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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1886
Umfang: 8
Deilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 72. Boze«, Dienstag, den 7. September 188S. Randglossen zur Tagesgeschichte. Fürst Alexander braucht eineeiserne Energie, wenn er sich halten will. Er ist so zu sagen auf sich selbst angewiesen und auf sein halbwildes Volk. Eng land, das seine Interessen im Orient am Besten durch tin von Rußland unabhängiges Bulgarien vertreten glaubt, hat die größte Freude an die Rückkehr des Fürsten in sein Land; es wird ihm im Geheimen den Wunsch haben zukommen lassen

Besprechung keine defini tiven Beschlüsse gefaßt, weil Niemand wußte, ob Fürst Alexander zurückkehren werde, und welche weitere Ent wicklung zu erwarten sei. Herr von Giers stellte absolut in Abrede, daß das Petersburger Cabinet von der Revolution im Voraus gewußt habe, ihm war nur bekannt, daß in Bulgarien eine unzufriedene Partei existire. Daß gerade jetzt die Katastrophe eintreten werde, ahnte in Rußland auch Niemand. In Franzensbad habe man, so v. Giers neuerdings den Grundsatz des Zusammen gehens

mit Deutschland und Oesterreich be festigt. Ueber die Zukunft fehlen endgültige Beschlüsse. Giers äußerte, Rußland wünsche nicht die Besetzung Bulgariens, so lange dort Ruhe und Ordnung herrschen. Das Interesse Rußlands an Bulgarien ist unter allen Umständen enorm groß und kann niemals in die Schanze geschlagen werden. Rußland ist außer Stande, sich gänzlich von Bulgarien loszusagen. Ucberaus kritisch und delikat würde aber Rußlands Stellung, wenn der Fürst etwa die Verschwörer hin richten lassen

wollte. Rußland könnte zur Hinrichtung jener Männer, die aus Anhänglichkeit an Rußland die Umwälzung versuchten, nicht stillschweigen. Sehr böse war Giers auf England M reden, welches mit Rücksicht auf seine asiatische Politik Jeden als Instrument gegen Rußland gebraucht; so hat es auch mit dem Fürsten Alexander gethan. Herr von Giers vermied es persönlich eine feindselige ^Innung gegen den Fürsten zu zeigen. Er bedauerte vielmehr die Wege, welche der Fürst eingeschlagen und legte eine größere Schuld

, als dem Fürsten selbst, der englischen Regierung bei, vor der er sich mißleiten ließ, jedenfalls aber wäre es ohne England nie so weit ge kommen. Mit Deutschland und Oesterreich könnte es kaum jemals gleiche Schwierigkeiten geben, jedenfalls 'Hl, so lange die jetzige, gegenseitig loyale und ver trauensvolle Politik fortbestehe. Mit ganz besonderem Nachdruck sprach Herr von Giers, daß Rußland die Rückkehr des Fürsten Alexander nicht gewünscht und daß weder er noch Bismarck diese Rückkehr °ugerathen hätten

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 07.07.1921
Umfang: 12
ist, seine programmatischen Aeußerungen fanden wenig Verbreitung. Jedenfalls dürfte es sich aber empfehlen, gegenüber den oben erwähnten einseitigen Auslassungen ein "objektives Bild der gegenwärtigen Verhältnisse in Rußland zu- geben. Durch die Oktober-Revolution 1917 ging die Staatsmacht cm die Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte (Sowjets) über, staatsrechtlich ist die russische Sowjetrepublik -als Föderation der nationalen Sowjetrepubliken konstituiert. Die oberste Ge walt der Republik ist der Allrussische Rätekongreß

hin durch am Volke begangen -hatte, gutzmnachen und den Land- und Wissenshunger des Volkes zu stillen, sie sind, zurzeit we nigstens, abgetan. Soweit sie in Rußland leben, sind sie gar nicht organisiert, ohne jeden Rückhalbün der Masse, und die nen als geistige Arbeiter, umgeben von Mißtrauen, zerquält von den Sorgen des Alltags, in den Sowjetbehövden. Aongst- lich bemüht, sich politisch einwandfrei zu zeigen, gehüllt in den grauen Mantel der Parteilosigkeit, klagen sie unter sich über >die schlechten Zeiten

und l e- kriegen sich die Herren in den verschiedenen Zeitungen, ver anstalten alle möglichen Kongresse, die außer vielen schönen Reden nichts zuwege bringen An die Wiedevaüsrichtung des Zarismus aber denkt in Rußland, einige Popen und Kosaken- offiziere ausgenommen, niemand, so daß der russische Mon archistenkongreß, der dieser Tage in Reichenhall stattfand, in Rußland wohl wenig Widerhall finden dürfte. Ernst zu nch- mmm men als politische Oppositionspartei sind in Rußland nur die Sozialdemokraten

(Sozialrevolutionäre, linker — _ Men schewiki, rechter Flügel). Aber im Ausbau ihrer Organisation behindert (es gibt in Rußland nur eine kommunistische Presse), haben ste gegen die großzügige, mit allen Mitteln ar-, beitende Propaganda der herrschenden Partei erneu schwer ren Stand. Die leitenden Stellen in den Staatsämtern, in den Ge werkschaften, in den Sowjets sind von Kommunisten besetzt, kommunistische „politische Kommissäre" überwachen die ^Tä tigkeit der Truppenkommandanten, die kommunistischer

ist erfolglos, siehe d>as Mißgeschick der vor der Entente unterstützten Generäle Koltschak,' Judenitsch, De nikin, Wrangel mnd verhindert nur die Konsolidierung der russischen Volkswirtschaft. „. . . Rußland ist ein Land, das seinen ganzen Willen zur Durchführung des sozialen Ver suches anspannt, der unMeiselhaft für die gesamte Mensch heit, für die ganze Welt von Bedeutung ist. Man müßte uns Russen unserem eigenen Verstand oder unserem eigenen Un verstand überlassen, beides könnte für Europa gleich beleh

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
(Nichteinmischung) erklärt), zugleich aber die Meeresstraßen durch See minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nockischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren zen. Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen

. Sie bringen eine halbe, , Million. sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, welches den ganzen Krieg verschuldet und angesl'ft 't hat, welches die Grenzen Oesterreichs und Den^ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste N-Zch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,667.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht

. — Mehr als 4 Millionen Soldaten kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure russische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige . Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände

reien, kann Rußland doch sehr wenig Getreide ex portieren (ins Ausland verkaufen). Denn die Land wirtschaft liegt stark darnieder, die Bauern schmach ten in tiefer Abhängigkeit^ von Regierung und Grundherren, nur ein Drittel des Bodens gehört ihnen zu eigen, das ganze Volk leidet unter einer heillosen Polizei- und Adelswirtschaft, Schmutz, Rohheit, Unordnung herrschen überall, die Revolu tion schläft nie ganz ein. Von Galizien und Bukowina östlich bis Kiew hinüber lebt das Volk der Ukrainer

