre zeigen, wie alles sich entwickeln soll unö tatsächlich! sich entwickeln wirb. Rote Wetterwolke« riehen im Osten aus Japan hat durch feinen kriegerischen Ginfall in China öie Stimmung in England, Frankreich, Amerika und be sonders in Rußland gereizt. Die machtpolitischen Ver hältnisse in Asien und im Großen Ozean gestalten sich immer schwieriger und steigern die allgemeine ünruhe in öer Wett. Die russisch-japanischen Gegensätze haben in den letzten Wochen eine weitere Verschärfung erfahren

. Die Rach-- lichten, die aus Rußland kommen, machen es zwar schwer, ich ein richtiges Bild von den Vorgängen in diesem Staate zu verschaffen. Fest steht jedoch, daß von Moskau m die Ausrüstung mit Rachöruck betrieben wird und öaß in öer jüngsten Vergangenheit starke Truppenverschie- ölingen nach öer russisch-mandschurisch-japanischen Grenze jMgefunöen haben und noch stattflnden. Auch weiß man, öch sich vor kurzem eine Abordnung der chinesischen Zen- tralregierung in Rußland befand, die erst

vor einigen Tagen mit einem Handschreiben Stalins an Tfchiang- kaischek die Heimreise antrat. Die Abordnung wurde vom S'ohn Dr. Sunhatsens, des Begründers der chine sischen Republik, geführt. Rußland verfolgt die Cntwick- wicklung des Krieges ohne Kriegserklärung mit gejpann- tester Aufmerksamkeit, wünscht aber, gegenwärtig nicht be obachtet zu werden. Das läßt auch die Einladung an die verschiedenen Staaten erkennen, die Konsulate auf russi schem Boden zu verringern. Man weiß nicht, welche Hal tung öie

Sowjetregierung fernerhin und besonders nach dem Eintritt des Frühjahrs einzunehmen gedenkt. Rußland mobilisiert geheim Englische Zeitungen berichten, baß Rußland im Osten Truppenkörper und viel Kriegsmaterial ansammelt. Ganze Küstenstriche werden befestigt und neue Flug- und Ün- Reichsverweser Horthy in Krakau. Nach einem festlichen Empfang auf dem Krakauer Bahn hof treffen der ungarische Reichs verweser Horthy, begleitet von dem polnischen Staatspräsidenten Mos- cicki, im Wagen auf dem Wawel

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 01.11.1936
Umfang: 20
, sondern für ganz Europa. Von der Entscheidung über Neutralität oder Partei ergreifung kann unter Umständen ein Weltbrand ab- hänaen. Es ist kein Wunder, daß eine derartige Ent scheidung eingehendes Studium erfordert und daher die Beratungen lange Zeit in Anspruch nehmen. In den letzten Tagen nun ist in diesem Nichtein mischungsausschuß eine Bombe geplatzt. Der russische Delegierte Majskr hat sozusagen mit der Faust auf den Tisch gehaut und erklärt, Rußland dauern die Ver klage ivegen Aufreizung zu verbotenen

den Austritt Rußlands aus dem Nichtein mischungskomitee beinhaltete. Am nächsten Tag aller dings hat die Sowjetregierung ihre Absicht, weiteren Verhandlungen fernzubleiben, Zurückgenommen, so daß momentan die Wogen sich wieder geglättet haben und die Beratungen über Parteinahme und Neutrali tät im alten langsam fließenden Fahrwasser weiter gehen. Inzwischen aber liefern Rußland und Frankreich Waffen und Munition an die Anarchisten in Madrid und Barcelona und kämpfen russische Offiziere aus seiten der roten

unterstütze, einen Angriff gegen die rechtmäßige spanische Regierung Franco un ternehmen. Der dadurch entstandene Tatbestand eines Angriffs auf eine rechtmäßige Regierung wird an maß gebender Stelle in London als höchst verwickelt und schwierig betrachtet. London hofft jedoch, daß Sowjet rußland die Entsendung von Nahrungsmittelschiffen, die, wie man weiß. Munitionstransporte sind, alsbald einstellen wird, sobald Madrid gefallen ist. Wirbel in Belgien Der Führer der belgischen Rexistenpartei, Degrelle

