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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 13.01.1905
Umfang: 20
die Behauptung ausstellen, daß nicht der Ehr geiz, sondern die Volkswirtschaft die eigent liche Triebfeder jener vergrößerungssüchtigen Politik der größeren Staaten abgibt, die man gemeinhin als Weltpolitik bezeichnet und die dem Moloch des Militarismus zu Land und zur See immer neue Milliarden in den unersättlichen Schlund wirst. Die größten unter diesen Staaten sind Groß britannien, Rußland, die Vereinigten Staaten, das Deutsche Reich und Frankreich. Großbritannien oder, wie man es häufi ger nennt, England

stehen. Rußland dachte die Herrschaft über Asien anzutreten, über den größtcn und reichsten aller Erdteile. Die Durchführung dieser Weltpolitik kostete aber Unsummen. Diese wurden teils un barmherzig aus den 60 Millionen russischer Bauern h'erausgepreßt, denen zugleich jede Freiheit entrissen und nur die Freiheit, zu verhungern, gelassen wurde. Durch eine wahn sinnige und nur durch die weltpolitischen Pläne erklärbare Schutzzollpolitik wurde den russischen Bauern sogar das Eisen vorent halten

für die notwendigsten Werkzeuge. Den anderen Teil der ungeheuren Summen, die für die Herstellung der Millionenheere und der Eisenbahnen notwendig wurden, nahm Rußland von Europa, indem es viele Mil liarden Schulden machte, für deren Zinsen die Bauern den letzten Halm und die letzte Brotrinde opfern müssen. Mit der Herrschaft über Asien scheint es aber vorderhand noch nichts werden zu wollen. Auch die VereinigtenStaaten von Nordamerika sind durch die Niederhaltung der agrarischen Kreise in den Strudel

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1878
Umfang: 8
aber, die eS anderen Mächten nicht bestreitet, beansprucht Rußland auch für sich selbst. Es würde einer Beschränkung gleichkommen, wenn Rußland allein unter allen Mächten eine Präliminarverpsiichtung ein ginge nnd England diese Mittheilung nicht als ganz klar erachtete. Am 21. März wurde an den Grafen Schnwaloff die Anfiage gerichtet, ob Rußland gewillt sei, die Mit theilung des Vertrages an die verschiedenen Mächte als dessen Vorlegung auf dem Eongresse anzusehen, damit der gesammte Vertrag im Zusammenhange

mit den bestehenden Verträgen erwogen werden könne. Gestern theilte Graf Schnwaloff die Antwort des Fürsten Gortschakoff mit, nach welcher eS das russische Cabinet als seine Pflicht erachtet, an seiner früheren Erklärung sestznhalten. Da den Worten „Freiheit der Appreciation und Action', die Rußland für den Con- greß sich zu reserviren recht hält, eine verschiedene Deutung gegeben wird, so definirt die russische Re gierung dieselbe dahin, daß sie allen Mächten die volle Freiheit läßt, Fragen auf dem Eongresse

sich Rußland daS auch den anderen Mächten zustehende Recht, die Dis cussion eines Vertragsartikels zuzulassen oder nicht. Das Wiener uud Berliner Cabinet theilen diese Ansicht. Die Rnsseit werden vor Koustautinopel bleiben, so lange die Engländer im Marmarameer sind. Ich habe die Wiener Dispositionen freundschaftlich und friedlich ge funden, wie vorauszusehen war, da Nußland immer die österreichischen Interessen berücksichtigt hat, wie die ModisicationS-Fähigkeit verschiedeuerVertragSartikel be weist

. Die Konstantinopeler Conferenz hat, insofern sie sich mit Bosnien und der Herzegowina befaßte/ die Bildung einer fremden Miliz in Betracht gezogen. Oe sterreich könnte von dieser Clansel Gebrauch machen. Die Occupativu von Bulgarien mit dem M.-ximum v»,ii zwei Jahren nnd dem Minimum der für die Bil dung der einheimischen Miliz erforderlichen Zeit ist wegen der Sicherung der Rückkehr der russischen Trup pen der Schleisuug der Festungen und Verhütung von Metzeleien unvermeidlich. Indem Rußland seine Pro- tectiou

nur über die Gräco-Russen ausgeübt, wollte es Frankreich gegenüber den Beweis seiner Mäßigung geben, da es hiedurch vermeidet, eine religiöse Supre matie über die heiligen Stätten zu suchen. In gleicher Weise wollte Rußland die Gläubiger der Türken scho nen, indem es eine Solidarität zwischen diesen und der Kriegsentschädigung durch die Modalitäten der Zah lungsleistung schus.' Der Eindruck des Corresponden- ten ist, das; Rußland den Congreß noch wünscht, an seinem Zustandekommen aber zweifelt, jcde-falls jedoch

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 24.07.1888
Umfang: 10
ruisijÄen land mit Bezug auf die von l>em Besuche Kaise^- Blätter Kaiser Wilhelm II. widmen, sind äußerst versöhnlich und friedlich gehalten und nur für Oesterreich-Ungarn fällt ab uno zu ein feindseliges Wort ab. Die Journale geben zunächst lediglich ihrer Festesstimmung und der Zuversicht Ausdruck, daß diese Mo> narchcn-Zusammenkunft die Hoffnungen aus Er haltung oes Friedens stärken und mehren werde. Sie betonen die hundertjährige Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland und weisen darauf

hin, daß zwischen diesen zwei mächtigen Nachbarreiche» keine ernsten Ursachen zu Feind seligkeiten vorhanden seien. Wir wählen unter den Artikeln jenen der „Nowosti' als den be merkenswerthesten aus. Das Blatt schreibt: Die Besorgniß, welche so lange die europäischen Völker bedrückt, finde ihr zeitweiliges Ende durch ein Friedenssest, welches ein neues Unter pfand der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bietet. Der Haupt urheber dieses Festes deS Friedens und der Be ruhigung fei der neue

deutsche Kaiser, welcher jetzt einen klaren Beweis liefere, daß ihm krie gerische Absichten ferne lägen. Rußland habe ttets, seit mehr als einem Jahrhunderte, der Entwicklung Preußens und Deutschlands gegen über sich wohlwollend verhalten. DaS deutsche Volk habe also keinen Grund, mit Rußland m Zwist zu leben. Wenn die beiderseitigen Fehler, welche die Erkaltung zwischen Rußland und Deutschland hervorgerufen und zu einem Kriege führen konnten, den Frieden zwischen den zwei Nachbarn trotzdem

nicht erschüttert hätten, so sei dies ein Beweis, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland aus der entsprechenden Gleichartigkeit Politiker und wirthschastlicher Interessen basiren, welche nur de» Frieden und die Eintracht fördern müßten. Man solle nur keine künstliche Ver schiedenheit zwischen diesen Interessen eintreten lassen und d'.e wirthschastlichen Kämpfe zwischen Rußland und Deutschland würden aushören. Rußland habe viel zu viel Arbeit im Innern des Reiches

, als daß eS leichtsinnig emen so furchtbaren Krieg beginnen sollte, wie jener mit Deutschland wäre. Rußland wolle nur — und in dieser Beziehung seien keine Zugeständnisse möglich — daß ihm die bescheidenen Früchte seiner hundertjährigen Bemühungen im Orient nicht geraubt werde. Neue Lorbeeren brauche cs keine, aber an den Resultaten so vieler Opfer vieler Generationen müsse es festhalten. Anders lautet, wie schon erwähnt, die Sprache, welche mehrere Journale gegen Oesterreich- Ungarn führen. Die „Nowosti' erblicken