(Ruthenen) zirka 20 Millionen stark, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres^ viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist Polen (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 5
Datum: 16.10.1879
Umfang: 5
Will Frieden.' Die Betrachtung der „K. Ztg.' geht alsdann auf die europäischen Großmächte über und constatirt die überall vorherrschende, wenn auch in Frankreich noch nicht als rückhaltslose Befriedigung mit der durch den Frieden von 1871 geschaffenen Lage zu betrachtende, friedliche Strömung; nur in Rußland werde durch die Hetzereien der Presse und die gegen Deutschland erhobenen Recriminationen, trotz der per» sönlichen Sympathien des Herrschers für Deutschland, eine Unheil drohende Aufregung

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

einen Damm entge genstellt, gern anschließen. Rußland endlich, wenn eS auch in der Defensivallianz zwischen Deutschland und Oesterreich zunächst eine Unbequemlichkeit erblicken würde, dürfte mit der Zeit zu der Erkenntniß gelangen, daß dieses Bündniß thatsächlich zu seinem eigenen Nutz und Frommen geschlossen wird. Es würde sich der Wahr nehmung nicht für immer verschließen können, daß es mit erobernder Politik sich selbst am meisten schadet, und daß es den Mächten zu Dank verpflichtet

wieder gewonnen hatte«. Man mag heute in St. Petersburg noch glauben: man sei im Stande von Warschau aus, sei es Deutsch land, sei es Oesterreich angreifen zu können. Aber Po len hört auf eine Angriffsstellung zu sein, sobald Deutsch land und Oesterreich vereint sind. Die Ansicht müsse sich in Rußland in militärischen Kreisen schnell Bahn brechen, und der Czar würde deren Richtigkeit nicht verkennen. Die Rathschläge, welche zum Kriege drän» gen. würden an Kraft verlieren, und es wäre Hoffnung vorhanden

, die konservativen Elemente wiederum in St. Petersburg an Einfluß gewinnen zu sehen. Augenblick lich sind sie machtlos, und nicht mit Unrecht darf man ihrer Entfernung von den StaatSgeschäften einen gro ßen Theil der Wirren, wenn nicht alles Unheil, zu schreiben, unter dem Rußland leidet uizd mit dem es die Welt bedroht. Wenn aber das deutsch-österreichische Bündniß eine Umwälzung in der russischen Politik zur Folge haben sollte, wenn diese ihren revolutionären und angreifenden Character verlöre

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 07.08.1914
Umfang: 16
Stunden sein Militär entlassen, sonst sehe sich Deutschland . genötigt, selbst zu den Waffen zu greifen und endlich mit 'Aufgebot all seiner Kräfte sich : und Oesterreich - dauernde Ruhe zu verschaffen. Gleichzeitig hat Deutschland an Frankreich, den russischen Bun-' desgenössen, die Anfrage gestellt, wie es sich im Falle eines Krieges ' Zwischen Deutschland und Rußland stelle. Rußland hat keine Antwort ge geben,- worauf Deutschland an Rußland den Krieg erklärt hat. Die. Russen griffen sofort

^ die deut schen Grenztruppen an. Somit ist . der deutsch-russische Krieg - ßereits im Gange.^ ^ > : Deutschland greift sehr kräftig,-am 'Ein Schiff hat bereits eine russische Hafenfestung in Brand geschossen. - ^ ' ^ Die gefährdete Lage hat Oesterreich selbst verständlich schon vor der KriegserMrung an Serbien genötigt, die Grenzen gegen Rußland in Galizien mit Truppen zu versichern; in den Wen Tagen wurden und mußten sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich fast sämtliche dienstpflichtigen Männer

sehr geschwächt, hat es doch in denselben bei 100.000 Mann verloren, also da Rußland. Rußland ,ist ein ungeheure» Reich, das bis China und Japan. Dementsprechend groß ist ..auch die Zahl seiner Soldaten. Trotz, alledem dürfte Rußland den Handel nicht zu loben haben und die Suppe, die es sich eingebrockt, hübsch versalzen finden. Man darf sich durch die ungeheure Größe Rußlands nicht erschrecken lassen. Rußland kann zwar so viel Millionen Soldaten aufbringen, als Oesterreich und.Deutschland zusammen

, - aber schwerer oder fast unmöglich ist es, sie allesamt dort hin zu bringen wo es dieselben braucht. Will es z. B. 100.0V0 Mann von der äußersten Grenze Asiens an unsere Grenze werfen, so'bedarf es dazu minde stens zwei Monate Zeit. Rußlands Größe ist somit auch seine Schwäche. Rußland steht mit keinem sei ner Nachbarn gut, deswegen kann es auch nicht seine Soldaten allesamt von den Grenzen ziehen. Es ist übrigens 100 gegen 1 zu. wetten, daß. wenn es Ruß land gleich anfangs schief geht, alle seine Nachbarn

, Rumänien, die Türkei, Schweden, China und Japan über dasselbe herfallen, um sich ein Stück von der Haut des russischen Bären zu erbeuten. Rußland hat noch drei schwache Punkte: zwei seiner Grenzländer werden von den Russen sehr Hart gehalten, nämlich das nördliche Finnland und Russisch-Polen. Diese beiden Länder warten hart auf einen Krieg, um sich zu erheben und sich frei zu machen. Außerdem ist die Arbeiter-Revolution im Innern jederzeit ^bereit, los zuschlagen. Nicht zu vergessen ist, daß Rußlands

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 08.09.1898
Umfang: 18
werden. WaS dem Volke klommt und BolkSvermözen schaff», gehört ins erste T'tffcn. ES ist das die Parole, die unser Reichsverein — entgegen der früher regierenden Sortenmanie — vor einem Vierteljahrhundert ausgegeben und seither, unbe irrt durch kleinliche Nergeleien, konsequent aufrecht er» holten hat. Nahezu all« Reiche, namentlich Deutsch land, Frankreich, Rußland, haben dieses „österreichische Prinzip' nach und nach auch zu dem ihrigen gewacht. Auf dieser Jubiläumsausstellung wird diese Idee zweifelsohne

. Die Er öffnung deS AuSstellungSbureauS am AuSstellungSPlotze wird seinerzeit bekanntgegeben werden. ^Aenderungen im PostVerkehre mit Rußland.Z Im Postverkehre mit Rußland treten folgende Aenderungen in Kraft: 1. Postpakete. Als Postpakete können unter den im internationalen Postpaketverkehc» geltenden Bedingungen im Verkehre mit dem europäischen Rußland einschließlich des Groß- herzogthumS Finnland Pakete mit und ohne Wertan gabe bis zum Gewichte von S Kilogramm virsendet werden. Dle Wertangabe

ist bis zum Betrage von 50.000 Franken zulässig. Dle Postpakete dürfen im Verkehre mit Rußland die Ausdehnung von 60 em nach keiner Richiurg übersch elten. Sendungen mit Regenschirmen, Stöcken, Karten, Plänen und der gleichen werden bis zur Länge von 1 Meier bei einer Breite und Höhe von höchster» je 20 em zugelassen. Sperrgüter find nicht zulässig. Di« Frankogebühr für Postpakeie noch Rußland beträgt 83 kr. Die Ver- ficherungSgebühr für Sendungen mit Wertangabe be- tiägt 5 kr. füc je 300 Franken oder deren

