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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
il t; : - l-f fr ; f 1 ' g !'' t Mng zu ziehen, welche Umstände den Vertragsaib- Lchlrch ibeMeunigt haben konnten. Ce ist bekannt, daß Deutschland «und Rußland durch eine lange Reihe von Jahren mit starken wirlscMtspolitischen, handelspoktischen und geistigen Banden verknüpft waren, und zwar bis zu einem solchen Gvcche, daß' man mit der Kenntnis der deut schen Sprache, vor jeder andern Sprache, nicht ein mal die russische Sprache Felder ausgenommen, die von der Masse der nichtslawischen

, dem Zarenreiche unterworfenen Völker weder gesprochen nach ver standen wurde als Srember leicht im ungeheuren Rußland reisen konnte. Ich kann das aus eigener pWsönlicher Erfahrung bestätigen. Man braucht ftch auch nicht der Tatsache zu erinnern, daß selbst das russische Kaiserhaus seit der Zeit der berühmten Ka tharina bis zu den «letzten Jahren seines Bestandes, der Germanisierung nich t entzog. Die enge Freundschaft mit Rußlcuck hat die poli tische Auserstchung Deutschlands überlebt, ja sie ist damals

noch stärker geworden und bildete einen Grundgedanken der Politik Bismarcks und das Glaubensbekenntnis Kaiser Wilhelm I. Kaum war Bismarck aus Wien, wo er das Bündnis mit Oester deich geschloffen hatte, als er sich schon beeilte' einen Gegerw^icherungsverftiag mit Rußland «Lzuschlie- ßen und Kaiser Wilhrim I. ließ sich ans Sterbsbette Mnen Enkel Wilhelm — sein Sohn Friedrich war gleichfalls ein dem Tode geweihter Mann — kommen und empfahl ihm mit größter Wärme, die intimen -Beziehungen mit Rußland aufrecht

zu halten: „Was immer kommen möge,' sagte er ihm in. Gegenwart Bismarcks und der kaiserlichen Familie, „die voll ständige Solidarität mit Rußland mutzt du immer fest unantastbar halten, ihr müssen die Beziehungen mit ollen anderen Staaten untergeordnet sein. Vergiß nie, daß das Gedeihen des Reiches, unseres Hauses, mit der Pflege der russischen Freundschaft vecknüpst ist.' Rach der verhängnisvollen Erfahrung des Krie ges und des Friedensschlusses war es natürlich, daß die neuen Stcmtsmänner des Reiches

zur Konferenz zu gelassen werden sollen, von Frankreich mit drama tischer Schaustellung zerstört wurde. Dann hat das- felbe Frankreich mit hartnäckiger Feindseligkeit aus der Konferenz von Genua, wo zum erstenmale, dank der Anregung Italiens, Sieger und Besiegte neben einander faßen, den Abschluß des Vertrages von Rapallo zwischen Rußland und Deutschland beschleu nigt. Da Tschftscherin sshr fürchtete, der englische Außenminister Chamberlcnn beabsichtige mit den' Vettvägen von Locarno Rußland vollständig

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Dolomiten
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Seite 1 von 4
Datum: 04.09.1945
Umfang: 4
na nach der Niederlage Japans in den pazifi schen Gewässern zu einem bestimmenden Machtfaktor geworden, der die weitere Neu ordnung in diesen Räumen entscheidend beein flussen wird. Wie in Washington verlautet, sind sowohl Truman als Attiee bereits In Potsdam über die Grundlinien dieses Vertrages infor miert worden. Dennoch erregt der Umfang der getroffenen Vereinbarungen sowohl In London als In Washington Aufsehen. Die Hauptpunkte des Abkommens sind: 1. Rußland und China werden weder mit der gegenwärtigen

ist. 4. Rußland wird die Regierung Tschangkai- Schcks militärisch und moralisch in jeder Art unterstützen. Beide Völker werden auf jede Weise einander bei dem Wiederaufbau ihrer Länder, soweit cs in ihren Kräften liegt, behilf lich sein. 5. Rußland wird drei Monate nach Japans Kapitulation sich von der Mandschurei zurück ziehen und die volle Oberhoheit Chinas über dieses Gebiet anerkennen. 6. Rußland wird sich nicht in innerchinesischo Angelegenheiten cinmischen. 7. Die mandschurische Stadt Dairen

wird als internationaler Freihafen erklärt und kommt un ter chinesische Verwaltung. 8. Der mandschurische Haupthafen Port Ar thur. den das zaristische Rußland 1905 an Japan abtreten mußte, wird von China und Rußland gemeinsam als Flottenstützpunkt verwaltet werden. 9. Die chinesischen ost- und südmandschuri schen Bahnen werden von China und Rußland gemeinsam verwaltet werden. 10. China wird die Unabhängigkeit der äuße ren Mongolei anerkennen, wenn eine Volksab stimmung den Wunsch der Bevölkerung nach Unabhängigkeit

bestätigt. 11. Rußland wird die politische Unabhängig keit und die territoriale Unantastbarkeit der Aeußeren Mongolei respektieren. 12. Rußland wir.d Eingriffe ln die inneren An gelegenheiten der Provinz Sinkian. die zwischen dem Tibet und der Mongolei Chinesisch Tur- kestan umfaßt, vermeiden. Der Vertrag, der auf 30 Jahre abgeschlossen ist. erneuert sich von selbst, wenn nicht von einem Teile die Aufhebung innerhalb Jahres frist nach Ablauf gefordert wird. (Siehe auch Leitartikel.) der Enüsteg Üer

ist am 1. ds. in den Räumen des Ministeriums für die Verfassunggebende Natio nalversammlung mit einer Rede des Vizemini sterpräsidenten Nenni in ihr Amt eingesetzt worden. Heimkehr italienischer Kriegsgefangener ans Rußland Rom. 26, August. Ginseppe Di Vittorio, der Vorsitzende der italienischen Arbeiterdelegation, die Rußland besucht, berichtete, daß ihm der Vizekommissar für Außenwesen Lokowski mitteilte, die Sowjet union sei bereit die italienische Kriegsgefange nen, die im ganzen sieb auf 19.000 Soldaten belaufen

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 28.02.1914
Umfang: 10
ge heimnisvolle Dinge vor sich. Der emsige Beschauer der, den Atem verhaltend, von der galizischen Grenze hineinhorcht in diese endlosen ruffischsn Steppen, vernimmt ein Klirren und Dröhnen von Waffen, ein unheimliches Beben und Stöhnen. WaS soll daS? Rußland ist heute daS große Rätsel, das Frage zeichen m Europa! ES liegen Anzeichen genug hiesür vor. daß Rußland sich anschickt, eine aktive Außenpolitik in der Zukunft zu inaugurieren. Deutsch gesprochen heißt daß soviel als: Rußland bereites

sich aus einen Wässerig ange vor. Denn nur da mit, daß Rußland bloß seine Grenze gegen Oester- reich oder Deutschland schützen wolle, sind diese riesigen Rüstungen nicht zu erklären. Jedes Kind weiß eS, daß der Dreibund keinerlei aggressive Politik verfolgt. Sein Ael ist vielmehr die Siche rung d:S Friedens. Es bleibt also keine andere Erklärung übrig als die, daß eben Rußland selbst einem Kriege zutreibt. DaS Hauptaugenmerk richtet die russische Kriegs Verwaltung der österreichischen Grenze zu. Da schießen

die Festungen nur so wie die Pilze auS dem Bo)en hervor, .große Stapelplätze und MunitionSdepotS werden errichtet. Ein reich verzweigtes, nur strategischen Zwecken dienendes Schienennetz wird angelegt, um den Aufmarsch auch eines RiesenheereS mit Schnelligkeit und Leichtigkeit bewältigen zu können. An der galizischen Grenze selbst stellt Rußland drei neue Armeekorps auf. Zudem hat es die drittjährige Mannschaft noch unter den Fahnen behalten, Landwehrmänner find einbe rufen worden und Probemobilisierungen