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1921
Umfang: 8
mit allen Mitteln wieder her- zustellon. Wir setzen in die Objektivität und den guten Willen der Regierung volles Vertrauen. Sie wird — das hoffen wir zuversichtlich — Italien die Schande ersparen, daß die Vertreter des Südtiroler Volkes, dem man in feierlichster Form Schutz und Förderung seiner Interessen zugesagt hat, mit roher Gewalt an der Ausübung ihrer Pflicht gehindert werden. Die Hungerkatastrophe in Rußland. Von unserem —rit—- Berichterstatter. Die Ballade vom russischen Sozialistenstaat droht lm Hun

ger zu ersterben: er ist stärker als die Antibolschewiken-Parteien in Rußland, mächtiger als die gegenrevolutionären Generäle von Kornilow und Kaledin bis zu Semenow und. Baron Wrangel, furchtbarer als die große Entente und ihre polnischen Vorkämpfer, die der Herrschaft Lenins und Trotzkys auf Pariser Kommando ein Ende bereiten sollten. Zehn Millionen russi scher Menschen sind auf der Flucht vor dem Hunger, aus dem grauenhaftesten Elend kommt ihr Weg; wohin er führt, weiß niemand. Maxim Gorki

, der durchaus nicht immer eines Sinnes mit den Moskauer.Extremisten war, schreit seine funken telegraphischen Hilferufe nach Europa an den Deutschen Gerhart Hauptmann und an den Franzosen Anatol France. Aber Europa kann nicht helfen, selbst wenn die europäische Verelen dung eine fjilfe zuließe: die russischen Zustände schaffen die Unmöglichkeit: Rußland hat sich sozial außerhalb des Rahmens Europa gestellt, nun ist es wirtschaftlich und verkehrstechnisch für Europa eine Unerreichbarkeit geworden

eines millionenfachen Hungertodes untätig zusehe» müssen, und als Gewinn bleibt nur die Innerruss! che Erkennt nis, daß auch Rußland nicht auf dem Monde, ondern hart östlich vom Herzen Europas liegt und dieses Europa braucht. Zum Erstenmal seit jenem November 1917, als die Bolsche wiken die Herrschaft an sich rissen, treten sie nicht als heils- bringer, sondern als Hilfesuchende, nicht als Apostel, sondern als Bettler vor Europa hin: und wenn auf dem soeben ge schlossenen Moskauer Kommunistenkongreß

, mit der Freigabe des Geld- und Ueberweisiings- Verkehrs fortgesetzt worden ist. Man kann nicht sagen, daß die russischen Machthaber der Katastrophe untätig entgegengesehen haben oder daß sie von ihr überrascht worden sind. Die Volks kommissare sahen die Hungersnot kommen: darum haben sie der Bauernschaft die Zugeständnisse gemacht, sie hofften, daß da durch der Boden, der heute zu fast zwei Drittel brach liegt — von 35 Millionen Desjetinen im Jahre 1916 sind heute in dem kleineren Rußland nur elf Millionen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.11.1853
Umfang: 6
. IZnsNl-nd. Ein Schreiben aus St. Petersburg enthält folgende zur Orientirnng in Bezng anf politische rnss. Ansichten, welche sich meist anf Quellen höheren Ur sprungs zurückführen lassen, nicht nninteressande No tizen. In gleicher Weise, wie die erste Cirknlarde- pesche des Grafen Nesselrode sich über »lügenhafte Entstellungen' ansfprach, die man berichtigen zu müssen glaubte, hält man es jetzt für nicht minder nothwendig, die in der westlichen Presse Rußland ge machten Vorhaltungen, als ob Rußland

sich durch „Uebereilnng' in ein »iinerqnicklichcS Dilemma' ge bracht' habe, durch folgendes, vielleicht inspirirtes Räsonnemenl zu widerlegen: »Man sagt, Rußland als Repräsentant der Legi timität sei von jeher beflissen gewesen, in Frankreich die Illegitimität gleichwie die Revolution, in welcher Form sich diese zeigen möge, zu bekämpfen. Die von Frankreich „anfgerührte' (Ausdruck der Cirkularnote) orientalische Frage hätte Rußland in der Voraus setzung so eifrig aufgeiior^men, daß England mit Frankreich politisch

nicht zusammengehen und letzteres isolirt bleiben werde. Ans der desfallsigen Verrech nung der russischen Diplomatie folgert man nun, Rußland hätte eine politische Schlappe erlitten. Aber zuvörderst liegt nirgends ein thatsächlicher Beweis vor, daß Rußland nicht anch den Fall einer westlichen Allianz wohl erwogen hätte. Graf Nessel rode müßte nicht mehr der bewährte nnd gereifte Staatsmann sein, der er bisher war. So lange Rnßland fest n. konsequent an den ursprünglich ans- gesprochenen Forderungen festhält

, könne überhaupt keine Rede von diplomatischer Niederlage fein. Im Gegentheil, Rußland stehe triumphirend der europäi schen Diplomatie gegenüber. Den Triumph verdanke es der Macht der Umstände und seinem geraden nnd konsequenten Auftreten, vor welchem die Feinheit der westlichen Diplomatie lio» mul die Segel streichen mußte. Hat nicht beim Entwurf der Wiener Note das s.iit nLt.oinz,li der Pfändung durch Occupation eines Theiles des ottomanischen Reiches bei der Diplomatie in so fern Anerkennung

gefunden, als man stillschwei gend darüber hinwegging und diesem Akte offiziell die Berechtigung nicht absprach? Unterhandelte man et wa nicht mit Rußland, das sich aNf einen felbstge- fchassenen Rechrsboden stellte — einen Nechtsboden, der eben so wie die nachmalige Zurückweisung der türkischen Modifikationen durch immer wieder fortge setzte Vergleichsversuche legalisirt wurde? Wer war. hiebei der Kompromittirte: der, welcher die Thatsache vollzog, oder die, welche die vollendete Thatsache

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.08.1877
Umfang: 6
hat sich also die Stimmung in Rußland entschieden gebessert und der ursprünglichen Panique ist wieder eine Periode größeren Vertrauens in die Zukunft gefolgt. Ob dieselbe verhalten wird, wenn die Türken denn doch die russische Armee aus Bulgarien hinauswerfen sollten, ist nun freilich eine andere Frage. Politische Tages - Chronik. L. ÄVten» 17. August. Anläßlich des 47. Ge- burtsfestes Sr. Majestät des Kaisers sauv heute früh in allen Kasernen, sowie bei der Hauptwache „am Hof' große Reveille hatte; um halb 7 Uhr begann

. „Hon' findet es gar nicht mehr so schrecklich, daß Serbien sich zur Action rüstet. Möge es immerhin in den Kriea ziehen, wie Rumänien eS gethan! Wenn man in Wien nur fest entschlossen sei, in der Stunde der Abrechnung das Gewicht der Stimme unserer Monarchie in die Wagschale zu werfen. Und „Ellenör' geht noch Weiler, indem er aus klugem Raifonnement den Krieg mit Rußland jetzt überhaupt PerhorreScirt. Rußland wird , so argumentirt „Ellenör', wenn es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag

, einen Zwei kampf mit unserer Monarchie nicht annehmen. Unter den heutigen Verhältnissen mit Rußland Händel suchen, sei leicht, aber dann würden wir eS nicht mit Ruß land allein zu thun haben. Anders stehe die Sache, > wenn nicht wir den Krieg suchen, nicht wir die von Europa festgestellte Interessensphäre stören, sondern Rußland,' i« solch einem Falle würde Rußland aller dings isolirt dastehen. Man muß gestehen, ein sehr vernünftiges Raifonnement und um so lobenöwerther, da eS unter dem Eindrucke

der finnverwirreuden Meetings geschrieben ist, die Ungarn gegenwärtig Politisch unsicher macheu. Die Meetings gehöre» auch zu dem Capitel, das nicht fehlen darf, wenn von der angeblichen Parteilichkeit der österreichischen Politik für Rußland die Rede ist. Zeigt sich darin etwa Parteilichkeit für Rußland, daß die türkensreundlrchen Meetings in Ungarn ungestört stattfinden, die russen freundlichen in Laibach nnd anderswo aber verpönt werden? Das führt allerdings zunächst zu dem Schlüsse, daß eine sehr verschiedene

Praxis in Ungarn und in Oesterreich geübt wird, aber in weiterer Folge ist die erwähnte Thatsache denn doch ein Zeichen, daß keinerlei Parteilichkeit für Rußland obwaltet, es wäre sonst gar zu seltsam, daß gerade die russenfreundlichen Meetings mit dem Jnterdicte belegt werden. Die Wahrheit ist, daß uusere auswärtige Politik sich bisher jeder Paiteinahme fein gehalten hat. Den Turko- philen in unserer Mitle kann man es allerdings nie recht machen, eS wäre denn, daß man heimlich zwei Armeecorps

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 17.07.1918
Umfang: 8
Deutscher Abendbericht. . Südwesttich und östlich Reims drangen wir in Teile der französischen Stellungen ein. Gezeichnet: Generalquartiermeister. L u d e n d o r f f. Sonstige Kschnchtzsi. Italienische Jrredenkisken gegen die Bolschewiki. Aus Wladiwostok wird gemeldet, daß 2500 italienische Jrredentisten, die in Rußland' kriegsgefangen waren, unter italienischer Flagge sich an dem Kampf gegen die Bolsche wik! beteiligt haben. Cadorna und porro gemaßregelt. Wie das röniifche Amtsblatt'meldet

will? Und wie soll man miteinander reden, wenn Ver leumdungen losgelassen werden und inan einem Vorwürfe an den Kopf wirft? Ich bin fest davon überzeugt, daß das höchste Ziel, der Friede, nicht durch die Tapferkeit unserer Ar meen, sondern durch die Waffen unferer Diplomatie erreicht werden wird, wenn die Zeit für die Erreichung eines befriedigenden Friedens reif ist.' Das Vorgehen der Entente in Rußland. B e r n, 12. Juli. Die Agence Havas meldet aus Archangelsk: Die Konsulen Frankreichs, Eilglands und der Vereinigten Staaten

in Archangelsk empfingen eine Abordnung der Bevölkerung der Murman- und Weißen Meer- Küste, die um den Schuh der Verbündeten und um ihren wirtschastlichen Beistand, nachsuchlen. Zürich, 12. Juli. Hiesige Blätter melbeti aus Mailand: Die führenden italienischeil Blätter verlangen eine tatkräftige und ener gische Intervention in Rußland. Der „Corr. della Sera' betont, die bisherige Gleichgültig keit und Untätigkeit des Vierverbandes gegen Rußland sei nicht mehr zulässig. Wenn der Politik der Entente in Rußland

bisher Scharf blick, Tatkraft und Initiative gefehlt habe, heiße es jetzt nicht wieder zu spät kommen. Die Alliierten müßten sich an die Spitze der ord nungsliebenden Parteien in Rußland stellen, die von den Tschecho-Slowaken, der unabhängi gen Regierung von Omsk und dem Großfürsten Michael vertreten werden. Vom A-Voots- und Winenkrieg. Berlin, 12. Juli. Von unseren U-Booten sind.im Kanal neuerdings vier bewaffnete Dampfer mit zusammen 20.000 Br.-Register tonnen versenkt worden. Lugano, 12. Juli

Komturkreuz des Franz Josef-Ordens zlirück uild schließe das betreffende Kreuz mit dein Er suchen um höfliche Empfangsbestätigung bei. Mit dein Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung ergebenster Enrico Conci, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter. lieber eine halbe Million Kriegsgefangene aus Rußland heimgekehrt. Wien, 14 . Juli. Kriegsminister General d. Ins. v. Stöger-Steiner erklärte den bei chm erschienenen Vertretern des Ver bandes der Hilssgruppen zu Angehörigen von russischen Kriegsgefangenen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.05.1855
Umfang: 6
den Krieg im großartigsten Maßstabe fortzusetzen, oder vielmehr den großen Krieg gegen Rußland zu beginnen. Es drängt sich hiebe,' von selbst die Frage auf, wie und wo die Westmächte denselben gegen Rußland beginnen, woher sie die Kraft und die Aus dauer dazu hernehmen sollen? Die Entschließungen der Weltmächte sind, wie nicht genug hervorgehoben werden kaun, abhängig von der Haltung und den Beschlüssen Oesterreichs. Nicht in der Hand der WestmSchte, sondern in jener Oesterrfichs liegt

, wenn eS die Möglichkeit vor sich hat, nicht isolirt und bloß gestellt in einem Kriege gegen Rußland zu bleiben, sondern auf kräftige Unterstützung der Alliirteii rech nen kann. Anderseits aber sind auch die Mittel und Wege Oesterreichs andere als jene der Westmächte, um er folgreich auf dem Kriegsschauplätze aufzutreten. Es muß nämlich die Stellung Deutschlands zur orienta lischen Frage eine ändere werden, als dieselbe in die sem Augenblicke ist. Die Ordnung des Verhältnisses zu Deutschland ist daher die nächste

Aufgabe Oester reichs, und es wird somit in zweiter Linie von den Entschlüssen in Frankfurt abhängen, ob der große Krieg gegen Rußland beginnen soll oder nicht. Sind die deutschen Regierungen einig in ihrer Haltung gegen Rußland, begreifen sie den fürchterlichen Ernst des gegenwärtigen Moments, und unterstützen die- selben mit voller Kraft das gemäßigte Auftreten Oester reichs, erkennen sie an, daß im Interesse Deutsch lands nicht bloß die Annahme zweier Punkte liege, sondern sämmtliche vier Punkte

ein gemeinsames Ganze bilden, für welche Deutschland mit den Massen in der Hand einzustehen Willens ist, dann darf der Friede als gesichert beträchtet werden, da Rußland sich schwerlich einer solchen Koalition Widerstand zu leisten gewachsen fühlen wird. Im entgegengesetzten Falle stehen wir am Vorabend eines furchtbaren Krie ges, wofür nicht allein die Westmächte, sondern auch Oesterreich ihre höchste Kraft einsetzen werden, und den die deutschen Mittel- und Kleinstaaten am tief sten zu beklagen

des russischen Staatskanz- lers, Grafen Nesselrode, eben so unbegründet wie die Nachricht, welche den Fürsten Aermoloss als dessen Nachfolger bezeichnet. Dagegen wird so eben aus St. Petersburg mitgetheilt, daß der Graf Tolstoy, welcher dem jetzigen Kaiser von Rußland zur Zeit, als er noch Großfürst war, für diplomatische An gelegenheiten beigegeben war, nunmehr als Staats sekretär in's Ministerium der auswärtigen Angelegen heiten eingetreten ist, was indessen in der bisherigen Stellung des Staatskanzlers