Bruchtheil des angegebenen Werthes. 2. Postfrachtstückk. Als Postfrachlstücke lönnen im Verkehre mit Rußland solche Paketsenduugen befö dert werden, dle, sei «S wegen ihre» Gewichtes oder ihrer Ausdehnung, sei «S wezen ihrer Herkunft oder Bestimmung (aus oder nach Mmum Zeit»»«. dem asiatischen Rußland oder anderen Ländern, die am Postpaketverkehre nicht theilnehmen). zur Behandlung als Postpakete nicht geeignet find. Die Postfrachlstücke find im Verkehre mit Rußland (ausschließlich Finnland

) bis zum Gewichte von 120 Pfund russisch (49 141 Kilo gramm) und im Verkehre mit Finnland nach Octen. die an einer Eisenbahnstation gelegen find, bis zum Gewichte von 43 Pfund russisch (19 656 Kilogramm) und nach anderen Octen bis zum Gewichte von 24 Psund russisch (9 323 Kilogramm) zulässig. Geld- säcke mit russischen Geldstücken find im Verkehre mit dem gesammten Rußland (ein schließlich Finnland) bis zum Gewichte von 60 Psund russisch (24571 Kilogramm) zugelassen. Die Werth angab« ist bis zum Betrage

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 24.11.1876
Umfang: 14
des CardinolS Antonelli wahrscheinlich eine leichte Aenderung in der Politik des heiligen Stuhles zur Foljje haben werde. Ursprünglich war zum Nach folger Antonelli'ö Cardinal Bilio designirt. Wie es jedoch den Anschein hat, sind von einigen katholisch- rvman'schen Höfen Bemerkungen im Vatikan fallen gelassen worden, welche die Aufmerksamkeit auf den bisherigen Nuntius in Madrid, Cardinal Simeoni, gelenkt haben, welcher als ein höchst verständiger und wohlwollender Prälat bekannt ist. Rußland. Bekanntlich

hat Rußland eben wieder in Polen viele römisch - katholische Geistliche als angebliche Verschwörer verhaften lassen; die Ver hafteten wurden vorläufig nach Moskau tranSp?rtirt. Zugleich wurden in Warschau und in anderen pol itischen Städten die Waffenläden auf's Sorgfältigste überwacht und die Polizei ist rastlos thätig, weitere Mitglieder der Verschwörung aufzufinden, waS ihr ohne Zweifel nicht schwer werden wird, denn wo die russische Polizei in Polen etwas sucht, da findet sie auch, was sie braucht

zu diesem Zwecke nöthig haben würde. Rußland und Deutschland. Die „Köln. Ztg.' bespricht in einem Artikel mit der Überschrift „Rußland und wir' die passive Hal tung Deutschlands gegenüber den immer offener her vortretenden KriegSgelüsten Rußlands. Sie weist dar auf hin, daß Rußland gegenwärtig ein Verfahren beobachte, wie es seit den Zeiten Napoleons I. in Europa nicht vorgekommen sei und fährt dann fort: „und wir? Ist denn überhaupt von uns nach die Rede? WaS für stolje Worte haben wir ehedem ge- machl

, um den Frieden der Well zu erhalten; aber es scheint nicht, daß seine Bemühungen b>S jetzt von guten Erfolgen begleitet gewesen sind. Man versichert uns zwar noch jetzt, das Drei-Kaiser-Bündniß bestehe unerschütt-rt fort, die Conserenz werde zu Stanve kommen und sei nicht aussichtslos. Wenn Rußland zum Kriege rüste, so wolle e« der Türkei nur Ernst zeigen, um sie zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Auch der englische erste Minister soll nur deshalb eine kriegerische Sprache geführt und von einem zweiten uod

dritten Feldzug gesprochen haben, zu dem Eng land (uud Rußland nicht!) die Mittel besitze, um Englands Ernst zu beweisen uod Rußlands Forder ungen zu mäßigen. Aber man möchte bei allidem doch mit Hiob ausrufen: „Ihr seid allzumal leidige Trö ster!' Für oen Unbefangenen erscheint die Lage wie 1853. wo Clarendon sie sehr richtig zeichnete mit den Worten: „Wir treiben in den Krieg!' Noch weit ungescheuler als dos amtliche Rußland verkündigen die russischen Blätter, daß Rußland auf Krieg aus gehe

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 56
Datum: 20.12.1912
Umfang: 56
Stücke zurechtschneiden; so . spricht man bereits, daß Frankreich Syrien, Rußland Armenien, Deutsch land Mefsopotamien, England Arabien u. dgl. einzusacken gedenken. Ich denke daher, in drei, vier Wochen donnern da drunten wieder die Ka nonen. Das türkische Reich ist übrigens durch und durch faul; früher oder später wird das mor sche Haus sicher einstürzen. Reiche vergehen. Wie steht's bei uns? - Gehen wir dem Kriege oder dem Frieden entgegen? Nichts Gewisses weiß man nicht. Wie ich in den letzten

, braucht uns nicht bange zu sein. Serbien wird keine großen Sprünge machen; dazu ist es über haupt zu klein und hat einen schweren. Krieg hinter sich — wenn's gewiß ist. Seine Armee genießt auch keinen besonders guten Ruf. Im Gegenteil, geht's da einmal los, ist es für uns viel bester; diese Geschichte kostet uns sonst zu viel. 1908 kostete die Bereitschaft durch drei Mo nate allein 500.000 T. Mehr kostet ein solcher Krieg auch nicht und dann ist hoffentlich Ruhe. Wie steht's aber mit Rußland? lautet

die bange Frage, denn von Rußland her droht uns die eigentliche Gefahr. Die Diploma ten, das sind die Herren, die die hohe Politik machen, das Gras wachsen und die Flöhe husten hören, behaupten zwar steif und fest, die Gefahr eines russisch-österreich. Krieges sei heute ferner denn in den letzten Tagen. Die Versicherungen der. Herren finden aber nirgends großen Glau ben, man ist der allgemeinen Meinung, die Her ren reden bloß so, damit sich die Leute nicht, auf regen, die Gefahr bestehe

