490 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/04_09_1914/TVB_1914_09_04_11_object_2158684.png
Seite 11 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
(Nichteinmischung) erklärt), zugleich aber die Meeresstraßen durch See minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nockischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren zen. Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen

. Sie bringen eine halbe, , Million. sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, welches den ganzen Krieg verschuldet und angesl'ft 't hat, welches die Grenzen Oesterreichs und Den^ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste N-Zch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,667.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht

. — Mehr als 4 Millionen Soldaten kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure russische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige . Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände

reien, kann Rußland doch sehr wenig Getreide ex portieren (ins Ausland verkaufen). Denn die Land wirtschaft liegt stark darnieder, die Bauern schmach ten in tiefer Abhängigkeit^ von Regierung und Grundherren, nur ein Drittel des Bodens gehört ihnen zu eigen, das ganze Volk leidet unter einer heillosen Polizei- und Adelswirtschaft, Schmutz, Rohheit, Unordnung herrschen überall, die Revolu tion schläft nie ganz ein. Von Galizien und Bukowina östlich bis Kiew hinüber lebt das Volk der Ukrainer

(Ruthenen) zirka 20 Millionen stark, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres^ viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist Polen (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren

1
Zeitungen & Zeitschriften
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1915/30_04_1915/IS_1915_04_30_13_object_993345.png
Seite 13 von 14
Datum: 30.04.1915
Umfang: 14
Stockholm, 38. April. AuS Streleborg wird gemeldet: Diese Woche beginnt die Auswechslung der Echwerverwundeten Gefangenen zwischen Rußland und Deutschland, anfangs nur mit einem Wagen wöchentlich in jeder Richtung. London. L8. April. Die amtliche Verlustliste umfaßt 98 Namen von englischen Offizieren die größ tenteils auf dem Hügel 60 teilnahmen, wovon 37 tot und vi verwundet sind. Petersburg, 23. April. Ueber die hier Herr« schende Nahrungsmittelnot melden die Blätter: Am 2V. ds. herrschte

von 17 ge fallenen, 44 verwundeten uud 20 kriegSgefan- genen Offizieren uud von 415 gefallenen, 2222 verwundeten uud 1036 kriegSgefaugeueu ManuschaftSpnsoneu. — DieVerlustliste Nr. 163 uud 164 weist auS: Gefallen22Offiziere; Verwundet75; kriegS- gefangen 29. Von Mannschaften gefallen 761; verwundet 4851; kriegSgesangen 2518 darunter aus dem Pustertale: Amhos Peter, Jäg., TIR. Nr. 3, 4. Komp., Pichl, kriegsges. (Atschinsk, Gouvernement Jeniffeiss, Rußland); Fuchs Josef, Unterjäg. SauUOff., TIR. Nr. 3, RgstStb

., Bierschach, kriegSgef. (AtschinSk, Gou vernement Jenisseisk, Rußland); Leitner Peter, Jäg. TüPaks., TIR. Nr. 3, 11. Komp., Te- renten, kriegSgef. (AtschinSk, Gouvernement, Je nisseisk, Rußland.) (War verw. gemeldet); Paßler Johann, Jäg., TIR. Nr. 3, 3. Komp., Hofern, kriegsges. (AtschinSk, Gouvernement Jenisseisk, Rußland); Rofner Gaudenz, Jäg., TIR. Nr. 3, 3. Komp., Pichlerv, kriegSgef. (AtschinSk, Gouvernement Jenisseisk, Rußland); Obexer Alois, Jäg., TIR. Nr. 3, 11. Komp , Meransen, kriegSgef

. (AtschinSk, Gouvernement Jenisseisk, asiatisches Rußland); Bergmann Matthias, Jäg., TIR. Nr. 3, 5. Komp., St. Veit, kriegSgef. (Samarkand, Gouvernement Turkestan, Rußland); Mair Joses Leopold, Jäg., TIR. Nc. 3, 10. Komp., Percha, kriegs ges. (AtschinSk, Gouvernement Jenisseisk, Ruß land.) In russische Gefangenschaft find weiters geraten: Außerhofer August aus Ahoruach; Dnruwalder Engelbert aus Aufhofen; Johanu Abfalterer, Rein uud Alois Hausberger aus Mühlbach. — In Innsbruck find verwundet eingetroffen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1878/15_04_1878/BZZ_1878_04_15_3_object_415446.png
Seite 3 von 4
Datum: 15.04.1878
Umfang: 4
als keinen günstigen. Die Beantwortung der entscheidenden Frage, ob Rußland den Vertrag von San Stefano in seiner Gesammtheit der europäischen Beschlußfassung unterbreiten wolle, sei Fürst Gortschakoff vollständig schuldig geblieben und es sei mindestens zweifelhaft, ob England der russischen Aufforderung nach Präcisirung seiner Gegenvorschläge nachzukommen in der Lage sein werde. England beharre auf seinem Standpunkte und werde, selbst auf die Gefahr eines eventuell isolirten Vorgehens, seine Entschließungen

nur von der Haltung abhängig machen, welche Rußland diesem Standpunkte gegenüber weiter beobachten werde. Wien, 13. April. Die meisten Wiener Blätter ver mögen in der politischen Lage noch immer kein ernstes Symptom hoffnungsvoller Besserung zu entdecken. Das «Fremdenblatt' findet die Sitnation im Wesentlichen heute so, wie vor drei Tagen. Rußland müsse den friedlichen Worten auch friedliche Thaten folgen lassen. Eine solche wäre die Annahme des Kon gresses, sowie er von England präcifirt wurde. Das genannte

