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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 27.11.1886
Umfang: 20
Seite habe bisher Oesterreich - Ungarn repräsentirt. Natürlich habe Oesterreich diese Rolle aber nicht gefallen, und daher sei jetzt der Versuch gemacht worden, diese Rolle Rußland zuzuschieben. Ob dieser Versuch aber auch gelingen werde? Die „Nowoje Wremja' sagt nicht ohne Bitterkeit, daß, wenn Rußland so weit sinken sollte, es für Rußland besser wäre, nicht zu existiren. Das Blatt fährt dann sort : „Krieg mit ten Deutschen! Wmn das russische Volk überhaupt jemals einen Krieg freudig begrüßen

könnte, so wäre eö beim Rufe.Krieg mit den Deutschen', und wenn das russische Volk jemals alle seine Kräfte anspannen, alt' sein Blut vergießen könnte, so wäre es in dem Augenblicke, wo es gelten würde, seine Lelbstständigkrit den Teutschen gegenüber zu bewahren.. . Unsere Freunde beginnen solches augenscheinlich zu ver- g'ssen, wenn ein österreichisch. ungarischer Minister es wagt, zn sagen, Rußland sei in d r bulgarischen Frage ein Factor unier anteren'. Es st.ht in erster Anie

, nicht „unter anderen'. Anders kann es auch nicht sein.. Die ruhige und concentrirte russische Politik als Schwäche Rußlands anzusehen — das können nur Leute thun, welche olles nwraltschen und historischen Sinnes bar sind. Dazu find nur Leute fähig, welche bloß ten Ber liner Kongreß und die früheren F>hler der russischen Diplomatie vor Augen hären. Europa und unserm „Freunden- kam es vor etwa einem Jahre sonderbar vor. daß Rußland sich plötzlich für den «eilinerTractat erMne. für de skben Tractat, der von Rnßland für eine Calamität angehen wurde. Aber der Gang

der Geschichte ist nicht verv-blich, es lassen sich immer irgendwelche L«hrm darangehen. Rußland hat klar gesehen, daß der Moment gelo«meu war. wo der Per- liner Tractat Suropa unbequem »izrde, und England zusammen mit Oesterreich «ntszlosfn seien, durch die Phiiippopeler Umwälzung diesm Tran,» z» verletzen, Rußland gewandt umgehend. „Wartet, v^ne Zeit ist noch nicht gekommen«, sagte Rußland und v-ibt bis jetzt bei seinem Worte. Es hat dazu wahrscheinlich ki«e ' Ursachen; eS liegt die Nothwendigkeit

des Abwarten?^ vo> . Rußland weiß sehr gut, daß die bulgarische Frage die orientalische Frage ist, daß e« sich durchaus nicht um irgendwelche Gelbschnäbel handelt, die in Bulgarien ihre Dummheiten und Widerwärtigkeiten begehen. Mögen unsere „Freunde' und unsere Feinde mit aller Offenheit auftreten, mögen sie alles aussprechen, nicht nur das, was aus ihren Worten hervorgeht, sondern auch das, was sie verheimliche», was sie durch eine fo> melle Freundschaft verdecken, und mögen diese Offen barungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.02.1863
Umfang: 6
sie jedoch so niedrig anschlagen, daß damit kein besonderes Aufsehen ver ursacht werden dürfte.' Paris, 23. Febr. Die Rede des Grafen Russell im Parlament über die polnisch -preußische Conveniion hat Oel in's Feuer gegossen. Die Erklärung des edlen Grafen: „daß das jüngst angeordnete Rekrutirungs- Regime in Polen die unklugste und ungerechteste Maß regel sei, die Rußland je beschlossen, und daß nie ein englischer Minister wagen würde sie zu vertheidigen,' in Verbindung mit der anderen: „daß der englische

. Mag Der Inhalt der mit Rußland ge- schlossenen Convention sein, welcher er will, bei dem Abschluß hat das preußische, Kabinet einen solchen Mangel an Geschick bewiesen nnd zu einer für Preußen so nachtheiligen Ausfassung seiner Politik Veranlassung gegtben, daß es schon durch diesen Fehler und diesen Taktmangel an Halt so verloren, um dem Stur» nahe zu sein. ° ^ 24. Febr. Ein telegraphisch erwähnter Ar. tlkel der heutigen „France,' gezeichnet .vom Sekretär ^der Redaktion,, sagt des Näheren

: Im Augenblicke, wo SV« Italien sich beruhigt, steht Polen auf, und Rußland und Preußen vereinigen sich durch eine Convention, welche der Keim einer politischen Allianz ist. Frank, reich und England nähern sich einander nnd ziehen Oesterreich zu sich heran. Nachdem der Artikel die Beunruhigungen constatirt hat, prüft er den Sinn und die Tragweite der polnischen Revolution, und weist die Nothwendigkeit einer billigen Lösung dieser Frage nach. Ein unterjochtes Polen sei nicht mehr möglich, wenn Oesterreich

feine constitutionellen Einrichtungen mit so viel Voraussicht entwickelt, wenn Rußland selbst weise Reformen vorbereitet. Der Artikel constatirt, daß Rußland das System der Concessionen in Polen inaugurirt habe, unglücklicherweise war die Rekruti. rung die Klippe dieser Wiederversöhnung. Gegen, wärtig hat der Kampf begonnen, uud die Frage ist vor die öffentliche Meinung und vor die Diplomatie gebracht. Der Artikel prüft sodann, ob aus dieser Sachlage ein Krieg entstehen werde. Die Annahme

, Rathschläge ertheilen kann. Ohne Zweifel ist die Convention zwi schen Rußland und Preußen gewichtig, bedauernswerth. Unklug; allein diese Convention darf nicht als eine Schranke angesehen werden, welche Europa in zwei Hälften zerschneidet. Wenn Frankreich einen Vorwand für die Verwirrung suchte, die Convention würde diesen schon gebildet baben. Durch die Convention haben Rußland und Preußen Fragen erhoben, welche man nicht hätte aufrühren sollen. Die Initiative der beiden Mächte hat nicht unseren Ehrgeiz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
-deutsche Zolleinigung nicht nur leicht durchführbar, sondern sogar unvermeid lich zu machen. Preußen ist durch den Zollverein ge hindert, in seiner Handelspolitik mit Oesterreich in Kon kurrenz zu t reten , und es tritt der vor einigen Jahren auch die Zahl der Landtruppen war, die^sie an Bord hatten, nicht hier nnd da einen Versuch wagen könnten, irgend einen Coup an dem oder jenem Punkt der Küste zü versuchen. Mußte doch selbst Rußland, bevor es das Bombardement von Sweaborg und das vergebliche

ja zum Theil die Bewachung der eigenen Flotte anvertraut war, längs seines baltischen Küstengebietes besetzt zu halten, sehen wir Rußland aus einer mehrere hundert Meilen langeil Küstenstrecke diemben ^eriheidigungsanordnungen treffen, als handle «s sich darum, der Invasion eines LandheereS zu be gegnen; gerade die Länge der baltischen Küstenlinie, deren Vertheidigung eigentlich die Ausgabe der russischen Flotte ist, und cmdereneitö hcm Gecmer nl Gebote Itehende Krast ves Dampfes und der Gebrauch

der Schraube, die ihm gestatteten, bald hier, bald da zu erscheinen nnd sich ,nr verschiedene Unternehmungen zu theilen, nöthigten Rußland, sein dortiges Vertheidi- gungSsystem mit der größten Sorgfalt zu organisiren. Die nördliche Verthcidigungslinie Nußlands umfaßt sonnt das Großsürstenthum Finnland auf dem rechten undenkbare AuSgang ein, daß Oesterrcich in der deutschen Zollverfassung daS anregende Element wird. Der Zoll verein mag sich vorsehen! Stillstand ist jetzt mehr als je der entschiedenste