aber nach wie vor. Auch die russische Regierung behauptet, sie denke nicht im Traume an einen Krieg. In der Tat aber zieht Rußland an der österreichischen Grenze im mer mehr Truppen zusammen, sendet immer eifriger seine Spione und Hetzer in das Grenz land Galizien und Bukowina, so daß man sich der Furcht kaum entschlagen kann, daß es zwar nicht jetzt, wohl aber gegen Frühjahr losgehen dürfte. Ich bin zwar der Meinung, daß Ruß land eine große Dummheit macht und viele hoch gestellte Russen selbst sehen das auch ein, da, wie schon

letztesmal dargelegt, Rußland in keiner gu ten Haut steckt. Bereits hört man, wie im Lande sich die revolutionären Komitees wieder rühren, die Polen und die Finnländer unruhig werden und die Chinesen offen für den Frühling mit Krieg drohen« Man glaubt aber vielfach in Ruß land, daß, wenn Rußland jetzt die Serben noch mals stecken lasse wie 1908, es dann drunten bei den „slawischen Brüdern' ein für allemal ausgespielt habe; eine solche Gelegenheit glaubt man, bekomme Rußland nie mehr, um Oester reich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.03.1917
Umfang: 12
nach Tarif. Annahme von Aufträgen in allen Anzetgengejchäslen. — Erscheint während der Kriegszeit taglich nachmittags 4 Uhr. — Schriftleitung und Geschäftsstelle: Vfarrplatz Nr. l. — Telephon 4l i Vsri» delllezt, Nr.SZ Gamstag, den N. Mär) 19N 51. Jahrgang Angriffe der Italiener auf (tostaujevica abgewiesen. Vergebliche Anstrengungen der Entente bei Monastir, )wlsck»en dem Ockrida- und dem Prespasee. 0er abgeäankte/arNikolauz II, ^ - ?AleXtINuköIVi?ItN j Japans im Februar 1901 versprach Rußland,! I'. lir

-.IM 18 Mcr 1808 aiZ ü t ste soh l -.-l .le- 'bis 8. Okt. 1903 die Mandschurei zu räumen, j randers III. geboren, hatte als Großfürst- A' es beim Versprechen blieb und I^>an dle! Thronfolger 1890-1891 Indien und Ostasien Ausfuhrung oerlangte, Rußland zugleich bereist und war in Japan von einem Fana- ö ui Korea zu verstarken suchte, brach, tiker verwundet worden. Erst 26 Jahre alt und ^04 der russis ch -1 ^ 2 in den Staatsgeschäften nicht eingeweiht, über- ^us, in dem die russische Flotte vernichtet

, die nahm er im November 1894 nach ocm Tode m großen Schlachten sehr geschwächt seines Vaters in Livadia die Regierung.! und Port Arthur genommen wurde. Der Friede Polen, Finnländer und die kaukasischen Völker von Portsmouih brachte Rußland große Ge begrüßten ihn mit der Hoffnung, er würde sich bietsverluste und eme Schwächung seiner Pos?- den fremden Volksstämmen freundlicher er-. ^on in Ostasien. ^si^ Der unglückliche Krieg brachte die Revo - lutionin Rußland zum Ausbruch. Die ge- ys«??k bildeten

1860, dem Jahre der Erwerbung des Amurgebietes durch Rußland, . waren die Russen im Osten vorgedrungen. Als die Ja- Sergej Alexandrowitsch. Allenthalben entstan den Unruhen, sogar in den Ostseeprovinzen und in Finnland, das sich gegen die Russifizierung wehrte. Trotz des Manifestes vom 3. März, in dem eine Volksvertretung versprochen wurde, breiteten sich die Unruhen aus, auch im Heer und in der Marine sowie im Kaukasus. End lich erschien am 30. Oktober ein Erlaß über die Wahlen zur Reichsduma

am 5. März 1895) von China Port Arthur erwarben, prote«! 1907 mit einer großen Majorität der revolutio nierten Rußland. Frankreich und Deutschland! nären Parteien und der Kadetten zusammen, dagegen, und Rußland pachtete 1898 Po^ Auch sie griff die Regierung, die jetzt durch Arthur auf 23 Jakre. Bald darauf wurde die Stolyvin glänzend verteidigt wurde, heftig an. 1891 begonnene Sibirische Batm weitergeführt Als die Duma die Auslieferung von 1k wegen und wahrend der chinesischen Wirren 1900 und schwerer

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 01.09.1915
Umfang: 16
Eine Frage hört man gegenwärtig viel und osi auswerfen und besprechen, und die lautet, wann wird Nußland nachgeben? Die Antwort kann ich mit unfehlbarer Sicherheit geben: Rußland wird dann nachgeben, wenn es mutz, das heißt, in dem Augenblicke, wenn es einsieht, daß seine Cache aussichtslos ist, so hat sich der russische Kaiser selbst verlauten lassen. Ter Krieg geht dies mal ums Ganze. Unsere Feinde wollten Oester reich zuschneiden wie ein Schuster eine gegerbte Kuhhaut: jeder seiner Freunde

sollte, wollte und .konnte sich ein Stück nehmen. Rußland nahm für sich ganz Galizien samt einem Stück von der Buko wina in Anspruch, den Nest nebst einem schönen Stück Siebenbürgen sollte Rumänien für sein bra ves Verhalten bekommen. Aus Bosnien, Kroatien und Dalmaticn ivollte sich Montenegro und Ser bien ein Stück für ein paar neue Sohlen heraus schneiden. Zuletzt kam noch Freund und Nachbar Wallisch und meinte, ein Stück Oesterreich täte ihm auch nicht sch-aden. Desweiteren sollte Ungarn ein vollständig selbständiger

vorgeschoben werden, und zwar ein Mehrfacher, da der Bar ein starkes Tier ist. der Niegel nun bloß aus polnischem, oder auch aus kurländischem, litauischem und ukrainischem Holze besteht oder bestehen soll, darüber wollen wir nicht den Kopf zerbrechen. Die Richtschnur bleibt das Wort des deutschen Kanzlers: Deutsch end muß sich seine Stellung ausbauen so stark Ad fest, daß die anderen Mächte niemals an eine Einkreisung mehr denken können. Was das Wort Aßt und bedeutet, versteht man in Rußland gar

Die Karten sind jetzt vertauscht» die Trümpfe sind in unseren Händen; es wäre töricht, ehevor das ganze Spiel gewonnen ist, dieselben wegzmver- fen. Hast du niemals zugeschaut, wie sich eine Katze wehrt, oie man 'in eineil Sack stecken will? So macht es jetzt Rußland. Wir täten es anch und ha ben es getan. Die Frage ist also, wie lange kann sich Rußland wehren? Genau weiß das zur Zeit, glaube ich, kein Mensch, nicht einmal der Groß sürst Nikolai. Es gibt aber gewisse Anzeichen, aus denen man einigermaßen

verläßliche Schlüsse zie hen kann. Rußland ist heute nicht mehr das Reich, das es vor einem Jahre war. Dazumal war Nuß» land das Riesenreich mit seinen unerschöpflichen Millionenheeren, mit seinen schier unermeßlichen Hilfsmitteln und Vorräten, glänzend ausgerüstet mit französischem Geld und mit Munition. Stuß land schöpfte aus dem Vollen. All die, die ersten Monate des Krieges durchgemacht haben, wissen, wie verschwenderisch Rußland mit seinen Mitteln und mit seilten Leuten umgegangen ist. Es spielte