Blatt weist die Ausfälle Lord Derby's auf Oesterreich scharf zurück. Wenn sich gegen die Politik Oesterreichs ein Vorwurf erheben lasse. so sei es weit eher der, daß Oesterreich den allgemeinen Interessen auf Kosten der eigenen Rechnung trage, als der des Egoismus. Die „Deutsche Zeitung' fühlt sich durch die ,,stu» dirte Mäßigung' der Gortschakoff'schen Note keines wegs. beruhigt. Es handle sich zwischen England und Rußland um das alte: „Schließen Sie zuerst.' Die Stellung Oesterreichs ergebe

sich von selbst. Es wolle den Frieden Europas und falls dieser nicht zu erhalten wäre, den eigenen. Die „Tagespresse' gesteht zu, Rußland habe das Terrain der starren Negation verlassen, aber es mache kleine Schritte und gefalle sich in Halbheiten, die schließlich nur ihm selbst zum Nachtheile gereichen müssen. Nach der Anficht des „N. W. Tagblatt' muß die Entscheidung bald erfolgen. Entweder es kommt zum Kriege, oder Rußland begnügt sich mit den „Kno HmLn» ,S«a Stefano*. peteriburg, 12. April. Das „Journal

werden: Abtre tung Bessarabiens an Rußland gegen Com« penfirung Rumäniens mit der Dobrudscha, Erweiterung des russischen Gebietes in Asien einschließlich Erzerums. Ausschließung einer pecuniären Kriegsentschädigung von jeder Dis- cussion, wogegen die durch den Bertrag von San Stesano herbeigeführten Gebietsänderun gen in der europäiichen Türkei vomCongresse modifieirt werden können. Bukarest, 14. April. Nachdem Rußland Aufklärungen über das Einrücken zahlreicher russischer Streitkräfk in Rumänien

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/07_03_1888/SVB_1888_03_07_2_object_2460241.png
Seite 2 von 12
Datum: 07.03.1888
Umfang: 12
erzeugen und ein bewaffnetes Einschreiten der Mächte unvermeidlich machen würde. Rußland wäre nur dann zufrieden zu stellen, wenn es jenen Grad des Ueber- gewichteS über Bulgarien erlangen würde, den es anstrebt. Welches Mißtrauen gegen Rußland besteht, zeigt die Nachricht, daß zwischen' den Kabinetten von Wien, Berlin und Rom Vereinbarungen getroffen wurden, denen auch England nicht ferne steht, welche die größte Beschleunigung der Rüstungen und die Bereithaltung ber Flotte bis 1. April

zum Zwecke haben. Allem Anscheine nach sucht Rußland Oesterreich so lange zu reizen, daß es der angreifende Theil sein muß. Die selbe Geschichte ist zwischen Italien und Frankreich der Fall. Sollte es so geschehen, so käme Preußen in die angenehme Lage, ruhig, Gewehr bei Fuß, zusehen zu können, wie Oesterreich und Rußland einerseits und Italien und Frankreich andererseits sich die Haare aus raufen, weil laut Bündnißvertrag Preußen nur dann Mitkämpfend auftritt, wenn Oesterreich und Italien an-- gegriffen

werde». Daß die Russen um keinen Preis auf Bulgarien verzichten wollen, geht aus allen Intriguen hervor, die sie anspinnen. Die „Times' erfährt über Wien, daß England und Italien von Rußland betreffs feines Vor schlages zur bulgarischen Frage vollere Ausschlüsse als Oesterreich verlangte; Rußland habe dem gegenüber zu verstehen gegeben, es würde niemals einen römischen Katholiken als Fürsten von Bulgarien billigen, gut deutsch ausgedrückt, es wolle eine Creatur Rußlands auf dem bulgarischen Thron. Vom Reichsrathe

stellen Zeitüugsstimmen in Spanien es sehr schroff in Abrede, daß Spanien sich an die „Trippelallianz Deutsch land, Oesterreich und Italien' angeschlossen habe oder eS zu thun gedenke. Rußland gleicht im Innern einem Vulkan. Die nihilistische Bewegung nimmt gegenwärtig wieder be deutenden Aufschwung. An der Petersburger Universität foll beinahe die ganze Studentenschaft dem Nihilismus huldigen, und dort sind letzter Zeit wieder zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Die Petersburger Polizei

trifft auch ungewöhnliche Vorsichtsmaßregeln, sür den 13. März, den Jahrestag der Ermordung des Czaren Alexander II., an dem wieder aufrührerische Nihilisten-Kundgebung befürchtet werden. In Petersburg ist eine koranische Gesandtschaft angekommen. Rußland will nämlich mit Korea engere Verträge eingehen, welche ihm bei einem eoentuellen.Krieg mit China von großem Nutzen wären. Die kleine afrikanische Republik Liberia, welche an der afrikanischen Küste von amerikanischen Negern gegründet wurde

5
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1920/09_04_1920/NEUEZ_1920_04_09_4_object_8148538.png
Seite 4 von 4
Datum: 09.04.1920
Umfang: 4
Hauptaufgabe seiner Reise die Anknüpfung von Händelsbeziehungen mit dom Ausland angab. ^ Er werde zunächst in Kopenhagen mit Lstwinow Zusam mentreffen. um von ihm M'c nötigen Informationen über die Loge zu erhalten. Rußland brauche vor allem Industrie Produkte, wie Kleider, Schuhe ferner Maschinen und Werkzeuge und in erster Lime Lokomstivm. Es verfüge selbst, besonders 'in Sibirien, über große Mengen Getreide. Leder. Leinen, Fett und Minerallen, die ledoch wegen der mangelhaften Derbehrsmittel

: In einer Unterredung bestätigte KraMn daß di« Sowjetregierung auch mit Deutschland wegen «me-s Handelsaustausches verhandeln' will. In Moskau Sann man nicht verstehen, warum die deutsche Regierung noch immer nicht aus ihrer Zurückhaltung herausgeht Krassin ist überzeugt, daß Deutschsimd noch am ehesten in den nächsten Jahren Rußland bei dem Wiederaufbau seiner Wirtschaft helfen kann. Für ihn persönlich war es eins große Freude, festzustellen, daß sich unter der ersten Sendung, die di« Engländer durch bfe Blockade

ließen deutsche Siederöhren befanden. Zurzeit hofft Ruß land sehr stark auf die Einfuhr deutscher Arzneiwaren die dringend gebraucht werden. Nicht minder dankbar würde es begrüßt werden, wenn Deutschfand Lokomotiven, sonstiges Eisenbahnmoterlal und Einrichtungen für Eisenbahnwerkstätten liefern konnte. Deutsche Lokomotiven seien leicht für russische Spurweite umzubauew. Im übrigen gkaubt Knassin, daß di« Deutschen, die wie kein anderes Volk Rußland g-kannt Md verstanden hätten cnrch künftig