in Amerika angekauft hat; — daß P o r t u g a l die nationale Regierung des Ge nerals Franco anerkennt. Rußland auf tönernen Füßen Wie aus Moskau verlautet, ist man in höheren kom munistischen Parteikreisen über den wachsenden Wi derstand der Sowjetarbeiterschast sehr beunruhigt. Unter der Belegschaft eines der bedeutendsten Werke der Rüstungsindustrie hat sich eine Gruppe von Ar beitern und Angestellten, darunter auch Kandidaten und Mitglieder der Partei, gebildet, die sich gegen die Parteileitung

sämt lichen Industriebezirken der Sowjetunion wiederholen, zeigen, daß der Widerstand der Sowjetarbeiter gegen die bolschewistische Ausbeulung im Wachsen begriffen ist und daß der sogenannte „Sowjet-Patriotismus" auf schwachen, tönernen Füßen steht. Ein Kommunist erzählt Ein österreichischer Kommunist, der seinerzeit frei willig nach Rußland auswanderte, ist vor einiger Zeit zurückgekommen. Er erzählt: „Im Sommer 1934 traf ich in Leningrad ein und erhielt dort Arbeit in einer großen Fabrik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 14.09.1933
Umfang: 14
mit der Vaterländischen Front den Rußland wendet sich B a s e l, 13. September. (-) In den vergangenen Jahren gehörte die Sowjetunion zu den besten Kunden Deurfchlanvs. Bon den Wirkungen der Krise, die das Gesamtvolumen der deutschen Ausfuhr ganz erheblich zusammenpreßte, blieb die Ausfuhr nach Rußland verschont. Rußland konsumierte 32 Prozent des deutschen Warenüber- schustes Im Jahre 1930 betrug der Wert des deutschen Waren exportes nach Rußland 431 Millionen Reichsmark, ein Jahr später sogar 763 Millionen

und im Jahre 1932 626 Mil lionen Reichsmark. Der Anteil der Ausfuhr nach Rußland an der deutschen Gesamtausfuhr stieg von 3,4 Prozent im Jahre 1930 auf 7,9 Prozent im Jahre 1981 und 10,9 Pro zent im Jahre 1932. Noch größer wurde die Bedeutung des Rußlandhandels für die deutsche Wirtschaft, seitdem ihm ein erheblicher Anteil des für Deutschland lebenswichtigen Außenhandelsüberschusses entstammt. War im Jahre 1930 der Rußlandhandel für Deutschland noch mit 5 Millionen passiv, so bestritt

, ist im laufenden Jahre ein kata strophaler Rückgang der Rußlandaufträge zu verzeichnen. Wie die „Neue Zürcher Zeitung" erfährt, sind im Jahre 1933 für 68 Millionen Reichsmark Bestellungen von russi scher Seite an die deutsche Industrie vergeben worden, ge genüber 420 Millionen Reichsmark im vorvergangenen Jahre. Rußland hält es angesichts der veränderten politi schen Konstellation für ratsam, mit seinen Aufträgen die- ■ i*n Seipelschen Gedanken der Einheitsfront wieder ausgenom men habe. Das politische Leben

, daß sie sich im öffentlichen Lichte des Tages durch Wer bung für ihre Gedanken die Gunst des Volkes zu erringen vermag. Um ihr dennoch den Sieg zu verschaffen, soll des halb die Konkurrenz einfach verboten werden. Stehen wir in Oesterreich vor einer solchen Entwicklung, dann wäre das der gleiche Vorgang, wie er sich zuerst in Rußland, dann in Italien und zuletzt in Deutschland abgespielt hat. Allerdings besteht ein wesentlicher Unterschied: In den genannten Län dern waren es wenigstens noch große Parteien

. von Deutschland ab jenigen Staaten zu bedenken, mit denen es in gemeinsamer Abwehrfront gegen die deutschen Expansionsgelüste steht. Es sind in erster Linie Frankreich, Polen und England, dann aber auch die Vereinigten Staaten (mit denen Rußland wichtige Interessen gegenüber Japan gemein hat), die aus der russischen Jmportumstellung nun Nutzen ziehen. Bestürzung in Deutschland In deutschen Wrrtschaftskreisen herrscht begreiflicher weise über die Abwendung Rußlands größte Enttäuschung und Bestürzung. Hoffen