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1935
Umfang: 12
diplomatische Zusammenarbeit mit Dolen. Warschau bilde ein weiteres Glied in der Kette Rom-London-Stresa und sehe die bis herigen Friedensbestrebungen fort. Die auf polnischer Seite günstige Stimmung ist, so meint man in Paris, den Aufklärungen zu verdanken, die der französische Außenminister über die Tragweite des französisch-russischen Pakte» erteilte. Laval setzte den Leitern der polnischen Politik auseinander, daß Frankreich bei seinen Verhandlungen mit Rußland keinen Augenblick das französisch

, auf die gewaltigen Reserven Rußlands an Rohstoffen und Soldaten zählen kann. Die Gefahr, welche Polen damals lief, sei für seine Unabhängigkeit bedrohlicher gewesen als heute der russisch-französische Pakt. Laval stellte das Projekt eines mehrseitigen Richtangriffs- und Konsultativpattes im Osten ofitte Betstandsklausel in den Vordergrund der Beratung, denn Frankreich kann seit dem Ab schluß eines Hilfelelstungsvertrages mit Rußland dieser stüher unbefriedigenden Formel heute nähertreten. Der polnische

es zu teilen scheint. Was die rein französisch-polnischen Fragen bettifft, so hat die Fühlungnahme wahrscheinlich nende Wirkungen. Die wirtschaftlichen Be- S lgen können sich beleben, unfreundliche ahmen gegenüber französischen .Unter nehmungen in Polen und gegenüber polnischen Arbeitern in Frankreich können rückgängig ge macht werden. Der Aufenthalt Lavals in War schau kann somit eine Wendung bedeuten. Die Franzosen sind zur Ueberzeugung. gelangt, daß Polen zwischen Deutschland und Rußland neutral

begrüßt. Der eben erwähnte neue Pakt hat aber in d« Bevölkerung keine Begeisterung zu entfesseln vermocht. Mtt Ausnahme der Kommunisten, die für die Außen politik kaum ins Gewicht fallen, findet sich keinerlei Begeisterung. Zu tief wurzelt noch das Mißttauen, das di« Preisgabe der gemeinsamen Front durch Rußland im Frieden von Brest- Litowfl gesät hat. Die Verweigerung der An erkennt»« der Vorkriegsschulden — es sind an S9 Milliarden heuttg« Währung in französi schen A8»ü»en — hat breiteste Schichten

? Wenn in der Bevölkerung eine gewisse Zurück haltung angesichts der neuen politischen Gemein schaft mit Rußland vorherrscht, ist die Beurtei lung in den poliüsch und militärisch führenden Krersen völlig verschieden. Hier ist die Befrie digung fast lückenlos. Man erblickt in dem Patt nnt Rußland die zuverlässigste Bürgschaft des Friedens. Zuiammenfaffend wird man am besten jenen französischen Stimmen Leipflichten, welche die russisch-französische Entente mit einer reinen Bernunftehe vergleichen. Tod des Marschalls

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1934
Umfang: 16
bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt

einer neuen Rapallofreundschaft in Bewegung gesetzt werden, ist fast selbstverständlich, und oie Quelle der Pariser Informationen könnte im russischen Bot schaftsgebäude in Berlin zu suchen sein. Aber auch wenn man es für möglich hielte, daß Hitler, um die. französisch-russische Freundschaft zu sprengen, dem Botschafter Suriz wirklich der artige Angebote gemacht habe, so ist damit noch nicht gesagt, daß Rußland von einer etwaigen Reuorlentierung des Dritten Reichs Gebrauch

machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter

Millionen Dollar von Rußland zu fordern haben, sollen durch die Ausgabe von Sowjetbons befriedigt werden. Das amerikanische Johnson- Gesetz. welches Kreditgewährung an Staaten ver hindert. die den Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen sind, würde damit auf Rußland nicht mehr angewendet werden könn?n und der Kreditsegen Amerikas könnte stch endlich über Rußland ergießen. Daher braucht Moskau nicht so dringend deutsche Kredite. Zu gleicher Zeit kommt die Meldung von der Vereinbarung zwi schen

der Sowietregierung' und der englischen Bergwerksgesellfchaft Lest« Goldfieldg, womit das wichtigste Hemmnis für den Abschluß eines russisch-englischen Handelsvertrages dahingefallen ist, und man darf nicht zweifeln, daß, jetzt auch England als Kreditgeber für Rußland sine ent scheidende Rolle spielen wird. Selbst wenn Frankreich also finanz- und wirtschaftspolitisch für Rußland in den Hintergrund treten sollte, so wird der Kreditbedarf Eowjetrußlands durch die angeljächstjche Finanz hinfort so reichlich gedeckt

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Alpenland
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Seite 4 von 12
Datum: 05.05.1922
Umfang: 12
und andere Mächte würden dann alsbald die Berhandinngrn über die neue polt- tische Orienticruug zu der russisli^n und deutschen Frage an jeruem anderen Orte eiuleiten. Lloyd George soll dem srau- KZfischen Delegierten Barere erklärt haben, das Abkommen I mrt Rußland werde unter Umständen ohne Frankreich und D^lgrcn von allen anderen Staaten abgeschlossen werden. Dir Kleine Entente und Polen haben sich in der russischen Frage dem englischen Standpunkte angeschlosien. Andererseits vernimmt

man auch, daß die Regierung der Vereinigten Staaten zu den Verhandlungen mit Rußland sich geneigter zeigt als früher. Präsident Harving für Arrerckenrrung Rußlands. Ranen. 4. Mai. Nnfaahme der eigenen Kunkenstation. „Manchester Guardian" berichtet aus Neu York: Prä sident Harding solle im amerikanischen Kabrnett die An erkennung Rußlands gefordert haben; Staatssekretär Hughes habe jedoch widersprochen. H o o v e r sei zu der Ansicht, Rußland müsse anerkannt werden, infolge überein stimmender Berichte der Vertreter

des amerikanischen Hilfs werkes in Rußland gekommen, die die Tatsache, einer Um bildung des wirtschaftlichen Regimes hervorhoben. Aus dem Vamser MmMermS. Parks, 4. Mai. (Korrbürv.) Ueber den gestrigen Minister, rat bringen die Blätter folgende Einzelheiten: In Besprechung der belgischen Angelegenheit gab B a r- t h o u eine Darlegung der Verhältnisse, unter denen die Beratung ül>er das Memorandum an Rußland vor sich ging, und der Art und Weise, wie I a s p a r veranlaßt wurde, in der Frage der enteigneten Güter