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.03.1855
Umfang: 6
und fort freie Hand behalten, neutral blei ben, und neutral vermitteln, den Frieden wieder her stellen will. Es möchte indeß darum sein, wenn es nur in richtiger Weise, in voller Wahrheit, nach den Intentionen geschähe, die wir dem Könige zutrauen. Es geschieht jedoch so nicht. Preußens Neutralität und vermittelnde Haltung war — wie 13l)b eine Frankreich — so seit dem Anfange der jetzigen Ver wickelung eine Rußland begünstigende und die Wege gähnende, und ist es fort und fort. Preußen trachtet

sichtlich, Rußland die günstigsten Friedensbedingungen zu verschaffen. Wie sehr ist ihm, trotz Allem, waö vom Gegentheil gesagt wird, daran gelegen, zum europäischen Concert, zum Wiener Friedenskongreß zügelassen zu werden. Darum unterhandelt es eifrigst in London, in Paris. Dennoch willigt es in die For derung und Bedingung nicht, auf gleiche Linie- mit den Coalirten zu treten. Die Unterhandlungen lang ten beim Scheitern an, weil eS auf keinen Fall zur Aktion gegen Rußland bindend sich verpflichten

wollte. Wenn letzteres die Garantien verwürfe, auch dann sollte ibm doch immer noch vorbehalten bleiben zu entscheiden, ob Rußland dabei im Unrecht sei, und sich' frei zu entschließen, gegen Ost oder West sich zu kehren. Es fürchtete über Alles, daß von Rußland zu viel gefordert werde und jede Schwächung der russischen Macht, die stärkste oder wahre Garantie gegen diese, erschien ihm zu viel. Ja eS verlangte in Paris eine für Rußland günstigere Interpretation der Friedenspunkte als die am 7. Jänner von den drei

Mächten festgestellte und von Rußland selbst acceptirte. In Frankfurt betreibt es eine Auslegung und Wendung des Beschlusses über die Kriegsbereit schaft, wonach derselbe den Aprilvertrag und Zusatz artikel vereiteln, die darin eingenommene antlrussische Position in eine nach beiden Seiten, eine auch gegen den Westen, ja wieer diesen noch deutlicher und ge- wisser Front machende verkehrt werden soll; es stellt die Verbindung des Beschlusses vom 3. Februar mit dem Aprilvertrage und Zufatzarnkel

in Abrede, es sucht den Bund dahin zu bringen, nicht bloß daß er sich kriegsbereit achte und mache auch gegen Frank reich, als wäre dieses der Angreifer, oder als drohe von diesem Oesterreich.Preußen-Deutschland Ueberge wicht und Gefahr, und als wäre Oesterreich nicht ge nöthigt worden und hätte es nicht feine Heere mobi- lisirt, um sich gegen Rußland in Verfassung zu seyen, sondern dabin sucht es ven Bund zu bringen, daß er provocirende Demonstrationen gegen Frankreich unter nehme. Und wie beflissen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 13.08.1892
Umfang: 10
die Prägung von Sil bergulden eingestllt hat. Im Wiener Münzamt wird sodann die kommiffionelle Feststellung der noch in Münzen österreichischer Währung aus zuprägenden Silbrrvorräthe vorgenommen werden. Ausland. Der deutsche Kaiser ist am 8. d. M. von seinem Besuche in Osborne wieder zurückgekehrt. Zwischen Deutschland und Rußland ist ein Handelsvertrag in Sicht. Rußland hat rn Berlin darum angesucht. In den Handelsverträgen mit Oesterreich, Italien, der Schweiz und Belgien haben die Deutschen bekanntlich

den Getteidezoll von 5 auf 3', Mark herabgesetzt. Diese Herabsetzung kommt auch den übrigen Staaten zu Gute, soweit sie mit ihnen einen besondern Vertrag geschlossen haben oder im Meistbegünstigungsverhältnisse stehen. Bei Rußland ist das bisher nicht der Fall. Wenn nun Rußland sein Ge treideausfuhrverbot aufhebt, so muß das russische Getreide an der deutschen Grenze 5 Mark zahlen, während das österreichische rc. Getreide für 3Mark hereinkommt. Der Preisstand in Deutschland regelt sich im Allgemeinen

nach dem niedrigsten Zoll satz ; Rußland würde also die 1 V* Mark Zollerhöhung ganz auf seine Schultern nehmen müssen. Es muß entweder sein Getreide den deutschen Käufern um 1 \ - Mark unter dem Weltmarktpreise überlassen oder dasselbe an Deutschland vorbei nach Eng land, Frankreich rc. bringen, was wiederum zu höheren Transportkosten führen würde. Daher ist es für Rußland von großem Werthe, auch die Handelsvertragszölle von Deutschland bewilligt zu erhalten. Es hat sich bisher immer gegen Zollabmachnngen

gesträubt und die Staaten, mit denen es in Waarenaustausch steht, ganz rücksichts los behandelt. Rußland hat nicht blos einen sehr hohen Tarif, sondern arbeitet auch mit allen möglichen Kunstgriffen auf Erschwerung der Einfuhr hin. Dieser Uebermuth hat sich nun soweit beugen müffen, daß eine Denkschrift nach Berlin gerichtet wurde mit dem Antrage, Deutsch land möge angeben, welche Erniedrigungen russischer Zölle es als Gegenleistung für die Aufhebung seiner Differenzialzölle verlange; Rußland sei

zu Aenderungen der Zollpolitik und Verhandlungen wegen eines Uebereinkommens bereit. Graf Ca- privi kann mit diesem Erfolg seiner Han delspolitik zufrieden sein; die Angriffe Bismarcks auf die Handelsverträge werden dadurch kräftig zurückgewiesen. Die be- theiligten Verwaltungszweige in Deutsch land wollen nun gemeinsam vorberathen, was von Rußland zu fordern sei, und der Finanzminister Miquel soll diese Kon ferenzen leiten. An Sachverständnis wird es Herrrn Miguel, der früher in der Diskonto- gesellschaft

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.12.1889
Umfang: 4
' Gin Iranzose über den Dreibund. Unter dem Titel „?i»i>?ais et Kusses ,is-^-vis äs Is ^lixle Misoee' ist in Paris vom Artillerie Hauptmann Paul Morrin ein Such erschienen, welches ein gewisses Aussehen erregen dürfte. In dem Buche wird nämlich >-n der Hand statistischer Daten nachgewiesen, wie groß die militärische Ueberlegenheit des Dreibundes über Rußland und Frankreich, sclbst wenn beide Staaten verbündet vorgingen, ist. und wie nichtig die Hoffnungen der Franzosen seien, mit Hilfe Rußlands

die Herrschaft im Mittelmeer zu Gunsten Italiens verliereu würde. Aber auch die slavischen Ansprüche auf die Donau we.den eingeschränkt, da Rußland keine Armee nach dem Balkan schicken kann, so lange die Gefahr besteht, daß es in Polen angegriffen und erdrückt werden kann. Was soll man nun aber für Rußland, was für Frankreich thun? Alles, mit Ausnahme des Krieges! Denn es ist klar, daß der Krieg gegen Rußland und gegen Frankreich entscheiden würde. Frankreich ist durch den Dreibund in eine sehr 'chwierige