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1917/12_05_1917/SVB_1917_05_12_4_object_2523822.png
Seite 4 von 8
Datum: 12.05.1917
Umfang: 8
zu sammengehalten werden kann AuS ihm geht keine Sonne der Freiheit hervor, wie unsere Sozialde mokraten meinen, aber noch weniger ein Helden hasteL freies Volk, daS für „nationale' Ideale zu kämpfen in der Lage wäre. Kein Cromwell oder kein Napoleon, ja selbst nicht ein Danton und Ro> bespierre find auf dem Sumpfboden von Rußland und St. Petersburg denkbar. Dort gedeiht nur die Despotie, sei eS diejenige eines dünkelhaften unv grausamen Monarchen, fei eS die eines rebellischen Hausens vorkommener Revolutionäre

mit anderen Worten verhüllen, er möchte erklaren, Rußland bedrohe die Existenz anderer Völker nicht. Der St. Petersburger Arbeiter' und Soldatenrat hat nun aber ausdrücklich eiue R-solution ange- nommen, in der gesagt wird, daß es nicht Kriegs ziel Rußlands sein dürse, seine Macht aus Kosten anderer Staaten auszubauen. Damit fallt aber der gesamte, vom englischen und italienischen und rus sischen Imperialismus ausgestellte Plan der Zer- trümmung Oesterreich Ungarns und der Türkei zu sammen. Damit fällt such

der russische Finanz» minister Toreschtschenko dem Arbeiterrate vorhalten, daß Rußland an die finanziell- Hilfe seiner Ver bündeten appellieren müsse und ihnen gegenüber auch politisch verpflichtet sei. DaS hat auf die St. Petersburger Arbeiter und Soldaten nicht den ge» 12. Mai 1Ll7 rwgsten Eindruck gemacht. DaS englisch französisch; Kapi al fürchtet um seine Profite und eS scheint immer wahrscheinlicher, daß wir zwischen England und Rußland einem völligen Bruche entgegengehen. Rußland verfallt

der Anarchie, dasselbe Rußland das noch vor einem Jahre Oesterreich als einen absterbenden Staat ansehen wollte. Man sprach dz. selbst von einer morschen Habsburgermonarchie und was war morscher als das russische Zarentum was hinfälliger als die russische VolkSy-rrschaft? Diese letztere ist für uns ganz ebenso wenig ein Muster als es die zaristische Monarchie war. Bude sind eine Verzerrung von stattlichen und gesellschzft. Idealen, die in Mitteleuropa in der konstitionellen Monarchie in harmonischer Weise

vereinigt sind. In Ofterreich. Ungarn und im Deutschen Reich, da finden wir tatsächlich uralte Monarchie und uralte Voiksherrschaft in schöner Weise vereinigt. Wir hatten daselbst nie eine „Despotie, gemildert durch Meuchelmord', wie daS in Rußland der Fall war und nie eine Pöbelherrschast bildungsloser Arbeite? und meuternder Soldaten. Deshalb ist nichts ver fehlter, als die russische Revolution uns in irgend- welcher, wenn auch indirekter Weise als Beispiel hinzustellen oder gar ihr irgendwelche

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1878/09_05_1878/BZZ_1878_05_09_2_object_415216.png
Seite 2 von 4
Datum: 09.05.1878
Umfang: 4
, beantragte Fuchs aus Schlesien und später Dr. Wolski die namentliche Abstimmung, was beide Male ab gelehnt wird. Das Haus verwirft sämmtliche Amcndements und nimmt die neuen Ausjchußai,träge zu H. 2 und 5 un verändert an. Der Handelsminister legt einen Gesetzentwurf, be treffend einen Staatsvorschuß sür die ungarische West bahn vor. Die nächste Sitzung findet Donnerstag, 9. Mai, statt. Politische UeberstHt. Bozcn, 9. Mai. Der momentane Stand der politischen Lage oder eigentlich der zwischen Rußland

und England schweben den diplomatische» Verhandlungen wird von den Jour nalen vollkommen verschieden beurtheilt. Während beispielsweise die „Presse' in dem Umstände, daß die beiden Gegner, England und Rußland, sich vorein ander zu fürchten beginnen, ein friedliches Moment erblickt, ist das „Fremdenblatt' minder zuversichtlich. Nach der Ansicht dicieS Blattes werden die diplomatischen Pourparles mit weniger Ernst betrieben, als die Vor- bereitungen zuni Kriege. UDas „N. W. Tgbl.' behauptet

beispiellose Gunst des Schicksals, wenn der Monarchie außerordentliche Anstrengungen erspart bleiben sollten, in einer Epoche, in welcher sich Entscheidungen vollziehen, die den Lebensnerv der Zu kunft des Staates berühren. Deutsches Reich. Der preußische „Staats anzeiger' veröffentlicht ein Gesetz, betreffend die Auf nahme einer Anleihe von 76.605 265 Mark für Zwecke der Verwaltungen der Post und Telegraphen, der Marine des Reich-Heeres und zur Durchführung der Münzreform. Rußland. Aus Berlin wird unterm