, so packte Flügel, Esthland und da^ Gouvernemenr Petersburg im Centrnm, endlich Liefland und Enrland auf dem linken Flügel. Dort befehligten: der General Berg über das finnländische Korps und die erste Grenadier division ; General Rüdiger, der an Linientruppen nur die erste Garde-Infanteriedivision und eine Kavallerie- division unter seinem Kommando hatte, sowie General Sievers über das baltische Korps, das fast durchweg aus Reservetruppen zusammengesetzt war. Oesterreichs drohende Haltung Rußland

gegenüber hatte bereits im September 1854 das Vorschieben russ. Truppeinnassen gegen die galizische Grenze zur Folge, wohin auch eine Division der noch in Petersburg be findlichen Garden sich in Marsch setzte. Es drohte mit Oesterreich znm Bruch zu kommen und Rußland sah sich somit genöthigt: Ein zweites eventuelles Kriegstheater zu besetzen nnd zwar längs der österreichischen Grenze von Krakau bis uach Podolien uud zu dem Dniester, beiläufig gesagt eine Strecke, von nahe an 15t> deutschen Meilen

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 28
Datum: 06.12.1912
Umfang: 28
sind den Serben derartig in den Kops gestiegen, daß sie glauben, sie können es mit der Mben Welt aufnchmen. Ihre Frechheit stützt sich aber nicht einzig aus die Erfolge ihrer Massen, als vielmehr noch auf die erhoffte Unterstützung unseres ostlichen Nachbars, des russischen Reiches. Rußland ist uns seit Jahr und Tag höchst feindlich ^sinnt und schon wehrsach hatte es den Anschein, als wüli>e es zu einem Kriege kommen. Rußland hat eigentlich den gegen wärtigen türkischen Krieg heimlich angezettelt

, um an Unserer Südgrenze ein großes, unter russischem Ein flüsse stehendes blutsverwandtes slawisches, uns feind- liches Reich zu schassen. Rußland hetzt fortwährend in Serbien und verspricht ihnen seine HAse. Rußland tvill, daß Serbien Albanien einsacke und an der Meeresküste einen befestigten Kriegshafen baue, um uns auch M .Sstz Mkommeg Naher^hye.^ serbische Nebermut, daher droht es uns mit Krieg, zieht .seine.Armeen vom Kriegsschauplatz in der Türkei zu rück und sannnelt sie an der südungarischen

, sloweni schen und bosnischen Grenze, um jeden Augenblick über uns herfallen zu können. Um den Serben mehr Mut zumachen, hat Rußland an imserer galizischen Grenze schon seit September mehr denn 400.000 Mann zu- sanmlengezogen und schiebt immersort neue Truppen- massen dorthin. Russische Spione treiben sich scharen weise an den Grenzen herum, ebenso russische Hetzer. Es hat allen Anschein, als ob es Rußland allen Ern stes auf einen Krieg mit Oesterreich-Ungarn ankom men lassen wolle. Bezeichnend

, daß es jAen Tag losgehen kann. Ich glaube aber immer noch sest, daßesnicht zum Kriege kommt. Es ist zwar in Rußland eine mächtige Partei, die der kaiserlichen Prinzen (Groß- sürstenj, die unbedingt zu einem Kriege mit Oester reich treibt, andererseits sind der Zar (Kaiser) >und viele einsichtsvolle Staatsmänner ebenso entschieden dagegen. Und ich glaube, sie haben mehr als einen Grund, vor einem Kriege mit Oesterreich zurückzu schrecken und denselben als nicht besonders aussichts reich zu betrachten

. Rußland hat es im japanischen Kriege erfahren, wie viel in feinem Innern.faul ist und wie bald die blutige Revolution ihr Haupt er- hebt. Seit, dieser Zeit ist der russische Staat noch nie recht zur Ruhe gekommen. Auch beim Militär spukt es. Es ist noch kein Vierteljahr her, da gab es schwere Meutereien sowohl bei der Marine als auch bei der Landarmee..Auf Russisch-Polen ist kein Verlaß. So- bald es nur einigermaßen schief gehen würde, würde sich das polnische Volk im russischen Reiche sosort

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1887
Umfang: 8
, den sie Such Wirklich im Jn-^ ^uttd Auslande reichlich gefunden, ^während ^ im vorigen Fahret'Graf Kalnoky bei seiner Auseinandersetzung M äußern Lage so viele Angriffe gefunden hat' Von Fran1!reich sprach -der Minister mih? keinem Worte, von Rußland sagte er, Desteneich'ÄW'^ö ^sich^ so freundHästlich als über haupt möglich^: .erhalteu; er .'hoffe, „daß Rußland' sich ^mehr,> als-dies gegenwärtig; der Fall iftzjden friedlichen iDamit sind' 'Frankreich und Rußland Miteinander auf i einer Stufe

und im. Gegensatz zu: deu^ Centralmächten k hingestellt: Frankreichs' Anfriedliche'/Äbsichüin sind be-? kannt und man braucht es ^mcht -noch ^ausdrücklich' zü erwähnen; von Rußland. aber wird Aehnliches befürchtet, 'denn indem es aufgefordert wird, sich ^mehr als dies gegenwärtig' der Fall ist, den friedlichen Bestrebungen der Centralmächte' M-nähern, wird ihm verhüllt der Vorwurf gemacht, daß es diese Bestrebungen gegenwärtig nicht theile, und ihm zugleich die Mahnung gegebenes » nicht zu weit zu treiben

, denn Oesterreich ist zwar ftiedens- ) liebend, wird aber wegen der Freundschaft zu Rußland zvon diesem seine Orientinteressen 'Acht 'verletzenUlasseM' ^ Das ist eine klare und bestimmte Sprache/ die möglich i geworden, nach dem Italien sich demonstrativ an Deutschland und Oesterreich angeschlossen und Oesterreichs Beziehungen zu England so weit gediehen sind, daß sich, wie Kalnoky sagte, „eine Identität der-Ziele^ .weHe die englische ^Regierung - mitsutts (Oesterreich) j theils und.die Oester-. freich

mit einer gewisseii Sicherheit auf einer Unterstützung Mner friedlichen-Holitik -im hoffen laßt'> von .selbst ergab. ' Die also gekennzeichnete Lage ist dieselbe, iwetche Crispi in Turin charakterisirte. Von ^hr sagten, Zllöch bevor -.die .' Erispi'sche Äede gehalten war,' die ^Mstorisch-PoMschen Blatter', sie bedeute den Zusammen- Schluß .gegen das, heraufziehende -europäiHe ^Unwetter. So ist es m.'dn -Thatj;. man -.hat barÜber-voÄe Klarheit, Frankreich und Rußland haben sie auch, da Crispi und Mlnoky^gesprochnt

und die Absichten^ de^Äundes ^ur Propaganda des Friedens, aber auch zur Aufrechthaltung derselben verkündigt.. ^ ^. .. Rußland ist jetzt gewarnt ' und' hat ^jetz^' vernommen, was erfolgt, MnMeS iseine seitherige Orientpolitik weiter ^ceib^DM. östeMchisch-ungarische Programm in.Bezug yuf hen LjOrjent,^Wiv MjWim^lPrH^n^MDzq^M 30. Sept. 1886?entwickelte, lautet:n!ls ^ Es existirt keine Theilung'der JiüeMensphaM auf .M, Balkan..,.... '..M^K?kAöuu : ^.Oesterreichs Interessen. er^eischech^daß-di^ Balkan völker