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 28.10.1932
Umfang: 16
jedes Ver ständnis mangelt. Seit Fahren werden Litwinows scheinheilige Abrüstungsvorschläge in Genf für bore Münze genommen ohne daß man sich die Mühe nimmt, jenem Rußland auf die Finger zu sehen, dessen Regierung sich vollständig mit der' Inter nationale identifiziert, die seit Jahren in allen Staaten die Weltrevolution, vorbereitet und à größte Armee der Welt als Stoßtrupp und Wegbereiter dieser Weltrevolution unter den Waffen Hütt. Die ganze Unaufrichtigkeit der somjetrussischen Abrüstungsgesten

wird klar, wenn man die russischen Rüstungen etwas näher betrachtet. Die Friedensstärke der Roten Armee war noch im Jahre 1928 mit 563.000 Mann fest gesetzt. Seither hat Rußland seine Armee stän dig verstärkt und hält heute nach veMßlichen Quellen 1.478.000 Mann unter den Waffen. Die Luftstreitkräfte werden mit 800 Aufklärung?-, 400 Bomben-, 400 Jagd- und 400 Wasserflug zeugen, zusammen also mit 2lM Flugzeugen angegeben, deren Zahl bis 193Z auf AM steigen soll. Dank der Lieferfreudigkeit der kapitalisti

schen Staaten verfügt Rußland auch 'über 600 Kampfwagen. In welchem Maße Rußland aufgerüstet hat, zeigen nachstehende Vergleiche: Rußland hat rund 161 Millionen Bewohner, Japan lge- samter Besitzstand) hat S1 Millionen Bewohner und eine Friedensarmee von S59.vlKZ Mann. Würde Rußland im gleichen Verhältnis gerüstet sein wie Japan, dem, wie sich hier zeigt, zu Un recht militärischer Imperialismus vorgeworfen wird, so dürfte seine Armee nur 548.110 Mann stark sein. Aber selbst -wenn Frankreich, samt

Kolonien 100 Millionen Einwohtier u. 626. Mann aktive Armee, zuyr Vergleich Herange-^ zogen wird, ergibt sich für Rußland nur eine Armeestärke von 1,007.300 Mann. Wäre es nicht angezeigt sich in Genf mit dieser Frage zu beschäftigen? Das russische Wehrgesetz von 1923 sieht die jährliche Ausbildung, von 1.LV0.000 Mann vor. so daß man gegenwärtig mit einer Kriegsstärke der Roten Armee von über 9 Millionen rechnen konnte. Die Ausrüstung für solche Massen ist wohl heute in Rußland kaum aufzubringen

, doch ändert dies nichts an dem bàohlichen Charakter seiner Rüstungen, der durch die Ver teilung der Sowjetstreitkräfte im Frieden ganz deutlich zum Ausdruck kommt. Darnach stehen in den vier westlichen Militärbezirken 934.000 Mann, im übrigen europäischen Rußland ein schließlich .Mittelasien etwa 312.000 Mann, während auf Sibirien -und bis zum Fernen Osten, einem. Räume weit größer als ganz Europa, nur noch 232.0W Mann entfallen. Trotz seiner fernöstlichen Interessen und der dort ständig drohenden

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1917
Umfang: 8
Seite» bandes. „Der Krieg kann nur beendet werden durch Abbröckelung innerhalb einer Mächte gruppe. Nicht der letzte Soldat oder die letzte Milliarde entscheidet in einem Bündniskrieg, sondern der Zerfall einer der Bündnisgruppen. Der Anfang dazu ist durch Rußlands Ohn macht gemacht, vielleicht wird Italien bald folgen/' schrieb in einem beachtenswerten Auf satz die in Wilna erscheinende Zeitung der 10. deutschen Armee. Daß in Rußland selbst das niedergebrannte Kriegsfeuer

nicht wieder zu hellen Flammen entfacht wird, dafür sorgen die Petersburger Machthaber durch die begonnene Abrüstung des Heeres. Den Soldaten, die einmal die Kriegsrüstung abgelegt haben und in ihre Dörfer zurückgekehrt sind, wird niemand mehr eine neue Kriegsbegeisterung einimpfen kön nen. Der Abbau des Krieges ist in Rußland ein vollständiger und endgültiger. Wie Eng land ohne Rußlands Macht nie den Kampf gegen das Deutsche Reich hätte wagen dürfen, muß sich mit jedem Tag der weiteren Kriegs verlängerung

das Kräfteverhältnis zugunsten der Mittelmächte verändern und verbessern. Die Zeit, die einst von den Engländern als Bundesgenosse in Anspruch genommen wurde, arbeitet nach dem Abschluß eines Waffensüll standes und Sonderfriedens mit Rußland für uns. An Englands Verbündeten vollzieht sich ein unerbittliches Schicksal. Weiß man in Lon don nicht rechtzeitig die ehernen Entwicklungs gesetze dieses Krieges richtig zu deuten, so wird zuletzt auch der britische Götze von den Ham merschlägen der deutschen Eisenfaust

, daß er so verblendet gewesen wäre wie Poin- car,'>, der noch im Jänner d. I. mit Rußland darüber einen Vertrag abschloß, also zu einer Zeit, als schon Polen und Rumänien von den Heeren der Mittelmächte erobert waren und lange nachdem sich die Deutschen in Belgien und Nordfrankreich festgesetzt hatten. So ver blendet waren Poincare und sein Kreis, und wenn man sie vor der Welt als phantastische Narren hinstellen will, so braucht man nur auf diese Dokumente zu verweisen, die den Fran zosen bisher nur auf Uniwegen

wolle. Seine Antwort zeigte, daß er den Fran zosen die Erfüllung auch ihrer vergrößerten Wünsche vergönnt. Allerdmgs verlangte er dafür die Zustimmung, daß Rußland erlaubt werde, auf den ?u Finnland gehörenden Alandsinseln gegenüber der schwedischen Küste Befestigungen zu errichten. Aber doch erschien seine Gnade dem Präsidenten groß und so sprach die französische Regierung dem mäch tigen Nikolaus ihren Dank aus. Fünf Tage »väter war er entthront und ein Gefanaener. So gut war die damalige

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1873
Umfang: 4
. Rudols Mojje in Wien, Berlin u. München- .N 1Z5. ZNoiüag den Itt, Zum 1873. Zur Orieutpolitik. Wenn wir den officiösen Federn glauben dürfen, welche seit der Abreise des Kaisers von Rußland in Bewegung gesetzt wurden, so bezeichnet der Besuch des CzarS iu der österreichischen Rcichshauptstadt einen Wendepunkt in unserer Orientpolitik. Durch die vielfach verschlungenen Phrasen der officiösen Artikel zieht sich überall gleichmäßig der Gedanke, das bisher gewahrte Interesse an der Aufrechthaltung