6. d' telegraphirt: Die Verhandlungen zwischen England und Rußland bezüglich des gleichzeitigen Rückzuges der englischen Flotte und der russischen Armee von San Stefano, sowie der Klarstellung der politischen Situation haben bis. zur Stunde zu keinem Resultate geführt. General Tolleben erklärte in kategorischer Weise, daß, so lange die Festungen Varna, Schumla und Batum türlischerscits nicht geräumt sein weroen, die Russen in der Nähe von Constantinopel bleiben müßten. Der Ideenaustausch über das Meritorische

der englischen Einwendungen gegen die Bestimmungen des Vertrages von San Stefano ist noch nicht so weit fortgeschritten, um die englischen Forderungen klarzustellen. Tas Eabinet von St. James vermeidet eine präcise Aeuße rung. Aus den Andeutungen, die Marquis Salisbury in officiöser Forni in dieser Richtung machte, soll her vorgehen, daß der Standpunkt Englands wie folgt definirt werden tonnte: Rußland unterbreitet den ganzen Vertrag dem Congresse; die russische Regierung verpflichtet sich im Vorhinein

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/02_09_1900/MEZ_1900_09_02_2_object_588922.png
Seite 2 von 14
Datum: 02.09.1900
Umfang: 14
habe« werden, daß di« europäische Kultur ein Ding ist, mit dem gerechnet werden muß. Str. 105 zu geben, welche mich für Sie und Ihr helden- müthiges Volk beseelen, welch Letzteres mit den unzerreißbaren Banden des Glauben» an Rußland geknüpft ist, sende ich Eurer Hoheit anläßlich Ihres vierzigjährigen Regierungsjubiläums die Bilder des Kaisers Alexander II., meines unvergeßlichen Vaters Alexander HI. und mein eigenes Bild in Brillanten, damit Sie dasselbe an der Brust tragen. Indem ich überzeugt

. Die Besitznahme von Kiau-tschau sei die Ursache der Unruhen. Deutschland sei nach dem Osten ge kommen, um Rußland zu schaden, und aus dem selben Grunde habe es auch alle die Schwierigkeiten in der Türkei verursacht....Deutschland könne Ruß land in Europa nicht schadxn, weil es eine zu ungünstigem Lage zwischen Rußland und Frankreich habe; darum sei es in einen andern Theil der Welt gegangen, wo Rußland leichter verwundbar sei. Deutschland könne allein in China nichts erreichen. Es sei Rußland ziemlich

gleichgiltig, fuhr der Fürst dann fort, ob die Vereinigten Staaten die Philippinen behalten wollten oder nicht; man halte die Inseln höchstens als ein Gleichgewicht gegen Japan, das in der Zukunft Rußlands größter Feind sein werde, übrigens nicht bloß Rußlands Feind allein, sondern der sämmtlicher europäischer Mächte. Rußland habe gegen die amerikanische Flagge in Ostasien gar nichts einzuwenden. Er glaube übrigens, daß die Vereinigten Staaten mit einem vereinigten China mehr Händel hoben

10
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1912/12_10_1912/BRC_1912_10_12_5_object_132358.png
Seite 5 von 12
Datum: 12.10.1912
Umfang: 12
und einen Ueberfall auf die Stadt Berana, die hart an der Grenze des Sandschak liegt, versucht. Daß gerade Montenegro die Lunte an das Pulverfaß gelegt hat, muß umsomehr überraschen, als König Nikolaus erst vor einigen Tagen erklärt hat, er werde nur dann losschlagen, „wenn Rußland ge rüstet ist und seine Zustimmung gibt'. Das offizielle Rußland hat sicher die Zustimmung hiezu nicht ge geben. Erst gestern erklärte Sasonow in Berlin, daß zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland so wohl bezüglich der gemeinsamen

Schritte bei den Balkanstaaten als auch wegen der zukünftigen Maß nahmen eine volle Einigung erzielt wurde. Unter solchen Umständen kann man doch nicht gut an nehmen, daß Rußland in der Diplomatenkonferenz als Schützer des Friedens auftritt und zugleich den Montenegrinern den Rat gibt, gegen die Türkei zu marschieren. Hingegen ist es Tatsache, daß gewisse Militärische Kreise in Rußland den Balkankrieg herbeiwünschen und ihn mit allen Mitteln zu fördern bereit sind. So hat der russische General M.J

durch den Haß gegen unsere Monarchie. Die Balkanstaaten kennen diese Stimmung in Ruß land und hoffen, daß nach einem glücklichen Krieg Rußland seine eigenen Wege gehen und der Aus- teilung Mazedoniens Deine Schwierigkeiten in den Weg legen werde. Wer in dem Balkankrieg Sieger sein wird, darüber sind die Meinungen geteilt. Ohne Zweifel werden die Türken trotz ihrer Überlegenheit an Zahl einen sehr harten Stand haben. Auf dem rumelifchen Kriegsschauplatz können sie nur zum Teil eiugeborne Christen verwenden

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/13_04_1922/VBS_1922_04_13_2_object_3116218.png
Seite 2 von 12
Datum: 13.04.1922
Umfang: 12
« herbei, die Deutschen, die Un gar«, alle, alle, die man noch vor Kurzem als beji Auswurf der Menschheit von sich gestoßen. Auch die Russen; denn auch das bokfchewikische Rußland ist enif der' Konfe renz vertreten. Das einzig wirkliche Heilmittel. Wirtschastskonferenz wird die vou Ge nua genannt, weil man damit sagen will, es soll beraten werden, wie alle Völker Zu sammenarbeiten können, um die traurige Wirtschaftslage Europas, also auch der Länder der Besiegten, wieder zu verbessern. Wie kann'nun

sich scharf dagegen, daß in Genua nur das besprochen werden soll, was in Cannes bestimmt wurde. Driand habe dort erklärt, Frankreich könne deshalb nicht ab- rüsten, weil Rußland noch minier Millionen heere stehen habe. Rußland habe seine Be dingungen bekanntgegeben, unter denen es feine Heere nach Haufe schicken werde. Die wichtigste Bedingung sei, daß auch die übri gen Völker Europas abrüsten, einschließlich Frankreich. Für Rußland bedeute die Ab- rüstiingsfrage die Hauptfrage, von-der es nicht abgehen