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
zu bestänmen, eine offene befriedigende Verständigung mit Rußland anzustreben. Ich hoffe daß Du mich in den Bemühungen, alle Schwierig keiten. die noch entstehen könnten, zu beseitigen, unterstützen wirst. Dein sehr aufrichtiger und ergebener Better gezeichnet Wilhelm. Der Zar telegraphierte an Kaiser Wilhelm am LS. Juli: „Ich bin erfreut, daß Du nach Deutsch- kand zurück bist. In diesem so ernsten Augenblick bitte ich Dich inständig, mir zu helfen. Ein schmäh licher (!) Krieg ist einem schwachen Lande

erklärt worden. Die Entrüstung (!) hierüber, die ich völlig teile, ist in Rußland ungeheuer. Ich 'sehe voraus, daß ich seh, bald dem Drucke, der auf mich aus- geübt wird, nicht mehr werde widerstehen können! und gezwungen sein werde, Maßregeln zu ergreiseu, die den Krieg herbeiführen. Um einem Unglück,! was ein europäischer Krieg wäre, vorzubeugen, bitte ich Dich im Namen unserer alten Freundschaft,, alles mögliche zu tun, um Deinen Bundesgenossen^ zurückzuhalten, zu weit zu gehen. Gezeichnet

/ zu betrachten, die volle Garantie dasür zu erhalten, - daß Serbiens Versprechungen auch wirklich in die. Tat umgesetzt werden. In dieser Anficht werde ich bestärkt durch die Erklärung des österreichisch-j ungarischen Kabinetts, Oesterreich-Ungarn beab sichtige keine territorialen Eroberungen aus Kosten Serbiens. Ich meine daher, daß eS Rußland durch-! auS möglich ist, dem öst?rreichisch.ungarisch-serbischen Krieg gegenüber in der Rolle eine» Zuschauers zu Verharrcn, ohne Europa in den schrecklichsten Krieg

an meine Freundschaft und Hil^S- bereitwilligkeit angenommen habe, wäre untergraben. Gezeichnet Wilhelm. Am 30. Juli telegraphierte Kaiser Wilhelm dem Zaren: Mein Botschafter ist angewiesen. Deine Regierung auf die Gefahr und die schrecklichen Konsequenzen einer Mobilisation hinzuweisen. DaS gleiche sagte ich Dir in meinem letzten Telegramm. Oesterreich Ungarn hat nur gegen Serbien mobilisiert, und zwar nur einen Teil seiner Armee. Wenn Rußland, wie eS jetzt nach Deiner und Deiner Re gierung Mitteilung der Fall

n der englische Botschafter im Außenamte, um de« Krieg z« erklare« und die Pässe zu sordern. Derli«, 6. August. (K.-B.) Serbien hat durch den Hiesigen Geschäftsträger dem deutscheu Reiche den Krieg erklärt. Wie«» 6 August. (A. B.) Dem hiesigen russi schen Botschafter Schebeko wurden die Pässe zuge stellt. Der österr. ung. Botschafter in Petersburg, Gras Szapary, wurde angewiesen, die Pässe zu sordern und womöglich noch heute Rußland zu Verlaffen. K erlitt, 6. August. Das Wolff-Bur. meldet: Briey, nordwestlich

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.09.1874
Umfang: 4
Andrassh hat dem Fürsten BiSmarck, oder wenn man will, Kaiser Franz Josef hat dem Kaiser Wilhelm einen Gefallen erwiesen, aber man entstellt die Wahr heit, wenn man hinzusetzt, eS sei auf Kosten unserer Freundschaft mit Rußland geschehen, daß wir uuS Preußen gefällig «wiesen. Es ließe sich vielleicht darüber streiten, ob die Zustimmung zu dem preußi- schen Vorschlag opportun gewesen wäre, wenn mau dadurch Rußland verletzt hätte; aber da eS in PeterS. bürg Niemandem einfiel, zu verlangen

. Oesterreich solle sich zum Zeichen, daß es ihm mit seiner Freund schaft für Rußland ernst sei. von Deutschland treu- neu, konnte es sich für das Wiener Kabinet nur darum handeln, zu untersuchen, ob durch den von Berlin geforderten Freundschaftsdienst irgend welche Interessen oder Prinzipien unserer Politik verletzt würden. Nachdem diese Frage verneint war. ver» stand sich die Zustimmung zu dem Berliner Vorschlag von selbst. Nichts wäre kleinlicher gewesen, als wenu Graf Andrafsy diese Angelegenheit

, bei der kein einziges Interesse Oesterreichs unmittelbar in Frage kam, benützt hätte, dem deutschen Reichskanzler in verletzender Weise zu zeigen, daß auch Oesterreich- Ungar» ein Wort mitzuspreche« habe. Es wäre das eine Eitelkeit gewesen, die gar böse Früchte hätte tragen können. Zudem wir uns von ganz Europa isolirten, hätte uns Rußland nicht einmal gedankt. Und wer weiß, wie schnell sich Deutschland und Rußland über uns hinweg die Hand zu einem neuen, gegen uns gerichteten Bündniß gereicht hätten! — Nein

dieses Benehmen der Behörden von San Marino, welches bei früheren Gelegenheiten wegen politischer Vergehen Verfolgten niemals ein Asyl versagte, pein lichen Eindruck. Nußland. Rußland hat die Anerkennung der Regierung Serrano'S abgelehnt. Die bezügliche Depesche, welche an die russischen Gesandten versen det wurde,'ist vom 19. August datirt und bemerkt, Rußland könne sich nicht entschließen, eine Regierung anzuerkennen, welche im eigenen Lande nicht anerkannt sei, keinerlei legale Aulorität besitze

und selbst von ihren Freunden nur als eine vorübergehende Dicta- tur betrachtet werde. Rußland perhorreScire jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten Spaniens und begünstige weder die eine noch die andere Partei eS werde deSbalb mit jeder spanischen Regierung in osficiellen Verkehr treten, welche auf irgend einer rechtlichen Basis im Lande beruhe, irgend eine legale Autorität besitze und Dauer verhnße. Rußland könne sich nicht der Auffassung erwehren, daß die Anerken nung deS Regimes Serrano'S einer Einmischung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
Sfl&Hrol« LanVerzeUvng. Seite 3 Die Wiederherstellung des europäischen Friedens. Der Aufmarsch der Parteien in Genua. Die Konferenz von Genna wird mit Recht die größte der Weltgeschichte genannt rvevden. Midier der Wiener Kongreß, ein Jahrhuridert hindurch als bedeutsamste Taguirg galt, noch die -Versailler Tagmig, auf der -die Friedensverträge be schlossen munden, noch der VöIkerln»iDstag in Genf, auf dein die Bereinigten Staaten von Amerika, Rußland, Deutschland und Oesterreich fehlten

sich über den Ausinarsch im klaren «sein. Man «kann etwa vier Parteien unterscheiden. Die erste ist die französische mit ihrenr Anhang, d. h. den Belgiern, Tschechen, Polen mÖ Rumänen, die zweite besteht aus Engl-aitd, Japan und vermutlich den Bereinigten Staaten, die ihren nwrali-schen Dnick in der engli- schen Richtrmg geltend <ma«ch«n werden. Zwischen beiden steht vermittelnd Italien. Die dritte Partei bilden die Besiegten. Deutschland und Rußland. Das heißt aber nicht, daß sie ge meinsam vorgohen «werden. Soweit

zugleich Vorschläge über die Zusammensetzung dieser Nnterkom- wission. Er schlug vor. für diese Unterkowmissim: für jeden Staat einen Vertreter namhaft zu machen. Der Vertreter der Schweiz bemerkte daraufhin, daß sich nuf «diese Weise unfrei willigerweise eine Mehrheit für die einbenistnden Staaten er geben würde. Tschitscherin erklärte, den Vorschlag über die Bildung dieser Unterk-unmission anzunehmen, iedoch solle won Rußland, das an dieser Frage «besonders interessiert ist. zwei Vertreter gewähren