. Frankreich muß ferner für den Fall, daß es ernstlich herausgefordert würde, auf wirksame Unterstützung in Europa oder wenigstens auf herzliche Theilnahme rechnen können, die das Er tragen von Schicksalsschlägen erleichtert. (Folgt eine längere Ausführung über Staatengruppen, die sich unter einem friedlichen Programm Frank reich anschließen könnten.) Wenn wir unter diesen Staaten Rußland nicht genannt haben, so geschah das, weil Rußlavd bei den Gegensüßlern liegt. Es ist viel weiter von uns entfernt

als Deutschland. Das panslavistische Rußland denkt nur an Eroberungen, au Erobe rungen an der Donau, in Kleinasien, in Turkesta», am Japanischen Meere. Krieg ist der feste Glaube des Slaven. Für ihn gibt ein keinen Frieden, kein Schiedsgericht, er will nur die Macht der Waffe». Und nur zu seinem eigenen Nutzen! Ganz anders ist die Geistesanlage des Deutschen. Er will bewahren, was er erwarb. Gewiß, dieser Gedanke ist schmerzlich für einen Franzosen, aber man muß seinen Schmerz für fich behalten

, wenn man nicht stark genug ist, um ihn zu zeigen. Deutschland waffnet auf'» Äeußerste, weil es einen Krieg für möglich hält, in dem seine Erwerbungen in Frage gestellt werden könnten. Es wird aber keinen einzigen Soldaten bezahlen, um in Europa neue Provinzen zn erobern. . . . Der wahre Grund des allgemeinen Unbehagens in Europa liegt an einer anderen Stelle: Rußland will die Donau, wenn nicht als russischen Strom, so doch als einen Strom, der Provinzen durch» fließt, die Rußland unbedingt gehorchen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1885
Umfang: 4
zum Besuch weilt, ist es vielleicht am Platz, zu untersuchen, welches Maß von Verdienst dem Ersteren dafür zuzuerkennen ist, daß sich Alles so verhält, wie wir es mit auf richtiger Befriedigung constatiren können: daß nämlich daß Bündniß Deutschlands und Oester reichs sich fortwährend befestigte und gleichzeitig auch das Verhältniß Oesterreichs zu Rußland ein sehr gutes, ja herzliches geworden ist, ein derar tiges, daß eben der Gasteiner und der Varziner Entrevue jene von Kremsier nachfolgen

hin- und herliefen, wie emsig für -ein russisch-franzö sisches Bündniß agitiri wurde? In all' die Jn- »triguen und Machinationen, die aufzuzählen ja überflüssig ist, in das Rachegeschrer vom Westen und die Drohrufe vom Osten, die sich in den Gedanken krystallifirt hatten, daß der Weg nach Constantinopel über Wien führe, fiel die Kunde von dem Wiener Bündnisse buchstäblich wie eine platzende Bombe hinein. Diese Kunde hatte eine schlechterdings unbeschreibliche Wirkung. In Frank reich wie in Rußland knirschten

die Chauvinisten in ohnmächtiger Wuth, denn sie begriffen, daß sie es nimmermehr wagen dürfen, an diesem macht' vollen Bunde sich zu vergreifen. Gleichwohl streck ten sie noch lange nicht vollständig die Waffen, vielmehr versuchten sie jahrelang hernach noch, ihren Zielen nachzustreben. Insbesondere die jenigen in Rußland vermeinten, wirksame Mittel auch für die Zukunft zu besitzen, und zwar darin, daß der traditionelle Herd der Unruhen im Orient ihnen leicht zuganglich war. Thatsächlich war der europäische

Friede ungeachtet des deutsch- österreichischen Bundes so lange nicht vollständig gesichert, so lange nicht die Orientfrage zum Still stande gebracht war. Dies jedoch konnte nur ge lingen, wenn Rußland es wollte, wenn dieses auch nicht für die französischen Revanchehelden zu dem Friedensbunde sich anschloß. Das Letztere haben ist, und endlich, daß auf diese Weise, und zu bewirken, war den» auch das Bestreben des nur auf diese, erreicht ist, was die Allianz vun Fürsten Bismarck, allein

auch seiner Riesenkraft von 1879 bezweckte: die Sicherung der Ruhe schien eine Zeit lang die Aufgabe zu spotten, West und Ost her. Das ist Kalnotys Verdienst, weil der Groll gegen Oesterreich in Rußland zu es ist ein sehr großes. Daß er auch das ursprüng groß war und in dem ersteren ein wichtiger Fac- lich aus fünf Jahre abgeschlossen gewesene Bund- tor, Ungarn, widerstrebend sich erwies. In der ruß verlängert hat, ist allgemein bekannt und soll That dauerten die peinlichen Beziehungen des nur kurz erwähnt

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1909
Umfang: 8
grundsätzlich gegen jede Macht erweiterung Oesterreichs auf der Balkanhalbinsel und nicht um Bosnien und die Herzegowina handelt es sich ihm, sondern um den kommer ziellen Markt. Solange Rußland Miene machte, sich der Vorherrschaft im Oriente zu be mächtigen, insolange stand England im gegne rischen Lager Rußlands und jetzt, wo es befürchtet, daß Oesterreich sich dort zu schaffen machen wolle, tritt es mit allem Nachdruck gegen dieses auf, auch umsomehr,als es dahinter Deutschland wittert. Rußland spann

von jeher seine Ränke gegen die Türkei. Russisch-türkische Kriege gab es in ununterbrochener Folge seit den Tagen der Kaiserin Elisabeth. Wie mit magischer Gewalt zog es Rußland nach Süden, wozu die Bluts und Glaubensverwandtschaft mit südslawischen Völkern den Vorwand, aber vielleicht oftmals nur nach außeuhin, bildete. Im Grunde ge nommen, sprach sich darin doch nur das instink tive Verlangen aus nach dem Anschlüsse an das Weltmeer, den weiten, offenen Handelsweg, der dem Ungeheuern Reich bisher

mangelt. Rußland ist ein Reich von 15l) Millionen Bewohnern und umfaßt nahezu ein Viertel der gesamten festen Erdoberfläche, besitzt aber keinen einzigen, jederzeit offenen, eisfreien Hafen. Sein ganzer internatio naler Handelsverkehr ist gewissermaßen von seinen Nachbarländern abhängig. Ein Zustand, der nahezu unhaltbar ist. Immer wieder suchte sich daher Rußland einen Ausweg an das Meer zu eröffnen. Zu nächst in Europa gegen Süden hin, dann auf asiatischem Boden in der Richtung des persischen

Meerbusens und gegen Indien, doch stets ohne Erfolg, und auch der letzte Versuch in Ostasien scheiterte bekanntlich an dem Widerstand Japans. Notgedrungen kehrt daher Rußland zu Europa zurück und wir werden bestimmt erleben, daß es sich zukünftig wieder vornehmlich um die Balkan angelegenheiten bekümmern wird, obwohl die dortigen slawischen Völkerschaften eigentlich eines „Befreiers' entbehren könnten, da sie ja ohne dies — der Hauptsache »dch — ihre Unab hängigkeit bereits erlangt haben. Nur solange