, Rumänien und Mont-- vegro im Gegensatze zu der absterbenden Türkei, in welcher eine sinnlose Haremswirthschaft mehr und mehr nahende Katastrophen unvermeidlich zu machen scheint, zu Freunden zu «werben und ihnen somit jeden Vorwand zu entreißen, sich Oesterreich gegen über feindseligen Empfindungen hinzugeben. Natür lich geht man bei dieser neuesten Wendung der Dinge durch Gortschakoff'S und BiSmarLS Fügung von der Ueberzeugung aus. daß auch das heilige Rußland seine anti österreichische Hetzpolitik

fahren gelassen und eS „völlig aufgegeben habe', ferner noch die Strebun- gen der stamm- und religionsverwandten Völker schaften an der untern Donau gegen Oesterreich- Ungarn auszuspielen. DaS heißt in gutes Deutsch übersetzr: Rußland will die südslavischen Stämme nicht länger gegen Oesterreich.Ungarn Hetzen, wenn wir dafür aufhören, die Türkei zu protegiren. Wäre der Gedanke nicht so verwünscht gescheidt, man wär' versucht, ihn herzlich dumm zu nennen. Wenn wir die Türkei ihrem Schicksale, das heißt

Rußland, über lassen, so hat Rußland freilich keinen Grund mehr, die südslavische Hetze gegen Oesterreich fortzusetzen, denn Rußland hat dann feinen Zweck durch freiwillige Abdication Oesterreichs von seinem Orienteinflusse erreicht und hat es daher nicht mehr nöthig, auf Umwegen seinem Ziele nachzugehen und Oesterreich zahm zu machen. Eine solche Lösung der orientalischen Frage kostet allerdings nicht viel Kopfzerbrechen. Der ganze Antagonismus zwischen Oesterreich und Ruß land wurzelle

in dem traditionellen Appetit des nordischen Kolosses auf die Türkei. Liesern wir nun den fetten Bissen an Rußland aus oder sehen zu wie Rußland die Türkei verspeist, so ist daS Streit- object, der Grund der Rivalität, beseitigt, und Ruß land wird uns dann ein ebenso aufrichtiger Freund fein, wie Preußen «S wurde, als eS seinen Zweck erreicht und uns auS Deutschland hinausgeworfen hatte. Die Officiösen hüten sich wohlweislich, diese Coosequeozer! zu ziehen, die doch gleichwohl unver meidlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 30.07.1916
Umfang: 8
zu nehmen, so ist die Mut des Gerbens nicht wert. Früher oder ^ später muffen unsere Regierungsmänner sich darüber klar werden, daß Rußland am Bospo rus gebieten muß Ohne ernsthafte De monstration gegen Indien auf der Seite von Kandahar können wir uns aber den Krieg um Die Balkianhalbinsel nicht vorstellen. Wenn es sich darum handelt, den übergreifenden An- -spriichen Oesterreichs aus Saloniki zu begeg nen, so müssen wir uns unumgänglich mit , England näher verständigt haben. Um den Dreis eines ernsten

könnte. Für die Möglichkeit, England in der Richtung auf Indien sehr empfindlich zu fas sen, sprach bereits die Erfahrung. Man hatte in Petersburg, z. B. während des Krimkrie- gss und 1878, hier nur zu spät gedacht! Aobolew erwies sich als ein Mann der Pra xis, wenn er riet, eine für Rußland günstige Lösung der orientalischen Frage, im Vergleich zu der die ganze russische Asienpolitik nur das Mittel zu einem „höheren' Zweck war, durch einen Stoß aus Indien vorzubereiten. Wenn im Laufe der Zeit Rußlands An nexionspolitik

über Mittelasien hinaus nach Ostasien griff und schließlich im Krieg mit Ja pan gipfelt?, so spielte dabei allerdings auch ein Stück persönlicher Liebhaberei Kaiser Ni kolaus' ll. mit. Dieser hatte als Thronfolger in den Iahren !W0/31 eine große Reise durch Äbirien nach Korea gemacht und dabei auch Zapan berührt. Diese Reise hatte den Ent schluß zum Lau der sibirischen Bahn ohne Ver zug zur Reise gebracht. Daß Rußland mit Hilfe derselben eine Englands Interessen sehr Ichwer bedrohende Stellung am Großen Ozean

er- ') Siehe Nr. 171. Aus Scheu vor dem englischen Eingreifen und Hornbys Flotte hatte Rußland 1878 vor den Toren Konstantinopels Halt gemacht, und die Früchte, die es im Frieden von San Ste fano schon gesichert glaubte, aus dem Berliner Kongreß wieder aufgeben müssen. Sich dau ernd dem Machtsvruch „Europas' zu fügen, war es aber keineswegs gewillt. So warb denn Rußland nun um die englische Freund schaft, und es hatte fast den Anschein, als ob das Kabinett Gladstone, dessen Haß gegen die Türkei

alle anderen Bedenken überwog, in die Hand Rußlands schlagen würde. Allein die englische Presse trat dagegen auf und erklärte, es wäre töricht von Gladstone, ein Bündnis mit Rußland gegen Deutschland und Oester reich einzugehen^ Rußland vermöge England nichts zu bieten, was den Wert der Fortdauer des Friedens ausgleichen würde. So kam die ser Bündnisplan denn auch nicht zustande. Nun ging die russische Diplomatie daran, um Deutschlands Freundschaft ' zu werben. Schon damals wurde das Wort geprägt, daß M8,KuNkW

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1917
Umfang: 8
«, >»« KU»tt»», f-i«»«« »W< «»»»»«Mich, ALndig»», v-ssslde» «icht «-s-bO»» OM «t» Nr. 73 Bozen, Mittwoch, 12. September 1917 56. Jahrgang Die Fage Rußlands gefahr drohend für die Entente. Der englische Premierminister Lloyd George hielt in Birkenhead eme Rede, worin er sagte: Es ist nutzlos, darüber zu streiten, daß die Berichte aus Rußland entmutigend sind. Ich hielt es immer für richtig, die Wahrheit, die ganze Wahr heit zu sagen. Ich nahm stets an, daß wenn es zur Revolution käme, sie die Folge haben würde, den Krieg zu verlängern

. Eine unvermeidliche Folge der Revolution ist eine große Desorganisation. Ich erwarte schnelle Wiederherstellung, aber wir müssen Geduld üben. Die russischen Führer find sehr fähige, patriotische Männer und sehr loyal gegenüber den Verbündeten. Ich weiß sehr gut, was auf dem Spiele steht, wenn Rußland unter Führung der revolutionären Regierung geschlagen wird; das russische Gebiet würde wie Belgien unter Füßen getreten werden. Die Deutscheu bezeichneten bereits Riga ein paar Stunden, nachdem sie es besetzter