, nicht etwa, um Rußland eine privilegierte Stellung einzuräumen, -sondern einzig, weil Rußland mit dieser Frage viel zu tun habe. Schließlich könne ja auch jeder andere Staat zwei Vertreter verlangen, wenn er es für notwendig halte, um den Stoff -bewältigen zu können. Lloyd George be merkte. daß die Kommission ja doch keine entscheidende «Stimme Hobe und sich «deshalb jedes Mitglied mit Beiräten umgeben könne, soviel es nur haben wolle. Auf das hin zog Tschitscherin seinen Vorschlag zurück. Hierauf wurde

die Sitzung zur Ernen nung der Unterkommissäre unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte Facta mit, daß die wirtschaftliche und Transportkommission -heute zu einer Be ratung zusammentreten werden. Als das -Ergebnis der Abstim mung über die Teilnahme -an -der Unterkommission (Cinberufer der Konferenz. Deutschland uNd -Rußland und vier andere Staaten) verlautbart wurde und unter den in der Unterkom mission vertretenen auch Rumänien war, erhob sich Tschitsche rin und protestierte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1854
Umfang: 8
sie sich zu einer aktiven Theilnahme an dem bevorstehen den blutigen Kampfe entschließt. Es gibt zwar hier noch viele Leute, welche in der Kurzsichtigkeit einer unfruchtbaren Gefühlspolitik befangen, an den Ge danken einer Trennung Oesterreichs von Rußland sich nicht gewöhnen können, nnd daraus das größte Un heil entstehen sehen. Wer jedoch dem Gange der traditionellen Politik Rußlands mit Aufmerksamkeit folgt, dabei aber auch nnfere materiellen Interessen, so wie die Zukunft unseres Handels und unserer Industrie

bezeichnende Stellen heraus: „Glanbt man etwa, falls der Türkei einmal das Loos bestimmt wäre, ihre Unabhängigkeit einzubüßen, daß Rußland allein durchaus kein Recht hätte auf seinen Antheil an der allgemeinen Beute? Man macht den Einwurf, daß zwischen dein Schutz, welchen Frankreich und England zum Besten der romisch-katho- liscl>cn und protestantischen Kirche beanspruchen, uud dem Schutze, welchen Rußland für die griechische Kirche verlangt ein wesentlicher Untcrschied sei, znm Beweise dessen man anführt

, daß die Zahl der Mit glieder der ersten beiden Kirchen äußerst unbedeutend sei im Vergleich zu der Mitgliederzahl der letzteren, nnd daß die türkische Regierung von den ersteren nichts zn befürchten hätte, während sie triftige Gründe für die Gefährlichkeit der anderen habe. Wahrhaftig, Rußland müßte wohl warten, bis die Mitglieder der Culte, welche den Schutz Frank reichs und Englands genießen, ebenso zahlreich wer den, als seine Glaubensgenossen im Osten, nnd dann erst diese Angelegenheit in Angriff

nehmen.' Wenn mau das wirklich von Rußland wollte, so müßte man doch wenigstens den Muth haben, seinen Wunsch freimüthig zu äußern. Uebrigens möchten wir fragen, ob die Ausbreitung der protestantischen nnd römisch- katholischen Culte in der Türkei für dieses Reich in der tranrig n Lage, die es gegenwärtig einnimmt, gar keine Gefahren darbiete? Die Christen des Liba. non, die römischen Katholiken an den Grenzen Un garns, die Mitglieder der sogenannten lateinischen Kirche und andere bilde» eine Masse

von'Dissidenten, die, wenn auch nicht so gefahrdrohend, alS die Menge der Anhänger der griechischen K»che, /inmerhin unter der geschickten Hand Frankreichs und Englands der türkischen Regierung mit der Zeit furchtbar werden kann. Es ist sonach erwiesen, daß diejenigen, welche in obiger Weise einen Beweis führen, eben dadurch selbst einen Zweifel an der Gerechtigkeit ihrer eigenen Sache hinstellen. Um in der Kürze diesen Theil der Frage zu beleuchten, führen wir erstens an, daß Rußland durchaus

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 08.11.1916
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 6^ „Tiroler Bolksbote.' Mittwoch, den 8. November 1916. neu Schein- u. Kleinpolen endgültig den Garaus. Seitdem hat ein Großteil des polnischen Volkes un ter Rußlands Knute ein hartes Dasein geführt. Rußland hat den Grundsatz, all die Völker seines weiten Reiches in Sprache und Religion mit Ge walt russisch zu machen. Wie schwer darunter das katholische Polen litt, ist unsagbar. Verschiedent lich versuchte das polnische Volk das verhaßte Joch abzuschütteln. Jedesmal wurden

die Ausstände blutig unterdrückt und die Zügel noch strammer an gezogen. In Russisch-Polen dachte kein Mensch mehr im Ernst daran, daß fiir Polen noch einmal die Freiheitsstunde schlagen werde und man suchte sich recht und schlecht mit Rußland abzufinden. Bei Kriegsausbruch hat sich aber gar mancher in Erin nerung an alte Zeiten nach Oesterreich geflüchtet, um in den Reihen der polnischen Legion gegen Rußland zu kämpfen. Mancherseits hatte man so fort nach Kriegsausbruch eineu allgemeinen pol nischen

Truppen stellenweise nur wenige Tage märsche von den Aarpathm und. in geringer Ent fernung von Breslau und D-anzig gestanden ha ben und daß die verbündeten Streitkräfte eine Linie Haum übersehbarer Ausdehnung zu verteidigen hatten. Für Nußland war bei der ungeheuren Menge der zur Verfugung stehenden Menschen,' die Länge der Grenzen ein geringer Nachteil, und für Rußland war Polen nicht das, was für unsGalizien und die Bukowina und was für Deutschland Schle sien, Posen, We5tpreußen und Ostpreußen

sind, nicht ein Stück Heimatland, sondern lediglich ein Vorland, auf dem, wie sich zeigte, die eigene Hee resleitung unbedenklich Verwüstungen und Zer- störungen anordnete. Es ist daher ein großer mi litärischer Gewinn für uns, daß die Grenze zurück geschoben wird. Die Grenzverschiebung ist zu gleich eine Verschiebung der Machtverhältnisse. Wir werden stärker und Rußland Mvächer, wodurch die Wahrscheinlichkeit der Erhaltung des FrWens erhöht wird. Der Schlagbaum, der sich zwisc^n Polen und Rußland aufrichten

wird, wird die Grenzen zwischen Westen und Osten bezeichnen. Das Westslawentum wird künstig in seiner Grenze von Rußland geschieden sein. D-a ein übergewal tiges Rußland eine Lebensgefahr auch für das neue Polen bilden würde, so muß sich dieses an die Mit telmachte mischließen, die es befreit haben und die allein sähig sind, Rußland seine Uebergriffe zurück zuweisen. Am 6. brachte der Tiroler Anzeiger in Inns bruck folgendes vom Kriegsministerium geneh migtes Telegramm aus Wien: „Nachdem schon vor einigen T agen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 20.12.1877
Umfang: 4
zugehenden telegraphischen Mittheilun gen aus Konstantinopel herrscht in der dortigen diplo matischen Welt in diesem Augenblicke eine fieberhafte Bewegung. Die letzte türkische Circnlardepesche. von deren Versendung der Pforte mehrseitig abgerathen wurde, wird heute als ein Streich in's Wasser ange sehen. Mehrseitig wird der Pforte gerathen, sich mög lichst rasch zur Einleitung direkter Verhandlungen mit Rußland zu entschließen. Selbst England, wenngleich es bereits in Bezug auf die Objekte eventueller

türkisch russischer Seperatverhandlungen seinerseits starke Reser ven in Aussicht stellt, beeinflußt die Pforte nicht mehr im gegentheiligen Sinne. Prinz Reuß, welcher inSbe- sonders der Pforte die Opportunist direkter Verhand lungen mit Rußland unter Hinweisung auf die Wahr scheinlichkeit einer Verschlimmerung ihrer militärischen Situation nahegelegt, soll, wenn hierzu aufgefordert, seine Bereitwilligkeit ausgesprochen haben, seine guten Dienste in Bezug auf das Arrangement gewisser Bor fragen