könne. Tfchitscherin erklärte in seiner Rede auch, daß Rußland. bereit sei. auf jede politische Auslandspropnganda zu verzichttn, seine Grenzen zu öffnen und eine planmäßige Derwertiing seiner Bodenschätze in die Wege zu leiten, wenn Europa an die Abrüstung schreite. Donnerstag, den IS. April IMS. Der Franzose gibt zurück. Rach der Rede Tschitscheriirs sollte die Sitzung geschlossen «erden, aber unerwartc- terweise meldete sich der französische Ver treter Barthou zu Wort, um eine Gegener klärung

abzugeben. Er wolle nicht die Ge dankenfreiheit cmgreifen. aber er erkläre ausdrücklich ein für allemal, daß sich die französische Abordnung dagegen verwahre, wenn von Dingen gesprochen werde, die nicht auf der Tagesordnung stehen, wie zum Beispiel Tfchitscherin es soeben getan habe. Frankreich sei zu eifrigster Mitarbeit be. reit und iverde kein Wort des Hasses ver lauten lassen. Anderseits protestiere er da gegen, daß Rußland die Konferenz auf po litisches Gebiet führen wolle. Des weiteren verwahre

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/03_11_1924/BZN_1924_11_03_3_object_2504440.png
Seite 3 von 8
Datum: 03.11.1924
Umfang: 8
, daß alle Anerkennungen ohne Zweideu tigkeit erfolgen. Der in diesem Jahre eingetre tene Umschwung habe drei Ursachen: 1- die Stärke der Äwjetregierung erzwinge eine RevWn der Anschauungen des Auslands, 2. die linksstehenden Regierungen und die eng lische Arbeiterregierujng haben Rußland ge nützt, 3. die kolonialen und halbkolonialen Völ ker befreien sich allmählich! von der politischen und ökonomischen Vorherrschaft der Imperia listen und stellen Sowjetrußland in ihre politi sche Rechnung ein. Die von Macdonald

Verlust der-deutschen Souveränität besiegeln. Die Mei nung aber, daß sich Rußland bemühe, Deutsch land vom Eintritt in den Völkerbund zurück zuhalten, sei eine empörende Lüge. Rußland und Italien werden durch wirt schaftliche Interessen vereinigt, und die ausge streuten Gerüchte über angeblich' Zwischen Rom und Moskau geführte, gegen die Türkei gerich tete Verhandlungen seien erlogen. Um ein bes seres Verhältnis zu England zu erreichen, habe sich die Sowjetregierung entschlossen, im englisch

-russischen Vertrag viele Opfer zu brin gen, wenn auch die Prinzipien der russischen Außenpolitik, auch gegenüber den Völkern des Orients, hiebei berücksichtigt werden mußten. Ein Wirtschaftsvertrag mit England habe für Rußland nur dann ein Interesse, wenn es eine Anleihe erhalte. Nachdem Macdonald und an dere Minister sich neutral verhielten und Ra- kowski rieten, sich -mit den Finanziers in Ver bindung zu setzen, verliefen diese Besprechungen ohne Ergebnis, sodaß der Londoner Vertrag am 8. August

des Londoner Kabinetts bedeute die Wiederaufnahme der aggressiven englischen. Politik gegen Sowjetrußland, sodaß die englische Krise der Beginn einer Weltkrise sein könne. Das Verhältnis zu Polen Hänge durchaus von der Warschauer Regierung ab und die baltischen Länder sollten einsehen, daß ihr Interesse eher, eine Verständigung mit Rußland als mit Polen erfordere- Der Vertrag mit China eröffnet 'eine neue historische Epoche und der kommende Vertrag mit Japan hänge an geblich nur mehr

von der Petroleumkonzession auf Sachalin Äb. So sei die internationale Lage Sowjetrußlands im Osten stärker als im We sten, und Rußland schreite außenpolitisch vor wärts. Man kann nicht leugnen, daß dieses Expose sich von der auffallenden Tonart der bisher in „Bozner Nachrichten', den 3. November 1924 Moskau beliebten Kanzelpredigten durch eine gewisse Objektivität unterscheidet, zumal Tschit scherin jede Andeutung der Dritten Internatio nale vermied. Die sauren Trauben, an denen sich der rote Fuchs vergeblich abmüht

13
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/21_04_1864/Innzeitung_1864_04_21_4_object_5024080.png
Seite 4 von 4
Datum: 21.04.1864
Umfang: 4
Interpellation Aork's erwiedert Lord Palmerston: Seines Wissens bestehe zwischen Rußland und Oesterreich kein Auslieferungsvertrag; es sei jedoch möglich, daß ein Militär-Arrangement existire. Bukarest, 18. April. In der letzten Kammersitzung wurde die Konzession für die Eisenbahn von Braila via Bukarest nach Orsova dem Engländer Ward ertheilt und eine Zinsengarantie von 6 ^ pCt. bewilligt. Vermischte Nachrichten. (Das Landesmuseum) hat dieser Tage ein werth volles Geschenk erhalten, nämlich

folgende vier Kleinigkeiten : „ 1 . der Hauslehrer unterrichtet seine Kinder; 2 . er übernimmt die Gärtnerei; 3. er beaufsichtigt das Holz und ist 4. bei alledem im Besitze einer seminaristischen Bildung.' — Die Kunst des Stiefelputzens braucht er nicht zu verstehen? (Die Friedensliebe des Kaisers der Franzosen) im Jahre 1864 soll ihren Erklärungsgrund in einem eigenen Umstände finden. Das dreizehnte Regierungs jahr stand vor der Thür, als Napoleon I. den ver- hängnißvollen Feldzug nach Rußland

unternahm. Seit dem Jahre 1800 war derselbe erster Konsul, also faktisch im Vollbesitz jener Macht, welche er später mit dem Kaisertitel schmückte. Im Jahre 1812 gieng er nach Rußland; das Jahr 1813, das dreizehnte Jahr seiner unumschränkten Herrschaft, war das seines Sturzes Napoleon III. ist seit dem Jahre 1851 im Besitze der Macht, das Jahr 1864 ist das seiner Dynastie ver- hängnißvolle dreizehnte. Fatalist ist der Kaiser Napo leon III., und wie ihm die Analogien mit dem ersten Kaiserreich schon oft