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 08.10.1930
Umfang: 10
, der Freund und Genosse Lenins, der Vertraute Benins, der Jude, der die Militärmacht in Rußland ge ichaffen hat, ist unterlegen gegen Stalin in diesen ge heimen Fehden und dieser geheimen Bürokratie, die alles unterdrückt, was gegen das gegenwärtige Re gime sich aufbäumt. Man mutz sagen, so betrachtet, er scheint die jetzige Wirtschaft in Rußland als etwas Un überwindliches Hat sie keine Schattenseiten, gibt es nicht Momente, die besagen, daß diese Herrschaft doch brüchig ist? Es gibt Momente. Dazu gehört

wir, daß die Bevölkerung in Rußland um dreieinhalb Millionen jährlich zunimmt. Dann versagt z. B. die ganze Woh nungspolitik. In Rußland gibt es Verwaltungspaläste. Daneben gibt es aber ein Wohnungselend. Es gibt ungeheure Jndustriewerke und doch wieder Lebensmit telnot. Zahllose Familien haben nicht einen Raum al lein zum Wohnen. Es gibt viele Räume, wo mehrere Familien zufammenwohnen müssen. Daher hat man das alte System beibehalten, auf den Boden einen Strich mit Kreide zu machen, der sagen soll, so weit gehört

es der einen und so weit gehört es der anderen Fa milie. Ein Oekonom in Rußland hat geschrieben: „Es ist ein ungeheures Programm in Aussicht genommen wor den. Es wird befohlen: größtmöglicher Produktions effekt mit dem Mindestmaß von Aufwand in der denk bar kürzesten Zeit. Aber in der Praxis, wie sollen wir diktieren können, wie viel und was die 25 Millionen Bauernhöfe, die Handwerker und die industrielle Pro paganda verkaufen und kaufen müssen." — Nun hat dieser ganze Apparat schon einmal versagt, noch zur Zeit

nach dem System des Amerikanismus. Diese immense Summe soll das arme Volk in fünf Jahren aus seiner Arbeit erübrigen, um sie in Form von Häusern und Fabriken, Elektrizitätswerken und Eisenbahnen, als Ersatz für Kapitalabnützung fast ganz neu dem Volksvermögen einzuverleiben." Es haben Parteikreise in Sowjetruß- lanü selber schon die Frage aufgeworfen: „Wie könnte man den besten Witz derzeit mit einem Wort ausspre chen?" Da hat einer gesagt: „Mit dem Wort „Fünf jahrplan", das sei der beste Witz, den Rußland

wieder nach. Er warf ihnen das zweite Kind zu. Und wieder kamen die Wölfe nach und er warf ihnen das dritte Kind zu. Dann warf er ihnen die Frau zu. um nur sich zu retten. Ist das nicht das, was eigentlich Rußland jetzt bietet. Die russische Diktatur verlangt vom Arbeiter wie vom Bauern, daß er auf alles verzichte, auf das Privateigentum, auf die Annehmlichkeit eines glücklichen Familienlebens, auf die Freiheit im gesellschaftlichen Leben und nur, um dieses Ideal, diesen Sowjetstaat, aufrechtzuerhalten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 16.11.1932
Umfang: 12
zu Sowjetrußland und über die Pflichten, die sie uns auferlegt. Glauben Sie nicht, daß ich jemals für eine unkritische Verherrlichung alles dessen war, was in der Sowjetunion geschieht. Ich halte überhaupt den nicht für einen sehr prinzipien festen Menschen, der gegenüber der Macht und gegen über den Erfolgen eigene Grundsätze leichthin verleug nen kann (lebhafte Zustimmung), auch dann nicht, wenn es die Macht und der Erfolg des revolutionären Regimes in Rußland ist. Das Recht, mit den Augen des kritischen