, wie beispielsweise über die Entsendung der tür kischen Unterhändler, bei Rußland eintreten lassen zu wollen. Bis zur Stunde scheint man aber auf der Pforte noch kein Gehör für diese Rathschläge zu haben, und concentrirt alle Aufmerksamkeit und Thätigkeit auf die Organisirung der Vertheidigung RumelienS. Nichtsdestoweniger kann von einem Momente zum an deren eine Wendung eintreten, welche kaum anders als im Sinne eines Entschlusses der Pforte zu direkten Verhandlungen mit Rußland ausfallen dürfte. Idndou

, 13. Dezember. Der Bukarests Korrespon denten der „Daily News' bezweifelt, daß «in zweiter Feldzug bevorstehe. Der Wunsch nach einem direkten Frieden zwischen den Kriegführenden sei allgemein. Man will wissen, England warnte den Czar im August, daß, wenn Rußland einen zweiten Feldzug begönne» England von dem Kriege mcht zurückgehalten werden könnte. Diese Warnung sei weder offiziell noch mini« steriell erfolgt, verschite nicht ihre Wirtmig. Das Resultat derselbe» in sie energisch? fortsetzn lg des Krieges

und von den Russen besetzt worden. Constauti nopel, 19 Dez. Die Abreise Mahmud Damats veranlaßte verschiedene Ge rüchte. Sie Jnspection ?er Festungen soll nicht ihr wahrer Grund sein. London, l9. De;. Die „Köln. Ztg.' mel det: Das Kabinet erzielte eine volle Verständi gung. Lord Beaconsfielv unterstützte den A,- trag, das Eonferenzprogramm als H.ists künf tiger Friedensunterhanvlung anzunehmen uno regt die Avresstrnng d eses Antrages der Pforte an Rußland an, unter dein Vorbehalte, daß die Großmächte vereint

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.04.1925
Umfang: 6
Post-Kontokorrent Einzeln« Ituinmern ZV et». OmmerZeMg AidaMon: wass«rla»d«n 1» l. Stock» Int»rur^.-r«t«phon S?« verwaltuna! Wass«rlaub»n 1, Telephon S74». — Anzeigin» Priis» für Italien: Dt« 7> mm breit» mm-Zeil« 1 Lire, T«xt- seit» S LIr». klein« Anzeiger! 1 Wort 15 Tentesimi Ttummer 80 I Deutsches Zagblatt Meran, Mittwoch, deu S. April 1925 Annahme de» Blatte» oerpflichtet zurZahlung devDezugsgebiihr 57. Jahrgang Rußland und da» Baltikum. Von Dr. Bruno Mentih-Hamrooer

beherrschen. Lange bevor Wilson di« Losung vom Gelbstbesttm- der Völker der Welt verWdete, dt« Russen mit der Idee, da» ' die unterdrückten i zu befreien. Ruh land« Aufgab« war «s, dt« estnischen und letti schen Bauern vom baltischen Rittergutsadel zu erlösen,' Rußland» Atel war gleichfalls die Be freiung der slawischen Völker vom türkischen Äxbi. Ueberau trat Rußland — wie es vielleicht selbst glaubte, zumindest aber andere zu «über zeugen strebt« — als Befreier und Bringe? glücklicher Zeiten

gegründet war. B«' ober wurde das Nmionwli «blühender neviat, RigH Libau und» Windau verloren ge- gange» sim. Oder daß Odessa der größte lyafen de» SGnaiy» Masree^ ml» dem Äeriiutte Beft- I«mts. Sa den ülj gründet war. Besonders malgefühl de« Russen ver letzt, als Polen einige Millionen weißruifstscher und ukrainischer Baiuern an sich riß. Nvctj nie in der Gsschlchtil hat Rußland einen Frieden geschlossen, durch dessen Bestimmungen russische Untertanen dauernd einer fremden Macht lausgeliesert wu/rdenl

eine Grenzwache von 12K.000 Mann halten muß, die dennoch die regelmäßig wiederkehren den Einfälle russischer Bauern nicht oerhindern kann. XLndlich ist die Entwicklung der allgemein Lag» ' die bisherige Agrarreform Ztli-Äenq ? auch nichß durch behoben werden I Providmen Nck»» wird ebne Brandmauer zwischen Rußland u. Deutsch land bilden, die sich von der Ostsee bi» zum Schwarzen Meer erstreckt«. On vem Augenblick aber, wo England und Frankreich eine versöhn lich« lPolitiS gegenüber Deutschland und viel leicht

auch Rußland einschlagen werden, muß die van Churchill begründete „Stachelldraht- Politik- gegenüber Rußland «und so tonnte e» eine» Tage der europäischen Großmacht, Randstaaten aalben ihre Schuldigkeit getan und können gehen!' Natürlich werden die Rand staaten ihre schwer errungen« Selbständigkeit > nicht ohne blutige Kämpfe ausgeben. Jedenfalls stehen im Osten Europas noch große ErschiMe- wohl W Rußland' ' Donaufvderatlon >- «ine Fabel. lver österreichische Vizekanzler Dr. Waber erklärte in seiner Rede

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 09.08.1913
Umfang: 14
Seite 2 NW Mäher Wochenblatt. . ■ ' . ,; ■’ v ;' ^ V Vir. 32 nischen Schulen nimmt stetig zu, auch sonst wird sür das Bildungsbedürfnis des ruthe- nischen Volkes gesorgt, die ruthenischen Zei tungen haben dieselben Freiheiten wie alle andern österreichischen Zeitungen und die Krönung des ruthenischen.Schulwesens, die Errichtung einer ruthenischen Universität, wird nicht länge auf sich warten lassen. Es ist ganz selbstverständlich, daß diese Vorgänge auf das unterdrückte Ruthenentum in Rußland

nicht ohne Einwirkung bleiben, daß man sich dort der Unfreiheit umsomehr bewußt wird und es ist natürlich, daß die österreichischen Ruthenen keine Gelegenheit vorübergehen lassen, die Volksgenossen in Rußland auf die Unterschiede in'dcr Behand lung aufmerksam zu machen und daß sie na tionale Propaganda treiben, wo sie nur können. In Rußland verfolgt man den Gang dieser Entwicklung mit der größten Besorgnis, und es kann behauptet werden, daß die Ursache der russischen Feindschaft gegen Wien

und das russische Interesse, gegen einen ukrainischen Staat spricht aber nur das Interesse Rußlands allein, wäh rend er direkt im deutschen und österreichi schen Interesse gelegen wäre. Rußland muß also im Falle eines Krieges riskieren, daß dem ukrainischen Volke, dessen Gebiet sich bis gegen die Krim zu erstreckt, ein eigenes Haus gebaut, daß ein respektabler Mittelstaat mit etwa 35 bis 40 Millionen Einwohnern ge bildet wird, der sich — da nicht nur keine Gegensätze zu Deutschland und Oesterreich vorhanden

wären, sondern sich eipe lange Reihe von Berührungspunkten ergäbe — zu den beiden deutschen Kaisermächten in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis stehen würde. Der neue ukrainische Staat wäre stark genug, Rußland — das ;a auch an anderen Stellen empfindlich zu schwächende Rußland — vor kriegerischen Gelüsten zu bewahren, selbst wenn die zwei Kaisermächte nicht gleich ein- greifen könnten. Vielleicht beurteilt man die ruthenische Ge fahr für die russische Weltmachtstellüng in den sogenannten

maßgebenden Kreisen noch zu oberflächlich, aber im Falle eines europä ischen Konfliktes, verbunden mit einer russi schen Niederlage, kann es keine andere, weil keine bessere, Befreiung von dem russischen Gespenst geben, als eine neue Ukraine. In Rußland weiß, man dies und da niemand Sicherheiten bieten kann, wie ein Krieg aus fällt, so blufft man die guten Mitteleuropäer, so lange sie sich eben bluffen lassen, ist aber jederzeit bereit, den Rückzug anzutreten, wenn der Bluff ernste Folgen für Rußland anzu