Rußland in Ostasien festge halten wuche, ließ es Oesterreich auf dem Balkan den Vortritt. Oesterreich und Rußland sind wirk liche Konkurrenten im Oriente und ein Ausgleich ihrer dortigen Interessen ist schwierig. Vorläufig indes ist Rußland durch die Folgen des ost asiatischen Krieges und die verworrenen Zustände im Innern des-Reiches geschwächt. Von einer Kriegsbereitschaft Rußlands kann daher augen blicklich die Rede nicht sein. Wie sehr es sich jedoch durch die Vorgänge am Balkan getroffen fühlt

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 12.06.1914
Umfang: 24
der Reichskriegsminister von neuen Rüstungen uiüi Geldförderungen zu sprechen. Nach den Darlegungen unseres Außenministers Grafen Kerchtold ist die Lage unseres Reiches durch aus, keine augenblicklich gefährdete.. Sind auch un sere Nachbarn Rußland und Serbien, so führte der Minister aiA -leider. nicht, wiei sie sein sollen, .so.be steht Hoch' gegenwärtig keine nahe .Gefahr.' Es ist damit allerdings nicht. gesagt, .daß der /Weltfriede ^ für-ewige Zeiten gesichert sei. Bedeutend freund-, licher hat.sich

Bevölkerung. unserer - Monar- chie -au^uhetzen uns feindlich und sich geneigt zu mächen und Montenegro sich einzuverleiben, um an. unserer Südgrenze ein geschlossenes Ganze zu bil^ den.' Bein östlicher Nachbar,-Bulgarien, ist ge- Nr. 12. Seite . 3. »artig' einmal Serbiens grimmigster Feind' und wird Me: Gelegenheit, an Serbien einmal Rache zu nehmen, nicht vorübergehen lassen. Bulgarien will auch von Rußland nichts wissen, ist also unser Freund, wenn auch nicht gerade Bundesgenosse. Die Türkei

Und Griechenland treiben Wigl- Wagl-Politik, wo der Vorteil größer ist, auf dessen Seite stehen diese Ehrenmänner. Rumänien, . unser östlicher Nachbar, ist gegen uns etwas ver- ' Pmmt, wegen. des Friedensschlusses in Bukarest, zu dem Oesterreich nicht sofort Ja und Amen sagen wollte. Diesen Umstand benützt Rußland nun mit aller Kraft, dasselbe an seine Seite zu ziehen. .Ge schieht -dochIdas Unerhörte, daß in. 5' 'sen Tagen^ der größmächtige, russische Kaiser selbst nach Ru mänien zu Besuch kommt

. Würde es Rußland ge» lingen, Rumänien ganz in sein Garn zu locken, so wäre das für uns eine sehr böse Geschichte. Es ist aber Aussicht, daß Rußlands Liebeswerben nicht Hon vollem Erfolge begleitet sein dürfte. Sicher ist aber leider so viel, daß Rumänien nicht mehr so fest zu uns steht, wie vor Jahren. Würde Ungarn die in seinem Grenzgebiete wohnenden Rumänen besser behandeln,' . würde sich die Herstellung der alten Freundschaft leichter gestalten. Von Rußland brauche ich Wohl nichts zu sagen. Rußland sucht

uns Verlegenheiten zu bereiten, wo es kann. Ueber- all, wo es gilt, etwas gegen Oesterreich zu Veran stalten, sei es eine Hetze oder ein Bündnis, bat Rußland seine Hände im Spiele. Unablässig schürt und hetzt es unsere Grenzbevölkerung in Galizien, der Bukowina und Nordungarn gegen ihr eigenes Vaterland. Die Zahl seiner gezahlten Spione im Lande ist Legion. Der beste Beweis, wie unfreund lich uns Rußland gesinnt ist, sind die fortwährenden Probemobilisierungen an unserer Grenze. Kaum sind die Soldaten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 20.06.1882
Umfang: 10
hat. Elf Ruthenen, an der Spitze der Pension- irte österreichische Hofrath DobrzanSki und dessen Tochter Frau Hrabar, ferner einige ruthevifche Geistliche, ZeitungSeigenthümer u. Journalisten zc., auch ein Landwirth, find deS Hochverraths, welchen daS Gesetz mit Todesstrafe bedroht, angeklagt. Sie find beschuldigt die LoSreißung GalizienS und der Bukowina, oder Theile derselben, von Oesterreich und deren Anschluß an Rußland an gestrebt und betrieben ^u haben. Dieser Prozeß .wird I irriger Weise

Zeit wegen HochverrathS steckbrieflich verfolgt wird. Der junge DobrzanSki befindet sich allerdings in Sicherheit, er ist —» in St. Petersburg dem Ministerium deS Innern „zur besonderen Dienst- leistung' zugetheilt und ist Privatseeretär deS Grafen Jgnati.ff, daS heißl^ bis zur Entlassung deS Letzteren dessen Sekretär gewesen. Die Be. hörden in Lemberg, von jener großen Correspon- denz aus Rußland aufmerksam gemacht, wollten nach dem jungen DobrzanSki fahnden und unter nahmen eine Haussuchung

österreichischen Patriotismus und selbst die Gr-virtesten haben lediglich rein literarische Verbindungen mit Rußland gehabt. Die Gelder, die sie vo» dort erhielten, seien Honorare sur harmlose Dienst l,istungen gewesen. Der eine Angeklagte bekam SO Rubel, angeblich für einen Brief, der andere 100 Rubel, ohne, wie er behauptet, je etwas dafür gethan zu haben, er kennt Niemanden in ganz Rußland und weiß gar nicht waS daS ist: PanslaviSmuS. Doch diese Personen, deren Schuld oder Un schuld sich am Schlüsse

deS Prozesses herausstellen wird, interessiren uns ungleich weniger als die sehr umfangreiche Anklageschrift deS Lemberger StaatSauwalteS Herrn Gürtler, denn diese An klageschrist ist eine StaatSschrift ersten Ranges, sie klagt weniger die elf Ruthenen, als vielmehr Rußland selbst an, und fast wäre man versucht, anzunehmen, ein simpler StaatSanwalt in einer Proviazstadt könne gar nicht ein derartiges Actenstück verfassen^ sondern dieses müsse auS der Feder eines gewiegten Diplomaten und Staatsmannes

herrühren. ^ Die Anklageschrift beginnt mit einer ge drängten, aber meisterhaften Geschichte. deS Pan slaviSmuS und zeigt sei» Entstehen, seine Ziele, seine Mittel, und beleuchtet seine angebliche ^Berechtigung.' Letztere wird ihm gänzlich ab» gesprochen, die Schrift weist nach, daß Rußland weder auS culturellev, noch auS sonstigen Gründen selbst nur ideell das Recht ableiten dürfe, die andern Slaven einverleiben zu wollen. Gleich wohl fei vieS daS Ziel der Panslavisten. nament lich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.03.1861
Umfang: 6
dieser erwiederte: „Ich weiß es nicht, Eminenz, iu den gegenwärtige» Zeiten kaun man nicht über den morgigen Tag bestimmen. Wer weiß, wie lange Ew. Eminenz werden in Nom bleiben können'.' Die von Eialdini koinmaiidirten Truppen haben, der Lombardia zusolge, Marschbefehl nach Bologna erhalten, mit Ausnahme eines Infanterie-Regiments und der Brigade Bergamo, welche als Besatzung für Gaiita bestimmt stnd. (Rußland.) Der Kaiser von Rußland soll zuerst beabsichtigt haben, die Warschauer Adresse gar nicht anzunehmen