, als deutsche Stadt. Ich bin überzeugt, daß die russischen Führer wissen,, daß die demokratische Re gierung in Rußland und anderwärts bedroht ist. Kein Volk wird einem Regierungssystem verzeihen, wenn es das Heimatland nicht gegen einen Angriff verteidigen kann. Es ist kein geringer Teil der Glorie der französischen Revolution, daß ihre Söhne bei schlechter Ausrüstung halb verhungert und zer lumpt die Heere der Feinde zurückwerfen. Die Russen wissen sehr gut, daß, wenn die Armee des Kaisers St. Petersburg

nimmt, sie nicht dahin kommt um eine freiheitliche Regierung zu begründen. Die fran zösischen revolutionären Führer wußten im 13. Jahr hundert, als der Kaiser von Oesterreich und der König von Preußen, dieselben aristokratischen Bundes-- genossen von heute, in Frankreich einfielen, sie wuß ten ebensogut, daß es nicht genüge,, die Freiheit in Frankreich zu proklamieren, sondern daß sie verteidigt werden müsse. Warum rückte Deutschland nicht vor Monaten in Rußland ein? Tatsächlich tat eS das wohl

, aber nicht mit Armeen sondern mit Agenten, Bataillone von ihnen verbreiteten sich über das Land. Warum? Um in ganz Rußland Mißtrauen, Argwohn und Haß gegen die Bundesgenossen zu säen. Wenn jetzt Deutsch land mit Kanonen in Rnßland einrückt, so geschieht es, weil eS weiß, daß die anderen Methoden miß glückten. Auf der großen Konferenz in Moskau be stand bei den Parteien kein Unterschied in der Ent schlossenheit, womit die Männer aller Richtungen erklärten, an der Sache der Verbündeten und den Vertragspflichten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1876
Umfang: 8
die bereits längs dem rumänischen Ufer und weiter im Lande ange legten russischen Proviantmagazine in die Hände fal len und so nicht nur ein bedeutender materieller Schaden Rußland zugefügt, sondern auch wenn es dessen Truppen gelange, die Türken über die Donau zurückzuwerfen, erstere in ihrem weiteren Vorgehen durch Proviautsorgsu wohl zum Theile gelähmt wer den. Gesetzt aber den Fall, Rußland würde doch Mittel finden, um die Verhandlungen mit der Türkei nicht ganz abzubrechen, sondern bis zum Eintritt

der besser» Jahreszeit fortzusetzen, um so seinen oben an gedeuteten Zweck zu erreichen. Würde auch Rußland genügend Mittel besitzen, um seine Armee bis dahin erhalten und die anderen StaatSausgaben regelmäßig berichtigen zu können? Wir glauben nicht, wohl hieß es vor einiger Zeit, daß die russischen Staatskassen zu Ende 1374 circa 40 Millionen Rubel verfügbaren Stand gehabt hätten, Wohl soll die russische neueste Anleihe per 100 Millionen Rubel bedeutend über zeichnet worden

sein, aber wenn auch dies Alles wahr, wird dies genügen? Woher das Gerügt, daß in Rußland Kommissionen thätig sind, die den Bestand an Silber aller Art bei den Privaten aufnehmen? Will man etwa kurzweg dies Silber für die „heili gen Zwecke' der Nation konfisziren? Ist denn auch der Krieg in Nußland so populär, als es russi sche Blätter scheinen lassen? Nach den Berichten, welche die „DebatS' von einem Reisenden empfangen zu haben angibt, scheint dies nicht der Fall, ja es wird darin sogar bemerkt, daß die Bürgerschaft

, die Kaufleute, der Adel durch die Verluste, welche selbe j?tzt schon in vieler Richtung erleiden, gegen einen Krieg sei, obwohl anderseits der Patriotismus für eine etwaige Vertheidigung ihres Landes lobend her vorgehoben wird. So viel von Rußland; nun von dessen Verbünde« teu. Rumänien bleibt jetzt bereits die Zahlungen an die Eisenbahnen, an die Eisenbohnbau-Unterneh mer, die Amortisation der.Ruralobligationen, die Ge halte der Beamten zc. schuldig. Die Armee auf Kriegsfuß kostet aber circa 260000 Francs

Armee anfstcllen und erhallen können? Montenegro kann vielleicht für das bedungene Blutgeld von 50.000 Rubel monatlich, das eS für >°en Krieg von Rußland erhält, wieder zum Hand schar greifen, auf ein? offensive Bewegung der russi schen Armee wird dessen I-orden aber kaum einen nennenswertheu Einfluß üben. Kommt noch Griechenland. Ein Laiid von circa 1,300.000 Einwohner will eine aktive Aimee von 200.000 Mann aufstellen. Will man vielleicht Knaben aus der Sckiule, Greise mit Krücken in diese Armee

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Alpenland
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Seite 3 von 20
Datum: 24.12.1920
Umfang: 20
, zu einem Handels überein kommen mit Ruh- l a n tz zu gelangen. Er müsse jene Engländer warnen, die meinen, daß Rußland Vorräte besitze, dir nur des Abschlusses eines Handelsabkommens lxrrrrn um nach England ausge- führt zu werden, was eine Herabsetzung der Kosten der Lebenshaltung zur Folge haben würde. Die Regierung, sagte Redner, hege keine Sympathien mit dem Bolschewismus. Die Unterdrückung desselben wäre eine große Wohltat für die Welt, eher man werde ihn nicht vernichten, indem man Rußland isoliere

, Redner erklärte weiter-, eS sei vnmSglich, dcrs Handelsabkommen in den nächsten TaSen dem Hause zu unterbreiten. ix>Lt di? Negierung gehofft hatte, da einig« für Großbritannien m diesem Abkonnnen gestellt Bedingungen nicht erfüllt werden können- Wenn die Verhandlungen nicht zum Ziele führen würden, wurde es den britischen Geschäfts» Leuten frristrbetr. auf ihre Gefahr mit Rußland Härtel zu treiben. Er gab schließlich der Hofinung Ausdruck, daß das Handelsabkommen tverd« abgeschlossen werden- DeLr

gegen weitere Angriffe bestände. Deshalb werde Rußland nicht völlig abrusten. EeRSirkkMelk« Wien, 23. Dezember. (Korrbüro^ Der ukrainische: Presiedienst meldet aus CernoWitz: Im Donezbecken sind 40 Prozerrt der Arbeiterschaft den Ausstand getreten. Gleichzeitig habe« 18 000 rn die Arbeiter armer emgetellte Profesiwnisten der VuEowwerke im Cernvgower GouvernS- m-nt den Geizeralstreik proklarwert. ASschsrsfrnrg des Ekgentrmrs in SsWseLiwmenren. R. Konstanttnopel, 23. Dezember. Eigendraht. Verschiedenen

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