werden angeordnet. Die Friedensstärke Rußlands dürste heute schon weit über eine Million Streiter betragen. Im Kriegsfalle hofft man vier Millionen Soldaten auf die Beine zu bringen. ÄZenn die sich einmal in Bewegung setzen, dann wappne dich Austria, denn daS wird ein heißes Ringen werden. Die Gründe die Rußland zu einem ZukunstS- kriege mit Oesterreich v ranlassen, find nicht ganz klar. Wer mit ruhigen Augen hinsieht, findet eigent lich kein Streitobjekt zwischen drn beiden Staaten. Vielleicht geht

man nicht ganz sehl, wenn man die Erklärung sür dieses düstere Geheimnis in derinnern Lage Rußlands sucht. Im ruffischen Reiche bereitet fich eine unheimliche Gärung vor. Es dringen Kläste an 5ie Oberfläche, die mit Recht als Vor boten eines Umsturzes angesprochen werden können. Rußland hat auch seine Nationalitätensrage. ES zählt mehr als 1V0 verschiedensprachige Nationen. Alle diese Teile des Riesenreiches stoßen, schieben und drängen fich. Daher die Hast, die Unruhe, die all- gemeine Nervosität! Man sühlt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1886
Umfang: 8
erbeten, Manuscripte nicht zurückgestellt. — JnsertionS-Sebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei« und S kr. für dreimalige Tinrücknng. Bei größer» Infektionen entsprechender Rabatt. — Zur Beantwortung event. Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. K 58. Bozen, Mittwoch, 21. Juli 1886. XXV. Jahrg. Zur Lage. Es ist aller Grund vorhanden, um wegen des euro päischen Friedens besorgt zu sein. So viel steht fest, daß mit Rußland kein dauernder Frieden

zu schließen, so lange eS nicht Im Besitze Konstantinopels ist oder in anderer Weise eine beherrschende Stellung am Mittel meer gewonnen hat. Rußland traut weder Deutsch land noch Oesterreichund umgekehrt ist es nicht anders. Die Interessen Rußlands undOesterreichs kreuzen sich in Orient; sehr abträglich wäre es für Oesterreich, wenn Bismarck, der nächstens mit dem russischen Minister von Giers zusammenkommt, sich etwa auf Kosten Oesterreichs mit Rußland verständigen wollte. Es ist natürlich, daß Bismärcks

Politik darauf gerichtet ist, mit Rußland, so lange eS geht, in einem ertraglichen Verhältnisse zu leben ; leider hört man aber auch, daß Bismarck heute nicht mehr sehr geneigt sei, die Sache des Fürsten von Bulgarien zn be günstigen oder gar zu vertreten. Der Fürst von Bulgarien ist nämlich Rußland im Wege; er ist der Stein des Anstoßes für Rußlands Orientpolitik, daher ihm Rußland tödtlicher Haß ge schworen hat. Kaum ist es dem Fürsten Alexander von Bulgarien gelungen, das eine Netz zu zerreißen

, und was dann geschieht, ist auch nicht schwer zu errathen. Wer aber nach einem Anlaß zum Streite sucht, wird ihn leicht finden, .und so hat neuerdings die Thronrede des Fürsten Alexander Rußland Grund zu Beschwerden gegeben. In dieser soll das ostrumelische Statut verletzt worden sein, und der russische Geschäftsträger verlangte deßhalb von der Pforte, daß dieselbe dem Fürsten gegenüber ihr Recht wahren und protestiren solle. Die türkische Regierung konnte aber offenbar in der bulgarischen Thronrede

Einfluß gewühlt habe. Rußland sei darüber höchst unzufrieden und er- luche die Pforte, darnach zu sehen, daß die international 'gestellten Rechtsgrundlagen in dem Vasallenstaat ge achtet würden. Um dieser Mittheilung, die übrigens mündlich war, noch mehr Nachdruck zu geben, überreichte die russische Botschaft eine Note, in welcher ^ Pforte aufgefordert wurde, jene 200.000 Pfd. Ent- lHädigungsgelder, welche sie einem frühere« Abkommen kach an russische Unterthanen zu zahlen hat, nunmehr .«n?6al

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.04.1877
Umfang: 4
linit geworfen, dann muß Rußland jeden Schritt tie fer in das türkische Gebiet unter Oesterreichs Augen thun und Oesterreich muß auch in der Lage sein, an der Regelung dieser weiteren Schritte Rußlands thäti gen Antheil zu nehmen. DaS äst nur möglich,, wenn wir in diesem Falle auch unsererseits die Grenze über schreiten und alle strategisch.wichtigen Punkte in den souzeränen Staaten diesseits des Timok besetzen, um hinter dein vordringenden Eroberer nicht zu weit zu rückzubleiben. Deshalb

nur die Discussion über den Tag, an welchen die Russen den Pruth überschreiten werden, gesell hat und selbst die Erörterung über die beiderseitigen Kriegschan- cen schon eine benierkeuswerthe Rolle spielt. Diese viel- sprechenden Symp!ome zahlen indeß nicht so viel als die Verluste, welche durch die Kriegsfurcht unserer Börse das National Vermögen seit mehreren Tagen bereits erleidet und die Course einem Tiefpunct zutreiben, als würde nicht Rußland sondern unsere Manarchie mar- schiren. E zeigen

diese Erscheinungen nur wie schwer die Interessen unserer Monarchie bei jeder kriegerischen Bewegung in unserem, einen Vultan gleichenden Welt theil ins Mitleid gezogen werden und wie wenig der Beste in wirthschaftlichem Frieden leben kann, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefallt, Die Discussion des Thema's, wer dieser böse Mchbar sei. wird gleichfalls schwunghast bleiben und fehlt es nicht an Versuchen, die Türkei als solchen hinzustellen, während andererseits wieder alle Schuld Rußland ausgewalzt

wird. Inzwischen sieht Europa, kühl bis an - Herz hinan, dem russischen Beginnen zu und dies find Stimmun gen, in denen die großen Schlußerfolge an Kreuznngs- puucten der großen internationalen Interessen schlecht zu gelingen Pflegen. Wenn Rußland siegt nnd nach seinen Siegen es verstehen wird, auch aus der Türkei herauszugehen, wie der Ezar bemerkte, dann wird man von moralischen E> 'olgen und praktischen Resultaten für die Lage der '.Listen in- Oriente sprechen tonnen. Es sind dies aber zwei Pranken

eröffnet; sie sind damit nicht abgeschlossen. England. Die „Times' drückt sich bitterböse gegen Rußland aus und recht bemerkenswerth ist es, wenn sie sagt, daß auch der kleinste Staat der Erde sich durch den Hochmuth, der sich in dem russischen lllti matum an die Psorte offenbare, hätte verletzt nihlen müssen, Tic „TimeS' gibi damit Zeugniß von dem Wandel, welchen die von ihr lange Zeit gehegte und genährte Stimmung eine- Theils des englisch/u Pnbli- cums seit dem letzten Herbst durchlausen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 17.07.1930
Umfang: 12
zur Außenwelt ein- gegriffen haben; fortan regelt Stalin allein die internationalen Beziehungen. Aber lugt in der auswärtigen Politik vieess Mannes nicht auch dieselbe Kompromtßnetgung hervor, die seine Inlandspolitik charakterisiert? Stalin hat ein Langes und Breite» über die wirtschaftliche und politische Weltkrifis des Kapitalismus geredet, Faschismus und Kriege, die schließlich in der Intervention gegen Rußland und damit im Aufstand de« internationalen revolutionären Proletariats münden

- schen Vertrage» von der Bedeutung jenes von Rapallo erschüttern, dann aber, weil Deutsch land, zu einem Ausgleich mit den Miierten, vor allem mit Frankreich, gekommen, es an scheinend nicht mehr nötig hatte, stch an Rußland anzulehnen. Die Moskauer Verhandlungen scheinen nun aber nach Pariser offiziellen In formationen gerade jene Wendung genommen zu haben, die Frankreich für am wenigsten wün schenswert halt. Anläßlich der Räumung der dritten Rheinlandzone beeilte sich Lttwinow, daran zu erinnern