, weil die Unterzeichner nicht befugt wären, '^>>'7' P°len das Wort zu führen. Das Reser.pt vom Y. März, welches der Telegraph ,'N .lnszng nutthr.lt, beweist, daß diesem ersten Ein druck e.n mehr versöhnlicher gcsolgt ist. Rußland Konzessionen machen wollen, sobald sich d,r Uusreguug gelegt haben werde, die Wiederher stellung der Konstitution von 1831 steht aber keines wegs zu erwarten. Die Polen sollen ssch mit dem Gedanken tragen, das alte polnische Reich wieder herzustellen nnd Rußlands Herrschaft darüber vorerst

anzucrkcnlieu. Nachdem sie sich so konstitnirt, würden günstige Umstände erlauben, auch die nationale Un abhängigkeit des neuen Reiches wieder zu erlangen. Daher die entgegenkommende Sprache, mit welcher die Polen Rußland behandeln. Von den dentschen Mächten sprechen ssc ganz anders. Korrespondenz. Z Wien, 15. März. Die Einbernfnng des ser bischen National - Kongresses wird in auswärtigen Blättern als ein Beweis angesehen, daß die Negic rnng überzeugt von dein fortgesetzten Widerstände der Magyaren

spiele», es wird noch besser kommen. — Alle Nachrichten, die wir aus Rußland bekommen, lantcn übereinstimmend im höchsten Grade allarmircud. Wie weit der panische Schrecken, der sich dort der Gebildeten bemächtiget hat, begründet ist, werden wir binnen Jahresfrist sehen. In kurzer Zeit wird die Leibeigenschaft aufgehört habe« ein Institut Rußlands zu sein. Ihre Aufhebung nimint im Slaveurciche so ziemlich den umgekehrteu Weg wie in England. In England war die freie Arbeit billiger geworden

ihr wie diese» Institutionen die- sociale Grundlage. Anders ist es iu Rußlands Der i'ammervollc Zustand, iu welchen der Klein krieg Rußland versetzte, hat die russische Regierung zn dein gefährliche« Mittel veranlaßt, durch Frei- gebnng der Leibeigenen den Wohlstand und di^ Knltnrfähigkeit des Landes zn heben. Es ist das ei» großartiger kühner Gedanke. „Man kann kein? Eierkuchen machen, ohne Eier zu zerschlagen,' sagt ein französisches Sprichwort; man kauu auch nicht die Leidenschaft von Millionen Sklaven anfregen, ohn

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 23.03.1878
Umfang: 12
ferne gehalten, mit Rußland .eine tanz zu und begnügt sich damit, die goldenen Zölle ein- Theilungspolitik zu treiben. Wozu sollen abev jetzt zuftreichcn, welche nicht selten ein Menschenopfer ge- I die 60 Millionen dienen? Etwa zur Annexion BoS- fordert halben. Die rechte Wandseite der Schlucht be- I „ienS, dessen Flüchtlinge uns occnpirt haben? Wir findet sich noch auf tirolischem Boden und geht noch l haben ohnedies schon interessante Nationen genug. 1'/, Stunden weit hinaus bis zum sogenannten

abgezielt, um diese aber zu erhalten, 'griff man auf Polen. Jetzt, wo man auf die Türkei loSgeht, wird man schwerlich Polen wiederherstellen. Rußland ist vielleicht noch nicht so stark,- im Orient jetzt schon Alles einzurichten. Den Montenegrinern zu Liebe war ebenfalls Frank- wie eS will, aber stark genng ist es, Europa zu hin reich so gnädig/ ihnen eine schöne Straße anzubieten; dern, daß es auf der Conferenz den Orient nach sei- die freien Bergbewohner wiesen aber das feine Aner- „ei, Interessen

gestalte. Rußland läßt sich Zeit zu bieten zurück, und was Primiero anbelangt, so trat der einer zweiten und dritten Theilung. Wir stehen an Sturz Napoleons hemmend ein und wurde unter Oe- keinem Schlußkapitel, sondern nur. an einem ersten sterreich die Idee fallen gelassen, eine Idee, die jedoch Abschnitt. Tomäszczuk ist gegen Occupatiou und An- stetS cnltivirt, aber nur ein frommer Wunsch blieb, „exion, er sieht aber keine Rettung vor diesem Ge- (Fortsetznng folgt.) Politische Tages-Chronik

aber, daß eine Oesterreich be drohende Verschiebung derMachtverhältnisse stattfinde, haben seitdem durch die bekannt gewordenen Stipnla- tion von St. Stcsano keine Widerlegimg erfahren. Die türkische Herrschaft auf der Balkanhalbinsel ist nicht mehr zn restaurireu und ebenso ist der russische Einfluß dort schwer zu brechen; eine Herstellung des europäischen Gleichgewichtes kann -daher nur an der Weichsel stattfinden, in den „westlichen GonvernementS von Rußland', wie man Polen jetzt nennt. Der danken

seiner Friedenspolitik. (Lebhafter Beifall.) Teil schl (für) rühmt die bisherige friedliche Hal tung Andrassy's in den Oricntwirren. Es warklug, nicht vorzeitig einzugreifen. Wir müssen der Gefahr, das; Rußland den Suren Oesterreichs umfaßt, entge gentreten. Wie das geschehe» soll ist das Programm der Regierung. Eine Annexion Bosniens für sich als Ziel wäre eine Politik -r i.i Montenegro, nicht aber für einen Großstaat wie Oesterreich. Die Vergleichung mit Schleswig-Holstein aber hinkt, denn auch ohne die Parallel

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1854
Umfang: 8
Seiner Majestät des barbarisch ungerechten Handlungen der griechisch- russischen Kirche im Orient liegt schon der Keim zu den gegenwärtigen orientalischen Wirren, und wehe den Katholiken im ganzen Oriente, wenn diesmal das übermüthige und barbarisch-intolerante Rußland nicht hinter undurchbrechlich starke Schran ken gedrängt wird! — Äiese berühmte Kuppel über das Allerheiligste im Tempel ist jetzt in einem so baufälligen Zustande, daß während der Regenzeit das Wasser oft so doch um das Sanktuarium herumsteht

, im Winter von der SA 8 Kaisers von Rußland übergeben. Wenn wir von dem Eindrucke Rechenschaft geben sollen, den die Antwort des russischen Kabinets in den hiesigen maß gebenden Kreisen hervorgerufen, so dürfen wir es nicht verhehlen, daß derselbe ein schlechter ist, und diese Antwort einer Ablehnung gleich angesehen wird. Man hatte nach den Privatnachrichten, welche aus St. Petersburg an hiesige hervorragende Persönlich keiten gerichtet wurden, mehr erwartet, und will so gar behaupten, daß Baron

einzurücken, wozu bereits alle Vorbereitungen getroffen sind, um bei dem Eintreffen der telegraphi schen Depesche die Kolonnen durch den Rothenthnrm- Paß in Bewegung zu seyen. Man glaubt jedoch, oder gibt sich vielmehr der Hoffnung hin, daß der Brief, den der Kaiser v. Rußland an unsern Monarchen gerichtet, einen Schritt weiter geht, und sich unter bestimmten Bedingungen auf ein Zurückgehen über den Sereth bereit erklärt, wodurch Oesterreich und Preußen in die Lage kommen dürften, die fallen ge lassene