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.06.1876
Umfang: 8
.; England, und Oesterreich sind die am meisten interessirten Mächte/ eine moskowitische Occupation der Balkan-Halbinsel und des-Bosporus zu.verhindern. Wenn aber , das deutsche Reich mit Rußland steht uud unter gewissen Bedingungen zulaßt, daß der Adler des Kreml sich auf der? Kuppel der/ Hagia Sophia einniste,- so ist nicht abzusehen, wie es Oesterreich und Eng land glucken könnte, seinen Flug M hemmen/ Daher muß man sagen! die Geschicke des europäischen Orients -hängen, wenigstens

eines solchen Bündnisses den größten Schwierigkeiten begegnen könnte Je mehr man daher das Problem swdirt, desto mehr bemerkt man, daß der Schlüssel der Lösung Berlin ist. ' Wenn zwischen Deutschland und Rußland abgemacht ist, daß die europäische Erbschaft des Türken an den Czar falle,. so ist es Amoralisch gewiß, daß der Czar in ihren Besitz gelangt. Wenn aber noch nichts festgesetzt ist, und wenn Deutsch land noch zögert, oder wenn es sich entschlossen hat, dem Czar den Besitz jener Erbschaft nicht einzuräumen

, dann ist es unmöglich, vor auszusehen, welchen Ausgang die Frage schließlich haben wird. Wir sind der Ansicht, die Pläne Deutschlands sind bis jetzt v/rborgen, und nicht einmal Rußland kennt sie genau; sie bilden das große Räthsel der gegenwärtigen Diplomatie. Daher kommt, unserer An schauung nach, die zögernde Haltung der Staatskanzlei Petersburgs, daher das zweifelhafte Auftreten Oesterreichs, daher die argwöhnische Zurückhaltung Englands, unddaherdieKälte Italiens und Frankreichs.. Oesterreich., und.Deutschland

... wissen,... was Rußland will; . Rußland und Deutschland wissen, was Oesterreich, nicht will; aber Rußland und Oesterreich wissen noch nicht genau, was Deutschland will und nicht will; ^und das' ist der Hauptpunkt.' Darum hält die berühmte Eintracht-der drei Kaisermächte nicht mit Unrecht alle 7Cabinete . HöffWlichMaiß 'ZäÄe) H^aÄkel bet Fr Pr.' es. nicht zu Stande bringen, Oesterrei^ --mit Rußland zu verfeinden: Hraf Andrafsywill davon nichts. wissen, denn. auch. .Her Wjsex. .u^Hie maßgebenden

lahmgelegt und sind ihre Anlehen unanbrmglich.Dör Finanzminister wurde zu kurzfristigen HoHchutzgesMten'MMnM^'^ / . ' ' 7 . ^ Erzherzog Albr ech t hat sich nach Belgien begeben. Auf seiner Rückreise wird er Ems berühren, um 'bim' Kaiser. von.Rüjländ 'W begrüßen, der daselbst am 14. d^ mit dem deutschen Kaiser zusammen kam/ Sicherem Vernehmen naD^finde^ Wer''-eine 'ZchaiNckeicknnst der Monarchen von Oesterreich, Rußland und Deutschland statt.' ' ' Wollen wir heute zur Abwechslung

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 08.11.1876
Umfang: 6
Waffenstillstand ein Waffenstillstand für den Krieg sei. Serbien soll damit Gelegenheit geboten werden, sich wieder aufzuraffen, damit! es der Fuß des Feindes nicht vollends zertritt, und Rußland könnte,! sich unterdessen bequem in volle Kriegsrüstung werfen. Die Türkei^ will das russische Ultimatum nicht ganz bedingungslos annehmen ; sie erklärt sich .bereit zu einem Waffenstillstand in jeder beliebigen Dauer, jedoch verlangt sie zuerst die Bekanntgabe der Friedensbedingungen, damit der Waffenstillstand

im Interesse des Friedens benützt werden könne. — . Wie die Sachen jetzt stehen, so ist es um die christlichen Völker der Türkei geschehen; der türkische Fanatismus wird sie abschlachten wenn dem siegreichen Vordringen der türkischen Armee nicht Halt geboten wird. Und wenn der Rest christlichen Gefühls, welcher in Europa lebt, keinen andern Vollstrecker mehr findet, wie das halb barbarische, das schismatische Rußland, so erlischt für alle andern Staaten, welche sich ihrer höhern Zivilisation rühmen

, jede Berechti gung, fortan sich über das gefürchtete Uebergewicht des Czarenreichs zu klagen. Dieses vorausgesendet müssen wir zur Beleuchtung der verwor renen letzlen Nachrichten Folgendes nächtragen: Da stellt Rußland am 1. ds. ein Ultimatum, in welchem es binnen 48 Stunden die Annahme eines sechswöchentlichen Waffenstillstandes von der Türkei verlangt und nun bewilligt die Türkei einen zweimonatlichen Waffenstillstand und be trachtet das russische Ultimatum als gar nicht vorhanden. Die „Nord. Allg. Ztg

den zweimonatlichen Waffenstillstand vom 1. November ab an. Die türkischen Truppenkommandanten erhalten Befehl, sofort die militäri schen Operationen 'einzustellen. Jetzt tritt zunächst die Abgrenzung der Demarkationslinie in den Vordergrund. Es ist möglich, daß es schon bei dieser Abgrenzung wieder zu Zerwürfnissen kommt. Jedenfalls werden die türkischen Feldherren sich schwer dazu herbeilassen, die eroberten serbischen Gebietstheile wieder zu verlassen. Und doch, scheint Rußland diese Forderung stellen

zu wollen. In den Vordergrund wird während dieser Zeit, wo die Waffen ruhen, die Idee einer europäischen Konferenz treten. Wenn Rußland darauf beharrt, daß die Türkei auf diesem Rathe, welcher über ihr Schicksal entscheiden soll, nicht vertreten sei, so muß man in Stambul bei einigem Selbstbewußtsein antworten: UM1 äo ms sine me! Nichts über mein Schicksal ohne meine Theil nahme! Es ist daher wohl möglich, daß diese Konferenz gar nicht zu Stande kommt. Jedenfalls wird das diplomatische Jntriguenspiel dadurch

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1876
Umfang: 8
des VerwaltnngSge- richtshoses Frhrn. v. Slaehliu die Würde eines ge Heimen Rathes verliehen. M5ten. Die „N. Fr. Presse' bringt folgende Mittheilung, die ihr, wie sie sagt, aus London zu gegangen ist: ..Schon im März dieses Jahres erging von Seite des englischen KadinetS eine Warnung an Oesterreich, sich nicht zu tief in die Netze der russi schen Politik zu verstricken, sondern eine Stütze gegen Rußland zu suchen, da im Orient wichtige Abände rungen bevorstünden. Diese Warnung, welche deut lich zeigt

, daß England den Ereignisse» in Stambul nicht ganz ferne stand, gewinnt um so mehr Bedeu tung, wenn man gleichzeitig die Anträge erfährt, welche Rußland der österreichischen Negierung machte. Nowikow hat dem Grasen Andrassy jüngst gar merk würdige Dinge nahegelegt. Oesterreich solle unbedingt mit Rußland gehen, dafür wolle Rußland schon jetzt und sofort die „GravitaliouSlinien' für die beiden Reiche in der europäischen Türkei vereinbaren. Die so abgesteckten Gränzen würden unverrückbar und un abänderlich

bleiben und Oesterreich für alle Leistungen und Opfer entschädigen, die es in Folge dieses Ueber einkommens mit Rußland aus sich nehme. Die Anträge veS russischen KabinetS, die Einladung zu eiuem ge- meinschastichen Beutezug gegen die Türkei stammen aus der jüngsten Zeit. Fast zu derselben Frist und wahrscheinlich aus dsni Grunde, weil die Versuchun gen ves Grafen Andrassy kein Geheimniß für die diplomatische Welt blieben, traten von anderer Seite Anträge an Oesterreich heran. Eine Staatengruppe

arbeitet daran, Rußland Schach zu bieten — in ihren« Mittelpunkte steht selbstverständlich England. Die englische Regierung e>klärt ausdrücklich, daß sie aus ihrer Orieulpolitik nicht den mindesten Gewinn oder Machtzuwachs ziehen wolle, sondern es nur als ihre Aufgabe betrachte, Rußlands den Weltfrieden be drohende Bestrebungen zu lähmen. DaS Kabinet von Saint-JameS soll speziell Oesterreich die bündig sten Versicherungen gegeben haben, daß unsere Monar chie in aller Ruhe ihrer weiteren Entwicklung ent

zu verstehen geben, man würde in dem Falle, als Serbien unv Montenegro zu den Waffen griffen, in der Kriegs erklärung der beiden Länder eine von Rußland aus gehende Störnng deS europäischen Friedens erblicken.' Die „N. Fr. Presse' bespricht nun die Chancen der neuen Liga gegen Nußland und sagt: „Die Ent scheidung — eS ist merkwürdig und erfreulich zu gleich — ruht in Wien. Der Beitritt Oesterreichs macht die Liga gegen Rußland vollständig, vernichtet alle schlauen Anschläge russischer Erobernngslnst