, daß eigentlich einzig die Sowjets stch gegen die Besetzung deutschen Bodens, einerlei ob es stch um das Ruhrgebiet oder um das Rheinland handelte, ausgelehnt hätten. Rußland geht aber noch einen wichtigen Schritt weiter: e» spricht von einer Revision der Verträge überhaupt, von einer Revision des Ver sailler vertrage« insonderheit, und es biedert stch dem Deutschen Reich als der einzige Bundes- C sse an bei der Wiederherstellung seiner qiellen und territorialen Unabhängigkeit gegen den Poung-Plan

, bei einer Berichtigung der Ostgrenzen und selbst bei einer Parität in der Landesverteidigung, — alles Stimmen, auf die man in manchen deutschen Kreisen begreif- — ~ u gern hört. verfolgte man die russisch- , langen mit gespanntem Inter esse. ' Man ftagte stch dort, ob sie wirklich eine neue Phase der deutschen Orientierung auf Ruß land bedeuten, auf jenes Rußland, das ja den Poung-Plan für eine Unmöglichkeit hält und die Auffassung auch öffentlich vertritt, daß er ^risten in stch schlu^der dahin, dah die Deutschen

und' die Bolschewisten stch gegenseitig über» Ohr zu hauen bestrebt seien. Die ersteren hoffen, da» zugrundegerichtete Rußland kolonifieren zu können, die zweiten da- K hätten auf eine Bolschewisterung Deutsch und auf eine kommunistische Revolution C in Europa immer noch nicht verzichtet: „Seit ii Breft-Litowfk habe dieser doppelte Hintergedanke die politische Grundlage der deutsch-russischen 1. Annäherung abgegeben.' Ob Deutschland stch > ! mm- bei> den Moskauer Verhandlungen lene ZU« Rm> riebt nach was Richtungen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1920
Umfang: 8
, von Oesterreich, Rußland, Frankreich zusammen oder auch von einigen dieser Mächte gegen uns. Wir seien nicht wie Frankreich Anter Louis XIV., wo der König selbst oder einer seiner Minister alljährlich das Bedürfnis gefühlt habe, über seine Nachbarn herzufallen. Wir hätten jetzt unsere richtigen Grenzen und könnten bei der allgemeinen Wehrpflicht überhaupt keine Eroberungs- oder sonst frivolen Kriege führen. Wir hätten mit Rußland keine kollidierenden Interessen, auch nichts von einem glücklichen Krieg

Mit Rußland zu erwarten. Rußland habe 1875 gefragt, ob wir hei einem Angriff auf Oesterreich Neutral bleiben würden. Er habe sich vier Wochen hindurch dem entzogen, eine Antwort zu geben, und geraten, den General v. Werder, welcher in Livadia war, von dort zurückzurufen. Schließlich habe er mit Seiner Majestät Zustimmung geant wortet: „Nein.' Denn wir könnten Oesterreich nicht als mächtigen Staat verschwinden lassen und Rußland preisgeben. Darauf habe Rußland 1876 in Reichstadt einen Vertrag

mit Oesterreich ge schlossen, um freie Hand im Orient zu bekommen. Oesterreich habe das hinterher hier mitgeteilt und damit den Beweis geliefert, daß es sich Deutsch land als Freund aufrichtig genähert habe. Daraus sei 1879 das Bündnis hervorgegangen. Er habe dann dem Kaiser von Oesterreich klarzumachen versucht, daß Rußland, in Bulgarien und selbst in Konstantinopel stehend, in einer schwächeren Position sei — militärisch betrachtet — als wenn es vor dem Einfall in Galizien stehe. Der Kaiser

habe ihm auch hierin Recht gegeben. Oesterreich dürfe gegen Rußland nicht eher losschlagen, als bis England aus semer Passivität hsrausgedrüngt fei und seine Interessen im Orient aktiv beiätige, bis seine Kanonen im Bosporus knallten wie im Krimkrieg. Das sei der Moment — wenn England nicht mehr wie in den letzten zehn Iahren, durch Gladstones falsche Politik verleitet, sich nur um häusliche Dinge kümmere. Wir könnten es auch nicht ruhig mit ansehen, wenn Oesterreich, auch ohne daß der Bündnisfall vorliege

, mit Rußland in einen Krieg geriete; wir müßten dann anfangs den Toten spielen, aber nicht so lange, um Oester reich vernichten zu lassen. Wir könnten auch nicht ruhig England von Frankreich angreifen und ver nichten lassen, wir müßten auch England in seiner europäischen Stellung halten. Er erbitte die Erlaubnis, diese äußere Politik auch ferner verfolgen zu dürfen. Seine Majestät und die beiden Prinzen folgten diesem interessanten Vortrag mit gespannter Auf merksamkeit, ohne daß die Prinzen Zeichen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1881
Umfang: 4
der Regierung trat. Nun war Rußland wieder oben auf. Wahrend seine Beziehungen zu Kiglani» bis da- hin nichts weniger als freundlicher Art waren — war doch der englische Krieg in Afghanistan geradezu gegen den russischen Einfluß in Central - Asien gerichtet — zeigte das neue Cabinet auch auf diesem Gebiete sich bemüht, den entgegengesetzten Weg einzuschlagen, und seine Bestrebungen richteten sich sofort nach seinem Amtsantritt, entgegen allen Traditionen der liberalen Politik Englands

, auf die Gestaltung freundschaftlicherer Beziehungen zu Rußland. Man weiß, daß der etwas gewaltsame Versuch, die Lösung der aus dem Berliner Vertrage resultirenden Fragen herbeizuführen, dieser überraschenden Verbindung zwischen dem Cabinet von St. JameS und dem von Petersburg zuzuschreiben war. Indeß hat der unerfreuliche Verlauf, den die monte negrinische Angelegenheit genommen hat, weder in Eng land noch in Rußland sonderlich zu befriedigen der» möcht und seitdem hat das englische Cabinet, dessen Stellung

ohnedies durch die Vorgänge in Irland und Süd-Asrika stark erschüttert ist, von einer weiteren Ver folgung seiner Pläne auf der Baltan - Halbinsel Ab stand nehmen müssen. Das Experiment der englischen Freundschaft für das Czarenreich ist eben gründlich mißlungen. Diesem Umstände allein ist die erneute Annäherung zuzuschreiben, welche Rußland an Deutschland und Oesterreich sucht. Hat man freilich genugsam erfahren, wie wenig zuverlässig die russische Freundschaft ist, so wird man doch dem Entgegenkommen

Deutschlands zu Rußland. Vor ganz kurzer Zeit wurde die Nachricht in die Welt geschleudert, daß die Wiederherstellung des Drei- laiserbündnisseS geplant werde und seltsamer Weise wurde hieran die Befürchtung geknüpft, daß dieses Bündniß zu friedensgefLhrlichcn Zwicken erneuert werde. Unzweifelhaft hoben sich zwar in den letzten Mona ten die Beziehungen der drei Kaisermächte unter ein- ander freundlicher gestaltet, als sie es vor Jahr und Tag gewesen sind, aber von der Erneuerung deS Kaiser- tundes scheint

uns keine, von einer Gefährdung des Friedens am allerwenigsten eine Rede zu sein. That sache ist die Annäherung an Rußland allerdings, eS wäre indeß voreilig, weitergehende Schlüsse aus dieser günstigeren Gestaltung zu ziehen. Seit der Reise deS Fürsten BiSmarck nach Wien im Jahre 1879 nahm Rußland unter den europäischen Großmächten eine ziemlich isolirte Stellung ein. Seine Versuche, eine Entente mit dem republikanischen Frank- reich herzustellen, waren gescheitert. Allen Verlockungen deS russischen RnchikanzlerS