, marxistisch geschul ten Historikers die Vorgänge in Rußland zu betrachten, werde ich mir immer wahren und ich glaube, wir können nicht darauf verzichten. Aber so wenig wir leugnen oder ver kleinern wollen, was uns vom Bolschewismus trennt, so sicher müssen wir verstehen, daß jeder gewaltsame Sturz der Sowjetdiktatur in Rußland die Gefahr der blutigsten Re aktion nicht nur sür Rußland bedeuten würde. (Lebhafter Beifall.) Und das zweite: Wenn es der Sowjetregierung, wenn es der Opferwilligkeit

und den Anstrengungen des russischen Proletariats schließlich doch gelingen sollte, die ungeheuren wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden, Schritt für Schritt die russischen Volksmassen in Stadt und Land zu höherem Wohlstand zu bringen, und die sozialistische Pro duktionsweise in Rußland im Denken und Fühlen der Heranwachsenden Generation so zu befestigen, daß sie dann ohne Terror und ohne Diktatur behauptet werden könne, daß dann Terror und Diktatur abgebaut werden können, wenn es der Sowjetregierung

die anderen Länder nach- gesolgt und auch bei ihnen hat schließlich die bürgerliche Rechtsordnung gesiegt. Deswegen wollen wir nicht unkritisch Stellung zum Bolschewismus nehmen und zu allem, was in Rußland geschieht. Ich würde mich schämen, wenn ich nicht in mancher Stunde das Recht sür mich in Anspruch nähme, die Stimme der Menschlichkeit, die Stimme des unterdrückten Rechts- bewußtseins zur Sprache zu bringen, auch über die Dinge zu sprechen, zu denen schrankenlose Gewalt allzuleicht ver führt

. Aber wir sollen in der europäischen und internatio. nalen Arbeiterschaft dieses Gefühl verbreiten, daß sich dort ein großes Stück des Schicksals des Sozialismus der Welt entscheidet. Und damit wollen wir in der internationalen Arbeiterschaft die Solidarität erwecken für den Fall, daß Rußland von den kapitalistischen Mächten der Wett angegriffen wer den sollte. Da scheint mir unsere Ausgabe, das zu tun, was man heute für die künftige Herstellung der Einheitsfront des Proleta- riats auf der sozialistischen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 04.10.1936
Umfang: 20
der Genfer Abstimmung nicht gewünscht und erwartet hatten, suchten Mussolini zu beschwichtigen und Italien war wirklich klug genug, sich von Rußland nicht end gültig aus dem Völkerbund hinauswerfen zu lassen; Italien bleibt aber vorläufig im Völkerbund, nur ist natürlich seine Zusammenarbeit mit Genf ge genwärtig nicht gar so begeistert. Mussolini will ver suchen, die Großmächte anderswo Zusammenzubringen und mit ihnen die Politik Europas zu machen. Neben Litwinow hat auch der spanische Außenmini ster

des Franken auf 66.5 Milligramm Feingold festgesetzt war, soll in Zukunft der Feingold gehalt nur noch 49 oder 43 Milligramm sein. Der Ein druck, den diese Maßnahme im Auslande machte, war so, daß die Schweiz, Holland und Lettland ebenfalls ihre Währungen abgewertet haben und Rußland und Spanien das gleiche beabsichtigen. Dem französischen Franken ging es nach dem Kriege ähnlich wie den anderen Währungen: Er rutschte im mer tiefer. Besonders in den Jahren 1923 bis 1926 ging es schnell abwärts. Poinearä

angerufen wor den war, erschien mit auffälliger Langsamkeit. Der Lärm dauerte bis morgens 3 Uhr, und viele der Demon-t stranten blieben die ganze Nacht über auf dem Platze. Der Vorfall hat in weitesten Kreisen großes Aufsehen erregt und dürfte vor allem jene Katholiken, die im mer noch eine Volksfront-Politik in Frankreich erstreb den, zu heilsamem Nachdenken veranlassen. „Ale ivieter Krieg!" So heißt ein Grundsatz, den Sowjetrußland immer wieder verkündet. Und gleichzeitig ist Rußland jener Staat