und Studentinnen.) Die Petersburger medizinische Akademie bietet ein eigenthümliches In teresse dadurch, daß die Vorlesungen nicht blos von Studenten, sondern auch in größerer Anzahl (25—30) von Studentinnen besucht werden, die ausschließlich den russischen Kreisen, selbst den besseren Familien Peters burgs, angehören, und die sich zu Doktorinnen aus bilden wollen. Junge Damen, die das sogenannte Gymnasium (in Rußland werden alle Schulen, die über den Elementarschulen stehen, Gymnasien genannt) ver lassen

haben, finden es viel zweckmäßiger, noch einige Jahre einen Kursus in der medizinischen Akademie durch zumachen. Das Verhältniß zwischen Studenten und Studentinnen soll ein äußerst kameradschaftliches, ja intimes, viele behaupten, ein mehr als intimes sein. Man sieht, auch in Rußland wird dem Fortschritt ge huldigt, und wenn auch die Newa fast durch ganz Europa von der Seine getrennt ist, so verpflanzt sich doch bald an die Ufer der ersten, was an jenen der letzteren zu sprossen begann. Ueberhaupt spielt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1876/07_10_1876/SVB_1876_10_07_2_object_2493696.png
Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1876
Umfang: 8
^ zu welchen die Mittel bewilligt sind, unverzüglich in Angriff nehmen zu lassen. Bei den Verhandlungen wurden scharfe Hiebe gegen die Regierung ausgetheilt. Der Agitator und Redakteur Brix wurde verhaftet. Auch in Rußland greift die sozialistische Bewegung immer weiter um sich. So schreibt man dem „Czas' aus der Ukraine: Der Sozialismus habe dort in den weitesten Kreisen Eingang gefunden, auch der Richterstand huldige demselben; Broschüren verbreiten den Sozialismus unter den Bauern. Die Regierung schickte deshalb

von Kiew eine Untersuchungs-Kommission ab, viele Ortsrichter wurden arretirt. Die Regierung, die drohende Gefahr wahrnehmend, strebt die sozialistische Revolution durch den Panslavismus künstlich zu unterdrücken. — Wird schwer halten. Kehren wir aus Rußland nach Oesterreich zurück und sehen wir uns in Wien um. Hier begegnen wir dem Bekenntnisse eines hochliberalen Blattes, welches sehr traurig lautet. Die Wiener „Presse' schreibt nämlich: „Bei uns zeigt sich die Krisis nach wie vor in ihrer vollen

, so kann es noch zu argen Ver wicklungen führen, denn bereits hört man, daß England sich dahin ausgesprochen habe, es werde eine militärische Besetzung der türkischen Provinzen unter keinen Bedingungen gutheißen: Sollten sich' eine oder mehrere Großmächte dafür entscheiden, so würde England seinen Interessen entsprechend handeln. Damit wäre allen Mächten, welche eine Besetzung Bosniens durch Oesterreich und des Balkans durch Rußland befürworten, und diesen zwei Mächten selbst der Fehde- handschuh hingeworfen

. Was diese Besetzung' betrifft, so soll sie auf keinen erheblichen Widerstand der Mächte (England ausgenommen) stoßen, nur müsse Oesterreich und Rußland zugleich einrücken. Was in der letzten Zeit geschehen ist, nämlich der direkte Verkehr des österreichischen und russischen Monarchen, die Absmdung von Generalen u. s. w. soll Alles den Zweck gehabt haben, sich mit Oesterreich freundschaftlich aus einander zu setzen und das österreichische- russische Bündniß zu befestigen. Wenn die Allarmnachricht sich bestätiget

, daß Rußland' den Vereinigten Staaten von'Nordamerika 16 Monitors gegen einen Hafen, von KaMtschaka abgekauft hat, so sieht man daraus, wie Rußland auf einen Seekrieg sich gefaßt macht, der mit keiner andern Macht als England geführt würde. ' In Wien hat ein neuer HerrenhaüS-Mitglieder-Nachschub stattgefunden. Die ernannten Herren sind: Der gemeinsame Finanz minister Frhr. v. Hofmann, General der Cavallerie Frhr. v. Koller, F Z M. Frhr. v. Mamula, Präsident des Verwaltungsgerichtshofes.

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1914/30_09_1914/BRG_1914_09_30_5_object_747835.png
Seite 5 von 8
Datum: 30.09.1914
Umfang: 8
Beaulieu in seinem Buche L'empire des Tzars. Auf diese Weise wurde daö Bekehrungswerk der unierten Ukrainer zur Orthodoxie äußerlich voll endet. Doch besteht die Union in einem geheimen Glaubensbekenntnis und in alten religiösen Bräuchen weiter. Der Toleranz-Ukas des Jahres 1905 er laubte den Uebertritt zum Katholizismus, jedoch nicht zu dem in griechischer Form. Die griechisch- katholische Religion ist als die nationale Religion der Ukrainer in Rußland ebenso präskribiert wie die ukrainische

Sprache und die ukrainische Natio nalität. Nicht auf Rußland allein beschränkten sich die Bemühungen Rußlands, die Union zu vernichten. Auch in Galizien suchte das Zarenreich die kirch liche Religion der Nuthenen durch die Propaganda des „echten' Glaubens, der Orthodoxie, zu unter graben. Aber der Einfluß der Union wirkte stärker hinüber als der der Orthodoxie herüber. Der Führer der Vereinigung aller Ukrainer griechisch- katholischer Religion war der Metropolit Szeptycki, der auf sich die Wut