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 04.05.1853
Umfang: 8
. Die Klopfgeisterverrücktheit. Ber n, der Bundesrat!» soll die Unterhantlungen abbrechen wollend vngedlllde Besetzung eine« schwei>erislben Ge- biettiheilet durch einen Ssterreiibischen MilitSrposten. Paris, Gültigkeit des Inder in Frankreich. London, R. Hale »olijeili.v gestraft und »vp die Sssisen verwiesen. Die Budzettdebatte adeemal« vertagt. Turin, Handelsvertrag mit Mecklenburg. Brofferio« Jn> terpeUotion. — Palermo, Adnig Mai von Bayern. Kunstber-cht aus Boten. Die orientalische Frage und die Grosimärhtc. I. Rußland

Rußlands ein überwiegender und nnr zuweilen und nie auf längere Zeit theilte. eS selben mit England, das schon der Sicherheit seines weitausgebreiteten asiatischen Reiches und seines levantinifche» Handels halber der fortschreitenden Ausbreitung russischer Macht und russischen Uebergewichtes sich nach Kräften ent gegensetzte. Rußland durch ungeheure Gebiete in .Europa und Asien, durch Lage, innere Hilfsquellen und Militärkräfte: England durch weitausgedchnte Besitzuugeu in allen Erdtheilen

sich diese beiden, Mächte auch am Hofe des Padischah bald ^offen, bald verdeckt Schach: und die Entschließungen des Divans konnten in der That als Barometer des russischen oder englischen Einflusses betrachtet.werden. - Als in Folge der Besetzung Syriens durch den Vizrkönig von Egppten sich die orientalischen Ange legenheiten verwickelten, die Türken von Ibrahim Pascha über den Taurus geworfen wurden, und man schon für Konstantinopel fürchtete: bot Rußland der Pforte eine Flotte und ein Hilssheer

> te. Die in Enropa über diesen Vertrag entstandene gewaltige Anfregnng legte sich indeß wieder, nicht so sehr aus Beruhigung über die deut lich zu Tage tretenden Plane der nordischen Macht, alS weil man keine Mittel fand, ihr wirksam zn be gegnen, und selbe begünstiget durch Stellung und Zeitumstände Herr der Lage blieb. Im neu ^ ansgc- brochenen Kriege der Pforte mit Mehemed Ali wirkte Rußland nicht selbstthätig mit, sondern überließ die Niederwerfung des Vizekönigs ^>en übrigen Theilneh- mern der Londoner

Offiziere. Es war dies ein grober Fehler von Seite der Pforte, der früher oder später mn so mehr schwere Folgen bringen mußte,' als Rußland schon der Er haltung seines Nl'mbns unter den Völkern des Orients halber, die nur den Erfolg als Maßstab kennen, denen Mäßigung Schwäche ist und nur Kraft impo- «irl, — eine solche Beleidigung seines Ansehens nicht ungestraft hingehen lassen konnte, — die Türkei aber in heilloser Verblendnng über ihre Hilfsmittel und Lage dem riesigen Nächbar gegenüber

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.08.1863
Umfang: 6
wollen. FrankreikH. Paris. Die deutsche Frage macht den Franzosen fortwährend viel zu schaffen, man fürchtet von dem Schritte des Kaisers Franz Josef allerlei Nachtheile für Frankreich. Andere wollen darin vielmehr einen gegen Rußland gerichteten Schritt sehen und behaup ten, die russische Regierung befürchte, wenn Oester. reich Preußen auf feine Seite bringe, isolirt zu wer den. Die „France' geht sogar so weit, z» erklären: „Wir glauben in der That zu wissen, daß die rus sische Diplomatie sich bemüht

nehmen, noch von Rußland in's Bockshorn jagen zu lassen. Auch der Umstand, daß die englische Diplomatie sich sehr eifrig und aufmerk sam bei der deutschen Bundesresorm bemüht und zwi schen Nord und Süd eine Verständigung und aufrichtige Aussöhnung anzubahnen sucht, ist in den Pariser di. plomatischen Kreisen nicht unbemerkt geblieben. — In der polnischen Frage weht wieder ein ziem lich antirussischer Wind. Zwar entgegnet „la France' auf einen kriegerischen Artikel der „Morning Post', welcher im Falle

als friedlich und stellen eine versöhnliche Antwort des Fürsten Gortscha- koff in Aussicht, aber diese letztere Meldung könnte sehr leicht nur den Zweck haben, eine möglicher Weise nicht so versöhnliche Antwort des Fürsten Gortschakoff in um so gehässigerem Lichte erscheinen zu lassen; auch reiht sich gleich daran dke Nachricht, daß viele in Berlin studirende Russen den Befehl erhalten haben, nach Haufe zu kehren, und die weitere Nachricht, daß Rußland dem Turiner Kabinet zu verstehen gegeben

habe, wie nur Rußland ihm zu Rom und Venedig verhelfen könne. Eine ähnliche Andeutung bringt auch „Le Monde', indem er schreibt: „Wenn die konser- vative Parthei in Europa sich gegen Rußland ver- bindet, ist es ganz einfach,' daß Rußland einen Stütz punkt in der revolutionären Parthei sucht, sowohl aus Sektengeist, als in einem Interesse der Propaganda wird der Czaar gerne Mazzini die Hand reichen. Piemont hat lange Zeit England angerufen, das ihm ein wenig Geld und viele Versprechungen gegeben

hat; da es nichts mehr von England erwartet, kann eS sich Rußland in die Arme werfen.' Die „France' meint, Rußland habe genug mit sich selbst zu thun, und der Schritt des Kaisers Franz Josef in Frank furt, sowie die Ernennung deS Erzherzogs Ferdinand Mar zum Kaiser von Mexiko habe die Aktionsparthei in Italien ganz anS dem Konzept gebracht. — Zur mexikanischen Frage hält die „France' dem „Trmpö' gegenüber ihre Behantung, daß der Erz» bischof von Mexiko die Bedingungen, welche der Erz herzog Ferdinand Mar

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.08.1882
Umfang: 6
1882 Krieg mit Rußtand? Ein Berliner Blatt hat von der österreichischen Grenze interessante, einen nahe bevorstehenden Krieg mit Rußland meldende Mittheilungen er halten, die wir nachstehend im Auszuge wiederge ben, weil sie, wenn auch die Befürchtungen des Korrespondenten grundlos sind, wichtige Daten über die militärische Thätigkeit der Nüssen ent halten. ^Jgnatieff ist gefallen, aber seine Politik lebt fort und heute gibt es in ganz Rußland keinen Mann, welcher die Macht und Kraft hätte