, der am meisten zum Kriege rüstet. Im Jahr 1928/29 betrugen die Ausgaben für das Militär 12 Pro zent des ganzen Staatshaushaltes. Im Jahr 1936 hat Rußland für den gleichen Zweck bereits 20 Prozent seines Staatshaushaltes ausgegeben, das ist das Vier fache von den Auslagen für Erziehung und Schule. Und dabei sind die Soldaten schlechter gezahlt als in den anderen Ländern, bekommen weniger Gehalt als in den früheren Jahren, alles hat man für die Vermehrung des Kriegsmaterials verwendet. Die ganze Industrie

sind, mußten neue wichtige Eisenbahnlinien gebaut werden. Die Linien Gomel—Tschernigow, Nowesselizi—Priluki und Unecha—Woroschba sind rein strategische Bahnen. Schon 1935 hatte Rußland die größte Luftflotte und im ersten Halbjahr 1936 ist die Flugzeugherstellung um fast drei Viertel noch gesteigert worden. Das Geld wird nicht schwer aufgebracht. Der Verein „Ossoviachim" hat nur den Zweck, für die Kriegs rüstung zu sammeln und alle Kreise der Bevölkerung, auch Frauen, für den Waffendienst vorzubereiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.03.1946
Umfang: 4
Produktion werde auf den Inlandsmarkt geworfen werden. Besonders in den kommen den zwei Jahren müsse die Arbeiterschaft in Vertrag Rußland—Türkei London, 9. März (TND). Die Sowjet regierung hat der Türkei mitgeteilt, daß eine Unterzeichnung eines Vertrages zwischen bei den Staaten erst dann sattfinden könne, wenn Verhandlungen über die Dardanellen, Cad und Ardahan stattgefunden hätten. Die ses gab gestern der amerikanische Außen minister Byrnes bekannt. Rußland lehnt amerikanischen Vorschlag bezüglich

Bulgarien ab London (TND). Die amerikanische Regierung hatte in einer Note an Rußland vorgeschlagen, zwei Vertreter der Opposi tion in das bulgarische Kabinett aufzuneh men. Die russische Antwort lautet: Bei dem Uebereinkommen auf der Konferenz der geb. 30. 9. 06, der als SS-Rottenführcr in den Jahren 1940 bis 1943 in den Konzentrations lagern Oranienburg und Dachau Dienst versehen hat sowie gegen Franz Oppenreiter, geh. 7. 10. 22, der von 1943 bis 1945 als SS-Unter- sharfihrer im Konzentrationslager

gegen eine mögliche Wie dergeburt faschistischer Gruppen in England gefordert. Außenminister bezüglich Bulgarien war von Bedingungen nicht die Rede. Die Sowjetre gierung ist deshalb der Ansicht, daß die ame rikanische Note die Moskauer Beschlüsse nicht einhält und außerdem völlig einseitig handelt. Rußland fordert Stützpunkte auf den Dardanellen Washington, 9. März (Reuter). Der Korrespondent der „New York Times“ mel det, daß die Sowjetunion von der Türkei die Abtretung gewisser Grenzgebiete sowie die Errichtung

von Stützpunkten auf den Dar danellen verlangt hat. Der Korrespondent fügt hinzu, daß keine Anzeichen vorliegen, daß Rußland beabsichtige, irgendwelche Ge biete durch Gewalt zu nehmen. Wie es kam Der 11. März wird unvergänglich in der Ge schichte Oesterreichs fortleben. In den Abend stunden dieses Tages resignierte der damalige Bundeskanzler Dr. Kurt Schuschnigg, und wenig später setzten die braunen Barbaren ihre Trup pen in Marsch, um Oesterreich, die erste Aus gangsstellung im Kampfe gegen Europa

aufzunehmen und eine Amnestie für straffällige und verurteilte Nazi zu erlassen. Der damalige Außenminister Dr. Guido Schmidt, heute Häft ling des österreichischen Volksgerichtshofes, spielte bei den Berchtesgadener Besuch eine sehr dunkle Rolle, die wohl erst der bevorstehende Prozeß gegen ihn vollkommen aufklären wird. Rußland, Faktor der Weltpolitik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 07.09.1946
Umfang: 10
Redaktion: Innsbruck, Maximilianstraße 7. Tel. 2450 Verwaltung: Maria-Theresien - Straße 40. Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen : monatlich S 3.80, in Durch die Post oder Träger den Verschleißteilen S 3.60 Nummer 205 Innsbruck, Samstag. 7. September 1946 44. Jahrgang Was will Rußland? Wenn der englische Außenminister Levin oder ein anderer Staatsmann von Paris