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 12.06.1914
Umfang: 24
der Reichskriegsminister von neuen Rüstungen uiüi Geldförderungen zu sprechen. Nach den Darlegungen unseres Außenministers Grafen Kerchtold ist die Lage unseres Reiches durch aus, keine augenblicklich gefährdete.. Sind auch un sere Nachbarn Rußland und Serbien, so führte der Minister aiA -leider. nicht, wiei sie sein sollen, .so.be steht Hoch' gegenwärtig keine nahe .Gefahr.' Es ist damit allerdings nicht. gesagt, .daß der /Weltfriede ^ für-ewige Zeiten gesichert sei. Bedeutend freund-, licher hat.sich

Bevölkerung. unserer - Monar- chie -au^uhetzen uns feindlich und sich geneigt zu mächen und Montenegro sich einzuverleiben, um an. unserer Südgrenze ein geschlossenes Ganze zu bil^ den.' Bein östlicher Nachbar,-Bulgarien, ist ge- Nr. 12. Seite . 3. »artig' einmal Serbiens grimmigster Feind' und wird Me: Gelegenheit, an Serbien einmal Rache zu nehmen, nicht vorübergehen lassen. Bulgarien will auch von Rußland nichts wissen, ist also unser Freund, wenn auch nicht gerade Bundesgenosse. Die Türkei

Und Griechenland treiben Wigl- Wagl-Politik, wo der Vorteil größer ist, auf dessen Seite stehen diese Ehrenmänner. Rumänien, . unser östlicher Nachbar, ist gegen uns etwas ver- ' Pmmt, wegen. des Friedensschlusses in Bukarest, zu dem Oesterreich nicht sofort Ja und Amen sagen wollte. Diesen Umstand benützt Rußland nun mit aller Kraft, dasselbe an seine Seite zu ziehen. .Ge schieht -dochIdas Unerhörte, daß in. 5' 'sen Tagen^ der größmächtige, russische Kaiser selbst nach Ru mänien zu Besuch kommt

. Würde es Rußland ge» lingen, Rumänien ganz in sein Garn zu locken, so wäre das für uns eine sehr böse Geschichte. Es ist aber Aussicht, daß Rußlands Liebeswerben nicht Hon vollem Erfolge begleitet sein dürfte. Sicher ist aber leider so viel, daß Rumänien nicht mehr so fest zu uns steht, wie vor Jahren. Würde Ungarn die in seinem Grenzgebiete wohnenden Rumänen besser behandeln,' . würde sich die Herstellung der alten Freundschaft leichter gestalten. Von Rußland brauche ich Wohl nichts zu sagen. Rußland sucht

uns Verlegenheiten zu bereiten, wo es kann. Ueber- all, wo es gilt, etwas gegen Oesterreich zu Veran stalten, sei es eine Hetze oder ein Bündnis, bat Rußland seine Hände im Spiele. Unablässig schürt und hetzt es unsere Grenzbevölkerung in Galizien, der Bukowina und Nordungarn gegen ihr eigenes Vaterland. Die Zahl seiner gezahlten Spione im Lande ist Legion. Der beste Beweis, wie unfreund lich uns Rußland gesinnt ist, sind die fortwährenden Probemobilisierungen an unserer Grenze. Kaum sind die Soldaten

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1921
Umfang: 8
Sitte t Resultate des Kommunismus in Rußland. Der Verfasser dieser Aufzeichnungen aus dem bolschewistischen Rußland lebte 25 Jahre in Peters burg und verließ diese „Toteninsel', früher eine blühende und herrliche Stadt, erst am 4. März d. I., so daß er die Regierungen des Zarentums, der Sozialisten unter Kerenski und der Bolschewiken — Kommunisten in Petersburg erlebt hat. Möge mau die Zarenregierung noch so abfällig beurteilen, so behaupte ich doch, uud ein jeder, der . Rußland kennt

, wird mir recht geben, daß, selbst wenn diese schlechte Regierung am Ruder geblieben wäre, Rußland von dem Weltkriege nichts mehr merken würde. Die kommunistische Sowjetregierung aber, die sich als Freund der Arbeiter und Bauern (richtig Bauernfänger) ausgibt was sie aber durchaus nicht hindert, dieselben Arbeiter uud Bauern bei Hunger-Ausständen von teuer bezahlten uud verhältnismäßig sehr gut genährten Chinesen in Massen hinzumorden —, hat dieses reiche und blühende Land zu einem Friedhofe gemacht. Lenin

Versprechungen wurden nicht ge- halten. Frieden gibt es in Rußland bis jetzt nicht und kann es auch, solange diese Regierung bleibt) nicht geben. So wie seinerzeit Napoleon sich nur durch den Krieg halten konnte, so ist dies auch bei den Kommunisten der Fall. Sobald sie Alarm schlagen und schrien können, die Sowjetregierung und die teuer erkaufte »Freiheit' sei in Gefahr, sind die Mobilmachungen vor dem Volke gerecht fertigt. Im Jahre 1913 wurde so ein Schwindel mit Finnland losgelassen. Selbst ein Kommunist

der Mannschaften von geheimen Spionen, die in jeder Kompagnie vorhanden sind, und die gänzliche Wehrlosigkeit der Lenke — Gewehre und Patronen bekommen sie erst auf dem Kriegsschauplatz, wenn es schon auf deu Feind losgeht, in die Hand, wo hinter ihnen aber auch schon Chinesen mit Maschinen» gewehren stehen — machen nicht nur einen Auf stand, sondern eine jede Organisation unmöglich. Der Bürgerkrieg aber kostete Rußland, abgesehen vom roten Terror und den Massenopsern bei Hnogeraufstäudeu, schon mehr Menschen

, die eigentlich an die Bewohner verteilt werden müßten, und verkaufen oder vertauschen sie gegen Sachen an die Schleich händler. Wer leidet nun am meisten unter diesen Zu ständen? Wiederum nur die arbeitende Klasse, für welche die menschenfreundliche Regierung so liebe voll eintritt, da es von den frühere« Kapitalisten in Rußland keine mehr gibt. Die nicht das Glück hatten, rechtzeitig auszureißen, wurden ausgeraubt. Die Regierung rennt es Nationalisierung des dem Proletariate geraubten Vermögens. Unzählige

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 07.11.1877
Umfang: 12
277Z englischen Botschafters Lord Russell auf seinen hiesigen Posten. Trotzdem wird das Zusammentreffen des deutschen mit dem britischen Staatsmann als ein neue« Symptom für die vnmittelnden Bestrebungen verwerthet werden, die man der deutschen Regierung in ihrer freundschaftlichen Stellung Rußland und England gegenüber zuzuschreiben gewohnt ist. In einer Berliner Korrespondenz des „Bester Llohd' wird daran erinnert daß der deutsche R-ichSkanzler längst bemüht war eins Annäherung

zwischen England und Rußland herbeizuführen, in dem Sinne daß England für den Anschluß an das „Drei-Kaifer-Bündniß' gewonnen werde. In der That scheine es dem aus- gkichendenEinflusse Deutschlands zuzuschreiben zu sein, wenn es bisher zukeinemCo» flirt zwischen England und Rußland gekommen ist. Nun aber habe die Lage sich in der Weise geändert, daß man entweder mit der schließlichen Erfolglosigkeit dieser Bemühungen rechnen oder aber den englisch russischen Beziehung«» wieder . ernstlich nachhelfen müsse