. Am 25. August hauchte er auf französischem Boden sein noch junges Leben aus. Wie Rußland die „Beute' verteilt. Von vertrauenswürdiger Seite erhält die „Voss. Ztg.' ait-s Bukarest den russischen Plan der Ver teilung der Beute — bevor der Löwe erlegt ist. Die Russen können gar nicht glauben, daß Frankreich besiegt werden könne, und halten ihren eigenen Sieg schon für ausgemacht. Der Plan, den sie sich zurechtgelegt Habens lautet folgendermaßen: „Den Hauptanteil erhält Rußland, indem es Galizien

wirtschastlich unterbunden und hört auf, ein ökonomisch selbständiger Staat zu sein. Daß cs dann auch als militärisch und politisch freier. Siaat nicht bestehen kann, wäre eine unvermeidliche Folge, auch ivenn es nicht wahr fein sollte, daß sich Rußland die militärische Oberhoheit Vorbehalten will. Ruht minder als Rumänien wird Jtalierr geschädigt. Italien, von Frankreich, England und dabei Ruß land im Mittelländischen Meer eingeschlossen uno mit den Griechen und Serben als Nachbarn in der Adria, hört

des AlbioncrhoscS in Algund. Der hiesige Buchbindermeistcr Kurt T c in p e l Hagen, welcher bei Ausbruch der KeiegSivirrcu zum deutschen Heere cinrückcn mußte, liegt vcrwnnder (Schenkelschußj in Königsberg in Nordprcnßcn. Den Tod fürs Vaterland sind gestorben im Kampfe gegen Rußland Major Franz Bauer drö 3. KJR., gefallen am 28. August und Huuplmann Joses Nowak des 2. KJR., gefallen am 2. Sept. In Bozen sind verwundet eingetroffen: LSch. Ignaz Gufler, St. Leonhard,' Schuß l. Arm ; KJ. Franz Mairhofc

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1877/28_04_1877/SVB_1877_04_28_3_object_2492544.png
Seite 3 von 12
Datum: 28.04.1877
Umfang: 12
die Grenze der Türkei über schreiten soll. Das Manifest gipfelt in der Erklärung, daß nach Ver werfung des Protokolls nunmehr in Folge hartnäckiger Weigerung der Pforte, auf die berechtigten Forderungen Europas einzugehen, für Rußland der Augenblick selbstständigen Handels eingetreten sei. Das Rundschreiben Gortschakoffs an die Vertreter der russischen Re gierung im Auslande zählt die Anstrengungen der Mächte zur Er haltung des Friedens aus, constatirt die Halsstarrigkeit der Türkei, meldet, daß der Czar

vor und zwar ist sie vom 24. April datirt, „von welchem Tage ab sich Rußland als im Kriegszustande der Pforte gegenüber befindlich erachtet'. In Serbien bilden sich Freiwilligenschaaren, worin die Türkenfreunde ruffische Aufhetzung sehen. Wir glauben, daß zwischen Oesterreich und Rußland ein Uebereinkommen besteht, nach welchem Serbien eine neutrale Zone bilden soll. Daß aber serbische Freiwillige in den Kamps gehen, das wird die serbische Regierung allerdings nicht hindern können. Zwischen dem Fürsten von Montenegro

und den Miriditen ist ein Bündniß geschlossen worden. Auch in Bulgarien bilden sich Freiwilligenschaaren, welche den Kamps mit den Türken aufzunehmen gefonnen sind. Rußland erklärte in London, es habe nichts einzuwenden, wenn England gleichzeitig Konstantinopel besetzt, während Rußland Bulgarien und Oesterreich Bosnien besetzen. Lord Derby antwortete zurückhaltend, ohne seine Absichten klar zu stellen. — In Konstan tinopel erwartet man die Ankunft der englischen Flotte. — Die- Abreise des Sultans zur Donau

der rumänischen an die türkische Armee verlangt, ablehnend beantwortet. Um jedoch die Türken nicht gar so sehr zu reizen, hat sie zugleich gegen den Einmarsch der Russen in Rumänien protestirt, was jedoch nicht hinderlich sein wird, gemeinschaftliche Sache mit Rußland zu machen. Chronik. (Concert.) Das dritte Musikvereins-Concert in dieser Saison wird am Montage 30. April um ^8 Uhr stattfinden, und Gefangs- vorträge unserer beliebten Kunstfreunde, die Ouvertüre zu Oberon, eine Serenade von Fuchs

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/29_03_1923/TIR_1923_03_29_4_object_1987372.png
Seite 4 von 8
Datum: 29.03.1923
Umfang: 8
seinem Blatte eingehend über den Prozeh gegen den katholischen Bi schof Tschieplak u. schreibt: Nach Verlesung des Urteils machte der Bischos das Kreuzeszeichen, beugte sein Gesicht in die offene Hand nieder und stand so unbeweglich da. Unter den Zu hörern, die größtenteils Katholiken waren, kam es zu Verzweiflungsszenen. Die Wach- ! Mannschaft räumte hierauf den von über füns- ^ hundert Personen desetzten Saal. Erst jetzt war es möglich, hie anderen Urteile zu ver lesen. Rußland will eine Staatsreligion

', welche sie in Rußland ini Gegensatz zur bestehenden orthodoxen Kirche aufrichten wollen. Diese Kirche, die nach der „Chicago Tribüne' schon zahlreiche Mitglieder haben soll, will hauptsächlich den außerordentlich prunkvollen Ritus der orthodoxen Kirche ab schassen. Es wurden daraufhin drei methodi stische Bischöse, die sich in Europa aushalten, beauftragt, dem Kongreß der russischen Kir chen m Moskau beizuwohnen. Der Para graph 13 der russischen Sowjetverfassung be stimmt, daß jeder russische Bürger verpflichtet

ist, den Staat und die kommunistische Partei im Kampf gegen die Religion zu unterstützen. Es ist weiterhin bekannt, daß die kommuni stische Regierung alles Mögliche tue, um den Atheismus zu fördern. Versammlungen und Demonstrationen, welche ausschließlich diesem Zweck dienen, werden hauptsächlich an hohen christlichen Festtagen abgehalten. In der Ge schichte des Christentums hat es niemals einen so scharfen Kamps gegen dasselbe gegeben, wie jetzt in Rußland. « Die Heiligenbilder besteuert. Die Heiligenbilder