Einstellung breiter Kreise zu allem, was russisch ist, keineswegs ge rechtfertigt und entpuppt sich viel mehr durch gefühlsmäßige Momente bedingt als eine durch die Wirklichkeit gerechtfertigte und durch den Verstand diktierte Haltung. Rußland ist für den europäischen Menschen immer ferne gewesen, ferne deshalb, weil das Leben des russischen Menschen, bedingt nicht zuletzt auch durch die wirtschaftlichen Gegebenheiten des Landes, sich seit jeher in anderen Bahnen abwickelte als wie das Leben des Europäers

. Des weiteren gibt es im Westen nicht allzuviele Menschen, die tatsäch lich eine praktische Kenntnis des russischen Landes aus eigener Anschauung besitzen, weil Rußland nie ein Reiseland im europäischen Sinne des Wortes gewesen ist und durch seine frei willige Abschließung von der Außenwelt es auch nicht sein konnte. Um zu einem Urteil zu gelangen, das von gefühlsmäßigen Momenten nicht getrübt ist, ist es notwendig, sich die geographischen, wirtschaft lichen und menschlichen Gegebenheiten vor Augen

zu halten, die die russische Außen politik bestimmen. Das russische Staatswesen erstreckt sich über eine riesige Landmasse. Die ihm zur Verfügung stehenden Küsten sind so gestaltet, daß eine Be herrschung des Meeres' ausgeschlossen ist, weil die Küsten unzusammenhängend, zum Teil we nigstens Küsten von Binnenmeeren sind und auch der notwendigen Häfen mit Hinterlandverbin dungen entbehren. Rußland ist also sozusagen ein Gefangener des Meeres, denn es ist eine alte Erfahrungstatsache, daß die Sicherheit

vor allem den Besitz atlantischer Küsten zur Voraussetzung — ist Rußland bestrebt, sich einen möglichst weit gezogenen Sicherheitsgürtel kleinerer,, in irgend einer Form eng mit ihm verbundener Staaten vorzulagern. Und welch bessere Gelegen heit zum Ausbau eines derartigen Sicherheits gürtels, also zur Verwirklichung dieses politischen Zieles bietet sich der russischen Außenpolitik als der gegenwärtige, da die russischen Armeen nach einem gewonnenen Kriege zum ersten Male in de- r '.hkhte in Wien und Berlin stehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 20.08.1932
Umfang: 16
verantwortlich Rudolf Hauzwieka. rümckiche in Innsbruck. Rentlqa se 12 Nr. 191 gnnsdruck, Samstag den 20. August 1932. 40. gahrgaag. JeutWand wird eingelreist. Frankreich hat Rußland von Jeutschland abgedrangt. — Die Lage Papen- Deutschlands nähert sich der diplomatischen Katastrophe Wilhelm-Jeutschiands vor dem Welttrieg. Sie „Münchener Post" Nagt Pupen der verhängnisvollen Außenpolitik Wilhelms an. Die „Münchener Post", das Landesorgan der bayrischen Sozialdemokratie, erhebt gegen die Regierung Papen

sich von Deutschland los, weil sie die negative Haltung der deutschen Delegation als unfruchtbare Ob struktion betrachteten, und selbst Italien, auf dessen Unterstützung Deutschland gerechnet hatte, ließ es natür lich, wie immer, im letzten Augenblick im Stich. Italien war es auch, das als erste Großmacht sich beeilte, von dem Angebot Frankreichs und Englands Gebrauch zu machen, und seinen Beitritt zum Pakt verkündete, Polen verbündet sich mit Rußland. Im Bewußtsein ihrer wachsenden Isolierung entschloß

dieser Art die kalte Schulter gezeigt. Dafür hat Frankreich die Gelegenheit benutzt, um auf Polen einen starken Druck im Sinne des endlichen Ab schlusses eines Nichtangrisfsvertrages mit der Sowjetunion auszuüben. Rußland wendet sich van Jeutschland ab. Die Moskauer Regierung war angesichts >des sowjet feindlichen Kurses der neuen Reichsregierung gern bereit, der französischen Anregung zu folgen. Die Warschauer Re gierung hat sich ebenfalls davon überzeugen lassen, daß es für Polen angesichts

der Rechtsentwrcklung in Deutschland viel vorteilhafter wäre, sich mit Rußland zu versöhnen, weil es dann an seiner Ostgrenze entlastet würde und feine ganze Aufmerksamkeit auf Deutschland konzentrieren könnte. Es ist Frankreich damit gelungen, Rußland von Deutschland loszulösen. Damit wiederholt sich für Deutschland die diploma tische Katastrophe der Vorkriegszeit. Dank der glor reichen Führung durch Wilhelm II. ist das kaiserliche Deutschland völlig isoliert in den Weltkrieg hin eingeschlittert. Die Männer