. Man hatte die Täuschung zu verbreiten gesucht daß die Gortschakoffsche Antwort in London beftiedigt habe. Es zeigt sich aber das gerade Geientheil, und man glaubt daß du englische Regierung in unausfälliger Weise Vorbereitungen treffe um sich erfozderlichen Falls diejenigen Garantien die sie von Rußland verlangte s-lbst verschaffen zu können. „Und' — fügt der erwähnte Csrrefpondent hinzu — „ein ähnliches Verhalten schreibt man auch Oesterreich-Ungarn zu. Obgleich man den Dementis von der Bereitschaft der Monarchie

scheinbar gläubig entgegenkomme, so sei man doch nicht geneigt die Möglichkeit solcher Vorbereitungen zu negiren.' — Eins gesteigerte Vorsicht Oesterreichs nach der russischen Seite hin dürfte auch um so mehr angezeigt sein, als die feindlich? Stimmung gegen diesen angeblichen Bundesgenossen in Rußland immer deutlicher zu Tage tritt. Die Klemme in der sich Montenegro befindet, wird in St. Petersburg und Moekau nur der falschen Freundschaft Oesterreichs zugeschrieben. Der „Golos' spricht sich hierüber

mit großer Bitterkeit aus; er argumentirt: Oesterreich behauptet fortgesetzt die Localisirung des Kriegs sei für seine I» teresien nothwendig. Aus Rücksicht auf diese Anschauung h-t Rußland den bequemen Weg über Kladowa nach dem rechten Donau-Us.r vermieden, hat Serbien nicht gestattet zum Schwert zu greifen, hat damit zugleich Monte negro sich selbst überlassen, und es an den Rand des Verderbens gelangen lassen. Jetzt, wo die Donau überschritten sei, Montenegro's G-schick aber vor der Entscheidung siehe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 02.04.1915
Umfang: 4
ließ sich der ungari sche Staatsmann Eras Ändrassy in einem Vor trag, den er über „Die Ziele eines guten Frie dens' hielt, folgendermaßen vernehmen: „Für die Befreiung Polens von Rußland sprechen strategische Gründe. Die Grenzlinie über die großen polnischen Sümpfe gezogen, ist für die Verteidigung Zentral-Europas viel günstiger, als die jetzige. Der Verlust Polens würde die Spitze abstumpfen, die Rußland nun gegen den Westen zückt und gleichzeitig Berlin, Wien und Budapest bedroht. Das Verschieben

der Grenze würde unsere militärische Situation dermaßen bessern, daß die Ziele der russisch-französischen Entente wirklich zunichte gehen müßten. Wenn Frankreich von dem an Warschau angelehnten Rußland keine Hilfe für den Kampf zuteil wer den konnte, so hätte es von einem entlegeneren strategischen Standpunkte schon gar nichts zu erwarten. Die polnische Nation würde eine neue im Dienste Zentraleuropas stehende Kraft schaffen, die gegen die Suprematie des Ostens gerichtet wäre

. Ich habe keine Befürchtungen, daß der Verlust Polens Rußland zu einer Wie- dervergeltung entfachen würde. Die Verdrän gung Rußlands aus Polen und das Fiasko sei ner balkanischen Bestrebungen verfolgen das ge meinschaftliche Ziel: Rußland seinen natürli chen Ausgaben zuzuwenden und seine Expansion nach dem Innern Ost-Asiens abzulenken.' Wie lange dauert der Krieg? Christiania, 31. März. In Londoner F i n a n z k r e i s e n ist man überzeugt, daß es unmöglich ist, den Krieg länger als bis zum Herbst fortzuführen

, mit Rußland in ein Bündnisverhält nis zu treten, oder lieber der Gefahr eines künstigen Krieges mit Rußland ins Auge sehen sollte. Bismarck lehnte das von Rußland an getragene Bündnis ab und hat damit eine Ent scheidung allergrößter Tragweite für unsere Monarchie getroffen, denn, wie Bismarck selbst in seinen „Gedanken und Erinnerungen' aus einandersetzt, würde ein russisch-deutsches Bünd nis früher oder später einmal zur Aufteilung der Monarchie geführt haben. Bismarck er kannte, daß ein Zerfall

Oesterreich -Ungarns auch dem Deutschen Reiche selbst zum Schaden wäre, und so trat er im Interesse Deutschlands selbst sür die Erhaltung und Stärkung der Mon archie ein. Die Ablehnung eines Bündnisses mit Rußland aber führte naturnotwendig da zu, daß ein deutsch-österreichisches Bündnis ent stand, das im Jahre 1879 geschlossen wurde und sich inzwischen so fest gestaltet hat, daß es einer Welt von Feinden die Stirne zu bieten im stande ist.

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 03.04.1915
Umfang: 12
. Ueber die Polenfrage ließ sich der ungari sche Staatsmann Graf Andrassy in einem Vor trag, den er über „Die Ziele eines guten Frie dens' hielt, folgendermaßen vernehmen: „Für die Befreiung Polens von Rußland sprechen strategische Gründe. Die Grenzlinie über die großen polnischen Sümpfe gezogen, ist für die Verteidigung Zentral-Europas viel günstiger, als die jetzige. Der Verlust Polens würde die Spitze abstumpfen, die Rußland nun gegen den Westen zückt und gleichzeitig Berlin, Wien und Budapest

bedroht. Das Verschieben der Grenze würde unsere militärische Situation dermaßen bessern, daß die Ziele der russisch-französischen Entente wirklich zunichte gehen müßten. Wenn Frankreich von dem an Warschau angelehnten Rußland keine Hilfe für den Kampf zuteil wer den konnte. so hätte es von einem entlegeneren strategischen Standpunkte schon gar nichts zu erwarten. Die polnische Nation würde eine neue im Dienste Zentraleuropas stehende Kraft schaffen, die gegen die Suprematie des Ostens gerichtet wäre

. Ich habe keine Befürchtungen, daß der Verlust Polens Rußland zu einer Wie dervergeltung entfachen würde. Die Verdrän gung Rußlands aus Polen und das Fiasko sei ner balkanischen Bestrebungen verfolgen das ge meinschaftliche Ziel: Rußland seinen natürli chen Aufgaben zuzuwenden und seine Expansion nach dem Innern Ost-Asiens abzulenken.' Wie lange dauert der Krieg? Christiania, 3l. März. In Londoner F in a n zk r e i s e n ist man überzeugt, daß es unmöglich ist, den Krieg länger als bis zum Herbst fortzuführen

, ob es ge willt sei, mit Rußland in ein Bündnisverhalt- nis zu treten, oder lieber der Gefahr emes künftigen Krieges mit Rußland ins Auge sehen sollte. Bismarck lehnte das von Rußland an getragene Bündnis ab und hat damit eine Ent scheidung allergrößter Tragweite für unme Monarchie getroffen, denn, wie Bismarck selM in seinen „Gedanken und Erinnerungen' aus einandersetzt, würde ein russisch -deutsches Buno- nis früher oder später einmal zur Aufteilung der Monarchie geführt haben. Bismarck ^ kannte

, daß ein Zerfall Oesterreich -Ungarn auch dem Deutschen Reiche selbst zum Schaoe wäre, und so trat er im Interesse Deutschlano selbst für die Erhaltung und Stärkung .o. archie ein. Die Ablehnung eines Bündln!! mit Rußland aber führte natur notwendig o - zu, daß ein deutsch-österreichisches Bündnis e - stand, das im Jahre 1879 geschlossen wurde un« sich inzwischen so fest gestaltet hat, daß es ' Welt von Feinden die Stirne zu bieten staude ist.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 20
Datum: 07.12.1912
Umfang: 20
infolge der Trockenheit einen eben so bedeutenden Ernteaussall zu verzeichnen hauen, sieht sich die Bevölkerung in einen wahren Notstand verseyc. Die Gefertigten stellen daher de« Antrag.' Das hohe Hans »volle beschließen: „Die k. k. Regie rung wird aufgefordert, d^- Bevölkerung der obge- nannten Gemeinden aus Notstandsmitleln eine aus giebige Unterstützung zukommen zu lassen.' Der russische Koloß. Das Riesenreich Rußland ist nach dein chinesi- illxn Reiche - samt den Nebenländern des letzteren

nur einige Fuß tief auftaut, tiefer aber im- mer gefroren bleibt. Die Einwohner des russischen Reiches wurden ^or 50 Iahren mit etwa 71 Millionen Seelen ange- l!'t>en, jetzt'soll dasselbe rund IN Millionen Bewoh- >>er zählen. Davon find bei weitem nicht alles Rus sen, die Russen sind uur das herrschende Volk. Man rechnet in Rußlaird bei IM verschiedenen Völkerschas- ten. mit lü Hauptsprachcn. Die Hauptnatioir sind die Slawen im europäi- schen Rußland, nämlich Russen, Polen, .Kosaken usw., etwa M Millionen