, die panrussische Propaganda zu brechen, deren Action gegen die beiden Nachbarstaaten Oesterreich Und Deutschland richtet. Was will die panrussische Propaganda? Sie will die Fesseln brechen, welche Rußland an der Ausbreitung gegen Südwesten hindern, sie will die orientalische Frage zu Gunsten Rußlands lösen, sie will Deutschland demüthigen, Oesterreich schwächen, der Triumph in der äußeren Politik soll zurückwirken auf die inneren Verhältnisse, das siegreiche Eza- renthum) will mit diesen auswärtigen Erfolgen

die Berechtigung seiner Existenz nachweisen, den Nihilismus zertreten, seine wankende Autorität aufrichten. Rußland trifft unermüdlich und ziel bewußt seine Vorbereitungen zu einem neuen Kriege. Jgnatieff sagte: „Das Schicksal des Orients wird nicht an der unteren Donau und auf den Schlachtfeldern Bulgariens und Ostrumelieus ent schieden, sondern in den Ebenen der Weichsel und in Galizien.' Dieser Ausspruch ist maßgebend ge blieben und der russische Generalstab benimmt sich hiernach. Der russische Minister

wird aus 35.000 Mann regulärer Kavallerie und 62.000 Kosaken bestehen. Die un geheure Vermehrung der Reiterei scheint speciell darauf berechnet zu sein, in dieser Waffe von vornherein entscheidende Vortheile über Oester^ reich zu gewinnen, dessen Reiterei eine viel beschei denere Ziffer, kaum 50.000 Mann, anfweist. Un sere Grenze gegen Rußland ist langgestreckt and trocken und so stünde der russischen Kavallerie ein sehr lohnendes Feld zu großen Unternehmungen offen. Doch nicht auf diese Neueintheilung

und Ver mehrung der OperatronSarmee allein beschränken sich die russischen Vorbereitungen; eS wird auch für eine neue Operationsöasis und für neue Stütz punkte vorgesorgt. Bisher hatte Rußland keine Festungen im gro ßen Stile und keine Eisenbahnen, welche eine Mobilisirung erleichtern!, die rasche Aufstellung und das Nachschieben von Truppen ermöglichen, die Operationen unterstützen würden. Uni dieser ungünstigen Situation abzuhelfen, werden große. moderne verschanzte Lager errichtet. Seiten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.06.1902
Umfang: 8
vor Wut und Ent rüstung. Niemals, erklärten sie, werde Rußland den österreichischen Senvling, den Usurpator aner kennen. Zar Alexander III. fühlte sich durch die Berufung des Prinzen Ferdinand persönlich verletzt und nichts wnrde seitens der Petersburger Staats kanzlei unversucht gelassen, um den Eindringling der angemaßten Herrlichkeit zu entkleiden. Durch Jahre war der „Koburger' die Zielscheibe der hef tigsten Angriffe seitens der offiziellen, wie der nicht offiziellen Presse. Kein Hohn

, keine Verdächtigung erschien zu niedrig, daß sie nicht gegen den Usur pator geschleudert worden wäre. Und heute! Heute wird der nämliche Fürst überall in Nußland mit offenen Armen empfangen. Die Berichte über die Aufnahme des Fürsten Ferdinand am Zarenhof, in Petersburg und im Kreml zu Moskau lesen sich so, als ob Rußland und sein Herrscher keinen wärmeren Freund hätten als den einst bitter gehaßten Kobur ger. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß zugestanden werden, daß Fürst Ferdinand alles tut

, die, aufgebracht über die Schwenkung des Fürsten, einer Politik der Nancune das Wort redeten. Oesterreich konnte das Nämliche tun, was Rußland durch so viele Jahre gegen den „Koburger' praktiziert hatte; es konnte durch seinen Einspruch die Legitimierung des Fürsten verhindern. Graf Goluchowski hat den richtigen Blick für die Lage bekundet, als er sich nicht von Gefühlswallungen leiten ließ, sondern die Aussöhnung des Fürsten Ferdinand mit Rußland benützte, um rasch die Quelle zu verstopfen

, aus der durch so viele Jahre Angst und Kriegsbesorgnis über Europa sich ergoß. Die bulgarische Frage mußte durch die Anerkennung des Fürsten Ferdinand aus der Welt geschafft werden, und wenn auch der Fürst in das gerade Gegenteil dessen sich verwandelte, was man sich von ihm bei seiner Berufung ver sprach, so wog das verhältnismäßig leicht gegenüber dein ungeheueren Gewinn, der sich für die Sache des Friedens dadurch ergab, daß Rußland bezüglich der Ordnung der Dinge in Bulgarien befriedigt wurde

und keine Revanchegedanken mehr hegte. Das zeigte sich ein Jahr darauf beim Ausbruch des grie'- chisch-türkischen Krieges. Wäre noch das frühere feindselige Verhältnis zwischen Bulgarien und Ruß land bestanden, das auch auf die Beziehungen zwi schen Wien und Petersburg ungünstig zurückwirkte, der Brand aus dem Balkan hätte sich schwer lokali sieren lassen. So aber kam unter dem Donner der thessalischen Schlachten das Uebereinkommen zwischen Oesterreich und Rußland zustande, das sich seitdem als der Hort des Friedens

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 01.02.1879
Umfang: 12
ein kleines Almosen, für die ganz der Kirche geweihte und von der Kirche gesegnete St. Paulusdruckerei. Bon der Pest i haben die Regierungen große Furcht — wegen ihrer Völker, sagen! sie. Rußland sendet Militär ab, um die verseuchten Distrikte ab- ! zusperren; und zwar sind es viele Tausende von Soldaten, welche den Grenzcordon bilden. Voriges Jahr standen sie vor den Türken; Heuer ist es ein anderer, viel unheimlicherer Feind, den sie abwehren ! wollen. Die Aerzte haben nach St. Petersburg berichtet

sind auf Reisen, um internationale Maßregeln in Gang zu bringen. Bei der Pesteonferenz in Berlin wurde festgestellt, daß die ausgebrochene Pest wirklich die orientalische ist, welche im Mittel- alter bisweilen halb Europa entvölkerte; daß Rußland nicht die ge eigneten Maßregeln dagegen zu ergreifen verstand, und daß es so unklug war, das System der Täuschungen auch auf die Pest in Anwen dung zu bringen; auch dehne sich die Pest auf ein weit größeres Gebiete aus, als die russische Regierung angegeben

. In Berlin ist man mit dem Beschlusse der Sanitätscommission in Wien einver standen, dahingehend, daß man die österreichischen Grenzen gegen Rußland und die sonstigen von der Epidemie bedrohten Länder durch einen Militärcordon abzuschließen habe. Was Oesterreich betrifft, so bedürfte es wohl dazu fünf Divisionen; natürlich müßte man diese Angelegenheit dem Kriegsministerium überlassen. Im Preußischen j Kriegsministerium arbeitet man bereits an einem Plane, in welcher l Weise und in welchem Umfange

. ES ist recht und sie sollen es thun, die Regierungen nämlich, Vorsichtsmaßregeln ergreifen gegen die Einschleppung der Pest, aber sie sollen und die Völker mit ihnen auch aufwärts blicken zum Himmel und zu Gott die Zuflucht nehmen, welcher in erster und letzter Hand die Geschicke der Völker leitet. Wenn sie in ihrem Wahnwitz glauben ohne Gott fertig zu werden, so könnte die mensch liche Weisheit sich entsetzlich täuschen. Was die Grenzabsperrung betrifft, so hat erst Rußland damit begonnen; was Oesterreich

des Seuchengiftes sein könnten (z. B. ungereinigte Wäsche, Pelz- und Lederwaaren, Wolle, Fische, Haare, Federn u. s. w.) seien von der Einfuhr aus Rußland ganz auszuschließen; Briefe und Papiergeldsendungen müssen einer sorgfältigen Räucherung unterzogen werden. Durch diese Absperrung Rußlands vom Westen wird diesem Reiche ein Schlag beigebracht, ärger, als ein Krieg vermöchte. Rundschau. Inland. Das Ende des parlamentarischen Kampfes über den Berliner Vertrag haben wir schon in der letzten Nummer signalisirt

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