Liolle der Vermittlung wieder aufzunehmen. Doch sind dies Hoffnungen, die schwerlich in Er füllung gehen dürften; es sind Anzeichen vorhanden, daß Rußland damit sein letztes Wort mit Oesterreich gesprochen hat. Ohne seine bisherige Stellung preiszuge ben, kann aber Oesterreich aufdiese Anträge, wie sie vor zuliegen scheinen, nicht eingehen; es würde damit das Wiener Konferenz-Protokoll vom 9. April umstoßen, und faktisch zwischen zwei Stühlen Platz, zu nehmen haben. Alle Chancen des Erfolges

. russ. Geheimrath Fürst von Gortschakoff Sr. Majestät dem Kaiser überreicht hatte, in sehr freund licher und schmeichelhafter Sprache abgefaßt. Seine Majestät der Kaiser von Rußland gab in selbem die Möglichkeit einer theilweise irrigen Auffassung der vorliegenden Streitsrage von Seiner Seite zu, und sprach den Wunsch und die Hoffnuüg aus, es möge zwischen Oesterreich nnd Rußland das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. — Diplomatische Personen geben heute schon den Inhalt der Antwort des kaiserl

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.04.1878
Umfang: 6
zu agiren, wenn er seine bö sen Anschlägt gegen Sie und Ihren lieben Vater richtet, dem der Undankbare mit einem ganzen Leben guter Tha- sei nicht zweifelhast, man fürchte aber, daß England die ungewisse Situation durch Formulirung von Vor behalten und aus Abneigung gegen die Vermittelung Deutschlands in die Länge ziehen wolle. Die „Neue Zeit' erklärt, Rußland werde den definitiven Frieden mit Freude begrüßen, falls er ehrenvoll sei und die Ordnung im Orient befestige. Das Blatt hofft, die englische

Flotte werde zurückgerufen werden. Diese letztere Prätension dürste kaum erfüllt werden; im Gegentheil liegt die Gefahr nahe, daß gerade sie den Zusammenstoß zwischen Rußland und England herbeiführen wird. Bevor nämlich die Vorkonferenzen stattfinden, soll noch eine Vorfrage erledigt werden, „um die Möglichkeit zufälliger Zusammenstöße zu be seitigen; eS handelt sich um die Räumung des Mar- marameeres seitens der englischen Flotte und die Zu rückziehung der russischen Truppen aus der Umgebung

Konstantinopels innerhalb einer zu vereinbarenden Demonkrationslinie. Mit dieser „Vorfrage-, über die nach Lage der Verhältnisse eine Einigung wohl am schwierigsten herbeizuführen sein möchte, wird voraus sichtlich die setzt noch spielende diplomatische Komödie ihre Endschaft erreichen. Die Welt ist nachgerade der leeren Wortstreitigkeiten satt und müde. Es klingt ganz schön, wenn Rußland erklärt, es lege der aus gedehntesten Besprechung aller Punkte des Vertrages kein Hinderniß

in den Weg. Dieses Zugeständniß kann alles oder nichts bedeuten. Wenn Rußland damit blos erlauben will, daß die Bevollmächtigten der fremden Mächte auf dem Congresse über Alles schwatzen können, so viel sie wollen, so ist damit noch gar nichts eingeräumt. Worauf es ankommt, ist einzig und allein, ob Rußland dem Congresse die Macht zugesteht, den Vorfrieden von San Stefano abzuändern. Nach dem Standpunkte, den Oesterreich ebensowohl wie England einnimmt, muß der Kongreß diese Macht besitzen, denn die Bestimmungen des Pariser

Friedens bleiben nach ihrer Ansicht so lange in Gültigkeit, bis eine Abänderung derselben unter den Mächten er zielt ist. Berichte aus Constantinopel deuten darauf hin. daß man sich auf einen russischen Coup als Antwort auf den indischen Truppentransport gefaßt machen müsse. Da man sich aber in London gewiß keiner Täuschung darüber hingegeben, daß Rußland die Absenkung der indischen Truppen nicht gleichgiltig hinnehmen werde, und dennoch zu dieser Maßnahme geschritten, so ist dies ein Beweis mehr

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 10.12.1887
Umfang: 10
dem auch sei — ob die aus Asien aufgestiegenen Wolken sich entladen mögen oder nicht — Ruß land findet uns gefaßt und an unserer Seite einen treuen Freund, das deutsche Reich. Wusfische Ilriedenstiebe. Orig.-Corr. d. „Const. Boz. Ztg'. Wien, 7. Dezember. Das Thema der Diskussion, welche der Czar anläßlich seiner Anwesenheit in Berlin mit^dem Fürsten Bismarck führte, ist gegenwärtig der Angelpunkt für die Haltung, welche die deutsche Politik gegenüber Rußland beobachtet

- Nach Allem, was über die Gespräche zwischen Czar und Kanzler verlautbart wurde, hat Kaiser Alexander ausdrücklich erklärt, er werde weder gegen Deutschland, noch gegen eine mit Deutsch land verbündeten Macht, also in erster Linie gegen Oesterreich keinen Angriffskrieg unternehmen. Fürst Bismarck hat diesem Worte t>ie größte Publizität verliehen, um bei jeder diesem Aus spruche des russischen Kaisers entgegengesetzten Maßnahme der russischen Politik der Welt die Thatsache zu drmonstriren, daß es in Rußland eine Partei giebt

Vorgehen scheint aber jene Partei, welche das „nichtoffizielle Rußland' repräsentitt und sich eines maßlosen Einflusses und unbeschränkter Macht erfreut, besonders geärgert zu habni, denn bald berichtete die de: deutschen Reichs kanzlei zu Diensten stehende Presse von Truppen- Verschiebungen an der deutsch-russischen und öster reichisch-russischen Grenze. Die Truppenbewegungen fanden unter Umständen statt, welche einen geradezu beunruhigenden Charakin hatten. Wie die Jahreszeit gegenwärtig sich giebt

, können aber Truppenverschiebnngen, Herbeischaffnng von Proviant und Kriegsmaterial nur unier enormen Schwierigkeiten und unter Aufwendung großer Kosten vor sich gehen, welche sich Rußland, ohne dabei besonders wichtige Ziele im Auge zu haben, nicht auferlegen würde. Da begann denn endlich Bismarck mit dem Säbel zu rasseln, indem er verkünden ließ, daß Deutschland und auch Oesterreich sich vor einem russischen Angriff durchaus nicht fürchten. Deutsch land vermöge sogar einen Doppelkrieg zu führen, wenn Frankreich gleichzeitig mit Rußland

re- gistrirt wird. Die Welt erfährt dadurch, daß in Rußland nicht dem Willen des Herrschers ge mäß gehandelt wird und es wird damit ein drastischer Beleg für alle Zeiten geliefert, wie ernst die Versicherungen der Friedensliebe Ruß lands zu nehmen sind. Austand. Deutsches Reich. (Die Preßstiminen überdije russischen Rüstungen) lauten sehr scharf. Verschiedene deutsche Regierungsblätter besprechen die russischen Rüstungen mit scharfer Vernrthei- lung der Petersburger Politik. Mehrfach wird hervorgehoben

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