. Dann kommen die Finnen an den Küsten des Eismeeres nnd in Finnland in 1.' Stämmen, weiters im Osten des Reiches tartarische Bölker, darunter Baschkiren, Kirgisen, Kalmüken, -i-schuwaschen, Bilcharen ir. a. m. Ferners in Sibi rien Samojedeii!. wie z. B. Tungitsen, Buräten, Tschuknchen, Jakuten, .Kerjaken llsw. Dczu kommen noch.Kamtschadalen, .Kurilen. Mongoleit, Armenier, Tscherkessen und Dentsche in den Ostseeprovinzen und in Finnland. Ebenso verschieden ist die Religion in Rußland; die herrschende

ist, wie wir bereits wissen, die grie- chisch-schismatische, zu welcher sich hauptsächlich die Russen und die Kosaken bekennen, während die Po len meistenteils katholisch und die Deutschen in den. Lstseeprovinzen protestantisch sind. Anch gibt es un ter den südlichen Tartaren etwa l Millionen Mo- l>am!nedaner. Alle übrigen Völker Rußlands sind noch inmier heidnisch und haben sich ihre Religion von selbst fabriziert. Bei dein Drucke, den die ka tholische Kirche in Rußland erdulden mnß, ist an ka tholischen

mit seinen Nebenländern nnd Japan nnd im änßersten Osten das Stille Weltmeer. Eine dichte Bevölkerung hat aber dieses ungeheure Reich nur im westlichsten Teile, im Norden und Osten kann man oft Tage lang reisen, ohne ein Haus, ohne einen Menschen an zu treffe!!. was besonders in Sibirien der Fall ist. Obwohl Rußland mehr als zur Hälfte in der kalte». Zone liegt, so hat es doch sehr schätzbare Pro dukte, Das Rindvieh, obwohl schlecht gepflegt, ist im mittleren Teile so zahlreich, daß man oft ganze Her den schlachtet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 23.03.1878
Umfang: 12
ferne gehalten, mit Rußland .eine tanz zu und begnügt sich damit, die goldenen Zölle ein- Theilungspolitik zu treiben. Wozu sollen abev jetzt zuftreichcn, welche nicht selten ein Menschenopfer ge- I die 60 Millionen dienen? Etwa zur Annexion BoS- fordert halben. Die rechte Wandseite der Schlucht be- I „ienS, dessen Flüchtlinge uns occnpirt haben? Wir findet sich noch auf tirolischem Boden und geht noch l haben ohnedies schon interessante Nationen genug. 1'/, Stunden weit hinaus bis zum sogenannten

abgezielt, um diese aber zu erhalten, 'griff man auf Polen. Jetzt, wo man auf die Türkei loSgeht, wird man schwerlich Polen wiederherstellen. Rußland ist vielleicht noch nicht so stark,- im Orient jetzt schon Alles einzurichten. Den Montenegrinern zu Liebe war ebenfalls Frank- wie eS will, aber stark genng ist es, Europa zu hin reich so gnädig/ ihnen eine schöne Straße anzubieten; dern, daß es auf der Conferenz den Orient nach sei- die freien Bergbewohner wiesen aber das feine Aner- „ei, Interessen

gestalte. Rußland läßt sich Zeit zu bieten zurück, und was Primiero anbelangt, so trat der einer zweiten und dritten Theilung. Wir stehen an Sturz Napoleons hemmend ein und wurde unter Oe- keinem Schlußkapitel, sondern nur. an einem ersten sterreich die Idee fallen gelassen, eine Idee, die jedoch Abschnitt. Tomäszczuk ist gegen Occupatiou und An- stetS cnltivirt, aber nur ein frommer Wunsch blieb, „exion, er sieht aber keine Rettung vor diesem Ge- (Fortsetznng folgt.) Politische Tages-Chronik

aber, daß eine Oesterreich be drohende Verschiebung derMachtverhältnisse stattfinde, haben seitdem durch die bekannt gewordenen Stipnla- tion von St. Stcsano keine Widerlegimg erfahren. Die türkische Herrschaft auf der Balkanhalbinsel ist nicht mehr zn restaurireu und ebenso ist der russische Einfluß dort schwer zu brechen; eine Herstellung des europäischen Gleichgewichtes kann -daher nur an der Weichsel stattfinden, in den „westlichen GonvernementS von Rußland', wie man Polen jetzt nennt. Der danken

seiner Friedenspolitik. (Lebhafter Beifall.) Teil schl (für) rühmt die bisherige friedliche Hal tung Andrassy's in den Oricntwirren. Es warklug, nicht vorzeitig einzugreifen. Wir müssen der Gefahr, das; Rußland den Suren Oesterreichs umfaßt, entge gentreten. Wie das geschehe» soll ist das Programm der Regierung. Eine Annexion Bosniens für sich als Ziel wäre eine Politik -r i.i Montenegro, nicht aber für einen Großstaat wie Oesterreich. Die Vergleichung mit Schleswig-Holstein aber hinkt, denn auch ohne die Parallel

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1854
Umfang: 8
Seiner Majestät des barbarisch ungerechten Handlungen der griechisch- russischen Kirche im Orient liegt schon der Keim zu den gegenwärtigen orientalischen Wirren, und wehe den Katholiken im ganzen Oriente, wenn diesmal das übermüthige und barbarisch-intolerante Rußland nicht hinter undurchbrechlich starke Schran ken gedrängt wird! — Äiese berühmte Kuppel über das Allerheiligste im Tempel ist jetzt in einem so baufälligen Zustande, daß während der Regenzeit das Wasser oft so doch um das Sanktuarium herumsteht

, im Winter von der SA 8 Kaisers von Rußland übergeben. Wenn wir von dem Eindrucke Rechenschaft geben sollen, den die Antwort des russischen Kabinets in den hiesigen maß gebenden Kreisen hervorgerufen, so dürfen wir es nicht verhehlen, daß derselbe ein schlechter ist, und diese Antwort einer Ablehnung gleich angesehen wird. Man hatte nach den Privatnachrichten, welche aus St. Petersburg an hiesige hervorragende Persönlich keiten gerichtet wurden, mehr erwartet, und will so gar behaupten, daß Baron

einzurücken, wozu bereits alle Vorbereitungen getroffen sind, um bei dem Eintreffen der telegraphi schen Depesche die Kolonnen durch den Rothenthnrm- Paß in Bewegung zu seyen. Man glaubt jedoch, oder gibt sich vielmehr der Hoffnung hin, daß der Brief, den der Kaiser v. Rußland an unsern Monarchen gerichtet, einen Schritt weiter geht, und sich unter bestimmten Bedingungen auf ein Zurückgehen über den Sereth bereit erklärt, wodurch Oesterreich und Preußen in die Lage kommen dürften, die fallen ge lassene

Liolle der Vermittlung wieder aufzunehmen. Doch sind dies Hoffnungen, die schwerlich in Er füllung gehen dürften; es sind Anzeichen vorhanden, daß Rußland damit sein letztes Wort mit Oesterreich gesprochen hat. Ohne seine bisherige Stellung preiszuge ben, kann aber Oesterreich aufdiese Anträge, wie sie vor zuliegen scheinen, nicht eingehen; es würde damit das Wiener Konferenz-Protokoll vom 9. April umstoßen, und faktisch zwischen zwei Stühlen Platz, zu nehmen haben. Alle Chancen des Erfolges