, welche in Rußland fast jedes Zimmer schmücken, werden jetzt schwer ! besteuert. Arme Leute sind natürlich nicht in l der Lage, diese zu zahlen und sind daher ge nötigt, die Bilder im Keller zu verstecken. ^ Die Kindenaufe ist zwar nicht verboten, iber s dabei werden derartige Anfragen und D.-uck- ^ mittel gegenüber der Bevölkerung angswen- ! del, daß der Angstersolg nicht ausbleibt. Gefangene Kirchenfürs ien. Aus die Erschießung des Metropoliten Zei,. jamin von Petersburg, den zweilhöchs^ Würdenträger

Ministerviafid-ni Zikorski den russischen Gesandten Odzlinsü empsangen und ihm erklärt, daß die ön-nt> liche Meinung und die Regierung Polens im mer mit großer Beunruhigung das Verh^lzn der russischen Regierung gegen die Kriwitz! Kirche und deren Vertreter beobachiei iadc. Zwei Millionen katholische Polen iede» in Rußland zerstreut und haben daran ein direi tes Interesse. Polen kann insolg^esi:» nich: gleichgültig zusehen. Während des Protei wurde der polnische Vertreter in Moskau ver ständigt

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1902/07_10_1902/SVB_1902_10_07_2_object_1942733.png
Seite 2 von 6
Datum: 07.10.1902
Umfang: 6
, so wird sie auf dem betretenen Wege nicht eher Ein halt tun, als bis die Kirche und ihre Priester voll ständig unterdrückt sind. Zu Beginn der Session in der Deputiertenkammer wird die herrschende Frei maurerclique eine das Vereinsgesetz ergänzende Vor lage einbringen, durch welche hauptsächlich die Straf bestimmungen gegen jene Kongregationen verschärft werden, die dem neuen Vereinsgesetz nicht entsprechen. Hwßland im ZZalkan. Wie sehr Rußland sich bei jeder Gelegenheit bestrebt, die Vorherrschast am Balkan sich anzueignen

durch diese indirekte Agitation die Bulgaren gegen die Türkei erhitzt und erbittert werden, ohne daß es den Anschein hätte, daß Rußland selbst eine Erhebung der Bulgaren gegen die Türken anstrebe oder auch nur wünsche. Und doch kennt Rußland keinen ehr geizigeren Plan, als daß es am Balkan zu einem Kriege kommen sollte, welcher eine Verschiebung der Verhältnisse zu seinen Gunsten zur Folge hätte. Würde es Rußland mit der Ruhe am Balkan wirk lich ehrlich meinen, so wäre es ihm bei seinem Ein flüsse in Bulgarien

ja ein leichtes, dieses Bulgarien zur Unterdrückung des mazedonischen Komitees zu mahnen. Aber freilich, dieses Komitee ist das Mittel zuni Zweck; es dars schon deshalb nicht unterdrückt werden, damit der Balkan nicht des Jnstigators eines .Krieges beraubt werde, welcher für Rußland saftige Früchte tragen würde. werden..... Aber mit wem plauderten Sie denn da?' ... Und der Kommandant, dessen alles durch bohrender Blick ein ungewöhnliches Sch attenbild be merkt hatte, schritt auf Fräulein Mitzi zu. „Herr

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/03_12_1903/SVB_1903_12_03_2_object_1945820.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1903
Umfang: 8
auf die endgültige Beantwortung der seinerzeit in vier Punkten Aufgestellten Forderungen. Rußland zieht sich; es hat sich eben schon ganz und gar mit dem Gedanken vertraut gemacht, die Mandschurei als russische Provinz zu betrachten. Das Hinausziehen der Beantwortung seitens Ruß lands scheint einen guten Grund zu haben. Rußland ist mit seinÄt Streiäräften in Ostasien gar nicht so brillant gestellt, wie eS sich immer den Anschein gibt. Bekanntlich hielt die Masiatische russische Armee' seinerzeit

, während zwischen beiden Regierungen Ver handlungen im Gange waren, große militärische Manöver ab, um die Japaner einzuschüchtern. Man sprach von über 100.000 Mann, die an der kriegerischen Komödie damals teilgenommen hätten. Nun erfährt man aber von verschiedenen Seiten, daß Rußland in Ostasien überhaupt nur 21.000 Mann besitzen solle. Unter dieser Voraussetzung scheint das Zögern Rußlands begreiflich. Es will eben Zeit gewinnen, seine Streitkräste entsprechend zu ergänzen. Natürlich bleiben

auch die anderen an der Sache beteiligten Faktoren unterdessen nicht untätig. Japan rüstet aus Leibeskräften, in China nimmt die Kriegsagt- tation gegen Rußland von Tag zu Tag zu. So haben sich, einer Shanghaier Kabelmeldung zufolge, die Vizekönige und Gouverneure von dreizehn Provinzen dem Kaiser von China angeboten, 90.000 Mann sremder ausgebildeter Truppen zu stellen, welche dre Besitzergreifung der Mandschurei von Seite -Ruß' lands verhindern sollten. Aus dem Norden kommen Nachrichten von kleinen Gefechten russischer

TrupM mit Räuberbanden. Ob aber diese Gegner nicht etwas anderes sind als Räuberbanden? Nunmehr hat auch Korea Mut gefaßt und die Eröffnung der Häfen von Homgampho und Jnfota angekündlgr. Auf eine Drohung Rußlands, falls diese Maßregtt zur Ausführung gebracht werde, mit aller Schars vorzugehen, antwortete Korea mit einem gegen die Verletzung seiner Souveränitätsrechtt- Japan, Korea, China, eventuell noch die moraujch Bundesgenossenschaft Englands — gar so guuM stehen die Chancen für Rußland gerade

21