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 05.02.1936
Umfang: 10
nicht unbe kannt, daß Deutschländ von Rußland durch eine Reihe von Staaten, und zwar von der Ostsee bis nach dem Süden getrennt ist und in keinem dieser direkt an Rußland angrenzenden Staaten der „Kommunistenge fahr" eine derartige Bedeutung beigemessen wird, wie nach außen hin in Deutschland. Also entweder setzt Hitler, Göbbels und Goering diese Unkenntnis voraus, oder rechnet die europäischen Oststaaten schon zum „Dritten Reiche" zugehörend. Aber abgesehen von diesen „kleinen" Unebenheiten

, so einfach und naiv sie erscheint, konnte und kann nicht beantwortet werden. Oder gibt es im kommunistischen Rußland nicht auch Herrscher und Beherrschte, was in sich schließt, daß viele derer, die im Zarenreich herrschten, diese Funk tionen, die nicht immer angenehm zu sein braucht, auch heute unter Stalin ausüben. Auch die These — mehr ist es nicht und zudem noch eine falsche —, daß unter dem Kommunismus der ein zelne Volksgenosse nicht mehr für den Kapitalisten ar beite, sondern für die Gesamtheit

, der Mißhandlung, Einkerkerung, ja Er mordung von.Geistlichen ist alles aus dem Auslande, Rußland, importiert. Dazu gehört vor allem die Grün dung des Gestapo, als Abklatsch der russischen Tscheka, mit Methoden, an deren Niederträchtigkeit und Grau samkeit die russische Tscheka, sicherlich nicht gemütvoll, noch vieles lernen könnte. Das einzige, was dem Nationalsozialismus Vorbei gelungen ist, war die Gründung einer „roten" Armee. Den Versuch, eine solche zu schaffen, mußten atn 30. Juni 1634 annähernd 1300

von 270 Millionen Goldmark, und der kom munistischen Wühlarbeit besteht kein Unterschied, we der in der Form noch dem Ziel, letzteres um Unruhe zu schaffen im Auslande. Ebenso herrscht im Dritten Reich der Grundsatz des Nichtbezahlens der im Aus lande gemachten Schulden, vielleicht mit dem einen Unterschied gegenüber Rußland, daß dieses die Be zahlung der zaristischen Vorkriegsschulden ablehnt, die von ihm jetzt gemachten aber bezahlt, während der Nationalsozialismus weder die von früheren Regie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 16.07.1928
Umfang: 8
der .fortschreitenden Automobilisierung der Welt hat sich die .Anzahl der Pferde nicht bedeutend verringert. Man zählt in ' Europa 41 Millionen Pferde-gegen 45 Millionen im Jahre !llll3. In Europa ist vor allem der Pferdebestand in Eng land, Rußland, Frankreich und Polen zurückgegangen. Ruß land zählt noch immer 18 Millionen Pferde und das Deutsche Reich hat seinen Pferdebestand mit fast vier Millionen Stück ' wieder auf die Vorkriegszeit gebracht. Der Pferdebestand Amerikas wird auf 45 Millionen Stück geschätzt

. Der Rin- derbestand der Welt weist gegenüber 1913 eine leichte Zu nahme auf. In Europa hat er sich von 110 Millionen Stück aus 140 Millionen vermehrt. An erster Stelle steht Rußland, 'dann folgen Deutschland, Frankreich und England. Es wer den gezählt in Millionen Stück: In Rußland 40, Deirtsch- ckand 17, Frankreich 14, England 12, Polen 8, Italien 6 und im übrigen Europa 40. Der Rinderbestand der Welt wird ^anf 680 Millionen Stück geschätzt, der Hauptattteil daran verteilt flch auf Asien (33 Prozent