. russ. Geheimrath Fürst von Gortschakoff Sr. Majestät dem Kaiser überreicht hatte, in sehr freund licher und schmeichelhafter Sprache abgefaßt. Seine Majestät der Kaiser von Rußland gab in selbem die Möglichkeit einer theilweise irrigen Auffassung der vorliegenden Streitsrage von Seiner Seite zu, und sprach den Wunsch und die Hoffnuüg aus, es möge zwischen Oesterreich nnd Rußland das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. — Diplomatische Personen geben heute schon den Inhalt der Antwort des kaiserl

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.06.1887
Umfang: 4
. Jetzt ist wieder einmal ein Abschnitt in der Tagesgeschichte ersichtlich soweit vollendet, daß eine zusammenfassende Schilderung unterhaltsam und nützlich erscheint. Soviel ist heute schon klar und zugestanden, daß die bulgarischen Ereignisse vor einigen Monaten dem Fürsten BiSmarck ver teufelt unangenehm kamen. Das Wiener Kabinet wünschte die Unterstützung Deutschlands gegen die russischen Ansprüche unter sanfter Bezugnahme auf das bestehende Freundschaftsbündniß, wäh rend Rußland die deutsche Hilfe gegen Oesterreich- Ungarn

verlangte, wenn es sich nicht nach andren Freundschaften umsehen sollte. Fürst Bismarck suchte sacht zu lavieren und nach hüben und drü ben zu vermitteln; da hielt aber unglücklicherweise das Londoner Kabinet den Augenblick für zu günstig, um Rußland durch Anzettelung eines europäischen Konfliktes von den zentralasiatischen Gelüsten und der Bedrohung der britisch-indischen Grenze abzulenken. Es half deßhalb in Sofia und Wien das Feuer gegeu Rußland schüren im Gegensatz zu der deutschen Politik

. Die französische Diplomatie begann infolgedessen zu den russischen Wünschen auf dem Balkan ein sehr freundliches Gesicht zu machen. Das empfand man äußerst unbehaglich in Berlin; denn die deutsche Politik wurde dadurch gezwungen, Ruß land noch freundlichere Mienen zu zeigen, was wiederum in Wien stärker verdrießen mußte. Da Deutschland und Frankreich in gegenseitigem Wett kampf der Liebenswürdigkeit gegen Rußland sich anfangs überboten, so hielt es auch die Türkei für nützlich, gegen Petersburg hin süße Miene

zu machen. Für den Fürsten Bismarck wurde die europäische Lage allgemach dadurch recht unge müthlich; denn Rußland verlangte statt der freund schaftlichen Worte alsbald thatsächliche Unter stützung bezüglich Bulgariens. Sollte der Kanzler nun Oesterreich im Stich lassen, um aus Angst vor Frankreich vielleicht doch nur vorübergehend Rußland zu befriedigen s Das wäre nicht nur untreu gegen den Wiener Freund, es wäre auch unklug gewesen. Denn von dem Augenblick an würde das französische Selbstbewußtsein eine Stärkung

an, seine Kar ten nach Westen zu einem Gewaltspiel gegen Frankreich zu mischen, um es von Rußland abzu drängen. Denn in Petersburg war mittlerweile die Ungeduld nach einer raschen Entscheidung so mächtig gewachsen, daß sie ganz leidenschaftlich überschäumte, als die bulgarische Mission des General Kaulbars in bekannter Weise kläglich scheiterte. Der Zar selbst griff ein und verlangte, daß Deutschland nun zu einer endgültigen Wahl zwischen Rußland und Oesterreich genöthigt wer den müsse. Zu diesem Zwecke

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.11.1876
Umfang: 8
im I Kotbe; Nachdem sich aber das englische Kabinet an die Spitze der - Aktion gedrängt und fast drohend seine Anträge an die Pforte gestellt ^ hatte: so wendete sich die türkische Regierung von England fast mit ? Verachtung ab und würdigte dasselbe eigentlich gar keiner Antwort. ^ Rußland machte nun daH diplomatische Meisterstück, daß es die briti- Z schen Anträge als seine eigenen ausnahm und sür die Durchsetzung 5 derselben nicht bloß mit Noten und Depeschen, sondern schon mit Z einer schlagfertigen

Armee auftrat. Und nun ist General Jgnatieff, z dem''M''SAtan' 'Murad' keine Audienz mehr gewährtes welchen die ^ Türkenfreunde ganz aus dem Felde geschlägm Matten, während! Englands Vertreter als allmächtig bei der Pforte galt, wieder in H Konstantinopel und herrscht daselbst.. Rußland erklärt, daß es nur die VorMäge Englands durchWen, durchaus nicht' eigenmächtig einseitig, sondern nur im'Einverständnisse mit den andern Mächten, ja gewisstrmaßen im Mftrage d^ handeln wolle

Mangel an Voraussicht vor, nennt die orientalische Politik eine unberechenbare und zeigt sich für. das Dreikaiserbündniß nicht einge nommen. Dr. Graniisch ist nur für eine friedliche Politik; er protesttrt gegen ein Zusammengehen M Rußland, welches irgend welche Besitzergreifung zum Zwecke hätte ; er will keinen neuen Länder erwerb. G oller ich will von einer Kulturträgern nach Osten nichts Missen; sie sei zu kostspielig. Man Möge nur auf sich schauen.. Sehr, vernünftig sprach Dr. Ple'ner. Er sprach

, noch sich überstürzen. K u r an d ä meint, daß seitdem das ^MMaiserbAnöniß' geschlossen ist, der Friede gestört sei. Eine Allianz mit Rußland sei eine Allianz der' schlimmsten, Natur..'Er' s« gegen .eine Verständigung mit Rußland, zum Zwecke , der ''Hellung der ^Türkei. Ä)ie Türkei Iei Nicht Hinfällig; wie sie sich in der letzten Zeit .gezeigt habe, stHe^ M Hespch ein. Hatten/wir Geld und Kräfte genug, so Hätte dn Ddner, wie. den Anschein hatte, vielleicht gar einem Krieg gegen Rüßläm) das Wort geredet

Egoismus in das hellste Licht. Sie waren^ Russenfreunde, so lauge ihre nationalen und parteilichen Schrullen, von Petersburg her Unterstützung fanden, sie lehnen sich gegen Rußland auf, wo sie mit letzterem in persönlichen oder parteilichen Vortheilen in die Quere kommen. Eine Politik aber, welche nur das Wohl der Monarchie im Auge behält, : wurde von den Liberalen nie beliebt. Das Wohl, js die Rettung der Monarchie fordert aber jetzt gebieterisch, mit Rußland Freundschaft zu halten, da es mit Händen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 13.03.1918
Umfang: 8
Bonar Law bei der Einbringung des Gesetzent wurfes über die neue englische Kriegsanlethe hielt, sagte er unter anderem, seiner Ansicht nach wäre der Krieg zu Gunsten der Alliierten beendet worden, wenn nicht die Ereignisse in Rußland eingetreten wären. Diese Ereignisse seien ein furchtbarer Schlag für die Verbündeten, aber Deutschland sei dem Frieden, den es erwarte, nicht um einen Schritt näher gekommen. Die Ereignisse in Rußland ver bessern die Lage der Feinde der Entente erheblich, aber es sei

lächerlich anzunehmen, daß Deutschland ein Land wie Rußland ausbeuten könne. Die neue Lage in Rußland habe die Situation an der West- front völlig verändert. In den letzten Monaten seien nicht weniger als dreißig Divisionen an die Westfront verschoben worden. Fasse man aber die gesamte Front vom Kanal bis zur Adria, die italienische Front mit eingerechnet, ins Auge, so habe die Entente die größere Truppenanzahl. Graf Julius Andrassy über den Brieden im Osten. Im „Magyar Hirlap' veröffentlicht Graf Julius

Andrassy einen Artikel über den russischen Zusammenbruch und dessen Folgen. Er schreibt: Wir stehen vor einer langen Reihe von neuen Krisen; Rußland wird vock zahlreiche Experimente mitmachen, bis es eine gewisse Stabilität der Verhältnisse er reicht. Wir müssen uns allen Eventualitäten gegen über schützen und unsere Interessen wahren. Ich halte es für ausgeschlossen, daß daS Deutsche Reich alle jene kleinen Staaten, auf die sich gegenwärteg seine militärische Tätigkeit erstreckt, an sich fesseln

, auf die es ohnehin natürliche Anziehungskraft ausübt. Ich bin auch überzeugt, daß Deutschland nichts anderes will, als sich Rußland gegenüber guteKräfte zu sichern. . Uns in Oesterreich-Ungarn interessiert in erster Keihe das Schicksal Polens und der Ukraine. Beide Magen dürfen nicht gleichmäßig behandelt werden. Die polnische Frage müssen wir radikal durch eine 'Vereinigung mit uns ohne jede Verstümmelung und ohne neuerliche Aufteilung lösen. Wir müssen Polen vollständig von dem russischen Reich loslösen

Freiheit so wie die Neger Zentral afrikas und für ihre Nation in früheren Jahr hunderten lebe und einen Kaiser brauche, was bleibe dann anderes übrig? * „Journal de Geneve' meldet, daß viele russische Deserteure aus Frankreich auf schweizeri sches Gebiet übergegangen sind. Die Zahl derselben vermehrt sich derart, daß der Bundesrat sich ver anlaßt sah, an Deutschland das Ersuchen zu stellen, diese Deserteure über Deutschland nach Rußland zurückkehren zu lassen. * Die Expreßkorrespondenz meldet aus Sofia

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 12.07.1908
Umfang: 16
Meramr Jewmg 84 tannien, Italien, Rußland nnd der Türkei bei- Allein es nmßte Bessarabien, dÄs an Rußland wohnten. Oesterreich-Ungarn fällt das Verdienst fiel, gegen die Dobrndscha emtaufchen. Den bis- zn, dieseii Kongreß angeregt zu haben. Die her gezahlten Tribut in Höhe von 700.000 Frcs. deutsche Reichsregierung Wernahm! dann die brauchte es fortan nicht <ntehr naH Konstantinopel Einladung. Und so trat ain! 13. Juni 1878 jener zu entrichten. Kongreß zur Tagung Ausatmen, die dm.13. Juli

Geiclnck die Verband- Rußland erhielt einige kleine Zugeständnisse schlössen, an die Regierung mit der-Forderung Politische Nachrichten. . -Merau. 11. Zult 13M. Die Delegationen. Als Delegierte Tjrols werden am' kommenden Dienstag für die .Herbstfession dieMgg. Schrasfl lungen leitete, uid daß deren günstiges Ergeh- in der Kaukasusgegend, wofür England bis auf heranzutreten, sie möae Äe Veranlassung treffen, nis in erster Linie ihm zu verdanken gewesen, weiteres die Insel Cypern nrit Beschlag belegte

, daß der Tiroler Landtag seine Tätigkeit versteht sich von selbst. Wenn diese Neugestaltung der politischen Ver- anfangs Kongreß selbst war gewissermaßen eine Hältnisse am! Balkan irgendwie noch nicht ganz Prusungsinstanz, ob ine Bestimmungen des - > Friedens von Sa.i Stefano, den Rußland und die Türkei eingegangen waren, nicht den Inter essen Europas zuwiderlief. Die würdig verlau fenen Verhandlungen führten nicht Oktober aufnehmen könne. Zur Affäre Wahrmund. den Idealen Politischer

Friedensvollkommenheit Professor Wahrmund hat eine von dem Ver entsprach, so koimte dieser.H'anch. der Unzufrieden- tranensmmmerkomitee der Wiener freihMichen heit nur bei Rußland zu finden sein. Das sah Studentenschaft an ihn gerichtete Anftage, ob die seinen Ehrgeiz nicht in dem! Maße befriedigt, Gerüchte, daß er iw Kerbst einen längeren Urlaub ^ nicht nur zu ^ ^ den Krieg gegen die Türkei, der ihm anzutreten gedenke, wahr seien, mit einem Briefe einem guten Endziel, sondern garantierten für ^ ^le Opfer gekostet, geführt

zwischen Schenkenbach vor Tributärstaat, aber immerhin ist nun ein zu einem Schutzbündnis zusammenschlössen, das und Müller erforderlich. Bei der HkuUwahl int neuer Pnfferstaat zwischen die Türkei und Ruß- sich im wesentlichen wohl nur gegen das Ueber- Vorjahre war Abg. Kaiser im' ersten .Wahlgange laud geschoben. Siegt ii diefein! neuen Staaten- mächtigwerden Rußlands in Europia richtete. mit 5423 Stimmen gewählt worden; auf die gebilde der Panslavisnws, so hat Rußland eine braucht kein sonderlich großes

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 01.02.1879
Umfang: 12
ein kleines Almosen, für die ganz der Kirche geweihte und von der Kirche gesegnete St. Paulusdruckerei. Bon der Pest i haben die Regierungen große Furcht — wegen ihrer Völker, sagen! sie. Rußland sendet Militär ab, um die verseuchten Distrikte ab- ! zusperren; und zwar sind es viele Tausende von Soldaten, welche den Grenzcordon bilden. Voriges Jahr standen sie vor den Türken; Heuer ist es ein anderer, viel unheimlicherer Feind, den sie abwehren ! wollen. Die Aerzte haben nach St. Petersburg berichtet

sind auf Reisen, um internationale Maßregeln in Gang zu bringen. Bei der Pesteonferenz in Berlin wurde festgestellt, daß die ausgebrochene Pest wirklich die orientalische ist, welche im Mittel- alter bisweilen halb Europa entvölkerte; daß Rußland nicht die ge eigneten Maßregeln dagegen zu ergreifen verstand, und daß es so unklug war, das System der Täuschungen auch auf die Pest in Anwen dung zu bringen; auch dehne sich die Pest auf ein weit größeres Gebiete aus, als die russische Regierung angegeben

. In Berlin ist man mit dem Beschlusse der Sanitätscommission in Wien einver standen, dahingehend, daß man die österreichischen Grenzen gegen Rußland und die sonstigen von der Epidemie bedrohten Länder durch einen Militärcordon abzuschließen habe. Was Oesterreich betrifft, so bedürfte es wohl dazu fünf Divisionen; natürlich müßte man diese Angelegenheit dem Kriegsministerium überlassen. Im Preußischen j Kriegsministerium arbeitet man bereits an einem Plane, in welcher l Weise und in welchem Umfange

. ES ist recht und sie sollen es thun, die Regierungen nämlich, Vorsichtsmaßregeln ergreifen gegen die Einschleppung der Pest, aber sie sollen und die Völker mit ihnen auch aufwärts blicken zum Himmel und zu Gott die Zuflucht nehmen, welcher in erster und letzter Hand die Geschicke der Völker leitet. Wenn sie in ihrem Wahnwitz glauben ohne Gott fertig zu werden, so könnte die mensch liche Weisheit sich entsetzlich täuschen. Was die Grenzabsperrung betrifft, so hat erst Rußland damit begonnen; was Oesterreich

des Seuchengiftes sein könnten (z. B. ungereinigte Wäsche, Pelz- und Lederwaaren, Wolle, Fische, Haare, Federn u. s. w.) seien von der Einfuhr aus Rußland ganz auszuschließen; Briefe und Papiergeldsendungen müssen einer sorgfältigen Räucherung unterzogen werden. Durch diese Absperrung Rußlands vom Westen wird diesem Reiche ein Schlag beigebracht, ärger, als ein Krieg vermöchte. Rundschau. Inland. Das Ende des parlamentarischen Kampfes über den Berliner Vertrag haben wir schon in der letzten Nummer signalisirt

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