)', Amerika (33 Prozent) und Europa (24 Prozent). Der Schweinebestand der Welt hat sich verringert. Während in Europa und Amerika keine Veränderungen in-Lüeser Hinsicht vorgefallen sind, ist der Schweinebeftand in Asien und Afrika stark zurückgegangen. Die deutsche Landwirtschaft hält 16 Millionen Stück Schweine und steht in Europa an erster Stelle, dann folgen: -Rußland 14 Millionen, Frankreich und Polen mit über 5 Millionen. Auch die Anzahl der Schafe ist etwas kleiner ge worden. Die Abnahme fällt

aus Amerika, in allen anderen Erdteilen ist der Schafbestand gegenüber den Vorkriegs jahren fast gleich geblieben; eher hat er etwas zugenommen. In Europa werben 190 Millionen Stück gezählt; der euro päische Anteil an der Weltprrwnktion beträgt mehr als ein Drittel. Rußland weist mit 63 Millionen Stück den größten Schafbestand aus; es folgen England mit 27, Italien 12, Frankreich 11 und Deutschland mit 5 Millionen. Auswanderung aus Oesterreich. Im Mai 1928 sind 420 Personen (gegen 512 iw April 1928

war. Mehr als dreitausend Personen hatten sich eingefun den, um den Vortrag Hitlers über nationalsozialistische Außenpolitik zu hören. Hitler erklärte ein Zusammengehen mit Rußland für unmöglich, ebenso ein Bündnis mit Frankreich und trat für ein Bündnis mit Italien ein, das in naher Zeit gleich Deutschland Frankreich als natürlichen Gegner haben werde. Um zum Bündnis mit Italien ge langen zu können, will Hitler Südtirol preisgeben. Süd tirol ist, wie er sagte, nicht von mir, sondern von jenen ver raten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 19.11.1936
Umfang: 16
- England müsse auf dem Wasser, auf dem Land und in der Stalin. Von Stalin, dem russischen Machthaber, hatte man in der letzten Zeit fast gar nichts mehr gehört, Immer wieder hieß es, er wäre schwerkrank. Nun ist er in den letzten Tagen plötzlich wieder bei einer Parade aufgetaucht. Man weiß nicht, welchen Haken es mit der Geschichte hat. Manche sind der Ansicht, daß er sich auf die vor einiger Zeit in Rußland gefällten Muturteile eine Weile gedrückt und unsichtbar gemacht

habe. Auch jetzt wird in Rußland noch immer nach Trotzkisten geschnüffelt, denen die Stali nisten ärgsten Kampf angesagt haben. Mieder einmal etwas aus Abessinien. In Abessinien gibt es noch immer Kämpfe und Schar mützel. Die Italiener haben nämlich das große Gebiet bis jetzt noch nicht ganz besetzt. In der Stadt Gore soll, wie der Negus sagt, gar noch eine abessinische Negierung be stehen. Wie die Italiener behaupten, soll jetzt nach fünf Monate langem Kampf der größte Widerstand des Feindes gebrochen sein. Die Führer

den Genossen in Rußland hingerichtet. Aus Polen sind in letzter Zeit mehrere Kommunisten, die man einsperren wollte, nach Rußland geflohen. Dort wurden sie zuerst freundlich empfangen. Rach einigen Tagen aber wurden sie verhaftet und bald darauf erschossen. Warum, weiß man nicht. Die Bauern im neuen Budget. Gegenwärtig wird in Wien der Bundeshaushalt für das Jahr 1937 ausgearbeitet. Wie es dabei mit der Land wirtschaft bestellt ist, darüber hat kürzlich Landwirtschafts minister Mandorfer bei der Tagung

und sozialen Schwie rigkeiten bewältigen. M SUMM NWkl. Letzte Woche sind in Sowjetrußland mehrere Aus länder, darunter auch Oesterreicher und 23 Neichsd'utsche, verhaftet worden. Man wirft ihnen vor, daß sie spioniert und sich staatsfeindlich betätigt hätten. Auch Moskaus letzter protestantischer Geistlicher wurde eingezogen. Oer deutsche Botschafter in Moskau hat gegen die Verhaftung scharf protestiert. Zwischen Deutschland und Rußland hat sich die Spannung wesentlich verschärft. Die Nüssen

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